DE3801104A1 - Verfahren zum herstellen eines leichtmetallrades - Google Patents
Verfahren zum herstellen eines leichtmetallradesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
einteiligen Leichtmetallrades mit vom Innenumfang der
Felgenschultern gebildeten Reifensitzflächen und mit
gegenüber den Reifensitzflächen zur Radmitte hin vorsprin
genden Felgenhörnern.
Fahrzeugräder, auf deren Fertigung die Erfindung gerichtet
ist, sind in verschiedenen Ausführungen bekannt (DE-PS
30 00 428, DE-PS 30 19 742). Diese in der Praxis auch als
CTS-Räder bezeichneten luftbereiften Fahrzeugräder weisen
bekanntlich Notlaufeigenschaften auf, da der die Felge
beidseitig umgreifende und mit seinen Reifenwülsten auf
dem Innenumfang der Felgenschultern sitzende Reifen bei
Druckverlust infolge der Abstützung auf der Felge selbst
eine längere Weiterfahrt ohne Schaden zu überstehen ver
mag.
Die vorgenannten Räder sind sowohl als Stahl-Scheibenräder
als auch als Leichtmetallräder konzipiert und gefertigt
worden. Bei Leichtmetallgußrädern mußte bisher wegen des
hinterschnittenen Felgeninneren sowohl beim Kokillengieß
als auch beim Sandgießverfahren mit Kernen gearbeitet
werden. Diese Herstellungsverfahren sind nachteilig in
Bezug auf technologische Eigenschaften und die Wirtschaft
lichkeit. Bei aus Aluminium-Knetlegierungen in mehreren
Umformstufen einteilig hergestellten Scheibenrädern ist
es auch nicht mehr neu, zunächst durch mehrstufiges Ge
senkpressen einen geschmiedeten Radkörper herzustellen,
dessen Felgenschulter- und -hornpartien anschließend in
mehreren Umformstufen durch Drückrollen bzw. Fließdrücken
in die Endform gebraucht werden (DE-PS 12 97 570, DE-PS
17 52 895, DE-PS 19 08 465).
Aufgabe der Erfindung ist es vornehmlich, ein Verfahren
zu entwickeln, welches eine wirtschaftliche Fertigung
der genannten Räder (CTS-Räder) in Großserie und mit den
geforderten hohen Festigkeitseigenschaften im Kokillen-
Gießverfahren od.dgl. gestattet.
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge
löst, daß aus einer Aluminium-Gußlegierung ein Radrohling
mit zumindest angenähert auf die Endform ausgeformten
Radscheiben- und Felgenbettbereich, aber mit gegenüber
den Felgenschultern radial nach außen weisenden Felgen
hornpartien gegossen wird, und daß anschließend die Fel
genhornpartien in mindestens einer Umformstufe in Rich
tung auf die Radmitte gedrückt und zur Endform der Felgen
hörner ausgeformt werden. Vorzugsweise wird hierbei so
vorgegangen, daß die Felgenschulterpartien des gegossenen
Radrohlings an ihrem Innenumfang unter einem positiven
Konuswinkel geneigt sind, bei dem ihr Innendurchmesser
vom Felgenbett zu den Felgenhornpartien hin ansteigt. Bei
der nachfolgenden Umformung werden dann die Felgenschul
terpartien mit den Felgenhornpartien bis zur Einstellung
eines negativen Konuswinkels nach innen gedrückt und die
Felgenhornpartien zu den Felgenhörnern ausgeformt.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich der Radroh
ling in wirtschaftlicher Weise im Kokillen-Gießverfahren
unter Verwendung von Gießmaschinen so gießen, daß sich
die nachfolgende Umformung im wesentlichen nur auf die
Ausformung der Felgenhörner, ggf. auch der Felgenschul
terpartien beschränkt. Da die Schulter- und Hornpartien
der Felge mit einem positiven Konuswinkel, also mit aus
reichend großer Aushebeschräge gegossen werden, lassen
sich gießtechnisch ungünstige Hinterschneidungen vermei
den, die zur Verwendung von aufwendigen Formeinsätzen
u.dgl. beim Kokillenguß zwingen würden. Der Radscheiben
und Felgenbettbereich des Gußkörpers weist zumindest an
genähert die Endform des Rades auf und bedarf nur noch
einer spanenden Bearbeitung des Rades zur Erzielung der
geforderten hohen Maßgenauigkeit und Rundlaufeigenschaf
ten. Die Ausformung der Felgenhörner und Felgenschulter
am Radrohling kann durch einfache Druckverformung, insbe
sondere unter Verwendung der bei der Herstellung von
Stahlrädern oder Leichtmetallrädern aus Leichtmetall-
Knetlegierungen bekannten Drückrollen bzw. Fließdrücken
erfolgen. Es hat sich gezeigt, daß sich auf diese Weise
Leichtmetallräder der genannten Art in Großserie und mit
einem technisch gut zu beherrschenden Verfahren unter
Verwendung von Gießmaschinen wirtschaftlich fertigen
lassen, die auch höchsten Ansprüchen an Festigkeit sowie
Form- und Maßgenauigkeit entsprechen.
Besonders einfach gestaltet sich das erfindungsgemäße
Verfahren, wenn die Schulter- und Hornpartien der Felge
so am Radrohling angegossen werden, daß bei dem nachfol
genden Umformprozeß lediglich die Schulterpartien ohne
Walzverformung bzw. Abstreckung radial nach innen gedrückt
zu werden brauchen, und zwar zweckmäßig so weit, daß sich
der negative Konuswinkel ergibt. Die Felgenhornpartien
werden zweckmäßig als gerundete Wulstverdickungen der
Felgenschulterpartien angegossen. Bei mehrstufiger Um
formung des Radrohlings wird dabei zweckmäßig so vorge
gangen, daß in einer vorausgehenden Umformstufe die Fel
genschulterpartie des Radrohlings nach innen gedrückt
und dann in einer weiteren Umformstufe die Hornpartie bzw.
die sie bildende Wulstverdickung gegenüber der stehenden
Felgenschulter nach innen und in die Endform gedrückt
wird. Andererseits besteht aber auch die Möglichkeit,
den Umformprozeß so durchzuführen, daß die Schulterpar
tien des Radrohlings zugleich auf ihre Endform durch
Fließdrücken ausgewalzt bzw. auf ihre Endstärke abge
streckt werden.
Im einzelnen läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren mit
Vorteil in der Weise durchführen, daß der negative Konus
winkel der Felgenschulter am fertigen Rad größer ist als
der positive Konuswinkel der Schulterpartien am Radroh
ling, wobei der negative Konuswinkel zweckmäßig mindestens
etwa 4° bis 6° beträgt, während der positive Konuswinkel
im Hinblick auf das Ausformen des Radrohlings aus der
Kokille verhältnismäßig klein sein kann. Es genügt hier
ein Konuswinkel von etwa 2° bis 4°. Beide Schulter- und
Hornpartien des Radrohlings werden vorteilhafterweise
spiegelbildlich gleich gegossen, so daß sie sich durch
gleiche Umformung in die Endform des Rades bringen lassen.
Hierdurch sind verfahrensmäßige Vereinfachungen erreich
bar.
Der Radrohling wird vorzugsweise aus einer warm-aushärt
baren Aluminium-Gußlegierung hergestellt. Der Umformprozeß
erfolgt hierbei im erwärmten Zustand, im allgemeinen in
einem Temperaturbereich um 200°C bis 350°C. Dabei kann
die Umformung unter Ausnutzung der Gußhitze oder durch
Zuführen des Lösungsglühens erfolgen. Vorzuziehen ist
aber im allgemeinen eine Verfahrensweise, bei der der
abgekühlte Radrohling für die Durchführung der Umformung
im Bereich seiner Schulter- und Hornpartien partiell,
also nur in diesem umzuformenden Bereich erwärmt wird,
was sich auf einfache Weise auf induktivem Wege oder auch
mit Hilfe von Gasbrennern erreichen läßt.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung
gezeigten Ausführungsbeispiele. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 ein nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestelltes Leicht
metallrad im Radialschnitt;
Fig. 2 im Radialschnitt den gegossenen
Radrohling, aus dem das einteilige
Rad nach Fig. 1 hergestellt
werden kann;
Fig. 3
bis 5 die verschiedenen Arbeitsstufen
bei der Umformung der Felgenschulter
und des Felgenhornes des Radrohlings
nach Fig. 2 in die Form nach Fig. 1,
wobei die Schulter- und Hornpartie
in größerem Maßstab im Schnitt
gezeigt ist;
Fig. 6
bis 9 in der Darstellung der Fig. 3 bis 4
eine geänderte Verfahrensweise, bei
der die Schulterpartien der Felge
zugleich eine Ausformung durch Aus
walzen bzw. Abstrecken erfahren;
Fig. 10 eine einfache Einrichtung nach der
Erfindung zur Durchführung des Um
formprozesses an dem gegossenen
Radrohling.
Das in Fig. 1 gezeigte fertige Leichtmetallrad 1 (CTS-Rad)
für luftbereifte Kraftfahrzeuge besteht in einem Stück
aus der Radscheibe 2 mit der Radnabe 3 und der Radfelge
4. Letztere umfaßt das mit der Radscheibe 2 einstückig
verbundene Felgenbett 5, die beiden seitlichen Felgen
schultern 6 und die Felgenhörner 7 an den freien Enden
der Felgenschultern. Die Felgenhörner 7 werden von end
seitigen Wulstverdickungen der Felgenschultern 6 gebildet.
Wie Fig. 1 zeigt, sind die beiden Felgenhörner 7 so ange
formt, daß sie gegenüber den Felgenschultern 6 radial
nach innen in Richtung auf die Radmitte vorspringen. Dem
gemäß werden die Reifensitzflächen von den inneren Um
fangsflächen 9 der beiden Felgenschultern 6 gebildet.
Wie z.B. aus der DE-PS 30 00 428 oder der DE-PS 30 19 742
bekannt, umfaßt der Gürtelreifen die beiden Felgenhörner
7 des Rades, wobei er sich mit seinen verstärkten Reifen
wülsten auf den Innenumfangsflächen 9 der Felgenschultern
6 in Seitenanlage an den nach innen weisenden Felgenhör
nern 7 abstützt.
Fig. 1 läßt erkennen, daß die beiden Felgenschultern 6
mit ihren die Reifensitzflächen bildenden Innenumfangs
flächen 9 in Richtung der Radachse zu den entgegengesetz
ten Seiten hin unter einem negativen Konuswinkel X, der
zweckmäßig bei 4° bis 6° liegt, geneigt sind. Demgemäß
verjüngen sich die beiden Felgenschultern 6 vom Felgenbett
5 zu ihren Felgenhörnern 7 hin im Innendurchmesser. Die
Innenumfangsflächen 9 der Felgenschultern 6 verlaufen am
fertigen Rad 1 vom Felgenbett 5 bis zu den Felgenhörnern
7 in Richtung der Radachse ungestuft konisch.
Das in Fig. 1 gezeigte einstückige Leichtmetallrad 1 läßt
sich mit Vorteil aus dem in Fig. 2 gezeigten Radrohling 10
herstellen, der als Gußkörper aus einer Aluminium-Guß
legierung im Kokillenguß gefertigt worden ist. Dabei wird
der Radrohling 10 so gegossen, daß die Radscheibe 2 und
das Felgenbett 5 zumindest angenähert die Endform des
fertigen Rades aufweisen, so daß in einem nachfolgenden
Umformprozeß im wesentlichen nur noch die angegossenen
Schulterpartien 6′ und Hornpartien 7′ des Radrohlings 10
ausgeformt zu werden brauchen. Wie Fig. 2 zeigt, werden
die Felgenhornpartien 7′ als gerundete Wulstverdickungen
an den Schulterpartien 6′ derart angegossen, daß sie
gegenüber den Schulterpartien 6′ radial nach außen weisen.
Die Schulterpartien 6′ weisen im wesentlichen bereits
ihre endgültige Länge und Dicke auf. Sie sind jedoch am
Radrohling 10 so angeformt, daß sie unter einem positiven
Konuswinkel X′, der bei 2° bis 4° liegen kann, geneigt
sind. Demgemäß vergrößert sich der Innendurchmesser des
Rades im Bereich der Schulterpartien 6′ vom Felgenbett 5
zu den Hornpartien 7′ hin. Demgemäß weist der gegossene
Radrohling 10 an seinen beiden Felgenschulter- und Horn
bereichen keine gießtechnisch ungünstigen Hinterschnei
dungen auf.
Die Umformung des Radrohlings 10 gemäß Fig. 2 zu dem Rad 1
nach Fig. 1 kann mit Vorteil in der im Zusammenhang mit
den Fig. 3 bis 5 gezeigten Weise erfolgen. Dabei wird ge
mäß Fig. 3 zunächst der Radrohling 10 im Bereich seiner
Schulter- und Hornpartie 6′, 7′ auf eine für den Verfor
mungsprozeß günstige Temperatur erwärmt, die bei 200°C
bis 350°C liegen mag. Hierbei genügt eine partielle Erwär
mung des Radrohlings 10 nur im Bereich der Schulter- und
Hornpartie 6′, 7′. Die Schulter- und Hornpartie umgreift eine
Innenform 11, deren Außenkontur der gewünschten Endform der
Felgenschulter und des Felgenhornes entspricht. Gemäß Fig.
4 wird die Schulterpartie 6′ mit einer radial nach innen
zur Radmitte hin gerichtete Kraft, die hier nur durch die Pfeile
12 angedeutet ist, in die Außenkontur der Innenform 11 gedrückt, wobei
die Schulterpartie 6′ von dem positiven Konuswinkel X′ auf
den negativen Konuswinkel X gebracht wird. In einer zweiten
Umformstufe wird dann die Felgenhornpartie 7′ in die Form
einziehung 11′ gedrückt und in dieser zu dem Felgenhorn 7
ausgeformt. Dies ist in Fig. 5 gezeigt.
Die beiden Umformstufen nach Fig. 4 und 5 werden zweckmäßig
in einem Arbeitsgang durchgeführt. Dies kann mit besonderem
Vorteil mit Hilfe der in Fig. 10 gezeigten Vorrichtung ge
schehen, die mit einem Drehtisch 13, einer Spanneinrichtung
14 für den Radrohling 10, einer Umformeinheit 15 und einer
Vorrichtung 16 zum partiellen Erwärmen des Radrohlings 10
auf die für den Umformprozeß erforderliche Temperatur ver
sehen ist. Die Umformeinheit 15 weist hier zwei Drückrollen
17 und 18 auf, die an einem z.B. mittels eines Stellzylin
ders 19 gegen den Radrohling 10 anstellbaren Rollenträger
20 bzw. 21 gelagert sind. Die Rollenträger 20, 21 können
unabhängig voneinander einstellbar oder zu einer gemeinsam
gegen den Radrohling 10 anstellbaren Einheit verbunden sein.
Der Radrohling 10 wird, wie in Fig. 10 dargestellt, mit
Hilfe der Spanneinrichtung 14 auf dem Drehtisch 13 einge
spannt und von diesem um die vertikale Radachse gedreht.
Der Drehtisch trägt die von unten in die Felge einfassende
Innenform 11. Anschließend wird die Schulter- und Horn
partie 6′, 7′ des eingespannten Radrohlings 10 mit Hilfe
der Vorrichtung 16 erwärmt. Letztere weist eine an eine
Wechselspannung anlegbare Induktionsspule 22 auf, die mit
ihrem Spulenträger 23 an einer Säule 24 heb- und senkbar
geführt ist, wobei die Hubbewegungen mit Hilfe eines Hub
zylinders 25 bewerkstelligt werden. Mit Hilfe der Hubvor
richtung 25 wird die Induktionsspule 22 abgesenkt, so daß
sie die zu erwärmende Schulter- und Hornpartie 6′, 7′ um
greift. Nach Erreichen der gewünschten Temperatur wird die
Induktionsspule 22 wieder hochgefahren. Anschließend werden
die Drückrollen 17, 18 gegen die erwärmte Schulter- und
Hornpartie 6′, 7′ angestellt, wobei die in Umfangsrichtung
vorlaufende Drückrolle 17 die Schulterpartie 6′, wie in
Fig. 4 gezeigt, nach innen drückt, während die in Umfangs
richtung nachlaufende Drückrolle, deren Rollenachse zur
Vertikalen spitzwinklig geneigt ist, die Hornpartie 7′ aus
formt, wie dies in Fig. 5 gezeigt ist.
Die beiden Umformstufen nach den Fig. 4 und 5 werden demgemäß
in einem Arbeitsgang an dem sich drehenden Radrohling 10
durchgeführt.
Da an dem Radrohling 10 die beiden Schulter- und Hornpartien
6′, 7′ symmetrisch, d.h. spiegelbildlich gleich ausgebildet
sind, braucht für die Durchführugn des Verformungsprozesses
an der anderen Schulter- und Hornpartie der Radrohling 10
lediglich gedreht und in seiner anderen Wendelage am Dreh
tisch 13 eingespannt zu werden.
Das vorstehend beschriebene Verfahren läßt sich auch so durch
führen, daß bei dem Verformungsprozeß die Schulterpartien 6′
des Radrohlings 10 nicht nur zur Anlage an das Innenwerkzeug
11 gebracht werden, sondern auch eine Umformung durch Ab
strecken bzw. Walzen erfahren. Dies ist in den Fig. 6 bis 9
gezeigt. Die Schulterpartie 6′ des Radrohlings 10 ist, wie
der Vergleich der Fig. 6 mit der Fig. 3 zeigt, etwas kürzer
und dafür dickwandiger gegossen. Bei der ersten Umformstufe
nach Fig. 7 wird die die Schulterpartie 6′ unter Verminde
rung ihrer Dicke auf das endgültige Dickenmaß abgestreckt
und zugleich unter Anderung des Konuswinkels in Anlage an
die Innenform 11 gebracht. Anschließend wird dann in zwei
Umformstufen, die in den Fig. 8 und 9 gezeigt sind, die die
Hornpartie 7′ bildende Wulstverdickung zu dem Felgenhorn 7
ausgeformt.
Bei dem vorstehend beschriebenen Verfahren wird davon aus
gegangen, daß der Radrohling 10 aus einer warm-aushärtbaren
Aluminium-Gußlegierung hergestellt wird. Dabei wird der Rad
rohling 10 für den Umformprozeß nur im Bereich seiner
Schulter- und Hornpartien erwärmt. Dies kann, statt auf
induktivem Wege, auch z.B. mit Hilfe von Gasbrennern od.
dgl. erfolgen. Andererseits wäre es aber auch möglich,
die Umformung der Schulter- und Hornpartien der Felge
unter Ausnutzung der Gießhitze beim Gießen des Radrohlings
10 durchzuführen. Im allgemeinen empfiehlt es sich, das
Leichtmetallrad bzw. den Radrohling einem Lösungsglühen
zu unterwerfen. Wird dieses vor dem Umformungsprozeß
durchgeführt, so kann dieser auch unter Ausnutzung der
Wärme des Lösungsglühens durchgeführt werden.
Es besteht weiterhin die Möglichkeit, den Radrohling 10
aus einer nicht-aushärtbaren Aluminium-Gußlegierung her
zustellen. In diesem Fall sind die für den Umformprozeß
der Schulter- und Hornpartien vorgesehenen Wärmebehand
lungen möglicherweise entbehrlich.
Es versteht sich, daß das Leichtmetallrad bzw. sein Rad
rohling nach dem Gießvorgang entgratet wird. Nach dem Um
formprozeß wird zweckmäßig das RAd einer Feinbearbeitung
unterworfen, zweckmäßig abgedreht, wie dies bei gegossenen
Leichtmetallrädern bekannt ist.
Claims (16)
1. Verfahren zum Herstellen eines einteiligen Leichtmetall
rades mit vom Innenumfang der Felgenschultern gebildeten
Reifensitzflächen und mit gegenüber den Reifensitzflächen
zur Radmitte hin vorspringenden Felgenhörnern, da
durch gekennzeichnet, daß aus einer
Aluminium-Gußlegierung ein Radrohling (10) mit zumindest
angenähert auf die Endform ausgeformtem Radscheiben-
und Felgenbettbereich (8, 5), aber mit gegenüber den
Felgenschultern (6) radial nach außen weisenden Felgen
hornpartien (7′) gegossen wird, und daß anschließend
die Felgenhornpartien in mindestens einer Umformstufe
in Richtung auf die Radmitte gedrückt und zur Endform
der Felgenhörner (7) ausgeformt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Radrohling (10) so gegossen
wird, daß die Felgenschulterpartien (6′) am Innenumfang
unter einem positiven Konuswinkel (X′) geneigt sind, bei
dem ihr Innendurchmesser vom Felgenbett (5) zu den Fel
genhornpartien (7′) hin ansteigt, und daß bei der nach
folgenden Umformung die Felgenschulterpartien (6′) mit
den Felgenhornpartien (7′) bis zur Einstellung eines
negativen Konuswinkels (X) nach innen gedrückt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umformung des Radroh
lings (10) durch an sich bekanntes Drückrollen bzw. Fließ
drücken erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Felgenhornpartien
(7′) als gerundete Wulstverdickungen der Felgenschulter
partien (6′) angegossen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß bei mehr
stufiger Umformung in einer vorausgehenden Umformstufe
die Felgenschulterpartie (6′) des Radrohlings nach innen
in die negative Neigung (Konuswinkel X) gedrückt und in
einer nachfolgenden Umformstufe die Hornpartie (7′) bzw.
die sie bildende Wulstverdickung gegenüber der stehenden
Felgenschulter nach innen in die Endform gedrückt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Um
formung derart erfolgt, daß der negative Konuswinkel (X)
der Felgenschultern (6) am fertigen Rad (1) größer ist
als der positive Konuswinkel (X′) der Schulterpartien
(6′) am Radrohling (10), wobei der negative Konuswinkel
vorzugsweise bei mindestens 4° bis 6° und der positive
Konuswinkel vorzugsweise bei 2° bis 4° liegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Um
formung des Radrohlings (10) derart erfolgt, daß die
Innenumfangsflächen (9) der Felgenschultern (6) des
fertigen Rades (1) vom Felgenbett (5) bis zum Felgen
horn (7) in Richtung der Radachse ungestuft konisch
verlaufen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß beide
Schulter- und Hornpartien (6′, 7′) des Radrohlings (10)
spiegelbildlich symmetrisch gegossen und durch gleiche
Umformung in die Endform des Rades (1) gebracht werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Rad
rohling (10) aus einer warm-aushärtbaren Aluminium-
Gußlegierung hergestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Radrohling (10) für
die Umformung im Bereich seiner Schulter- und Horn
partie (6′, 7′), vorzugsweise auf induktivem Wege oder
mittels eines Gasstroms, partiell erwärmt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Um
formung der Schulter- und Hornpartien (6′, 7′) unter
Ausnutzung der Gießhitze erfolgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß das Rad
(1) vor oder nach dem Umformen der Schulter- und Horn
partien (6′, 7′) einem Lösungsglühen unterworfen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umformung der
Schulter- und Hornpartie (6′, 7′) unter Ausnutzung
der Wärme des Lösungsglühens erfolgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß der Rad
rohling (10) aus einer nicht-aushärtbaren Aluminium-
Gußlegierung hergestellt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die
Schulterpartien (6′) des Radrohlings (10) bei der Um
formung auch in axialer Richtung auf ihre Endstärke
abgestreckt werden.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Umformung in drei
Umformstufen erfolgt, wobei in der ersten Umformstufe
im wesentlichen die Abstreckung der Schulterpartie (6′),
in der zweiten Umformstufe im wesentlichen das Einwärts
drücken der abgestreckten Schulterpartie (6′) und in der
dritten Umformstufe das Einwärtsdrücken und Ausformen
des Felgenhorns (7) erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883801104 DE3801104A1 (de) | 1988-01-16 | 1988-01-16 | Verfahren zum herstellen eines leichtmetallrades |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19883801104 DE3801104A1 (de) | 1988-01-16 | 1988-01-16 | Verfahren zum herstellen eines leichtmetallrades |
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DE3801104A1 true DE3801104A1 (de) | 1989-08-03 |
DE3801104C2 DE3801104C2 (de) | 1991-05-23 |
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ID=6345388
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DE19883801104 Granted DE3801104A1 (de) | 1988-01-16 | 1988-01-16 | Verfahren zum herstellen eines leichtmetallrades |
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