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Die Erfindung betrifft eine Verankerung für Holzmaste jeglicher Art, insbesondere für Elektroleitungen tragende Holzmaste, mit einem länglichen Hohlkörper, in den der Holzmast aufrecht von oben eingesetzt ist, wobei der längliche Hohlkörper mit einem unteren Abschnitt im Erdreich oder in einem Sockel gehalten ist, und mit Mitteln zum Abstützen des Mastes innerhalb des Hohlkörpers.
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Holzmaste werden unter anderem in Niederspannungs- und Mittelspannungsnetzen oder auch in Telekommunikationsnetzen verwendet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Holzmaste im Boden zu verankern, wobei eine naheliegende Möglichkeit darin besteht, den Holzmast einfach in das Erdreich einzusetzen. Diese Möglichkeit hat den Nachteil, dass das Holz im Erdreich ständig Feuchte ausgesetzt ist und die Gefahr von Pilz- oder Bakterienbefall oder ganz generell eines Faulens besteht. Ist ein Holzmast im Erdreich zersetzt, reicht es nicht aus, den Mast an gleicher Stelle durch einen neuen Holzmast auszutauschen. Vielmehr muss entweder auch das Erdreich ausgetauscht werden, oder der neue Holzmast muss an anderer Stelle aufgestellt werden, um zu vermeiden, dass die an der Stelle des ursprünglichen Holzmastes im Erdreich konzentriert enthaltenen Bakterien oder Sporen auch den neuen Holzmast in kurzer Zeit zersetzen.
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Aus der
AT 106143 ist eine Mastgründung mit einem in das Erdreich eingelassenen Betonrohr bekannt, bei dem innerhalb des Betonrohres ein Steg vorgesehen ist, auf dem der Holzmast oberhalb der äußeren Erdoberfläche steht, so dass sich der Mastfuß jederzeit oberhalb des Grundwasserspiegels befindet. Der Holzmast wird in seiner vertikalen Position durch Schrauben gehalten, die an gegenüberliegenden Seiten am Holzmast angreifen und jeweils in Gewindehülsen sitzen, die in in die Rohrwand einbetonierte Hülsen eingelassen sind. Ein wesentlicher Nacheil einer solchen Holzmastgründung besteht darin, dass Holz je nach umgebender Feuchte quillt oder schwindet. Dadurch schwankt die statische Belastbarkeit der Verbindung zwischen Betonpfahl und Holzmast in Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgehalt des Holzes und dem damit verbundenen Quellen und Schwinden erheblich.
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Aus der
US 1,523,977 ist darüber hinaus ein in das Erdreich eingelassener Betonsockel bekannt, bei dem der Holzmastfuss in einem oberen Rohrabschnitt auf einer Kiesschicht steht, die auf einem Zwischenboden des Sockels aufliegt. In seiner aufrechten Position wird der Holzmast durch eine körnige Schüttung aus Kies bzw. Schotter gehalten, der in den Ringraum zwischen Rohrwand und Holzmast eingefüllt ist. An seiner Oberseite ist der Ringraum gegen das Eindringen von Wasser abgedichtet. Durch die Abdichtung ist eine wirkungsvolle Belüftung des Ringraums und damit des Holzmastfußes nicht unbedingt gewährleistet. Wenn sich im Ringraum beispielsweise aufgrund von Undichtigkeiten der Abdichtung Feuchte ansammeln sollte, kann diese zu einer Fäulnis oder Pilzbefall des Mastfußes führen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Holzmastverankerung und eine Mastanordnung der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, bei der die vorgenannten Nachteile nicht bestehen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Verankerung für Holzmaste gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, den Holzmast durch in Umfangsrichtung mit Abstand zueinander verteilt angeordnete flexible Stützelemente zwischen der Innenwand des Hohlkörpers und dem Mast abzustützen.
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Hier und im Folgenden wird unter einem Hohlkörper ein solcher verstanden, der als Sockel für einen Holzmast geeignet ist. Es kommen insbesondere Rohre, vorzugsweise aus Beton (einschließlich Faserbeton) und Stahl in Betracht, die in das Erdreich eingegraben, eingedrückt oder eingeschlagen sein können, aber auch solche, die in ein Fundament (beispielsweise aus Beton) eingegossen sind.
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Unter flexiblen Stützelementen sind hier und im Folgenden solche Stützelemente gemeint, die sich an den durch das Quellen und Schwinden des Holzmastes veränderten Abstand zwischen Innenwand des Hohlkörpers anpassen können, so dass sie den Mast unabhängig von dem Abstand zwischen Innenwand des Hohlkörpers und Holzmast dauerhaft und in im Wesentlichen gleicher Weise abstützen. Die flexiblen Stützelemente haben vorzugsweise federelastische Eigenschaften, was allerdings nicht zwingend erforderlich ist.
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Erfindungsgemäß wird durch die Anordnung in Umfangsrichtung mit Abstand zueinander verteilt angeordneten Stützelemente sowohl erreicht, dass der Holzmast ständig mit im Wesentlichen gleichen, durch die Stützelemente auf ihn wirkenden Kräfte in seiner vertikalen Position gehalten wird, und der Ringraum zwischen Mastfuß und Innenwand des Hohlraums gleichzeitig gut durchlüftet ist.
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Die flexiblen Stützelemente können in einer ersten, bevorzugten Ausbildung der Erfindung eine Hülse aus einem flexiblen Material mit einer Füllung sein. Die Hülse besteht vorzugsweise aus einem schlauchartigen Textilgewebe, insbesondere mit ovalem Querschnitt, beispielsweise in der Art eines Feuerwehrschlauches. Die Füllung ist vorzugsweise eine körnige Schüttung, beispielsweise aus Kies bzw. Schotter, gegebenenfalls gemischt mit oder als Alternative hierzu aus – wegen ihrer fungiziden Wirkung bevorzugt – kleinkörnigen Metallstücken. Auch kann die Füllung aus einem Fluid, insbesondere einem niedrig viskosen Gel, bestehen. Durch die flexible Hülle kann das flexible Stützelement seine Form an Änderungen des freien Raums zwischen Hohlkörperinnenwand und Holzmast anpassen, die insbesondere bedingt sein können durch Quellen und Schwinden des Holzes. Gleichzeitig bleibt aber die Stützwirkung des Stützelements durch die Füllung, die die Stützkräfte aufnimmt, erhalten. Gleichzeitig wird wegen der Abstände der Hülsen zueinander eine Umlüftung des Mastfußes nicht wesentlich behindert.
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Insbesondere bei elastischen Hülsen mit einem vorgeformten Querschnitt sind die durch die Hülse auf die Füllung wirkenden Rückstellkräfte so ausreichend, dass das Stützelement in dem Fall, dass der Ringraum sich vergrößert, den sich vergrößernden Abstand zwischen Hohlkörperinnenwand und Holzmast weiterhin vollständig ausfüllt.
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Eine andere bevorzugte Ausbildung der Erfindung ist gekennzeichnet durch mindestens eine mit der Wandung des Hohlkörpers verbundene, federnd gelagerte Anlagescheibe mit einer konkaven Mastanlagefläche. Die am Hohlkörper abgestützte Anlagescheibe folgt aufgrund ihrer Federelastizität der Mastoberfläche bei einem Quellen oder Schwinden des Holzes und kann so den Holzmast mit im Wesentlichen gleichbleibenden Stützkräften in seiner Position halten. In Wirkumkehrung ist es grundsätzlich auch möglich, federnd gelagerte Ankerscheiben mit einer an die Form der Innenwand des Hohlkörpers angepassten Anlagefläche am Mast zu lagern, beispielsweise an um den Mast herum gelegten Schellen.
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In einer bevorzugten Weiterbildung dieser Ausbildung der Erfindung sind Mittel zum Einstellen der auf die Anlagescheibe wirkenden Federkraft vorgesehen. Hiermit kann dem Umstand Rechnung getragen werden, dass ein Holzmast üblicherweise keinen kreisrunden Querschnitt hat, so dass der lichte Abstand im Ringraum zwischen Hohlkörperinnenwand und Holzmast variiert. Durch die Mittel zum Einstellen der Federkraft können beispielsweise die Federwege von auf verschiedene Anlagescheiben wirkenden Spiralfedern so eingestellt werden, dass die von den Anlagescheiben von den verschiedenen Seiten auf den Mast wirkenden Kräfte trotz unterschiedlicher Abstände zwischen Innenwand und Holzmast gleich sind. Es ist somit durch die Mittel zum Einstellen der Federkraft möglich, den Holzmast optimal im Hohlkörper auszurichten.
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Eine effiziente Lagerung der Anlagescheibe besteht darin, dass eine Gewindehülse in der Wandung des Hohlkörpers vorgesehen ist, und die Anlagescheibe über einen Schraubenbolzen mit der Gewindehülse verbunden. Ist der Hohlkörper ein Betonrohr, ist dementsprechend vorzugsweise jede der Gewindehülsen in die Wandung des Hohlkörpers einbetoniert.
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Naturgemäß sind, ebenso wie bei der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Ausbildung der Stützelemente mit Hülse und Füllung, vorzugsweise mindestens federnd gelagerte Anlagescheiben vorgesehen, die den Holzmast in unterschiedliche Richtungen abstützen, es ist aber auch eine Kombination verschiedener Stützelemente realisierbar.
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Um eine gleichmäßige Abstützung des Holzmastes im Hohlkörper zu gewährleisten, sind vorzugsweise jeweils mindestens drei, vorzugsweise vier in Umfangsrichtung des Mastes verteilt und mit Abstand zueinander angeordnete Stützelemente in mindestens zwei im Wesentlichen horizontalen Ebenen vorgesehen.
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Um des Weiteren einen Zugriff an den Holzmast von außen zu ermöglichen, können in der Wandung des Hohlkörpers insbesondere für den Zugriff in den freien Bereichen zwischen den Stützelementen Öffnungen vorgesehen sein.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, in denen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung gezeigt sind, näher erläutert.
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Es zeigen
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1a einen Abschnitt einer erfindungsgemäßen Verankerung mit federnd gelagerten Anlagescheiben im Längsschnitt entlang der in 2a gezeigten Linie A-A;
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1b einen vergrößerten Ausschnitt des in 1a eingekreisten Bereichs;
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2a einen Querschnitt der in 1a dargestellten Verankerung entlang der in 1a gezeigten Linie B-B;
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2b einen vergrößerten Ausschnitt des in 2a eingekreisten Bereichs;
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3 einen Längsschnitt einer anderen erfindungsgemäßen Verankerung mit Hülsen, die mit einer Füllung versehen sind;
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4 einen Querschnitt der in 3 gezeigten Verankerung entlang der Linie A-A;
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5 einen Querschnitt der in 3 gezeigten Verankerung entlang der Linie B-B; und
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6 einen Querschnitt der in 3 gezeigten Verankerung entlang der Linie C-C.
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In den 1a, 1b und 2a, 2b ist eine erfindungsgemäße Verankerung eines Holzmastes 1 abschnittsweise dargestellt. Sie umfasst ein im Erdreich 2 eingepresstes Betonrohr 3. Auf dem Erdreich im Inneren des Betonrohres ist eine kapillarbrechende Schicht 4, beispielsweise aus einer Kiesschüttung, vorgesehen, die deutlich höher als das das Betonrohr umgebende Erdreich 2 ist und mit in die Wand des Betonrohres eingelassenen Wasserablauföffnungen 5 oberhalb des umgebenden Erdreichs zusammenwirkt. Der Holzmast 1 steht auf der Drainageschicht 4 auf.
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In die Wand des Betonrohres sind zum einen im Bereich des unteren Mastfußes oberhalb der kapillarbrechenden Schicht 4 und zum anderen knapp unterhalb der Oberkante des Betonrohres jeweils – wie insbesondere in 2a zu sehen – in Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt vier Stützelemente 6, 7 gelagert. Wie in den 1b und 2b gezeigt, weisen die Stützelemente jeweils eine Gewindehülse 11 auf, an deren innenwandseitiges Stirnende eine Stahlscheibe 12 angeschweißt ist. Die Gewindehülse 11 liegt zwischen einer oberen und einer unteren Ringbewehrung 13, 14 und ist in die Wand des Betonrohrs 3 einbetoniert. In die Gewindehülse 11 ist eine von außen zugängliche Madenschraube 15 eingelassen, deren in das Betonrohr 3 hinein ragendes Ende als Kolben 16 ausgeführt ist. Die Anlagescheibe 17 des Stützelements weist an seiner dem Holzmast 1 abgewandten Seite eine Kammer 18 auf, in der der Kolben 16 der Madenschraube 15 geführt ist. Die Anlagescheibe 17 stützt sich über eine in der Kammer 18 angeordnete Spiralfeder 19 an dem Kolben 16 ab. Die am Holzmast 1 anliegende Anlagefläche der Anlagescheibe 17 ist konkav gekrümmt und umschließt den Holzmast im Bereich eines Kreissegments von ca. 30°. Die Breite und Höhe der Anlagescheibe sind in etwa gleich.
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In vertikaler Richtung zwischen den Stützelementen 6 weist das Betonrohr längliche Öffnungen 21, 22 auf, über die ein Zugriff auf den Holzmast, beispielsweise zum Überprüfen der Beschaffenheit des Holzes, möglich ist.
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Die Anlagefläche der Anlagescheibe kann mit hier nicht dargestellten, vorzugsweise senkrecht verlaufenden seitlichen Wülsten versehen sein, mit denen sie am Holzmast anliegt, so dass die Holzmastoberfläche nur über geringe Bereiche abgedeckt ist und sich am Holzmast bildendes Wasser im Bereich der Holzmastoberfläche zwischen den Wülsten ablaufen kann.
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In den 3 bis 6 ist eine andere Ausführung der erfindungsgemäßen Verankerung gezeigt. Der Holzmast 31 sitzt auf einer kapillarbrechenden Schicht 32 in einem in das Erdreich 33 eingepressten Rohr 34, das beispielsweise aus Beton oder Stahl ausgeführt sein kann. Die kapillarbrechende Schicht wirkt auch hier mit vier in das Rohr 34 oberhalb des umgebenden Erdreichs 33 eingelassenen Wasserablauföffnungen 35 zusammen, die gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt sind (s. 6).
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Auch in dieser Ausführungsform sind vier gleichmäßig in Umfangsrichtung verteilt angeordnete Stützelemente 36 zum Abstützen des Mastes vorgesehen. Im Unterschied zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform ist jedes der vier Stützelemente 6 jeweils aus einer vertikal am Mast 31 angeordneten, schlauchartigen Hülse 37 mit ovalem Querschnitt ausgebildet, die mit einer körnigen Schüttung 38 gefüllt sind. Die Stützelemente 6 erstrecken sich über einen Großteil der lichten Höhe im Rohr 34 bis hin zu seiner Oberkante und decken die Oberfläche des Holzmastes jeweils über einen Teilkreisabschnitt von ca. 30° ab. Die Stützelemente 36 sind über an ihren Längsseiten überstehende Textilstreifen 39 am Holzmast mit Hilfe von Nägeln oder Schrauben 41 (nur in 4 exemplarisch nummeriert) befestigt.
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Für den Zugriff auf den Holzmast 31 sind vier längliche, vertikal verlaufende Zugriffsöffnungen 42 vorgesehen, die sich jeweils über einen Teilkreisabschnitt von ca. 50° des Rohrumfangs erstrecken. Die Stützelemente 36 werden von den zwischen den Öffnungen 42 verbleibenden Stegen 43 des Rohres 34 verdeckt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- AT 106143 [0003]
- US 1523977 [0004]