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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Markieren flexibler Flachmaterialien, insbesondere zum Markieren von Druckwerk aus Papier. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Markierungsvorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens.
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Grundsätzlich handelt es sich beim Markieren um eine Methode des Kennzeichnens einer bestimmten Sache, also das Hinzufügen von zusätzlichen Merkmalen um beispielsweise zwischen einer Anzahl von einander gleichen oder ähnlichen Produkten unterscheiden zu können oder ein einzelnes bestimmtes Produkt kenntlich zu machen. Unterschieden wird hierbei zwischen berührungslosen Verfahren und berührenden Verfahren zur Herstellung von Permanentmarkierungen und reversiblen Markierungen.
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Zu den berührungslosen Markierungsverfahren gehört beispielsweise das dauerhafte Kennzeichnen mit Hilfe eines Lasers, indem eine Laserquelle in einem Abstand zu einem zu beschriftenden Werkstück angeordnet ist und mittels Laserstrahlen beispielsweise die Werkstückoberfläche bearbeitet wird. Dagegen kommt es bei einem berührenden Markierungsverfahren zu einem Kontakt zwischen dem Werkstück und einer Markierungsvorrichtung. Die Kennzeichnung des Werkstücks kann zu Beispiel durch dessen mechanische Bearbeitung mittels eines Markierungswerkzeuges, durch Auftragen einer Schicht auf die Oberfläche des Werkstücks oder durch Kopplung des Werkstücks mit einem Markierungsmittel erfolgen.
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Aus der
DE 37 27 762 ist beispielsweise ein Markierungsmittel zum reversiblen Kennzeichnen von Druckwerk bekannt, bei dem als Markierungsmittel zwei über einen Rücken miteinander in Verbindung stehenden Laschen vorgeschlagen werden, welche aufgrund ihrer Verformung eine Klemmverbindung für ein einzelnes Blatt oder eine bestimmte Anzahl Blätter bilden. Das Markierungsmittel kann nach Belieben am Druckwerk angebracht und wieder entfernt werden.
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In der
DE 38 36 615 ist ein ähnliches Markierungsmittel offenbart, mit der eine Broschüre, ein Kalender und anderes Druckwerk mittels eines streifenförmigen Zuschnittes aus flexiblen Flachmaterial sowie einer, von einer Schmalseite des Zuschnitts ausgehend ausgestanzten Zunge, deren Wurzel mit einer die Schmalseite begrenzenden Kante einen Steg bildet, wobei der Steg quer zur Längsachse des Zuschnitts aus dessen Planlage heraus gebogen ist. Das Markierungsmittel soll ausreichende Haltekräfte an dem betreffenden Druckwerk zur Verfügung stellen und einfach am Druckwerk anbringbar sein.
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Ein als selbstklebender Markierungsaufkleber ausgebildetes Markierungsmittel wird in der
DE 298 09 349 vorgeschlagen um flächige Informationsträger zum einen individuell schnell zu markieren und zum anderen das Markierungsmittel schnell wieder entfernen zu können, ohne dabei den markierten Informationsträger zu beschädigen. Dazu sind die befestigungsseitigen Flächen des Markierungsmittels mit einer Klebeschicht versehen. Das Markierungsmittel ist dabei aus einem Material hergestellt, das für eine individuelle Beschriftung zum Zwecke einer zusätzlichen Kennzeichnung geeignet ist.
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Es wäre jedoch eine Markierungsvorrichtung und ein Markierungsverfahren wünschenswert, bei dem eine dauerhafte Kennzeichnung ohne Hilfsmittel, dass heißt ohne separate Markierungsmittel erfolgen kann. Die genannten Vorrichtungen beziehungsweise Markierungsmittel aus dem Stand der Technik sind dazu jedoch nicht geeignet. Für eine Markierung sind zusätzlich Markierungsmittel bereitzustellen, welche an den zu markierenden Druckwerk oder Informationsträger angebracht werden müssen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben, mit der ein Markieren von flexiblen Flachmaterialien unter Verwendung eines Markierungsmittels ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Markierungsmittel aus dem Flachmaterial selbst, durch eine in das Flachmaterial eingebrachte Ausnehmung, gebildet wird.
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Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass eine Kennzeichnung möglichst ohne zusätzliche Markierungsmittel erfolgen sollte. Insbesondere sollte zu diesem Zweck eine einfach zu handhabende Vorrichtung zum Einsatz kommen, um mit geringem Zeitaufwand beispielsweise eine bedruckte Papierseite oder eine bestimmte Anzahl von Papierseiten kennzeichnen zu können.
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Dies wird dadurch erreicht, dass in das Flachmaterial eine Ausnehmung eingebracht wird, wobei ein durch die Ausnehmung zur Verfügung stehender Teil des Flachmaterials für Markierungszwecke benutzt wird. Hierdurch ist es möglich dem jeweiligen Flachmaterial eine Markierung hinzuzufügen, ohne dabei zusätzlich Markierungs-Verbrauchsmaterial zu benötigen. Mit einer eigens für diesen Zweck bereitgestellten Markierungsvorrichtung wird ermöglicht, dass unabhängig von der Anzahl von Markierungen, da keine Hilfsmitteln benötigt werden, anders als bei Verfahren und Vorrichtungen aus dem Stand der Technik, eine Kennzeichnung erfolgen kann.
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Die Kennzeichnung erfolgt einerseits durch die Bearbeitung, also einer Veränderung des Flachmaterials, durch die entstandene Ausnehmung selbst und durch das ausgenommene Flachmaterial andererseits. Die Form und Größe der Ausnehmung ist dabei frei wählbar, dabei sollte das so erzeugte Markierungsmittel gut sichtbar sein.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung erfolgt die Einbringung der Ausnehmung derart, dass das Markierungsmittel nach Einbringung der Ausnehmung teilweise mit dem Flachmaterial verbunden bleibt. Damit wird erreicht, dass das Markierungsmittel nicht gesondert an dem zu kennzeichneten Flachmaterial befestigt werden muss. Je nachdem in welche Richtung das Markierungsmittel zeigen soll, kann das Markierungsmittel mit dem Flachmaterial verbunden bleiben.
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In einer weiteren Variante, wird das Markierungsmittel derart um einen Verbindungsbereich herum gebogen, dass das Markierungsmaterial eine das Flachmaterial begrenzende Endkante überlappt. Durch die Überlappung einer Endkante des Flachmaterials, kann die Markierung auch dann sichtbar sein, wenn das Flachmaterial, beispielsweise in einem Stapel Flachmaterial mit gleichen oder ähnlichen Abmessungen, angeordnet ist.
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Weiter kann das Markierungsmittel, durch eine weitere in das Flachmaterial eingebrachte Ausnehmung, geführt werden, wodurch beispielsweise ein Zurückklappen nach dem Biegevorgang verhindert werden kann. Dadurch wird auf besonders einfache Art und Weise eine stabile Anordnung des Markierungsmittels zum Flachmaterial erreicht, so dass eine sichere Kennzeichnung, insbesondere außerhalb der Grenzkante des Flachmaterials gewährleistet ist.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung wird das Markierungsmittel selbst mit einer Markierung versehen. Hierdurch kann das Markierungsmittel, das aus demselben Material aus dem das Flachmaterial besteht gebildet wurde, zusätzlich für eine bessere Kennzeichnung des zu markierenden Flachmaterials modifiziert werden. Die zusätzliche Markierung sollte dabei zumindest für einen die Grenzkante überlappenden Bereich umfassen, da gerade dieser Bereich im Falle einer Markierung eines Flachmaterials, welches innerhalb eines Stapels von Flachmaterialien angeordnet ist, für eine besonders vorteilhafte Kennzeichnung maßgeblich sein kann.
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Die zusätzliche Markierung erfolgt in vorteilhafter Weise durch Prägung und/oder Färbung. Dadurch wird erreicht, dass die Markierung einerseits gut sichtbar ist und andererseits auch durch Abtasten das markierte Flachmaterial ermittelt werden kann. Selbstverständlich kann es auch ausreichend sein, das Markierungsmittel entweder nur mit einer Prägung oder mit einer Farbmarkierung zu versehen. Neben einer Prägung kann das Markierungsmittel auch in ähnlicher Art und Weise, zum Beispiel durch Änderung der Form, zusätzlich kenntlich gemacht werden.
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Das Verfahren eignet sich besonders gut für Druckwerk, insbesondere Druckwerk aus Papier, Kunststoff und ähnlichem Material. Vor allem Papier lässt sich einfach bearbeiten, biegen und falten, so dass ein derartiges Verfahren für solche Flachmaterialien besonders gut geeignet ist.
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Eine Vorrichtung, welche zur Durchführung eines solchen Verfahrens geeignet ist, sollte zumindest ein Stanz- und ein Biegewerkzeug aufweisen. Mit Hilfe des Stanzwerkzeuges kann die Ausnehmung im Flachmaterial eingebracht werden und anschließend oder zeitgleich kann das so geschaffene Markierungsmittel gebogen oder gefaltet werden.
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In einer bevorzugten Variante, ist die Vorrichtung mit einem geeigneten Mittel zur Lagefixierung des Flachmaterials ausgestattet. Somit kann die Stelle, an der die Ausnehmung eingebracht werden und letztendlich das Flachmaterial markiert werden soll, besonders einfach und zuverlässig erreicht werden, indem eine Positionierung des Flachmaterial relativ zur Markierungsvorrichtung erfolgt.
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Für eine zusätzliche Markierung des Markierungsmittels, kann die Markierungsvorrichtung eine weitere Markierungsvorrichtung umfassen, welche vorteilhafter Weise in die eigentliche Markierungsvorrichtung integriert ist. Die eigentliche Markierungsvorrichtung ist dabei vozugsweise mit der weiteren Markierungsvorrichtung gekoppelt, derart, dass das eigentliche Markieren, gebildet durch Einbringung der Ausnehmung im Flachmaterial, sowie die zusätzliche Markierung in einem Arbeitsgang erfolgen kann.
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Die zusätzliche Markierungsvorrichtung ist vorzugsweise als eine Färbe- und/oder Prägevorrichtung ausgebildet. Damit wird erreicht, dass das Markierungsmittel durch die Markierungsvorrichtung eingefärbt und/oder deren Oberflächenstruktur und/oder deren Form verändert werden kann.
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In einer bevorzugten Variante ist die zusätzliche Markierungsvorrichtung als Färbevorrichtung ausgebildet, wobei die als Färbevorrichtung ein Farbkissen zum Einsatz kommt. Anstelle des Farbkissens kann auch jede beliebige andere eine Farbe abgebende Vorrichtung, wie beispielsweise ein mit Farbe getränkte Faserverbund, verwendet werden.
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In alternativer oder zusätzlich vorteilhafter Weiterbildung, kann zur Durchführung des Markierungsverfahrens eine aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung zum klammerlosen Verbinden von Dokumenten, wie beispielsweise aus der
EP 0757623 oder
DE 692 10 218 bekannt, eingesetzt werden. Beispielsweise können derartige Vorrichtungen auf besonders einfache Art und Weise dahingehend modifiziert werden, das die Vorrichtung zusätzlich mit der Lagefixierung und/oder der zusätzlichen Markierungsvorrichtung ausgestattet wird.
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Mit Hilfe der Lagefixierung ist eine zuverlässige Kennzeichnung des betreffenden Flachmaterials außerhalb einer das Flachmaterial begrenzenden Kante gewährleistet. Die Anordnung des Markierungsmittels kann so zum Beispiel reproduzierbar für mehrere zu markierende Dokumente oder Dokumentenbündel gesetzt werden. Denkbar wäre zudem eine einstellbare Fixiervorrichtung, um den Ort der Markierung, entsprechend Form und Material des Flachmaterials, anzupassen.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, Flachmaterialien schnell und zuverlässig ohne den Einsatz von weiteren Hilfsmitteln, zum Beispiel zusätzlich notwendige Verbrauchsmaterialien wie beispielsweise als Markierungsmittel ausgebildete Klammern, Klemmen oder selbstklebende Markierungsaufkleber.
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Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung werden in exemplarischer Weise mit Bezug auf die angehängten Zeichnungen beschrieben. Darin zeigen:
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1 den Abschnitt eines Blatt Papiers, welches mit einem mittels einer Ausnehmung gebildeten Markierungsmittel mit dreieckiger Form versehen ist, das über eine das Flachmaterial begrenzende Blattkante hinausragt.
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2 den Abschnitt eines Blatt Papiers, welches mit einem mittels einer Ausnehmung gebildeten Markierungsmittel mit viereckiger Form versehen ist, das über eine das Flachmaterial begrenzende Blattkante hinausragt.
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3 den Abschnitt eines Blatt Papiers, welches mit einem mittels einer Ausnehmung gebildeten Markierungsmittel mit viereckiger Form versehen ist, das über eine das Flachmaterial begrenzende Blattkante hinausragt und zusätzlich durch eine weitere Ausnehmung im Blatt geführt ist.
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4 eine vergrößerte Schnittansicht des Blattabschnittes aus 3.
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5 den Abschnitt eines Papierstapels, in dem sich ein erfindungsgemäß markiertes Blatt befindet, dessen Markierungsmittel aus dem Stapel hinausragt.
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6 eine Schnittdarstellung eines wesentlichen Abschnittes einer aus dem Stand der Technik (
DE 692 10 218 ) bekannten Vorrichtung zum Binden von Blättern, welche zusätzlich eine Fixierungsvorrichtung und eine Markierungsvorrichtung umfasst.
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7 eine Schnittdarstellung eines wesentlichen Abschnittes einer aus dem Stand der Technik (
EP 0757623 ) bekannten Vorrichtung zum Binden von Blättern, welche zusätzlich eine Fixierungs-vorrichtung und eine Markierungsvorrichtung umfasst und welche sich in einem Grundzustand befindet.
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8 ein als Einfädelwerkzeug ausgebildeter Stichel mit Öse.
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Funktionsgleiche Teile sind in allen Figuren mit demselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist ein Abschnitt 1 eines erfindungsgemäß markierten Blatt Papiers dargestellt, bei dem eine Ausnehmung 2 in dreieckiger Form mittels eines Stanzwerkzeuges eingebracht ist, wobei eine Verbindung 3, zwischen ein durch die Ausnehmung 2 gebildetes Markierungsmittel 4 in Form einer Blattzunge und dem Blatt Papier 5, nahe einer das Blatt Papier 5 begrenzenden Blattkante 6 erhalten bleibt, indem nur zwei Seiten, der insgesamt drei seitigen dreieckförmigen Ausnehmung 2, ausgestanzt sind. Durch eine 180° Biegung der Blattzunge 4 um die Verbindungsstelle 3 herum, gelangt ein Teil der Blattzunge 4 außerhalb des Blattes 5 und bildet die eigentliche Markierung, welche beispielsweise für eine Kennzeichnung in einem Blattstapel oder einer gebundenen Druckschrift von Bedeutung ist.
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Der Abstand der Ausnehmung 2 zur Blattkante 6 ergibt sich dabei aus der Größe der Blattzunge 4, insbesondere ihrer Länge. Das Verhältnis zwischen Abstand und Länge der Blattzunge 4 beziehungsweise Längsausdehnung der Ausnehmung 2 ist so gewählt, dass einerseits ein Teil 7 der Blattzunge 4 die Blattkante 6 überlappt und andererseits ein Blattaußensteg 8 zwischen Verbindung 3 und Blattkante 6 eine ausreichende Stabilität aufweist. Der Steg 8 sollte nicht zu schmal sein, da sonst die Gefahr des Abreißens der Blattzunge 4 besteht. Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass um die Ausnehmung 2 herum ausreichend Blattmaterial 5 stehen bleibt um dauerhaft eine stabile Markierung zu gewährleisten. Bei der Lage und Dimensionierung der Abmessungen der Ausnehmung 2, ist ebenso die Blattstärke zu berücksichtigen.
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Wie in 1 zu erkennen ist, wird bei einer derartigen Markierung, außerhalb der Blattkante 6, durch das Umbiegen die Rückseite der Blattzunge 4 sichtbar (zur besseren Veranschaulichung mit einem Schachmuster versehen). Um eine besonders stabile Markierung zu erhalten, kann die Blattzunge 4 mit der Rückseite des Blattes 5 im Bereich des Steges 8 zusätzlich verklebt werden. Analog zu dieser Ausführungsform ist in 2 beispielhaft eine viereckige Ausnehmung 2 im Blatt 5 dargestellt mit einem daraus resultierenden viereckigen Markierungsmittel 4.
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Eine Markierung mit einem Markierungsmittel 4, welches zusätzlich durch eine weitere zweite Ausnehmung 9 geführt ist, ist in 3 dargestellt. Die zweite Ausnehmung 9 ist hierbei ein mit einem Stichelförmigen Werkzeug eingefügter Schlitz, wodurch der in den 1 und 2 dargestellte Steg 8 unterteilt wird in einen Mittelsteg 10 und einen Außensteg 11. Diese Ausführungsform weist gegenüber der ersten und zweiten Ausführungsform eine erhöhte Stabilität der Markierung auf, die zusätzlich noch weiter verbessert werden kann, indem die Blattzunge 4 im Bereich der Stege 8, 10, 11 mit dem Blatt 5 verklebt wird.
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Eine vergrößerte Schnittdarstellung des in 3 dargestellten Blattabschnittes 1 zeigt 4. Die Blattzunge 4 entspricht in ihren Abmessungen der Blattzunge 4, welche um 180° aus der Blattebene heraus in Richtung Blattkante 6 gebogen ist, um durch die zweite Ausnehmung 9 hindurch geführt und letztendlich wieder in Richtung Blattebene gebogen zu werden. Selbstverständlich muss die Blattzunge nicht zwingend den Abmessungen der Ausnehmung 2 entsprechen, sie kann auch beispielsweise durch Zuschneiden eine im Vergleich zur Ausnehmung 2 geringere Dimension aufweisen, zum Beispiel schmaler als die Breite der Ausnehmung 2 sein. Wie der Zeichnung weiter entnommen werden kann, ist die Blattzunge 4 im Bereich der Stege 10, 11 mit dem Blatt 5 mittels Klebstoff 26 verklebt.
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5 verdeutlicht, wie durch die Markierung, aufgrund der die Blattkante 6 überlappende Blattzunge 4, in einem Papierblattstapel 12 deutlich das zu kennzeichnende Blatt 5 markiert. Diese Art der Markierung kann mit einem Karteikartensystem verglichen werden. Dadurch kann beispielsweise in einem Druckwerk der Beginn eines neuen Abschnitts gekennzeichnet werden.
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Eine modifizierte aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung 12, zum Binden von Blättern 5 ohne zusätzliche Hilfsmittel, zeigt 6. Schematisch dargestellt ist ein geschnittener Abschnitt der Vorrichtung 12, bestehend aus einem Grund- 13, einem Zwischen- 14 und einem Oberkörper 15, wobei die Körper 13, 14, 15 an ihren hier nicht dargestellten Enden beweglich miteinander verbunden sind, derart, dass sich die Körper 13, 14, 15 auf- und zuklappen lassen. Der Grundkörper 13 umfasst eine Fixierungsvorrichtung 16, welche im Wesentlichen gebildet wird durch eine Abstufung 17 und dem Zwischenkörper 14. Weiter ist in einer Ausnehmung 18 im Grundkörper 13 ein als Markierungsvorrichtung 19 ausgebildetes Farbkissen angeordnet.
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Im Zwischenkörper 14 und im Oberkörper 15 der Vorrichtung 12 ist ebenfalls eine Ausnehmung 20, 21 eingebracht, wobei in der Ausnehmung 21 im Oberkörper ein Stanz-Biegewerkzeug 22 aufgenommen ist, das über ein Schwenklager 23 am vorderen Ende innerhalb der Ausnehmung 21 mit dem Oberkörper 15 gekoppelt ist. Klappt man nun nach Einlegen des Blattes 5 die drei Körper 13, 14, 15 zusammen, so wird in einem ersten Schritt durch den Zwischenkörper 14 das Blatt 5 auf den Grundkörper 13 gedrückt und fixiert, in einem zweiten Schritt wird, aufgrund der Form der Ausnehmung 21, das Stanz-Biegewerkzeug 22 in Richtung der Ausnehmung 18 im Zwischenkörper 14 bewegt, wobei eine Ausnehmung 2 im Blatt eingebracht wird. Dabei bleibt das so entstandene Markierungsmittel 4 in einem Bereich nahe der Fixiervorrichtung 16 mit dem Blatt 5 verbunden.
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Die Blattzunge als Markierungsmittel 4, wird durch eine Nase 24 des Stanz-Biegewerkzeuges 22 weiter in die Ausnehmung 18 des Grundkörpers 13 gedrückt und um die Verbindungsstelle 3 von Blattzunge 4 und Blatt 5 herum gebogen. Im Biegebereich 25 ist das Farbkissen 19 so angeordnet, dass die Blattzunge 4 beim Biegevorgang an diesem vorbeigeführt wird und so eine Farbmarkierung erhält. Durch den Klappvorgang wird letztendlich die Blattzunge 4 durch die Nase 24 derart gebogen, dass die Blattzunge 4 die Blattkante 6 überlappt.
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Um Kleber 26 aufzutragen, kann beispielsweise ein Gemisch aus Klebstoff 26 und Farbe in der Markierungsvorrichtung 19 im Grundkörper 13 enthalten sein. Denkbar ist auch ein im Bereich der Abstufung 17 angeordnetes Klebstoff 26 abgebendes Element. Um ein Austrocknen der Markierungsvorrichtung 19 im Grundkörper 13 zu verhindern, ist diese mit einer hier nicht dargestellten Schutzabdeckung versehen, welche mit dem Zwischenkörper 14 gekoppelt ist und beim eigentlichen Markiervorgang, durch das Zusammenklappen der Körper 13, 14, 15, zurückgeschoben wird.
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6 zeigt ebenfalls exemplarisch eine erfindungsgemäß modifizierte Vorrichtung
27 zum klammerlosen Verbinden von Flachmaterial
5, insbesondere von Druckwerk. Die ebenfalls aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung (
EP 0757623 ) wurde auch dahingehend modifiziert, dass diese zusätzlich eine Markierungsvorrichtung
19 und eine Fixiervorrichtung
16 umfasst. Auch diese Vorrichtung
27 setzt sich im Wesentlichen aus einem Grund- (
13), einem Zwischen-
14 und einen Oberkörper
15 zusammen, die beweglich miteinander verbunden sind. Im Grundzustand wird der Zwischenkörper
14, gehalten durch Rückhaltenocken
28, mit Hilfe einer Feder
29 in einem Endbereich des Zwischen-
14 und Grundkörpers
13 gegen den Grundkörper
13 gedrückt. Der Oberkörper
15 ist ebenfalls federnd mit dem Zwischenkörper
14 verbunden. Die Vorrichtung
27 lässt sich teleskopartig zusammendrücken.
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Ein im Grundzustand der Vorrichtung 27 eingelegtes Blatt 5 wird durch eine in dieser Zeichnung nicht dargestellten Haltekante des Zwischenkörpers 14 fixiert. Beim Zusammendrücken der Körper 13, 14, 15 passiert nun Folgendes:
- 1. Aufgrund der gegenüber der Feder 29 zwischen Zwischenkörper 14 und Grundkörper 13 geringer wirkenden Federkraft als die zwischen Zwischenkörper 14 und Oberkörper 15, wird zuerst der Oberkörper 15 auf den Zwischenkörper 14 gedrückt und das Blatt 5 somit zusätzlich fixiert.
- 2. Beim weiteren Zusammendrücken, wird der Zwischenkörper 14 in den Grundkörper 13 hinein bewegt, wodurch ein Stanz-Biegeelement 22 eine Ausnehmung 2 im Blatt 5 einbringt, wobei auch hier das dadurch entstandene Markierungsmittel 4 in einem Blatt-End-Bereich mit dem Blatt 5 verbunden bleibt.
- 3. In einem weiteren Arbeitsschritt wird die Blattzunge 4 um die Verbindung 3, zwischen Blattzunge 4 und Blatt 5, herum gebogen, indem das Stanz-Biegeelement 22 aufgrund eines Mitnehmers 30 der gegen ein Halteelement 31 gedrückt wird, durch eine Nase 24 des Stanz-Biegeelements 22, die Blattzunge 4 in Richtung Blattkante 6 biegt. Parallel dazu, beim Zusammendrücken von Zwischen- 14 und Grundkörper 13, wird eine zweite Ausnehmung 9 mittels eines Stichels 32 in das Blatt 5 eingebracht. Dieser Stichel 32 ist, wie in 8 gezeigt, mit einer Ausnehmung 33 versehen, welche nachfolgend auch als Öse bezeichnet wird.
- 4. Zum Zeitpunkt, da die Nase 24 des Stanz-Biegewerkzeugs 22 die Blattzunge 4 in Richtung Blattkante 6 biegt, befindet sich der obere Teil des Stichels 32 mit der Öse 33, wie auch das Stanz-Biegewerkzeug 22, in einem Sackloch 34 des Oberkörpers 15. Der Stichel 32 und das Stanz-Biegewerkzeug 22 sind dabei so zueinander angeordnet, dass die Blattzunge 4, mittels des Stanz-Biegewerkzeuges 22, durch die Öse 33 hindurch befördert wird.
- 5. Bringt man nun die Vorrichtung 27 wieder in Ihre Grundstellung, so wird die Blattzunge 4 mittels des Stiches 32 durch die zweite Ausnehmung 9 geführt. Dabei streift die Blattzunge 4 ein in dem Zwischenkörper 14 eingebrachtes Farbkissen 19, wodurch das Markierungs-mittel 4 mit Farbe versehen wird.
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Mit einer derartigen Vorrichtung 12, 27 wird eine Markierung, wie sie in 4 dargestellt ist, auf besonders einfache Art und Weise ermöglicht.
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Selbstverständlich kann mit einer Vorrichtung
12,
27, wie sie in der
DE 692 10 218 und in der
EP 0757623 offenbart ist, auch ohne Modifizierung, eine erfindungsgemäße Markierung von Flachmaterial
5 durchgeführt werden. Durch das Hinzufügen einer Fixierungsvorrichtung
16 und einer zusätzlichen Markierungsvorrichtung
19 jedoch, wird der Markierungsvorgang wesentlich vereinfacht und reproduzierbar möglich.
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Denkbar ist auch, dass mit einer derartigen Vorrichtung 12, 27 einerseits mehrere zu markierende Blätter 5 gebunden und andererseits gleichzeitig auch zusätzlich gekennzeichnet werden. Dabei kann die zusätzliche Markierungsvorrichtung 19 auch derart gebildet sein, dass ein Beschriften oder Bedrucken des Markierungsmittels 4 erfolgen kann. So könnte beispielsweise ein Abschnitt einer Druckschrift, bestehend aus einer Vielzahl von Blättern 5, mit einer Grafik, insbesondere mit einem Firmenlogo versehen werden.
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Die Vorrichtung 12, 27 und das Verfahren sind spezifisch auf eine schnelle und einfache Markierung von Flachmaterial 5 ausgelegt, wobei jeweils einzelne Flachmaterialien 5 oder ein Bündel von Flachmaterialien 5 gekennzeichnet werden können, ohne dass dabei weitere Hilfsmittel benötig werden. Insbesondere müssen nicht in regelmäßigen Abständen als Markierungsmittel 4 dienende Hilfsmittel neu bereitgestellt werden, wodurch Kosten eingespart werden können und wobei die erfindungsgemäße Vorrichtung 12, 27 jederzeit und an jedem beliebigen Ort einsetzbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Blattabschnitt
- 2
- Ausnehmung im Blatt
- 3
- Verbindungsbereich (Markierungsmittel-Blatt)
- 4
- Markierungsmittel
- 5
- Blatt Papier
- 6
- Blattkante
- 7
- Teil des Markierungsmittels
- 8
- Steg
- 9
- Ausnehmung (Steg-Blattkante)
- 10
- Mittelsteg
- 11
- Außensteg
- 12
- Vorrichtung zum Markieren
- 13
- Grundkörper
- 14
- Zwischenkörper
- 15
- Oberkörper
- 16
- Fixierungsvorrichtung
- 17
- Abstufung
- 18
- Ausnehmung im Grundkörper
- 19
- Markierungsvorrichtung (zusätzliche -)
- 20
- Ausnehmung im Zwischenkörper
- 21
- Ausnehmung im Oberkörper
- 22
- Stanz-Biegeelement
- 23
- Schwenklager
- 24
- Nase
- 25
- Biegebereich
- 26
- Klebstoff
- 27
- Vorrichtung zum Markieren mit Stichel
- 28
- Rückhaltenocken
- 29
- Feder (Grundkörper-Zwischenkörper)
- 30
- Mitnehmer
- 31
- Halteelement
- 32
- Stichel
- 33
- Ausnehmung im Stichel
- 34
- Sackloch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 3727762 [0004]
- DE 3836615 [0005]
- DE 29809349 [0006]
- EP 0757623 [0024, 0034, 0047, 0050]
- DE 69210218 [0024, 0033, 0050]