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Die
Erfindung betrifft eine Pressenanlage zum Herstellen von Holzbauteilen
mit einer Pressenkammer, die einen Pressenrahmen aufweist, an dem Druckelemente
gegen ein Widerlager verlagerbar gelagert sind, um die zu vierpressenden
Komponenten mit Druck zu beaufschlagen.
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Eine
solche Pressenanlage ist insbesondere dazu geeignet, besondere Leimholzprodukte
herzustellen.
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Pressen
für die
Herstellung von Leimholzprodukten, insbesondere von Brettschichtholz,
sind in vielfältiger
Ausführung
bekannt. Die
DE 35
25 121 A1 beschreibt eine Plattenpresse, insbesondere Furnierpresse,
zum raschen Durchführen
von Pressarbeiten bei Pressgut mit unterschiedlicher Größe. Die Presse
weist ein Pressengestell auf, in dem mindestens zwei horizontal
verlaufende Pressplatten angeordnet sind, von denen mindestens eine
durch einen an der Pressplatte anliegenden Dehnkörper relativ zur Gegenplatte
bewegbar ist.
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Die
DE 37 02 679 A1 beschreibt
eine Presse mit einem Pressenrahmen und einem bewegbaren Presselement
sowie einem Gegenelement, zwischen denen der zu vierpressende Gegenstand
angeordnet wird. Das bewegbare Presselement weist einen mit einem
Druckmedium beaufschlagbaren elastischen Schlauch auf, der sich
einerseits an dem Pressenrahmen abstützt und andererseits an dem
zu vierpressenden Gegenstand anliegt.
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Die
DE 27 22 453 beschreibt
eine Presseneinrichtung zur Herstellung von Holzleimbindern, bei der
ein Lamellenpaket mittels einer an einem Grundgestell angeordneten
Querpressvorrichtung seitlich ausgerichtet und einer senkrecht zur
Lamellenebene wirkenden Pressvorrichtung zusammengepresst wird.
Dabei sind mehrere, untereinander gleiche Spanntaschen vorgesehen,
die zur Aufnahme jeweils eines Holzleimbinders dienen und klammerartig
wirkende Mittel zum Zusammenhalten der Lamellen des Lamellenpaketes
im zusammengepressten Zustand aufweisen. Das Grundgestell ist als
ein zur Aufnahme jeweils einer Spanntasche eingerichteter Spannbock ausgebildet.
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Die
DE 10 2006 013 327
B3 beschreibt eine Anlage zum Herstellen von Leimbindern
mit zumindest einer aufklappbaren Leimbinderpresse, die einen Pressenrahmen
und einen Klapprahmen aufweist, bei der über Pressstempel ein Holzlamellenpaket
aus beleimten Holzlamellen unter einem aufgebrachten Pressdruck
zu Leimbindern gefertigt wird. Der Pressenrahmen ist unter einem
Winkel α zur
Vertikalen geneigt und sieht ein starres Auflager vor, gegen das
eine Pressplatte verfahren wird. Die Pressplatte wird von einem
Hydraulikzylinder auf den feststehenden Pressenrahmen mit einer
Kraft beaufschlagt.
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Solche
Pressen sind dafür
vorgesehen, dass mit ihnen rechteckige Querschnitte verpresst werden,
wobei die Höhe
der Pressenkammer individuell einstellbar ist.
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Neuerdings
bekannt geworden sind Holzbauteile, die eine von der rechteckigen
Form abweichende Querschnittsform aufweisen. Diese so genannten
Kielstegelemente weisen, einen rhombenförmigen oder trapezförmigen Querschnitt
auf und werden in Breiten zwischen 200 und 800 mm, Höhen von
ca. 1200 mm und in Längen
von bis zu 30 m verpresst. Diese so genannten Kielstegelemente sind aus
Gurten und Stegplatten zusammengesetzt. Die Gurte befinden sich
beim senkrechten Verpressen jeweils rechts und links in der Pressenkammer
in versetzter Höhe
zueinander, in der Regel um eine halbe Gurthöhe versetzt. Die Stegplatten
versteifen die Kielstegelemente und halten die Gurte zueinander beabstandet.
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Zur
Herstellung solcher Kielstegelemente wurden in handelsübliche Pressen
oben und unten Matrizen eingelegt, um den Höhenversatz auszugleichen. Für jede zu
verpressende Form an Kielstegelementen müssen passende Matrizen in Längen bis
zu 35 m hergestellt, gelagert und in die Pressen eingelegt werden.
Solche Matrizen wiegen bis zu 3 Tonnen. Daher ist die Herstellung
der Kielstegelemente sehr aufwendig, da neben den üblicherweise
anfallenden Kosten auch noch Lagerraum und Handhabungsgeräte für die Matrizen
benötigt
werden, zudem wird zusätzliche
Zeit für
das Einlegen und Herausnehmen aus der Presse benötigt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Pressenanlage bereitzustellen,
mit der sowohl rechteckige Querschnitte als auch rhombenförmige und
trapezförmige
Querschnitte hergestellt werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch eine Pressenanlage mit den Merkmalen des Hauptanspruches
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen
aufgeführt.
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Die
erfindungsgemäße Pressenanlage
zum Herstellen von Holzbauteilen in einer Pressenkammer, die einen
Pressenrahmen aufweist, an dem Druckelemente gegen ein Widerlage
verlagerbar gelagert sind, um die zu verpressenden Komponenten der
Holzbauteile mit Druck zu beaufschlagen, sieht vor, dass die Pressenkammer
zwei einander gegenüberliegende
Pressenrahmenseitenteile aufweist, an denen jeweils Druckelemente
angeordnet sind, die unabhängig
voneinander an dem jeweiligen Pressenrahmenseitenteil verstellbar
angeordnet sind. Durch die individuelle Einstellbarkeit und Ansteuerbarkeit der
Druckelemente auf beiden Seiten der Pressenkammer ist es möglich, die
Presshöhe
auf beiden Seiten individuell zu verstellen und sich an die Kontur der
zu verpressenden Komponenten oder Elemente anzupassen. Dadurch ist
es möglich,
dass Holzbauteile, insbesondere Leimholzprodukte wie Kielstegträger, hergestellt
werden können,
ohne dass die Pressenanlage aufwendig umgerüstet werden müsste. Darüber hinaus
ist es möglich,
herkömmliche Brettschichtholzprodukte
mit einem rechteckigen Querschnitt herzustellen, sodass die Pressenanlage vielfältig und
wirtschaftlich einsetzbar ist.
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Um
unterschiedlich breite Produkte herstellen zu können, sind die Pressenrahmenseitenteile
relativ zueinander verlagerbar, sodass unterschiedlich breite Produkte
verpresst werden können.
Somit ist es möglich,
die unterschiedlichen Breiten der Holzbauteile, z. B. der Kielstegelemente,
in einer Pressenanlage herzustellen.
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Weiterhin
ist es vorgesehen, dass ein erstes Pressenrahmenseitenteil ortsfest
ausgebildet sein kann, während
das zweite Pressenrahmenseitenteil verschieblich dazu an dem Pressenrahmen
gelagert ist. Die einseitige Festlegung eines Pressenrahmenseitenteils
ermöglicht
es, die Pressenanlage insgesamt stabil aufzubauen, da nur ein Pressenrahmenseitenteil
verschieblich gelagert werden muss. Dadurch wird nur an einer Seite
die Verlagerbarkeit der Pressenrahmenseitenteile bewirkt, was einen
verringerten Konstruktionsaufwand hinsichtlich der verschieblichen
Lagerung und Sicherung bedeutet. Das verschiebliche Pressenrahmenseitenteil
ist dabei bevorzugt mit einem Antrieb gekoppelt, über den
auch Querkräfte
senkrecht zur Hauptpressrichtung aufgebracht werden können, um
das zu verpressende Bauteil auszurichten und ausgerichtet zu halten.
Vorteilhafterweise ist der Antrieb für das Pressenrahmenseitenteil
als eine Hydraulikeinrichtung oder ein elektromotorischer Antrieb
mit einem Getriebe ausgebildet.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die Druckelemente auf einen Druckbalken
wirken, der sich über
die Länge
der Pressenkammer erstreckt. Auf diese Weise wird ermöglicht,
dass punktuell wirkende Druckelemente eine linienförmige oder
flächige
Druckbelastung auf das zu verpressende Bauteil, insbesondere auf
die Gurte eines Kielstegelementes ausüben. Die Breite der Druckbalken
kann an die jeweiligen Produkte angepasst werden. Die Druckelemente
können
mit einer Hydraulikeinheit oder mit einem motorisch angetriebenen
Spindelantrieb gekoppelt sein, um die aufzubringenden Pressenkräfte bereitzustellen.
Für das
Aufbringen der Presskraft sind vornehmlich Hydraulikzylinder in
ziehender oder drückender
Anordnung geeignet, mit denen hohe Kräfte einfach erzeugt und eingestellt
werden können.
Werden keine Hydraulikzylinder verwendet, können auch reibungsarme Gewindespindeln
mit elektrischen Antrieben eingesetzt werden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an zumindest einem Pressenrahmenseitenteil ein
Widerlager verstellbar gelagert ist. Durch die Verstellbarkeit des
Widerlagers ist es möglich,
nicht nur die Presshöhe
auf jeder Seite der Pressenkammer einzustellen, sondern auch das
jeweilige Niveau des Widerlagers. Auf diese Weise ist es möglich, trapezförmige oder
rhombenförmige
Querschnitte einfach herzustellen.
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Um
die Bauteile leichter in den Pressenrahmen einführen zu können, ist vorgesehen, dass
die Druckelemente und/oder die Widerlager schwenkbar an dem jeweiligen
Pressenrahmenseitenteil gelagert sind. Häufig sind die Widerlager im
unteren Bereich der Pressenrahmenseitenteile angeordnet, um die Schwerkraft
bei der Aufbringung der Presskraft auszunutzen. Daher sind vor allen
Dingen die am oberen Ende der Pressenrahmenseitenteile angeordneten Druckelemente
schwenkbar an den Pressenrahmenseitenteilen gelagert, sodass diese
aus der Pressenkammer herausgefahren oder herausgeschwenkt werden
können.
Sollte das Widerlager am oberen Ende des Pressenrahmenseitenteils
angeordnet sein, kann auch dieses schwenkbar oder verfahrbar an
dem Pressenrahmenseitenteil gelagert sein. Die Presskraft wird dann
von unten aufgebracht. Das Verlagern oder Verfahren der Druckelemente
oder Widerlager aus der Pressenkammer kann beispielsweise über eine
Kulissenführung
erfolgen, in der die Druckelemente oder das Widerlager gelagert
sind. Die Kulissenführung
kann an Seitenteilen der Pressenrahmenseitenteile ausgebildet oder
angeordnet sein und dafür
sorgen, dass bei Erreichen einer bestimmten Position die Druckelemente
oder Widerlager so von den Pressenrahmenseitenteilen weg bewegt
werden, dass die Pressenkammer leicht mit den zu verpressenden Komponenten
bestückt
werden kann.
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Die
Widerlager können
mit einer Verstelleinrichtung gekoppelt sein, die das jeweilige
Widerlager oder ein Gegenlager in oder entgegen der Pressenrichtung
verlagert. Wenn das Widerlager ortsfest an einem Pressenrahmenseitenteil
angeordnet ist, kann die Verstelleinrichtung sich an dem Widerlager
abstützen
und ein Gegenlager, beispielsweise einen Druckbalken o. dgl., in
seiner Lage relativ zu dem Widerlager verändern. Dadurch ist es möglich, dass sich
die Widerlager oder Gegenlager an den gewünschten Querschnitt des zu
erzeugenden Produktes anpassen, wobei auf beiden Seiten der Pressenkammer
sowohl an dem oberen als auch an dem unteren Ende eine Anpassbarkeit
an die Kontur der zu verpressenden Elemente ermöglicht wird. Die Verstelleinrichtung
kann Ziehkeile aufweisen, deren Keilwinkel so ausgebildet sind,
dass eine Selbsthemmung bei einer Druckbelastung auftritt.
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Eine
weitere Erleichterung der Bestückung oder
Befüllung
der Pressenkammer kann erfolgen, wenn die Pressenrahmenseitenteile
zueinander kippbar gelagert sind. So wird beispielsweise bei einer Befüllung der
Pressenkammer von oben ein Pressenrahmenseitenteil um ein geringes
Maß über das Fertigmaß der zu
verpressenden Elemente aufgefahren, und die einzelnen Bauteile werden
nacheinander von oben eingelegt. Die übereinander gestapelten Bauteile
werden dabei sicher gehalten und seitlich ausgerichtet. Anschließend wird
das Pressenrahmenseitenteil wieder zurück verschwenkt. Für das Befüllen von
oben können
die Druckbalken oder, wenn von unten gepresst wird, die Gegenlager,
seitlich nach außen
geschwenkt werden, nach vollständiger
Befüllung
schwenken diese wieder nach innen und legen sich zum Pressen auf
das Element auf. Es ist ebenfalls möglich und vorgesehen, dass
die zueinander verkippten Pressenrahmenseitenteile aufeinander zu
verfahren werden, so dass sich eine Pressenkammergeometrie mit nichtparallelen
Seitenwänden
ergibt.
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Um
das fertige Produkt aus der Presse leicht entnehmen zu können, können unterhalb
der Widerlager oder Druckelemente antreibbare Rollen und seitlich
an das Holzbauteil heranfahrbare Stützelemente vorgesehen sein,
wodurch die fertigen Produkte in Längsrichtung aus der Pressenanlage
herausgefahren werden, wenn die Rollen in Drehung versetzt werden.
Alternativ dazu ist vorgesehen, dass das Entleeren der Pressenanlage
mit Hilfe eines Kranes nach oben erfolgt. Dazu fährt die Pressenanlage auf oder
verkippt und die Druckbalken oder Gegenlager schwenken seitlich
nach oben auf oder zur Seite weg, wodurch ein leichtes Entnehmen der
fertigen Produkte erfolgen kann. Werden die fertigen Produkte in
Längsrichtung
aus der Pressenanlage herausbewegt, sind die antreibbaren Rollen
bevorzugt mit einem Aktuator gekoppelt, der die Rollen aus einer
abgesenkten in eine angehobene Position verlagert, sodass der Pressvorgang
als solcher ungestört
durch die Rollen durchgeführt
werden kann. Die antreibbaren Rollen heben dann das fertige Produkt
von den Druckelementen oder dem Widerlager bzw. Gegenlager an und
führen
dies aus der Pressenanlage heraus, ggf. abgestützt durch seitlich anliegende
Stützrollen.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand der einzigen Figur näher erläutert.
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Die
Figur zeigt eine schematische Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Pressenanlage
für die
Herstellung spezieller Holzelemente, insbesondere für die Herstellung
von Kielstegelementen.
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Die
Pressenanlage weist einen aus stabilen Stahlprofilen gefertigten
Pressenrahmen 1 auf, der an seiner rechten Seite ein festes
Pressenrahmenseitenteil 1a und an seiner linken Seite ein
bewegliches Pressenrahmenseitenteil 1b hat. Durch Hintereinanderstellen
gleicher Pressenmodule in einem vorgegebenen Raster, beispielsweise
von einem Meter, kann eine langgestreckte Pressenanlage modular
aufgebaut werden. Die Pressenrahmenseitenteile 1a, 1b sind
dann in einer Richtung senkrecht zur Blattebene hintereinander angeordnet.
Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf einen einzigen Pressenrahmen,
so wie er in der Figur dargestellt ist. Korrespondierend aufgebaute
Pressenrahmen 1, die hintereinander aufgebaut sind, bilden
dann eine entsprechend lange Pressenanlage.
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An
beiden Pressenrahmenseitenteilen 1a, 1b sind Druckelemente 2a, 2b angeordnet,
die von oben drückend
ausgebildet sind. Die Druckelemente 2a, 2b sind
mit Seitenführungen 4 an
den Pressenrahmenseitenteilen 1a, 1b in Kulissenführungen 3 geführt. Erreichen
die Seitenführungen 4 des
Druckelementes 2a, 2b die Kulissenführungen,
werden sie nach oben und nach außen weggeschwenkt, sodass die
zwischen den beiden Pressenrahmenseitenteilen 1a, 1b gebildete
Pressenkammer 100 von oben ungehindert befüllt werden
kann.
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In
der dargestellten Ausführungsform
ist das linke Druckelement 2a, das an dem beweglich gelagerten
Pressenrahmenseitenteil 1b angeordnet ist, in einer an
das Werkstück
angelegten Stellung gezeigt, während
das rechte Druckelelement 2b an dem feststehenden Pressenrahmenseitenteil 1a in
der herausgeschwenkten, oberen Stellung gezeigt ist.
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Beide
Druckelemente 2a, 2b sind mit Hydraulikzylindern 6 gekoppelt,
die die Presskraft auf die jeweiligen Druckelemente ausüben. Alternativ
zu einer Ausgestaltung mit Hydraulikzylindern 6, die als drückende oder,
wie in der dargestellten Ausführungsform
vorgesehen, ziehende Variante ausgebildet sein können, können elektromotorische Antriebe mit
beispielsweise einer Bewegungsspindel eingesetzt werden, um die
erforderlichen Druckkräfte
aufzubringen. Die Hydraulikzylinder 6 sind schwenkbar am
unteren Ende gelagert, damit die Druckelemente 2a, 2b nach
Erreichen der Kulissenführung 3 nach oben
und nach außen,
also von der zwischen den Pressenrahmenseitenteilen 1a, 1b gebildeten
Pressenkammer 100 weg herausschwenken können.
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Die
Kraft auf das zu verpressende Element wird über einen senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden
Druckbalken 5 verteilt. Der Druckbalken 5 erstreckt
sich vorteilhafterweise über
die gesamte Länge
des Werkstückes
und weist eine Breite auf, die im Wesentlichen der Breite der Gurte
entspricht, die an den beiden Seiten des Kielstegelementes angeordnet
sind.
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An
dem unteren Ende sind Widerlager 9 angebracht, die im dargestellten
Ausführungsbeispiel an
dem beweglichen Pressenrahmenseitenteil 1b in einer fixierten
Höhe angebracht
sind. Auf dem Widerlager 9, das in der Höhe fixiert
ist, ist ein Gegenlager 7 in Gestalt eines durchlaufenden
Balkens angeordnet, der ähnlich
wie der Druckbalken 5 am Druckelement 2a ausgestaltet
ist.
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Das
rechte untere Gegenlager 8 ist ebenfalls als ein durchlaufender
Balken senkrecht zur Zeichenebene ausgestaltet und stützt sich
ebenfalls auf einem fixierten Widerlager 9 an dem rechten,
feststehenden Pressenrahmenseitenteil 1a ab. Das Gegenlager 8 ist
an seiner Unterseite mit Keilen 10 versehen. Das Widerlager 9 ist
ebenfalls mit keilförmigen Auflagen
versehen, die gegenläufig
zu den Keilen 10 an dem Gegenlager 8 orientiert
sind. Durch Verschieben des Gegenlagers 8 senkrecht zur
Zeichenebene ist es möglich,
die Höhe
des Gegenlagers 8 auf einfache Art und Weise einzustellen.
Durch ein entsprechendes Verschieben senkrecht zur Zeichenebene ist
es möglich,
die Oberseite des Gegenlagers 8 relativ zu der Oberseite
des Gegenlagers 7 zu variieren, sodass Werkstücke hergestellt
werden können,
deren einander gegenüberliegende
Seitenkanten nicht auf einer Ebene liegen, während die senkrechten Seitenflächen im
wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind. Die Einstellung
der Höhe
des Gegenlagers 8 kann über
einen nicht dargestellten Linearantrieb bewirkt werden, der das
Gegenlager 8 senkrecht zur Zeichenebene bewegt. Diese Verlagerung
des Gegenlagers 8 erfolgt vorzugsweise vor dem Befüllen der
Pressenanlage, sodass keine Druckkräfte auf das Gegenlager 8 einwirken.
Der Winkel der Keile 10 und der keilförmigen Auflagen ist dabei so
flach ausgeführt,
dass bei einer Druckbelastung durch die Selbsthemmung keine Kraft
auf den Linearantrieb wirkt, sodass das Gegenlager 8 sich beim
Aufbringen einer Druckkraft über
die Druckelemente 2b nicht in einer Richtung senkrecht
zur Zeichenebene bewegt. Aufgrund der Selbsthemmung wirken ebenfalls
keine Kräfte
auf den Antrieb des Gegenlagers 8.
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Die
Breite der Pressenkammer 100 wird im dargestellten Ausführungsbeispiel
durch zwei, vertikal übereinander
geordneten Spindelgetriebe 11 eingestellt, die sich an
dem Rahmen 1 abstützen
und das bewegliche Pressenrahmenseitenteil 1b in Richtung
auf das feststehende Pressenrahmenseitenteil 1a oder davon
weg verfahren. Das beweglich gelagerte Pressenrahmenseitenteil 1b wird
dabei auf einer Gleitführung 13 auf
dem feststehenden Rahmenteil 1 verschoben. Statt einer
Gleitführung
kann auch eine Rollenführung
oder eine andere Führung
vorgesehen sein. Die Spindelantriebe 11, die alternativ auch
als Hydraulikantriebe ausgebildet sein können, sind so stabil ausgeführt, dass
sie eine seitliche Ausrichtung des zu verpressenden Werkstückes bewerkstelligen
können.
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Werden
die Spindelgetriebe 11 gleichmäßig bewegt, bleibt das bewegliche
Pressenrahmenseitenteil 1b in einer senkrechten Position
und damit parallel zu dem feststehenden Pressenrahmenseitenteil 1a.
Wenn ein Bauteil mit unterschiedlichen Breiten oben und unten verpresst
werden soll, können
die Spindelgetriebe 11 auch um unterschiedliche Wege verfahren
werden, sodass das bewegliche Seitenteil 1b aus der senkrechten
Position verkippt wird. Es ergibt sich dann eine Pressenkammer 100 mit
nicht parallelen Seitenkanten, um die gewünschte Form des Werkstückes erzeugen
zu können.
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Das
Werkstück
besteht aus übereinander angeordneten
Gurten aus Holz, zwischen denen jeweils Stegplatten angeordnet sind,
die sich in einem von einem rechten Winkel abweichenden Winkel zu dem
gegenüberliegenden
Gurtelement erstrecken. Somit ergibt sich eine schräge oder
gebogene Ausgestaltung der Stegplatten. Zwei Stegplatten sind dabei
an einer Seite miteinander verbunden, insbesondere verleimt, und
bei entsprechender Positionierung innerhalb des Kielstegelementes
zwischen zwei Gurtsegmenten eingepasst. Die Gurtsegmente sind versetzt
zueinander angeordnet, vorzugsweise um eine halbe Gurthöhe zueinander
versetzt, sodass sich das in der Figur dargestellte Querschnittsprofil ergibt.
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Mit
der erfindungsgemäßen Pressenanlage ist
es möglich,
die Presshöhe
auf beiden Seiten der Pressenrahmenseitenteile 1a, 1b bzw.
der Pressenkammer 100 individuell, sowohl oben als auch
unten einzustellen, sodass an die Kontur der zu verpressenden Elemente
und damit an die Kontur des herzustellenden Werkstückes einfach
angepasst werden können.
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An
den beiden Seiten der Pressenkammer 100 sind die Druckbalken 5 und
die Gegenlager 7, 8 angebracht, die zumindest
teilweise unabhängig
voneinander bewegt werden können
und sich individuell auf die Höhe
des zu verpressenden Werkstückes
einstellen bzw. eingestellt werden können. Das rechte Gegenlager 8 ist
in der Höhe
verstellbar. Grundsätzlich
ist es auch möglich,
dass beide Gegenlager 7, 8 in der Höhe verstellbar
sind, sodass ein Versatz zum jeweils gegenüberliegenden Gegenlager 7, 8 erreicht werden
kann. Diese Verstellung, die entweder hydraulisch, per Spindelantrieb,
per Ziehkeil oder auf andere Art und Weise erfolgt, erfolgt vorzugsweise vor
dem Befüllen
der Pressenanlage auf einen vorgegebenen Höhenwert.
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Die
Druckbalken 5 können,
wie in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
gezeigt, von oben auf das Werkstück
drücken,
die Gegenlager 7, 8 sind dann unten angeordnet.
Grundsätzlich
ist auch möglich,
dass die Druckbalken 5 von unten gegen das Werkstück gedrückt werden,
in diesem Falle sind die Gegenlager 7, 8 oben
angeordnet. Ebenfalls ist es möglich,
dass ein Gegenlager 7, 8 oben angeordnet ist,
während
das andere unten angeordnet ist. Grundsätzlich ist auch eine liegende
oder gekippte Anordnung der Pressenkammer 100 möglich, in
jedem Fall sind die Druckbalken 5 und die Gegenlager 7, 8 in Pressrichtung
zueinander verstellbar angeordnet.
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Vorteilhaft
ist es, wenn mindestens eine Seite der Pressenkammer 100 senkrecht
zu der Pressrichtung der Druckbalken 5 verstellbar ist,
um die Breite der Pressenkammer 100dem jeweiligen Werkstück anpassen
zu können
und um eine exakte Ausrichtung des verpressten Produktes in Längsrichtung zu
erhalten.
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Die
Seiteneinstellung der Pressenrahmenseitenteile 1a, 1b kann
hydraulisch erfolgen, vorwiegend werden hierfür Spindelhubelemente verwendet, um
eine exakte Voreinstellung zum Befüllen der Pressenkammer 100 zu
gewährleisten
und um anschließend
einen Seitendruck zum Ausrichten des Werkstückes aufzubringen. Wenn besondere
Bauelemente unterschiedliche Breiten der Pressenkammer 100 oben
und unten erfordern, ist zumindest ein Pressenrahmenseitenteil 1a, 1b kippbar
angeordnet, beispielsweise über
zwei in unterschiedlicher Höhe angebrachte
Verstellelemente, die miteinander gekoppelt sind. Dadurch kann beim
Einstellen der Breite der Pressenkammer 100 durch eine
unterschiedliche Verfahrbewegung der Verstellelemente 11 eine nicht
parallele Stellung einer Seitenwand zur gegenüberliegenden Seitenwand der
Pressenkammer 100 realisiert werden. Die Verstellelemente 11 sind
dabei an einem weiteren feststehenden Rahmenteil 1c des Pressenrahmens 1 angeordnet,
der ein Widerlager für
die Verstellelemente 11 darstellt.
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Das
Befüllen
und/oder Entladen der Pressenkammer 100 kann in Längsrichtung
oder in Querrichtung oder von oben erfolgen, dazu muss die Presse
jedoch oben oder seitlich über
die gesamte Länge geöffnet werden.
Bei einer Befüllung
der Pressenkammer 100 von oben wird das bewegliche Pressenrahmenseitenteil 1b um
ein geringes Maß über das Fertigmaß des zu
verpressenden Werkstückes
aufgefahren, und die einzelnen Bauteile werden nacheinander von
oben eingelegt. Die übereinander
gestapelten Bauteile werden dabei sicher gehalten und seitlich ausgerichtet.
Dazu werden die Druckbalken 5 seitlich nach außen geschwenkt,
nach vollständiger Befüllung schwenken
die Druckbalken wieder nach innen und legen sich zum Pressen auf
das Werkstück auf.
Die Ausschwenkbewegung kann mit Hilfe einer pneumatisch, hydraulisch
oder elektromotorisch angetriebenen Schwenkeinheit erfolgen. Einfach
und kostengünstig
ist es, bei einem Ausschwenken der Druckbalken 5 deren
Linearbewegung nach oben zu verlängern
und sie in der oberen Endlage in eine Kulissenführung 3 laufen zu
lassen, durch die die Schwenkbewegung nach oben und außen sicher ausgelöst wird.
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Das
Entleeren der Pressenkammer 100 kann mit Hilfe eines Kranes
ebenfalls auch oben erfolgen, dazu fährt das verstellbare Pressenrahmenseitenteil 1b etwas
auf und die Druckbalken 5 oder Gegenlager 7, 8 schwenken
oben seitlich auf. Für
einen Abtransport in Längsrichtung,
also senkrecht zur Zeichenebene, werden nicht dargestellte, angetriebene
Tragrollen in die Pressenkammer 100 eingebaut, die angehoben
werden, sodass das fertig verpresste Element auf den Rollen aufliegt.
Die Tragrollen werden dann in Drehung versetzt und das Werkstück wird
in Längsrichtung
aus der Pressenkammer 100 herausgefahren. Stützrollen,
die in die Pressenkammer 100 einschwenken oder verfahren,
stützen das
fertige Produkt seitlich ab.