DE3702679A1 - Presse - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Presse nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Übliche Pressen, wie sie bspw. in der Holz-Lamellier-, Überfurnier- und in der Sperrholz-Herstellungstechnik verwendet werden, verwenden eine Hydraulikeinheit, mit deren Hilfe das Presselement bewegt und die entsprechende Presskraft aufgebracht wird. Bei vielen Anwendungsfällen ist es hinderlich, wenn die Hydraulikeinheit in recht ausladender Weise vom bewegbaren Presselement absteht. Pressen, wie sie für die Leimbinderherstellung oder das Verleimen von Rahmenprofilen verwendet werden, üben nur einen punktuellen und keinen ganzflächigen Druck aus. Bei großflächigen Pressen für bspw. die Herstellung von Sperholz- oder Tischlerplatten ist es darüber hinaus notwendig, das hier plattenförmige bewegbare Presselement sehr steif und damit relativ dick auszuführen, damit ein gleichmäßiger Druck über die gesamte Fläche gewährleistet ist, wenn lediglich eine einzige mittig angreifende Hydraulikeinheit verwendet wird. Dies ist jedoch herstellungs- und kostenaufwendig. Dies gilt aber auch selbst dann, wenn mehr als eine Hydraulikeinheit verwendet wird, da aufgrund von deren erheblichen Kosten der Hersteller stets bestrebt ist, deren Anzahl auf ein Minimum zu begrenzen, so daß es nach wie vor notwendig ist, die bewegbare Pressplatte mit einer erheblichen Steifigkeit zu versehen. Ein weiterer Nachteil der bekannten Pressen liegt darin, daß sie aufgrund der Hydraulikeinheit oder -einheiten relativ schwer sind. Desweiteren ist bei den aufzuwendenden hochen Drücken an den Hydraulikeinheiten ein entsprechend hoher Verschleiß vorhanden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Presse der eingangs genannten Art zu schaffen, die die eingangs genannten Nachteile vermeidet und die in einfacherer und kostengünstigerer Weise herstellbar und dabei insbesondere sowohl als Presse für großflächige Gegenstände als auch für kleinflächige lange Gegenstände ausgebildet werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine mit den Merkmalen des Anspruchs 1 ausgebildete Presse vorgesehen.

Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es möglich, Pressen sowohl für Anwendung auf großflächige Gegenstände als auch für Anwendungen auf kleinflächige langgestreckte Gegenstände kleinbauender auszubilden. Bei der Anwendung für kleinflächige Gegenstände kommt hinzu, daß eine derartige Presse weniger aufwendig und handhabbarer ist. Derartige Pressen können daher auch in Kleinbetrieben angewendet werden, da sie darüber hinaus wirtschaftlicher einsetzbar sind. Die letzten beiden Punkte gelten entsprechend für Pressen, mit denen großflächige Gegenstände, wie Sperrholz- oder Tischlerplatten herstellbar sind. Hier kommt zusätzlich hinzu, daß der Druck gleichmäßig auf das bewegbare plattenförmige Presselement verteilt werden kann, so daß die Pressplatte weniger starr und damit weniger dick ausgebildet werden kann, was wiederum zu Kosteneinsparungen führt.

Gemäß Anspruch 2 ergibt sich eine besonders vorteilhafte Ausbildung einer Presse insbesondere für großflächige Sperrholz-, Tischlerplatten oder dgl.

Mit den Merkmalen des Anspruchs 3 ist erreicht, daß bei einer derartigen großflächigen Presse die einzelnen elastischen Schläuche sich im wesentlichen nur in Richtung der erwünschten Druckwirkung bzw. Presswirkung ausdehnen können, nicht jedoch in Querrichtung.

In zweckmäßiger Weise ist gemäß Anspruch 4 die Pressplatte mit einer oder mehreren Rückholfedern bei Entlastung versehen. Dabei ist eine einfache Konstruktion durch die Merkmale des Anspruchs 5 erreicht.

Eine besonders einfache und wirtschaftliche Ausführung einer Presse für kleinflächige und lange Gegenstände, wie bspw. Holzleimbinder, Holzfensterprofile oder dgl. ergibt sich aus den Merkmalen des Anspruchs 6. Damit können diese langen Gegenstände über die gesamte Fläche gleichmäßig verpreßt werden.

Bei einer derartigen Presse kann es zweckmäßig sein, wenn gemäß den Merkmalen des Anspruchs 7 der zu verleimende Gegenstand gegen ein Verschieben an dem Gegenelement gesichert ist.

Gemäß den Merkmalen des Anspruchs 8 bzw. 9 ist es zur Anpassung an unterschiedliche Längen der zu verleimenden Gegenstände zweckmäßig einen und/oder beide Teile, an denen der Gegenstand anliegt, verstellbar zu machen.

Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der die Erfindung anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert wird. Es zeigt:

Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch eine Presse für großflächige Gegenstände gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,

Fig. 2 in schematischer Darstellung eine abgebrochene perspektivische Ansicht einer Presse für schmale und relativ lange Gegenstände gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung und

Fig. 3 in schematischer Darstellung einen Längsschnitt durch eine Presse für kleinflächige, breite und relativ lange Gegenstände gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung.

Fig. 1 zeigt eine Presse 11 gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung, mit der es möglich ist, großflächige Gegenstände im Holz-Lamellier-, Überfurnier- und Sperrholzbereich, wie bspw. Sperrholzplatten, Tischlerplatten 15 oder dgl. zu pressen und damit aus einzelnen Platten bzw. Lamellen miteinander zu verleimen. Die Presse 11 besitzt einen Pressenrahmen 12, der im dargestellten Längsschnitt und auch im Querschnitt eine etwa länglich rechteckförmige Gestalt aufweist und der eine obere und eine untere Gegenplatte 13 bzw. 14 besitzt, die über bspw. zwei Seitenwände 16 miteinander fest verbunden sind. Zwischen der oberen und der unteren Gegenplatte 13 und 14 ist eine bewegbare Pressplatte 17 angeordnet, die über bspw. vier an den Ecken angeordneten Druckfedern 18 in einem bestimmten Abstand oberhalb der unteren Gegenplatte 14 federnd gelagert ist. In nicht dargestellter Weise kann die Pressplatte 17 mit der unteren Gegenplatte 14 zusätzlich auch über Führungen für die Auf- und Abbewegung der Pressplatte 17, verbunden sein. Die Druckfedern 18 ermöglichen einen Zwischenraum 19 zwischen unterer Gegenplatte 14 und entspannter Pressplatte 17 derart, daß die zu dem Gegenstand, bspw. zur Sperrholzplatte oder Tischlerplatte 15 zu verleimenden Einzelteile bequem von einer Seite her eingelegt werden können. Demzufolge sind die einander gegenüberliegenden Flächen von unterer Gegenplatte 14 und Pressplatte 17 eben ausgebildet.

Zur Erzeugung der Druckkraft der Pressplatte 17 auf den zu verleimenden Gegenstand und zur Bewegung der Pressplatte 17 entgegen der Wirkung der Druckfeder 18 zur unteren Gegenplatte 14 hin ist ein druckfester elastischer Schlauch 21 vorgesehen, der in mehreren Reihen 21/1 bis 21/6 über im wesentlichen die gesamte Fläche der Pressplatte 17 auf deren dem Zwischenraum 19 abgewandten Seite verlegt ist. Zwischen den einzelnen Schlauchreihen 21/1 bis 21/6 sind Stege 22 vorgesehen, deren Höhe geringer ist als der Dicke des Schlauches 21 in entspanntem Zustand entspricht. Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, liegt der Schlauch 21 in entspanntem Zustand einerseits auf der Oberseite der Pressplatte 17 und andererseits an der Unterseite der oberen Gegenplatte 13.

Im Betrieb wird der elastische druckfeste Schlauch 21 bspw. über ein Dreiwegeventil mit einem druckübertragenden Medium, wie bspw. Druckluft, gefüllt, so daß sich der elastische Schlauch 21 in Richtung des Pfeiles A ausdehnt und die Pressplatte 17 über deren gesamte Fläche gleichmäßig und unter gleichmäßiger Druckbeaufschlagung nach unten drückt und damit den Gegenstand 15 gegen die untere Gegenplatte 14 presst. Dabei verhindern die Stege 22 im wesentlichen, daß sich der Schlauch 21 in Querrichtung ausdehnen kann. Wird das Druckmedium wieder entspannt bzw. entlüftet, so kann sich die Pressplatte 17 unter der Wirkung der Druckfedern 18 wieder in seine Ausgangsstellung nach oben bewegen.

Es ist auch möglich, längs der Reihen 21/1 bis 21/6 einzelne Schlauchabschnitte zu verlegen und diese an einem Ende mit einer Zuführleitung zu verbinden und an ihrem anderen Ende abzuschließen oder miteinander zu verbinden. Es ist ferner möglich, den Schlauch bzw. die Schlauchabschnitte in Spalten oder in Reihen und Spalten oder bspw. auch in Schneckenform oder konzentrischen Kreisen zu verlegen, wenn die Pressplatte 17 eine runde Form haben soll. Wesentlich ist, daß über die gesamte Fläche der Pressplatte 17 ein gleichmäßiger Druck durch den über die Plattenfläche gleichmäßig verlegten Schlauch oder Schlauchabschnitte angewendet wird.

Fig. 2 zeigt eine Presse 11′ gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung, die zur Herstellung von Holz-Leimbindern 15′ aus mehreren Hölzern geeignet ist und die einen L-förmigen Pressenrahmen 12′ verwendet, der einzelne im Abstand angeordnete winkelförmige Rahmenteile 25 besitzt, deren aufrechtstehende Schenkel 26 als Gegenlager für den herzustellenden Gegenstand 15′, also einem Leimbinder dient und auf deren waagerechten Schenkeln 27 der Leimbinder 15′ aufliegt. Auf den waagerechten Schenkeln 27 ist ferner in einem Abstand von den aufrechten Schenkeln 26 ein Gegenelement 28 befestigt, das eine U-Form aufweist und in welchem ein druckfester elastischer Schlauch 21′ aufgenommen ist, der in nicht dargestellter Weise mit einer Zuführleitung und bspw. einem Dreiwegeventil zum Zuführen eines druckübertragenden Mediums verbunden ist. Der Schlauch 21 überragt in entspanntem Zustand die Vorderseite des U-förmigen Gegenelementes 28 etwas und liegt mit diesem seinem aus dem Gegenelement herausragenden Bereich unmittelbar an dem zu verleimenden bzw. zu pressenden Gegenstand 15′ an. Die gegenüberliegende Längsseite des Leimbinders 15′ kann sich entweder unmittelbar oder gem. Fig. 2 über eine Schiene 29 an den aufrechten Schenkeln 26 abstützen.

Zur Anpassung an unterschiedlich dicke Leimbinder 15′ ist es möglich, das U-förmige Gegenelement 28 längs den waagerechten Schenkeln 27 verstellbar anzuordnen. je nach der Länge des U-förmigen Gegenelementes 28 bzw. der Länge der herzustellenden Leimbinder 15′ ist es möglich, den Schlauch 21 ggf. in Schlauchabschnitte zu unterteilen.

Fig. 3 zeigt eine Presse 11′′ gemäß einem dritten bevorzugten Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung, das in besonderer Weise zur Fensterprofil-Lamellierung bzw. Fensterholzverleimung, aber auch zur Block- oder Brettverleimung geeignet ist. Diese Presse 11′′ besitzt einen Pressenrahmen 12′′, der sich in zur waagerechten spitzwinklig geneigten Anordnung an einer oder mehreren Stützen 31 abstützt. Der Pressenrahmen 12′′ besitzt eine Grundplatte oder mehrere im Abstand angeordnete Balken 32, auf der bzw. denen der herzustellende Gegenstand 15′′, bspw. ein Fensterrahmen aufliegt und der bzw. die an seiner bzw. ihren unteren Seite(n) mit einem langgestreckten, schienenartigen U-förmigen Teil 33 verbunden ist bzw. sind, das als Gegenelement dient und in dem ein druckfester elastischer Schlauch 21′′, der mit einem druckübertragenden Medium gefüllt wird, aufgenommen ist. Auch hier liegt gegen den Teil des Schlauches 21′′, der den Schlauch-Aufnahmeraum des U-förmigen Teils 33 überragt, das eine Ende des Gegenstands 15′′ an. Ein obereres schienenartiges Gegenelement 34 ist auf der Grundplatte bzw. den Balken 32 befestigt und L-förmig ausgebildet, so daß es das andere bzw. obere Ende des herzustellenden Gegenstandes 15′′ hakenförmig übergreift. Dieses obere Gegenelement 34 kann zur Einstellung des Abstandes gegenüber dem Schlauch 21′′ bzw. zur Anpassung an die Breite des herzustellenden Gegenstandes 15′′ längs der Grundplatte 32 verstellbar angeordnet sein.

Schienen 33 und 34 sind in Ansicht gemäß Pfeil B gesehen so lang, daß der Gegenstand 15′′ in seiner ganzen Länge aufgenommen werden kann.

Ebenso wie bei der Presse 11′ wird auch bei der Presse 11′′ bei Druckbeaufschlagung des Schlauches 21′ bzw. 21′′ über eine Druckmedium-Zuführleitung und bspw. ein Dreiwegeventil der Schlauch bzw. Schlauchabschnitt in Richtung der Schenkel 27 bzw. 32 gedehnt, so daß der Gegenstand 15′ bzw. 15′′ in Richtung des Pfeiles C bzw. C′ zum Gegenelement 26 bzw. 34 hin gepresst wird. In entspanntem Zustand des Schlauches 21′ bzw. 21′′ kann der Gegenstand 15′ bzw. 15′′ in bequemer Weise eingelegt bzw. nach beendetem Pressverfahren herausgenommen werden.

Claims (9)

1. Presse, mit einem Pressenrahmen, einem bewegbaren Presselement und einem Gegenelement, zwischen welchen Elementen der zu handhabende Gegenstand angeordnet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegbare Presselement mindestens einen mit einem Druckmedium beaufschlagbaren elastischen Schlauch (21, 21′, 21′′) oder dgl. aufweist, der sich einerseits am Pressenrahmen (12, 12′, 12′′) abstützt und andererseits am zu handhabenden Gegenstand (15, 15′, 15′′) mittelbar oder unmittelbar anlegt.

2. Presse, insbesondere für großflächige Sperrholz-, Tischlerplatten oder dgl., nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegbare Presselement eine Pressplatte (17) aufweist, auf der an gesamter Fläche ein oder mehrere Schläuche bzw. Schlauchabschnitte (21) in mehreren Reihen und/oder Spalten verteilt verlegt ist bzw. sind.

3. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den einzelnen Schlauchreihen (21/1 bis 21/6) bzw. -spalten Haltestege (22) vorgesehen sind.

4. Presse nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pressplatte (17) entgegen der Druckwirkung des bzw. der Schläuche (21) federbelastet ist.

5. Presse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Pressplatte (17) mittels Druckfedern (18) auf dem als Platte ausgebildeten Gegenelement (14) abstützt.

6. Presse, insbesondere für kleinflächige, relativ lange Holzleimbinder-Profile, Rahmenprofile oder dgl., nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein langgestreckter einzelner oder in Abschnitte unterteilter elastischer Schlauch (21′) in einem etwa U-förmig gebildeten oder schalenartig geformten Teil (28, 33) des Pressenrahmen (12′, 12′′) aufgenommen ist.

7. Presse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenelement (34) eine den zu verleimenden Gegenstand (15′′) übergreifende Form besitzt.

8. Presse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Pressenrahmenteil (28) am Pressenrahmen (12′) verstellbar gehalten ist.

9. Presse nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegenelement (34) am Pressenrahmen (12′′) verstellbar gehalten ist.