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Die Erfindung betrifft eine Schutz- und Führungsvorrichtung für ein Kabel.
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Der Einfachheit halber wird im Folgenden auf Kabel oder dergleichen nur als Kabel Bezug genommen, obwohl an Stelle von Kabeln auch andere biegsame Elemente, wie insbesondere Schläuche, in der Schutz- und Führungsvorrichtung aufgenommen sein können. Insbesondere sind ein oder mehrere Kabel, wie Strom- oder Glasfaserkabel, und/oder ein oder mehrere Rohre oder Schläuche, wie Pneumatik oder Hydraulikschläuche, in einer derartigen Schutz- und Führungsvorrichtung aufgenommen, die ausgehend von einem stationären Teil ein bewegliches Teil einer Werkzeugmaschine oder einer sonstigen Maschine mit elektrischer Energie versorgen, Energie in Form von Druckluft zuführen oder der Signalübertragung dienen. Die Schutz- und Führungsvorrichtung führt und schützt das Kabel während einer Bewegung des beweglichen Teils sicher und verlässlich. Die Schutz- und Führungsvorrichtung wird auf Grund ihrer Ausgestaltung und Funktion gelegentlich auch als Führungskette bezeichnet. Die Schutz- und Führungsvorrichtung kann beispielsweise bei einer Werkzeugmaschine, einer Fördervorrichtung, einer Baumaschine, einer Halbleitervorrichtung, einer pharmazeutischen Probenspeichervorrichtung, einer Fahrzeugtür-Öffen-/Schließvorrichtung oder dergleichen verwendet werden. Insbesondere nimmt die Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel eine lineare, gestreckte Stellung oder eine gebogene Stellung entsprechend der Relativbewegung zwischen dem beweglichen Teil und dem stationären Teil ein.
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Aus der
DE 10 2004 050 970 A1 ist eine Schutz- und Führungsvorrichtung für ein oder mehrere Kabel bekannt. Diese Vorrichtung umfasst eine Anzahl von rechteckförmigen Verbindungsrahmenkörpern. Jeder rechteckförmige Verbindungsrahmenkörper weist ein Paar rechter und linker voneinander beabstandeter Verbindungsplatten und Querverbindungsplatten auf, die sich seitlich erstreckend auf der beim Biegen innen und der beim Biegen außen angeordneten Seite der Verbindungsplatten erstrecken. Benachbarte Verbindungsplatten sind miteinander verschwenkbar mittels an einer Verbindungsplatte vorgesehenen Stiften und an der benachbarten Verbindungsplatte vorgesehenen Stiftöffnungen verbunden. Die Kabel werden durch den durch die Verbindungsrahmenkörper gebildeten Kabelaufnahmeraum geführt.
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Jedoch ist bei der herkömmlichen Schutz- und Führungsvorrichtung die innere Breite der Stiftseite eines vorhergehenden Verbindungsrahmenkörpers kleiner als die äußere Breite der Stiftöffnungsseite des nachfolgenden Verbindungsrahmenkörpers. Der Außendurchmesser des Stifts ist größer als der Innendurchmesser der Stiftöffnung, und eine relativ große Kraft ist erforderlich, um aufeinander folgende Verbindungsrahmenkörper miteinander zu verbinden. Dabei kann die erforderliche Kraft eine Beschädigung der Verbindungsrahmenkörper oder gar ein Brechen derselben bewirken. Somit lässt eine derartige Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel noch Wünsche offen, insbesondere in Bezug auf den Zusammenbau.
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Zudem kann, wenn eine derartige Schutz- und Führungsvorrichtung verkleinert werden soll, eine Verstärkung einer Verbindungsplatte, welche einen Verbindungsrahmenkörper bildet, oder eine Verlängerung der Stifte nicht ohne weiteres erfolgen. Insbesondere kann keine ausreichende Zugfestigkeit und/oder Biegesteifigkeit sichergestellt werden, da die Platten und Stifte nicht ausreichend dick ausgeführt werden können.
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Ferner ist es wünschenswert, wenn die Stiftöffnung als Sackloch ausgebildet ist, so dass es auf der Außenseite der Verbindungsplatte abgedichtet ist und keine Fremdpartikel, wie Staub, in die Stiftöffnung eintreten können. Dabei kann, wenn die innere Breite des Verbindungsrahmenkörper gering ist und eine kleine Stiftöffnung erforderlich ist, die Stiftöffnung in der Verbindungsplatte auf Grund der Gestalt der Gießform nicht als Sackloch ausgebildet sein.
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Die
DE 10 2005 010 985 A1 offenbart eine Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel mit einer Anzahl von Verbindungsrahmenkörpern, die miteinander verbunden sind. Jeder Verbindungsrahmenkörper umfasst ein Paar rechter und linker beabstandeter Verbindungsplatten und einen plattenförmigen unteren Abschnitt, der einstückig mit der rechten und linken Verbindungsplatte auf der der beim Biegen innen angeordneten Seite der Verbindungsplatten ausgebildet ist. Jede Verbindungsplatte hat einen Stift und eine Stiftöffnung. Zwei in Längsrichtung der Schutz- und Führungsvorrichtung benachbarte Verbindungsplatten werden miteinander verbunden, indem der Stift einer vorhergehenden Verbindungsplatte in die Stiftöffnung der nachfolgenden Verbindungsplatte eingesetzt wird. Jeder Verbindungsrahmenkörper hat ferner eine deckelartige Abdeckung, die lösbar an der beim Biegen außen angeordneten Seite der rechten und der linken Verbindungsplatte angebracht ist. Jede Verbindungsplatte umfasst einen vertieften inneren Ausschnittsabschnitt, der um die Stiftöffnung herum gebildet ist, und einen äußeren abgestuften Abschnitt, der in dem vertieften inneren Ausschnittsabschnitt der benachbarten Verbindungsplatte angeordnet ist. Eine derartige Schutz- und Führungsvorrichtung lässt noch Wünsche offen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel zu verbessern. Die Schutz- und Führungsvorrichtung soll ferner eine ausgezeichnete Zugfestigkeit und Biegesteifigkeit aufweisen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist eine Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel oder dergleichen vorgesehen, aufweisend eine Mehrzahl von Verbindungsrahmenkörpern. Jeder der Verbindungsrahmenkörper weist ein Paar voneinander beabstandeter rechter und linker Verbindungsplatten mit einem auf der beim Biegen innen angeordneten Seite der Verbindungsplatten einstückig gegossenen, plattenförmigen Bodenbereich auf. Die Verbindungsplatten sind abbiegbar in Längsrichtung der Schutz- und Führungsvorrichtung miteinander verbunden, wobei ein Stift einer vorhergehenden Verbindungsplatte in eine Stiftöffnung einer nachfolgenden Verbindungsplatte von der beim Biegen außen angeordneten Seite her eingeführt ist. Jeder Verbindungsrahmenkörper weist ferner eine deckelartige Abdeckung auf, die gegenüberliegend des plattenförmigen Bodenbereichs lösbar auf der beim Biegen außen angeordneten Seite überbrückend mit den Verbindungsplatten verbunden ist. Durch die Verbindungsplatten, den plattenförmigen Bodenbereich und die deckelartige Abdeckung ist ein Kabelaufnahmeraum gebildet, in welchen ein oder mehrere Kabel oder dergleichen einführbar sind. Dabei weist jede der Verbindungsplatten einen in die Stiftöffnung übergehenden Ausschnittsbereich auf. Der Stift ist über diesen Ausschnittsbereich in die Stiftöffnung eingeführt und ruht in der Stiftöffnung. Jede der deckelartigen Abdeckungen weist beidseitig ein einstückig damit ausgebildetes Füllelement auf, welches den Ausschnittsbereich ausfüllt und nach außen hin abdichtet. Insbesondere bildet die den Stift kontaktierende Fläche des Füllelements einen Teil der Lagerfläche, durch welche der Stift bei einer Relativbewegung der benachbarten Verbindungsrahmenkörper geführt wird. Wenn beispielsweise die innere Breite auf der Stiftöffnungsseite eines vorhergehenden Verbindungsrahmenkörpers kleiner als die äußere Breite auf der Stiftseite eines nachfolgenden Verbindungsrahmenkörpers ist, oder wenn ein Stift zu lang ist, ist durch die Ausschnittsbereiche in Verbindung mit der Abdeckung mit den Füllelementen das Verbinden der Verbindungsplatten einfach. Dieser Aufbau beseitigt insbesondere das Erfordernis, die Verbindungsplatten zu verformen, um die Stifte in die Stiftöffnungen einzupassen. Ferner kann auf einfache Weise eine Miniaturisierung der Schutz- und Führungsvorrichtung erfolgen.
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Durch eine außenseitig offene Ausgestaltung der Stiftöffnungen kann die Toleranz der Stiftlängen relativ groß sein. Insbesondere bevorzugt ist jedoch die Stiftöffnung als Sackloch ausgebildet, d.h. der in der Stiftöffnung aufgenommene Stift ist durch die geschlossen ausgebildete Verbindungsplatte nach außen hin verdeckt.
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Der Stift weist bevorzugt ein vorderes Ende auf, an welchem ein Flanschbereich ausgebildet ist, und die Stiftöffnung im Umfangsbereich einen Nutbereich aufweist, wobei der Flanschbereich im Nutbereich angeordnet ist. Dieser Flanschbereich bildet in Zusammenwirken mit dem Nutbereich einen Mechanismus zum Verhindern eines Lösens des Stifts aus der Stiftöffnung.
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Insgesamt weist eine Schutz- und Führungsvorrichtung mit einem derartigen Aufbau eine ausgezeichnete Zugfestigkeit und Biegesteifigkeit auf, wobei zugleich die Vorrichtung einfach zusammenzubauen ist.
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Als Materialien, welche für die Verbindungsrahmenkörper und/oder die Abdeckungen der erfindungsgemäßen Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel oder dergleichen verwendet werden können, kommen insbesondere glasfaserverstärkte Polyamidkunstharze in Frage. Alternativ können beispielsweise auch Kunstharzmaterialien auf der Basis von Polyacryl, Polyamid und/oder Polyester, ermüdungsbeständige Kunstharze oder dergleichen verwendet werden.
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Die Gestalt der Verbindungsplatten kann im Prinzip beliebig sein, sofern sie besagten Ausschnittsbereich auf der beim Biegen außen angeordneten Seite aufweist, welcher in besagte Stiftöffnung übergeht, wobei im zusammengebauten Zustand der Vorrichtung im Ausschnittsbereich ein Füllelement angeordnet ist. Insbesondere können Stopper zum Begrenzen des Biegewinkels um den Stift und die Stiftöffnung herum angeordnet sein, so dass Geräusche beim Biegen der Vorrichtung reduziert werden.
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Die deckelartige Abdeckung mit den Füllelementen kann auf beliebige Weise am Verbindungsrahmenkörper angebracht sein, jedoch sind Clipsverbindungen bevorzugt. Insbesondere bevorzugt ist ein Clipsmechanismus bei welchem ein (End-)Bereich der Verbindungsplatte zwischen zwei Bereichen der deckelartigen Abdeckung aufgenommen und durch einen Hintergriff gehalten ist.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand dreier Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine perspektivische ausschnittsweise Ansicht einer Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Verbindungsrahmenkörper und eines deckelartigen Querverbindungsarms, wie er bei der Vorrichtung von 1 verwendet wird,
- 3 eine perspektivische Rückansicht des deckelartigen Querverbindungsarms von 2,
- 4 eine Explosionsdarstellung einer zusammengebauten Schutz- und Führungsvorrichtung gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
- 5 eine perspektivische ausschnittsweise Ansicht einer Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 6 eine perspektivische Ansicht eines Verbindungsrahmenkörper und eines deckelartigen Querverbindungsarms, wie er bei der Vorrichtung von 5 verwendet wird,
- 7 eine Explosionsdarstellung einer zusammengebauten Schutz- und Führungsvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 8 eine perspektivische ausschnittsweise Ansicht einer Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel,
- 9 eine perspektivische Ansicht eines Verbindungsrahmenkörper und eines deckelartigen Querverbindungsarms, wie er bei der Vorrichtung von 8 verwendet wird.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 4 eine Schutz- und Führungsvorrichtung 100 für Kabel gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel näher beschrieben. Die 5 bis 7 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel, und die 8 bis 9 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel. Die Vorrichtungen gemäß den Ausführungsbeispielen dienen vorliegend dem Schutz und der Führung eines Stromkabels (nicht dargestellt) einer Werkzeugmaschine, welches zwischen einem stationären Teil (nicht dargestellt) und einem beweglichen Teil (nicht dargestellt) angeordnet ist, können jedoch auch für andere Zwecke dienen. Die Vorrichtungen können je nach Position des beweglichen Teils in Bezug auf das stationäre Teil eine gestreckte oder gebogene Stellung einnehmen. Es sei angemerkt, dass - obwohl die Figuren kein stationäres Montageende und kein bewegliches Montageende zeigen, der Begriff „vom festen Montageende in Richtung bewegliches Montageende“ gleichbedeutend mit dem Begriff „in Längsrichtung“ ist.
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Die Schutz- und Führungsvorrichtung 100 für Kabel gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel weist rechteckförmige Verbindungsrahmenkörper 110 auf, von denen jeder aus einem Paar rechter und linker voneinander beabstandeter Verbindungsplatten 111 mit einem dazwischen angeordneten, einstückig gegossenen plattenförmigen Bodenbereich 112 auf der beim Biegen innen angeordneten Seite der Verbindungsplatten 111 besteht. Die Verbindungsrahmenkörper 110 sind aufeinander folgend verschwenkbar miteinander verbunden, wofür ein Stift 113 einer vorhergehenden Verbindungsplatte 111 von der beim Biegen außen angeordneten Seite her in eine Stiftöffnung 114 einer nachfolgenden Verbindungsplatte eingeführt ist. Ein Kabel C ist in einen durch eine Anzahl von Verbindungsplatten 111, plattenförmigen Bodenbereichen 112 und denselben gegenüberliegenden Abdeckungen 120 Kabelaufnahmeraum R aufgenommen. Die Abdeckungen 120 sind überbrückend lösbar auf der beim Biegen außen angeordneten Seite eines Paares rechter und linker Verbindungsplatten 111 angeordnet, wobei sie in vorgegebenen Intervallen angeordnet sind, vorliegend bei jedem der aufeinander folgenden Verbindungsplattenpaare.
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Wie in 2 dargestellt, sind in einem vorderen Bereich und einem hinteren Bereich der oben genannten Verbindungsplatte 111 in Breitenrichtung stufenförmige Bereiche ausgebildet. Daher hat die Verbindungsplatte 111 eine sogenannte versetzte Gestalt. Ferner sind der hintere Bereich der Verbindungsplatte 111 mit einem Stift 113 und der vordere Bereich mit einer Stiftöffnung 114 versehen, welche im Wesentlichen den gleichen Durchmesser wie der Stift 113 hat. Die aufeinander folgenden Verbindungsrahmenkörper 111 werden durch Einpassen der Stifte 113 in die Stiftöffnungen 114 der benachbarten Verbindungsrahmenkörper 111 verschwenkbar um die Stifte 113 miteinander verbunden.
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Es sei angemerkt, dass der oben genannte rechteckförmige Verbindungsrahmenkörper 110 und die Abdeckung 120 aus einem glasfaserverstärkten Polyamidkunststoff gegossen sind, welches ausgezeichnete Festigkeitseigenschaften aufweist.
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Ein Ausschnittsbereich 115 ist an der Verbindungsplatte 111 für ein Einführen des Stifts 113 in die Stiftöffnung 114 ausgebildet. Ein Füllelement 121 füllt und dichtet diesen Ausschnittsbereich 115 der Schutz- und Führungsvorrichtung 100 ab. Der Ausschnittsbereich 115 steht mit der Stiftöffnung 114 von der beim Biegen außen angeordneten Seite der Verbindungsplatte 111 in Richtung der Stiftöffnung 114 in Verbindung, wie in 2 dargestellt. Ferner weist, wie in 3 dargestellt, die Abdeckung 120 einstückig ausgebildete Füllelemente 121 auf, so dass beidseitig jeweils ein Stift 113, der in die entsprechende Stiftöffnung 115 eines benachbarten Verbindungsrahmenkörpers 110 eingesetzt ist, abgedichtet wird. Die Abdeckung 120 weist ferner einstückig hiermit ausgebildete, zurückspringende Verriegelungsbereiche 122 auf, welche lösbar in Eingriff mit vorstehenden Bereichen 116 sind, die auf einer beim Biegen außen angeordneten Seite in Richtung einer beim Biegen innen angeordneten Seite angeordnet sind, wobei die Verriegelungsbereiche 122 die vorstehenden Bereiche 116 zwischen sich aufnehmen und hintergreifen. Insgesamt bildet der Verriegelungsbereich 122 der Abdeckung 120 somit einen Clipsmechanismus, durch welchen lösbar eine Verbindung mit dem vorstehenden Bereich 116 der Verbindungsplatte 111 gebildet wird, wobei die vorstehenden Bereiche 116 der Verbindungsplatten 111 jeweils zwischen zwei Verriegelungsbereichen 122 aufgenommen sind.
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Das Zusammenbauen und Auseinanderbauen der Schutz- und Führungsvorrichtung 100 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel erfolgt, wie im Folgenden beschrieben. In einem ersten Schritt werden, wie in 4 gezeigt, Stifte 113, die an den Verbindungsplatten 111 eines vorhergehenden Verbindungsrahmenkörpers 110 in Stiftöffnungen 114 von Verbindungsplatten 111 eines nachfolgend angeordneten Verbindungsrahmenkörpers 110 von der beim Biegen außen angeordneten Seite her eingesetzt werden, so dass benachbarte Verbindungsrahmenkörper 110 miteinander verbunden werden. So werden eine Reihe von Verbindungsrahmenkörper 110 miteinander verbunden, um die Vorrichtung zu bilden. Anschließend wird ein Kabel C in den Kabelaufnahmeraum R, der durch eine Anzahl miteinander verbundener Verbindungsrahmenkörper 110 gebildet ist, eingelegt, und danach werden Abdeckungen 120 auf die Paare rechter und linker Verbindungsplatten 111, die auf der beim Biegen innen angeordneten Seite durch die plattenförmigen Bodenbereiche 112 einstückig miteinander verbunden sind, aufgesetzt. Das Auseinanderbauen, bspw. im Falle einer Wartung, erfolgt durch ein Auseinanderbauen in umgekehrter Reihenfolge.
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Gemäß der auf diese Weise erhaltenen Schutz- und Führungsvorrichtung 100 für Kabel gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel, wie in den 1 bis 4 dargestellt, stehen die Ausschnittsbereiche 115, durch welche die Stifte 113 in die Stiftöffnungen 114 eingeführt werden, in Verbindung mit den Stiftöffnungen 114. Die Füllelemente 121, welche die Ausschnittsbereiche 115 für die Stifte 113 abdeckt, sind einstückig mit den deckelartigen Abdeckungen 120 ausgebildet. Deshalb werden, wenn die Stifte 113 in die Stiftöffnungen 114 eingesetzt sind, die Ausschnittsbereiche 115, welche mit den Stiftöffnungen 114 in Verbindung stehen, durch die Füllelemente 121 der deckelartigen Abdeckungen 120 abgedichtet. Daher ist beispielsweise, wenn die innere Breite auf der Stiftöffnungsseite eines vorhergehenden Verbindungsrahmenkörpers 110 kleiner als die äußere Breite auf der Stiftseite eines nachfolgenden Verbindungsrahmenkörpers 110 ist, oder wenn ein Stift 113 zu lang ist, das Verbinden der Verbindungsplatten einfach. Diese einfache Verbindung wird durchgeführt, indem die Stifte durch die Ausschnittsbereiche der Verbindungsplatten geführt werden, wobei sie hieran entlang gleiten, und dann in die Stiftöffnungen eingeführt werden. Diese Struktur verhindert das Erfordernis, die Verbindungsplatten zu verformen, um die Stifte in die Stiftöffnungen einzupassen. Da die Verbindungsplatten während des Zusammenbaus der Teile nicht verformt werden, kann ein Außereingriffgelangen der Stifte 113 mit den Stiftöffnungen 114 verhindert werden. Selbst wenn der Verbindungsrahmenkörper 110 verkleinert wird, die Dicke der Verbindungsplatten, welche einen Verbindungsrahmenkörper bilden, erhöht oder die Längen der Stifte vergrößert werden, ist, da der Zusammenbau der Verbindungsrahmenkörper 110 einfach ist, eine bereichsweise Verstärkung möglich, und eine ausreichende Zugfestigkeit und Biegesteifigkeit kann ausreichend sichergestellt werden. Durch die offene Ausgestaltung der Stiftöffnungen kann die Toleranz der Stiftlängen relativ groß sein, so dass im Falle einer zu langen Ausgestaltung der Stifte dieselben notfalls auch in die kreisförmigen Öffnungen in den Verbindungsplatte eindringen können.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 5 bis 7 eine Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel näher beschrieben, welche sich von der Schutz- und Führungsvorrichtung 100 gemäß dem zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel dadurch unterscheidet, dass eine Stiftöffnung 214 in Verbindung mit dem Füllelement 221 ein endseitig geschlossenes Sackloch zur Aufnahme eines Stifts 213 bildet, welches durch die durchgehend ausgebildete Fläche auf der Außenflächenseite einer Verbindungsplatte 211 abgedichtet ist, während der weitere Aufbau der Vorrichtung sich nicht von dem zuvor beschriebenen Aufbau unterscheidet. Es sei angemerkt, dass zur Vermeidung doppelter Beschreibungen auf die Beschreibung übereinstimmender Teile verzichtet wird, diese jedoch in der Zeichnung durch um 100 höhere Bezugszeichen gekennzeichnet sind.
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In 6 ist zur Verdeutlichung der Position eines in der Stiftöffnung 214 angeordneten Stifts 213 die Position des Endes eines solchen durch einen Kreis angedeutet.
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Die Schutz- und Führungsvorrichtung gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel hat somit neben den Vorteilen des ersten Ausführungsbeispiel auch noch den Vorteil, dass durch die Abdichtung der Stiftöffnung auf der Außenseite keine Fremdpartikel, wie Staub, in die Stiftöffnung 214 eindringen können und die Verschwenkbarkeit der Verbindungsrahmenkörper 210 möglicherweise beeinträchtigt wird.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 8 bis 9 eine Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel näher beschrieben, welche sich von der Schutz- und Führungsvorrichtung 100 gemäß dem zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel dadurch unterscheidet, dass eine Stiftöffnung 314 in Verbindung mit dem Füllelement 321 ein endseitig geschlossenes Sackloch zur Aufnahme eines Stifts 313 bildet, welches durch die durchgehend ausgebildete Fläche auf der Außenflächenseite einer Verbindungsplatte 311 abgedichtet ist, ein Flanschbereich 317 an einem vorderen Ende eines Stifts 313 ausgebildet ist, welcher ein Außereingriffgelangen verhindert, und ein Nutbereich 318 über den Umfangsbereich der Stiftöffnung 314 sowie im Ausschnittsbereich 315 ausgebildet ist, um den Flanschbereich 317 aufzunehmen bzw. ein Durchführen des Stifts 313 während des Zusammenbaus zu ermöglichen. Der weitere Aufbau der Vorrichtung unterscheidet sich nicht von dem zuvor beschriebenen Aufbau des ersten Ausführungsbeispiels. Es sei angemerkt, dass zur Vermeidung doppelter Beschreibungen auf die Beschreibung übereinstimmender Teile verzichtet wird, diese jedoch in der Zeichnung durch um 200 höhere Bezugszeichen gekennzeichnet sind.
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Die Schutz- und Führungsvorrichtung gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel hat somit neben den Vorteilen des ersten und zweiten Ausführungsbeispiels auch noch den Vorteil, dass beidseitig durch je einen Flanschbereich 317, der in Eingriff in den Nutbereich 318 ist, ein starker und verlässlicher Mechanismus zum Verhindern eines Lösens zweier benachbarter Verbindungsrahmenkörper vorgesehen ist. Somit wird auch beim Auftreten großer Belastungen, die in den Verbindungsrahmenkörpern 310 während des Betriebs der Vorrichtung auftreten, ein Lösen der Stifte 313 aus den Stiftöffnungen 314 sicher verhindert.
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Der Nutbereich kann sich gemäß einer nicht in der Zeichnung dargestellten Variante auch über zumindest einen Teil des Füllelements auf der dem Stift zugewandten Seite erstrecken, so dass die Schwenkbewegung des Stifts in der Stiftöffnung nicht behindert wird. Ferner kann sich bei einer derartigen Ausgestaltung des Füllelements auch der Flanschbereich über einen größeren (oder den gesamten) Umfangsbereich des Stifts erstrecken.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Schutz- und Führungsvorrichtung für Kabel
- 110, 210, 310
- Verbindungsrahmenkörper
- 111, 211, 311
- Verbindungsplatte
- 112, 212, 312
- plattenförmiger Bodenbereich
- 113, 213, 313
- Stift
- 114, 214, 314
- Stiftöffnung
- 115, 215, 315
- Ausschnittsbereich
- 116, 216, 316
- vorstehender Bereich
- 120, 220, 320
- Abdeckung
- 121, 221, 321
- Füllelement
- 122, 222, 322
- Verriegelungsbereich
- 317
- Flanschbereich
- 318
- Nutbereich
- C
- Kabel
- R
- Kabelaufnahmeraum