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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Säcken aus
schlauchförmigem
Material, welches Gewebe aus gereckten Kunststoffbändchen umfasst,
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, und ein Verfahren zur Herstellung
von Säcken
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 13.
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Solche
Vorrichtungen sind bekannt und schon längere Zeit am Markt erhältlich.
Diese Vorrichtungen umfassen in der Regel zunächst eine Schlauchbildungsvorrichtung
zur Herstellung und Bereitstellung eines schlauchförmigen Materials.
Es kann auch lediglich eine Schlauchabwickelvorrichtung vorhanden
sein. Diese ist in der Regel mit einem Materialwickel bestückbar, auf
welchem schlauchförmiges
Material gewickelt ist. Von diesem Materialwickel wird das Material
meist kontinuierlich in Längsrichtung
abgezogen.
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Beim
Sackherstellungsprozess nach den Maschinen des Standes der Technik
wird der durch die Schlauchbildungsvorrichtung oder der durch die
Schlauchabwickelvorrichtung bereitgestellte Gewebeschlauch der Querschneideeinrichtung
zugeführt,
die den Gewebeschlauch in einzelne Schlauchstücke vereinzelt. Die Schlauchstücke werden
einer Transporteinrichtung übergeben.
Mithilfe dieser Transporteinrichtung erfolgt eine Änderung
der ursprünglichen
Transportrichtung, in der der Schlauch bzw. die Schlauchstücke in Richtung
ihrer Längsachsen
transportiert wurden, in eine neue Transportrichtung, so dass die
Schlauchstücke
nun nicht mehr in Richtung ihrer Schlauchlängsachse, sondern quer hierzu
transportiert werden, so dass die Enden der Schlauchstücke zwecks
Anformung der Böden
seitlich erreichbar sind. Die ursprüngliche und die neue Transportrichtung
des Schlauchs bzw. des Schlauchstücks liegen dabei senkrecht
zueinander.
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Wie
bereits erwähnt,
wird das schlauchförmige
Gewebematerial, das zudem beschichtet sein kann, zu Schlauchstücken vereinzelt.
Bei der Schlauchstückherstellung
wird der Schlauch in seiner Längsrichtung
taktweise jeweils um eine Schlauchstücklänge vorgezogen. Um das taktweise
Vorziehen zu ermöglichen,
ist zwischen dem Materialwickel und der Vereinzelungsvorrichtung
eine Ausgleichseinrichtung in Form von mindestens einer beweglichen
Umlenkstange vorgesehen. Anschließend wird ein Schlauchstück von dem
Schlauch vereinzelt, also abgetrennt. Dieses erfolgt in der Regel
mit einem Schneidwerkzeug wie einem Messer. Jedoch sind auch andere
Abtrennverfahren und die zugehörigen
Einrichtungen denkbar. Der genannte Materialwickel umfasst oft einen
Gewebeschlauch, der aus rundgewebtem Material besteht. Der auf einem
Rundwebstuhl erzeugte Schlauch wird nach seiner Herstellung flachgelegt
und mit einer Beschichtung versehen, welche sicherstellt, dass Teile
des Schlauchstücks
miteinander verschweißt
werden können,
ohne dass das gereckte Gewebe Schaden nimmt und seine Festigkeit
einbüßt.
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Die
Schlauchbildungsvorrichtung formt schlauchförmiges Material, indem die
Ränder
der Materialbahn aufeinander gelegt und miteinander, beispielsweise
mittels eines Kunststoffextrudats, verbunden werden. Bei diesem
Prozess werden sowohl die flache Materialbahn als auch der Schlauch
in Längsrichtung
transportiert. Das schlauchförmige
Material besteht aus zwei übereinander
liegenden Materialbahnen, welche jeweils aus mehreren Schichten
bestehen können.
Die genannte Schlauchbildungsvorrichtung kann zusätzlich in
der Lage sein, Seitenfalten einzulegen. Mit Seitenfalten versehene
Säcke weisen
Vorteile auf, wenn sie im befüllten
Zustand gestapelt werden sollen. Die Herstellung von Schläuchen aus
gewebtem und beschichtetem Flachmaterial hat den großen Vorteil,
dass kein Beschichtungsmaterial seitlich über den Rändern des flachen Schlauches übersteht,
wie es oft der Fall ist, wenn flachgelegtes, rundgewebtes Schlauchmaterial
beschichtet wird. Überstehendes
Beschichtungsmaterial führt häufig zu
Fehlern bei der Herstellung von Säcken aus Stücken des Schlauchmaterials.
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Das
auf die beschriebene Weise erzeugte Schlauchstück wird von zumindest einer
Transportvorrichtung übernommen,
um sie in die einzelnen Bearbeitungsstationen zu verbringen. Nach
dem Abtrennen werden die Schlauchstücke nicht mehr in Längsrichtung
weiter transportiert, sondern in Querrichtung. Mit „Querrichtung” ist gemeint,
dass die Schlauchstücke
nunmehr quer zu ihrer Längserstreckung
transportiert werden, um bei den weiteren Schritten zur Herstellung
von Säcken
ungehinderten Zugang zu beiden Enden der Schlauchstücke zu erhalten.
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Im
Folgenden werden einzelne Stationen bei der Sackherstellung aufgeführt und
deren Funktion erläutert:
- • In
einer fakultativ vorhandenen Vorbruchstation werden Formstempel
zur Erzeugung einer Falzlinie auf das Schlauchstück abgesenkt. Auf dieser Falzlinie
befinden sich später
die Eckeinschläge
des geöffneten Schlauchbodens.
Die Formstempel können
zu diesem Zweck auch beheizt werden.
- • In
der Bodenöffnungsstation
wird zumindest ein Ende eines Schlauchstücks aufgezogen, so dass an
diesem aufgezogenen Ende ein Boden angeformt werden kann. Die Eckeinschläge befinden
sich auf den Falzlinien des Schlauchstücks. Aufgrund ihrer geometrischen
Form wird die Bodenöffnung
auch Bodenöffnungsquadrat
genannt. Dabei sei angemerkt, dass die Form nicht quadratisch, sondern
in den meisten Fällen
rechteckig ist. In der Regel werden beide Enden eines Schlauchstücks auf
die gleiche Weise bearbeitet.
- • In
der Ventilzettelstation wird ein Ventilzettel auf den zuvor geöffneten
Boden des Schlauchstücks
gelegt. Durch den Ventilzettel kann später der fertige Sack mit Hilfe
eines geeigneten Füllstutzens
befüllt
werden.
- • In
einer so genannten Zulegestation werden Teile der Bodenöffnungen
bzw. der Bodenöffnungsquadrate, die
so genannten Laschen, beidseitig zur Falzkante hin zurückgefaltet.
Dabei können
Bereiche dieser Laschen überlappen,
und diese überlappenden
Bereiche dieser Laschen können
miteinander verbunden werden.
- • Anschließend wird
in der Bodendeckblattstation ein Bodendeckblatt mit der zugefalteten
Bodenöffnung befestigt,
beispielsweise verschweißt.
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Es
ist zu erwähnen,
dass nicht alle der aufgezählten
Stationen in einer Vorrichtung zur Herstellung von Säcken vorhanden
sein müssen.
So kann auf eine Vorbruchstation verzichtet werden. Auch Bodendeckblätter müssen nicht
immer aufgebracht werden, um einen Sack zu fertigen. Gleichwohl
sind weitere Stationen denkbar.
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Wie
oben bereits erwähnt,
wird beim Sackherstellungsprozess bei an sich bekannten Sackherstellungsvorrichtungen
der durch die Schlauchbildungsvorrichtung bereitgestellte Gewebeschlauch
der Querschneideeinrichtung zugeführt, die den Gewebeschlauch
in einzelne Schlauchstücke
vereinzelt. Die Schlauchstücke
werden einer Transporteinrichtung übergeben. Mithilfe dieser Transporteinrichtung
erfolgt eine Änderung
der ursprünglichen
Transportrichtung, in der der Schlauch bzw. die Schlauchstücke in Richtung
ihrer Längsachsen
transportiert wurden, in eine neue Transportrichtung, so dass die
Schlauchstücke
nun nicht mehr in Richtung ihrer Schlauchlängsachse, sondern quer hierzu
transportiert werden, so dass die Enden der Schlauchstücke zwecks
Anformung der Böden
seitlich erreichbar sind. Die ursprüngliche und die neue Transportrichtung
des Schlauchs bzw. des Schlauchstücks liegen dabei senkrecht
zueinander. Aus diesem Grund sind auch die Schlauchbildungsvorrichtung
und die oben erwähnten
Bearbeitungsstationen senkrecht zueinander angeordnet bzw. aufgebaut.
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Die
senkrechte Anordnung der Schlauchbildungsvorrichtung zu den Bearbeitungsstationen
ist nachteilig. Die Grundfläche
von Produktionshallen ist in der Regel rechteckig und daher ist
eine solche Anordnung Platz raubend.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung
zur Herstellung von Säcken
aus schlauchförmigem
Material vorzuschlagen, die Platz sparender aufgebaut werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils der Ansprüche 1 und
13 gelöst.
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Demnach
sind die Transportrichtungen des schlauchförmigen Materials in der Schlauchbildungsvorrichtung
und der Schlauchstücke
in der Transporteinrichtung parallel zueinander ausgerichtet. „Parallel” kann dabei
umfasst werden, dass die Transportrichtungen einander entgegengesetzt
oder auch gleichgerichtet sind. Der erstgenannte Fall ist interessant,
falls eine lang gestreckte, schmale Werkhalle zur Verfügung steht.
Der an zweiter Stelle genannte Fall bietet sich für eher breite,
aber dafür
kurze Werkhallen an. „Parallel” meint
zudem die horizontale Komponente der Bewegungsrichtung. Eine vertikale
Bewegungskomponente bleibt davon unberührt.
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Die
Schlauchbildungsvorrichtung fördert
das schlauchförmige
Material entlang der Schlauchlängsachse.
Da die Bearbeitungsstationen die Enden der einzelnen Schlauchstücke erreichen
müssen,
ist es vorteilhaft, die Schlauchstücke quer zur Längsachse
zu den Bearbeitungsstationen zu transportieren. Daher ist es besonders
vorteilhaft, wenn zumindest eine Umlenkvorrichtung zwischen der
Schlauchbildungsvorrichtung und der Bodenbildungsvorrichtung vorgesehen
ist, mit welcher das schlauchförmige
Material vor der Querschneidung in eine neue Transportrichtung umlenkbar
ist, welche sich zumindest teilweise quer zur ursprünglichen
Transportrichtung erstreckt. Damit kann der Schlauch bereits in
die Richtung gefördert
werden, die der Lage der Schlauchstücke entspricht, die für die spätere Bearbeitung
der Schlauchstücke
notwendig ist. Im Gegensatz hierzu wäre es möglich, den Schlauch in Transportrichtung
zu Schlauchstücken
zu vereinzeln und diese Schlauchstücke einzeln oder im Paket zu
drehen, was allerdings aufwändig
und damit teuer im Vergleich zu der erfinderischen Lösung ist.
Der umgelenkte Schlauch kann anschließend in einzelne Schlauchstücke vereinzelt
werden, die den Bearbeitungsstationen nun in einer Bewegungsrichtung
quer zu ihrer Längsachse
zugeführt
werden. Auch eine Schlauchabwickelvorrichtung kann gemäß der genannten
Erfindung angeordnet werden.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung beinhaltet, dass
die Umlenkvorrichtung, mit der das schlauchförmige Material umlenkbar ist,
in ihrer Position veränderbar,
insbesondere in der ursprünglichen
Transportrichtung des schlauchförmigen
Materials verschiebbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die Kantenlage
unterschiedlich breiter Materialschläuche an die Querschneide- oder Vereinzelungsvorrichtung
angepasst werden kann. Insbesondere bei Schläuchen, die in einer Schlauchbildungsvorrichtung
erzeugt werden, ist die Mittellage, unabhängig von der Schlauchbreite,
meist gleich. Von der Transporteinrichtung werden die Schlauchstücke jedoch
an ihrer vorderen Seitenkante erfasst, so dass nicht die Mittellinie,
sondern die Vorderkante, unabhängig
von der Schlauchbreite, eine konstante Position einnehmen muss.
Dies wird besonders einfach durch die Verschiebbarkeit der Umlenkvorrichtung
erreicht. Gleichwohl ist denkbar, dass mehrere Umlenkelemente vorgesehen
sind, die in ihrem Neigungswinkel relativ zur Transportrichtung
der Schlauchbahn veränderbar
sind. Auch auf diese Weise kann die Position der Vorderkante angepasst
werden.
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Bei
der Umlenkvorrichtung kann es sich vorteilhafterweise um eine an
sich bekannten Luftwendestange handeln. Die Luftwendestange kann
Bohrungen enthalten, die mit Luft beaufschlagt werden, so dass das schlauchförmige Material
berührungslos über die
Wendestange geführt
werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Vereinzelungsvorrichtung und die Umlenkvorrichtung
vertikal voneinander beabstandet. Bevorzugt ist dabei die Umlenkvorrichtung
oberhalb der Vereinzelungsvorrichtung angeordnet. Die Umlenkvorrichtung
kann aber auch unterhalb der Vereinzelungsvorrichtung positioniert
sein. Dadurch ist es möglich,
dass die Schlauchbereitstellungsvorrichtung und die weiteren Schlauchstück-Bearbeitungsstationen
direkt hintereinander – in
einer Linie – aufgebaut
bzw. angeordnet werden können.
In diesem Fall befinden sich auch die geometrische Schlauch- und
Schlauchstückmittellinie
in einer Linie, was ebenfalls unnötigen Platzverbrauch vermeidet.
Vor allem ist es dadurch möglich,
dass die Transportrichtung des Schlauchs mittels nur einer, in Transportrichtung
des Schlauches schräg
angeordneter, Umlenkvorrichtung verändert wird. Besonders vorteilhaft
ist es, wenn die Umlenkvorrichtung oberhalb der Vereinzelungsvorrichtung
angeordnet ist. Mittels Transportwalzen, deren Drehachsen quer zur
Transportrichtung des Schlauches angeordnet sind, kann letztere
auf die Ebene der Vereinzelungsvorrichtung geleitet werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Schlauchbildungsvorrichtung eine Speichervorrichtung,
welche in Transportrichtung des Schlauches vor der Umlenkeinrichtung
angeordnet ist. Mit der Speichervorrichtung ist schlauchförmiges Material,
welches zuvor durch die Schlauchbildungsvorrichtung erzeugt wurde,
speicherbar. So können
beispielsweise bei einer Fehlfunktion der Schlauchbildungssvorrichtung
oder bei einem Materialwickelwechsel die einzelnen Bearbeitungsstationen
(insbesondere die Schlauchvereinzelungsvorrichtung) weiter mit schlauchförmigem Material
versorgt werden, ohne dass die Sackproduktion gestoppt werden muss.
Auch kann, in gewissen Grenzen, weiteres Schlauchmaterial gespeichert
werden, wenn die Bearbeitungsstationen angehalten werden müssen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Schlauchbildungsvorrichtung
eine Aufwicklung, mit welcher das zuvor hergestellte schlauchförmige Material
zu einem Wickel aufgewickelt werden kann. Die Schlauchbildungsvorrichtung
kann „offline” – das heißt ohne
Zuführung
von schlauchförmigem
Material an die Bearbeitungsstationen – arbeiten.
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Im „Offline-Betrieb” können die
Bearbeitungsstationen auch von einer Abwickelvorrichtung mit schlauchförmigem Material
gespeist werden. Die Abwickelvorrichtung umfasst einen Wickel aus
schlauchförmigem
Material und ist nicht mit der Schlauchbildungsvorrichtung verbunden.
Der Materialwickel kann zuvor von der Schlauchbildungsvorrichtung
produziert worden sein.
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Die
Vorrichtung zur Herstellung von Säcken kann demnach in zwei alternativen
Arbeitsweisen betrieben werden. Im so genannten „Inline-Betrieb” wird die
Querschneidevorrichtung direkt mit schlauchförmigem Material von der Schlauchbildungsvorrichtung
versorgt. Im „Offline-Betrieb” wird die
Vorrichtung zur Herstellung von Säcken – wie oben bereits beschrieben – von einem
separaten Schlauchmaterialwickel versorgt, der in der beschriebenen
Weise von der Schlauchbildungsvorrichtung erzeugt werden kann. Auf
diese Weise können
die genannten Bestandteile der Vorrichtung zur Herstellung von Säcken mit
größtmöglicher
Flexibilität
betrieben werden. Diese Flexibilität ist beispielsweise bei Wartungsarbeiten
an einzelnen Bestandteilen der Vorrichtung zur Herstellung von Säcken besonders
gefordert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Schlauchbereitstellungsvorrichtung eine Vorrichtung
zur Materialfehlererkennung. Durch die Vorrichtung zur Materialfehlererkennung
sind fehlerhafte Schlauchbereiche erkennbar. Bei den fehlerhaften
Schlauchbereichen kann es sich um undichte Nahtstellen handeln.
Diese können
beispielsweise bei einer fehlerhaften Verklebung der Materialbahnränder in
der Schlauchbildungsvorrichtung entstehen. Fehlerhafte Schlauchbereiche
können
aber auch Gewebefehler oder Beschichtungsfehler des flachen Materials
sein, welches zum schlauchförmigen
Material gefertigt wird. Auch eine falsche Schlauchbreite kann als
fehlerhafter Schlauchbereich erkannt werden.
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Vorteilhaft
ist, wenn in Transportrichtung des schlauchförmigen Materials hinter der
Schlauchvereinzelungsvorrichtung eine Ausscheideweiche vorgesehen
ist. Mit dieser Ausscheideweiche können Schlauchstücke, die
fehlerhafte Bereiche aufweisen, ausgeschleust werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist eine
Steuervorrichtung vorgesehen, der über eine geeignete Datenleitung
Daten von der Vorrichtung zur Materialfehlererkennung zuleitbar
sind. Bei diesen Daten handelt es sich um Informationen zu den oben
beschriebenen fehlerhaften Bereichen des schlauchförmigen Materials.
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Die
Vorrichtung zur Materialfehlererkennung ist vorteilhafterweise vor
der Vereinzelungsvorrichtung angeordnet. Hinter der Vereinzelungsvorrichtung
befindet sich vorteilhafterweise direkt die Ausscheideweiche.
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Vorteilhafterweise
wird die Ausscheideweiche von der Steuervorrichtung aktiviert, wenn
die Vorrichtung zur Materialfehlererkennung einen fehlerhaften Bereich
erkannt (und dies der Steuereinheit übermittelt) hat und der betreffende
Schlauchabschnitt vereinzelt wurde. Anstelle der Transportvorrichtung übernimmt
nun die Ausscheideweiche den Schlauchabschnitt. In diesem Fall wird
das fehlerhafte Schlauchstück
ausgeschleust, bevor es zu den einzelnen Bearbeitungsstationen gelangen
und zum Sack verarbeitet werden kann. Mit dieser rechtzeitigen Ausschleusung
fehlerhafter Schlauchstücke
kann daher viel Energie und Zeit eingespart werden, da fehlerhafte
Schlauchstücke
nicht erst zum Sack verarbeitet werden.
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Weitere
Ausführungsbeispiele
der Erfindung gehen aus der gegenständlichen Beschreibung und den Ansprüchen hervor.
Die einzelnen Figuren zeigen:
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1 Prinzipskizze
einer Vorrichtung zur Herstellung von Gewebesäcken
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2 Draufsicht
auf die Wendestange
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3 Schnitt
III-III aus der 1
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4 Seitenansicht
der Schlauchbildungsvorrichtung
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Die 1 zeigt
schematisch einzelne Schritte zur Verarbeitung eines Gewebeschlauches
zu Säcken, wie
sie in Sackherstellungsvorrichtungen 1 erfolgen.
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Die
Schlauchbildungsvorrichtung 13 umfasst einen Wickel 3,
der bahnförmiges
Material 14 enthält. Das
bahnförmige
Material 14 wird in Transportrichtung x' einem Schlauchbildungsbereich 28 zugeführt. Hier 28 wird
das bahnförmige
Material in bekannter Weise auf sich selbst zurückgefaltet und die Kanten miteinander verklebt
oder verschweißt,
so dass ein Materialschlauch 2 entsteht. Anschließend erfährt der
Schlauch 2 die so genannte Öffnung in der Öffnungsstation 5.
Dabei wird der Gewebeschlauch um ein Innenwerkzeug herum geführt, welches
die beiden Lagen voneinander trennt, so dass sich die Lagen, falls
sie bei einem der Herstellungsschritte des Schlauches 2 miteinander
verklebt wurden, trennen. Nur bei getrennten Lagen kann sichergestellt
werden, dass die folgenden Produktionsschritte ordnungsgemäß durchgeführt werden
können.
Im Anschluss werden die voneinander getrennten Materiallagen des
Schlauches 2 wieder aufeinander gelegt.
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Im
weiteren Transportverlauf wird die schlauchförmige Materialbahn 2 einer
Umlenkvorrichtung, vorzugsweise zumindest einer Wendestange 17,
zugeführt.
Die Wendestange 17 ist in Richtung des Doppelpfeils 15 verschiebbar.
Mithilfe der Wendestange 17 wird der Materialschlauch 2 aus
der ursprünglichen
Transportrichtung x' in
die Transportrichtung y gelenkt und einer Querschneidevorrichtung 6 zugeführt, die
den Gewebeschlauch in einzelne Schlauchstücke 16 vereinzelt.
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Anschließend werden
die Schlauchstücke 16 quer
zu ihrer Schlauchlängsachse
in Transportrichtung x transportiert, so dass die Enden der Schlauchstücke zwecks
Anformung der Böden
von den betreffenden Bearbeitungsstationen seitlich erreichbar sind.
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Die
Transportrichtung x' des
schlauchförmigen
Materials 2 und die Transportrichtung x des Schlauchstücks 16 verlaufen
parallel.
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Durch
den parallelen Verlauf der Transportrichtung x' des schlauchförmigen Materials und x des Schlauchstücks wird
erreicht, dass auch eine parallele Anordnung der Schlauchbildungsvorrichtung
zu den Bearbeitungsstationen möglich
ist. Dadurch ist eine sehr kompakte und Platz sparende Bauweise
der Sackherstellungsvorrichtung möglich. Ebenfalls wird es durch
die Parallelität
der Bewegungsrichtungen x' und
x möglich,
die Schlauchbereitstellungsvorrichtung und die einzelnen Bearbeitungsstationen
direkt hintereinander aufzustellen und so eine lange, aber schlanke
Sackproduktionslinie zu erhalten.
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In
der folgenden Station, der Bodenöffnungsstation 8,
werden beide Enden eines jeden Schlauchstücks geöffnet und die so genannten
Bodenquadrate gelegt. In der darauf folgenden Ventilstation 9 wird
auf eines der beiden offenen Enden ein Ventil aufgelegt und befestigt.
Die offenen Böden
werden nun in der Bodenschließstation 10 geschlossen,
wobei zwei Laschen aufeinander gelegt werden und miteinander dauerhaft, beispielsweise
durch Verschweißen,
verbunden werden. Den Abschluss des eigentlichen Sackherstellprozesses
bildet das Aufbringen je eines Bodendeckblattes auf die Böden in der
Deckblattstation 11. Dazu können die Deckblätter ebenfalls
aufgeschweißt
werden. Die fertigen Säcke
werden anschließend
auf dem Sackstapel 12 abgelegt und von dort auf nicht näher beschriebene
Weise abtransportiert.
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Die 2 zeigt
eine Draufsicht auf die Wendestange 17. Die Wendestange
kann über
eine Halterung 24 drehbar auf einem Halterahmen 18 befestigt
sein. Der Halterahmen 18 liegt in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
in einer Ebene, die parallel zur Bewegungsrichtung des schlauchförmigen Materials 2 ist.
Unterhalb des Halterahmens 18 sind Schlitten 20, 27 angebracht,
die in Schienen 19 greifen (3). Der
Halterahmen 18 ist mithilfe der Schlitten 20, 27 auf
den Schienen 19 verfahrbar. Der Schlitten 27 ist
in Richtung z verlängert.
Am unteren Ende des verlängerten
Schlittens 27 ist eine Spindelmutter eingearbeitet, in
die eine Spindel 21 greift. Die Spindel 21 ist
mithilfe des Motors 23 drehbar. Durch Drehung der Spindel 21,
die in die Spindelmutter der verlängerten Schlitten 27 eingreift,
ist der Halterahmen – und
damit auch die darauf drehbar gelagerte Wendestange 17 – in Richtung
x' und –x' bewegbar. Durch
die Bewegbarkeit der Wendestange parallel zur Bewegungsrichtung
des schlauchförmigen
Materials 2 (in Richtung x' und –x') kann die Kantenlage unterschiedlich
breiter Materialschläuche
an die Querschneide- oder Vereinzelungsvorrichtung 6 angepasst
werden.
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Der
Spindelmotor 23 ist über
eine geeignete Datenleitung 26 mit einer Steuereinrichtung 25 verbunden.
In der Steuervorrichtung können
die Breitenmaße
der zu verarbeitenden Materialschläuche bereits gespeichert sein.
Eine manuelle Eingabe dieser Breitenmaße ist jedoch auch möglich. Bei
einem Auftragswechsel steuert die Steuervorrichtung 25 aufgrund
der Breitenmaße
des schlauchförmigen
Materials den Spindelmotor 23 derart an, dass die Wendestange 17 in
Richtung x' bewegt
wird, bis die Kantenlage des schlauchförmigen Materials an die Querschneide-
oder Vereinzelungsvorrichtung 6 angepasst ist.
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Die 4 zeigt
die Seitenansicht einer Schlauchbildungsvorrichtung 13.
Das bahnförmige
Material 14 wird von einem Wickel 3 abgewickelt
und einem nicht näher
beschriebenen Schlauchbildungsbereich 28 zugeführt, in
welchem 28 das bahnförmige
Material 14 zu schlauchförmigem Material 2 verarbeitet
wird. Anschließend
gelangt das schlauchförmige
Material über
Führungsrollen 22 zur
Wendestange 17. Alternativ kann auch im so genannten Offline-Modus
bahnförmiges
Material auf einem Wickel 4 aufgewickelt werden. Wie bereits erwähnt, wird
der Materialschlauch 2 mithilfe der Wendestange 17 aus
der ursprünglichen
Transportrichtung x' in
die Transportrichtung y gelenkt und einer Querschneidevorrichtung 6 zugeführt, die
den Gewebeschlauch in einzelne Schlauchstücke 16 vereinzelt.
Man kann anhand der 4 erkennen, dass sich die Wendestange in
einer Ebene oberhalb der Querschneidevorrichtung befindet. Die Vereinzelungs-
oder Querschneidevorrichtung 6 kann auch von einem separaten
Materialwickel 29 mit schlauchförmigem Material versorgt werden.
Die Sackherstellungsvorrichtung kann in zwei Betriebsmodi betrieben
werden. Im so genannten „Inline-Modus” wird die
Querschneidevorrichtung 6 direkt von der Schlauchbildungsvorrichtung 13 – über die
Wendestange 17 – mit
bahnförmigem
Material versorgt. Im so genannten „Offline-Modus” wird die
Querschneidevorrichtung von einem separaten Wickel 29 mit
schlauchförmigem
Material versorgt. Das schlauchförmige
Material kann zuvor von der Schlauchbildungsvorrichtung 13 hergestellt
und zu einem Wickel 4 aufgewickelt worden sein. In diesem
Fall würde
zur Sackherstellung der Wickel 4 anschließend auf
die Position des Wickels 29 gebracht.
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Unterhalb
der Führungsrollen
22 befindet
sich ein Durchgang
7, durch welchen
7 das Bedienpersonal hindurch
schreiten kann. So sind für
das Bedienpersonal der Sackherstellungsvorrichtung beide Maschinenseiten
erreichbar, ohne die komplette Maschine umlaufen zu müssen. Dies
ist besonders vorteilhaft, da mit der Hintereinanderstellung der
Schlauchbildungseinrichtung
13 und der einzelnen Schlauchstück-Bearbeitungsstationen
die Gesamtmaschinenlänge vergrößert wird.
Die Position des Durchganges direkt neben der Vereinzelungs- bzw. Querschneidevorrichtung
6 ist
vorteilhaft, weil der Bediener so einfacher an die Querschneidevorrichtung
6 gelangen
und beispielsweise Materialstauchungen beseitigen kann. Außerdem sind
von dort beide Schlauchmaterialwickel
4 und
29 vom
Bediener erreichbar. Dies ist sowohl bei auftretenden Fehlern wie auch
bei einem Materialwickelwechsel vorteilhaft.
Bezugszeichenliste |
1 | Sackherstellungsvorrichtung |
2 | schlauchförmigen Materials |
3 | Wickel |
4 | Wickel
mit schlauchförmigem
Material |
5 | Öffnungsstation |
6 | Vereinzelungsvorrichtung |
7 | Durchgang |
8 | Bodenöffnungsstation |
9 | Ventilstation |
10 | Bodenschließstation |
11 | Deckblattstation |
12 | Sackstapel |
13 | Schlauchbildungsvorrichtung |
14 | bahnförmiges Material |
15 | Doppelpfeil |
16 | Schlauchstücks |
17 | Wendestange |
18 | Halterahmen |
19 | Schienen |
20 | Schlitten |
21 | Spindel |
22 | Führungsrollen |
23 | Spindelmotor |
24 | Halterung |
25 | Steuereinrichtung |
26 | Datenleitung |
27 | Schlitten |
28 | Schlauchbildungsbereich |
29 | Wickel
mit schlauchförmigem
Material |
X' | Transportrichtung |
X | Transportrichtung |