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Die
Erfindung betrifft Verfahren und Mittel zur biotechnologisch fermentativen
Herstellung von Riboflavin (Vitamin B2) sowie Mittel zur Durchführung
dieses Verfahrens, besonders eine modifizierte mikrobielle Wirtszelle
mit gesteigerter Riboflavinausbeute. Die Erfindung stellt somit
neue Verfahren und Mittel zur Regulation der Expression von an der
Riboflavinproduktion der Wirtszelle beteiligten Enzymaktivitäten
bereit.
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Stand der Technik
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Riboflavin
(Vitamin B2) ist ein Precursor Molekül von Flavinmononucleotiden
(FMN) und Flavin-Adenin-Dinucleotiden (FAD). Dies sind essentielle
Co-Faktoren für eine Vielzahl enzymatischer Redox-Reaktionen in
biologischen Zellen und Organismen. Riboflavin ist somit ein wichtiger
Zusatzstoff in der Lebens- und Futtermittelindustrie. In Mikroorganismen
und Pflanzen wird Riboflavin in der Regel über sieben enzymatische
Reaktionen aus Guanosintriphosphat (GTP) aus dem Purinmetabolismus
und Ribulose-5-Phosphat aus dem Pentosephosphat-Weg synthetisiert.
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Jährlich
werden ca. 4000 Tonnen Riboflavin biotechnologisch in verschiedenen
Mikroorganismen produziert. Wichtigste Wirtsorganismen sind Bazillen,
besonders Bacillus subtilis. Daneben werden auch andere Mikrobenzellen,
eingeschlossen niedere Eukaryoten, eingesetzt. Beispiele sind die
Organismen Eremothecium ashbyii, Ashbya gossypii und Candida famata.
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Bekannte
biotechnologische Verfahren zur Riboflavinsynthese sind verbesserungswürdig,
vor allem in Bezug auf die Riboflavinausbeute beziehungsweise Riboflavinproduktionsrate.
Es besteht daher der Bedarf, verbesserte Herstellverfahren und verbesserte
Wirtszellen, besonders auf Basis des Mikroorganismus Bacillus subtilis
bereitzustellen.
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Aufgabenstellung
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Der
Erfindung liegt primär das technische Problem zugrunde,
Verfahren und Mittel zur Durchführung der Verfahren bereitzustellen,
wodurch Riboflavin in einer Wirtszelle, besonders in einer Wirtszelle
der Gattung Bacillus, biotechnologisch in hoher Ausbeute und bevorzugt
mit hoher volumetrischer Produktivität hergestellt werden
können.
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Ein
damit verbundenes technisches Problem ist die Bereitstellung von
Mitteln, die eine besonders einfache und wirkungsvolle Steuerung
der Stoffwechselaktivitäten und insbesondere Enzymaktivitäten,
die im Zusammenhang mit der Riboflavinsynthese stehen, in der Wirtszelle
ermöglichen.
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Ein
damit verbundenes technisches Problem ist die Bereitstellung von
modifizierten Wirtzellen mit insbesondere im Vergleich zum Wildtyp
gesteigerter Riboflavinsynthese.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Das
zugrundeliegende technische Problem wird in einem ersten Aspekt
der Erfindung gelöst durch die Bereitstellung einer modifizierten
Zelle oder Zelllinie, Prokaryoten- oder Eukaryotenzelle, insbesondere
einer Mikrobenzelle, die speziell ausgebildet ist zur verbesserten
Synthese von Riboflavin in hoher Ausbeute. Diese ist erfindungsgemäß vor
allem dadurch gekennzeichnet, dass die Aktivität oder Konzentration
des in der Zelle vorhandenen und/oder exprimierten Transkriptionsfaktors
vom Typ CcpC und/oder eines Homologs oder Orthologs davon modifiziert
und insbesondere reduziert ist.
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Die
Zelle ist bevorzugt modifiziert zur Suppression der Expression oder
Unterexpression von CcpC. Die Zelle ist bevorzugt eine knock out-Mutante
von mindestens einem Gen, kodierend für CcpC und/oder einem
Homolog und/oder Ortholog davon. Die Zelle ist bevorzugt eine CcpC-depletierte
Mutante oder Transformante.
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In
weiteren Aspekten betrifft die Erfindung Mittel zur, insbesondere
genetischen, Modifizierung von Wirtzellen zur Modulation, insbesondere
Steigerung der Riboflavinproduktion. So stellt die Erfindung in
einem zweiten Aspekt ein mutiertes Nucleinsäuremolekül
oder eine Vielzahl davon bereit, welches vor allem im Sinne der
Erfindung nicht-funktionale Strukturen oder Genprodukte codiert.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß ein isoliertes
mutiertes Nucleinsäuremolekül, das für
einen „mutierten” Transkriptionsfaktor, der insbesondere von dem
Typ CcpC oder seinem Homolog oder Ortholog abgeleitet ist, mit gegenüber
dessen Wildtyp modifizierten, bevorzugt reduzierten Expression oder
Aktivität kodiert, welches ausgewählt ist aus
der Gruppe der Nucleinsäuremoleküle, welche insbesondere
für den CcpC-Wildtyp oder Fragmente davon codieren, bestehend
aus:
- a) Nucleinsäuremolekülen,
welche die Nucleotidsequenz SEQ ID NO: 1 enthalten oder daraus bestehen,
- b) Nucleinsäuremolekülen, welche ein Polyaminosäuremolekül
(Protein) enthaltend die oder bestehend aus der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 2 kodieren, und
- c) Fragmenten und/oder Analoga der Nucleinsäuremoleküle
von a) oder b),
wobei das Nucleinsäuremolekül
mindestens eine genetische Mutation aufweist, so dass insbesondere
ein mutiertes und bevorzugt als Transkriptionsfaktor vom Typ CcpC
im Sinne der Erfindung nicht funktionales Genprodukt damit kodiert
wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein RNA-Transkript des erfindungsgemäßen
mutierten Nucleinsäuremoleküls, das in die Wirtszelle
eingeschleust werden kann. Gegenstand der Erfindung ist auch ein
extern und insbesondere synthetisch hergestelltes DNA- oder RNA-Molekül
mit erfindungsgemäß mutierter Nucleotidsequenz,
das in die Wirtszelle einschleusbar ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch eine Expressionskassette, enthaltend eine
oder mehrere Kopien dieses erfindungsgemäß mutierten
Nucleinsäuremoleküls, und zwar bevorzugt in Verbindung
mit mindes tens einem Promotor, insbesondere zur Steuerung und Vermittlung
der Expression des mutierten Konstrukts in einer Wirtszelle. Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Vektor, welcher eine oder mehrere Kopien
des erfindungsgemäß mutierten Nucleinsäuremoleküls
enthält. Gegenstand der Erfindung ist besonders ein Vektor,
der alternativ oder bevorzugt zusätzlich, eine oder mehrere
Kopien der vorstehend charakterisierten erfindungsgemäßen
Expressionskassette enthält.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch die Verwendung eines so mutierten Konstrukts,
insbesondere Nucleinsäuremoleküls, zur Steigerung
der Riboflavinsynthese in einer mikrobiellen Wirtszelle.
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In
einem dritten Aspekt stellt die Erfindung ein Nucleinsäuremolekül
oder eine Vielzahl davon in Form eines antisense-Konstrukts bereit.
Gegenstand der Erfindung ist besonders auch eine Expressionskassette, enthaltend
eine oder mehrere Kopien eines Nucleinsäuremoleküls
codierend für insbesondere den Wildtyp eines Transkriptionsfaktors
vom Typ CcpC oder eines Homologs oder Orthologs davon, sowie eines
Fragments davon das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus:
- a) Nucleinsäuremolekülen,
die die Nucleotidsequenz gemäß SEQ ID NO: 1 enthalten
oder daraus bestehen,
- b) Nucleinsäuremoleküle, die ein Polyaminosäuremolekül
enthaltend die oder bestehend aus der Aminosäuresequenz
gemäß SEQ ID NO: 2 kodieren, und
- c) Fragmenten und/oder Analoga mindestens eines der Nucleinsäuremoleküle
gemäß a) oder b), die eine Transkriptionsfaktorfunk tion
des Typs CcpC oder eines Homologs oder Orthologs davon kodieren,
und
zwar in antisense-Orientierung, bevorzugt in Verbindung mit mindestens
einem Promotor, besonders zur Steuerung und Vermittlung der Expression
des antisense-Konstrukts in einer Wirtszelle.
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Ein
Gegenstand der Erfindung ist auch ein bevorzugt als isoliertes Nucleinsäuremolekül
vorliegende Molekül mit zu einem vorstehend charakterisierten
Nucleinsäuremolekül komplementärer Nucleotidsequenz. In
einer bevorzugten Variante ist dies ein RNA-Transkript mit komplementärer
Sequenz, das in die Wirtszelle einschleusbar ist. Bevorzugt ist
auch ein extern und insbesondere synthetisch hergestelltes DNA-
oder RNA-Molekül, das in die Wirtszelle einschleusbar ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist auch ein bevorzugt als isoliertes
Nucleinsäuremolekül vorliegende Molekül,
das ein antisense-Konstrukt eines vorstehend charakterisierten Nucleinsäuremoleküls
ist. In einer bevorzugten Variante ist dies ein RNA-Transkript eines
erfindungsgemäßen antisense-Konstrukts, welches
die Sequenz des ccpc-Gens wie hierin beschrieben, beziehungsweise
eines Homologs oder Orthologs davon, oder ein Fragment davon enthält.
Das antisense-RNA-Molekül kann insbesondere in die Wirtszelle
eingeschleust werden. Gegenstand der Erfindung ist ein extern und
insbesondere synthetisch hergestelltes DNA- oder RNA-Molekül
mit erfindungsgemäeßr Nucleotidsequenz in antisense-Orientierung,
das in der Wirtszelle einschleusbar ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Vektor, der eine oder mehrere Kopien
dieses Nucleinsäuremoleküls in antisense-Orientierung
enthält. Gegenstand der Erfindung ist besonders ein Vektor,
der alterna tiv oder bevorzugt zusätzlich, eine oder mehrere
Kopien der vorstehend charakterisierten Expressionskassette mit
antisense-Konstrukt enthält.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch die Verwendung eines so charakterisierten
antisense-Konstrukts zur Steigerung der Riboflavinsynthese in einer
mikrobiellen Wirtszelle.
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In
einem vierten Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
einer modifizierten Wirtszelle die speziell ausgebildet ist zur
Synthese von Riboflavin bereit, welches zumindest oder bevorzugt
ausschließlich die Schritte umfasst:
- – Bereitstellen
einer Wirtszelle und
- – genetisches Modifizieren der Wirtszelle, so dass
die Expression des Transkriptionsfaktors CcpC oder eines Homologs
oder Orthologs davon gegenüber dem Wildtyp modifiziert,
bevorzugt reduziert und besonders bevorzugt ausgeschaltet ist.
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Bevorzugt
umfasst der Schritt des genetischen Modifizierens der Wirtszelle
dabei zumindest das Transformieren der Zelle mit mindestens einem
genetischen Konstrukt insbesondere Nucleinsäuremolekül oder
einer Vielzahl davon, das ausgewählt ist aus der Gruppe
bestehend aus:
- – mutierten Nucleinsäuremolekülen,
Expressionskassetten und Vektoren gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung sowie
- – antisense-Expressionskassetten und Vektoren gemäß dem
dritten Aspekt der Erfindung.
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In
einer bevorzugten Variante umfasst der Schritt des genetischen Modifizierens
der Wirtszelle zumindest das insbesondere transiente oder temporäre
Einbringen oder Einschleusen mindestens eines in den vorgenannten
ersten, zweiten und dritten Aspekten der Erfindung genannten Konstrukten
in die Zelle. Bevorzugte Verfahren sind die Desintegration der Zellwand
und/oder – membran der Wirtszelle bevorzugt durch Elektroporation,
Detergenzien oder analoge Mittel sowie alternativ oder bevorzugt
zusätzlich durch ballistische Verfahren (z. B. ”gene
gun”) oder analoge Verfahren, ohne dass die Erfindung auf
diese Verfahren und Mittel beschränkt wäre.
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Dieser
Aspekt der Erfindung stellt auch eine modifizierte mikrobielle Zelle
bereit, die speziell ausgebildet ist zur Synthese von Riboflavin
und mit diesem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbar
ist und insbesondere damit hergestellt wird. Bevorzugt ist die Zelle
ausgewählt der Gruppe der Mikroorganismen, bestehend aus:
Bacillus sp., Eremothecium sp.; Ashbya sp.; und Candida sp.
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In
einem fünften Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren
zur biotechnologischen Synthese von Riboflavin bereit, welches zumindest
oder bevorzugt ausschließlich die Schritte umfasst:
- – Bereitstellen einer modifizierten
Wirtszelle gemäß dem vorgenannten ersten und/oder
vierten Aspekt der Erfindung;
- – Kultivieren der modifizierten Wirtszelle in Kulturmedium,
und zwar bevorzugt unter Bedingungen, welche die Synthese von Riboflavin
in der Wirtszelle ermöglichen, und, bevorzugt zusätzlich,
- – Isolieren des Riboflavins aus der modifizierten Wirtszelle
und/oder aus dem Kulturmedium.
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In
einem sechsten Aspekt stellt die Erfindung ein Kit (kit-of-parts)
zur biotechnologischen Synthese von Riboflavin bereit, welches zumindest
die Komponenten:
- – modifizierte Wirtszelle
gemäß erstem oder viertem Aspekt der Erfindung
und
- – Kulturmedium und bevorzugt Nährmedium mit
verstoffwechselbarem Substrat, das die Synthese von Riboflavin in
der modifizierten Wirtszelle ermöglicht, bevorzugt begünstigt,
enthält oder daraus besteht.
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Beschreibung der Figur
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Die
Figur zeigt die Riboflavinausbeute bei der Biosynthese, aufgetragen
gegen die Biomasseausbeute, und zwar für eine erfindungsgemäß modifizierte
Wirtszelle (ccpC knock out-Mutante), Punkt: CcpC, und für den
Wildtyp, Punkt: WT.
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Beschreibung der Sequenzen
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Das
Sequenzprotokoll enthält:
SEQ ID NO: 1: codierender
Abschnitt der Nucleotidsequenz von ccpC oder ykuM (LysR family transcriptional regulator;
NCBI-GI: 16078478; NCBI-GeneID: 939197; Bacillus subtilis subsp.
subtilis str. 168):
SEQ ID
NO: 2: CcpC oder YkuM Aminosäuresequenz:
SEQ ID
NO: 3 bis SEQ ID NO: 7: Bindesequenzen (cis-Elemente) des Transkriptionsfaktors
CcpC and die Operatorstrukturen in den Operons von ccpC (SEQ ID
NO: 3), citB (SEQ ID NO: 4 und SEQ ID NO: 5) und citZ (SEQ ID NO:
6 und SEQ ID NO: 7)
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Erfinder fanden überraschend, dass der Transkriptionsfaktor
CcpC, welcher bekanntermaßen Gene, kodierend für
Enzymaktivitäten des Tricarbonsäurezyklus (TCA),
vor allem citB und citZ reguliert, positiven Einfluss auf die Riboflavinproduktionsrate
hat. Überraschenderweise ist die Riboflavinausbeute unmittelbar
abhängig von der Aktivität und/oder intrazellulären
Konzentration des Transkriptionsfaktors CcpC. Eine reduzierte Aktivität
von CcpC führt zu einer Steigerung der Ausbeute. Dieser
Effekt war überraschend und aus dem Stand der Technik nicht
vorhersehbar, da die bekanntermaßen von CcpC regulierten
Enzymaktivitäten im TCA in keinem direkten Zusammenhang
mit den Stoffwechselwegen der Riboflavinsynthese stehen.
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In
diesem Zusammenhang wird unter ”reduziert” sowohl
eine verminderte und insbesondere fehlende Aktivität des
CcpC-Proteins, beziehungsweise eines Homologs oder Orthologs davon,
in der Funktion als Transkriptionsfaktor, als auch eine verminderte
und insbesondere fehlende Expression ccpC-Gens beziehungsweise eines
Homologs oder Orthologs davon, die in Folge einer geringen Kopienzahl
oder Konzentration des Genprodukts CcpC in der Zelle führt,
verstanden, insbesondere eine CcpC-depletierte Zelle
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In
einer erfindungsgemäßen oder erfindungsgemäß modifizierten
Zelle ist also vor allem das ccpC-Gen und/oder sein Genprodukt unterdrückt, ”ausgeschaltet” oder
in seiner Funktion beeinträchtigt, insbesondere im Vergleich
zum CcpC-Wildtyp, wie er beispielsweise im Organismus Bacillus subtilis
exprimiert wird.
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Weiter überraschend
war, dass die Biomasseproduktion, das heißt insbesondere
die Wachstumsrate der erfindungsgemäß modifizierten
Zellen, insbesondere CcpC-depletierte Zellen, beispielsweise ccpC
knock out-Transformanten von Bacillus subtilis, im Wesentlichen
unverändert bleibt.
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Die
Erfindung betrifft mutierte und insbesondere nicht-funktionale Gene.
Die Erfindung betrifft mutierte und insbesondere nicht-funktionale
Transkripte daraus. Die Erfindung betrifft auch mutierte und insbesondere nicht-funktionale
Polypeptide daraus. Solche mutierten Strukturen sind im Sinne der
Erfindung besonders geeignet, um genetisch modifizierte Wirtszellen
bereitzustellen, worin die Funktion des CcpC-Wildtyps oder eines Homologs
oder Orthologs davon reduziert oder verhindert ist.
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Wesentliches
Element der erfindungsgemäßen Lehre ist es deshalb,
zu Steigerung der Riboflavinbiosynthese in einer Wirtszelle die
effektive, das heißt wirksame Konzentration des ccpC-Gens,
des CcpC-Transkripts beziehungsweise des translatierten Transkriptionsfaktors
in der Zelle zu reduzieren. Die Verminderung der Aktivität
und/oder der intrazellulären Konzentration von CcpC bzw.
seiner Homologe oder Orthologe kann in an sich bekannter Weise erreicht
werden. Der Fachmann kennt dazu einschlägige biotechnologische
Verfahren und Mittel, um so genannte CcpC-depletierte oder ccpC
knock out Mutanten oder Transformanten zu erhalten. Die Erfindung
ist daher nicht auf die hierin näher beschriebenen bevorzugten
Varianten und Ausführungen beschränkt.
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Unter
dem Begriff „Mutation” wird gemäß der
Erfindung jegliche genetische Modifikation, das heißt insbesondere
Abwandlung auf molekularer Ebene, eines Nucleinsäuremoleküls,
verstanden, welches zu einem nicht-funktionalen „mutierten” Genprodukt
führt. Besonders wird darunter ein Veränderung
im Genom eines Mikroorganismus verstanden, welche mit der Synthese
des Genprodukts, das heißt vorliegend mit der Synthese des
Transkriptionsfaktors vom Typ CcpC interferiert und/oder zur Expression
eines „mutierten” oder modifizierten Polypeptids
führt, welches eine veränderte „mutierte” Aminosäuresequenz
aufweist und dessen Funktion im Vergleich zum CcpC-Wildtyp teilweise
oder vollständig verloren gegangen ist. Eine erfindungsgemäße
Mutation im Gen beziehungsweise im Genprodukt führt zu
Veränderungen in mindestens einer Stufe der Expression
ausgewählt aus Transkription, Translation und gegebenenfalls
post-translationaler Modifikation. Bevorzugt ist diese Mutation
ausgewählt aus: Punktmutation, Deletion, Substitution,
Insertion und Inversion mindestens eines Nucleotids innerhalb der
Gensequenz. Die Maßnahmen der genetischen Mutation sind
aber nicht auf diese bevorzugten Ausführungen beschränkt.
Der Fachmann kennt weitere Möglichkeiten, Mutationen in einem
Gen zu platzieren. Ziel der erfindungsgemäßen
Mutationen ist die Suppression der Expression mindestens eines Gens
kodierend für CcpC. Ein damit verbundenes Ziel ist die
Expression eines modifizierten Transkriptionsfaktors, welcher gegenüber
dem Wildtyp eine verminderte Aktivität, insbesondere regulatorische
Aktivität in der Zelle aufweist.
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Die „Mutation” betrifft
nicht nur die unmittelbare Modifikation der codierenden Sequenz
eines Gens, sondern auch die Modifikation anderer Strukturen oder
Sequenzen, die mit der Expression in Zusammenhang stehen. Dazu zählen
bevorzugt Strukturen des Operons des Gens, insbesondere regulierende
Strukturen, bevorzugt ausgewählt aus Promotoren, Regulatoren,
-operatoren, Transkriptionsfaktorbindestellen, Terminatoren und
Co-faktoren dazu, ohne ausschließlich darauf beschränkt
sein zu wollen.
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Im
Zusammenhang mit der Erfindung wird und unter „Funktion”,
besonders im Zusammenhang mit den Begriffen „funktionsrelevant”, „funktionsanalog” und „funktionierend”,
die Transkriptionsfaktorfunkti on des CcpC-Wildtyps, beziehungsweise
eines Homologs oder Orthologs davon zur Regulation der Expression
von Operons oder Genen, die eine Operatorstruktur aufweist, woran
der Transkriptionsfaktor bindet, verstanden. Die in der Tabelle
angegebenen Zusammenhänge sind beispielhaft für
die Funktion des Transkriptionsfaktors CcpC wie er in Bacillus subtilis
vorkommt; die Funktion ist aber nicht darauf beschränkt.
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Ein
Gegenstand der Erfindung ist ein isoliertes Nucleinsäuremolekül,
welches das ccpC-Gen, insbesondere wie es im Organismus Bacillus
subtilis vorkommt, repräsentiert, sowie dessen Homologe
und Orthologe. Die Erfindung betrifft besonders dieses Gen wie es
in der Nucleotidsequenz SEQ ID NO: 1 dargestellt ist. Die Erfindung
betrifft auch dessen Genprodukt (CcpC-Protein) mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 2. Das Gen ccpC ist insbesondere Teil eines Operons in
Bacillus subtilis.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein bevorzugt als isoliertes
Polyaminosäuremolekül (Protein) vorliegende Molekül,
ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus:
- a)
Polyaminosäuremolekülen, welche mindestens die
Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 2 enthalten oder daraus bestehen,
- b) Polyaminosäuremolekülen, welche durch ein
vorstehend charakterisiertes Nucleinsäuremolekül
kodiert werden, und
- c) Fragmenten und/oder Analoga mindestens eines der Polyaminosäuremoleküle
von a) oder b)
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Die
Erfindung betrifft auch solche Nucleinsäuremoleküle
beziehungsweise Proteine, welche gegenüber den in den Sequenzen
SEQ ID NO: 1 beziehungsweise SEQ ID NO: 2 weitgehende Sequenzübereinstimmmungen,
das heißt insbesondere weitgehende „Homologie” aufweisen.
Darunter wird erfindungsgemäß eine Homologie von
mindestens 70%, bevorzugt mindestens 75%, besonders bevorzugt mindestens
80%, mindestens 85%, mindestens 90%, mindestens 95% und mindestens
98% Sequenzübereinstimmung verstanden. Bevorzugt betrifft
die Sequenz Übereinstimmungen wie SEQ ID NO: 1 beziehungsweise
SEQ ID NO: 2 in gesamter Länge. In einer bevorzugten Variante
betrifft die vorgenannte Sequenzübereinstimmung ausschließlich
die funktionsrelevanten Abschnitte der Sequenzen SEQ ID NO: 1 und
SEQ ID NO: 2.
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Bezüglich
der „Homologie” von Nucleinsäuremolekülen
zueinander wird hierin das Kriterium der Hybridisierung unter „stringenten
Bedingungen” verstanden. Unter „stringenten Bedingungen” wird
auf die bekannten technischen Zusammenhänge, wie sie beispielsweise
in Maniatis et al., 1989: „Molecular cloning, a
laboratory manual", 2. Auflage, beschrieben sind,
verwiesen. „Stringente Bedingungen” sind abhängig
von der konkreten Sequenz. In der Regel wird darunter eine Hybridisierungstemperatur
verstanden, welche 5 bis 10°K geringer ist als der Schmelzpunkt
einer spezifischen Sequenz, bei dem 50% sequenzidentischer komplementärer Sonden
an die Zielsequenz hybridisieren.
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In
einer bevorzugten Ausführung sieht die Erfindung zur Beeinflussung,
insbesondere zur Reduktion der Aktivität, vor, die Bindungsaffinität
des Transkriptionsfaktors CcpC, beziehungsweise seines Homologs oder
Orthologs, und/oder dessen Interaktion mit einem Operon des regulierten
Gens, insbesondere der Transkriptionsfaktorbindestruktur, und/oder
eines Co-Faktors davon zu beeinflussen, insbesondere zu reduzieren, so
dass modifizierte oder „mutierte” von CcpC, beziehungsweise
dessen Homologe oder Orthologe, abgeleitete Genprodukte, das heißt
Proteine, mit verminderter oder ohne Bindungsaktivität
und/oder Interaktion mit den Operatorstrukturen, die in Verbindung
mit dem regulierten Gen oder Operon stehen, erhalten werden.
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In
einer bevorzugten Variante erfolgt dies durch unmittelbare genetische
Modifikation des ursprünglichen ccpC-Gens bzw. seiner Homologe
oder Orthologe, so dass ein Genprodukt mit veränderter „mutierter” Aminosäuresequenz
und damit vor allem veränderter Proteinstruktur erhalten
wird.
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In
einer alternativen oder bevorzugt zusätzlichen Variante
erfolgt dies durch Beeinflussung mindestens eines Vorgangs, ausgewählt
aus Transkription, Translation und gegebenenfalls post-translationaler
Prozessierung, bevorzugt vor allem von mindestens einer mit diesen
Vorgängen verbundenen molekularen Struktur oder eines Co-Faktors
dazu. Dies erfolgt insbesondere durch Verwendung mindestens einer
Struktur oder eines Konstrukts, die oder das an mindestens eine
an diesen Vorgängen beteiligte Struktur oder Sequenz bindet und/oder
inaktiviert. Diese Struktur oder das Konstrukt ist bevorzugt ausgewählt
aus antisense-Konstrukten und Antikörpern, ohne ausschließlich
darauf beschränkt sein zu.
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Bevorzugt
wird unmittelbar die Aktivität und/oder Konzentration des
Transkriptionsfaktors CcpC, beziehungsweise dessen Homologe oder
Orthologe, mittels spezifischer Inhibitoren reduziert. Beispiele
solcher spezifischer Inhibitoren sind Antisense-Konstrukte des CcpC-Gens, beziehungsweise
dessen Homologe oder Orthologe, oder eines anderen erfindungsgemäßen
damit strukturverwandten Nucleinsäuremoleküls
welche transient oder stabil in die Wirtszelle in an sich bekannter
Weise angebracht werden und dort exprimiert werden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführung sieht die Erfindung
zur Beeinflussung, insbesondere zur Reduktion der Konzentration,
das heißt vor allem der Kopienanzahl, des Transkriptionsfaktors
CcpC, beziehungsweise seines Homologs oder Orthologs, vor, dessen
Expression und/oder gegebenenfalls die Expression eines Co-Faktors
davon zu beeinflussen und insbesondere zu reduzieren oder vollständig
zu unterdrücken. In einer bevorzugten Variante erfolgt
dies durch unmittelbare genetische Modifikation des Operons des ccpC-Gens
bzw. seiner Homologe oder Orthologe. In einer bevorzugten Variante
ist dazu die Modifikation des die Expression des Gens steuernden
Promotors vorgesehen, und zwar bevorzugt so, dass eine Unterexpression
erfolgt oder die Expression bevorzugt vollständig ausbleibt,
das heißt „abgeschaltet” ist.
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In
einer alternativen oder bevorzugt zusätzlichen Variante
erfolgt dies durch Beeinflussung mindestens eines Vorgangs, ausgewählt
aus Transkription, Translation und gegebenenfalls post-translationaler
Prozessierung, bevorzugt vor allem von mindestens einer mit diesen
Vorgängen verbundenen molekularen Struktur oder eines Co-Faktors
dazu. Dazu zählen vor allem knock out-Mutationen, die beispielsweise
mittels homologer Rekombination erhalten werden können,
sowie der Einsatz von antisense-Konstrukten in an sich bekannter
Weise.
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Demgemäß ist
ein bevorzugter Gegenstand der Erfindung eine modifizierte mikrobielle
Zelle, welche modifiziert ist zur Suppression der Expression von
CcpC, beziehungsweise seiner Homologe oder Orthologe. In einer Variante
ist die Zelle modifiziert zur Unterexpression von CcpC, beziehungsweise
seiner Homologe oder Orthologe. In einer bevorzugten Ausführung
ist die Zelle eine knock out-Mutante von mindestens einem Gen, welches
für CcpC kodiert. Die Erfindung umfasst also auch modifizierte
Zellen, die knock out-Mutanten von Homologen des CcpC kodierenden
Gens von Bacillus subtilis sind. Die Erfindung umfasst also auch
knock out Mutanten von Orthologen des CcpC kodierenden Gens von
Bacillus subtilis. Die Erfindung umfasst auch knock out Mutanten
anderer Funktionsanaloga von CcpC und deren Gen(e).
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In
einer alternativen oder bevorzugt zusätzlichen Variante
der genetischen Modifikation der Wirtszelle findet die genetische
Modifikation an mindestens einer und bevorzugt mehreren Bindungsstrukturen
des CcpC Transkriptionsfaktors statt. Dies sind bevorzugt die Operatorstrukturen
der durch CcpC regulierten Gene in der Wirtszelle. Regulierte Gene
sind vor allem citB und citZ, ohne dass die Erfindung auf diese
beschränkt sein soll. Durch die mindestens eine erfindungsgemäß bevorzugt
vorgesehene Mutation nahe des Operator-Abschnitts des durch CcpC
regulierten Gens soll erfindungsgemäß die Bindung
des Transkriptionsfaktors an den Operator verhindert oder vermindert
werden, so dass der regulierende Effekt bezüglich der Transkription
des Gens nicht oder vermindert eintritt. Verfahren zur Modifikation
der Operator-Abschnitte der durch Transkriptionsfaktoren regulierten
Gene und insbesondere deren Bindesequenzen für Transkriptionsfaktoren
sind dem Fachmann bekannt.
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Die
nachfolgende Tabelle listet die regulierten Gene und ihre Operons
sowie die zugehörigen Bindungssequenzen auf. Unterstrichene
Ab schnitte in den Sequenzen entsprechen den konkreten Bindungssequenzen
(Quelle: dbtbs.hgc.jp): Tabelle:
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die unterstrichen dargestellten Bereiche der Sequenz sind die an
sich bekannten exakten Bindesequenzen
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Die
Erfindung sieht demgemäß auch die Verwendung von
Nucleinsäuremolekülen vor, welche Nucleotidsequenzen,
ausgewählt aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4,
SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6 und SEQ ID NO: 7 sowie Fragmente davon,
welche bevorzugt zumindest die in der Tabelle markierten bindenden
Abschnitte enthalten, aufweisen. Die Erfindung betrifft auch die
Verwendung von Transkripten davon und den daraus synthetisierbaren
Polyaminosäuren (Proteine) sowie deren antisense-Konstrukte
zur Regulation, insbesondere zu Steigerung der Riboflavinsynthese
in Wirtszellen im Sinne der hierin beschriebenen Lehre.
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Die
Erfindung betrifft auch an die vorgenannten Moleküle und
Strukturen bindende Moleküle. Solche Moleküle
sind gemäß der Erfindung geeignet, die Funktion
oder Aktivität von CcpC, beziehungsweise der Homologe oder
Orthologe zu modifizieren, insbesondere zu unterdrücken.
Bevorzugt binden solche Moleküle an mindestens eine der
durch die Nucleotidsequenzen, ausgewählt aus SEQ ID NO:
1, SEQ ID NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6 und SEQ
ID NO: 7 sowie durch Fragmente davon, welche bevorzugt zumindest
die in der Tabelle markierten bindenden Abschnitte enthalten, definierbaren
Strukturen oder Moleküle, insbesondere Operatorstrukturen.
Bevorzugt sind die bindenden Moleküle spezifische Antikörper
gegen die so definierbaren Strukturen.
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Gegenstand
der Erfindung ist demgemäß ein, monoklonaler oder
polyklonaler Antikörper der spezifisch an eine gemäß den
SEQ ID NO: 1 bis 7 definierbare Struktur oder Molekül binden
kann.
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Beispiel 1: Bereitstellen eines CcpC-defizienten
Stamms von Bacillus subtilis
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Zur
Herstellung einer knock out Mutante für den Transkriptionsfaktor
CcpC in der Wirtszelle Bacillus subtilis wurde ein mutiertes ccpC-Gen
an den ursprünglichen ccpC-Lokus des Genoms von Bacillus
subtilis markerfrei eingeführt.
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Zwei
DNA-Fragmente, welche mittel PCR aus der Sequenz SEQ ID NO: 1 hergestellt
wurden, wurden mit einer Neomycin Resistenz Gen- Kassette kombiniert
(Itaya et al., 1989, A neomycin restistance gene cassette
selectable in a single copy state in the Bacillus subtilis chromosome,
Nucleic Acids Res. 17: 4410). Die beiden Fragmente des
ccpC-Gens (SEQ ID NO: 1) weisen überlappende Abschnitte
auf. Beide Fragmente werden zusammen mit der Neomycin-Resistenzgen-Kassette
in einer herkömmlichen PCR amplifiziert (PCR Protokoll:
100 ng PCR-amplifiziertes Fragment A, 100 ng PCR-amplifiziertes
Fragment B, 100 ng Neomycin-Resistenzgen-Kassette im Puffer der „proof-reading” DNA
Polymerase (Fa. Stratagene, NL); Zyklus: 1: 3 min bei 95°,
2: 30 sek bei 95°, 3: 30 sek bei 50°C, 4: 25 min
bei 72°C, 5: 5 min bei 72°C, 35 Wiederholungen der
Schritte 2 bis 4).
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Fünf
assemblierende PCRs wurden gepoolt und mittels PCR-Aufreinigungskit
(„Qiagen PCR Purification Kit”; Fa. Qiagen, DE)
aufgereinigt und in 50 μl Elutionspuffern eluiert. Das
gewünschte PCR-Produkt wurde mittels Agarose-Gelelektorphorese
bestätigt und für die Transformation von B. subtilis
Stamm PY 79 eingesetzt. Die Herstellung kompetenter Zellen erfolgte
gemäß Kuntz et al., 1989; Deduced polypeptides
encoded by the Bacillus subtilis sacU locus share homology with
component sensor-regulator systems. J. Bacteriology 170: 5093–5101).
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Zwei
Transformanten wurden in VY Medium (5 g/l Hefeextrakt (Firma Becton
Dickinson, CH), 25 g/l veal broth (Firma Sigma; DE)) kultiviert.
Aus einer der Transformanten wurde genomische DNA isoliert und die richtige
Ersetzung des CcpC DNA Fragments durch die Neomycinresistenten Gen-Kassette
mittels Standard PCR und den ursprünglichen Primern zur
Amplifikation des Fragments bestätigt. Wie erwartet, zeigen
die CcpC-defizienten Transformanten von Bacillus subtilis deutlich
höhere Riboflavin Produktionsraten bei nahezu gleichbleiben der
Biomasse-Produktion im Vergleich zum Bacillus subtilis Wildtyp Stamm.
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Beispiel 2: Simulation der Riboflavinausbeute
bei Aktivitätsänderung von CcpC
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Um
die Stoffflussverteilung bei der Riboflavinsynthese in einer Wirtszelle
bei einer erfindungsgemäßen Aktivitätsänderung,
insbesondere Verringerung der Aktivität, des Transkriptionsfaktors
CcpC vorherzusagen, wird in einem ersten Schritt mit der ”Network
Component Analysis” (NCA) und Genexpressionszeitreihen
Aktivitätsänderungen von CcpC identifiziert und
deren Einfluss auf die durch CcpC regulierten Gene quantifiziert. Zur
Vorhersage des Einflusses der Transkriptionsfaktoraktivität
werden regulierte Flüsse der Ausgangsflussverteilung ausgelenkt
und anschließend über eine quadratische konvexe
Optimierung eine neue Stoffflussverteilung berechnet. Die Simulation
wurde am Beispiel des riboflavinproduzierenden Bacillus subtilis
Stamm bei aerobem Wachstum auf Glucose durchgeführt.
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Die
Figur zeigt das Ergebnis der Analyse. Eine Mutante, worin die Aktivität
CcpC kleiner als 1 ist (AF < 1,
z. B. knock out Mutante), zeigt eine deutlich erhöhte Riboflavinausbeute
gegenüber dem Wildtyp (AF = 1).
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Es folgt ein
Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Maniatis et
al., 1989: „Molecular cloning, a laboratory manual”,
2. Auflage [0039]
- - Itaya et al., 1989, A neomycin restistance gene cassette selectable
in a single copy state in the Bacillus subtilis chromosome, Nucleic
Acids Res. 17: 4410 [0053]
- - Kuntz et al., 1989; Deduced polypeptides encoded by the Bacillus
subtilis sacU locus share homology with component sensor-regulator
systems. J. Bacteriology 170: 5093–5101 [0054]