DE102008061731A1

DE102008061731A1 - Schiebetür

Info

Publication number: DE102008061731A1
Application number: DE102008061731A
Authority: DE
Inventors: Thomas Vogler
Original assignee: Dorma Deutschland GmbH
Current assignee: Dorma Deutschland GmbH
Priority date: 2008-12-12
Filing date: 2008-12-12
Publication date: 2010-06-17
Also published as: EP2376734B1; US8561352B2; WO2010066431A1; AU2009326538A1; EP2376734A1; RU2011128542A; US20110252596A1; ES2408601T3; DE202008017808U1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Schiebetür mit einem an mindestens einem Laufwagen (20, 20a) aufgehängten Türflügel (1), der entlang eines Laufschienenprofils (4), welches an einer Wand (5) oder Decke angeordnet ist, verschiebbar geführt ist, wobei die Schiebetür eine Schließvorrichtung (30) aufweist, die geeignet ist, den Türflügel (1) abgebremst in eine Geschlossenstellung zu verfahren, wobei die Schließvorrichtung (30) an dem Türflügel (1) angeordnet ist und ein erstes und ein zweites Feder-Dämpferelement (33, 37) aufweist, die gegenläufig zueinander angeordnet sind, wobei das zweite Feder-Dämpferelement (37) geeignet ist, den Türflügel (1) abgebremst in eine Offenstellung zu verfahren.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebetür mit einem an mindestens einem Laufwagen aufgehängten Türflügel, der entlang eines Laufschienenprofils, welches an einer Wand oder Decke angeordnet ist, verschiebbar geführt ist, wobei die Schiebetür eine Schließvorrichtung aufweist, die geeignet ist, den Türflügel abgebremst in eine Geschlossenstellung zu verfahren.
Bei Schiebetüren besteht oft das Problem, dass die Türen bei unvorsichtigem Öffnen oder Schließen gegen einen Endanschlag auftreffen, was sehr laut sein kann, aber auch eine Tür, wie z. B. eine Glasschiebetür, zerstören kann. Wird die Schiebetür mit zuviel Schwung geschlossen, prallt sie oft gegen den Endanschlag, der nur einen Teil der Energie auffangen kann, so dass die Schiebetür abprallt und in einer nicht vollständig geschlossenen Position verbleibt. Hierfür sind Schließvorrichtungen bekannt, die die Schiebetür in eine endgültige Position verfahren und gleichzeitig eine Dämpfungswirkung erzielen.
Beim Öffnen einer Schiebetür mit zuviel Schwung ergibt sich oft das Problem, dass der erste Nutzer durch das Auslösen des Öffnungsvorganges gut die Schiebetür passieren kann, gleichzeitig aber die Schiebetür wieder teilweise in die Geschlossenstellung zurückfährt und gegen die Schulter oder Seite des nachfolgenden Nutzers der Schiebetür aufprallt, wodurch einerseits eine Verletzungsgefahr besteht, andererseits aber die Schiebetür quer zur Öffnungsrichtung ins Pendeln kommt und damit beschädigt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schiebetür zu schaffen, bei der eine Schließvorrichtung sowohl für den Öffnungsvorgang wie auch für den Schließvorgang ein Verfahren in eine Endstellung und gleichzeitig eine Dämpfung bewirkt. Dabei soll die Schließvorrichtung möglichst kompakt sein und an bestehenden Schiebetüren nachgerüstet werden können.
Die Lösung erfolgt durch die Merkmale von Anspruch 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen werden mit den Merkmalen der Unteransprüche erzielt.
Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Schließvorrichtung an dem Türflügel angeordnet ist und ein erstes und ein zweites Feder-Dämpferelement aufweist, die gegenläufig zueinander angeordnet sind, wobei das zweite Feder-Dämpferelement geeignet ist, den Türflügel abgebremst in eine Offenstellung zu verfahren. Die Anordnung der Schließvorrichtung am Türflügel hat zur Folge, dass sich die Schließvorrichtung mit dem Türflügel bewegt, und damit innerhalb der Profile angeordnet werden kann. Es kann damit eine optisch ansprechende und kompakte Lösung erreicht werden, bei der die Schließvorrichtung für den Nutzer der Schiebetür nicht sichtbar ist. Die Verwendung eines zweiten Feder-Dämpferelementes ermöglicht ein abgebremstes Verfahren des Türflügels sowohl in die Offenstellung, wie auch in die Geschlossenstellung.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, in dem das erste und zweite Feder-Dämpferelement auf einem Tragkörper angeordnet werden. Damit wird ein Bausatz geschaffen, der eine schnelle Montage bei neuen Schiebetüren und Nachrüstbarkeit bei vorhandenen Schiebetüren ermöglicht.
Eine weitere Verbesserung ergibt sich dadurch, dass der Türflügel einen Ausschnitt aufweist, in dem die Schließvorrichtung angeordnet ist. Dies ermöglicht die kompakte Anordnung der Schließvorrichtung an dem Türflügel, wobei die Schließvorrichtung durch die vorhandenen Profile abgedeckt wird, so dass eine Nachrüstung vorhandener Schiebetüren möglich wird, ohne die Profile auszutauschen.
Die Anordnung der Schließvorrichtung zwischen zwei Laufwagen einer Schiebetür ermöglicht die Verwendung der Schließvorrichtung für schmale und breite Schiebetüren. Der Ausschnitt wird dabei immer mittig an dem Türflügel angeordnet und je nach Tür- und Öffnungsbreite wandern die Laufwagen nach außen hin zum Rand des Türflügels.
In bevorzugter Ausgestaltung weist der Tragkörper mindestens eine Aufnahme zur Befestigung an dem Türflügel auf, so dass mit geringem Montageaufwand die Schließvorrichtung an dem Türflügel montiert werden kann.
Eine u- oder gabelförmige Ausgestaltung der Aufnahmen ermöglicht das Einhängen in den Ausschnitt des Türflügels, so dass mit z. B. zwei Klemmschrauben eine sehr schnelle und einfache Montage und Befestigung ermöglicht wird.
Jedes Feder-Dämpferelement weist einen Mitnehmer aufweist, der mit einem zugehörigen Auslöser zusammenwirkt, die im Führungsprofil angeordnet sind. Damit kann die Schließ-Dämpfungsfunktion sowohl für die Offen- wie auch für die Geschlossenstellung separat und unabhängig voneinander eingestellt werden. Eine individuelle Einstellung wird auch damit erreicht, dass die Auslöser innerhalb des Führungsprofils in Bewegungsrichtung des Türflügels verschoben werden können.
Damit eine klare Trennung bei der Einstellung der Schließvorrichtung für die Offen- und Geschlossenstellung ermöglicht wird, sind die Mitnehmer höhenversetzt angeordnet.
Eine weitere vorteilhafte Lösung ergibt sich dadurch, dass im Laufschienenprofil mindestens ein Endanschlag angeordnet ist, der mit einem Laufwagen zusammenwirkt. Auch dies ermöglicht eine für den Nutzer der Schiebetür unsichtbare Lösung eines Aufprallschutzes.
Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen werden nachstehend gemeinsam mit der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Figuren näher dargestellt.
Es zeigen:
1 eine Darstellung des gesamten Türflügels mit der Schließvorrichtung,
2 eine perspektivische Darstellung auf die Schließvorrichtung,
3 eine seitliche Schnittdarstellung durch das Laufschienenprofil mit Blick auf einen Laufwagen.
In 1 wird die erfindungsgemäße Schiebetür dargestellt, die aus einem Türflügel 1 mit Laufwagen 20, 20a und einer Schließvorrichtung 30 besteht. An einer Wand 5 oder Decke ist ein Führungsprofil 3 mit einem Laufschienenprofil 4 befestigt, an dem der Türflügel 1 mittels Laufwagen 20, 20a verschiebbar geführt wird. Der Türflügel 1 kann aus Glas, Holz oder einem anderen beliebigen Werkstoff bestehen. Der oder die Laufwagen 20, 20a bestehen im Wesentlichen aus einem Träger 22, 22a, an dem Tragrollen 21, 21a angeordnet sind, die auf einer nicht dargestellten Laufbahn des Laufschienenprofils 4 abrollen. Der Türflügel 1 wird an dem Träger 22, 22a mittels einer Klemm- oder Befestigungsvorrichtung befestigt. Zwischen den Laufwagen 20, 20a ist eine Schließvorrichtung 30 angeordnet, die ebenfalls an dem Türflügel 1 befestigt wird. Hierzu weist der Türflügel 1 einen Ausschnitt 2 auf, in den die Schließvorrichtung 30 eingelassen wird. Ohne den Ausschnitt 2 müsste die Schließvorrichtung 30 oberhalb oder neben dem Türflügel 1 im Bereich des Führungs- und Laufschienenprofils 3, 4 angeordnet werden, womit die Profile in der Höhe und/oder in der Tiefe größer zu dimensionieren wären. Mit der Anordnung der Schließvorrichtung 30 in einem Ausschnitt 2 des Türflügels 1 besteht die Möglichkeit, bestehende Schiebetüren nachzurüsten, ohne dass neue Profile montiert werden müssen, was oft zu einer Nachbesserung oder Renovierung der Decken- oder Wandverkleidung führen würde. Im Vergleich zu bekannten stationären Schließvorrichtungen, die im Wand- oder Deckenprofil oder in Vertiefungen des Fußbodens angeordnet sind, bewegt sich die erfindungsgemäße Schließvorrichtung 30 mit dem Türflügel 1 mit.
In 2 ist erkennbar, dass die Schließvorrichtung 30 einen Tragkörper 31 umfasst, auf dem ein erstes und ein zweites Feder-Dämpferelement 33, 37 angeordnet sind. Jedes Feder-Dämpferelement 33, 37 weist eine Feder 34, 38, einen Dämpfer 35, 39 und einen Mitnehmer 36, 40 auf. Als Feder 34, 38 wird üblicherweise eine Druckfeder verwendet, die eine nicht dargestellte Kolbenstange, die aus dem Dämpfer 35, 39 herausragt, in eine maximale Ausfahrposition bringt, in der die Feder 34, 38 entspannt ist. Die Feder 34, 38 wird in einer komprimierten Stellung in einer so genannten Parkposition gehalten, bis – durch Verschieben des Türflügels 1 – ein im Führungsprofil 3 ortsfest angeordneter Auslöser 6 den Mitnehmer 36, 40 betätigt und damit die Feder 34, 38 auslöst und entspannt. Das Entspannen der Feder 34, 38 drückt bzw. beschleunigt den Türflügel 1 in eine offene oder geschlossene Position. Der Beschleunigungskraft entgegen wirkt eine Verzögerungskraft des Dämpfers 35, 39, die den Türflügel 1 abbremsen lässt, der damit lautlos und stoßfrei in eine offene oder geschlossene Position fährt.
Der Dämpfer 35, 39 kann als pneumatischer oder hydraulischer Dämpfer ausgebildet sein, der einen an einer Kolbenstange angeordneten Kolben aufweist, der innerhalb eines Zylinders beweglich angeordnet ist. Die Dämpfungswirkung kann dabei in einer oberen und/oder unteren Endlage des Kolbens erzielt werden, indem ein flüssiges oder gasförmiges Medium durch den Kolben komprimiert und/oder verdrängt wird.
Um eine Schließ- und Dämpfungsfunktion in beiden Bewegungsrichtungen des Türflügels 1 zu erzielen, sind zwei Feder-Dämpferelement 33, 37 gegenläufig auf dem Tragkörper 31 angeordnet. Für jedes Feder-Dämpferelement 33, 37 ist ein separater Auslöser 6 ortsfest in dem Führungsprofil 3 angeordnet. Dabei sind die Auslöser 6 höhenversetzt in dem Führungsprofil 3 angeordnet, damit eine Fehlfunktion ausgeschlossen wird. In 2 ist erkennbar, dass auch beide Mitnehmer 36, 40 auf einer Seite der Schließvorrichtung 30 höhenversetzt angeordnet sind.
Für die Offen- bzw. Geschlossenstellung sind in dem Laufschienenprofil 4 je ein Endanschlag 7 angeordnet, gegen die die Laufwagen 20, 20a fahren, um ein Aufprallen des Türflügels 1 gegen eine Wand oder ein festes Seitenteil zu verhindern.
Der Tragkörper 31 weist an jedem Ende eine Aufnahme 32 auf, mit deren Hilfe der Tragkörper 31 an dem Türflügel 1 befestigt wird. In diesem Ausführungsbeispiel sind die Aufnahmen 32 u-förmig oder gabelförmig aus gebildet, so dass die Schließvorrichtung 30 in den Ausschnitt 2 des Türflügels 1 eingelassen werden kann und mittels nicht dargestellter Befestigungsmittel mit dem Türflügel 1 verklemmt wird.
In 3 wird eine seitliche Schnittdarstellung durch das Laufschienenprofil 4 gezeigt, die eine stirnseitige Ansicht auf einen Laufwagen 20 ermöglicht. Der Türflügel 1 wird durch den Träger 22 des Laufwagens 20 umklammert und überträgt über die Tragrollen 21 das Gewicht des Türflügels über das Laufschienenprofil 4 auf das Führungsprofil 3 in die Wand 5. Im Führungsprofil 3 ist ein Auslöser 6 angeordnet, der mit einem Mitnehmer (36 oder 40) des ersten oder zweiten Feder-Dämpferelementes 33, 34 zusammenwirkt. Im Laufschienenprofil 4 ist mindestens ein Endanschlag 7 verstellbar angeordnet. Diese Darstellung zeigt die kompakte Anordnung der Schließvorrichtung 30, die in Flucht zwischen den beiden Laufwagen 20, 20a angeordnet ist. Diese kompakte Anordnung wird nur durch den Ausschnitt 2 im Türflügel 1 ermöglicht, da ansonsten das Führungsprofil 3 und das Laufschienenprofil 4 deutlich vergrößert werden müssten oder die Schließvorrichtung 30 sichtbar angeordnet werden müsste.

1: Türflügel
2: Ausschnitt
3: Führungsprofil
4: Laufschienenprofil
5: Wand
6: Auslöser
7: Endanschlag
20, 20a: Laufwagen
21, 21a: Tragrollen
22, 22a: Träger
30: Schließvorrichtung
31: Tragkörper
32: Aufnahme
33: erstes Feder-Dämpferelement
34: Feder
35: Dämpfer
36: Mitnehmer
37: zweites Feder-Dämpferelement
38: Feder
39: Dämpfer
40: Mitnehmer

Claims

Schiebetür mit einem an mindestens einem Laufwagen (20, 20a) aufgehängten Türflügel (1), der entlang eines Laufschienenprofils (4), welches an einer Wand (5) oder Decke angeordnet ist, verschiebbar geführt ist, wobei die Schiebetür eine Schließvorrichtung (30) aufweist, die geeignet ist, den Türflügel (1) abgebremst in eine Geschlossenstellung zu verfahren, dadurch gekennzeichnet, dass die Schließvorrichtung (30) an dem Türflügel (1) angeordnet ist und ein erstes und ein zweites Feder-Dämpferelement (33, 37) aufweist, die gegenläufig zueinander angeordnet sind, wobei das erste Feder-Dämpferelement (33) geeignet ist, den Türflügel (1) abgebremst in eine Geschlossenstellung zu verfahren und das zweite Feder-Dämpferelement (37) geeignet ist, den Türflügel (1) abgebremst in eine Offenstellung zu verfahren.
Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und zweite Feder-Dämpferelement (33, 37) auf einem Tragkörper (31) angeordnet sind.
Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Türflügel (1) einen Ausschnitt (2) aufweist, in dem die Schließvorrichtung (30) angeordnet ist.
Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Türflügel (1) an zwei Laufwagen (20, 20a) aufgehängt ist, zwischen denen die Schließvorrichtung (30) angeordnet ist.
Schiebetür nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Tragkörper (31) mindestens eine Aufnahme (32) zur Befestigung an dem Türflügel (1) angeordnet ist.
Schiebetür nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahme (32) u-förmig oder gabelförmig gestaltet ist.
Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Feder-Dämpferelement (33, 37) einen Mitnehmer (36, 40) aufweist, der mit einem zugehörigen Auslöser (6) zusammenwirkt, die im Führungsprofil (3) angeordnet sind.
Schiebetür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslöser (6) innerhalb des Führungsprofils (3) in Bewegungsrichtung des Türflügels (1) verschoben werden können.
Schiebetür nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mitnehmer (36, 40) höhenversetzt angeordnet sind.
Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Laufschienenprofil (4) mindestens ein Endanschlag (7) angeordnet ist, der mit einem Laufwagen (20 oder 20a) zusammenwirkt.