DE102008050463B3

DE102008050463B3 - Übungsgerät zur körperlichen Ertüchtigung

Info

Publication number: DE102008050463B3
Application number: DE102008050463A
Authority: DE
Original assignee: ICG INDOORCYCLING GROUP GmbH; ICG-INDOORCYCLING GROUP GmbH
Current assignee: ICG Holding GmbH
Priority date: 2008-10-08
Filing date: 2008-10-08
Publication date: 2010-01-21
Anticipated expiration: 2028-10-09

Abstract

Übungsgerät zur körperlichen Ertüchtigung, umfassend ein Gestell, an dem eine Bewegungseinheit angeordnet ist, umfassend eine Antriebseinheit mit zwei um eine gemeinsame Drehachse drehbaren Hebeln mit Handgriffen, eine Schwungmasse sowie einen die Antriebseinheit mit der Schwungmasse derart bewegungskoppelnden Trieb, dass die Schwungmasse bei Drehung eines Hebels bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebel (11) separat voneinander und nur bei Drehung in eine Richtung in Antriebsverbindung mit dem Trieb (15) bringbar sind, dass die Antriebseinheit (9) unter Beibehaltung der Bewegungskopplung zum Trieb um eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Achse (H) verschwenkbar ist, und dass die Antriebseinheit (9), der Trieb (15) und die Schwungmasse (14) gemeinsam um eine im Wesentlichen vertikal verlaufenden Achse (V) drehbar sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Übungsgerät zur körperlichen Ertüchtigung, umfassend ein Gestellt, an dem eine Bewegungseinheit angeordnet ist, die eine Antriebseinheit mit zwei um eine gemeinsame Drehachse drehbaren Hebeln mit Handgriffen, eine Schwungmasse sowie einen die Antriebseinheit mit der Schwungmasse derart bewegungskoppelnden Trieb, dass die Schwungmasse bei Drehung eines Hebels bewegt wird, umfasst.
Ein solches Übungsgerät dient der körperlichen Ertüchtigung und lässt ein Training der Arm- und Oberkörpermuskulatur zu. Ein solches Training ist allgemeinen aus sportlichen respektive aus Gründen der Fitness zweckmäßig, häufig aber auch aus therapeutischer Sicht, beispielsweise im Rahmen von Reha-Maßnahmen nach Operationen oder Unfällen, um die Muskulatur aufzubauen oder beispielsweise auch im Bereich des Behindertensports. Das Übungsgerät weist einen Sitz auf, auf dem der Trainierende sitzt. Vor ihm befindet sich die Bewegungseinheit mit ihrer Antriebseinheit, die zwei um eine gemeinsame Drehachse drehbare Hebel mit Handgriffen aufweist. Diese sind über einen Trieb, beispielsweise mit Ketten oder Riemen, mit einer Schwungmasse gekoppelt, die mechanisch oder elektromagnetisch gebremst werden kann, um hierüber die vom Trainierenden über die Handgriffe einzubringende Kraft einstellen zu können. Zum trainieren muss die Person nun über die Handgriffe die Hebel drehen, was je nach Schwungmasse respektive Einstellung der Massenbremse mit einem geringeren oder größeren Kraftaufwand verbunden ist.
Bei einem bekannten Übungsgerät sind die beiden Hebel mit den Handgriffen um 180° versetzt, sie sind nach Art einer „Fahrradpedalerie” angeordnet, es handelt sich also um ein starres System. Dies ist aus sportmedizinischer Hinsicht mitunter nachteilig, als auch Übungen zweckmäßig wären, bei denen die Hände näher beieinander respektive parallel zueinander während der Drehung liegen würden. Auch ist das System insgesamt starr, d. h., dass die Anordnung der Bewegungseinheit am Gestell unveränderlich ist. Dies ist dahingehend nachteilig, als keine personenbezogene Einstellung der Anordnung der erforderlichen Komponenten möglich ist. Auch ist beispielsweise eine Benutzung durch rollstuhlgebundene Personen nicht möglich, da diese nicht an die Handgriffe gelangen, nachdem stets das Gestellt respektive der Sitz im Weg ist. Ein weiterer Nachteil ist in der starren Kopplung der Antriebseinheit mit der Masse über den Trieb zu sehen, die dazu führt, dass bei Entlastung an den Handgriffen infolge der Drehung der Schwungmasse die Handgriffe nach wie vor rotieren, was mitunter zu Verletzungen führen kann.
Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, ein demgegenüber verbessertes Übungsgerät anzugeben, das einerseits sicherer ist, andererseits auch wesentlich breitbandiger eingesetzt werden kann.
Zur Lösung dieses Problems ist bei einem Übungsgerät der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Handgriffe separat voreinander und nur bei Drehung in eine Richtung in Antriebsverbindung mit dem Trieb bringbar sind, dass die Antriebseinheit unter Beibehaltung der Bewegungskopplung zum Trieb um eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Achse verschwenkbar ist, und dass die Antriebseinheit, der Trieb und die Schwungmasse gemeinsam um eine im Wesentlichen vertikal verlaufende Achse drehbar sind.
Beim erfindungsgemäßen Übungsgerät ist zum einen die Antriebseinheit mit dem Trieb nur bei Drehung der Handgriffe in eine Richtung gekoppelt respektive koppelbar, bei einer Drehung in die andere Richtung ist die Bewegungskopplung gelöst. D. h., dass eine Art Freilauf in diesem Bereich realisiert ist. Dieser verhindert, dass bei einer Entlastung der Handgriffe und noch drehender Schwungmasse die Antriebseinheit mitgenommen wird, vielmehr läuft der Trieb infolge der Entkopplung zur Antriebseinheit frei. Eine Verletzungsgefahr ist aus diesem Grund ausgeschlossen.
Weiterhin ist erfindungsgemäß die Antriebseinheit unter Beibehaltung ihrer Kopplung zum Trieb um eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Achse verschwenkbar. D. h., dass die Antriebseinheit und der Trieb nach wie vor verbunden sind, mithin also bei einer Drehung der Handgriffe auch der Trieb bewegt wird, gleichzeitig kann aber die Antriebsverbindung um eine horizontale Achse verschwenkt werden, mithin als in ihrer relativen Höhe variiert werden. Dies bietet eine erste Einstellmöglichkeit, um das Übungsgerät personenspezifisch einrichten zu können.
Eine weitere erfindungsgemäße Verstellmöglichkeit liegt darin, dass die Antriebseinheit, der Trieb und die Schwungmasse gemeinsam um eine im Wesentlichen vertikal verlaufende Achse drehbar sind. Dies ermöglicht es, die gesamte Bewegungseinheit um eine Vertikalachse zu drehen. Dies bietet die Möglichkeit, die Bewegungseinheit in einen Bereich außerhalb respektive entfernt von dem Sitz zu bringen, was es ermöglicht, dass beispielsweise auch Rollstuhlfahrer das Gerät nutzen können. Denn diese können, wenn die Bewegungseinheit respektive die Handgriffe hinreichend weit um die Vertikalachse vom Sitz weggeschwenkt sind, ohne Weiteres an das Gerät heranfahren und die Handgriffe greifen und die Antriebseinheit betätigen. Nachdem bevorzugt die Verdrehung um die Vertikalachse um wenigstens 180° möglich ist, mithin also die Bewegungseinheit und damit auch die Antriebseinheit vollständig auf die andere Seite gedreht werden kann, besteht ferner die Möglichkeit, die Antriebseinheit von ihrer belasteten Drehrichtung her „umzudrehen”, so dass auch die auf dem Sitz befindliche Person nach Drehung der Bewegungseinheit um 180° und entsprechender Verschwenkung der Antriebseinheit um die Horizontalachse zur Anpassung der Handgriffposition die Handgriffe in die andere Richtung drehen muss, mithin also der Bewegungsablauf „umgedreht” wird.
Insgesamt lässt das Übungsgerät einen sicheren Betrieb infolge der einseitigen Entkopplung der Antriebseinheit über Sperrlager nach Art eines Freilaufs zu, wie auch die horizontale als auch vertikale Schwenkachse eine optimale Anpassung an unterschiedliche Betriebssituationen wie auch eine Nutzung durch unterschiedliche Personengruppen ermöglicht. Die Verschwenkbarkeit um die Horizontalachse sollte dabei wenigstens 90° betragen, denkbar ist aber auch eine maximale Verschwenkbarkeit um 120° oder mehr, sogar bis zu 180° und mehr. Die Verschenkbarkeit um die vertikale Achse sollte wenigstens 180° betragen, es ist aber gleichermaßen denkbar, dass eine 360° Rotation möglich ist.
Um infolge der gegebenen Schwenk- und Einstellmöglichkeit sicherzustellen, dass eine eingestellte Position auch beibehalten bleibt, sieht eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung separat betätigbare Feststelleinrichtungen zum Feststellen der Schwenkposition um die Horizontalachse und die Vertikalachse vor. Auf deren konstruktive Ausgestaltungsmöglichkeiten wird nachfolgend noch eingegangen.
In Weiterbildung der Erfindung kann zur Ermöglichung einer einfachen Schwenkbarkeit um die Horizontalachse vorgesehen sein, dass der Trieb einen ersten Triebabschnitt aufweist, der die Antriebseinheit mit einer einen Teil des Triebs bildenden Drehachse verbindet, welche wiederum mittels eines zweiten Triebsabschnitts mit der Schwungmasse verbunden ist, wobei die Antriebseinheit zusammen mit dem ersten Triebabschnitt um die die Horizontalachse bildende Drehachse verschwenkbar ist. Der Trieb wird also geteilt. Der erste Triebabschnitt koppelt die Antriebseinheit mit einer zentralen, horizontal liegenden Drehachse, die über den ersten Triebabschnitt angetrieben wird, wenn die Handgriffe gedreht werden. Die Drehachse ist ihrerseits wieder über einen zweiten Triebabschnitt mit der drehgelagerten Schwungmasse verbunden, treibt also bei einer Achsdrehung die Schwungmasse über den Triebabschnitt an. Die Drehachse selbst bildet die Horizontalachse, um die die Antriebseinheit schwenkgelagert ist, so dass diese auf einfache Weise samt dem ersten Triebabschnitt verstellt werden kann. Zur Lagerung der Antriebseinheit um die Drehachse ist zweckmäßigerweise ein Tragarm vorgesehen, an dem die Antriebseinheit angeordnet ist, der seinerseits an einer geeigneten Drehlagerstelle um die Drehachse, also die Horizontalachse, drehgelagert ist.
Als Feststelleinrichtung zur Feststellung der Position der Antriebseinheit respektive des Tragarms in einer eingestellten Position ist zweckmäßigerweise eine Lochreihe an einem geeigneten Bauteil vorgesehen, in die ein lösbarer Sperrzapfen eingreift. Entweder die Lochreihe oder der Sperrzapfen ist lagefest, das jeweils andere Teil (also Sperrzapfen oder Lochreihe) ist mit dem Tragarm beweglich. Zur Lösung der Arretierung ist der Sperrzapfen aus einem Loch der Lochreihe zu entfernen, der Tragarm ist sodann freigegeben. Ist die gewünschte Position erreicht, ist der Sperrzapfen wieder einzuführen, worüber die Arretierung erfolgt. Eine solche mechanische Sperrverbindung ist in diesem Bereich sehr zweckmäßig, da beim Drehen der Handgriffe beachtliche Kräfte auf die Sperrlagerung wirken, so dass eine sichere Arretierung zweckmäßig ist.
Der Sperrzapfen, der zweckmäßigerweise federbelastet ist, ist nach einer ersten Erfindungsausgestaltung beispielsweise über eine Zugstange bewegbar. Liegt die Lochreihe beispielsweise horizontal respektive öffnen sich die Löcher zur Seite hin, liegt auch die Zugstange zweckmäßigerweise horizontal und ist zur Seite zu ziehen, um den Sperrzapfen auszuführen. Der Sperrzapfen selbst ist zweckmäßigerweise federbelastet, so dass er zwangsweise in die Lochreihe eingreift. Denkbar ist natürlich auch, die Lochreihe quasi vertikal auszurichten respektive die Löcher an dem Bogen, längs dem die Lochreihe ausgebildet ist, sich nach oben hin öffnen zu lassen, so dass die Zugstange ebenfalls quasi nach oben zu ziehen ist. Eine Alternative hierzu sieht vor, dass der vorzugweise federbelastete Sperrzapfen mittels eines Bowdenzugs, der vorzugweise in den Handhabungsbereich der Antriebseinheit geführt ist, bewegbar ist. Bei dieser Ausgestaltung ist der Zapfen über einen quasi an eine beliebige Stelle führbaren Bowdenzug bewegbar, was es ermöglicht, dass zum Verschwenken nicht mehr unmittelbar im Bereich der Schwenkachse anzugreifen ist, um den Zapfen zu lösen, sondern bequem im Bereich der Antriebseinheit die Entriegelung erfolgen kann.
Um auf einfache Weise eine Drehlagerung um die Vertikalachse zu realisieren, ist zweckmäßigweise eine Halterung vorgesehen, in der die die Horizontalachse bildende Drehachse drehgelagert aufgenommen ist, und über die die Antriebseinheit und die Schwungmasse sowie der Trieb um die vertikale Drehachse am Gestellt drehbar gelagert sind. Diese Halterung bildet quasi die Drehverbindung zum Gestellt, bezüglich dem die vertikale Verdrehung möglich ist. In der Halterung ist die die Horizontalachse bildende, zuvor beschriebene Drehachse aufgenommen, an der Halterung ist der Tragarm, der die Antriebseinheit trägt, in der zuvor beschriebenen Weise um die Horizontalachse drehgelagert, weiterhin ist an der Halterung auch ein weiterer Tragarm respektive eine Schwinge, an der die Schwungmasse angeordnet respektive drehgelagert ist, angeordnet. D. h., die die relevanten Ele mente tragenden Tragarme befinden sich allesamt an der Halterung, die ihrerseits um die Vertikalachse drehgelagert ist, so dass auf diese Weise eine einfache mechanische Ausgestaltung zur Realisierung der Drehbarkeit um die Vertikalachse gegeben ist.
Die Feststelleinrichtung zur Feststellung der Verdrehposition um die Vertikalachse ist zweckmäßigerweise als Klemmmechanismus ausgeführt, über den eine lösbare Verklemmung einer die Vertikalachse bildenden Drehachse zum Gestellt hin erfolgt. Grundsätzlich kann auch die Vertikalachsfeststellung beispielsweise über einen Rastmechanismus in Form einer Lochreihe und eines Sperrzapfens realisiert werden, jedoch ist, nachdem auf diese Achse nur eine geringe Last während der Arbeit am Übungsgerät wirkt, ein Klemmmechanismus zur Verdrehsicherung ausreichend. Der Klemmmechanismus umfasst zweckmäßigerweise einen Kipphebel, der mit der Drehachse, an der die bereits beschriebene Halterung angeordnet ist und über die diese in einer Lagerhülse des Gestells drehbar aufgenommen ist, verbunden ist, und der zum Verklemmen mit einem Klemmabschnitt an der von der Drehachse durchsetzen gestellseitig vorgesehenen Lagerhülse angreift. Der Kipphebel wird also mit der Drehachse selbst verdreht, zum Lösen ist er lediglich aus seiner Verklemmung zur gestellseitigen lagefesten Lagerhülse zu lösen, zur Arretierung ist er erneut in die Klemmstellung zu schwenken, worüber die Arretierung erreicht ist.
Der Trieb selbst oder jeder Triebabschnitt kann mittels eines Riemens oder einer Kette gebildet sein, der oder die über entsprechende Riemen- oder Kettenräder an den jeweiligen Drehachsen geführt ist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel sowie anhand der Zeichnung. Dabei zeigen:
1 eine Prinzipansicht eines erfindungsgemäßen Übungsgeräts aus einer ersten Richtung,
2 eine Perspektivansicht des Übungsgeräts aus 1 aus einer zweiten Blickrichtung,
3 eine Ansicht entsprechend 1, wobei Verkleidungsteile entfernt wurden,
4 eine Ansicht entsprechend 2 mit entfernten Verkleidungsteilen,
5 eine Schnittansicht durch den Bereich der Lagerung der Bewegungseinheit um die Vertikalachse, und
6–9 verschiedene Ansichten des Übungsgeräts zur Darstellung der mannigfaltigen Verstellmöglichkeiten.
Die 1 und 2 zeigen ein erfindungsgemäßes Übungsgerät 1 in zwei unterschiedlichen Perspektivansichten. Das Übungsgerät 1 umfasst ein Gestell 2 mit einer ersten Strebe 3 und einer zweiten, sich gebogen nach oben erstreckenden Strebe 4, die beide an einem Bodenaufstellabschnitt 5 angeordnet sind. Vorgesehen ist ferner eine dritte Strebe 6, die einen Sitz 7 trägt.
An der sich gebogen nach oben erstreckenden Strebe 4 ist eine Bewegungseinheit 8 angeordnet, umfassend eine Antriebseinheit 9 mit zwei Handgriffen 10, die an Hebeln 11 angeordnet sind, die ihrerseits um eine Drehachse 12, die in einer Lagerhülse 13 drehgelagert ist, drehbar sind.
Vorgesehen ist ferner eine Schwungmasse 14, die bei Drehung eines oder beider Handgriffe 10 bewegt werden kann, wozu ein Trieb 15, der im Detail in den nachfolgenden Figuren gezeigt wird, dient. Der Trieb 15 sowie die gesamte Bewegungs- bzw. Antriebskopplung ist in den 1 und 2 nicht dargestellt, da die jeweiligen Elemente mit Verkleidungsteilen abgedeckt sind, hierauf wird nachfolgend noch eingegangen.
Wie bereits in 2 angedeutet ist, ist die Ausgestaltung derart, dass die Antriebseinheit 9 und mit ihr ein Teil des Triebes 15, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, um eine horizontale Drehachse in Richtung des Pfeils A verschwenkt werden kann. Weiterhin kann die gesamte Bedieneinheit bestehend aus Antriebseinheit 9, Trieb 15 und Schwungmasse 14 um eine Vertikalachse verdreht werden, wie durch den Pfeil B in 2 dargestellt ist. Hierauf wird nachfolgend noch eingegangen.
Die 3 und 4 zeigen das Übungsgerät 1 aus den 1 und 2 mit entfernten Verkleidungselementen.
Gezeigt ist die Drehachse 12, die Lagerhülse 13 ist hier nicht dargestellt. Die Hebel 11 sind jeweils separat über einen einseitigen Freilauf realisierende Lager mit der Drehachse 12 verbunden. Eine die Drehachse 12 drehend antreibende Antriebsverbindung eines jeden Hebels 11 ist nur bei Drehung der Hebel 11 in Richtung des Pfeils C möglich, eine Drehung in die andere Richtung bewirkt keine Antriebsverbindung, d. h., dass die Drehachse 12 respektive der Hebel 11 dann frei läuft. Nachdem jeder Hebel 11 über ein separates Freilauf- oder einseitiges Sperrlager (z. B. Rast- oder Sperrklinkenmechanismus) mit der Drehachse 12 gekoppelt ist, kann folglich der belastete Antrieb der Schwungmasse 14 zum einen durch jeden Hebel separat erfolgen, während der andere Hebel letztlich stillsteht bzw. unbelastet ist, zum anderen können zwangsläufig die beiden Hebel 11 und damit die Handgriffe 10 jedwede beliebige Stellung zueinander einnehmen und bei einer aktiven Bewegung durch den Übenden in Antriebsverbindung mit der Drehachse 12 stehen. Denn über den über die jeweiligen Lager realisierten Freilauf ist keine definierte Antriebsposition gegeben, sondern eine beliebige Antriebsposition wählbar.
An der Drehachse 12 ist fest mit ihr verbunden eine Ketten- oder Riemenscheibe 16 vorgesehen, über die eine Kette oder ein Riemen 17 läuft. Dieser ist über eine zweite Ketten- oder Riemenscheibe 18 geführt, die fest an einer Drehachse 19 angeordnet ist. Diese Drehachse 19 dient gleichzeitig als horizontale Drehachse, um die die Antriebseinheit 9 verschwenkt werden kann, sie ist in 3 mit H ge kennzeichnet. Die Antriebseinheit 9 ist über einen Tragarm 20 an einer Halterung 21, in der die Drehachse 19 angeordnet respektive drehgelagert ist, schwenkgelagert, auch hierzu ist eine geeignete Lagereinheit vorzusehen. D. h., dass die Antriebseinheit 9 zusammen mit dem Tragarm 20 um die Horizontalachse H, gebildet durch die Drehachse 19 verschwenkt werden kann und folglich jede beliebige Stellung innerhalb des hierüber definierten Schwenkwinkels relativ zum Sitz 7 bzw. auch zur Vertikalachse einnehmen kann.
Zur Fixierung der eingenommenen Schwenkstellung ist eine Feststelleinrichtung 22 vorgesehen, umfassend eine Lochreihe 23, die an einem bogenförmigen Bauteil 24, das wiederum an der Halterung 21 angeordnet oder Teil dieser ist, vorgesehen ist. Am Tragarm 20 ist eine Durchbrechung 25 vorgesehen, die von einem hier nicht näher gezeigten Sperrzapfen durchsetzt ist. Dieser greift in der eingenommenen Position in ein Loch 26 der Lochreihe 23 ein. D. h., dass der Sperrzapfen mit dem Tragarm 20 bewegt wird. Der Sperrzapfen selbst kann entweder an einer Zugstange befestigt sein, die in den Bereich der äußeren Verkleidung 27 geführt ist, wo er gezogen werden kann, er ist vorzugsweise federbelastet, so dass er automatisch in die Raststellung schnappt, wenn die Zugstange entlastet wird. Denkbar ist es aber auch, den Sperrzapfen über einen hier nicht näher gezeigten Bowdenzug zu betätigen, wobei der Bowdenzug dann zur Vereinfachung der Bedienung in den Bereich der Antriebseinheit 9, also dort in den Bereich der Hebel 11, geführt ist.
An der Drehachse 19 ist des Weiteren eine weitere Ketten- oder Riemenscheibe 28 drehfest angeordnet, die über eine Kette oder Riemen 29 zu einer weiteren Ketten- oder Riemenscheibe 30 geführt ist, die an einer Schwinge oder einem Tragarm 31, die oder der wiederum fest mit der Halterung 21 verbunden ist, an einer Drehachse 32 angeordnet ist. Die Drehachse 32 ist am Tragarm 31 drehgelagert und mit der Schwungmasse 14 verbunden. D. h., dass der gesamte Trieb 15 einen ersten Triebabschnitt 33 aufweist, der von der Antriebseinheit 9 zur Drehachse 19, die die Horizontalachse bildet, führt, sowie einen zweiten Drehabschnitt 34, der von der Drehachse 19 zur Drehachse 32 und damit zur Schwungmasse 14 führt, umfasst. Beide Triebabschnitte 33, 34 sind über die Drehachse 19 verbunden. Werden nun die Handgriffe 10 in Richtung des Pfeils C gedreht, kommt es über die Triebkopplung zwangsläufig zu einer Bewegung der Schwungmasse 14. Die hierfür aufzuwendende Kraft der z. B. auf dem Sitz sitzenden Person ist davon abhängig, wie stark die Schwungmasse 14 über eine hier nicht näher gezeigte Bremseinrichtung (mechanische Bremse oder elektromagnetische Bremse) gebremst wird und wie schnell die Hebel 11 gedreht werden.
Wie bereits beschrieben, ist ein weiteres zentrales Bauteil die Halterung 21, in der die Horizontalachse 19 drehgelagert ist. Die Halterung 21 ist um eine Vertikalachse V, die jedoch nicht zwangsläufig vertikal stehen muss, sondern auch etwas bezüglich der Vertikalen geneigt sein kann, drehgelagert. Wie der Schnittansicht aus 5 zu entnehmen ist, ist an der gestellseitigen Strebe 4 oberseitig eine Lagerhülse 35 vorgesehen, in der eine die Vertikalachse bildende Drehachse 36 drehgelagert aufgenommen ist. Mit dieser Drehachse 36 ist die Halterung 21 drehfest verbunden. Die Lagerhülse 35 weist einen konischen Lagerabschnitt 37 auf, entsprechend gegengleich ausgeformt ist die Drehachse 36, die einen konischen Gegenlagerabschnitt 38 aufweist. Zwischen beiden ist eine Gleithülse 39 angeordnet. Nachdem die einzige Verbindung der gesamten Bewegungseinheit 8, umfassend Antriebseinheit 9, Schwungmasse 14 und den gesamten Trieb 15, zum Gestellt 2 die Lagerverbindung über die Drehachse 36 ist, folgt hieraus, dass die gesamte Bewegungseinheit 8 um die Drehachse 36 und damit um die Vertikalachse V gedreht werden kann, worauf nachfolgend noch eingegangen wird.
Um die vertikale Verdrehstellung zu sichern ist auch hier eine Feststellvorrichtung 40 vorgesehen, die hier als Klemmmechanismus ausgeführt ist und einen Kipphebel 41 umfasst, der schwenkbar an einer Abschlussplatte 42, die ihrerseits fest mit der Drehachse 36 verschraubt ist, angeordnet ist. Der Kipphebel 41 umfasst einen quasi exzentrischen Klemmabschnitt 43, der innerhalb der Lagerhülse 35 aufgenommen ist bzw. zum Verklemmen mit ihr in Wirkungsverbindung tritt. Zum Lösen der Verklemmung wird der Kipphebel 41 aus der Vertikalstellung zur Seite geschwenkt, der Klemmabschnitt 43 wird aus seinem Klemmangriff an der Innenseite der Lagerhülse 35 gelöst, die gesamte Bewegungseinheit 8 kann um die Verti kalachse V verschwenkt werden. Zum Verklemmen wird der Kipphebel 41 wieder in die Vertikale geschwenkt, hierbei wird der Klemmabschnitt 43 gegen die Innenseite der Lagerhülse 35 bewegt und hierüber die Drehachse 36 fest gegen die Lagerhülse 35 verspannt. Nachdem der Kipphebel 41 mit der Drehachse 36 verbunden ist, bewegt er sich bei einer Verdrehung der Bewegungseinheit mit.
Die 6–9 zeigen nun unterschiedliche Stellungen, die eingenommen werden können, wobei dies lediglich einige ausgewählte Beispiele sind. 1 zeigt bereits eine erste Stellung, in der die Antriebseinheit 9 im Wesentlichen in der obersten Position ist, d. h., dass ausgehend von einer erwachsenen Person, die auf dem Sitz 7 sitzt, diese mit im Wesentlichen horizontal ausgestreckten Armen die Handgriffe greift und dreht und während der Drehung also quasi eine Horizontalbewegung mit den Armen durchführt.
6 zeigt eine Positionierung der Antriebseinheit 9, bei der diese nach unten in Richtung zum Sitz 7 hin geschwenkt ist. Der längliche Sitzt ermöglicht es der Person, nach hinten zu rutschen. Nachdem sich die Antriebseinheit relativ tief befindet, muss die Person während der Übung mit den Armen quasi eine schräg nach unten gerichtete Bewegung durchführen. Gleichermaßen wird diese Stellung gewählt, wenn die trainierende Person relativ klein ist. Diese kann dann ebenfalls die Arme in einer horizontalen Grundrichtung während des Übens bewegen. Die Feststellung erfolgt jeweils über die beschriebene Feststelleinrichtung 22. Die Verschwenkmöglichkeit um die Horizontalachse H sollte wenigstens 90° betragen, bevorzugt kann aber auch eine Verschwenkung um 180° vorgesehen sein, um die Antriebseinheit 9 maximal verschwenken zu können.
7 zeigt eine Darstellung ausgehend von der Positionierung aus 6, bei der die Antriebseinheit 9 relativ weit nach unten geschwenkt ist. Gleichzeitig aber auch die komplette Bewegungseinheit 8 um die Vertikalachse V um 90° relativ zur Position gemäß 6 verschwenkt wurde. D. h., dass sich die Handgriffe 10 entfernt vom Sitz befinden. Dies ermöglicht es beispielsweise Rollstuhlfahrern, direkt an das Gerät zu fahren und es zu bedienen.
8 zeigt eine ähnliche Darstellung wie 7, jedoch ist hier die Bewegungseinheit 8 um weitere 90° verschwenkt, sie nimmt also mithin eine um 180° verdrehte Stellung relativ zur Darstellung nach 6 ein. Auch diese Position kann ohne Weiteres von Rollstuhlfahrern angefahren werden.
9 zeigt schließlich ausgehend von 8 eine Positionierung der Antriebseinheit 9 im Bereich des Sitzes 7, d. h., die Antriebseinheit 9 ist ausgehend von 8 um ca. 150° zurückgeschwenkt worden. Infolge der vorher vorgenommenen Verdrehung der gesamten Bewegungseinheit 8 um 180° führt dies dazu, dass nun die Antriebseinheit 9 quasi umgekehrt zu bedienen ist. D. h., dass die Antriebsverbindung der Hebel 11 über die einseitig wirkenden Sperrlager nun in die andere Richtung gegeben ist und der Trainierende die Handgriffe 10 respektive Hebel 11 in die andere Richtung drehen muss, verglichen mit der Anordnung bzw. Geräteeinrichtung nach 6. D. h., dass der Trainingsablauf ein anderer ist.
Die jeweiligen Verstellungen, die in den 6–9 gezeigt sind, sind durch entsprechende Verschwenkpfeile dargestellt, ausgehend von der ursprünglichen Positionierung gemäß 1.
Insgesamt bietet das erfindungsgemäße Übungsgerät infolge der Freilaufkupplung der Handgriffe 10 respektive Hebel 11 zum Trieb 15 ein Höchstmaß an Sicherheit bei Entlastung der Antriebseinheit durch den Übenden, d. h., dass diese durch die nach wie vor drehende Schwungmasse nicht zwangsweise mitgenommen werden und es nicht zu Verletzungen kommt. Zum anderen bietet die erfindungsgemäß vorgesehen Verschwenkmöglichkeit sowohl um die Horizontalachse H als auch um die Vertikalachse V die Möglichkeit, nahezu beliebige Geometrien einzustellen und mithin unterschiedlichste Übungspositionen zu definieren, wie sie entweder zu Trainingszwecken oder personenbezogen zweckmäßig sind.

Claims

Übungsgerät zur körperlichen Ertüchtigung, umfassend ein Gestell, an dem eine Bewegungseinheit angeordnet ist, umfassend eine Antriebseinheit mit zwei um eine gemeinsame Drehachse drehbaren Hebeln mit Handgriffen, eine Schwungmasse sowie einen die Antriebseinheit mit der Schwungmasse derart bewegungskoppelnden Trieb, dass die Schwungmasse bei Drehung eines Hebels bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebel (11) separat voneinander und nur bei Drehung in eine Richtung in Antriebsverbindung mit dem Trieb (15) bringbar sind, dass die Antriebseinheit (9) unter Beibehaltung der Bewegungskopplung zum Trieb um eine im wesentlichen horizontal verlaufende Achse (H) verschwenkbar ist, und dass die Antriebseinheit (9), der Trieb (15) und die Schwungmasse (14) gemeinsam um eine im wesentlichen vertikal verlaufenden Achse (V) drehbar sind.
Übungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass separat betätigbare Feststelleinrichtungen (22, 40) zum Feststellen der Schwenkposition um die Horizontalachse (H) und die Vertikalachse (V) vorgesehen sind.
Übungsgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Trieb (15) einen ersten Triebabschnitt (33) aufweist, der die Antriebseinheit (9) mit einer einen Teil des Triebs (15) bildenden Drehachse (19) verbindet, welche wiederum mittels eines zweiten Triebabschnitts (34) mit der Schwungmasse (14) verbunden ist, wobei die Antriebseinheit (9) zusammen mit dem ersten Triebabschnitt (33) um die die Horizontalachse (H) bildende Drehachse (19) schwenkbar ist.
Übungsgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinheit (9) an einem Tragarm (20) angeordnet ist, der seinerseits um die Drehachse (19) drehbar gelagert ist,
Übungsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Feststelleinrichtung (22) zur Feststellung des Tragarms (20) in einer eingestell ten Position eine Lochreihe (23) vorgesehen ist, in die ein lösbarer Sperrzapfen eingreift.
Übungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der vorzugsweise federbelastete Sperrzapfen mittels einer Zugstange bewegbar ist, oder dass der vorzugsweise federbelastete Sperrzapfen mittels eines Bowdenzugs, der vorzugsweise in den Handhabungsbereich an der Antriebseinheit (9) geführt ist, bewegbar ist.
Übungsgerät nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Halterung (21) vorgesehen ist, in der die die Horizontalachse (H) bildende Drehachse (19) drehgelagert aufgenommen ist, und über die die Antriebseinheit (9) und die Schwungmasse (14) sowie der Trieb um die Vertikalachse (V) am Gestell drehbar gelagert sind.
Übungsgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an der Halterung (21) der Tragarm (20) der Antriebseinheit sowie ein die Schwungmasse (14) halternder weiterer Tragarm (31) angeordnet ist.
Übungsgerät nach einem der Ansprüche, 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Feststelleinrichtung (40) zur Feststellung der Verdrehposition um die Vertikalachse (V) ein Klemmmechanismus ist, über den eine lösbare Verklemmung einer die Vertikalachse (V) bildenden Drehachse (36) zum Gestell (2) erfolgt.
Übungsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmmechanismus einen Kipphebel (41) umfasst, der mit der Drehachse (36) verbunden ist und der zum Verklemmen mit einem Klemmabschnitt (43) an einer von der Drehachse (36) durchsetzten gestellseitig vorgesehenen Lagerhülse (35 angreift.
Übungsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trieb (15) oder jeder Triebabschnitt (33, 34) einen Rie men (17, 29) oder eine Kette umfasst, der oder die über entsprechende Riemen- oder Kettenräder (16, 18, 28, 39) an den jeweiligen Drehachsen (12, 19, 32) geführt ist.
Übungsgerät nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verschwenkbarkeit um die Horizontalachse um wenigstens 90° und um die Vertikalachse um wenigstens 180° realisiert ist.