DE19800360A1 - Freilauftretkurbel, insbesondere für Fahrräder und Ergometer - Google Patents
Freilauftretkurbel, insbesondere für Fahrräder und ErgometerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Freilauftretkurbel nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Weiter betrifft die Erfindung ein Fahrrad oder ein medizinisches Übungs
gerät nachdem Oberbegriff des Patentanspruchs 12.
Fahrräder weisen üblicherweise einen Freilauf in der Hinterachsnabe auf.
Dadurch ist eine Entkopplung der Tretkurbeln bzw. der Pedale von der
sich drehenden Nabe in einer Drehrichtung möglich.
Aus der Österreichischen Patentschrift AT 178 803 ist weiter bekannt,
beide Tretkurbeln eines Fahrrades mit einem Freilauf nach Art einer fe
derbelasteten Sperrklinke zu versehen, wo durch es ermöglicht werden
soll, das Fahrrad neben dem üblichen Rundantrieb auch nach Art eines
Pendelantriebs anzutreiben.
Aus der Zeitschrift Radmarkt Nr. 11/1992, S. 69 ist ein sogenanntes
Multifunktionsfahrrad bekannt, bei dem ebenfalls beide Tretkurbeln
jeweils über einen Freilauf von der Hinterachsnabe und voneinander
entkoppelbar sind, wodurch die Pedale völlig unabhängig voneinander
drehbar oder in Ruhestellung haltbar sind.
Wenngleich diese bekannten Fahrräder mit Freilauftretkurbeln dazu ge
eignet sind, von Benutzern mit dauernden oder zeitweiligen Behinderun
gen, insbesondere mit Bewegungseinschränkungen, beispielsweise nach
Knie- oder Hüftoperationen, benutzt zu werden, weisen sie den signifi
kanten Nachteil auf, daß nach dem Treten eines Pedales in die unterste
Stellung dieses aktiv wieder nach oben bewegt werden muß. Dazu weisen
die bekannten Fahrräder Haken, Bügel oder Riemen an den Pedalen auf, in
die der jeweilige Benutzer mit seinem Fuß schlüpfen muß, so daß beim
Heben des Fußes das Pedal mitgenommen wird. Gerade für behinderte
oder bewegungseingeschränkte Benutzer ist dies beim Betrieb eines
derartigen Fahrrades, insbesondere bei einem Sturz, nicht ungefährlich
und führt leicht zu einem Unsicherheitsgefühl.
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es die Aufgabe der vorlie
genden Erfindung, eine Freilauftretkurbel zu schaffen, die diese Nachteile
nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird durch eine Freilauftretkurbel nach der Lehre des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Die Freilauftretkurbel gemäß der Erfindung, insbesondere für Fahrräder
und medizinische Übungsgeräte, weist einen Kurbelarm auf, der im Be
reich seines ersten Endes mit einem Betätigungselement in Form eines
Pedals oder dergleichen versehen ist. Der Begriff "Pedal" ist dabei erfin
dungsgemäß nicht auf ein Element beschränkt, das mit den Füßen betätigt
wird, vielmehr sollen darunter auch Betätigungselemente fallen, die mit
anderen Körperteilen, insbesondere den Händen betätigt werden. So ist
auch die Freilaufkurbel der Erfindung zur Anwendung bei medizinischen
Geräten oder auch Fitnessgeräten bestimmt, die mit einem beliebigen
Körperteil betätigt werden, solange eine Dreh- bzw. Kurbelbewegung
erfolgt.
Im Bereich seines zweiten Endes ist der Kurbelarm in an sich bekannter
Weise über einen Freilauf an einer Tretlagerwelle derart befestigbar, daß
bei Drehung der Kurbel in einer ersten Richtung ein Drehmoment auf die
Tretlagerwelle übertragbar ist und in der Drehgegenrichtung eine Drehmo
mententkopplung erfolgt.
Erfindungsgemäß weist die Freilaufkurbel mindestens einen am zweiten
Ende des Kurbelarmes angeordneten Gewichtskörper auf, der derart
geformt, dimensioniert und positioniert ist, daß bei Entlastung des Betäti
gungselementes ein selbsttätiges Verschwenken des Kurbelarms in eine
Ruheposition erfolgt, in der der Kurbelarm vom Tretlager im wesentlichen
nach oben, bezogen auf die Richtung der Gewichtskraft, verläuft.
Dies bedeutet mit anderen Worten, daß nach dem Betätigen des Pedales
und durch ein Anheben beispielsweise des betätigenden Fußes und der
damit verbundenen Entlastung des Pedales aufgrund er Gewichtskraft des
Gewichtskörpers ein selbsttätiges Hochschwenken des Pedales in eine
oberste Ruheposition erfolgt, ohne daß es eines aktiven Eingreifen eines
Benutzers bedarf, insbesondere ohne daß eine durch Bügel, Riemen oder
Haken bewirkte Verbindung zwischen Fuß und Pedal notwendig ist.
Nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Ge
wichtskörper bezüglich der Tretlagerachse im wesentlichen diametral
gegenüber dem Betätigungselement angeordnet. Dies bedeutet insbesonde
re, daß eine einfache Gestaltung einer erfindungsgemäßen Freilauftretkur
bel dadurch erreicht werden kann, daß das Moment aus der Masse des
Gewichtskörpers x dem Abstand des Massenmittelpunktes des Gewichts
körpers von der Tretlagerachse zumindest geringfügig größer gewählt
wird als das Moment aus der Masse des Abschnittes des Kurbelarms, der
das Betätigungselement trägt, x dem Abstand dieses Massenmittelpunktes
von der Tretlagerachse. Dabei wird durch die Masse des Gewichtskörpers
und den Abstand seines Massenmittelpunktes von der Tretlagerachse das
Rückstellmoment bestimmt.
In einfachster Weise liegen Massenmittelpunkt des Gewichtskörpers und
Massenmittelpunkt des Kurbelarmabschnitts mit dem Betätigungselement
einander bezüglich der Tretlagerachse genau diametral gegenüber. Da
durch ergibt sich ein Schwenk- bzw. Rückstellwinkel von genau 180°.
Dabei ergibt sich jedoch bei einer untersten Pedalstellung ein instabiler
Totpunkt, an dem theoretisch kein selbsttätiges Rückschwenken erfolgt.
Vorzugsweise ist nach einer Ausgestaltung der Erfindung daher in der
Stellung des Kurbelarmes, in der das Betätigungselement seine unterste
Position erreicht, der Massenschwerpunkt des Gewichtskörpers seitlich
gegenüber der Tretlagerachse derart versetzt, daß aufgrund des dadurch
wirkenden Momentes die Rückstellung des Kurbelarms erfolgt. Gleichzei
tig ergibt sich bei dieser Gestaltung eine obere Ruhestellung des Betäti
gungselementes, die in Tretrichtung nach vorne versetzt ist, wodurch eine
günstige Bewegungseinleitung erfolgt.
Nach einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Gewichts
körper in seiner Position, insbesondere in seinem seitlichen Versatz ver
änderbar. Dadurch kann in einfacher Weise der Rückschwenkwinkel des
Kurbelarmes und damit der Hub des Betätigungselementes nach den je
weiligen Erfordernissen eingestellt werden.
Nachteilig bei einem fest angeordneten Gewichtskörper ist, daß aufgrund
der Hebelverhältnisse dieser eine relativ große Masse aufweisen muß.
Diese kann durchaus im Bereich zwischen ein und zwei Kilogramm liegen.
Nach einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist
daher der Gewichtskörper am Kurbelarm in einer Radialebene der Tretla
gerachse zumindest geringfügig beweglich angeordnet. Dadurch kann auf
einfache Weise der seitliche Versatz dynamisch, d. h. während der Kurbel
bewegung, verändert werden, so daß sich bei Beginn der Rückschwingbe
wegung des Kurbelarmes ein hohes Rückstellmoment ergibt, das im
Verlauf der Rückschwingbewegung abnimmt und schließlich gegen Null
geht. Dies ermöglicht Gewichtskörper mit geringerer Masse.
In beliebiger Weise kann der Gewichtskörper beispielsweise in einer ent
sprechenden Führung des zweiten Endes des Kurbelarmes verschiebbar
geführt sein. Nach einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der
Erfindung weist die Freilauftretkurbel der Erfindung jedoch einen im Be
reich des zweiten Endes des Kurbelarmes angeordneten im wesentlichen
geschlossenen gehäuseartigen Kasten auf, in dem mindestens ein Ge
wichtskörper zumindest in einer Radialebene der Tretlagerachse beweglich
angeordnet ist. Die Führung des Gewichtskörpers erfolgt dabei im we
sentlichen durch die Kasteninnenwände.
Wenngleich grundsätzlich ein einziger verschiebbarer Gewichtskörper im
gehäuseartigen Kasten durchaus denkbar ist, sind nach einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung im gehäuseartigen Kasten eine Vielzahl von
Gewichtskörpern nach Art einer Schüttung beweglich angeordnet. Da
durch ergibt sich eine einfache und damit kostengünstige Bauweise und
eine einfache und kontinuierliche Rückstellmomentenveränderung.
Die Gewichtskörper können beispielsweise aus sandartigen Raumelemen
ten bestehen. Um jedoch bei kleinster Bauform ein ausreichendes Rück
stellmoment zu erzielen, bestehen gemäß einem weiteren Ausführungsbei
spiel die Gewichtskörper aus Bleikugeln.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel kann der gehäuseartige Kasten
zumindest teilweise mit einer Flüssigkeit gefüllt sein. Dabei kann diese
Flüssigkeit selbst den Gewichtskörper oder einen Teil davon darstellen.
Vorzugsweise ist diese Flüssigkeit eine Dämpfungsflüssigkeit, insbesonde
re eine ölartige Dämpfungsflüssigkeit zur Vermeidung von Betriebsgeräu
schen und diskontinuierlichen Rückstellmomentveränderungen.
Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Position der Betä
tigungselemente bezüglich der Längsachse des Kurbelarmes veränderbar.
Dadurch ist zum einen das notwendige Rückstellmoment beeinflußbar und
zum anderen eine Möglichkeit zur Anpassung an verschiedenste Benutzer
anforderungen gegeben.
Die Erfindung betrifft weiter ein Fahrrad oder medizinisches Übungsgerät
mit zwei beidseitig des Fahrrades oder Übungsgerätes einander gegen
überliegenden über eine Tretlagerwelle verbundenen Tretkurbeln, wobei
mindestens eine der Tretkurbeln als Freilauftretkurbel nach einem der
vorstehenden Ansprüche ausgeführt ist. Vorzugsweise sind jedoch beide
Tretkurbeln als Freilauftretkurbeln nach einem der vorstehenden Ansprü
che ausgeführt. Dadurch sind in einfacher Weise sowohl eine herkömmli
che Betätigung nach Art eines Fahrradrundantriebes als auch ein Pendel
hubantrieb möglich. Weiter sind beide Kurbeln völlig unabhängig vonein
ander betätigbar.
Im folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele
darstellender Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Darstellung in seitlicher Ansicht
ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsge
mäßen Freilauftretkurbel;
Fig. 2 die Freilauftretkurbel nach Fig. 1 in teilweise auf
gebrochener Ansicht von oben;
Fig. 3 in einer der Fig. 2 entsprechenden Ansicht den
Tretlagerbereich eines Fahrrades mit zwei Freilauf
tretkurbeln in Pendelhubstellung;
Fig. 4 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungs
gemäßen Freilauftretkurbel mit beweglichem Ge
wichtskörper in perspektivischer Ansicht;
Fig. 5 den Gewichtskörper des Ausführungsbeispiels nach
Fig. 4 ebenfalls in perspektivischer Ansicht;
Fig. 6 in schematischer teilweise aufgebrochener seitlicher
Darstellung ein drittes Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Freilauftretkurbel; und
Fig. 7 das Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 in teilweise
aufgebrochener Ansicht von oben.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigte Freilauftretkurbel 1 weist einen Kurbel
arm 2 auf, an dessen ersten Ende 3 ein Betätigungselement 4 in Form
eines drehbar befestigten Pedales angeordnet ist. Im Bereich seines
zweiten Endes 5 ist der Kurbelarm 2 an der Tretlagerwelle 6 eines nicht
dargestellten Fahrrades über einen Freilauf 7 derart befestigt, daß bei
Drehung der Kurbel in Richtung des Pfeiles F eine Drehmomentübertra
gung auf die Tretlagerwelle 6 erfolgt, während in der Gegenrichtung eine
Drehmomententkopplung und damit ein Freilauf erfolgt. Der Freilauf 7 ist
in einer entsprechenden Ausnehmung 8 des Kurbelarms 2 angeordnet und
mit seinem Innenring 9 drehfest mit der Tretlagerwelle 6 verbunden.
Im Bereich seines zweiten Endes 5 ist am Kurbelarm 2 ein Gewichtskörper
10 angeordnet und dort mittels zweier Inbusschrauben 11 und 12 befe
stigt. Der Gewichtskörper 10 weist zusammen mit den Bereichen des
Kurbelarmes 2, die in der Darstellung nach Fig. 1 rechts der Vertikallinie
13 liegen, einen Massenschwerpunkt 14 auf, der in der in Fig. 1 gezeigten
Mittelstellung um die Strecke S gegenüber der Vertikalachse 15 seitlich
versetzt ist. Dadurch entsteht ein Rückstellmoment um die Tretlagerachse
in Richtung des Pfeiles G. Entgegen diesem Rückstellmoment wirkt ein
Gewichtsmoment um die Tretlagerachse in Richtung des Pfeiles F auf
grund des Gewichtes des Kurbelarmes 2 und des Betätigungselementes 4.
Um erfindungsgemäß ein selbsttätiges Rückstellen der Feilauftretkurbel in
die obere Ruheposition zu erreichen, muß das Gewicht des Gewichtskör
pers derart gewählt und positioniert werden, daß das Rückstellmoment
zumindest geringfügig größer als das Gewichtsmoment ist.
Aufgrund des seitlichen Versatzes S bzw. T ist in der stabilen oberen
Ruheposition das Betätigungselement in einer Position, die in Pfeilrich
tung F gegenüber der Vertikalen nach vorne versetzt ist. Mittels der
Inbusschrauben 11 und 12 kann der Gewichtskörper 10 in seiner Position
und damit der Versatz S bzw. T eingestellt werden. Damit ist eine einfa
che Einstellmöglichkeit sowohl für die Höhe des Rückstellmomentes als
auch für die obere Ruheposition des Betätigungselementes 4 gegeben.
In Fig. 3 ist schematisch der Tretlagerbereich 16 eines Fahrrades mit zwei
Freilauftretkurbeln 1 in Pendelhubstellung gezeigt. Dabei sind zwei im
wesentlichen identische Freilauftretkurbeln 1 auf beiden Seiten des Fahr
rads einander gegenüberliegend angeordnet.
Fig. 4 zeigt in schematischer perspektivischer Darstellung eine Freilauf
tretkurbel 101 mit einem Kurbelarm 102, an dessen ersten Ende 103 ein
nicht dargestelltes Betätigungselement angeordnet ist. Im Bereich seines
zweiten Endes 105 ist eine Ausnehmung 108 angeordnet, die zur Aufnah
me eines nicht dargestellten Freilaufs und zur Befestigung auf einer eben
falls nicht dargestellten Tretlagerwelle dient. Im Bereich des zweiten
Endes 105 des Kurbelarms 102 ist ein Gewichtskörper 110 beweglich am
Kurbelarm 102 befestigt, wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich wird,
weist der Gewichtskörper 110 einen Führungszapfen 117 auf, der an der
konkaven Innenfläche 118 des Gewichtskörpers 110 angeordnet ist und in
eine entsprechende Führungsnut 119 im Kurbelarm 102 hintergriffartig
eingreift. Die Innenfläche 118 ist dabei formkomplementär zur Außenflä
che 120 des zweiten Endes 105 des Kurbelarmes 102 ausgebildet. Die
beiden Flächen 118 und 120 sind als Gleitflächen ausgebildet.
Wird nun beim Niedertreten des Pedales in Richtung des Pfeiles F der
Kurbelarm nach unten bewegt, erfolgt aufgrund der Massenträgheit des
Gewichtskörpers 110 eine Relativbewegung zwischen den Gleitflächen 118
und 120, wie dies durch die Pfeile V und W angedeutet ist, bis der Ge
wichtskörper 110 an einem ersten in der Fig. 4 nicht ersichtlichen Ende
121 der Führungsnut 119 zur Anlage gelangt und mitgenommen wird.
Aufgrund der exzentrischen Anordnung der Tretlagerachse zur Achse der
Verschwenkbewegung des Gewichtskörpers 110 wandert dabei der Mas
senschwerpunkt des Gewichtskörpers nach außen, bezogen auf die Tretla
gerachse. Wenn nun bei weiterer Drehung der Kurbel diese in ihre unter
ste Stellung gelangt und die Belastung durch den Benutzer aufgehoben
wird, erfolgt durch den Gewichtskörper 110 über den Anschlage 121 die
Einleitung eines verhältnismäßig großen anfänglichen Rückstellmomentes,
das zu einer schnellen dynamischen Rückstellung der Kurbel in die obere
Ruhestellung führt. Zur Dämpfung können im Bereich der Anschläge
beispielsweise Elastomerelemente zur Anwendung gelangen.
Bei dem in den Fig. 6 und 7 dargestellten Ausführungsbeispiel einer
erfindungsgemäßen Freilauftretkurbel 201 ist im Bereich des zweiten
Endes 205 des Kurbelarms 202 ein gehäuseartiger Kasten 222 befestigt, in
dem eine Vielzahl von Gewichtskörpern 210 in Form von Bleikugeln nach
Art einer Schüttung angeordnet sind. Im übrigen ist der Innenraum des
Kastens 222 mit einer ölartigen Dämpfungsflüssigkeit gefüllt.
Erfolgt nun durch Betätigung eines lediglich schematisch angedeuteten
Pedales 204 durch einen Benutzer in Richtung des Pfeiles F ein Ver
schwenken des Kurbelarms in die unterste Stellung, erfolgt aufgrund der
Massenträgheit der Gewichtskörper 210 eine Verschiebung der Gewichts
körper 210 in die in der Fig. 6 gezeigte Stellung, wobei der Massen
schwerpunkt, bezogen auf die Tretlagerachse, nach außen wandert und ein
maximales Rückstellmoment erzeugt wird. Mit zunehmender Rückstellung
in die obere Ruhelage erfolgt eine Verschiebung der Gewichtskörper 210
entgegen der Richtung des Pfeiles X und damit eine dynamische Vermin
derung des Rückstellmomentes bis hin zum Ausgleich mit dem durch
Kurbelarm und Pedal wirkenden Gewichtsmoment.
Wie weiter aus der Fig. 6 ersichtlich ist, weist der Kurbelarm 202 eine
hintergriffartige Befestigungsnut 223 auf, in der das Betätigungselement
204 in Richtung der Kurbelarmlängsachse verschieblich ist. Dadurch kann
durch Veränderung des Massenschwerpunktes das Gewichtsmoment
variiert und die gesamte Vorrichtung an unterschiedlichste Benutzeranfor
derungen angepaßt werden.
Claims (13)
1. Freilauftretkurbel, insbesondere für Fahrräder und medizinische
Übungsgeräte, mit einem Kurbelarm, der im Bereich seines ersten
Endes ein Betätigungselement in Form eines Pedals oder derglei
chen aufweist und im Bereich seines zweiten Endes über einen
Freilauf an einer Tretlagerwelle derart befestigbar ist, daß bei Dre
hung der Kurbel in einer ersten Richtung ein Drehmoment auf die
Tretlagerwelle übertragbar ist und in der Drehgegenrichtung eine
Drehmomententkopplung erfolgt,
gekennzeichnet durch
mindestens einen am zweiten Ende des Kurbelarmes angeordneten
Gewichtskörper, der derart geformt, dimensioniert und positioniert
ist, daß bei Entlastung des Betätigungselementes ein selbsttätiges
Verschwenken des Kurbelarms in eine Ruheposition erfolgt, in der
der Kurbelarm vom Tretlager im wesentlichen nach oben, bezogen
auf die Richtung der Gewichtskraft, verläuft.
2. Freilauftretkurbel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewichtskörper bezüglich der Tretlagerachse im wesentli
chen diametral gegenüber dem Betätigungselement angeordnet ist.
3. Freilauftretkurbel nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Stellung des Kurbelarmes, in der das Betätigungselement
seine unterste Position erreicht, der Massenschwerpunkt des Ge
wichtskörpers seitlich gegenüber der Tretlagerachse derart versetzt
ist, daß aufgrund des dadurch wirkenden Momentes die Rückstel
lung des Kurbelarms erfolgt.
4. Freilauftretkurbel nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewichtskörper in seiner Position, insbesondere in seinem
seitlichen Versatz veränderbar ist.
5. Freilauftretkurbel nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewichtskörper am Kurbelarm in einer Radialebene der
Tretlagerachse zumindest geringfügig beweglich angeordnet ist.
6. Freilauftretkurbel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
gekennzeichnet durch
einen im Bereich des zweiten Endes des Kurbelarmes angeordneten
im wesentlichen geschlossenen gehäuseartigen Kasten, in dem min
destens ein Gewichtskörper zumindest in einer Radialebene der
Tretlagerachse beweglich angeordnet ist.
7. Freilauftretkurbel nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im gehäuseartigen Kasten eine Vielzahl von Gewichtskörpern
nach Art einer Schüttung beweglich angeordnet sind.
8. Freilauftretkurbel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewichtskörper aus Bleikugeln bestehen.
9. Freilauftretkurbel nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der gehäuseartige Kasten zumindest teilweise mit einer Flüssig
keit gefüllt ist.
10. Freilauftretkurbel nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeit eine Dämpfungsflüssigkeit, insbesondere eine
ölartige Dämpfungsflüssigkeit ist.
11. Freilauftretkurbel nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Position der Betätigungselemente bezüglich der Längsachse
des Kurbelarmes veränderbar ist.
12. Fahrrad oder medizinisches Übungsgerät mit zwei beidseitig des
Fahrrades oder Übungsgerätes einander gegenüberliegenden über
eine Tretlagerwelle verbundenen Tretkurbeln,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Tretkurbeln als Freilauftretkurbel nach ei
nem der vorstehenden Ansprüche ausgeführt ist.
13. Fahrrad oder medizinisches Übungsgerät nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß beide Tretkurbeln als Freilauftretkurbeln nach einem der vor
stehenden Ansprüche ausgeführt sind.
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