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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum manuellen Führen
eines Karts für
Personen mit Beinbehinderungen und insbesondere eine Vorrichtung zur
manuellen Betätigung
der Bremse und des Gaspedals des Karts.
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Die Betätigung der Bremse und des Gaspedals
erfolgt bei einem Kart normalerweise durch den Fuß mittels
voneinander unabhängiger
Pedale, die für
den Fahrer gut erreichbar sind. Diese Fahrweise ist jedoch für Personen
mit Beinbehinderungen nicht zugänglich.
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Die Erfindung zielt darauf ab, diesen
Nachteil zu beseitigen.
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Nach dem Stand der ähnlichen
Technik ist unter FR 2 597 038 unter dem Namen der Antragstellerin
eine Vorrichtung bekannt, die einen Ring zur manuellen Betätigung des
Gaspedals für
Fahrzeuge mit einem Motor aufweist, wobei der Ring ein befestigtes
Element antreibt, das entlang der Schiebescheibe des Lenkrades des
Fahrzeuges verschiebbar und gleichzeitig mit einem Seilzug zur Betätigung des
Gaspedals verbunden ist. Diese Vorrichtung ist abnehmbar. In einer
derartigen Vorrichtung ist die manuelle Betätigung der Bremse nicht vorgesehen.
US 4 143 734 dient als Grundlage
für die
Darstellung des Anspruches 1 in zwei Teilen.
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Nach der Erfindung wird eine Vorrichtung zum
manuellen Führen
eines Karts für
Personen mit einer Beinbehinderung vorgeschlagen, dadurch gekennzeichnet,
dass sie zwei Hebel zur manuellen Betätigung aufweist, und zwar jeweils
einen für
die Bremse und einen für
das Gaspedal des Karts, welche unter dem Lenkrad angebracht, drehfest
mit diesem verbunden und an geeigneter Position so angeordnet sind,
dass sie dadurch zugänglich
sind, dass sie vom Fahrer mit einer Hand jeweils vom Ring des Lenkrads
aus nach oben gezogen werden, wobei die genannten Hebel mit einem
Getriebe zur Bewegungsübertragung
in angepasster Weise mit den jeweiligen herkömmlichen Pedalen für die Bremse
und für
das Gaspedal des Karts verbunden sind.
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Die genannten Hebel für die manuelle
Betätigung
der Bremse und des Gaspedals sind vorteilhaft unter dem Lenkrad
des Karts diametral entgegengesetzt angeordnet und drehen. sich
dabei mit dem Lenkrad, wenn dieses betätigt wird, ohne dass sie von
den Händen
losgelassen werden, wobei bekannt ist, dass die Auslenkung bei der
Drehung des Lenkrads eines Karts verringert ist, und zwar vom Mittelpunkt
aus gerechnet auf ungefähr
eine Viertelumdrehung.
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Die Hebel können natürlich in einer anderen geometrischen
Form entsprechend der natürlichen Anordnung
der Hände
auf dem Lenkrad, beispielsweise in V-Anordnung oder auch in einer
an die behinderte Person angepassten Form angebracht sein.
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Die Handgriffe zum Erfassen der Hebel
zur manuellen Betätigung
sind vorzugsweise U-förmig ausgebildet,
wobei ihr Griffteil geradlinig oder kreisbogenförmig sein kann oder bei gleichem
Radius oder einem nahe kommenden. Radius wie der Kranz des Lenkrads
dem Lenkrad angenähert
sein kann, und der untere Winkel der Handgriffe zum Erfassen der
Hebel in der Weise gebrochen ist, dass ein zufälliges Anstoßen gegen
die Knie verhindert wird.
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Die Handgriffe sind abnehmbar für einen
raschen Einbau und Ausbau so angebracht, dass bei Bedarf eine Umstellung
auf normale Führung
des Karts mit den Füßen möglich ist.
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Der Handgriff für die Bremse erstreckt sich über einen
Winkelbereich, der größer ist
als der Winkelbereich des Handgriffs für das Gaspedal, da die Bremse
darüber
hinaus eine Sicherheitsfunktion hat, weshalb sie dem Gaspedal übergeordnet
wird.
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Die Rückstellung der Handgriffe bzw.
Hebel in. die neutrale Position erfolgt über Federn, die vorzugsweise
in Höhe
des Getriebes und/oder gegebenenfalls in Höhe des entsprechenden Brems-
bzw. Gaspedals angeordnet sind.
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Die Hebel für die Betätigung können an dem Lenkrad angebracht
werden, zum Beispiel an seinen Schenkeln oder an einer an dem Lenkrad
befestigten Platte.
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Das Getriebe zur Bewegungsübertragung kann
ein mechanisches Getriebe mit Seilzügen sein, die über eine
Untersetzungsvorrichtung oder Übersetzungsvorrichtung
beispielsweise mit einer Seilscheibe und über eine Seilschleife mit dem
Bremspedal und dem Gaspedal des Karts verbunden sind.
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Es kann auch ein elektronisches Getriebe sein,
welches mit Sensoren zum Erfassen der Bewegung jedes der Hebel beispielsweise
in der Art eines Potentiometers verbunden ist, wobei die Bewegung in
ein Stromsignal umgewandelt und in geeigneter Weise verstärkt wird,
um Antriebsorgane jeweils zur Betätigung der Bremse und des Bremspedals
des Karts anzusteuern, wobei diese Elemente des Motors direkt oder
indirekt mit der Bremse oder dem Gaspedal verbunden sein können.
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Es kann auch ein kombiniertes Getriebe
mit Seilzügen
für die
Bewegungsübertragung
und mit einer Servo-Einrichtung sein, die entsprechend dem Fahrzeugführer einstellbar
ist.
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Selbstverständlich können bei dieser Vorrichtung
zum manuellen Führen
eines Karts für
Personen mit Beinbehinderungen die Füße und Beine der letzteren
von einem abrehmbaren Kippbügel
gehalten werden, der an dem Rahmen des Karts befestigt ist, wobei
dieser Kippbügel
zwei Bügel
zum Aufstellen der Füße in Höhe des jeweiligen
Pedals und eine Querverbindung der Bügel aufweist, wodurch der Zugang
zu den Pedalen verschlossen ist.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus
auch ein Kart oder Kraftfahrzeug mit Eigenantrieb, das mit einer
Vorrichtung zum manuellen Führen
gemäß der Erfindung
ausgerüstet
ist.
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Die Erfindung wird nachstehend mittels
eines Realisierungsbeispiels unter Hinweis auf die als Anlage beigefügten Zeichnungen
erläutert:
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Karts, das mit einer Vorrichtung
zum manuellen Führen
gemäß der Erfindung
ausgerüstet
ist,
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2a ist
ein schematischer Querschnitt der unter dem Lenkrad des Karts angeordneten
Elemente der Vorrichtung,
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2b ist
ein Ausschnitt eines Querschnitts der um 90° koaxial gedrehten Vorrichtung
der 2a, und
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3 zeigt
die Handgriffe zum Führen
mit ihren Systemen für
den raschen Ein- und Ausbau.
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Wie in der Zeichnung dargestellt,
rüstet
die Vorrichtung nach der Erfindung ein herkömmliches Kart 1 (1) aus, dessen Führung mittels
eines Bremspedals 3 und eines Gaspedals 5 sichergestellt ist,
wobei die Pedale jeweils links und rechts in Höhe des Vorderteils des Karts
angeordnet sind. Die Vorrichtung hat zum Ziel, die herkömmliche
Betätigung der
Bremse und des Gaspedals durch Hebel zum manuellen Führen der
Bremse 7 und des Gaspedals 9 zu ersetzen, die
unter dem Lenkrad 11 angeordnet sind, so dass Personen
mit Beinbehinderungen das Führen
eines Karts ermöglicht
wird.
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Die Vorrichtung ist abnehmbar und
für einen raschen
Einbau und Ausbau so angebracht, dass bei Bedarf eine einfache Umstellung
auf die gewünschte Art
des Führens
des Karts, das heißt
mittels der Füße oder
manuell, möglich
ist.
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Die Vorrichtung besteht im Wesentlichen
aus einer Einheit 13 zur Steuerung, die auf dem Lenkrad oder
der Lenkstange 15 des Karts unter dem Lenkrad angebracht
ist, einer Einheit 17 aus Seilzügen für die Bewegungsübertragung,
welche mit der genannten Steuereinheit 13 verbunden ist
und sich bis zu dem Bremspedal 3 und zu dem Gaspedal 5 erstreckt,
einem Getriebe zur Bewegungsübertragung 19,
das zwischen der genannten Einheit der Seilzüge 17 und einem Rahmen
oder Kippbügel 21 für die Beine
der Person mit Beinbehinderungen, die auf dem Sitz 23 des
Karts sitzt, angeordnet ist.
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Unter Bezug auch auf die 2 und 3 weist die
Einheit zur Steuerung 13 ein im Wesentlichen zylindrisches
Gehäuse
auf, das koaxial zur Lenkstange 15 und zum Lenkrad 11 angeordnet
ist, sowie zwei Hebel zur manuellen Betätigung 7 und 9,
jeweils einen für
die Bremse und einen für
das Gaspedal des Karts.
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Das Gehäuse 25 besteht aus
einer oberen Platte 27 in Form einer Scheibe, die mittels
einer Schraube koaxial an dem Lenkrad befestigt ist, einer zentralen,
fest mit der Platte 27 verbundenen Nabe, die daher drehbar
ist, einer feststehenden unteren Nabe 31, die mit einem
Rahmenelement 43 fest verbunden und auf der zentralen Nabe 29 angeordnet ist,
und aus zwei sogenannten Schiebescheiben, einer unteren Schiebescheibe 33 und
einer oberen Schiebescheibe 35, welche auf der feststehenden Nabe 31 beweglich
montiert sind. Die zentrale Nabe 29 und die untere Nabe 31 sind
auf der Lenkstange 15 angebracht, und zwar koaxial zu ihr
und direkt unter der oberen Platte 27. Die untere Nabe 31 weist eine
untere umlaufende Backe 37 zur Rückhaltung der unteren Schiebescheibe
33 auf.
Der zylindrische Körper
der zentralen Nabe 29 geht durch ein hervorstehendes Teil 39 etwas über diese
Backe 37 hinaus, an der ein äußerer Ring 41 befestigt
ist, welcher die untere Nabe 31 hält. Diese letztere wird somit
durch die zentrale Nabe getragen, die bei einer Drehung durch die
seitliche Klammer 43 verschlossen wird, welche mit einem
Teil des Kart-Rahmens fest verbunden ist.
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Die Schiebescheiben 33, 35 sind
mit geringem Spiel auf dem zylindrischen Körper der unteren Nabe 31 angeordnet
und verfügen über Übertragungsfreiheit
in Achsenrichtung, wobei sie durch eine gemeinsame Lenkstange 45 (2b) gesteuert werden, die
in Form einer Achse durch sie verläuft, wobei diese auf der unteren
Backe 37 der feststehenden Nabe befestigt ist und sich
im Wesentlichen bis zu der oberen Platte 27 erstreckt.
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Die Schiebescheiben sind jeweils
mit einer regelmäßigen, kreisbogenförmig umlaufenden
Nute 33a und 35a versehen, worin zwei Rollen 33b und 35b mit
geringem Spiel diametral entgegengesetzt angeordnet sind. Diese
Rollen sind jeweils mit den Hebeln zur manuellen Betätigung 7 und 9 fest
verbunden. In neutraler Position sind die Schiebescheiben voneinander
jeweils um die maximale Auslenkung der unteren Schiebescheibe entfernt
und ebenso im Hinblick auf die obere Schiebescheibe in einem Abstand
unter der oberen Platte, der der eigenen Auslenkung entspricht.
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Die Hebel zur manuellen Betätigung sind
beweglich an der oberen Platte 27 angeordnet, und zwar
unterhalb von dieser Platte und in einer diametral entgegengesetzten
Anordnung. Jeder dieser Hebel arbeitet mit Hilfe der genannten,
im Hinblick auf die achsiale Übertragung
dieser auf die feste Nabe gegenüberliegenden
Rollen mit einer Schiebescheibe. Jede dieser Scheiben (3) weist jeweils ein röhrenförmiges,
abnehmbares Griffteil, 7a und 9a auf, welches
durch das Einstecken einer beweglichen Froschklemme 7b und 9b verriegelt
wird. Die Griffe 7a und 9a verlaufen im Wesentlichen
parallel zum Lenkrad (zu dem Kranz), in einer Länge, die etwas länger ist
als die Breite einer durchschnittlichen Hand. Der links angeordnete
Bremsgriff 7a ist etwas länger als der rechts angeordnete
Gasgriff 9a.
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Die Anzahl der Seilzüge beläuft sich
auf zwei, und zwar jeweils eine Doppelleitung mit zwei Leitungen
für die
Bremse 17a und eine Doppelleitung mit zwei Leitungen für das Gas 17b,
mit vier Ausgängen 17c und 17d auf
der Backe 37, wobei diese jeweils paarweise den einzelnen
Schlingen zugeordnet sind. Sie sind in achsensymmetrischer Ausrichtung mit
jeweils einer der Schiebescheiben 33 und 35 verbunden.
Sie übertragen
ihre jeweilige Bewegung nach dem Ziehen des entsprechenden Hebels
an das Getriebe 19. Die Verbindung der aus Leitungen bestehenden
Seilzüge,
die achsensymmetrisch angeordnet sind, ermöglicht es, die auf die Scheiben 33, 35 einwirkende
Zugkraft gleichmäßig zu verteilen, um
jegliche Verklemmung an ihrer Nabe zu verhindern. Die äußere Leitung 17a ist
mit der Schiebescheibe für
die Bremse 33 und die innere, Leitung 17b mit
der Schiebescheibe für
das Gas 35 verbunden, wobei diese quer durch die untere
Schiebescheibe für
die Bremse 33 verläuft.
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Das Getriebe 19 ermöglicht es,
die Auslenkung jeder einzelnen Schiebescheibe 33, 35 jeweils an
diejenigen der Pedale 3, 5 anzupassen. Es besitzt zwei
Riemenscheiben 19a, 19b, die jeweils auf einem
geeigneten Bügel
angeordnet sind und durch eine Feder 19c unten gehalten
werden. Jeder Riemenscheibenbügel
ist jeweils mittels seiner zwei Leitungen mit dem Seilzug für die Bremse 17a und ebenfalls
mittels seiner zwei Leitungen mit dem Seilzug für das Gas 17b verbunden.
Das Getriebe überträgt die Bewegung
der Hebel zur manuellen Betätigung
und somit der Schiebescheiben auf das Bremspedal und auf das Gaspedal
mittels zweier weiterer Seilzüge 19d, 19e,
die am Ausgang des Getriebes 19 angeordnet sind. Diese
Seilzüge 19d und 19e,
die jeweils zu dem Bremspedal 3 und dem Gaspedal 5 führen, sind
jeweils auf der Riemenscheibe des Bremskabels 19a und der
Riemenscheibe des Gaskabels 19b aufgerollt. Die Seilzüge 19d und 19e sind
mit den Pedalen jeweils auf herkömmliche
Weise mittels feststehender Mantelarretierung 19d1 und 19e1 verbunden, eventuell mit einer Rückhaltung
in neutraler Position (zumindest für die Bremse mittels einer
Feder 19d2 , die zwischen dem beweglichen
Hebel 19d3 , der als Kraftverstärker für das Bremspedal 3 dient
und der entsprechenden Mantelarretierung 19d1 angebracht
ist.
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Der Schutzbügel für die Beine 21 ist
abnehmbar auf dem vorderen Rahmen des Karts befestigt. Er weist
vier elastische Wülste 47 auf,
die jeweils paarweise auf beiden Seiten des Bremspedals und des
Gaspedals angeordnet sind. Die Wülste
sind durch eine quer verlaufende Anschlagstange 49 paarweise
miteinander verbunden, die vor jedem Pedal angeordnet ist, um deren
Betätigung
durch die unteren Gliedmaßen
der behinderten Person, die zwischen diesen Bügeln 47 gehalten werden,
zu verhindern.
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Dieser Schutzbügel 21 und auch die
anderen Elemente der Vorrichtung 25 und 19 werden
im Freiraum des Karts und ohne Änderung
oder Anpassung der Struktur eines herkömmlichen Karts angebracht.
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Die Funktionsweise der Vorrichtung
ist sehr einfach. Nachdem sich die behinderte Person auf den Sitz
gesetzt hat und die Beine in den genannten Schutzbügel 21 gestellt
hat, fährt
diese behinderte Person das Kart einzig und allein durch die Bewegung
des Lenkrads 11 und das gleichzeitige Betätigen des
Hebels für
das Gaspedal 9 und des Hebels für die Bremse 7. Ihre
Hände halten
gleichzeitig den Kranz des Lenkrads und jeden einzelnen Handgriff 7a, 9a des
Hebels, wobei sich das Lenkrad und die Hebel gemeinsam drehen und
die Hände
diametral entgegengesetzt an beiden Seiten des Lenkrads liegen.
Das Lenkrad ermöglicht
es, sich aufzustützen, um
die Handgriffe der Hebel nach oben zu ziehen und somit auf der linken
Seite die Bremse und auf der rechten Seite das Gaspedal zu betätigen. Am
Ende des Hebelwegs berühren
die Handgriffe der Hebel fast den Kranz des Lenkrads. Der Hebelweg
wird durch Anschlag beendet..
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Die Rückkehr zu der Position des
herkömmlichen
Führens
durch die Füße ist durch
das Abnehmen des Schutzbügels 21 und
der Handgriffe 7a und 9a der Hebel 7 und 9 leicht
möglich.
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Schließlich ist hinzuzufügen, dass
die beschriebene Vorrichtung zur manuellen Betätigung neben einem Kart auch
auf andere Fahrzeuge und zum Beispiel auf ein Kraftfahrzeug oder
herkömmliches Fahrzeug
mit Eigenantrieb angewandt werden kann.
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Außerdem können die Hebel zur manuellen Betätigung auf
derselben Seite des Lenkrads zu den Handgriffen für die getrennte
Betätigung
des Gaspedals und der Bremse ausgerichtet sein.
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Im äußersten Fall können die
Hebel durch einen einzigen Hebel ersetzt werden, wobei der Handgriff
in zwei einander entgegengesetzten Richtungen betätigt werden
kann, und zwar zur Betätigung
der Bremse in eine Richtung und zur Betätigung des Gaspedals in die
andere Richtung.