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Die Erfindung bezieht sich auf eine Skibindung mit einer eine Schuhhalteranordnung tragenden Schwenk- bzw. Tourenplatte, die mit ihrem zehenseitigen Ende um eine Querachse schwenkbar an einem relativ stationären Lagerkörper angelenkt ist, sowie mit einer Verriegelungsvorrichtung, die die Schwenk- bzw. Tourenplatte in deren niedergeschwenkter Endlage zu arretieren gestattet, und mit einer Stützanordnung, die das fersenseitige Ende der Schwenk- bzw. Tourenplatte in zumindest einer hochgeschwenkten Lage abzustützen gestattet.
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Derartige Skibindungen sind als sogenannte Tourenskibindungen auf dem Markt erhältlich. Die Handhabung solcher Tourenskibindungen ist regelmäßig vergleichsweise umständlich. Im Allgemeinen müssen hinter dem fersenseitigen Ende der Schwenk- bzw. Tourenplatte angeordnete Verriegelungsorgane bedient werden, um die Schwenk- bzw. Tourenplatte entweder auf der Skioberseite zu arretieren oder zu entriegeln, um die Schwenk- bzw. Tourenplatte schwenkbeweglich zu machen und die Ferse vom Ski abheben zu können.
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Auch die Handhabung der Stützanordnung ist oft so umständlich, dass der Skiläufer vorrübergehend aus der Skibindung aussteigen muss.
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Aus der
EP 0 219 717 B1 ist eine tourengeeignete Skibindung bekannt, bei der zwar zur Entriegelung der Schwenk- bzw. Tourenplatte ein Skistock eingesetzt werden kann, gleichwohl noch keine zufriedenstellende Handhabung erreicht wird. Nach der
EP 0 219 717 B1 ist die Schwenk- bzw. Tourenplatte mit ihrem zehenseitigen Ende um eine Querachse schwenkbar am freien Ende einer Klapphebelanordnung angelenkt, die ihrerseits zwischen zwei zur Skioberseite parallelen Endlagen umklappbar und in beiden Endlagen mittels des Skistockes verriegelbar ist. Auf diese Weise lässt sich die Gelenkachse zwischen der Klapphebelanordnung und der Schwenk- bzw. Tourenplatte in Skilängsrichtung verlagern. Diese Bewegung in Skilängsrichtung wird dazu genutzt, das fersenseitige Ende der Schwenk- bzw. Tourenplatte in das zur vorderen Skispitze hin offene Maul eines Verriegelungshakens einzuschieben bzw. aus dem Maul herauszuziehen, so dass das fersenseitige Ende der Schwenk- bzw. Tourenplatte entweder vertikal skifest arretiert oder vertikal beweglich wird. In diesem Zusammenhang dient der Skistock zum Niederdrücken eines kleinen Pedals, in dessen niedergedrückter Lage die Klapphebelanordnung zwischen ihren Endlagen umgeklappt werden kann, während die Klapphebelanordnung in nicht niedergedrückter Lage des vorgenannten Pedals bei Erreichen der Endlagen automatisch verriegelt wird. Wenn also die Schwenk- bzw. Tourenplatte aus ihrer skifesten Abfahrtstellung in den schwenkbaren Tourenzustand gebracht werden soll, muss zunächst das vorgenannte Pedal mit dem Skistock niedergedrückt werden. Nunmehr muss das zehenseitige Ende der Schwenk- bzw. Tourenplatte einerseits angehoben und andererseits in Skilängsrichtung nach vorwärts bewegt werden, um die Klapphebelanordnung aus deren einer Endlage in die andere Endlage zu bringen. Wenn andererseits die Schwenk- bzw. Tourenplatte aus dem hochschwenkbaren Tourenzustand in die verriegelte Abfahrtstellung gebracht werden soll, muss zunächst das fersenseitige Ende der Schwenk- bzw. Tourenplatte auf die Skioberseite aufgesetzt werden, nachfolgend muss das Pedal mit dem Skistock niedergedrückt werden, sodann muss die Schwenk- bzw. Tourenplatte unter Anhebung des zehenseitigen Plattenendes in Skilängsrichtung nach rückwärts bewegt werden, um das fersenseitige Ende der Schwenk- bzw. Tourenplatte in das Maul des Verriegelungshakens einzuschieben.
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In jedem Falle muss also das Vorderende der Schwenk- bzw. Tourenplatte angehoben werden, wobei der Ski zwangsläufig entlastet wird, so dass er sich bei der Vorwärts- oder Rückwärtsverschiebung der Schwenk- oder Tourenplatte mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Untergrund verlagert und die für die Verriegelung oder Entriegelung der Schwenk- bzw. Tourenplatte notwendige Verlagerung dieser Platte in Skilängsrichtung erschwert.
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Aus der
DE 31 31 384 C2 ist eine mit Skistock betätigbare Stützanordnung bekannt, mit der die Schwenk- bzw. Tourenplatte einer Tourenskibindung in einer hochgeschwenkten Lage abgestützt werden kann. Zu diesem Zweck ist am Gehäusekörper eines am fersenseitigen Ende der Schwenk- bzw. Tourenplatte angeordneten fersenseitigen Schuhhalteraggregates ein um eine Querachse schwenkbarer Stützhebel angeordnet, dessen freies Ende bei Nichtgebrauch nach rückwärts, etwa zum hinteren Skiende hin ausgerichtet ist. Wenn die Schwenk- bzw. Tourenplatte mit ihrem fersenseitigen Ende durch eine entsprechende Bewegung des Fußes des Skifahrers von der Skioberseite abgehoben wird, kann der Stützhebel mit dem Skistock in eine nach aufwärts gerichtete Stützlage geschwenkt werden, so dass das freie Ende des Stützhebels beim Niederschwenken des fersenseitigen Endes der Schwenk- bzw. Tourenplatte gegen diese Platte stößt und eine weitere Verschwenkung der Platte in Richtung der Skioberseite verhindert.
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Die
WO 2007/060219 A1 betrifft eine Skibindung für den alpinen Skilauf und das Tourengehen. Die Skibindung umfasst eine Verriegelungseinrichtung für eine schwenkbare Platte mit Riegelelementen, die unterhalb der Platte angeordnet sind. Zum Ver- und Entriegeln umfasst die Bindung eine Betätigungseinrichtung mit einem vor der Schwenkachse der Platte angeordneten Betätigungsorgan. Die
US 3,877,712 A betrifft eine kombinierte Alpin- und Tourensicherheitsbindung. Um die Bindung im Tourenmodus freizugeben, kann die Bindung mit dem Skistock entriegelt werden. Die
DE 100 31 775 A1 betrifft eine Skibindung mit einem vorderen und einem hinteren Halteelement, die über eine Spanneinrichtung miteinander verbunden sind. Die Spanneinrichtung dient dazu das hintere Ende eines Skischuhs am Ski festzulegen oder zum Beispiel für einen Skisprung oder eine Tour freizugeben.
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Während Tourenskibindungen früher nur auf speziellen Tourenski montiert wurden, die praktisch nur von „ernsthaften” Tourengehern in hochalpinem Gelände eingesetzt wurde, wird heute der Skisport immer häufiger von „Freeridern” ausgeübt, für die der Spaß beim Skifahren abseits der Standardpisten im Vordergrund steht. Dieser Personenkreis wünscht komfortable multifunktionale Bindungssysteme, die einerseits bei Abfahrten auf und neben der Piste sowie im Tiefschnee eine besonders gute Beherrschung und Steuerung der Ski ermöglichen und andererseits auch auf Touren komfortabel sind.
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Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, bei einer Skibindung der eingangs angegebenen Art eine besonders komfortable Bedienung zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass eine mit der Verriegelungsvorrichtung und der Stützanordnung gekoppelte Betätigungsvorrichtung mit einem am Lagerkörper vor der Schwenkachse angeordnetem Betätigungsorgan vorgesehen ist.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, für die Verriegelungsvorrichtung sowie die Stützanordnung ein, entfernt an einer gut zugänglichen Position angeordnetes gemeinsames Betätigungsorgan vorzusehen, so dass die Bindung jederzeit in komfortabler Weise für unterschiedliche Gebrauchszustände eingestellt werden kann.
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Gemäß der Erfindung ist das Betätigungsorgan als Stellrad oder dergleichen ausgebildet, welches sich zu seiner Drehverstellung mit einem Skistock formschlüssig respektive drehfest koppeln lässt. Zu diesem Zweck kann auf der Spitze des Skistockes ein zu einer unrunden Aufnahmeöffnung des Stellrades komplementäres Adapterteil angeordnet sein oder ein Skistock mit entsprechend ausgebildeter Spitze eingesetzt werden. Im Ergebnis wird also der Skistock als Drehhandhabe eingesetzt.
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Im Übrigen ist zweckmäßig vorgesehen, dass mit dem Betätigungsorgan bzw. Stellrad ein an einem relativ stationären Lagerteil angeordneter Riegelschieber gekoppelt ist, der mit Gegenriegelelementen an der Schwenk- bzw. Tourenplatte zusammenwirkt. Da der Riegelschieber an einem relativ stationären Teil, das heißt skiseitig angeordnet ist, lässt sich die antriebsmäßige Verbindung zwischen Riegelschieber und Betätigungsorgan bzw. Betätigungsrad in konstruktiv einfacher Weise ausbilden.
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Zusätzlich ist zweckmäßig vorgesehen, dass mit dem Betätigungsorgan bzw. Stellrad eine an einem relativ stationären Lagerteil schwenkgelagerte Stütze gekoppelt ist, die aus einer Nichtgebrauchslage in zumindest eine stützwirksame Lage unter dem fersenseitigen Ende der Schwenk- bzw. Tourenplatte schwenkverstellbar ist. Auch hier wird durch die skiseitige Lagerung der Schwenkstütze eine einfache Konstruktion für die Antriebsverbindung zwischen Schwenkstütze und Betätigungsorgan bzw. Stellrad ermöglicht.
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In konstruktiv besonders zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an einer relativ stationären Lagerplatte einer aus einer Nichtgebrauchslage in zumindest eine Stützlage hochschwenkbaren Steighilfe ein fersenseitiger Riegelschieber angeordnet ist, der mit Gegenriegelelementen am Fersenbereich der Schwenk- bzw. Tourenplatte zusammenwirkt.
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Dabei kann der Riegelschieber parallel zur Ebene der Lagerplatte verschiebbar sein, und zwar insbesondere in Skilängsrichtung.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann zusätzlich am Lagerkörper ein zehenseitiger Riegelschieber mit zehenseitigen Gegenriegelelementen an der Schwenk- bzw. Tourenplatte zusammenwirken. Durch Anordnung eines zehenseitigen sowie eines fersenseitigen Riegelschiebers lässt sich erreichen, dass die Schwenk- bzw. Tourenplatte sowohl im Bereich eines auf der Schwenk- bzw. Tourenplatte angeordneten zehenseitigen Schuhhalteraggregats als auch im Bereich eines fersenseitigen Schuhhalteraggregates besonders stabil arretiert ist. Dies bietet einerseits die Möglichkeit, die Schwenk- bzw. Tourenplatte mit besonders geringem Gewicht und damit gegebenenfalls verminderter Steifigkeit auszubilden und andererseits eine gute Kraftübertragung zwischen Skischuh und Ski zu gewährleisten.
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In diesem Zusammenhang ist des Weiteren vorteilhaft, wenn der jeweilige Riegelschieber mit die Schwenk- bzw. Tourenplatte vertikal arretierenden Gegenriegelelementen vor und hinter dem jeweiligen Sohlen- bzw. Schuhhalter zusammenwirkt.
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Im Übrigen wird hinsichtlich bevorzugter Merkmale der Erfindung auf die Ansprüche und die nachfolgende Erläuterung der Zeichnung verwiesen, anhand der eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung näher beschrieben wird.
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Schutz wird nicht nur für angegebene oder dargestellte Merkmalskombinationen, sondern auch für prinzipiell beliebige Kombinationen der angegebenen oder dargestellten Einzelmerkmale beansprucht.
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In der Zeichnung zeigt
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1 eine perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Skibindung mit gegenüber dem Ski hochgeschwenkter Schwenk- bzw. Tourenplatte und in die Nichtgebrauchslage niedergeschwenkter Steifhilfe,
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2 eine entsprechende perspektivische Darstellung mit auf dem Ski verriegelter Schwenk- bzw. Tourenplatte,
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3 eine perspektivische Darstellung mit hochgeschwenkter Schwenk- bzw. Tourenplatte und in eine erste Gebrauchsposition eingestellter Steighilfe,
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4 eine der 3 entsprechende Darstellung mit in eine zweite Gebrauchsposition eingestellter Steighilfe,
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5 eine perspektivische Draufsicht auf die Unterseite einer erfindungsgemäßen Skibindung sowie eine ausschnittsweise perspektivische Darstellung der Steighilfe sowie ihrer Lagerplatte und der daran verschiebbar geführten Riegelplatte,
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6 eine stark schematisierte Seitenansicht der erfindungsgemäßen Skibindung zur Erläuterung des Zusammenwirkens zwischen Steighilfe und hochschwenkbarer Schwenk- bzw. Tourenplatte.
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Gemäß den 1 bis 4 besitzt die erfindungsgemäße Skibindung eine auf der Oberseite eines nur ausschnittsweise dargestellten Skis 1 fest angeordnete vordere Lagerplatte 2 mit daran angeordneten seitlichen Lagerböcken 3, an denen eine Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 um eine Skiquerachse schwenkbar angelenkt ist. Die Schwenk- bzw. Tourenplatte besteht im Wesentlichen aus einem zehenseitigen Plattenteil 5 mit einem daran fest angeordneten (gegebenenfalls einstellbaren) zehenseitigen Sohlenhalteraggregat 6 sowie einem fersenseitigen Plattenteil 7 mit einem daran angeordneten (einstellbaren) fersenseitigen Sohlenhalteraggregat 8, wobei die Plattenteile 5 und 7 beispielsweise miteinander durch zwei parallele Längsstreben 9 rahmenartig verbunden sind. Die Sohlenhalteraggregate 6 und 8 sind derart einstellbar, dass sie die Endbereiche der Sohle eines Skischuhs in grundsätzlich bekannter Weise auslösbar zu haltern gestatten, bzw. den Schuh bzw. dessen Sohle beim Einstieg in die Bindung automatisch verriegeln.
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Unmittelbar vor der zehenseitigen Basisplatte 2 ist auf dem Ski 1 eine Betätigungsvorrichtung 10 angeordnet, die einen Drehsteller 11 aufweist, der sich durch Formschluss drehfest mit der Spitze eines Skistockes 12 oder eines auf der Skispitze angeordneten Adapters kuppeln lässt, das heißt, bei Drehung des Skistockes 12 um seine Achse wird der Drehsteller 11 entsprechend gedreht. Zur Erleichterung der Bedienung kann der Drehsteller 11 eine trichterartig nach oben geöffnete, im Querschnitt unrunde Öffnung aufweisen, in die sich die entsprechend unrunde Spitze des Skistockes 12 bzw. des auf seiner Spitze angeordneten Adapters leicht bis in die kuppelwirksame Endlage einschieben lässt.
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Der Drehsteller 11 ist über flexible Zug- und Schubelemente 13 und 14, die beispielsweise als relativ biegesteife Drähte ausgebildet sein können, einerseits mit einer Riegelplatte 16 und andererseits mit einer Steighilfe 15 antriebsmäßig gekoppelt.
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Die Steighilfe 15 ist als U-Bügel ausgebildet, der in Lageraugen an einer Lagerplatte 17 um eine Skiquerachse schwenkbar angeordnet ist. Die Lagerplatte 17 dient als Schiebeführung der Riegelplatte 16, die relativ zur Lagerplatte 17 in Skilängsrichtung verschiebbar und in Vertikalrichtung des Skis 1 von der Lagerplatte 17 unbeweglich festgehalten wird. Zu diesem Zweck besitzt die Lagerplatte 17 auf ihrer der Oberseite des Skis 1 zugewandten Unterseite angeordnete Füße 18, die einerseits zur Befestigung der Lagerplatte 17 auf dem Ski 1 dienen und andererseits in der Riegelplatte 16 angeordnete kulissenartige Ausnehmungen vertikal durchsetzen, so dass die Riegelplatte 16 vertikal zwischen Oberseite des Skis 1 und Unterseite der Lagerplatte 17 unbeweglich festgehalten wird, in Skilängsrichtung jedoch verschiebbar bleibt. An der Riegelplatte 16 sind nach seitwärts außen vorspringende Riegelstege 19 angeordnet, die sich in Skilängsrichtung in entsprechende Gegenriegelnuten an der Unterseite des fersenseitigen Plattenteils 7 formschlüssig einschieben lassen, so dass das Plattenteil 7 sowie die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 auf der Oberseite des Skis 1 in der aus 2 ersichtlichen Abfahrtsposition, in der die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 auf der Oberseite des Skis 1 aufliegt, festgehalten werden. Wird die Riegelplatte 16 aus der Riegellage in Skilängsrichtung nach rückwärts verschoben, treten die Riegelstege 19 aus den Gegenriegelnuten an der Unterseite des zehenseitigen Plattenteiles 5 aus, so dass das Plattenteil 7 und die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 gemäß 1 von der Oberseite des Skis 1 abgehoben werden können, wie es beim Tourengehen erwünscht ist. Zur Verschiebung der Riegelplatte 16 ist der Drehsteller 11 der Betätigungsvorrichtung 10 mit einem der Zug- bzw. Schubelemente 13 und 14 mit der Riegelplatte 16 verbunden, so dass die Riegelplatte 16 bei Drehverstellung des Drehstellers 11 in der einen Richtung relativ zum Ski 1 in Rückwärtsrichtung und bei Drehverstellung des Drehstellers 11 in der anderen Richtung relativ zum Ski 1 in Vorwärtsrichtung verschoben wird.
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Mit dem anderen der Zug- bzw. Schubelemente 13 und 14 ist der Drehsteller 11 mit der Steighilfe 15 verbunden, so dass diese einerseits in die aus 1 ersichtliche Nichtgebrauchslage geklappt und andererseits in die erste Gebrauchslage gemäß 3 oder die zweite Gebrauchslage gemäß 4 geschwenkt werden kann. In den Gebrauchslagen der 3 und 4 ist die Steighilfe 15 an ihrer Lagerplatte 17 verrastet, so dass die Einstellung der genannten Gebrauchslagen erleichtert wird. Gemäß 6 ist dem freien Ende der Steighilfe 15 für jede der genannten Gebrauchslagen an der Unterseite des fersenseitigen Plattenteiles 7 eine in Querrichtung des Plattenteils 7 erstreckte Nut 20 bzw. 21 zugeordnet, die das freie Ende der Steighilfe 15 nach Art einer Gelenkschale aufnimmt, so dass die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 in auf das freie Ende der Steighilfe 15 aufgesetzter Lage stabil und stark belastbar abgestützt wird.
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Die erfindungsgemäße Skibindung lässt sich also wie folgt bedienen: Zunächst möge die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 die in 2 dargestellte Abfahrtsposition einnehmen und dabei mittels der Riegelplatte 16 verriegelt sein. Nun kann der Skistock 12 mit seiner Spitze in die sich trichterförmig nach oben erweiternde Öffnung des Drehstellers 11 eingeschoben werden. Sobald der Skistock 12 seine eingeschobene Endlage erreicht, sind der Skistock 12 und der Drehsteller 11 drehfest miteinander gekoppelt. Durch Drehung des Skistockes 12 wird nunmehr die Riegelplatte 16 in Skilängsrichtung nach rückwärts verschoben, so dass die Riegelstege 19 aus den Gegenriegelnuten auf der Unterseite des fersenseitigen Plattenteils 7 austreten und die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 mit ihrem fersenseitigen Ende von der Oberseite des Skis 1 abgehoben werden kann. Dieser Zustand ist beispielsweise für das Tourengehen in Ebenen geeignet. Sobald Steigungen begangen werden sollen, ist eine Abstützung der Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 in einer fersenseitig von der Oberseite des Skis 1 abgehobenen Lage erwünscht. Zu diesem Zweck wird die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 mit dem Skischuh fersenseitig angehoben, beispielsweise in die in 1 dargestellte Lage. Nun kann die Steighilfe 15 durch Drehung des Skistockes 12 in eine der Gebrauchslagen gemäß den 3 und 4 gestellt werden, so dass beim Niederschwenken der Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 in Richtung der Oberseite des Skis 1 eine der Nuten 20 bzw. 21 das freie Ende der Steighilfe 15 gelenkschalenartig aufnimmt und die Schwenk- bzw. Tourenplatte in entsprechender Schräglage relativ zur Oberseite des Skis 1 belastbar abgestützt wird. Soll auf ebenem Gelände die Steighilfe 15 unwirksam gemacht werden, wird die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 mit dem Skischuh etwas hochgeschwenkt, so dass das freie Ende der Steighilfe 15 aus der Nut 20 oder 21 freikommt. Nunmehr wird die Steighilfe 15 durch entsprechende Drehung des Drehstellers 11 auf die Lagerplatte 17 heruntergeklappt. Damit lässt sich die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 wieder auf die Oberseite des Skis 1 auflegen. Falls der Ski 1 nun für den Abfahrtslauf benutz werden soll, wird die Riegelplatte 16 durch entsprechende Drehung des Drehstellers 11 mit ihren Riegelstegen 19 in Eingriff mit den Gegenriegelnuten an der Unterseite des fersenseitigen Plattenteiles 7 gebracht, so dass die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 wieder auf der Oberseite des Skis 1 aufliegend arretiert ist.
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Durch die mehrfach am Rand der Riegelplatte 16 angeordneten Riegelstege 19 und die entsprechend mehrfach auf der Unterseite des fersenseitigen Plattenteiles 7 angeordneten Gegenriegelnuten wird in der Abfahrtsposition der Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 eine extrem skifeste Halterung des fersenseitigen Sohlenhalteraggregates 8 gewährleistet, und zwar auch dann, wenn die Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 eine gewisse Flexibilität oder Tordierbarkeit aufweisen sollte. Gegebenenfalls kann unterhalb des zehenseitigen Plattenteiles 5 eine weitere Riegelplatte (nicht dargestellt) angeordnet sein, deren Riegelstege mit Gegenriegelnuten an der Unterseite des zehenseitigen Plattenteiles 5 zusammenwirken und in riegelwirksamer Lage das zehenseitige Schuhhalteraggregat 6 unabhängig von einer eventuellen Nachgiebigkeit der Schwenk- bzw. Tourenplatte 4 extrem skifest arretieren. Diese weitere Riegelplatte ist zweckmäßig mit der fersenseitigen Riegelplatte 16 antriebsmäßig gekoppelt, so dass beide Riegelplatten immer simultan verstellt und riegelwirksam bzw. riegelunwirksam werden.