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Die
Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug,
mit dessen Hilfe eine Person innerhalb des Kraftfahrzeugs sitzen
kann, sowie ein Kraftfahrzeug.
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Aus
DE 10 2005 016 390
A1 ist ein Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug
bekannt, der eine Rückenlehne aufweist, in die Trainingsgeräte
zum Trainieren von Muskelpartien integriert sind. Eine Person, die
auf diesem Fahrzeugsitz sitzt, kann mit Hilfe der in der Rückenlehne
integrierten Trainingsgeräte Sportübungen ausführen,
um insbesondere bei längeren Fahrten verschiedene Muskelpartien
zu beanspruchen.
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Nachteilig
bei einem derartigen Fahrzeugsitz ist, dass ein erheblicher Raumbedarf
für die einzelnen Trainingsgeräte erforderlich
ist. Dies führt insbesondere dazu, dass in einem Großteil
der Zeit, wenn die Trainingsgeräte nicht benutzt werden,
die Trainingsgeräte stören. Beispielsweise wird
die Sicht beeinträchtigt und die Bewegungsmöglichkeiten
der Personen innerhalb des Sitzes beeinträchtigt.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung eine Trainingsmöglichkeit
innerhalb eines Kraftfahrzeugs zu ermöglichen, die einen
besonders geringen Raumbedarf erfordert.
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Die
Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch
einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Kraftfahrzeug
mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Der
erfindungsgemäße Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug
weist eine Sitzschale zur Aufnahme eines Sitzpolsters und eine Rückenschale
zur Aufnahme eines Rückenpolsters auf. Erfindungsgemäß weist
die Sitzschale und/oder die Rückenschale mindestens ein
Halteelement zum Festhalten durch eine Person auf, wobei das Halteelement
derart dimensioniert ist, dass das Halteelement einen Großteil
des Körpergewichts der Person aufnehmen kann.
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Hierbei
wird die Erkenntnis ausgenutzt, dass es für die Durchführung
von Trainingsübungen nicht erforderlich ist gegen bewegliche
und kraftbelastete Bauteile Kräfte aufzubringen. Stattdessen
ist es bereits ausreichend, wenn eine Person sich an einem Halteelement
gut festhalten kann, um sich zu recken und zu strecken. Hierzu kann
das Halteelement insbesondere mindestens 50%, vorzugsweise mindestens
75% und besonders bevorzugt 100% und weiter bevorzug 150% des Körpergewichts
eines durchschnittlichen Erwachsenen aufnehmen. Das Halteelement
kann somit insbesondere mit mindestens 60 kg, vorzugsweise mindestens
80 kg, besonders bevorzugt 110 kg und weiter bevorzug 150 kg belastet werden
ohne zu brechen. Über die Halteelemente wird der Person
eine sichere Angriffsfläche gegeben, die bei Stretching-Übungen
nicht beschädigt werden kann. Insbesondere sind die Sitzschale
und die Rückenschale zur Aufnahme höherer Kräfte
ausgelegt, so dass die bei den Trainingsübungen auftretenden Kräfte über
die Haltelemente von der Sitzschale und/oder der Rückschale
problemlos aufgenommen werden können. Die Halteelemente
können bei spielsweise als Griffe ausgestaltet sein, die
durch Aussparungen in der Sitzschale und/oder der Rückenschale
gebildet werden. Dadurch wird kein zusätzlicher Raum für
die Halteelemente benötigt. Durch die Halteelemente des
Fahrzeugsitz wird somit eine Trainingsmöglichkeit innerhalb
des Kraftfahrzeugs gegeben, die im Wesentlichen keinen zusätzlichen
Raumbedarf erfordert.
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Vorzugsweise
weist das Halteelement eine Aussparung zum Hindurchgreifen einer
Hand auf. Durch die Aussparung wird es erleichtert das Haltelement
festzuhalten. Eine Person kann sich dadurch beispielsweise bei dem
Halteelement einhaken, um einen sicheren Haltepunkt für
Trainingsübungen zu erhalten.
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Besonders
bevorzugt weist das Halteelement einen Griff auf, wobei der Griff
insbesondere einen stabilisierenden Verstärkungskern aufweist.
Der Griff kann von der Hand der Person, die Trainingsübungen
durchführen möchte, leicht umschlossen werden,
so dass sich ein sicherer Halt ergibt. Durch den stabilisierenden
Verstärkungskern kann der Griff versteift werden, so dass
der Griff insbesondere in der Lage ist hohe Kräfte, insbesondere
die Gewichtskraft der Person aufzunehmen. Der Verstärkungskern
kann beispielsweise aus Metall, insbesondere Stahl, hergestellt
sein und ist vorzugsweise mit einem insbesondere metallischen Strukturbauteil
der Sitzschale und/oder der Rückenschale verbunden. Beispielsweise
kann die Sitzschale und/oder die Rückenschale ein Metallskelett
aufweisen, wobei der Verstärkungskern für den
Griff durch das Metallskelett ausgebildet wird. Der Griff kann insbesondere eine
strukturierte Oberfläche aufweisen, beispielsweise eine
Vielzahl von Noppen, um ein Abrutschen zu vermeiden. Ferner kann
der Griff zumindest teilweise flexibel und/oder nachgiebig ausgestaltet
sein, um das Greifen des Griffs zu erleichtern. Die erforderliche
Stabilität des Griffs kann über den Verstärkungskern
gewährleistet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das Halteelement
zumindest teilweise klappbar mit der Sitzschale und/oder mit der
Rückenschale verbunden. Dadurch ist es beispielsweise möglich
das Halteelement oder den Griff des Halteelements aus dem Fahrzeugsitz
heraus zu klappen und ihn in der ausgeklappten Position erforderlichenfalls
zu arretieren. Das Halteelement benötigt in diesem Fall
nur dann etwas Bauraum, wenn die Person tatsächlich eine
Dehnübung oder dergleichen durchführen will. Wenn
keine Trainingsübung durchgeführt werden soll,
kann das Haltelement eingeklappt und/oder in dem Fahrzeugsitz versenkt
werden, so dass kein störendes Bauteil verbleibt und der
optische Eindruck nicht beeinträchtigt wird.
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Insbesondere
ist das Halteelement zumindest teilweise federbelastet. Dadurch
kann beispielsweise eine Nachgiebigkeit des Halteelements erreicht
werden, die eine zu starke Beanspruchung vermeidet und ein Abbrechen
von Teilen des Halteelements verhindert. Dadurch kann ein Bauteilversagen und
eine Verletzung einer trainierenden Person sicher vermieden werden.
Ferner kann dadurch ein Halteelement bereitgestellt werden, bei
dem gegen eine Federkraft angearbeitet werden kann, um einzelne
Muskelpartien gezielt zu trainieren und/oder einen Muskelaufbau
vorzunehmen.
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Um
mehrere verschiedene Bereiche der Person zu trainieren und insbesondere
die Wirbelsäule zu stärken, sind vorzugsweise
mehrere Halteelemente vorgesehen. Die Halteelemente sind besonders bevorzugt
paarweise vorgesehen, um eine gleichmäßige Beanspruchung
sowohl der rechten Seite als auch der linken Seite der Person zu
ermöglichen. Vorzugsweise ist das Haltelement und/oder
ein Paar Halteelemente bezogen auf eine im Fahrzeugsitz sitzende
erwachsene Durchschnittsperson im Wesentlichen auf Hüfthöhe
und/oder im Wesentlichen auf Schulterhöhe und/oder im Wesentlichen
auf Nackenhöhe angeordnet. Dadurch lassen sich Dehnübungen
im Bereich der Hüfte, der Wirbelsäule, des Rückens,
der Schulterpartie und des Nackenbereichs durchführen.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug, das eine Karosserie
und eine mit der Karosserie verbundene Innenverkleidung aufweist.
Erfindungsgemäß weist die Karosserie und/oder
die Innenverkleidung mindestens ein Halteelement zum Festhalten
durch eine Person auf, wobei das Halteelement derart dimensioniert
ist, dass das Halteelement einen Großteil des Körpergewichts
der Person aufnehmen kann. Das Haltelement kann insbesondere wie
vorstehend anhand des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitz
erläutert aus- und weitergebildet sein. Die Karosserie
und die Innenverkleidung sind insbesondere zur Aufnahme höherer
Kräfte ausgelegt, so dass sie das an dem Halteelement angreifende
Körpergewicht einer Person problemlos aufnehmen können.
Dadurch wird durch das Kraftfahrzeug eine Trainingsmöglichkeit
gegeben ohne den hierfür erforderlichen Bauraum wesentlich
zu erhöhen.
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Beispielsweise
kann das Halteelement zumindest teilweise klappbar mit der Karosserie und/oder
mit der Innenverkleidung verbunden sein. Das Halteelement kann insbesondere
in einen Hohlraum der Karosserie und/oder der Innenverkleidung versenkt
oder eingeschoben werden. Dadurch wird für das Halteelement
nur dann Raum benötigt, wenn das Halteelement für
Trainingsübungen verwendet werden soll.
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Besonders
bevorzugt ist das Halteelement mit Strukturbauteilen der Kraftfahrzeugkarosserie und/oder
der In nenverkleidung verbunden, die aufgrund ihrer Funktionsweise
oder ihrer geometrischen Ausgestaltung besonders geeignet sind höhere
Kräfte aufzunehmen. Das Halteelement kann insbesondere
mit einem Dachrahmen und/oder einem Dach und/oder einer A-Säule
und/oder einer B-Säule und/oder einer C-Säule
und/oder einer Dachverkleidung und/oder einer Mittelkonsole und/oder
einer Armaturentafel und/oder einer Türverkleidung und/oder einer
Dachkonsole verbunden sein. Das Halteelement ist insbesondere vorzugsweise über
den Verstärkungskern mit Blechteilen und/oder metallischen Strukturbauteilen
verbunden, die durch die Innenverkleidung kaschiert sind.
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Vorzugsweise
ist ein Ablagebrett zur Ausbildung eines Ablagefachs vorgesehen,
wobei das Ablagebrett das mindestens eine Halteelement aufweist.
Durch das Ablagebrett wird bereits ein Bauteil vorgesehen, das an
seinem nach innen weisendem Ende leicht gegriffen werden kann. Zur
Ausbildung des Halteelements ist es dann nur noch erforderlich das
Ablagebrett zur Aufnahme der beim Trainieren auftretenden Kräfte
auszulegen. Beispielsweise kann das Ablagebrett einen Metallkern
aufweisen, der in einem Randbereich des Ablagebretts vorgesehen
ist und die auftretenden Kräfte abtragen kann. Das Ablagebrett
kann Aussparungen aufweisen, um in seinem Randbereich Griffe auszubilden,
die bei der Durchführung von Trainingsübungen
gegriffen werden können.
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Vorzugsweise
ist ein Fußraum zur zumindest teilweisen Aufnahme der Beine
der Personen vorgesehen, wobei in dem Fußraum das mindestens
eine Halteelement zum Halten eines Fußes vorgesehen ist.
Dadurch ist es möglich, dass die Person ihren Fuß im
Fußraum einhakt und im gestreckten Zustand des Beines die
Muskulatur des Beines beanspruchen kann. Das Halteelement kann im
Fußraum insbesondere als Schlaufe oder Tasche ausgebildet
sein, in die leicht eine Fußspitze eingesteckt werden kann ohne
sich nach vorne zu beugen.
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Besonders
bevorzugt weist das Kraftfahrzeug einen Kraftfahrzeugsitz auf, der
wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann. Der Fahrzeugsitz
ist insbesondere als Beifahrersitz und/oder Rücksitz und/oder
Fahrersitz angeordnet. Dadurch ist es möglich, dass der
Beifahrer, der Fahrer oder auf der Rückbank sitzende Personen
Trainingsübungen durchführen können.
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Nachfolgen
wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen
anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert.
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Es
zeigen:
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1:
eine schematische Innenansicht eines erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugs,
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2:
eine schematische Innenansicht eines erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugs in einer weiteren Ausführungsform und
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3:
eine schematische perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitzes.
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Das
in 1 dargestellte Kraftfahrzeug 10 weist
für den Fahrer und den Beifahrer jeweils einen Fahrzeugsitz 12 auf.
Mit einer Dachkonsole 14 und einem Dachrahmen 16 sind
Halteelemente 18 verbunden, die im dargestellten Ausführungsbeispiel
als starre Griffe ausgestaltet sind, die einen Großteil
des Körpergewichts einer Person aufnehmen können. Die
Halteelemente 18 können von einer in dem Fahrzeugsitz 12 sitzenden
Personen gut erreicht werden, so dass sich eine Person an den Halteele menten 18 gut
festhalten kann, um sich etwas aus dem Fahrzeugsitz 12 herausziehen
zu können. Dadurch kann beispielsweise die Wirbelsäule
gelockert werden. Ferner erleichtern die Haltegriffe 18 einer
behinderten oder einer verletzten Person das Einsteigen, da sich
die Person an den Halteelementen 18 beim Einsteigen und
beim Aussteigen sicher festhalten kann.
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Bei
der in 2 dargestellten Ausführungsform des Kraftfahrzeugs 10 ist
ein Ablagebrett 20 vorgesehen, das zwischen einem Dach 22 und
dem Ablagebrett 20 einen Stauraum ausbildet. Das Ablagebrett 20 ist
derart dimensioniert, dass es das Körpergewicht mindestens
einer in den Fahrzeugsitzen 12 sitzenden Person aufnehmen
kann. Vorzugsweise kann mit ausreichender Sicherheit das Körpergewicht
sowohl des Fahrers als auch des Beifahrers durch das Ablagebrett 20 aufgenommen
werden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist das
Ablagebrett 20 Aussparungen 24 auf, durch die
ein nicht dargestellter im äußeren Bereich umlaufender
Verstärkungskern umgriffen werden kann. Durch den äußeren
Randbereich des Ablagebretts 20 wird das Halteelement ausgebildet,
das im Bereich der Aussparungen 24 einen Griff und zwischen
den Aussparungen 24 eine Kante zum Festhalten und Hochziehen
ausbildet.
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Der
in 3 dargestellte Fahrzeugsitz 12, der insbesondere
für das in 1 und/oder in 2 dargestellte
Kraftfahrzeug 10 verwendet werden kann, weist eine Sitzschale 26 und
eine Rückenschale 28 auf. Die Rückenschale 28 ist
insbesondere gelenkig mit der Sitzschale 26 verbunden.
Die Sitzschale 26 und die Rückenschale 28 weisen
jeweils mehrere Aussparungen 24 auf, durch die jeweils
ein Griff 30 ausgebildet wird. Durch die Aussparung 24 und den
Griff 30 wird das Halteelement 18 ausgebildet, an
dem sich eine Person, die Trainingsübungen durchführen
will, sich sicher festhalten kann.
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Fahrzeugsitz
- 14
- Dachkonsole
- 16
- Dachrahmen
- 18
- Halteelement
- 20
- Ablagebrett
- 22
- Dach
- 24
- Aussparung
- 26
- Sitzschale
- 28
- Rückenschale
- 30
- Griff
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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