-
Die Erfindung betrifft eine Sitzvorrichtung für einen Insassen eines zumindest teilweise autonom betriebenen Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Sitzvorrichtung.
-
Es ist bekannt, dass Insassen im Kraftfahrzeug unterschiedliche Sitzpositionen innerhalb der Sitzvorrichtung einnehmen können. Insbesondere kann hierzu ein Rückenelement der Sitzvorrichtung relativ zu einem Sitzelement der Sitzvorrichtung bewegt werden. Insbesondere kann somit von einer aufrechten Position des Insassen zu einer abgewinkelten Position des Insassen gewechselt werden. Insbesondere bei autonomen Kraftfahrzeugen können zusätzliche weitere Positionen des Insassen eingenommen werden. Insbesondere kann eine teilweise liegende Position beziehungsweise eine liegende Position des Insassen eingenommen werden. Hierzu ist jedoch nachteilig, dass herkömmliche Gurtsysteme aus dem Kraftfahrzeugbau insbesondere in den teilweise liegenden Positionen beziehungsweise der liegenden Position den Insassen nicht mehr vollumfänglich schützen können.
-
Ferner offenbart die
DE 10 2016 220 751 A1 ein Verfahren zur Ansteuerung einer Sicherheitsgurtvorrichtung eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines autonom fahrbaren oder fahrenden Kraftfahrzeugs. Dabei weist die Sicherheitsgurtvorrichtung mehrere Gurtsegmente auf und jedes Gurtsegment ist durch wenigstens ein diesem zugeordnetes Gurtschloss lösbar befestigt. Bei Vorliegen bestimmter Fahr- und/oder Betriebsbedingungen des Kraftfahrzeugs wird wenigstens eines der Gurtsegmente von einem nicht entriegelbaren Zustand in einen entriegelbaren Zustand gebracht, indem das Gurtsegment vom Gurtschloss lösbar ist. Es ist vorgeschlagen, dass der Zustandswechsel vom nicht entriegelbaren Zustand in den entriegelbaren Zustand des Gurtsegments wenigstens auch in Abhängigkeit eines einer angegurteten Person zur Verfügung stehenden Abstands vor einem potentiellen Aufprallhindernis im Fahrzeuginnenraum erfolgt.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Sitzvorrichtung sowie ein Verfahren zu schaffen, mittels welchem die Sicherheit insbesondere in einem zumindest teilweise autonom betriebenen Kraftfahrzeug für einen Insassen erhöht werden kann.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Sitzvorrichtung sowie durch ein Verfahren gemäß den unabhängigen Patentansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine Sitzvorrichtung für einen Insassen eines zumindest teilweise autonom betriebenen Kraftfahrzeugs, mit einem Rückenelement der Sitzvorrichtung, welches derart ausgebildet ist, dass dieses relativ zu einem Sitzelement der Sitzvorrichtung beweglich ist, sodass für den Insassen zumindest eine aufrechte Position und eine abgewinkelte Position einnehmbar ist, und mit einer Gurteinrichtung, welche zumindest einen ersten Beckengurt, einen ersten Schultergurt und ein erstes Verbindungselement zum Verbinden des ersten Schultergurts und des ersten Beckengurts aufweist und dazu ausgebildet ist, den Insassen zumindest in der aufrechten Position und in der abgewinkelten Position zu halten.
-
Es ist vorgesehen, dass die Gurteinrichtung zumindest einen zweiten Schultergurt und einen Schrittgurt aufweist und zusätzlich dazu ausgebildet ist, den Insassen in einer liegenden Position zu halten.
-
Dadurch ist es ermöglicht, dass neben der aufrechten Position und der abgewinkelten Position zumindest die liegende Position durch den Insassen eingenommen werden kann. Insbesondere kann somit im Falle eines Zusammenstoßes der Insasse auch in der liegenden Position gehalten werden. Dadurch kann die Sicherheit im Straßenverkehr insbesondere beim zumindest teilweise autonomen Fahrbetrieb eines Kraftfahrzeugs erhöht werden.
-
Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass in einer zumindest teilweise liegenden Position des Insassen die Gurteinrichtung den Insassen hält.
-
Bevorzugt ist im vorliegenden Beispiel unter der aufrechten Position eine Sitzposition des Insassen zu verstehen, bei welchem das Rückenelement zum Sitzelement einen relativen Winkel von 75 bis 110° aufweist. Unter abgewinkelter Position ist insbesondere eine Position zu verstehen, bei welchem das Sitzelement zum Rückenelement einen relativen Winkel von 110° bis 135° einnimmt. In der teilweise liegenden Position ist zwischen dem Sitzelement und dem Rückenelement ein relativer Winkel zwischen 135° und 165° ausgebildet, insbesondere zwischen 135 und 140°, insbesondere zwischen 140 und 145°, insbesondere zwischen 145° und 150°, insbesondere zwischen 150° und 155°, insbesondere zwischen 155° und 160°, insbesondere zwischen 160° und 165°. Unter der liegenden Position ist im vorliegenden Beispiel insbesondere eine Position zwischen 165° und 180° zwischen dem Sitzelement und dem Rückenelement zu verstehen. Insbesondere ist unter der liegenden Position im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Winkel zwischen 165° und 170°, insbesondere 170° und 175°, und insbesondere 175° und 180° zu verstehen. Insbesondere kann in der liegenden Position auch ein Winkel von über 180° eingenommen werden.
-
Bevorzugt ist insbesondere vorgesehen, dass das Verbindungselement als zentraler Punkt zwischen den Elementen der Gurteinrichtung ausgebildet ist. Mit anderen Worten verbindet das Verbindungselement den ersten Schultergurt, den zweiten Schultergurt, den Schrittgurt und den ersten Beckengurt miteinander.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform weist die Gurteinrichtung eine Verschiebeeinrichtung auf, welche dazu ausgebildet ist, den ersten Beckengurt von einer Beckenposition in eine Brustposition zu verschieben. Unter Brustposition ist insbesondere eine Position zu verstehen, welche den ersten Beckengurt unterhalb von Achseln des Insassen verschiebt. Unter Beckenposition ist insbesondere die Position zu verstehen, wenn der erste Beckengurt um das Becken des Insassen geschoben ist. Insbesondere ist in der liegenden Position der erste Beckengurt in der Brustposition.
-
Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass die Gurteinrichtung eine elektronische Recheneinrichtung aufweist, welche dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit einer relativen Position des Rückenelements zum Sitzelement mittels der Verschiebeeinrichtung den ersten Beckengurt von der Beckenposition in die Brustposition zu verschieben. Mit anderen Worten ist insbesondere vorgesehen, je größer der Winkel zwischen dem Sitzelement und dem Rückenelement ist, desto weiter wird der erste Beckengurt von der Beckenposition in die Brustposition verschoben. Insbesondere können in Abhängigkeit des relativen Winkels des Sitzelements zum Rückenelement jegliche Positionen des ersten Beckengurts zwischen der Beckenposition und der Brustposition eingenommen werden.
-
Weiterhin vorteilhaft ist, wenn das Verschiebeelement in dem Rückenelement angeordnet ist, wobei das Verschiebeelement zwei im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Führungselemente aufweist, in welcher ein jeweiliger Endabschnitt des ersten Beckengurts verschiebbar angeordnet ist. Insbesondere sind die Führungselemente in einem Seitenbereich des Rückenelements angeordnet. Insbesondere dienen die Führungselemente zum Führen des ersten Beckengurts während der Verschiebung von der Beckenposition in die Brustposition. Dadurch ist ein sicherer Halt für den Insassen in der Sitzvorrichtung realisiert.
-
Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Gurteinrichtung einen zweiten Beckengurt aufweist, wobei in der aufrechten Position der erste Beckengurt und der zweite Beckengurt den Insassen am Becken des Insassen in der Beckenposition halten und in der liegenden Position der zweite Beckengurt den Insassen am Becken in der Beckenposition hält und der erste Beckengurt mittels einer Verschiebeeinrichtung derart verschoben ist, dass der erste Beckengurt den Insassen an einer Brust des Insassen in der Brustposition hält. Insbesondere kann dazu vorgesehen sein, dass die Gurteinrichtung ein zweites Verbindungselement aufweist, wobei das zweite Verbindungselement den zweiten Beckengurt mit dem Schrittgurt hält und das erste Verbindungelement in diesem Ausführungsbeispiel den ersten Beckengurt mit dem ersten Schultergurt und dem zweiten Schultergurt verbindet, wobei insbesondere hierzu zusätzlich eine Verbindung mit dem Schrittgurt, insbesondere mit einem verlängerten Schrittgurt erfolgt. Insbesondere kann zur Verlängerung des Schrittgurts das zweite Verbindungselement eine Führungshülse aufweisen, in welcher der Schrittgurt durch das zweite Verbindungselement und zum ersten Verbindungselement geführt wird. Dadurch ist ein sicherer Halt des Insassen innerhalb der Sitzvorrichtung auch in der liegenden Position realisiert.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform weist die Gurteinrichtung eine erste Aufrolleinrichtung zum Aufrollen des ersten Schultergurtes und des zweiten Schultergurtes auf und eine zweite Aufrolleinrichtung zum Aufrollen des Schrittgurtes auf. Insbesondere kann beispielsweise die erste Aufrolleinrichtung an dem Rückenelement angeordnet sein und die zweite Aufrolleinrichtung kann an dem Sitzelement angeordnet sein. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass in der liegenden Position der erste Schultergurt und der zweite Schultergurt aufgerollt werden, während der Schrittgurt abgerollt wird. Alternativ kann in der aufrechten Position der Schrittgurt aufgerollt werden und der erste Schultergurt und der zweite Schultergurt abgerollt werden.
-
Weiterhin vorteilhaft ist, wenn der Beckengurt eine erste Airbageinrichtung aufweist, welche bei einem Zusammenstoß des Kraftfahrzeugs mit einem Objekt für den Insassen zumindest in der liegenden Position ein Luftpolster erzeugt. Insbesondere ist der Beckengurt dann in der Brustposition. Bei dem Aufprall kann dann der Kopf des Insassen mittels der Airbageinrichtung aufgefangen und eine Verletzung der Halswirbelsäule verhindert werden. Dadurch kann eine Verletzung des Insassen bei einem Zusammenstoß verhindert werden.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform weist die Sitzvorrichtung eine Verstelleinrichtung auf, welche dazu ausgebildet ist, bei einem Zusammenstoß des Kraftfahrzeugs, einen ersten Unfallwinkel zwischen dem Sitzelement und dem Rückenelement zu erzeugen, wobei bei dem ersten Unfallwinkel der Insasse aus der liegenden Position in eine zweite abgewinkelte Position gebracht ist. Insbesondere ist die abgewinkelte Position zum Sitzen ausgebildet und insbesondere aufrechter als die zweite abgewinkelte Position, in welcher ein Verletzungsrisiko minimiert ist. Mit anderen Worten ist insbesondere vorgesehen, dass mittels der Verstelleinrichtung im Fall eines Zusammenstoßes die Sitzfläche und die Rückenlehne, mit anderen Worten das Sitzelement und das Rückenelement, schlagartig eingeknickt werden. Insbesondere kann dadurch eine Veränderung der Position des Insassen realisiert werden. Beispielsweise kann der Insasse aus der liegenden Position in die zumindest teilweise liegende Position beziehungsweise in die abgewinkelte Position gebracht werden. Diese Umsetzung kann insbesondere mechanisch, elektrisch oder pyrotechnisch erfolgen. Zusätzlich kann vorgesehen sein, dass mittels der Airbageinrichtung im Brustgurt die Halswirbelsäule geschützt wird. Dadurch kann ein Verletzungsrisiko des Insassen minimiert werden. Bei dem ersten Unfallwinkel handelt es sich insbesondere um einen Winkel zwischen den Oberschenkeln des Insassen und dem Oberkörper des Insassen, bei welchem ein Verletzungsrisiko, insbesondere für die Wirbelsäule, minimiert ist.
-
Weiterhin vorteilhaft ist, wenn die Sitzvorrichtung eine zweite Airbageinrichtung aufweist, welche an dem Sitzelement angeordnet ist und dazu ausgebildet ist, bei einem Zusammenstoß des Kraftfahrzeugs mit dem Objekt einen zweiten Unfallwinkel zwischen zumindest einem Oberschenkel des Insassen und dem Rückenelement zu erzeugen, womit der Insasse aus der liegenden Position in eine zweite abgewinkelte Position gebracht ist. Mit anderen Worten ist vorgesehen, dass die zweite Airbageinrichtung im Fall eines Zusammenstoßes die Oberschenkel schlagartig aus dem Sitzelement anhebt. Insbesondere kann dadurch eine Positionsveränderung des Insassen realisiert werden. Insbesondere kann der Insasse beispielsweise aus der liegenden Position in die zumindest teilweise liegende Position beziehungsweise in die abgewinkelte Position gebracht werden. Dadurch kann ein Verletzungsrisiko des Insassen minimiert werden. Bei dem zweiten Unfallwinkel handelt es sich insbesondere um einen Winkel zwischen den Oberschenkeln des Insassen und dem Oberkörper des Insassen, bei welchem ein Verletzungsrisiko, insbesondere für die Wirbelsäule, minimiert ist.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Sitzvorrichtung. Das Kraftfahrzeug ist insbesondere als Personenkraftwagen ausgebildet. Insbesondere ist das Kraftfahrzeug als zumindest teilweise autonomes, insbesondere als vollautonomes Kraftfahrzeug ausgebildet.
-
Ein nochmals weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Sitzvorrichtung für einen Insassen eines zumindest teilweise autonom betriebenen Kraftfahrzeugs, bei welchem ein Rückenelement der Sitzvorrichtung relativ zu einem Sitzelement der Sitzvorrichtung beweglich ist, sodass für den Insassen zumindest eine aufrechte Position und abgewinkelte Position einnehmbar ist, und mittels einer Gurteinrichtung, welche zumindest einen ersten Beckengurt, einen ersten Schultergurt und ein erstes Verbindungselement zum Verbinden des ersten Schultergurts und des ersten Beckengurts aufweist, der Insasse zumindest in der aufrechten Position und in der abgewinkelten Position gehalten wird.
-
Es ist vorgesehen, dass mittels eines zweiten Schultergurts und eines Schrittgurts der Gurteinrichtung zusätzlich der Insasse in einer liegenden Position gehalten wird.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungformen der Sitzvorrichtung sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Kraftfahrzeugs sowie des Verfahrens anzusehen. Die Sitzvorrichtung sowie das Kraftfahrzeug weisen dazu gegenständliche Merkmale auf, welche der Durchführung des Verfahrens und eine vorteilhafte Ausgestaltungsform davon ermöglichen.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Dabei zeigen:
- 1 eine schematische Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Sitzvorrichtung;
- 2 eine weitere schematische Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform einer Sitzvorrichtung;
- 3 eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer Sitzvorrichtung; und
- 4 eine weitere schematische Seitenansicht einer weiteren Ausführungsform einer Sitzvorrichtung.
-
In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt in einer schematischen Draufsicht eine Ausführungsform einer Sitzvorrichtung 10. Auf der linken Seite der 1 ist ein Insasse 12 gezeigt, welcher in einer aufrechten Position 24 sitzt und auf der rechten Seite der 1 ist der Insasse 12 gezeigt, welcher in einer liegenden Position 38 ist. Die Sitzvorrichtung 10 ist für den Insassen 12 eines zumindest teilweise autonom betriebenen Kraftfahrzeugs 14 (3) ausgebildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Sitzvorrichtung 10 ein Rückenelement 16, ein Sitzelement 18, ein Fußelement 20 sowie eine Kopfstütze 22 auf. Das Sitzelement 18 ist insbesondere relativ beweglich zum Rückenelement 16 beziehungsweise das Rückenelement 16 ist relativ beweglich zum Sitzelement 18. Insbesondere ist dadurch für den Insassen 12 die aufrechte Position 24 und eine abgewinkelte Position einnehmbar. Ferner weist die Sitzvorrichtung 10 eine Gurteinrichtung 26 auf, welche zumindest einen ersten Beckengurt 28, einen ersten Schultergurt 30 und ein erstes Verbindungselement 32 zum Verbinden des ersten Schultergurts 30 und des ersten Beckengurts 28 aufweist und dazu ausgebildet ist, den Insassen 12 zumindest in der aufrechten Position 24 und in der abgewinkelten Position zu halten.
-
Es ist vorgesehen, dass die Gurteinrichtung 26 zumindest einen zweiten Schultergurt 34 und einen Schrittgurt 36 aufweist und zusätzlich dazu ausgebildet ist, den Insassen 12 in einer liegenden Position 38 zu halten, was in dem rechten Teil der 1 gezeigt ist.
-
Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass die Gurteinrichtung 26 eine Verschiebeeinrichtung 40 aufweist, welche dazu ausgebildet ist, den ersten Beckengurt 28 von einer Beckenposition 42 in eine Brustposition 44 zu verschieben.
-
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Gurteinrichtung 26 eine elektronische Recheneinrichtung 46 aufweist, welche dazu ausgebildet ist, in Abhängigkeit einer relativen Position des Rückenelements 16 zum Sitzelement 18 mittels der Verschiebeeinrichtung 14 den ersten Beckengurt 28 von der Beckenposition 42 in die Brustposition 44 zu verschieben. Insbesondre können mittels des ersten Beckengurts 28 jegliche Position zwischen der Beckenposition und der Brustposition in Abhängigkeit des relativen Winkels eingenommen werden. Insbesondre befindet sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel der Insasse in der aufrechten Position 24 und der erste >Beckengurt 28 ist in der Beckenposition 42. In der liegenden Position 38 ist der erste Beckengurt insbesondere in der Brustposition 44.
-
Ferner kann vorgesehen sein, die Verschiebeeinrichtung 40 in dem Rückenelement 16 angeordnet ist, wobei die Verschiebeeinrichtung 40 zwei im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete Führungselemente 48 aufweist, in welchen ein jeweiliger Endabschnitt des ersten Beckengurts 28, verschiebbar angeordnet ist.
-
Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Gurteinrichtung 26 eine erste Aufrolleinrichtung 50 zum Aufrollen des ersten Schultergurtes 30 und des zweiten Schultergurtes 34 aufweist, sowie eine zweite Aufrolleinrichtung 52 zum Aufrollen des Schrittgurtes 36.
-
Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben der Sitzvorrichtung 10 für den Insassen 12 des zumindest teilweise autonom betriebenen Kraftfahrzeugs 14, bei welchem das Rückenelement 16 der Sitzvorrichtung 10 relativ zu dem Sitzelement 18 der Sitzvorrichtung 10 beweglich ist, sodass von den Insassen 12 zumindest die aufrechte Position 24 und eine abgewinkelte Position einnehmbar ist, und mittels der Gurteinrichtung 26, welche zumindest einen ersten Beckengurt 28, einen ersten Schultergurt 30 und ein erstes Verbindungselement 32 zum Verbinden des ersten Schultergurts 30 und des ersten Beckengurts 28 aufweist, wobei der Insasse 12 zumindest in der aufrechten Position 24 und in der abgewinkelten Position gehalten wird. Es ist vorgesehen, dass mittels zumindest des zweiten Schultergurts 34 und des Schrittgurts 36 der Gurteinrichtung 26 zusätzlich der Insasse 12 in der liegenden Position 38 gehalten wird.
-
2 zeigt in einer schematischen Draufsicht eine weitere Ausführungsform einer Sitzvorrichtung 10. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist insbesondere zu sehen, dass die Gurteinrichtung 26 einen zweiten Beckengurt 54 aufweist, wobei in der aufrechten Position 24 der erste Beckengurt 28 und der zweite Beckengurt 54 den Insassen 12 am Becken des Insassen 12 in der Beckenposition 42 halten und in der liegenden Position 38 der zweite Beckengurt 54 den Insassen am Becken in der Beckenposition 42 hält und der erste Beckengurt 28 mittels der Verschiebeeinrichtung 40 derart verschoben ist, dass der erste Beckengurt 28 den Insassen 12 an einer Brust des Insassen 12 in der Brustposition 42 hält. Insbesondere ist somit der erste Beckengurt 28 in die Brustposition 44 gerückt und der zweite Beckengurt 54 verbleibt in der Beckenposition 42.
-
Insbesondere kann hierzu vorgesehen sein, dass der erste Beckengurt 28 und der zweite Beckengurt 54 bei der Verschiebung in den entsprechenden Schlitzen der Verschiebeeinrichtung 40, insbesondere in den Führungselementen 48 in der Sitzlehne und Führungsstangen auf Rückseite, geführt wird. Die Verschiebung der Beckengurte 28, 54 erfolgt automatisch entsprechend der Neigung des Rückenelements 16, wobei dies insbesondere elektrisch oder mechanisch durchgeführt werden kann. Insbesondere in der liegenden Position 38 erfolgt ein zusätzlicher Warnhinweis, dass die Gurteinrichtung 26 entsprechend zu nutzen ist. Insbesondere kann ferner vorgesehen sein, dass die Beckengurte 28, 54 schlauchartig ausgeführt sind, damit diese im Falle eines Zusammenstoßes mit einem Objekt unter den Armen nicht einschneiden.
-
3 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Ausführungsform der Sitzvorrichtung 10. Insbesondere zeigt die Figur, dass der erste Beckengurt 28 insbesondere eine erste Airbageinrichtung 58 aufweisen kann, welche bei einem Zusammenstoß des Kraftfahrzeugs 14 mit einem Objekt für den Insassen 12 zumindest in der liegenden Position 38 ein Luftpolster 56 erzeugt. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Sitzvorrichtung 10 eine Verstelleinrichtung 60 aufweist, welche dazu ausgebildet ist, bei einem Zusammenstoß des Kraftfahrzeugs 14 mit einem Objekt, einen ersten Unfallwinkel 62 zwischen dem Sitzelement 16 und dem Rückenelement 18 zu erzeugen, wobei bei dem ersten Unfallwinkel 62 der Insasse 12 aus der liegenden Position 38 in eine zweite abgewinkelte Position gebracht ist. In der 3 ist gezeigt, wie der erste Unfallwinkel nach dem Auslösen hergestellt ist. Mit anderen Worten befindet sich der Insasse 12 in der zweiten abgewinkelten Position gemäß dem Unfallwinkel 62. Unter der zweiten abgewinkelten Position ist insbesondere eine verletzungsreduzierte Position für den Insassen 12 zu verstehen, bei welcher zwischen einem Oberschenkel des Insassen 12 und einem Rücken des Insassen 12 ein Winkel erzeugt wird, bei welchem das Verletzungsrisiko, insbesondere für eine Wirbelsäule des Insassen 12, minimiert ist.
-
Insbesondere zeigt die 3, dass im Fall eines Zusammenstoßes das Sitzelement 18 und das Rückenelement 14 schlagartig abgeknickt werden. Es erfolgt eine Veränderung der jeweiligen Position des Insassen 12. Die Verstelleinrichtung 60 kann dabei insbesondere mechanisch, elektrisch oder pyrotechnisch ausgeführt sein. Mittels der Airbageinrichtung 58, welche insbesondere im ersten Beckengurt 28 ausgebildet ist, wird die Halswirbelsäule geschützt.
-
4 zeigt in einer schematischen Seitenansicht eine Ausführungsform der Sitzvorrichtung 10. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel weist die Sitzvorrichtung 10 eine zweite Airbageinrichtung 64 auf, welche an dem Sitzelement 18 angeordnet ist und dazu ausgebildet ist, bei einem Zusammenstoß des Kraftfahrzeugs 14 mit einem Objekt, einen zweiten Unfallwinkel 66 zwischen zumindest einem Oberschenkel des Insassen 12 und dem Rückenelement 16, im vorliegenden Ausführungsbeispiel insbesondere zwischen einem Rücken des Insassen 12, zu erzeugen, wobei bei dem zweiten Unfallwinkel 66 der Insasse 12 aus der liegenden Position 38 in eine zweite abgewinkelte Position gebracht ist. Insbesondere zeigt die 4, wie der Insasse 12 in die zweite abgewinkelte Position gemäß dem zweiten Unfallwinkel 66 gebracht ist.
-
Insbesondere zeigt die 4, dass im Falle eines Zusammenstoßes die zweite Airbageinrichtung 64 innerhalb des Sitzelements 18 schlagartig die Oberschenkel des Insassen 12 anhebt. Insbesondere kann dadurch eine Positionsveränderung des Insassen 12 aus der liegenden Position 38 in eine verletzungsminimierende Position, im folgenden Ausführungsbeispiel gezeigt durch den zweiten Unfallwinkel 66, gebracht werden kann. Insbesondere kann diese Umsetzung pyrotechnisch erfolgen. Zusätzlich schützt die erste Airbageinrichtung 58 innerhalb des ersten Beckengurts 28 die Halswirbelsäule. Insbesondere kann die erste Airbageinrichtung 58 und die zweite Airbaigeinrichtung 65 ein jeweiliges Luftpolster 56 aufweisen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Sitzvorrichtung
- 12
- Insasse
- 14
- Kraftfahrzeug
- 16
- Rückenelement
- 18
- Sitzelement
- 20
- Fußelement
- 22
- Kopfstütze
- 24
- aufrechte Position
- 26
- Gurteinrichtung
- 28
- erster Beckengurt
- 30
- erster Schultergurt
- 32
- Verbindungselement
- 34
- zweiter Schultergurt
- 36
- Schrittgurt
- 38
- liegende Position
- 40
- Verschiebeeinrichtung
- 42
- Beckenposition
- 44
- Brustposition
- 46
- elektronische Recheneinrichtung
- 48
- Führungselement
- 50
- erste Aufrolleinrichtung
- 52
- zweite Aufrolleinrichtung
- 54
- zweiter Beckengurt
- 56
- Luftpolster
- 58
- erste Airbageinrichtung
- 60
- Verstelleinrichtung
- 62
- erster Unfallwinkel
- 64
- zweite Airbageinrichtung
- 66
- zweiter Unfallwinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102016220751 A1 [0003]