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Die
Erfindung betrifft einen Schraubdeckelöffner mit einem
ersten Anlagebauteil, das eine erste Anlagefläche aufweist,
und mit einem zweiten Anlagebauteil, das eine zweite Anlagefläche
aufweist, wobei die Anlageflächen seitlich an einen Schraubdeckel
anlegbar sind.
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Aus
DE 20 2004 003 755
U1 ist ein Schraubverschlussöffner, der mit einer
Hand bedienbar und an einem ortsfesten Gegenstand anbaubar ist,
bekannt. Der Schraubverschlussöffner weist zwei einander
gegenüberliegende, langgestreckte Eingreifschienen – jeweils
mit einem ersten und einem zweiten Ende – und ein Verbindungsteil,
das die beiden Eingreifschienen starr miteinander verbindet, auf.
Die erste Eingreifschiene weist eine erste Anlagefläche und
die zweite Eingreifschiene eine zweite Anlagefläche auf,
wobei die beiden Anlageflächen einander zugewandt sind
und sich deren Abstand von einem Ende zum anderen vergrößert.
Der Reibungskoeffizient zwischen der ersten Anlagefläche
und einem zu öffnenden Schraubverschluss ist größer
als der Reibungskoeffizient zwischen dem zu öffnenden Schraubverschluss
und der zweiten Angriffsfläche. Ein ähnlicher
Schraubdeckelöffner ist aus
DE 20 2005 008 230 U1 bekannt.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Schraubdeckelöffner
haben den Nachteil, dass sie, um für Schraubdeckel unterschiedlicher
Größe verwendbar sein zu können, sehr
lang und breit sein müssen. Hierdurch werden sie unhandlich
und sind schwer verstaubar.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Schraubdeckelöffner
anzugeben, der zum Öffnen von Schraubdeckeln unterschiedlicher Größe
geeignet ist und der gleichzeitig kompakt ausgebildet werden kann.
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Die
Aufgabe wird durch einen Schraubdeckelöffner gelöst,
der dadurch gekennzeichnet ist, dass der Abstand der Anlageflächen
zur Anpassung an unterschiedliche Schraubdeckeldurchmesser zueinander
veränderbar ist und dass eine Selbsthemmungsvorrichtung
einen gewählten Abstand während des Öffnungsvorganges
automatisch fixiert.
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Im
Gegensatz zu den aus dem Stand der Technik bekannten Schraubdeckelöffnern
ist der erfindungsgemäße Schraubdeckelöffner – obwohl
für Schraubdeckel unterschiedlichster Größe
einsetzbar – äußerst kompakt und handlich
ausbildbar. In erfindungsgemäßer Weise wurde erkannt,
dass es nicht notwendig ist die Anlageflächen sehr lang
auszubilden damit ein Schraubdeckelöffner sowohl für
kleine als auch für große Schraubdeckel verwendbar,
sondern dass es in vorteilhafter Weise möglich ist, kurze Anlageflächen
zu verwenden deren Abstand veränderbar ist, wobei eine
Selbsthemmungsvorrichtung nach Anlegen des Schraubdeckelöffners
an einen Schraubdeckel den dabei gewählten Abstand während
des Öffnungsvorganges automatisch fixiert.
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Unter Öffnungsvorgang
wird der Vorgang verstanden, der sich an das Anlagen des Schraubdeckelöffners
an einen zu öffnenden Schraubdeckel anschließt
und bei dem ein Drehmoment auf den Schraubdeckel ausgeübt
wird.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schraubdeckelöffners ist vorgesehen, dass die Anlageflächen
zueinander einen spitzen Winkel aufweisen. Insbesondere kann vorgesehen
sein, dass die Anlageflächen zueinander einen Winkel im
Bereich von 13 bis 17 Grad aufweisen, denn es hat sich gezeigt,
dass dieser Bereich besonders vorteilhaft ist, um das erforderliche
Drehmoment auf den Schraubdeckel übertragen zu können.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist zumindest
eines der Anlagebauteile entlang einer Führungsstange verschiebbar
angeordnet. Beispielsweise kann das Anlagebauteil einen Durchbruch
aufweisen, durch den die Führungsstange – relativ
zum Anlagebauteil verschiebbar – gesteckt ist. Eine vorrübergehende
Fixierung des Anlagebauteils kann bei dieser Ausführungsform
dadurch erreicht werden, dass das Anlagebauteil relativ zur Führungsstange
verkippbar ist, so dass die Führungsstange in dem Durchbruch
eingeklemmt wird. Hierbei kann zusätzlich vorgesehen sein,
dass das Anlagebauteil relativ zur Führungsstange gegen
die Kraft einer Rückstellfeder verkippbar ist, so dass
das Anlagebauteil nach Entfernen des geöffneten Schraubdeckels
automatisch wieder in die Ausgangsstellung und damit in die verschiebbare
Stellung kommt.
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Bei
einer besonders benutzerfreundlichen Ausführungsform ist
vorgesehen, dass zumindest eines der Anlagebauteile beim Öffnungsvorgang
automatisch relativ zur Führungsstange kippt und somit
fixiert wird.
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Alternativ
oder zusätzlich kann auch eine Rastvorrichtung vorgesehen
sein, die zumindest eines der Anlagebauteile beim Öffnungsvorgang
fixiert.
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Bei
einer besonderen Ausführungsform ist eine Federvorrichtung
vorgesehen, die die Anlagebauteile zueinander zieht. Diese Ausführungsform hat
den Vorteil, dass die Anlageflächen auf einfache Weise – insbesondere
einhändig – an den Schraubdeckel angelegt werden
können, weil die Federvorrichtung die Anlageflächen
automatisch gegen den Schraubdeckel drückt. Außerdem
nimmt der gesamte Schraubdeckelöffner beim Verstauen automatisch die
Stellung ein, in der er am wenigsten Platz benötigt.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, dass einige Benutzer eine andere Ausführung
bevorzugen, bei der eine Federvorrichtung vorgesehen ist, die die
Anlagebauteile auseinander drückt. Diese Ausführungsform
erlaubt insbesondere ein leichtes Anlegen des Schraubdeckelöffners
an große Schraubdeckel, da die Anlageflächen der
Grundstellung maximal weit voneinander entfernt sind.
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Eine
besondere Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schraubdeckelöffners weist zumindest eine zusätzliche
Anlegefläche – vorzugsweise zwei zusätzliche
Anlegeflächen – zum Schließen eines Schraubdeckels
auf. Beispielsweise kann eine dritte Anlagefläche zum Schließen
eines Schraubdeckels an dem ersten Anlagebauteil angeordnet sein, während
eine vierte Anlagefläche zum Schließen eines Schraubdeckels
an dem zweiten Anlagebauteil angeordnet sein kann. Vorzugsweise
fixiert die Selbsthemmungsvorrichtung und/oder eine weitere Selbsthemmungsvorrichtung
die Anlageflächen auch beim Schließvorgang.
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Die
Anlageflächen können beispielsweise mit Krallen
und/oder Zähnen und/oder einer Anti-Rutschbeschichtung
versehen sein, um ein Gleiten des Schraubdeckels relativ zu dieser
Anlagefläche zu verhindern. Es kann auch vorgesehen sein,
dass zumindest eine Anlagefläche einen Gleitbelag aufweist und/oder
aus einem Material gefertigt ist, dass mit niedriger Haftreibung
an den zu öffnenden oder zu schließenden Schraubdeckeln
gleiten kann.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform bei der
die erste Anlagefläche besonders gut an dem Schraubdeckel
entlang gleitet, während die zweite Anlagefläche
an dem Schraubdeckel besonders gut haftet. Bei dieser Ausführungsform
dreht sich der Schraubdeckel de facto von selbst in Richtung des
spitz zulaufenden Winkels zwischen dem ersten und dem zweiten Anlagebauteil
und verklemmt sich auf diese Weise. Gleiches gilt selbstverständlich
analog für die für einen Schließvorgang
vorgesehen Anlageflächen.
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Bei
einer Ausführungsform sind sämtliche Anlageflächen
eben ausgebildet. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass zumindest
eine der Anlageflächen gebogen ausgebildet ist.
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Vorzugsweise
ist der Abstand zwischen der ersten und der zweiten Anlagefläche – außerhalb
eines Öffnungsvorganges – stufenlos verstellbar,
so dass ein Einlegen an weitgehend sämtliche gängigen Schraubdeckel
ermöglicht ist.
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In
der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand schematisch dargestellt
und wird anhand der Figuren nachfolgend beschrieben, wobei gleich
wirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Dabei
zeigen:
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1 eine
Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Schraubdeckelöffners,
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2 eine
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schraubdeckelöffners, und
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3 eine
andere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Schraubdeckelöffners.
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1 zeigt
in einer Prinzipdarstellung einen erfindungsgemäßen
Schraubdeckelöffner mit einem ersten Anlagebauteil 3,
das eine erste Anlagefläche 15 aufweist und mit
einem zweiten Anlagebauteil, das eine zweite Anlagefläche 16 aufweist.
Die erste Anlagefläche 15 und die zweite Anlagefläche 16 sind seitlich
an einem zu öffnenden Schraubdeckel 19 anlegbar.
Das erste Anlagebauteil 3 ist am Kopf einer Führungsstange 4 fest
fixiert, während das zweite Anlagebauteil 6 entlang
der Führungsstange 4 verschiebbar angeordnet ist.
Zum Öffnen eines Schraubdeckels 19 schiebt der
Benutzer die erste Anlagefläche 15 und die zweite
Anlagefläche 16 seitlich an den Schraubdeckel 19 heran
und leitet dann durch Ausüben eines Drehmoments in Richtung
des Pfeils, der mit Bezugszeichen 20 versehen ist, den
eigentlichen Öffnungsvorgang ein. Hierbei verklemmt sich
der Schraubdeckel 19 zwischen der ersten Anlagefläche 15 und
der zweiten Anlagefläche 16 und bringt dadurch
das zweite Anlagebauteil 6 derart zum Verkippen, dass es
die Führungsstange 4 einklemmt und seine Position
während des Öffnungsvorgangs damit automatisch
fixiert. Zur Erzielung eines definierten Klemmung ist ein Klemmstift 7 vorgesehen, der
sich zum Klemmen an die Führungsstange 4 anlegt.
Während des Öffnungsvorganges nimmt das zweite
Anlagebauteil, die in der Figur gestrichelt gezeichnete Stellung
ein.
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Zum
Wiederverschließen können die Anlageflächen 17 und 18,
die am ersten Anlagebauteil 3 bzw. am zweiten Anlagebauteil 6 angeordnet
sind, in analoger Weise verwendet werden.
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2 zeigt
einen erfindungsgemäßen Schraubdeckelöffner,
der im Wesentlichem auf dem gleichen Funktionsprinzip basiert, wie
der in 1 dargestellte Schraubdeckelöffner. Der
in 2 gezeigte Schraubdeckelöffner weist
ein erstes Anlagebauteil 3 auf mit einer ersten Anlagefläche 15 auf. Dem
gegenüber ist ein zweites Anlagebauteil 6 mit einer
zweiten Anlagefläche 16 verschiebbar an einer Führungsstange 4 gelagert.
Das zweite Anlagebauteil 6 ist wie Schnitt D-D gezeigt
ist, mit Hilfe von Führungsbolzen 14 und Schraubverbindungen 11 aus zwei
Komponenten zusammen gesetzt. Durch das zweite Anlagebauteil 3 hindurch
verläuft die Führungsstange 4. Die Führungsstange 4 ist
von einem Handgriff 1 umgeben, der ergonomisch ausgebildet ist
und unter anderem eine Fingermulde 2 aufweist. Es ist eine
Federvorrichtung 8 vorgesehen, die als Zugfeder ausgebildet
ist und die Anlagebauteile aufeinander zu zieht, um das Anlegen
eines Schraubdeckelöffners an einen Schraubdeckel zu erleichtern. Die
Federvorrichtung 8 ist endseitig mit Hilfe eines Haltebolzens 12 an
der Führungsstange 4 befestigt, während
das andere Ende der Federvorrichtung 8 mit Hilfe eines
weiteren Haltebolzens 13 an dem Handgriff angeordnet ist.
Das erste Anlagebauteil 3 ist mit Hilfe einer Befestigungsschraube 10 an
der Führungsstange 4 befestigt.
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3 zeigt
eine andere Ausführungsform mit einem ersten Anlagebauteil 3,
das eine erste Anlagefläche 15 aufweist. Das erste
Anlagebauteil 3 ist an einer Führungsstange 4 fest
angeordnet, während ein zweites Anlagebauteil 6,
das eine gewölbte zweite Anlagefläche 16 aufweist,
relativ zur Führungsstange 4 verschiebbar angeordnet
ist. Während des Öffnungsvorganges verkippt das
zweite Anlagebauteil 6 automatisch und verklemmt sich so
mit der Führungsstange 4, dass der Abstand zwischen
der ersten Anlagefläche 15 und der zweiten Anlagefläche 16 während
des Öffnungsvorganges automatisch fixiert wird. Das zweite
Anlagebauteil 6 ist gemeinsam mit einem Handgriff 1 relativ
zur Führungsstange 4 verschiebbar.
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Die
Erfindung wurde in Bezug auf eine besondere Ausführungsform
beschrieben. Es ist jedoch selbstverständlich, dass Änderungen
und Abwandlungen durchgeführt werden können, ohne
dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche zu
verlassen.
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- 1
- Handgriff
- 2
- Fingermulde
- 3
- erstes
Anlagebauteil
- 4
- Führungsstange 5
- 6
- zweites
Anlagebauteil
- 7
- Klemmstift
- 8
- Federvorrichtung 9
- 10
- Befestigungsschraube
- 11
- Schraubverbindungen
- 12
- Haltebolzen
- 13
- weiterer
Haltebolzen
- 14
- Führungsbolzen
- 15
- erste
Anlagefläche
- 16
- zweite
Anlagefläche
- 17
- Anlagefläche
- 18
- Anlagefläche
- 19
- Schraubdeckel
- 20
- Drehrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202004003755
U1 [0002]
- - DE 202005008230 U1 [0002]