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Die Erfindung betrifft eine Kabelbinderzange gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus dem Stand der Technik ist eine Vielzahl von unterschiedlichen Varianten von Kabelbindern bekannt. Bis auf wenige Ausnahmen ist allen Kabelbindern ein Kabelbinderkopf gemeinsam, an welchen sich ein Kabelbinderband anschließt, welches mit seinem freien Ende unter Ausbildung einer Schlaufe in den Kabelbinderkopf einsteckbar ist. In dem Kabelbinderkopf ist üblicherweise eine Sperrzunge angeordnet, mittels welcher das in den Kabelbinderkopf eingesteckte Kabelbinderband gegen einen Auszug gesichert ist. Hierdurch kann ein Kabelbündel oder dergleichen durch Anziehen des Kabelbinderbandes und einem damit einhergehenden Bewegen des Kabelbinderbandes durch den Kabelbinderkopf gespannt werden, wobei nach dem Spannen der Verbund durch die das Kabelbinderband fixierende Sperrzunge gespannt bleibt.
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Problematisch hierbei ist jedoch, dass das manuelle Spannen des Kabelbinders relativ viel Fingerkraft und Fingerfertigkeit erfordert, gerade wenn der Kabelbinder an einem schlecht zugänglichen Ort angebracht werden muss.
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Aus diesem Grund sind bereits sogenannte Kabelbinderpistolen, welche gelegentlich auch als Kabelbinderzangen bezeichnet werden, bekannt, bei welchen das freie Ende des Kabelbinderbandes nach dem Einstecken in den Kabelbinderkopf an einem Schlitten aufgenommen werden kann. Der Kabelbinderkopf wird am Ende des Schlittens abgestützt, wonach durch Bewegen des Endes des Kabelbinderbandes mittels des Schlittens relativ zum Kabelbinderkopf der Kabelbinder gespannt wird. Diese Prozedere ist allerdings relativ umständlich, weil das Ende des Kabelbinderbandes in den Schlitten eingeführt werden muss. Zudem sind derartige Kabelbinderpistolen relativ aufwändig gestaltet, relativ groß und damit in schlecht zugänglichen Bereichen schwer handhabbar und nicht zuletzt mit Preisen um die 200,- € sehr teuer. Außerdem werden die bekannten Kabelbinderpistolen elektrisch betrieben und benötigen daher elektrischen Stromanschluss oder einen Aukku, der aufgeladen werden muss.
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Aus dem Stand der Technik sind des Weiteren eine Vielzahl von Zangen wie insbesondere Flachzangen bekannt mit zwei um eine Achse schwenkbar miteinander verbunden Zangenhebeln, welche jeweils einenends einen jeweiligen Griff und andernends eine Zangenbacke aufweisen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Kabelbinderzange zu schaffen, welche eine kostengünstige und einfache Alternative zum bisherigen Stand der Technik bietet.
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Die erfindungsgemäße Kabelbinderzange umfasst zwei um eine Achse schwenkbar miteinander verbundene Zangenhebel, welche jeweils einenends einen jeweiligen Griff und andernends eine Zangenbacke aufweisen, zwischen welchen ein Kabelbinderband einklemmbar ist. Dabei ist an einer der Zangenbacken ein Schieberelement gelagert, mittels welchem ein Kabelbinderkopf entlang des zwischen den Zangenbacken eingeklemmten Kabelbinderbands schiebbar ist. Erfindungsgemäß ist demzufolge eine manuell betätigbare Zange vorgesehen, zwischen deren Zangenbacken das Kabelbinderband einklemmbar und fixierbar ist. Dazu wird die Zange so angesetzt, dass die das Schieberelement aufweisende Zangenbacke nahe des Kabelbinderkopfs positioniert ist. Nach dem Einklemmen des Kabelbinderbandes kann sodann das Schieberelement manuell, insbesondere mit dem Daumen der die Zange haltenden Hand, aus einer Ausgangsstellung in eine ausgeschobene Stellung verlagert werden, wodurch der Kabelbinderkopf - unter Spannen des Kabelbinders - relativ zum in der Zange fixierten Kabelbinderband verschoben wird. Der Kabelbinderkopf wird dabei vorzugsweise soweit relativ zum Kabelbinderband verschoben, bis eine hinreichende Spannung des Kabelbinders um ein Kabelbündel oder dergleichen gegeben ist. Dabei ist es ein großer Vorteil, dass das Schieberelement manuell bewegt wird und somit die Kraft dosierbar ist, mittels welcher der Kabelbinder gespannt wird. Ein weiterer Vorteil ist die einfache Ausgestaltung und intuitive Handhabung der Zange, welche sich quasi zwangsläufig ergibt. Zudem ist die Zange ersichtlicher Weise sehr einfach aufgebaut und mit dem Schieberelement bestückt, so dass insgesamt ein sehr kostengünstiges Handwerkzeug geschaffen werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung sieht vor, dass das Schieberelement einen Fingerangriff aufweist, über welchen das Schieberelement manuell in Richtung von der Achse zum freien Ende der zugeordneten Zangenbacke bewegbar ist. Durch einen deratigen Fingerangriff, welcher beispielsweise eine Riffelung oder Ausformung für einen Finger umfasst, kann die Zange vielfach zuverlässig und betriebssicher betätig werden, ohne dass es zu Verletzungen, Blasen oder dergleichen an den Fingern kommen kann.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Schieberelement mittels eines Federelements in einer Ausgangsstellung gehalten ist, gegen dessen Federkraft das Schieberelement in eine ausgeschobene Stellung verlagerbar ist. Somit wird das Schieberelement nach dem Loslassen oder Wegnahme und Reduzierung der Fingerkraft selbsttätig in die Ausgangstellung zurück verlagert.
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Zudem ist es vorteilhaft, wenn das Schieberelement entlang einer Schiebeführung relativ zur zugeordneten Zangenbacke verschiebbar ist. Eine solche Schiebführung ist besonderes einfach herstellbar und ermöglicht eine intuitive Bewegung beim Spannen des Kabelbinders.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Schiebeführung durch eine Nut am Rücken der Zangenbacke gebildet ist, welche mit einem Eingriffselement auf Seiten des Schieberelements zusammen wirkt. Auch hierdurch ist die beschriebene Schiebeführung besonders einfach herstellbar.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn das Schieberelement ein Stützbereich zum Angriff an dem Kabelbinderkopf aufweist, welches sich zumindest im Wesentlichen bis zu einer Angriffsebene der zugeordneten Zangenbacke erstreckt. Somit kann der Kabelbinder besonders günstig gespannt werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Schieberelement zumindest im Wesentlichen S-förmig ausgebildet ist mit dem Stützbereich und einem Führungsbereich zur Führung entlang der zugeordneten Zangenbacke, wobei der Stützbereich über einen Zwischenbereich mit dem Führungsbereich verbunden ist. Hierdurch kann das Schieberelement zumindest im Wesentlichen formschlüssig am Rücken der Zangenbacke angeordnet werden, wobei ein vorderes Ende der Zangenbacke als Abstützung für den Zwischenbereich des Schieberelements dient, welches durch die Federkraft des Federelements in der Ausgangsstellung gehalten ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht an den freien Enden der Zangenbacken ein jeweiliger Angriffsbereich vor, welcher gegenüber der Angriffsebene der zugehörigen Zangenbacke übersteht. Ist beispielsweise das Kabelbinderband mit Zähnen versehen, welche zum Zusammenwirken mit der Sperrzunge des Kabelbinderkopfs vorgesehen sind, so können diese Angriffsbereiche in die jeweiligen Zähne eingreifen.
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Zur Erfindung gehört auch ein separat ausgebildetes Schieberelement für eine Kabelbinderzange der erläuterten Art, welches als Nachrüstteil oder dergleichen ausgebildet ist und welches ein Anbauelement umfasst, mittels welchem das Schieberelement an einer Zangenbacke einer handelsüblichen Zange nachrüstbar ist. Dabei wäre es denkbar, das Anbauelement in einfache Weise auf die korrespondierende Zangenbacke aufzustecken. Auch wäre es denkbar, dass jeweilige Zangenhersteller deren Flachzangen mit einem derartigen Nachrüstteil ausstatten. Dabei kann die Schiebeführung dann zwischen dem Schieberelement und dem Anbauelement vorgesehen sein.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der einzigen Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die einzige Fig. zeigt dabei eine Kabelbinderzange Seitenansicht auf eine Kabelbinderzange und einen mit dieser zu spannenden Kabelbinder.
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Eine erfindungsgemäße Kabelbinderzange umfasst zwei um eine Achse a schwenkbar miteinander verbundene Zangenhebel 1, 2, welche jeweils einenends einen jeweiligen Griff 3, 4 und andernends eine Zangenbacke 5, 6 aufweisen. Die Kabelbinderzange ist vorliegend nach Art einer Flachzange oder dergleichen gestaltet. Durch drücken und aufeinander zubewegen der Griffe 3, 4 sind somit die beiden Zangenbacken 5, 6 mit jeweiligen Angriffsseiten 21, 22 gegeneinander drückbar und ein Gegenstand, in vorliegenden Fall ein Kabelbinderband B eines Kabelbinders K einklemmbar.
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Von dem Kabelbinder ist außerdem ein Kabelbinderkopf K erkennbar, der eine rahmenartig umschlossene Öffnung aufweist, in welche das Kabelbinderband B unter Ausbildung einer Schlaufe S von seinem freien Ende E her eingesteckt ist. In dem Kabelbinderkopf K ist eine Sperrzunge gehalten, welche mit dem Kabelbinderband B form- und/oder kraftschlüssig zusammenwirkt, so dass nach Ziehen an dem Kabelbinderband B und Spannen des Kabelbinders, beispielsweise mit dessen Schlaufe S um ein Kabelbündel, das Kabelbinderband B in seiner Position innerhabe des Kabelbinderkopfs K positionsgenau verbleibt. Die Sperrzunge kann dabei insbesondere mit den Zähnen Z des Kabelbinderbandes B sperrend beziehungsweise verrastend zusammenwirken. Allerdings gibt es bekanntlich auch Kabelbinder, deren Sperrzunge sich zum Sperren und Fixieren des Kabelbinderbands B in dieses einschneidet und hierdurch einen Form- und Kraftschluss herstellt.
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Die beiden Angriffsseiten 21, 22 der Zangenbacken 5, 6 sind vorliegend zumindest im Wesentlichen eben ausgebildet und erstrecken sich demzufolge in einer jeweiligen Angriffsebene 9, 10. Zudem sind die Angriffsseiten 21, 22 gegebenenfalls mit Zähnen, einer Riffelung oder dergleichen Angriffsstruktur versehen. An den freien Enden 11, 12 der Zangenbacken 5, 6 ist ein jeweiliger Angriffsbereich 13, 14 vorgesehen, welcher gegenüber der Angriffsebene 9, 10 der zugehörigen Zangenbacke 5, 6 übersteht. Ist beispielsweise das Kabelbinderband B mit Zähnen Z versehen, so können diese Angriffsbereiche 13, 14 in die jeweiligen Zähne Z eingreifen.
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Am Rücken 8 der einen Zangenbacke 5 ist ein Schieberelement 7 in einer Ausgangsstellung gelagert, mittels welchem der Kabelbinderkopf K - nachdem das Kabelbinderband B in einer geeigneten Position nahe des Kabelbinderkopfes K zwischen den Zangenbacken 5, 6 eingeklemmt worden ist - entlang des zwischen den Zangenbacken 5, 6 eingeklemmten Kabelbinderbands K schiebbar ist.
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Hierzu umfasst das Schieberelement 7 eine Schiebeführung, entlang welcher das Schieberelement relativ zur zugeordneten Zangenbacke 5 aus der hier gezeigten Ausgangsstellung in eine ausgeschobene Stellung gemäß dem eingezeichneten Pfeil nach vorne verschiebbar beziehungsweise ausschiebbar ist. Eine solche Schiebführung ist besonderes einfach herstellbar und ermöglicht eine intuitive Bewegung beim Spannen des Kabelbinders.
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Die Schiebeführung ist im vorliegenden Fall beispielsweise durch eine im Querschnitt umgekehrt T-förmige oder schwalbenschwanzförmige Nut 15 am Rücken 8 der Zangenbacke 5 gebildet, welche mit einem demzufolge im Querschnitt beispielsweise T-förmigen oder schwalbenschwanzförmiges Eingriffselement 16 auf Seiten des Schieberelements 7 zusammen wirkt. Alternativ zu einer linearen Schiebeführung wäre beispielsweise auch eine parallelogrammartige Lagerung denkbar.
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An dem Schieberelement 7 ist hier ein Fingerangriff 17 angeformt, über welchen das Schieberelement 7 manuell in Richtung von der Achse a zum freien Ende 11 der zugeordneten Zangenbacke 5 bewegbar ist. Durch einen deratigen Fingerangriff 17, welcher beispielsweise eine Riffelung oder Ausformung für einen Finger umfasst, kann das Schieberelement 7 besonders einfach zwischen der Ausgangsstellung und der ausgeschobenen Stellung verlagert werden. Dabei kann das Schieberelement 7 beispielsweise mittels eines Federelements in der Ausgangsstellung gehalten sein und gegen dessen Federkraft in die ausgeschobene Stellung verlagerbar sein. Somit wird das Schieberelement 7 nach dem Loslassen oder Wegnahme und Reduzierung der Fingerkraft selbsttätig in die Ausgangstellung zurück verlagert. Allerdings ist das Federelement nicht zwingend erforderlich; auch durch manuelles Betätigen des Fingerangriffs 17 alleine ist das Schieberelement 7 bewegbar.
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Vorliegend ist das Schieberelement 7 zumindest im Wesentlichen S-förmig ausgebildet mit einem Stützbereich 18 und einem Führungsbereich 19 zur Führung entlang der zugeordneten Zangenbacke 5, wobei der Stützbereich 18 über einen Zwischenbereich 20 mit dem Führungsbereich 19 verbunden ist. Hierdurch kann das Schieberelement 7 zumindest im Wesentlichen formschlüssig am Rücken 8 der Zangenbacke 5 angeordnet werden, wobei das vordere Ende 11 der Zangenbacke 5 als Abstützung für den Zwischenbereich 20 des Schieberelements 7 dient, welches durch die Federkraft des Federelements in der Ausgangsstellung gehalten ist.
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Mittels des Stützbereichs 18 erfolgt der Angriff des Schieberelements 7 an dem Kabelbinderkopf. Hierzu erstreckt sich der Stützbereichs 18 des Schieberelements 7 zumindest im Wesentlichen bis zur Angriffsebene 9 der zugeordneten Zangenbacke 5. Somit kann bei eingeklemmten Kabelbinderband B im Nahbereich des Kabelbinderkopfs K dieser mittels des Stützbereichs 18 nahe beziehungsweise unmittelbar oberhalb des Kabelbinderbandes B verschoben werden. Somit ergibt sich ein besonders günstiger Kraftangriff des Stützbereichs 18 am Kabelbinderkopf K linear und parallel zum Kabelbinderband B.
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Insgesamt ist somit erkennbar, dass vorliegend eine manuell betätigbare Zange geschaffen ist, zwischen deren Zangenbacken 5, 6 das Kabelbinderband B einklemmbar und fixierbar ist. Dazu wird die Zange so angesetzt, dass die das Schieberelement 7 aufweisende Zangenbacke 5 nahe des Kabelbinderkopfs K und auf Seiten der Schlaufe S positioniert ist. Nach dem Einklemmen des Kabelbinderbandes B kann sodann das Schieberelement 7 manuell, insbesondere mit dem Daumen der die Zange haltenden Hand, aus der Ausgangsstellung in die ausgeschobene Stellung verlagert werden, wodurch der Kabelbinderkopf K - unter Spannen des Kabelbinders - relativ zum in der Zange fixierten Kabelbinderband B verschoben wird. Der Kabelbinderkopf K wird dabei soweit relativ zum Kabelbinderband B verschoben, bis eine hinreichende Spannung der Schlaufe S des Kabelbinders um ein Kabelbündel oder dergleichen gegeben ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zangenhebel
- 2
- Zangenhebel
- 3
- Griff
- 4
- Griff
- 5
- Zangenbacke
- 6
- Zangenbacke
- 7
- Schieberelement
- 8
- Rücken
- 9
- Angriffsebene
- 10
- Angriffsebene
- 11
- Ende von 5
- 12
- Ende von 6
- 13
- Angriffsbereich
- 14
- Angriffsbereich
- 15
- Nut
- 16
- Eingriffselement
- 17
- Fingerangriff
- 18
- Stützbereich
- 19
- Führungsbereich
- 20
- Zwischenbereich
- 21
- Angriffsseite
- 22
- Angriffsseite
- a
- Achse
- B
- Kabelbinderband
- K
- Kabelbinderkopf
- S
- Schlaufe
- Z
- Zähne