-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kompaktierschweißen
einer elektrischen Leitung, insbesondere an einen elektrischen Anschlusskontakt,
wie z. B. einen elektrischen Stift- oder Buchsenkontakt, bevorzugt
für widerstandsüberwachte Schaltkreise in einem
Kraftfahrzeug.
-
In
der Automobilindustrie ist ein einfaches, schnelles und massentaugliches
Verbinden von elektrischen Leitungen mit elektrischen Endverbindern (Terminals)
für das Bordnetz wünschenswert. Ein solches bekanntes
Verfahren ist das so genannte Kompaktierschweißen einer
elektrischen Leitung an einen elektrischen Anschlusskontakt. Beim
Kompaktierschweißen findet gleichzeitig ein Kompaktieren
der Einzeldrähte der Leitung und ein Aufschweißen
eines solchen Leitungspakets auf den Anschlusskontakt (Endverbinder)
statt. Ferner kann dabei ein Herstellen eines Isolationscrimps realisiert
werden. Hierdurch erreicht man eine hohe Effizienz, Sicherheit und
geringe Kosten je Schweißvorgang. Bekannte Kompaktier-Schweißverfahren
haben jedoch den Nachteil, dass eine Breite einer elektrischen Anschlusszone
des Anschlusskontakts auf eine Größe einer elektrisch
anzuschließenden Leitung eng abzustimmen ist. Hierdurch
verlieren die bekannten Kompaktier-Schweißverfahren an
Flexibilität, da ohne ein Umrüsten einer Vorrichtung
zum Kompaktierschweißen, im Wesentlichen nur eine einzige
Paarung einer Leitung mit einem Anschlusskontakt verarbeitet werden
kann. Hierdurch ergeben sich Durchsatzeinbußen bei einer
solchen Schweißvorrichtung sowie Kostennachteile.
-
Bei
einer bekannten Vorrichtung zum elektrischen Kompaktierschweißen
wird ein Schweißgesenk durch Keramikbacken begrenzt, wobei
die Keramikbacken beim Schweißvorgang seitlich an einer Unterelektrode
der Schweißvorrichtung anstehen. Eine Anschlusszone des
elektrischen Anschlusskontakts ist dabei an eine Breite der Elektroden
(Ober- und Unterelektrode) bzw. die Breite der Elektroden an eine
Breite der Anschlusszone angepasst. Die aus einer Vielzahl von Einzeldrähten
bestehende elektrische Leitung eines Kabels wird durch eine bewegliche
Oberelektrode, die geringfügig schmäler als die Unterelektrode
ist, auf die Anschlusszone des Anschlusskontakts aufgedrückt
und verteilt sich dabei über die gesamte Breite der elektrischen
Anschlusszone. Soll nun eine vergleichsweise dünne Leitung an
eine vergleichsweise große Anschlusszone angeschlossen
werden, so ist ein herkömmliches Kompaktier-Schweißverfahren
nicht mehr ordnungsgemäß durchführbar.
Bei dazu alternativen Kompaktier-Schweißverfahren wird
in einem zeitlich vorgeschalteten Arbeitsgang die aus einer Vielzahl
von Einzeldrähten bestehende elektrische Innenleitung des
Kabels zu einem massiven Block kompaktiert und erst dann aufgeschweißt.
Nachteilig bei einem solchen Verfahren ist ein zusätzlicher
und daher kostenintensiver Arbeitsgang, um das gewünschte
Ergebnis zu erhalten.
-
Die
DE 37 19 083 C1 offenbart
ein solches Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zum Kompaktierschweißen
von Litzen eines elektrischen Leiters, wobei mittels einer Sonotrode,
zwei Ambossen und einem Querhaupt ein Verdichtungsraum ausgebildet
wird, in welchem die Litzen unter Ultraschalleinwirkung aneinander
geschweißt werden. Der erste Amboss ist dabei horizontal
verschiebbar direkt über einer Sonotrodenfläche
angeordnet und bildet mit seiner Stirnfläche eine erste
Ambossfläche. Der zweite Amboss liegt direkt neben der
Sonotrode, ist vertikal verschiebbar angeordnet und bildet mit einer
Seitenfläche eine zweite Ambossfläche. Das auf dem
zweiten Amboss montierte Querhaupt bildet mit einer Unterseite eine
dritte Ambossfläche. Die drei Ambossflächen und
die Sonotrodenfläche bilden während des Schweißverfahrens
den Verdichtungsraum aus, in welchem die Litzen verschweißt
werden. Ein Kompaktier-Schweißverfahren von Litzen auf
einen elektrischen Anschlusskontakt ist dabei nicht vorgesehen.
-
Die
DE 3 437 749 A1 offenbart
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Kompaktierschweißen
von Litzen eines elektrischen Leiters an einen Träger,
wobei die Litzen unter Ultraschalleinwirkung untereinander verschweißt
und dabei gleichzeitig an den Träger geschweißt
werden. Hierbei ist der Träger auf einem Amboss angeordnet,
wobei mittels zweier über dem Träger verschieblich
angeordneter Backen ein Verdichtungsraum ausgebildet wird, in welchen
die Litzen eingelegt sind. In den Verdichtungsraum ist von einer
dem Amboss gegenüberliegenden Seite eine Sonotrode hinein
vorbewegbar, die die Litzen gemeinsam an den Träger schweißt.
Eine Breite der kompaktierten Litzen auf dem Träger entspricht
dabei immer einer Breite eines freien Endes der Sonotrode; d. h.
möchte man diese Breite verändern, so muss die
Sonotrode gegen eine anders ausgebildete Sonotrode ausgetauscht
werden.
-
Die
US 2008/0032569 bzw.
die
EP 1 771 274 A2 offenbaren
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ultraschall-Kompaktierschweißen
von Litzen eines elektrischen Leiters an einen Träger,
wobei die Litzen und der Träger gemeinsam in einen Verdichtungsraum
der Schweißvorrichtung eingebracht werden. Beim Einlegen
der Litzen und des Trägers in den sich ausbildenden Verdichtungsraum,
wird ein horizontal bewegliches Begrenzungselement für
den Verdichtungsraum auf einer Sonotrodenfläche derart weit
bis zu einem zweiten Begrenzungselement, welches direkt neben der
Sonotrode angeordnet ist, vorbewegt, bis eine Breite des Verdichtungsraums
im Wesentlichen einer Breite des Trägers entspricht. Das
entlang der Sonotrode vertikal bewegliche zweite Begrenzungselement
weist an seiner der Sonotrode abgewandten Seite einen überstehenden,
horizontal bewegbaren Amboss auf, wobei das zweite Begrenzungselement
und der Amboss derart vorbewegt werden, bis der Verdichtungsraum
in Umfangsrichtung im Wesentlichen geschlossen ist. Eine Breite
der kompaktierten Litzen auf dem Träger entspricht dabei
immer einer Breite des Trägers; d. h. möchte man
diese Breite verändern, so muss ein Träger mit
einer anderen Breite verwendet werden.
-
Mit
keiner der oben genannten Verfahren bzw. Vorrichtungen ist es möglich,
eine Breite eines auf einen Anschlusskontakt geschweißten
und kompaktierten Abschnitts einer elektrischen Leitung zu beeinflussen,
ohne eine entsprechende Vorrichtung umzurüsten bzw. einen
anderen Anschlusskontakt mit einer anderen Breite seiner elektrischen
Anschlusszone zu verwenden. Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung,
ein verbessertes Verfahren und eine verbesserte Vorrichtung zum
Kompaktierschweißen einer elektrischen Leitung bevorzugt
an einen elektrischen Anschlusskontakt zur Verfügung zu
stellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Kompaktierschweißen zur Verfügung
zu stellen, welche bzw. welches es ermöglicht – ohne
ein Umrüsten der Vorrichtung zum Kompaktierschweißen –,
eine variable Schweißbereite der Leitung auf dem Anschlusskontakt
zu realisieren, d. h. auch unterschiedliche Anschlusskontakte mit
unterschiedlichen Kabeln mechanisch fest und elektrisch leitend
verbinden zu können. Dies soll bevorzugt für einen
großen Bereich unterschiedlich dicker Leitungen mit einer variablen
Breite ihrer zu kompaktierenden Abschnitte an die betreffenden Anschlusszonen
der Anschlusskontakte realisiert werden können.
-
Die
Aufgabe der Erfindung wird mittels einer Vorrichtung und durch ein
Verfahren zum Kompaktierschweißen einer elektrischen Leitung,
insbesondere an einen elektrischen Anschlusskontakt, bevorzugt für
widerstandsüberwachte Schaltkreise eines Kraftfahrzeugs,
gemäß Anspruch 1 bzw. Anspruch 9 gelöst.
Zusätzliche Ausführungsformen der Erfindung ergeben
sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
In
einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Kompaktierschweißen einer elektrischen
Leitung an einen elektrischen Anschlusskontakt, weist die Vorrichtung
ein Unterwerkzeug, auf welchem ein zu kompaktierender Abschnitt der
Leitung positionierbar ist, und ein in einer Ebene bewegbares Oberwerkzeug
auf, wobei mittels des Oberwerkzeugs und des Unterwerkzeugs eine
Breite des zu kompaktierenden Abschnitts der Leitung variabel einstellbar
ist. Hierfür ist das Oberwerkzeug und bevorzugt auch das
Unterwerkzeug zweiteilig aufgebaut, wobei sowohl das Oberwerkzeug
als auch das Unterwerkzeug jeweils ein bewegliches oder verformbares
Schweißwerkzeug aufweisen, welche derart bewegbar oder
verformbar sind, dass sie in einem Zusammenwirken mit einem jeweilig
anderen Schweißwerkzeug des Unterwerkzeugs bzw. des Oberwerkzeugs,
einen durch die Breite des zu kompaktierenden Abschnitts der Leitung,
definierten Verdichtungsraum in einer Umfangsrichtung des Verdichtungsraums
schließen.
-
Hierbei
ist es bevorzugt, dass das jeweilig bewegbare oder verformbare Schweißwerkzeug
des Oberwerkzeugs bzw. des Unterwerkzeugs eine Schweißbacke
ist, die bevorzugt Keramik aufweist. Ferner ist es bevorzugt, dass
das jeweilig andere Schweißwerkzeug des Oberwerkzeugs bzw.
des Unterwerkzeugs zueinander korrespondierende Schweißeinrichtungen
für ein Elektro- oder ein Ultraschall-Schweißverfahren
sind, d. h. als Elektroden, oder eine Sonotrode und ein Amboss ausgebildet sind.
Gemäß der Erfindung werden die Schweißbacken
nicht wie im Stand der Technik an eine elektrische Anschlusszone
des Anschlusskontakts gepresst, sondern an die jeweilige Schweißeinrichtung.
-
Bevorzugt
sind beide Schweißeinrichtungen breiter ausgebildet als
der elektrische Anschlusskontakt bzw. die Breite des zu kompaktierenden
Abschnitts der elektrischen Leitung. Ferner ist in bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung die jeweilige Schweißbacke des Oberwerkzeugs
und des Unterwerkzeugs gegenüber der jeweilig anderen Schweißeinrichtung
im Oberwerkzeug bzw. im Unterwerkzeug bevorzugt verschieblich angeordnet.
Hierbei ist es bevorzugt, dass die Schweißeinrichtung und
die Schweißbacke des Oberwerkzeugs bzw. des Unterwerkzeugs
direkt aneinander mit einer gemeinsamen Seite anliegen und federnd
gelagert sind. Darüber hinaus ist es bevorzugt, dass die
beiden Schweißbacken im Wesentlichen diagonal zueinander
angeordnet sind, und sich die beiden Schweißeinrichtungen
im Wesentlichen gegenüberliegen.
-
Gemäß der
Erfindung ist auf der Schweißeinrichtung des Unterwerkzeugs
ein elektrischer Anschlusskontakt positionierbar, auf dessen Anschlusszone
der zu kompaktierende Abschnitt der elektrischen Leitung vorsehbar
ist. Mittels der Schweißbacke und der Schweißeinrichtung
des Oberwerkzeugs und der Schweißbacke des Unterwerkzeugs
wird der Verdichtungsraum auf der Anschlusszone des Anschlusskontakts
ausbildet. Hierbei kann das Oberwerkzeug an/in einem Halter gelagert
sein, wobei dessen Schweißbacke federnd am/im Halter gelagert ist.
Ferner kann das Unterwerkzeug an/in einem Halter gelagert sein,
wobei dessen Schweißbacke ebenfalls federnd am/im Halter
vorgesehen ist. Gemäß der Erfindung ist der Halter
des Oberwerkzeugs bzw. das Oberwerkzeug in zwei Richtungen, die
zueinander im Wesentlichen senkrecht stehen, bevorzugt vertikal
und horizontal, verfahrbar.
-
In
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird auf dem Anschlusskontakt der zu kompaktierende Abschnitt
der elektrischen Leitung positioniert. Ferner wird durch die Schweißbacke
des Unterwerkzeugs, und die Schweißeinrichtung und die
Schweißbacke des Oberwerkzeugs, der in seiner Breite variable
Verdichtungsraum um den zu kompaktierenden Abschnitt der Leitung
herum ausgebildet. Anschließend wird das Kompaktier-Schweißverfahren
durchgeführt, wobei der zu kompaktierende Abschnitt der
Leitung kompaktiert und verschweißt wird.
-
Ferner
kann zeitlich vor dem Positionieren des zu kompaktierenden Abschnitts
der elektrischen Leitung, ein elektrischer Anschlusskontakt auf
dem Schweißwerkzeug des Unterwerkzeugs vorgesehen werden.
Zeitlich danach wird dann der zu kompak tierende Abschnitt der Leitung
auf einer elektrischen Anschlusszone des Anschlusskontakts positioniert. Im
Anschluss daran wird die Schweißbacke des Oberwerkzeugs
wenigstens teilweise auf die Anschlusszone des Anschlusskontakts
derart aufgesetzt, dass dabei die Breite des Verdichtungsraums auf
der Anschlusszone begrenzt wird. Durch die bezüglich der
Schweißbacke des Oberwerkzeugs verlagerbare Schweißeinrichtung
des Oberwerkzeugs, und der bezüglich der Schweißeinrichtung
des Unterwerkzeugs verlagerbaren Schweißbacke des Unterwerkzeugs,
wird dann der Verdichtungsraum auf der Anschlusszone ausgebildet.
-
Ferner
kann in Ausführungsformen der Erfindung zeitlich vor oder
beim Durchführen des Kompaktier-Schweißverfahrens
durch ein Crimpwerkzeug der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ein Isolationscrimp des elektrischen Anschlusskontakts
mit der elektrischen Leitung hergestellt werden. D. h. die Crimplaschen
des Anschlusskontakts werden geschlossen.
-
Mittels
der gegeneinander verstellbaren Werkzeuge (Schweißbacke,
Schweißeinrichtung) im Oberwerkzeug und im Unterwerkzeug,
sowie des bewegbaren Oberwerkzeugs, wird eine Vorrichtung zum Kompaktierschweißen
zur Verfügung gestellt, die ohne einen Austausch von mechanischen
Komponenten unterschiedliche Schweißbreiten auf einem elektrischen
Anschlusskontakt bzw. einem elektrischen Anschluss eines Stanzgitters
ermöglicht; d. h. die Schweißbereiten sind erfindungsgemäß vollständig
automatisch einstellbar.
-
Gemäß der
Erfindung können Anschlusskontakte mit verschieden breiten
Anschlusszonen ohne den Austausch von Komponenten verarbeitet werden.
D. h. auch, dass gleiche Anschlusszonen für einen weiten
Bereich verschiedener Größen von Leitungen verwendet
werden können. Ein bisher vorgeschalteter Kompaktiervorgang
der elektrischen Leitung kann entfallen. Ferner können
für den Fall eines elektrischen Schweißverfahrens
die Oberelektrode und die Unterelektrode breiter bzw. massiver als
im Stand der Technik ausgestaltet werden, was eine Standzeit der
Elektroden erheblich erhöht.
-
Durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße
Verfahren ist es möglich, eine vergleichsweise dünne
Leitung an eine vergleichsweise breite Anschlusszone elektrisch
anzuschließen. Ferner kann bei unterschiedlich dicken elektrischen
Leitungen eine identische Schweißfläche realisieren
werden bzw. je nach Größenverhältnissen
der Leitung (Querschnitt) und der elektrischen Anschlusszone (Fläche)
eine Schweißfläche angepasst werden. Die Erfindung
ist insbesondere für elektrische Signalkontakte, wie z.
B. für einen Airbag oder einen Sensoranschluss in einem
Kraftfahrzeug, von Vorteil, da solche elektrischen Schaltkreise
meist widerstandsüberwacht sind, und erfindungsgemäß ein
elektrischer Widerstand genau eingestellt werden kann. Somit werden
Ausfälle oder Fehlfunktionen der betreffenden elektrischen
bzw. elektronischen Einrichtung vermieden.
-
Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügte, schematische Zeichnung
näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 einen
prinzipiellen Aufbau einer Vorrichtung zum Kompaktierschweißen
einer elektrischen Leitung an einen elektrischen Anschlusskontakt,
sowie einen Ablauf eines entsprechenden Verfahrens;
-
2 eine
Vorrichtung gemäß dem Stand der Technik zum Kompaktierschweißen
sowie einen dazugehörigen Verfahrensablauf (Bilder I bis
VI); und
-
3 eine erfindungsgemäße
Vorrichtung zum Kompaktierschweißen sowie einen dazugehörigen,
erfindungsgemäßen Verfahrensablauf (Bilder I bis
VIII).
-
In
den folgenden Ausführungen wird die Erfindung ausgehend
vom in 1 und 2 dargestellten Stand der Technik
anhand einer Vorrichtung und eines Verfahrens zum Kompaktierschwei ßen
einer elektrischen Leitung an einen elektrischen Buchsenkontakt
näher erläutert. Die Erfindung soll jedoch nicht
auf einen solchen Buchsenkontakt beschränkt sein, sondern
generell elektrische Anschlüsse bzw. elektrische Anschlusskontakte
umfassen. Dies betrifft z. B. einen Anschlusskontakt an einem elektrischen
Stiftkontakt, einem Terminal oder einem elektrischen Stanzgitter.
Darüber hinaus ist die Erfindung nicht auf Anwendungen
im Automobilbereich beschränkt. Ferner wird die Erfindung
anhand einer Vorrichtung und eines Verfahrens zum elektrischen Widerstands-Kompaktierschweißen
näher erläutert. Die Erfindung soll jedoch nicht
auf eine solche Vorrichtung bzw. ein solches Verfahren beschränkt
sein, sondern kann auch auf andere Schweißvorrichtungen
bzw. Schweißverfahren angewendet werden.
-
1 zeigt
in einer dreidimensionalen Ansicht einen prinzipiellen Aufbau einer
Vorrichtung 1 zum Kompaktierschweißen. Der Vorrichtung 1 werden
eine Vielzahl von elektrischen Anschlusskontakten 10 von
links kommend (mit Bezug auf die 1) über
eine Zuführeinrichtung zugeführt, um jeweils mit einem
Kabel 30 elektrisch verbunden zu werden. Für einen
Weitertransport der zusammenhängenden Anschlusskontakte 10 weist
ein Trägerstreifen 110 der Anschlusskontakte 10 Transportöffnungen 112 auf, mittels
welcher der Trägerstreifen 110 in einen Schweißbereich
der Kompaktier-Schweißvorrichtung 1 vorbewegbar
ist.
-
Befindet
sich der Anschlusskontakt 10 im Schweißbereich
der Vorrichtung 1 zum Kompaktierschweißen so wird
zunächst ein freier Endabschnitt des elektrischen Kabels 30 auf
einem hinteren Abschnitt des Anschlusskontakts 10 platziert,
wobei ein abisolierter freier Endabschnitt einer elektrischen Leitung 304 des
Kabels 30 auf einer elektrischen Anschlusszone 104 des
Anschlusskontakts 10 zu liegen kommt. Hierbei liegt ein
nach wie vor elektrisch isolierter Bereich des Kabels 30 im
Bereich zweier Crimplaschen 102 des Anschlusskontakts 10.
-
Zunächst
werden die Crimplaschen 102 mittels eines Crimpwerkzeugs 20,
das z. B. als ein Biegestempel ausgebildet sein kann, geschlossen,
wodurch sich eine mechanisch feste Verbindung des Kabels 30 über
dessen elektrische Isolierung 302 mit dem elektrischen
Anschlusskontakt 10 ergibt. Ferner wird bevorzugt im selben
Arbeitsgang der Anschlusskontakt 10 von seinem Trägerstreifen 110 getrennt,
d. h. das Crimpwerkzeug 20 trennt den Anschlusskontakt 10 vom
Trägerstreifen 110. Darauf folgend werden zwei
seitliche Schweißbacken 50 und zwei Elektroden 40 an
den zu verschweißenden Bereich zwischen der Leitung 304 und
der Anschlusszone 104 des Anschlusskontakts 10 vorbewegt.
-
Befinden
sich die beiden Schweißbacken 50 und die beiden
Elektroden 40 in ihrer jeweiligen Arbeitsposition, so wird
der freie Endabschnitt der Leitung 304 kompaktiert und
mit der Anschlusszone 104 des Anschlusskontakts 10 verschweißt.
Anschließend wird das mittels der Crimplaschen 102 reibschlüssig
und mittels der Kompaktierschweißung stofflich einstückig
mit dem Anschlusskontakt 10 verbundene Kabel 30 aus
der Kompaktier-Schweißvorrichtung 1 entnommen
und kann einer Weiterverarbeitung zugeführt werden. Darauf
folgend wird ein weiterer elektrischer Anschlusskontakt 10 in
die Kompaktier-Schweißvorrichtung 1 eingebracht.
-
Die 2-I bis 2-VI zeigen
eine Kompaktier-Schweißvorrichtung 1 sowie ein
dazugehöriges Verfahren zum Kompaktierschweißen
gemäß dem Stand der Technik.
-
Zunächst
wird in einen Bereich zweier gegenüberliegender Elektroden 40,
einer Oberelektrode 410 und einer Unterelektrode 420,
der elektrische Anschlusskontakt 10 und der freie, abisolierte
Endabschnitt der Leitung 304 des Kabels 30 eingebracht,
was durch die beiden Pfeile in 2-I verdeutlicht
ist. Hierbei wird der Anschlusskontakt 10 auf der Unterelektrode 420 platziert,
wobei die elektrische Anschlusszone 104 des Anschlusskontakts 10 der
Unterelektrode 420 abgewandt ist. Auf die Anschlusszone 104 wird
der freie Endabschnitt der Leitung 304 gelegt, wobei sich
auf der der Anschlusszone 104 abgewandten Seite der Leitung 304 die
Oberelektrode 410 befindet. D. h. ein mechanischer Kontaktbereich
zwischen der Anschlusszone 104 und der Leitung 304 befindet
sich zwischen den beiden Elektroden 40.
-
Darauf
folgend werden die beiden Schweißbacken 50 in
ihre jeweilige Arbeitsposition vorbewegt. Hierzu werden die beiden
Schweißbacken 50 nach unten (mit Bezug auf 2-II) bewegt und anschließend
durch eine Seitwärtsbewegung mit einem freien Ende an die
Unterelektrode 420 und den Anschlusskontakt 10 angelegt.
Im Stand der Technik ist der Anschlusskontakt 10 im Schweißbereich
mit der elektrischen Leitung 304 ungefähr genauso
breit wie die Unterelektrode 420 ausgebildet. D. h. dass
die Unterelektrode 420 an eine Breite des Anschlusskontakts 10 im
Bereich dessen Anschlusszone 104 abgestimmt werden muss.
D. h. auch, dass, falls unterschiedlich breite Anschlusszonen 104 verwendet werden
sollen, die Unterelektrode 420 angepasst werden muss, also
auszuwechseln ist. Dies gilt analog auch für die Oberelektrode 410.
Die Bewegung der jeweiligen Schweißbacke 50 ist
wiederum mit Pfeilen verdeutlicht.
-
Danach
wird die Leitung 304 mittels der beweglichen Oberelektrode 410 mechanisch
vorverdichtet. D. h. die Oberelektrode 410 bewegt sich
auf die Unterelektrode 420 zu und klemmt die Leitung 304 zwischen
ihrer Schweißfläche 412 und der Anschlusszone 104 des
Anschlusskontakts 10 ein. Hierbei wird ein evtl. vorhandenes
Spiel zwischen dem Anschlusskontakt 10 und einer Schweißfläche 422 der
Unterelektrode 420 eliminiert, sodass die Unterelektrode 420,
der Anschlusskontakt 10, die Leitung 304 und die
Oberelektrode 410 mit Druck aneinander anliegen, wobei
die beiden Elektroden 40 die Leitung 304 und den
Anschlusskontakt 10 zwischen sich einklemmen.
-
Dabei
findet ferner mittels der Schweißbacken 50 eine
Klemmung der elektrischen Leitung 304 in einer im Wesentlichen
90°-Richtung dazu statt, sodass eine seitliche Herausbewegung
der elektrischen Leitung 304 aus dem Schweißbereich
aufgrund der Schweißbacken 50 unmöglich
ist. Beim mechanischen Vorverdichten wird ein anfänglich
im Wesentlichen kreisrunder, aus einer Vielzahl von Einzeldrähten
bestehender, elektrischer Litzenleiter zusammengedrückt
und erhält eine immer rechteckigere Form. Das mechanische
Vorverdichten der elektrischen Leitung 304 wird über
eine Aufsetzhöhe hA kontrolliert.
D. h. ist die Aufsetzhöhe hA erreicht,
so wird das mechanische Vorverdichten gestoppt (siehe 2-III) und das eigentliche Kompaktier-Schweißverfahren
kann erfolgen.
-
Dieses
ist in 2-IV dargestellt. Zwischen der
Ober- 410 und der Unterelektrode 420 wird eine Schweißspannung
U40 für eine Zeitspanne Δt40 angelegt. Hierbei drückt wiederum
die Oberelektrode 410 mit einer Kraft in Richtung auf die
Unterelektrode 420, sodass eine Querschnittsverkleinerung
der elektrischen Leitung 304 aufgrund eines Aufschmelzen
der Leitung 304 im Schweißbereich kompensiert werden
kann. Während des Schweißvorgangs bewegt sich
die Oberelektrode 410 um einen Betrag Δh410 in Richtung auf die Unterelektrode 420 zu. Überschreitet
der Wert Δh410 einen gewissen Wert,
so wird der Schweißvorgang unterbrochen (Setzwegabschaltung).
Eine Kontrolle kann über die Schweißzeit Δt40 stattfinden.
-
Direkt
nach dem Schweißvorgang kann noch eine gewisse Zeit gewartet
werden, in welcher die Oberelektrode 410 nach wie vor mit
einer Kraft in Richtung auf die Unterelektrode 420 beaufschlagt
ist. Dies ist in 2-V dargestellt.
Innerhalb dieser Nachhaltezeit kann eine Kontrolle über
einen Setzweg ΔhS stattfinden.
D. h. nach dem Schweißen setzt sich die Oberelektrode 410 noch
eine gewisse Strecke. Ist der vorbestimmte Setzweg ΔhS erreicht, so ist die erwünschte
Schweißqualität erreicht, und darauf folgend kann
das an den Anschlusskontakt 10 geschweißte Kabel 30 aus
der Kompaktier- Schweißvorrichtung 1 entnommen
werden. Dies ist in 2-VI dargestellt,
wobei die Schweißbacken 50 und die Oberelektrode 410 wieder
in ihre in 2-I dargestellte Ausgangsposition
fahren.
-
Die
in der 3 dargestellte erfindungsgemäße
Vorrichtung 1 und das erfindungsgemäße
Verfahren zum Kompaktierschweißen unterscheiden sich vom
Stand der Technik im Wesentlichen dadurch, dass die Schweißwerkzeuge 40; 50; 410, 420; 510, 520 der
Vorrichtung 1 anders konfiguriert und anders bewegbar sind.
Gemäß der Erfindung werden die Schweißwerkzeuge 410, 510,
insbesondere eine Schweißeinrichtung 410 und eine
Schweißbacke 510, in einem Oberwerkzeug 2,
und die Schweißwerkzeuge 420, 520, insbesondere
eine weitere Schweißeinrichtung 420 und eine weitere
Schweißbacke 520, in einem Unterwerkzeug 3 zusammengefasst.
Die Schweißeinrichtungen 410, 420 sind
im vorliegenden Ausführungsbeispiel Elektroden 410, 420.
Es ist jedoch erfindungsgemäß möglich,
andere Schweißeinrichtungen 410, 420,
wie z. B. eine Sonotrode 410 und einen Amboss 420,
anzuwenden. Die Schweißbacken 510, 520 sind
im vorliegenden Ausführungsbeispiel Keramikbacken 510, 520.
Es ist jedoch selbstverständlich möglich, andere
Schweißbacken 510, 520 anzuwenden.
-
Hierbei
können die jeweiligen beiden Schweißwerkzeuge 410, 420; 510, 520 des
Oberwerkzeugs 2 bzw. des Unterwerkzeugs 3 unabhängig voneinander
vorgesehen sein oder, wie in der 3 dargestellt,
aneinander anliegen. Im letzteren Fall ist die jeweilige Schweißbacke 510, 520 verschieblich an
einer Seite der jeweiligen Schweißeinrichtung 410, 420 vorgesehen.
Um ein Bewegen insbesondere des Oberwerkzeugs 2 zu erleichtern,
können die Schweißbacke 510 und die Schweißeinrichtung 410 in
einem Halter 60, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als ein Elektrodenhalter 60 ausgebildet ist, vorgesehen
sein. Ferner können die Schweißbacke 520 und
die Schweißeinrichtung 420 in einem bevorzugt
feststehenden Halter 70 aufgenommen sein. Der Halter 70 ist
vorliegend dann wiederum ein Elektrodenhalter 70.
-
Gemäß der
Erfindung besitzt der gesamte Halter 60 bzw. das Oberwerkzeug 2 wenigstens
zwei translatorische Freiheitsgrade (siehe Doppelpfeilkreuz in 3–1), wobei
es bevorzugt ist, dass der Halter 60 bzw. das Oberwerkzeug 2 horizontal und
vertikal bewegbar sind. Ferner ist die Schweißbacke 510 am/im
Halter 60 in einer Führung 62 bevorzugt
mittels einer Druckfeder (in der 3 nicht dargestellt)
federnd aufgenommen und kann sich gegenüber dem Halter 60 bzw.
der Schweißeinrichtung 410 linear bewegen (siehe
Doppelpfeil in der Schweißbacke 510 in 3–1). Der
Halter 70 bzw. die Schweißeinrichtung 420 ist
bevorzugt festgelegt innerhalb der Vorrichtung 1 aufgenommen, wobei
die Schweißbacke 520 am/im Halter 70 ebenfalls
in einer Führung 72 bevorzugt mittels einer Druckfeder
(in der 3 ebenfalls nicht dargestellt) federnd
aufgenommen ist und sich gegenüber dem Halter 70 bzw.
der Schweißeinrichtung 420 linear bewegen kann
(siehe Doppelpfeil in der Schweißbacke 520 in 3–1); besitzt
also wenigstens einen translatorischen Freiheitsgrad.
-
Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die beiden, bevorzugt
gleich großen, Schweißbacken 510, 520 zu
jedem Zeitpunkt beim Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens einander im Wesentlichen diagonal gegenüberliegend
vorgesehen. Beim Ausbilden eines Verdichtungsraums 45 für
einen zu kompaktierenden Abschnitt 305 der Leitung 304 und beim
durchzuführenden Schweißverfahren auf der unteren
Schweißeinrichtung 420 (in der 3 nicht dargestellt)
bzw. auf dem elektrischen Anschlusskontakt 10, gibt es
eine gewisse Überdeckung der beiden Schweißbacken 510, 520.
Die beiden, bevorzugt gleich großen, Schweißeinrichtungen 410, 420 liegen in
einer Ruhelage einander im Wesentlichen gegenüber, wobei
beim Ausbilden des Verdichtungsraums 45 und dem durchzuführenden
Schweißverfahren, die beiden Schweißeinrichtungen 410, 420 versetzt zueinander
angeordnet sind. D. h. (mit Bezug auf die 3)
ein linker Rand der Schweißfläche 412 der oberen
Schweißeinrichtung 410 und ein rechter Rand der
Schweißfläche 422 der unteren Schweißeinrichtung 420 überdecken
sich.
-
Für
das Ausbilden des Verdichtungsraums 45 weisen neben den
Schweißflächen 412, 422 der beiden
Schweißeinrichtungen 410, 420, die Schweißbacken 510, 520 entsprechende
seitliche Begrenzungsflächen 514, 524 auf.
Gemäß der Erfindung sind die beiden Schweißflächen 412, 422 und die
beiden Begrenzungsflächen 514, 524 jeweils
im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet, wobei die Begrenzungsflächen 514, 524 im
Wesentlichen senkrecht zu den Schweißflächen 412, 422 liegen.
D. h. beim Zusammenfahren des Oberwerkzeugs 2 mit dem Unterwerkzeug 3 bildet
sich ein im Wesentlichen rechteckiger Verdichtungsraum 45 aus.
Es ist natürlich möglich, anders aufgebaute Verdichtungsräume 45 anzuwenden.
Hierfür sind dann die Schweißeinrichtungen 410, 420 und
die Schweißbacken 510, 520 mit entsprechend
konfigurierten Schweißflächen 412, 422 bzw.
Begrenzungsflächen 514, 524 versehen.
-
Um
eine exakte Führung zu realisieren und auch eine Seitwärtsbewegung
der oberen Schweißbacke 510 innerhalb des Halters 60 zu
verhindern, kann der Halter 60 einen Führungsstift 66 aufweisen, der
in einer korrespondierenden Führungsbohrung 516 oder
Führung (in der 3 nicht dargestellt) über
eine Passung geführt ist. Dies stellt sicher, dass die
Schweißbacke 510 immer eng an der Schweißeinrichtung 410 anliegt.
Analog kann die untere Schweißbacke 520 in deren
Halter 70 geführt sein, was in der 3 allerdings nicht dargestellt ist.
-
Im
Folgenden wird eine Durchführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zum
Kompaktierschweißen anhand der 3-I bis 3-VII näher erläutert. Hierbei
wird die Leitung 304 des Kabels 30 mit seinem
zu kompaktierenden Abschnitt 305 fest und elektrisch leitend
mit der Anschlusszone 104 des Anschlusskontakts 10 ver bunden,
wobei die Breite B305 des kompaktierten
Abschnitts 305 auf der Anschlusszone 104 in gewissen
Grenzen frei wählbar ist. Gemäß der Erfindung
wird in einer einzigen Vorrichtung 1 und in einem einzigen
Produktionsschritt die Leitung 304 kompaktiert, an den
Anschlusskontakt 10 geschweißt und ein Isolationscrimp
des Anschlusskontakts 10 hergestellt.
-
Zunächst
(siehe 3-I) wird der Anschlusskontakt 10 automatisch
auf der unteren Schweißeinrichtung 420 derart
positioniert, dass er mit einer schmalen Längsseite an
der unteren Schweißbacke 520 anliegt. Der auf
einem Reel angelieferte Anschlusskontakt 10 ist dabei noch
am Trägerstreifen 110 befestigt. Anschließend
wird das an seinem freien Längsendabschnitt abisolierte
Kabel 30 mit seinem zu kompaktierenden Abschnitt 305 seiner
Leitung 304 auf der Anschlusszone 104 des Anschlusskontakts 10 positioniert
(siehe 3-II). Hierbei ist es bevorzugt,
dass der zu kompaktierende Abschnitt 305 ebenfalls möglichst
nahe an der unteren Schweißbacke 520 zu liegen
kommt. Hierbei kann das Oberwerkzeug 2 schon in Bewegung
sein.
-
Das
obere Schweißwerkzeug 410 wird mit seiner seitlichen
Schweißbacke 521 motorisch (mechanisch oder elektrisch)
auf die Schweißbreite B305 eingestellt
(siehe 3-I bis 3-IV),
die geringer als eine Breite B104 des Anschlusskontakts 10 im
Bereich seiner Anschlusszone 104 sein kann. Hierfür fährt
das Oberwerkzeug 2 bzw. der Halter 60 des Oberwerkzeugs 2 nach
rechts in horizontaler Richtung auf die untere Schweißbacke 520 zu
(siehe 3-I). Erreicht die seitliche
Begrenzungsfläche 514 der Schweißbacke 510 für
den Verdichtungsraum 45 in vertikaler Richtung einen Bereich
(siehe 3-I) des Anschlusskontakts 10,
so wird die Seitwärtsbewegung des Oberwerkzeugs 2 gestoppt
und dieses vertikal nach unten gefahren (siehe 3-II).
-
Die
obere Schweißbacke 510 setzt schließlich
mit einem Rand auf der Anschlusszone 104 des Anschlusskontakts 10 auf
(siehe 3-III).
-
Im
Anschluss daran wird das Oberwerkzeug 2 horizontal nach
rechts in Richtung auf die untere Schweißbacke 520 derart
weit zubewegt (3-IV), bis sich zwischen den
seitlichen Begrenzungsflächen 514, 524 der
beiden Schweißbacken 510, 410 die Schweißbreite
B305 bzw. die Breite B305 des
Verdichtungsraums 45 ausbildet. Ist dies der Fall, so wird
die Horizontalbewegung des Oberwerkzeugs 2 gestoppt und
darauf folgend wieder das Oberwerkzeug 2 auf das Unterwerkzeug 3 vertikal
zubewegt. Hierbei wird die obere Schweißbacke 510 entgegen
einer Federkraft in den Halter 60 bzw. entlang des oberen Schweißwerkzeugs 410 bewegt.
-
Das
Oberwerkzeug 2 wird nun solange auf das Unterwerkzeug 3 vertikal
zubewegt, bis sich zuerst die obere Schweißeinrichtung 410 und
die untere Schweißbacke 520 in einem Überdeckungsbereich berühren
(3-V), der Verdichtungsraum 45 beginnt
sich auszubilden und ist bereits in Umfangsrichtung auf der Anschlusszone 104 vollständig
geschlossen. Ist dies der Fall, so erfolgt bei der Vertikalbewegung
des Oberwerkzeugs 2 zusätzlich zur Einwärtsbewegung
der oberen Schweißbacke 510 in den Halter 60,
eine Einwärtsbewegung der unteren Schweißbacke 520 in
den Halter 70 bzw. eine Bewegung entlang des unteren Schweißwerkzeugs 420. Schließlich
kommt die obere Schweißeinrichtung 410 in Kontakt
mit dem zu kompaktierenden Abschnitt 305 der Leitung 304,
wobei die Leitung 304 dann noch für eine gewisse
Distanz durch eine Weiterbewegung des Oberwerkzeugs 3 vorkomprimiert
wird (3-VI). Hierbei ist dann der
Verdichtungsraum 45 endgültig ausgebildet.
-
Durch
Messen einer Aufsetzhöhe kann bestimmt werden, ob sich
eine oder eine Mehrzahl von Litzen der Leitung 304 zwischen
der oberen Schweißbacke 510 und Anschlusskontakt 10 befinden.
Ist dies der Fall, so kann das Oberwerkzeug 2 bevorzugt
ein wenig nach oben und nach links weggefahren werden, um anschließend
durch eine kleine Bewegung nach unten und nach rechts die Litzen einzufangen
und in Richtung des entstehenden Verdichtungsraums 45 zu
bewegen.
-
Nun
erfolgt durch Anlegen der Schweißspannung U40 mit
einer vorher bestimmten Stromstärke I40 an
die beiden Schweißeinrichtungen 410, 420 der
z. B. oben beschriebene Standardprozess des Widerstandsschweißens
(3-VII), wobei zunächst
die Leitung 304 kompaktiert und dann zunehmend auch an
den Anschlusskontakt 10 geschweißt wird. Eine Prozessteuerung
des Kompaktierschweißens erfolgt bevorzugt durch Messung
des Setzwegs Δh410 des oberen Schweißwerkzeugs 410 bzw.
des Oberwerkzeugs 2 bzw. des Halters 60 bzw. der
unteren oder oberen Schweißbacke 510, 520 während
des Kompaktierschweißens. Erfindungsgemäß erfolgt
bevorzugt keine Bestimmung einer Höhe des kompaktierten
Abschnitts 305.
-
Ist
das Kompaktier-Schweißverfahren abgeschlossen und sind
die notwendigen Messungen zum Überprüfen der Schweißgüte
beendet, so fährt das Oberwerkzeug 2 wieder in
seine Ausgangsposition, gleichzeitig kann der Anschusskontakt 10 von der
unteren Schweißeinrichtung 420 genommen werden.
Dies kann in dieselbe oder in eine entgegengesetzte Richtung erfolgen,
aus welcher der Anschlusskontakt 10 auf der unteren Schweißeinrichtung 420 platziert
wurde (siehe Pfeil in 3-I).
Darauf folgend kann ein neuer elektrischer Anschlusskontakt 10 auf der
unteren Schweißeinrichtung 420 platziert werden,
und bei Bedarf mit einer anderen Größe einer elektrischen
Leitung 304 und/oder einer anderen Schweißbereite
B305 elektrisch angeschlossen werden.
-
Es
ist natürlich erfindungsgemäß möglich, das
Oberwerkzeug 2 phasenweise in einer anderen Art zu bewegen,
als oben beschrieben. Dies gilt insbesondere für die Aufsetzbewegung
der Schweißbacke 510 auf die Anschlusszone 104 des
Anschlusskontakts 10. So können sich hier z. B.
die in den 3-I und 3-II dargestellten
translatorischen Bewegungen auch überlagern. Ferner ist
es möglich, statt der Bewegung der Schweißbacke 510 auf
der Anschlusszone 104 (3-III),
zuerst die Schweißbereite B305 mit
dem Oberwerkzeug 2 anzufahren und dann erst das Oberwerkzeug 2 abzusenken.
-
Der
Isolationscrimp des Anschlusskontakts 10 kann dabei an
einem beliebigen Zeitpunkt des oben beschriebenen Verfahrens erfolgen.
Bevorzugt ist es jedoch, wenn der Isolationscrimp dann eingerichtet
wird, wenn der Anschlusskontakt 10 sicher auf dem unteren
Schweißwerkzeug 420 liegt; d. h. z. B. vom oberen
Schweißwerkzeug 410 auf das untere Schweißwerkzeug 420 gedrückt
wird. Bevorzugt wird der Isolationscrimp zeitlich vor oder beim
Durchführen des Kompaktier-Schweißverfahrens eingerichtet. Hierbei
betätigt ein mechanisch mit dem Crimpwerkzeug 20 verbundener
Stößel ein Schnittmesser, das den Anschlusskontakt 10 vom
Trägerstreifen 110 abtrennt. Es ist natürlich
auch möglich, den Isolationscrimp zeitlich vor dem Bewegen
oder beim Bewegen des Oberwerkzeugs 2 einzurichten.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 kann dabei
derart eingerichtet sein, dass sich beliebige Überschneidungsbereiche
in einer in 3 dargestellten Horizontalrichtung
der beiden Schweißeinrichtungen 410, 420 realisieren
lassen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist eine Ruheposition der oberen Schweißeinrichtung 410 eine
Lage direkt über der unteren Schweißeinrichtung 420 (3-I). Hierbei ist es bevorzugt, dass die obere
Schweißeinrichtung 410 bezüglich der
unteren Schweißeinrichtung 420 derart weit verfahrbar
ist, dass sich die beiden Schweißbacken 510, 520 gerade
nicht berühren oder berühren können.
-
- 1
- Vorrichtung
zum Kompaktierschweißen, z. B. Widerstands- oder Ultraschall-Schweißvorrichtung;
Arbeitsstation
- 2
- zweiteiliges
Oberwerkzeug, aufweisend oberes Schweißwerkzeug 410 und
obere/s Schweißbacke/-werkzeug 510
- 3
- zweiteiliges
Unterwerkzeug, aufweisend unteres Schweißwerkzeug 410 und
untere/s Schweißbacke/-werkzeug 510
- 10
- elektrischer
(Signal-)Anschlusskontakt, z. B. Stift-/Buchsenkontakt, Terminal
oder elektrischer Anschluss an einem Stanzgitter
- 102
- Crimplaschen
- 104
- elektrische
Anschlusszone
- 110
- Trägerstreifen
- 112
- Transportöffnung
- 20
- Crimpwerkzeug,
Biegestempel
- 30
- elektrisches
Kabel, elektrische Leitung,
- 302
- elektrische
Isolierung
- 304
- elektrische
(Innen-)Leitung, bevorzugt Litzenleiter mit einer Vielzahl von Einzeldrähten
- 305
- kompaktierter
Abschnitt der elektrischen Leitung 304
- 40
- Schweißwerkzeug,
z. B. Elektrode, Sonotrode, Amboss, Schweißhorn
- 410
- oberes,
bevorzugt bewegliches, Schweißwerkzeug, z. B. Oberelektrode,
Sonotrode
- 412
- Schweißfläche
des oberen Schweißwerkzeugs 410
- 420
- unteres,
bevorzugt feststehendes, Schweißwerkzeug, z. B. Unterelektrode, Amboss
- 422
- Schweißfläche
des unteren Schweißwerkzeugs 420
- 45
- Verdichtungsraum
- 50
- Schweißbacke,
Schweißwerkzeug, insbesondere Keramikbacke; Schieber
- 510
- obere/s,
bevorzugt bewegliche/s, Schweißbacke/-werkzeug, z. B. Oberbacke,
bevorzugt aus Keramik aufgebaut
- 514
- (seitliche)
Begrenzungsfläche des/der oberen Schweißwerkzeugs/-backe 510 für
Verdichtungsraum
- 516
- Führungsbohrung
für Führungsstift 66
- 520
- untere/s,
bevorzugt bewegliche/s, Schweißbacke/-werkzeug, z. B. Unterbacke,
bevorzugt aus Keramik aufgebaut
- 524
- (seitliche)
Begrenzungsfläche des/der unteren Schweißwerkzeugs/-backe 420 für
Verdichtungsraum
- 60
- beweglicher
Halter für Oberwerkzeug 2 bzw. oberes Schweißwerkzeug 410 und obere/s
Schweißbacke/-werkzeug 510
- 62
- Führung
für obere/s Schweißbacke/-werkzeug 510
- 66
- Führungsstift
(optional)
- 70
- bevorzugt
feststehender Halter für Unterwerkzeug 3 bzw.
unteres Schweißwerkzeug 420 und untere/s Schweißbacke/werkzeug 520 (optional)
- 72
- Führung
für untere/s Schweißbacke/-werkzeug 520
- B104
- Breite
des elektrischen Anschlusskontakts 10 im Bereich seiner
elektrischen Anschlusszone 104
- B305
- Schweißbreite,
Breite des kompaktierten Abschnitts 305 des elektrischen
Kabels 30, variabel
- U40
- Schweißspannung
zwischen Elektroden 40; 410, 420
- I40
- Schweißstrom
zwischen Elektroden 40; 410, 420
- Δh410
- Setzweg
des oberen Schweißwerkzeugs 410 und der/des unteren
Schweißbacke/-werkzeug 520 während des
Kompaktierschweißens
-
-
- hA
- Kontrolle:
Aufsetzhöhe
- Δt40
- Kontrolle:
Schweißzeit
- ΔhS
- Kontrolle:
Setzweg
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3719083
C1 [0004]
- - DE 3437749 A1 [0005]
- - US 2008/0032569 [0006]
- - EP 1771274 A2 [0006]