DE102016210590A1 - Ultraschallschweissvorrichtung mit Spanneinrichtung und Verfahren zum Ultraschallschweissen - Google Patents
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Abstract
Offenbart ist eine Ultraschallschweissvorrichtung (50), enthaltend eine Sonotrode (8) mit einer Arbeitsfläche (10), einen Amboss (4) mit einer Arbeitsfläche (11), die der Arbeitsfläche (10) der Sonotrode (8) gegenüberliegt, zwei Seitenbegrenzer (5, 6) mit jeweiligen Seitenbegrenzungsflächen (12, 13), wobei die Arbeitsflächen (10, 11) der Sonotrode (8) und des Ambosses (4) und die Seitenbegrenzungsflächen (12, 13) einen Verdichtungsraum (9) begrenzen, der zum Einlegen von insbesondere länglichem Schweissgut (60) in einer Schweissgutrichtung (B) ausgebildet ist, wobei die Ultraschallschweissvorrichtung (50) eine Spanneinrichtung (14) aufweist, mittels deren der Amboss (4) zumindest in einer Schweissposition (S) durch eine Spannkraft, die an zumindest einem Teil einer der Arbeitsfläche (11) des Ambosses (4) gegenüberliegenden Seite (15) Angriffsfläche (26) des Ambosses (4) einwirkt, in Richtung der Sonotrode (8) verspannbar ist. Weiterhin offenbart ist ein Verfahren zum Ultraschallschweissen.
Description
- Die vorliegende Erfindung befasst sich mit Ultraschallschweissvorrichtungen mit einer Spanneinrichtung und Verfahren zum Ultraschallschweissen von insbesondere länglichem Schweissgut, insbesondere von elektrischen Leitern wie beispielsweise Litzen, oder von Terminals.
- In
EP 1 772 223 A1 ist eine Vorrichtung zum Ultraschallverbinden von elektrischen Leitern offenbart, die ein Ambossteil enthält, welches mittels einer Führung quer zu einer Arbeitsfläche einer Sonotrode verschiebbar ist. Die Führung erstreckt sich quer zur Arbeitsfläche über die Arbeitsfläche. Bei dieser bekannten Vorrichtung werden zwar Hebelkräfte und -momente reduziert, sodass der Verdichtungsraum besonders steif ausgebildet ist und nur geringen Verformungen unterliegt. Im Falle grosser Litzenquerschnitte, die einen Verdichtungsraum gewisser Breite benötigen, kann es aber dennoch zum Aufbiegen des Ambossteils kommen, was unter Umständen zu qualitativ minderwertigen Schweissungen führen kann. - Die
DE 10 2006 021 651 B4 betrifft eine Ultraschall-Schweissstation und ein Verfahren zum Betreiben derselben. Die Schweissstation enthält eine Sonotrode, eine Gegenelektrode (also mit anderen Worten einen Amboss) und zwei Seitenbegrenzer, die in an sich bekannter Weise einen Verdichtungsraum einschliessen und relativ zueinander beweglich sind. Die Schweissstation enthält Spannmittel zum Verspannen der Gegenelektrode gegenüber dem ihr benachbarten Seitenbegrenzer. Im konkreten Ausführungsbeispiel sind die Spannmittel als Haltejoch ausgebildet. Hierdurch wird während des Schweissens ein Luftspalt zwischen der Gegenelektrode und dem Seitenbegrenzer vermieden. Angeblich können hierdurch vergleichsweise grosse Kräfte oder Drücke in den Verdichtungsraum eingeleitet werden und vergleichsweise grössere und qualitativ hochwertigere Querschnitte im Schweissgut geschweisst werden, da die Leiterelemente besonders fest in Position gehalten werden können. Aber auch bei dieser Schweissstation kann ein Aufbiegen des Verdichtungsraums nicht effektiv verhindert werden, insbesondere wenn grosse Litzenquerschnitte geschweisst werden. - Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ultraschallschweissvorrichtung und ein Verfahren zum Ultraschallschweissen bereitzustellen, welche die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile nicht aufweisen. Insbesondere soll also das Aufbiegen des Verdichtungsraumes möglichst verhindert werden, selbst wenn Litzen mit vergleichsweise grossen Querschnitten geschweisst werden sollen.
- In einem ersten Aspekt der Erfindung werden diese und weitere Aufgaben gelöst durch eine Ultraschallschweissvorrichtung, welche eine Sonotrode mit einer Arbeitsfläche, einen Amboss mit einer Arbeitsfläche und zwei Seitenbegrenzer mit jeweiligen Seitenbegrenzungsflächen enthält. Die Arbeitsfläche des Ambosses liegt der Arbeitsfläche der Sonotrode gegenüber. Die Arbeitsflächen der Sonotrode und des Ambosses und die Seitenbegrenzungsflächen begrenzen einen Verdichtungsraum, der zum Einlegen von insbesondere länglichem Schweissgut in eine Schweissgutrichtung ausgebildet ist. Bei dem Schweissgut kann es sich insbesondere um elektrische Leiter wie beispielsweise Litzen handeln. Es kann sich auch um Terminals handeln. Als Schweissgutrichtung wird hier und im Folgenden die Richtung des Schweissguts angesehen, insbesondere eine Längsrichtung des länglichen Schweissgutes.
- Erfindungsgemäss weist die Ultraschallschweissvorrichtung eine Spanneinrichtung auf, mittels deren der Amboss zumindest in einer Schweissposition durch eine Spannkraft in Richtung der Sonotrode verspannbar ist. Dabei wirkt die Spannkraft an zumindest einem Teil einer der Arbeitsfläche des Ambosses gegenüberliegenden Angriffsfläche des Ambosses ein.
- Im Sinne der vorliegenden Erfindung liegt eine Angriffsfläche des Ambosses der Arbeitsfläche des Ambosses gegenüber, wenn die Flächennormalen der Arbeitsfläche und der Angriffsfläche einen stumpfen Winkel einschliessen und zumindest ein Teil der auf die Ebene der Arbeitsfläche senkrecht projizierten Angriffsfläche zumindest teilweise innerhalb der Arbeitsfläche liegt. Als stumpfer Winkel wird dabei hier auch ein Winkel von 180° angesehen.
- Aufgrund der Einwirkung der Spannkraft an einer der Arbeitsfläche gegenüberliegende Angriffsfläche ist eine besonders vorteilhafte Krafteinleitung in den Amboss und damit auf das Schweissgut möglich. Hierdurch kann das Aufbiegen des Verdichtungsraumes effektiv verhindert werden. Bei geeigneter Anordnung der Angriffsfläche ist insbesondere eine symmetrische Krafteinleitung möglich. Ein Winkel zwischen den genannten Flächennormalen von 180° ist erfindungsgemäss bevorzugt, da dann eine besonders wirkungsvolle Krafteinleitung stattfinden kann.
- In vorteilhaften Ausführungsformen ist die Angriffsfläche durch eine der Arbeitsfläche des Ambosses gegenüberliegende Aussenseite des Ambosses oder durch einen Teil dieser Aussenseite gebildet. Diese Ausführungsformen sind baulich besonders einfach zu realisieren. Eine der Arbeitsfläche des Ambosses gegenüberliegende Aussenseite kann auch mindestens eine Stufe aufweisen, wobei die Angriffsfläche nur durch eine der Arbeitsfläche gegenüberliegende Aussenseite der Stufe gebildet ist.
- Alternativ ist es aber auch denkbar und liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Angriffsfläche im Inneren des Ambosses angeordnet ist, also zwischen der Arbeitsfläche und der gegenüberliegenden Aussenseite des Ambosses. Beispielsweise kann der Amboss mit Hilfe eines seitlich in ihn eindringenden Bolzens in Richtung der Sonotrode verspannt werden.
- Vorteilhafterweise ist die Spanneinrichtung derart ausgebildet und angeordnet, dass der Amboss zumindest in der Schweissposition durch eine im Wesentlichen an der gesamten Angriffsfläche, insbesondere an der gesamten gegenüberliegenden Aussenseite, einwirkende Spannkraft in Richtung der Sonotrode verspannbar ist. Hierdurch kann eine besonders effektive Krafteinleitung bewirkt werden. Möglich ist es im Rahmen der Erfindung jedoch auch, dass die Spannkraft nur an einem Teil der Angriffsfläche einwirkt.
- Bevorzugt weist die Spanneinrichtung eine Schliesseinrichtung auf, welche zumindest in der Schweissposition in Kontakt mit zumindest einem Teil der Angriffsfläche, insbesondere mit der gesamten Angriffsfläche, bringbar ist, um den Amboss in Richtung der Sonotrode zu verspannen. Die Spannkraft kann dann von der Schliesseinrichtung auf den Amboss übertragen werden. Die Schliesseinrichtung kann beispielsweise an der der Arbeitsfläche des Ambosses gegenüberliegenden Aussenseite angeordnet sein oder durch einen wie oben beschriebenen Bolzen gebildet sein. Die Schliesseinrichtung kann balkenförmig ausgebildet sein, was eine besonders gute Krafteinleitung erlaubt.
- Bevorzugt ist die Schliesseinrichtung relativ zur Sonotrode in einer Schliessrichtung zwischen einer Öffnungsposition und der Schweissposition verschiebbar angeordnet, wobei die Schliessrichtung parallel zur Arbeitsfläche der Sonotrode und senkrecht zur Schweissgutrichtung verläuft. Dies erleichtert das Einlegen des Schweissgutes in der Schweissgutrichtung. In der Öffnungsposition muss die Schliesseinrichtung nicht zwingend in Kontakt mit der Angriffsfläche sein.
- Mit Vorteil ist die Schliesseinrichtung in der Schliessrichtung verschiebbar am Amboss angeordnet. Hierdurch kann die Schliesseinrichtung präzisier relativ zum Amboss positioniert werden, was die Einleitung der Spannkraft vereinfacht. Alternativ kann die Schliesseinrichtung aber auch an einem anderen Teil der Ultraschallschweissvorrichtung in der Schliessrichtung verschiebbar angeordnet sein.
- Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn zumindest in der Schweissposition die Schliesseinrichtung an zwei gegenüberliegenden Enden gehalten ist. Auf diese Weise kann eine symmetrische Krafteinleitung in die Schliesseinrichtung und damit in den Amboss erreicht werden. Die Krafteinleitung geschieht hier also nach einem „Portalprinzip”.
- Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Spanneinrichtung mindestens eine Zugeinrichtung aufweist, welche relativ zur Sonotrode in einer Richtung senkrecht zu deren Arbeitsfläche verschiebbar angeordnet ist, wobei zumindest in der Schweissposition mittels eines ersten Zugteils der Zugeinrichtung ein erstes Ende der Schliesseinrichtung haltbar ist und mittels eines zweiten Zugteils der Zugeinrichtung ein zweites Ende der Schliesseinrichtung haltbar ist. Durch Verschiebung der Zugeinrichtung senkrecht zur Arbeitsfläche der Sonotrode kann auf diese Weise die Höhe des Verdichtungsraumes eingestellt werden. Zum Einlegen des Schweissgutes kann die Zugeinrichtung auf die Arbeitsfläche der Sonotrode zubewegt werden, wodurch die Sicht in den Verdichtungsraum erleichtert wird. Anschliessend kann die Zugeinrichtung von der Arbeitsfläche der Sonotrode wegbewegt werden, damit die Schliesseinrichtung den Verdichtungsraum oberhalb des eingelegten Schweissgutes schliessen kann. Der von der Zugeinrichtung zurückgelegte Verstellweg kann in Abhängigkeit vom Gesamtquerschnitt des eingelegten Schweissguts gewählt werden. Ist dieser Gesamtquerschnitt vergleichsweise klein, so kann es genügen, die Zugeinrichtung nur einen Teil des maximal möglichen Verstellweges zu bewegen, wodurch die Prozesszeiten reduziert werden können. Daraufhin kann die Zugeinrichtung zum Verkleinern des Verdichtungsraumes und zum Schweissen wieder auf die Arbeitsfläche der Sonotrode zubewegt werden. Durch das Halten beider Enden der Schliesseinrichtung kann diese Bewegung symmetrisch erfolgen.
- Mit weiterem Vorteil ist der Amboss in der bereits oben erwähnten Schliessrichtung, die parallel zur Arbeitsfläche der Sonotrode und senkrecht zur Schweissgutrichtung verläuft, verschiebbar am ersten Zugteil angeordnet. Auf diese Weise kann der Verdichtungsraum geöffnet und geschlossen werden.
- Es ist zweckmässig, wenn der erste Zugteil einen parallel zur Schweissgutrichtung verlaufenden Querbalken und mindestens zwei senkrecht zur Arbeitsfläche der Sonotrode verlaufende Längsbalken enthält. Dabei ist der Querbalken zumindest in der Schweissposition zum Halten des ersten Endes der Schliesseinrichtung ausgebildet, und die Längsbalken halten den Querbalken, insbesondere an dessen beiden Enden. Zwischen den Längsbalken ist eine Öffnung gebildet, durch welche der Amboss, ein erster Seitenbegrenzer und die Schliesseinrichtung in den zwischen den Zugteilen gebildeten Zwischenraum führbar sind. Die Durchführung des Ambosses, der Seitenbegrenzer und der Schliesseinrichtung durch die zwischen den Längsbalken gebildete Öffnung sorgt für eine kompakte und symmetrische Bauweise.
- Ebenfalls zweckmässig ist es, wenn der zweite Zugteil einen parallel zur Schweissgutrichtung verlaufenden Querbalken und mindestens zwei senkrecht zur Arbeitsfläche der Sonotrode verlaufende Längsbalken enthält. Dabei ist der Querbalken zumindest in der Schweissposition zum Halten des zweiten Endes der Schliesseinrichtung ausgebildet und angeordnet, und die Längsbalken halten den Querbalken, insbesondere an dessen beiden Enden. Zwischen den Längsbalken ist eine Öffnung gebildet, durch welche ein zweiter Seitenbegrenzer in den zwischen den Zugteilen gebildeten Zwischenraum führbar ist. Auch diese Durchführung sorgt für eine kompakte und symmetrische Bauweise.
- Insgesamt kann somit über die Längsbalken, die Querbalken und die Schliesseinrichtung die Spannkraft in den Amboss eingeleitet werden.
- Die Schliesseinrichtung kann auch über eine Temperiereinrichtung verfügen, mit der die Schliesseinrichtung und damit der Amboss temperiert werden können, insbesondere gekühlt oder geheizt. Die Temperiereinrichtung kann einen Temperierkanal für ein Temperierfluid, insbesondere ein Kühlfluid oder ein Heizfluid, enthalten, das beispielsweise ein Gas oder eine Flüssigkeit sein kann, wie etwa Wasser. Alternativ kann die Temperiereinrichtung ein Peltier-Element oder einen Heizdraht enthalten.
- Zudem kann die Schliesseinrichtung mindestens einen Sensor enthalten, mit dem ein Schweissparameter bestimmt werden kann, beispielsweise eine Kraft, eine Temperatur oder eine Position. Insbesondere ein Kraftsensor ist bevorzugt in der Schliesseinrichtung angeordnet, da er sich dann im Kraftfluss befindet. Die genannten Sensoren können zur Qualitätskontrolle dienen.
- Hierdurch können insbesondere fehlende Einzeldrähte („missing strands”) detektiert werden.
- Insgesamt weist die erfindungsgemässe Ultraschallschweissvorrichtung den Vorteil auf, dass sie robust und kompakt ist.
- In einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Ultraschallschweissen, welches insbesondere mit einer wie oben beschriebenen Ultraschallschweissvorrichtung durchgeführt werden kann. Das Verfahren enthält die folgenden Schritte:
- a) Einlegen von insbesondere länglichem Schweissgut in einer Schweissgutrichtung in einen Verdichtungsraum einer Ultraschallschweissvorrichtung:
- b) Schliessen des Verdichtungsraumes zur Erreichung einer Schweissposition;
- c) Verspannen eines Ambosses der Ultraschallschweissvorrichtung durch eine Spannkraft, die an zumindest einem Teil einer einer Arbeitsfläche des Ambosses gegenüberliegenden Angriffsfläche des Ambosses einwirkt, in Richtung einer Sonotrode der Ultraschallschweissvorrichtung;
- d) Verschweissen des Schweissguts (
60 ) durch Beaufschlagung mit Ultraschall. - Wie oben bereits erläutert wurde, kann auf diese Weise ein Aufbiegen des Verdichtungsraumes weitgehend verhindert werden.
- Vorteilhafterweise wird der Amboss im Schritt c) durch eine im Wesentlichen an der gesamten Angriffsfläche einwirkende Spannkraft in Richtung der Sonotrode verspannt.
- Weiterhin von Vorteil ist es, wenn im Schritt c) eine Schliesseinrichtung in Kontakt mit zumindest einem Teil der Angriffsfläche ist, insbesondere mit der gesamten Angriffsfläche, um den Amboss in Richtung der Sonotrode zu verspannen.
- Zudem ist es zweckmässig, wenn die Schliesseinrichtung im Schritt b) relativ zur Sonotrode in einer Schliessrichtung, die parallel zu einer Arbeitsfläche der Sonotrode und senkrecht zur Schweissgutrichtung verläuft, von einer Öffnungsposition in eine Schweissposition verschoben wird.
- Vorteilhaft ist es überdies, wenn im Schritt b) der Amboss in der genannten Schliessrichtung verschoben wird.
- Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich auch besonders für ein Kaskadenschweissen oder ein Sequenzschweissen, bei dem Schweissgut, insbesondere Litzen, aus verschiedenen Materialien wie beispielsweise Kupfer oder Aluminium verschweisst wird. Vorteilhaft ist es beispielsweise, wenn zunächst eine oder mehrere Kupferlitzen mit einem ersten Satz von Schweissparametern geschweisst werden, anschliessend der Verdichtungsraum wieder geöffnet wird, dann eine oder mehrere Aluminiumlitzen zusätzlich eingelegt werden und dann alle Litzen zusammen mit einem zweiten Satz von Schweissparametern miteinander verschweisst werden.
- Beim Ultraschallschweissen kann es sich um ein lineares oder ein torsionales Ultraschallschweissen handeln. Hierfür kann die Sonotrode in an sich bekannter Weise ausgebildet sein.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen und Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 : eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Ultraschallschweissvorrichtung in einer Öffnungsposition; -
2 : eine seitliche Ansicht der Ultraschallschweissvorrichtung in einer Schweissposition; -
3 : eine seitliche Ansicht der Ultraschallschweissvorrichtung in der Öffnungsposition mit eingelegtem Schweissgut; -
4 : eine seitliche Ansicht der Ultraschallschweissvorrichtung in der Schweissposition mit eingelegtem Schweissgut. - Die in den
1 bis4 dargestellte erfindungsgemässe Ultraschallschweissvorrichtung50 enthält eine Sonotrode8 mit einer Arbeitsfläche10 , einen Amboss4 mit einer Arbeitsfläche11 , die der Arbeitsfläche10 der Sonotrode8 gegenüberliegt, sowie einem ersten Seitenbegrenzer6 und einem zweiten Seitenbegrenzer5 mit jeweiligen Seitenbegrenzungsflächen12 ,13 . Die Arbeitsflächen10 ,11 der Sonotrode8 und des Ambosses4 und die Seitenbegrenzungsflächen12 ,13 begrenzen einen Verdichtungsraum9 , der zum Einlegen von Schweissgut60 in einer Schweissgutrichtung E ausgebildet ist. - Die Ultraschallschweissvorrichtung
50 weist ferner eine Spanneinrichtung14 auf. Mittels dieser Spanneinrichtung14 kann der Amboss4 in der in den2 und4 dargestellten Schweissposition S durch eine Spannkraft in Richtung der Sonotrode8 verspannt werden. Die Spannkraft wirkt an einer Angriffsfläche26 des Ambosses4 ein, die seiner Arbeitsfläche11 gegenüberliegt. In diesem Ausführungsbeispiel ist die Angriffsfläche26 durch eine der Arbeitsfläche11 gegenüberliegende Aussenseite15 des Ambosses4 gebildet. Die Flächennormale N der Arbeitsfläche11 und die Flächennormale M der Angriffsfläche26 schliessen also einen Winkel von 180° ein, und die auf die Ebene der Arbeitsfläche11 senkrecht projizierte Angriffsfläche26 liegt teilweise innerhalb der Arbeitsfläche11 . - Die Spanneinrichtung
14 weist eine Zugeinrichtung2 ,3 auf, welche relativ zur Sonotrode8 in einer Richtung senkrecht zu deren Arbeitsfläche10 verschiebbar angeordnet ist. Weiterhin weist die Spanneinrichtung14 eine balkenförmige Schliesseinrichtung1 auf, welche in der in den2 und4 dargestellten Schweissposition S in Kontakt mit der Angriffsfläche26 ist, um den Amboss4 in Richtung der Sonotrode8 zu verspannen. In der Schweissposition S ist ein erstens Ende16 der Schliesseinrichtung1 mittels eines ersten Zugteils2 der Zugeinrichtung haltbar, und mittels eines zweiten Zugteils3 der Zugeinrichtung2 ,3 ist ein zweites Ende17 der Schliesseinrichtung1 haltbar. - Genauer enthält das erste Zugteil
2 einen parallel zur Schweissgutrichtung E verlaufenden Querbalken18 , welcher in der Schweissposition S das erste Ende16 der Schliesseinrichtung1 hält. Zudem enthält der erste Zugteil2 zwei senkrecht zur Arbeitsfläche10 der Sonotrode8 verlaufende Längsbalken20 , welche den Querbalken18 halten, und zwar an dessen beiden Enden19 . Zwischen den Längsbalken20 ist eine Öffnung21 gebildet, durch welche der Amboss4 , der erste Seitenbegrenzer6 und die Schliesseinrichtung1 in den zwischen den Zugteilen2 ,3 gebildeten Zwischenraum führbar sind. - Ähnlich enthält der zweite Zugteil
3 einen parallel zur Schweissgutrichtung E verlaufenden Querbalken22 , welcher in der Schweissposition S das zweite Ende17 der Schliesseinrichtung1 hält. Zwei senkrecht zur Arbeitsfläche10 der Sonotrode8 verlaufende Längsbalken24 halten den Querbalken22 an dessen beiden Enden23 . Zwischen den Längsbalken20 ist eine Öffnung25 gebildet, durch welche der zweite Seitenbegrenzer5 in den zwischen den Zugteilen2 ,3 gebildeten Zwischenraum führbar ist, um den Verdichtungsraum9 zu begrenzen. - Die Schliesseinrichtung
1 ist relativ zur Sonotrode8 in einer Schliessrichtung R, die parallel zur Arbeitsfläche10 der Sonotrode8 und senkrecht zur Schweissgutrichtung E verläuft, zwischen einer in den1 und3 dargestellten Öffnungsposition O und der in den2 und4 wiedergegebenen Schweissposition S verschiebbar am Amboss4 angeordnet. Der Amboss4 ist seinerseits in der genannten Schliessrichtung R verschiebbar am ersten Zugteil2 angeordnet. In der in den2 und4 gezeigten Schweissposition S ist der Amboss4 durch eine im Wesentlichen an der gesamten Angriffsfläche26 einwirkende Spannkraft in Richtung der Sonotrode8 verspannt. - Zum Ultraschallschweissen mit Hilfe dieser Ultraschallschweissvorrichtung
50 kann in einem Schritt a) zunächst Schweissgut60 , also beispielsweise zwei Litzen, in eine Schweissgutrichtung E in den Verdichtungsraum9 eingelegt werden. Anstelle der in den3 und4 gezeigten zwei Litzen60 können natürlich auch drei oder mehr Litzen verschweisst werden. Um dieses Einlegen zu ermöglichen und zu erleichtern, werden zuvor der Amboss4 wird zusammen mit der Schliesseinrichtung1 durch die Öffnung21 hindurch aus dem Zwischenraum zwischen den beiden Zugteilen2 ,3 herausgezogen, und die Zugeinrichtung2 ,3 in Richtung auf die Sonotrode8 zubewegt. So ergibt sich die in3 dargestellte Öffnungsposition O. Die Anordnung der einzelnen Bauteile der Ultraschallschweissvorrichtung50 in der Öffnungsposition O erlaubt dabei eine gute Sicht auf den Verdichtungsraum9 und das Schweissgut60 von oben. - Anschliessend wird in einem Schritt b) der Verdichtungsraum
9 geschlossen, indem die Zugeinrichtung2 ,3 von der Sonotrode8 wegbewegt wird. Der Verstellweg der Zugeinrichtung2 ,3 kann in Abhängigkeit des Gesamtquerschnitts der eingelegten Litzen60 gewählt werden. Anschliessend werden der Amboss4 und die Schliesseinrichtung1 relativ zur Sonotrode8 in der Schliessrichtung R durch die Öffnung21 hindurch in den Zwischenraum zwischen den Zugteilen2 ,3 verschoben. Vorher, gleichzeitig oder nachher wird der zweite Seitenbegrenzer5 durch die Öffnung25 hindurch in den Zwischenraum eingeführt. Daraufhin wird die Zugeinrichtung2 ,3 wieder abgesenkt, und der Amboss4 und der Seitenbegrenzer5 können gegebenenfalls weiter verschoben werden. Insgesamt ergibt sich damit die in4 gezeigte Schweissposition S. In dieser Schweissposition S wird der Amboss4 durch eine Spannkraft in Richtung der Sonotrode8 verspannt. Die Kraftübertragung erfolgt dabei über die Zugeinrichtung2 ,3 , die Schliesseinrichtung1 und den Amboss4 . - Aufgrund ihrer Bauweise ist die erfindungsgemässe Ultraschallschweissvorrichtung
50 besonders robust und kompakt, und es wir eine symmetrische Krafteinleitung erreicht. Hierdurch ist die Ultraschallschweissvorrichtung50 besonders für das Schweissen von Schweissgut, insbesondere von Litzen, mit grossem Querschnitt senkrecht zur Einlegerichtung E geeignet. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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- Zitierte Patentliteratur
-
- EP 1772223 A1 [0002]
- DE 102006021651 B4 [0003]
Claims (17)
- Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ), enthaltend – eine Sonotrode (8 ) mit einer Arbeitsfläche (10 ), – einen Amboss (4 ) mit einer Arbeitsfläche (11 ), die der Arbeitsfläche (10 ) der Sonotrode (8 ) gegenüberliegt, – zwei Seitenbegrenzer (5 ,6 ) mit jeweiligen Seitenbegrenzungsflächen (12 ,13 ), wobei die Arbeitsflächen (10 ,11 ) der Sonotrode (8 ) und des Ambosses (4 ) und die Seitenbegrenzungsflächen (12 ,13 ) einen Verdichtungsraum (9 ) begrenzen, der zum Einlegen von insbesondere länglichem Schweissgut (60 ) in einer Schweissgutrichtung (B) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Ultraschallschweissvorrichtung (50 ) eine Spanneinrichtung (14 ) aufweist, mittels deren der Amboss (4 ) zumindest in einer Schweissposition (S) durch eine Spannkraft, die an zumindest einem Teil einer der Arbeitsfläche (11 ) des Ambosses (4 ) gegenüberliegenden Angriffsfläche (26 ) des Ambosses (4 ) einwirkt, in Richtung der Sonotrode (8 ) verspannbar ist. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Angriffsfläche (26 ) durch eine der Arbeitsfläche (11 ) des Ambosses (4 ) gegenüberliegende Aussenseite (15 ) des Ambosses (4 ) oder durch einen Teil dieser Aussenseite (15 ) gebildet ist. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (14 ) derart ausgebildet und angeordnet ist, dass der Amboss (4 ) zumindest in der Schweissposition (S) durch eine im Wesentlichen an der gesamten Angriffsfläche (26 ), insbesondere an der gesamten gegenüberliegenden Aussenseite (15 ), einwirkende Spannkraft in Richtung der Sonotrode (8 ) verspannbar ist. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (14 ) eine Schliesseinrichtung (1 ) aufweist, welche zumindest in der Schweissposition (S) in Kontakt mit zumindest einem Teil der Angriffsfläche (26 ), insbesondere mit der gesamten Angriffsfläche (26 ), bringbar ist, um den Amboss (4 ) in Richtung der Sonotrode (8 ) zu verspannen. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schliesseinrichtung (1 ) relativ zur Sonotrode (8 ) in einer Schliessrichtung (R), die parallel zur Arbeitsfläche (10 ) der Sonotrode (8 ) und senkrecht zur Schweissgutrichtung (B) verläuft, zwischen einer Öffnungsposition (O) und der Schweissposition (S) verschiebbar angeordnet ist. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schliesseinrichtung (1 ) in der Schliessrichtung (R) verschiebbar am Amboss (4 ) angeordnet ist. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Schliesseinrichtung (1 ) zumindest in der Schweissposition (S) an zwei gegenüberliegenden Enden (16 ,17 ) gehalten ist. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (14 ) mindestens eine Zugeinrichtung (2 ,3 ) aufweist, welche relativ zur Sonotrode (8 ) in einer Richtung senkrecht zu deren Arbeitsfläche (10 ) verschiebbar angeordnet ist, wobei zumindest in der Schweissposition (S) mittels eines ersten Zugteils (2 ) der Zugeinrichtung (2 ,3 ) ein erstes Ende (16 ) der Schliesseinrichtung (1 ) haltbar ist und mittels eines zweiten Zugteils (3 ) der Zugeinrichtung (2 ,3 ) ein zweites Ende (17 ) der Schliesseinrichtung (1 ) haltbar ist. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Amboss (4 ) in einer Schliessrichtung (R), die parallel zur Arbeitsfläche (10 ) der Sonotrode (8 ) und senkrecht zur Schweissgutrichtung (B) verläuft, verschiebbar am ersten Zugteil (2 ) angeordnet ist. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss einem der Ansprüche 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Zugteil (2 ) enthält: – einen parallel zur Schweissgutrichtung (B) verlaufenden Querbalken (18 ), welcher zumindest in der Schweissposition (S) zum Halten des ersten Endes (16 ) der Schliesseinrichtung (1 ) ausgebildet und angeordnet ist, – mindestens zwei senkrecht zur Arbeitsfläche (10 ) der Sonotrode (8 ) verlaufende Längsbalken (20 ), welche den Querbalken (18 ) halten, insbesondere an dessen beiden Enden (19 ), und zwischen denen eine Öffnung (21 ) gebildet ist, durch welche der Amboss (4 ), ein erster Seitenbegrenzer (6 ) und die Schliesseinrichtung (1 ) in den zwischen den Zugteilen (2 ,3 ) gebildeten Zwischenraum führbar sind. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Zugteil (3 ) enthält: – einen parallel zur Schweissgutrichtung (B) verlaufenden Querbalken (22 ), welcher zumindest in der Schweissposition (S) zum Halten des zweiten Endes (17 ) der Schliesseinrichtung (1 ) ausgebildet und angeordnet ist, – mindestens zwei senkrecht zur Arbeitsfläche (10 ) der Sonotrode (8 ) verlaufende Längsbalken (20 ), welche den Querbalken (22 ) halten, insbesondere an dessen beiden Enden (23 ), und zwischen denen eine Öffnung (25 ) gebildet ist, durch welche ein zweiter Seitenbegrenzer (5 ) in den zwischen den Zugteilen (2 ,3 ) gebildeten Zwischenraum führbar ist. - Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Schliesseinrichtung (1 ) über eine Temperiereinrichtung zur Temperierung, insbesondere zur Kühlung oder Heizung, der Schliesseinrichtung (1 ) und damit des Ambosses (4 ) verfügt. - Verfahren zum Ultraschallschweissen, insbesondere mit einer Ultraschallschweissvorrichtung (
50 ) gemäss einem der vorangehenden Ansprüche, enthaltend die Schritte a) Einlegen von insbesondere länglichem Schweissgut (60 ) in einer Schweissgutrichtung (B) in einen Verdichtungsraum (9 ) einer Ultraschallschweissvorrichtung (50 ); b) Schliessen des Verdichtungsraumes (9 ) zur Erreichung einer Schweissposition (S); c) Verspannen eines Ambosses (4 ) der Ultraschallschweissvorrichtung (50 ) durch eine Spannkraft, die an zumindest einem Teil einer einer Arbeitsfläche (11 ) des Ambosses (4 ) gegenüberliegenden Angriffsfläche (26 ) des Ambosses (4 ) einwirkt, in Richtung einer Sonotrode (8 ) der Ultraschallschweissvorrichtung (50 ); d) Verschweissen des Schweissguts (60 ) durch Beaufschlagung mit Ultraschall. - Verfahren gemäss Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Amboss (
4 ) im Schritt c) durch eine im Wesentlichen an der gesamten Angriffsfläche (26 ) einwirkende Spannkraft in Richtung der Sonotrode (8 ) verspannt wird. - Verfahren gemäss einem der Ansprüche 13 und 14, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt c) eine Schliesseinrichtung (
1 ) in Kontakt mit zumindest einem Teil der Angriffsfläche (26 ), insbesondere mit der gesamten Angriffsfläche (26 ), gebracht wird, um den Amboss (4 ) in Richtung der Sonotrode (8 ) zu verspannen. - Verfahren gemäss Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Schliesseinrichtung (
1 ) im Schritt b) relativ zur Sonotrode (8 ) in einer Schliessrichtung (R), die parallel zu einer Arbeitsfläche (10 ) der Sonotrode (8 ) und senkrecht zur Schweissgutrichtung (B) verläuft, von einer Öffnungsposition (O) in eine Schweissposition (S) verschoben wird. - Verfahren gemäss einem der Ansprüche 13 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass im Schritt b) der Amboss (
4 ) in einer Schliessrichtung (R) verschoben wird, die parallel zu einer Arbeitsfläche (10 ) einer Sonotrode (8 ) der Ultraschallschweissvorrichtung (50 ) und senkrecht zur Schweissgutrichtung (B) verläuft.
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