DE102008032594A1 - Transfektionslösung - Google Patents

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Abstract

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transfektionslösung zur Herstellung von Transfektionskomplexen, enthaltend wenigstens einen Puffer, vorzugsweise einen HEPES-Puffer, und wenigstens ein Transfektionsreagenz, das ein kationisches Lipid aufweist. Erfindungsgemäß wird kein Kulturmedium zur Herstellung der Transfektionslösung eingesetzt. Dies verbessert die Langzeitstabilität der Transfektionslösung, so dass sie über einen längeren Zeitraum zur Herstellung von Transfektionskomplexen mit der zu transfizierenden Substanz eingesetzt werden kann.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transfektionslösung zur Herstellung von Transfektionskomplexen sowie Verfahren zur Transfektion von Zellen.
  • Die Einführung von Molekülen, einschließlich Nukleinsäuren, insbesondere DNA, RNA, Proteine oder chemische Substanzen in Zellen (Transfektion) und insbesondere in eukaryontische Zellen wird zum einen zur Untersuchung der Funktion und Regulierung von Genen und Proteinen durchgeführt, um beispielsweise die Funktionsweise eines bestimmten Gens genauer zu analysieren oder auch für die genetische Veränderung von Zellen. Darüber hinaus können Transfektionen auch zu therapeutischen Zwecken erfolgen, beispielsweise um Oligonukleotide, Small Molecules oder siRNAs in Zellen einzubringen.
  • Verschiedene Transfektionsverfahren sind im Stand der Technik bekannt und umfassen beispielsweise die Calciumphosphatfällung, das DEAE-Dextranverfahren, die Elektroporation, Mikroinjektion, rezeptorvermittelte Endozytose sowie der Erzeugung von Liposomen und die Transfektion durch Einsatz von Virusvektoren.
  • Eine weit verbreitete Transfektionstechnik beinhaltet die Verwendung kationischer amphiphiler Moleküle als Transportvehikel. Eines der am besten bekannten Amphiphile ist das quartäre Ammonium-Amphiphil DOTMA (N-[1-(2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammoniumchlorid, das in Kombination mit Dioleyl-phosphatidyl-ethanolamin (DOPE) im Handel unter dem Namen LipofectineTM erhältlich ist. Beide Moleküle sind lipidisch (Analoge), die Liposome ausbilden, die bspw. mit den negativ geladenen Nukleinsäuren Komplexe bilden können. Der genaue Mechanismus ist nicht bekannt, jedoch wird vermutet, dass die Liposomen mit der Plasmamembran verschmelzen oder endozytotisch aufgenommen werden. Weitere bekannte kationische amphiphile Verbindungen, die dazu geeignet sind, als Transfektionsreagenz eingesetzt zu werden, sind beispielsweise in der EP 0 755 924 , in der WO 97/30024 , WO 02/090329 sowie der WO 2006/043811 beschrieben.
  • Die Transfektion von Zellen und insbesondere von eukaryontischen Zellen stellt eine große Herausforderung dar, da die Effizienz der Transfektion die Aussagekraft der Ergebnisse stark beeinflusst. In den letzten Jahren hat die Transfektion von Oligonukleotiden und vor allem small interferring RNAs (siRNAs) an Bedeutung gewonnen. Die Transfektion von entsprechenden kleinen Oligonukleotiden ist eine große Herausforderung, insbesondere auch aufgrund der eingesetzten geringen Mengen. Durch die inzwischen weite Verbreitung von Transfektions-Experimenten, insbesondere RNAi-Experimenten, besteht ferner die Notwendigkeit, Transfektionen oft im Hochdurchsatzformat (HTS) durchzuführen. Um vergleichbare Datensets zu erhalten, werden oftmals Stocklösungen der für die Transfektion eingesetzten Reagenzien und entsprechend auch für das Transfektionsreagenz angesetzt.
  • Im Stand der Technik erfolgt die Komplexierung der zu transfizierenden Substanz, beispielsweise einer siRNA, mit dem Transfektionsreagenz üblicherweise im Kulturmedium. Hierzu wird das Transfektionsreagenz mit Medium verdünnt, wodurch eine Transfektionslösung hergestellt wird, die dann zur Ausbildung der Transfektionskomplexe mit der zu transfizierenden Substanz in Kontakt gebracht wird. Hierbei besteht jedoch das Problem, dass bei Ansatz einer Transfektionslösung mit Medium (ohne Serumzusatz), die entsprechende Transfektionslösung nur für wenige Stunden aktiv bleibt. Die Transfektionslösungen sind daher nur für wenige Stunden stabil und können nur für einen begrenzten Zeitraum zur Herstellung der Transfektionskomplexe eingesetzt werden, da die Transfektionseffizienz stark abnimmt, wodurch keine vergleichbaren Ergebnisse erzielt werden. Ein Lösungsansatz für dieses Problem ist das Kühlen der vorgefertigten Transfektionslösung auf 4°C. Das Kühlen ist jedoch umständlich und erschwert die Automation eines entsprechenden Transfektionsexperiments.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Transfektionslösung bereitzustellen, die über mehrere Stunden aktiv bleibt und entsprechend geeignet ist, aktive Transfektionskomplexe mit der zu transfizierenden Substanz auszubilden. Eine solche Transfektionslösung wäre insbesondere als Stocklösung geeignet, um durch Mischung mit der zu transfizierenden Substanz Transfektionskomplexe auszubilden.
  • Erfindungsgemäß wird gemäß einer ersten Ausführungsform eine Transfektionslösung zur Herstellung von Transfektionskomplexen bereitgestellt, die wenigstens einen Puffer und wenigstens ein Transfektionsreagenz, das wenigstens ein kationisches Lipid aufweist, enthält. Die Erfinder haben festgestellt, dass das Problem der geringen Lagerstabilität der Transfektionslösungen/Verdünnungen dadurch gelöst werden kann, dass anstelle von Medium ein Puffersystem zur Herstellung der Transfektionslösung eingesetzt wird. Die so hergestellte Transfektionslösung bleibt für mehrere Stunden aktiv und kann daher ohne Aktivitätverlust beispielsweise als Stocklösung zur Herstellung aktiver Transfektionskomplexe eingesetzt werden. Die erfindungsgemäße, lagerungsstabile Transfektionslösung ist daher insbesondere für HTS-Anwendungen geeignet. Die erfindungsgemäße Transfektionslösung/Verdünnung kann auch bei Raumtemperatur gelagert werden und entsprechend als Stocklösung für die Herstellung verschiedener Transfektionskomplexe (beispielsweise mit unterschiedlichen zu transfizierenden Substanzen) eingesetzt werden. Hierfür wird die vorgefertigte Transfektionslösung mit der jeweils zu transfizierenden Substanz in Kontakt gebracht, um entsprechend Transfektionskomplexe enthaltend die zu transfizierende Substanz auszubilden. Die kationischen Lipide bilden in wässrigen Lösungen Liposomen micellarer Struktur aus, die an ihrer Oberfläche positiv geladen sind. Gibt man dann bspw. eine negativ geladene zu transfizierende Substanz wie bspw. eine Nukleinsäure hinzu, bindet diese an die positiv geladene Oberfläche der Liposomen und bildet so den Transfektionskomplex aus, der von den Zellen aufgenommen wird, wobei die zu transfizierende Substanz in der Zelle wieder freigesetzt wird.
  • Die verbesserte Stabilität und Aktivität der erfindungsgemäßen Transfektionslösung bei der Ausbildung von Transfektionskomplexen ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass Medium, das konventionell zur Herstellung der Transfektionslösungen eingesetzt wird, eine hochkomplexe Mischung unterschiedlichster Ionen, Aminosäuren und anderer biologisch relevanter Substanzen darstellt. Durch den Verzicht auf eine Verdünnung des Transfektionsreagenz mit Medium werden entsprechende Wechselwirkungen ausgeschlossen.
  • Die erfindungsgemäße Transfektionslösung enthält gemäß einer Ausführungsform daher keine störenden Mengen Kulturmedium, vorzugsweise wird überhaupt kein Medium eingesetzt, um die Transfektionslösung herzustellen. Die erfindungsgemäße Transfektionslösung enthaltend wenigstens einen Puffer und wenigstens ein Transfektionsreagenz ist gemäß einer Ausführungsform für wenigstens 6, 8 und vorzugsweise für wenigstens 12 Stunden stabil und daher geeignet, bei Kontakt mit der zu transfizierenden Substanz aktive Transfektionskomplexe auszubilden.
  • Als Transfektionsreagenz können verschiedene kationische Lipide zum Einsatz kommen. Vorzugsweise enthält das Transfektionsreagenz kationische amphiphile Verbindungen, da diese eine hohe Effizienz für die Einführung von Nukleinsäuren und anderen Makromolekülen, einschließlich beispielsweise Proteinen und Arzneimitteln, in einer Zelle, aufweisen. Geeignete Transfektionsreagenzien sind beispielsweise in EP 0 755 924 , WO 97/30024 , WO 02/090329 und WO 2006/043811 beschrieben. Der Inhalt dieser Druckschriften wird hinsichtlich der beschriebenen kationischen Verbindungen vollumfänglich zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht.
  • Gemäß einer Ausführungsform weist das Transfektionsreagenz als kationisches Lipid Verbindungen der allgemeinen Formel I auf:
    Figure 00040001
    in der: R1 eine (C1-C5)Alkyl-, Ar(Alkyl)- oder eine Alkylgruppe mit einer kationischen funktionellen Gruppe wie (C1-C5)N+ ist; oder in der R1 (C1-C5Alkylen)R5 ist, worin R5 eine Struktur mit der allgemeinen Formel I ohne R1 ist,
    X ein Halogenid-Gegenion ist, das ausgewählt ist aus Cl, I, Br; und in der
    R3 Wasserstoff ist und R2 und R4 gleich oder verschieden sind und ausgewählt sind aus der Gruppe, die verzweigtes oder lineares (C10-C20)Alkyl, ein mono- oder polyungesättigtes (C10-C20)Alkenyl, O-CO-Alkyl, oder Ar(alkyl) aufweist, oder in der R2 und R4 Wasserstoff sind und R3 -CH(R5)2 ist, wobei R5 (C10-C20)Alkyl, mono- oder polyungesättigtes (C10-C20)Alkenyl, O=C-O-Alkyl, O-CO-Alkyl oder Aralkyl aufweist.
  • Entsprechende Verbindungen haben sich als besonders vorteilhafte Transfektionsreagenzien bewährt.
  • Gemäß einer Ausführungsform weist das Transfektionsreagenz neben dem wenigstens einem kationischen Lipid auch wenigstens ein neutrales Lipid auf. Das Transfektionsreagenz ist entsprechend eine Mischung aus einem kationischen Lipid und einem neutralen Lipid. Das Mischungsverhältnis liegt üblicherweise zwischen 10 zu 1 und 1 zu 10 Vorzugsweise liegt das Mischungsverhältnis bei ca. 1:1. Der Einsatz einer Mischung aus wenigstens einem kationischen Lipid und wenigstens einem neutralem Lipid als Transfektionsreagenz ist insbesondere zur effizienten Einbringung und Freisetzung von Nukleinsäuren und insbesondere RNAi Substanzen wie siRNA in Zellen geeignet. Geeignete neutrale Lipide sind beispielsweise DOPE, DLPE, DSPE, DPPE, DLPC, DHPE und DOPC. Gemäß einer Ausführungsform wird das Transfektionsreagenz HiPerFect (QIAGEN, kommerziell erhältlich) eingesetzt. Gemäß einer anderen Ausführungsform wird als Transfektionsreagenz eine Mischung von DOTMA und DOPE eingesetzt.
  • Die erfindungsgemäße Transfektionslösung enthält wenigstens einen Puffer und wenigstens ein Transfektionsreagenz wie oben beschrieben und ist dem Grunde nach eine Verdünnung des Transfektionsreagenz. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, dass das Transfektionsreagenz mit dem Puffer in einem Mischungsverhältnis von 1 zu 1 bis 1 zu 10.000, bevorzugt 1 zu 10 bis 1 zu 100 vorliegt.
  • Ein Puffer ist eine Lösung, dessen pH-Wert (Konzentration der Wasserstoffionen) sich bei Zugabe einer Säure oder Base wesentlich weniger stark ändert, als dies in einem ungepufferten System der Fall wäre. Vorzugsweise wird erfindungsgemäß ein biologischer Puffer eingesetzt, der eine Pufferkapazität zwischen 6,5 und 8,5 aufweist. Ein Beispiel für einen besonders gut geeigneten Puffer ist HEPES. HEPES ist die Kurzbezeichnung für 2-(4-(2-Hydroxyethyl)-1-piperazinyl)-ethansulfonsäure. HEPES weist eine Säurekonstante von ca. pKs = 7,55 (bei 20°C) auf. HEPES ist besonders gut für die Herstellung einer Transfektionslösung geeignet, da die so erzeugten Transfektionslösungen/verdünnungen über einen besonders langen Zeitraum stabil sind und entsprechend dazu eingesetzt werden können, aktive Transfektionskomplexe mit der zu transfizierenden Substanz auszubilden. Weitere geeignete Puffersysteme sind beispielsweise Phosphatpuffer insbesondere basierend auf Natrium- und Kaliumphophatsalzen sowie MOPS-Puffer.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Puffer eingesetzt, der folgende Merkmale aufweist:
    • a) 1–100 mM Puffersubstanz, vorzugsweise 5–20 mM, besonders bevorzugt ca. 10 mM,
    • b) einen pH-Wert von 6,5 bis 8,5, vorzugsweise ca. 7–8, besonders bevorzugt bei ca. 7,3–7,5 mM,
    • c) 10–200 mM Salz, vorzugsweise 50–150 mM, besonders bevorzugt 100 mM.
  • Als Salze können Alkalisalze wie bspw. Lithium, Natrium und Kaliumsalze eingesetzt werden. Alkalisalze haben einen stark polaren Charakter und wirken sich vorteilhaft auf die Stabilisierung der Transfektionskomplexe aus. Vorzugsweise wird Natriumchlorid als Salz eingesetzt.
  • Die erfindungsgemäße Transfektionslösung wird zur Herstellung der Transfektionskomplexe mit der zu transfizierenden Substanz in Kontakt gebracht, wodurch Transfektionskomplexe ausgebildet werden (siehe oben). Die Ausbildung der entsprechenden Komplexe ist im Stand der Technik wohlbekannt, wir verweisen insbesondere auch auf die in die vorliegende Offenbarung übernommenen Dokumente zu kationischen Transfektionsreagenzien (siehe oben).
  • Verschiedenste Substanzen können mit der erfindungsgemäßen Transfektionslösung komplexiert und damit für die Transfektion aufbereitet werden. Beispielhaft seien genannt Nukleinsäuren, lineare und zirkuläre Nukleinsäuren, insbesondere DNA, RNA, cDNA, RNAi-Substanzen, Oligonukleotide, ncRNA, siRNA, miRNA, Vektoren, Cosmide, Plasmide, mRNA, Peptide, Small Molecules und chemische Substanzen. Als besonders vorteilhaft hat sich die erfindungsgemäße Transfektionslösung zur Transfektion von RNAi-Substanzen und insbesondere siRNA erwiesen. siRNAs sind kurze Oligonukleotide, die oftmals auch nur in geringen Konzentrationen eingesetzt werden, was die effiziente Transfektion erschwert. Die erfolgreiche Transfektion von siRNA und anderen RNAi Substanzen ist daher eine besondere Herausforderung. Mit der erfindungsgemäßen Transfektionslösung lassen sich insbesondere kurzkettige Oligonukleotide effizient komplexieren und transfizieren.
  • Verschiedene Zellen können mit den erfindungsgemäß hergestellten Transfektionskomplexen transfiziert werden. Beispielhaft genannt seien eukaryontische Zellen, humane Zellen, Kidney-Epithel-Zellen, melanoma Zellen, A545-Zellen, AGS-Zellen, B16 und B16-F1 Zellen, HeLa-Zellen, hepG-2-Zellen, K562-Zellen, Huh-7-Zellen, H10-Zellen, Jurkartzellen und andere.
  • Die vorliegende Erfindung umfasst ferner die Verwendung wenigstens eines Puffers zur Herstellung einer Transfektionslösung mit wenigstens einem Transfektionsreagenz, das ein kationisches Lipid aufweist. Erfindungsgemäß einsetzbare Transfektionsreagenzien sowie bevorzugte Ausführungsformen davon sind ausführlich oben beschrieben, wie verweisen auf unsere obigen Ausführungen. Gleiches gilt für die erfindungsgemäß eingesetzten Puffer, die vorzugsweise biologische Puffer wie oben beschrieben sind.
  • Die Erfindung umfasst ferner einen Kit, aufweisend wenigstens einen Puffer und wenigstens ein Transfektionsreagenz, das wenigstens ein kationisches Lipid aufweist, zur Herstellung einer Transfektionslösung. Die Zurverfügungstellung eines solchen Kits, der bereits den Puffer sowie das Transfektionsreagenz zur Herstellung einer Transfektions-Stocklösung enthält, bietet dem Anwender in vorteilhafter Weise die Möglichkeit, standardisierte Transfektionsreagenzverdünnungen anzusetzen. Dies ist insbesondere mit Blick auf Hochdurchsatzexperimente vorteilhaft. Die erzielten Ergebnisse werden durch die Standardisierung vergleichbarer und reproduzierbar.
  • Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zur Transfektion von Zellen zur Verfügung gestellt, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass eine erfindungsgemäße Transfektionslösung enthaltend wenigstens einen Puffer und wenigstens ein Transfektionsreagenz, das wenigstens ein kationisches Lipid aufweist, zur Herstellung von Transfektionskomplexen eingesetzt wird. Zur Herstellung der Transfektionskomplexe wird die erfindungsgemäße Transfektionslösung/verdünnung mit der jeweils zu transfizierenden Substanz zur Ausbildung der Komplexe in an sich bekannter Weise in Kontakt gebracht. Erfindungsgemäß erfolgt entsprechend die Ausbildung der Transfektionskomplexe in einem Minimalpuffer und nicht wie im Stand der Technik üblich in Medium. Entsprechend weist die Transfektionslösung vorzugsweise keine störenden Mengen und vorzugsweise überhaupt kein Medium auf.
  • Substanzen, die mit den erfindungsgemäßen Transfektionslösungen komplexiert werden können, um Transfektionskomplexe herzustellen, sind oben in Detail beschrieben. Wir verweisen auf unsere obigen Ausführungen.
  • BEISPIEL
  • MCF-7-Zellen wurden im 24-Well-Format entsprechend der Angaben der Handbücher mit den Reagenzien HiPerFect (Qiagen) oder LipofectamineTM RNAi MAX (Invitrogen) transfiziert. Bei beiden Reagenzien handelt es sich um Mischungen aus kationischen und neutralen Lipiden. Die Reagenzien wurden direkt mit der siRNA komplexiert (fresh) oder waren zuvor für unterschiedliche Zeiträume bei Raumtemperatur in RPMI-Medium ohne Serum, OptiMEM-Medium (Invitrogen) oder einem erfindungsgemäßen Transfektionspuffer (10 mM HEPES; pH 7,4; 100 mMl NaCl gelagert worden. Als Test siRNA wurde 25 nM Lamin A/C spezifische siRNA verwendet. Die Analyse erfolgte nach 48 Stunden auf RNA-Ebene mittels Real time qRT-PCR. Die Laminexpression wurde auf die GAPDH-Expression normalisiert.
  • Die Ergebnisse sind in 1 gezeigt. Bei der Verwendung von Medium ohne Serumzusatz oder dem bekannten OptiMEM-Medium, fällt das Silencing nach spätestens 6 Stunden Lagerung für HiPerFect und Lipofectamine RNAiMAX deutlich niedriger aus, die Transfektionskomplexe haben daher an Aktivität verloren. Durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Puffers an Stelle von Medium zur Herstellung der Transfektionslösungen erhält man für die getesteten kationischen Lipidmischungen HiPerFect und Lipofectamine RNAi MAX die besten Ergebnisse. Die entsprechenden Daten belegen, dass das erfindungsgemäße Verfahren dem Stand der Technik überlegen ist, und dass das Konzept auch für verschiedene Transfektionsreagenzien funktioniert.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - EP 0755924 [0004, 0011]
    • - WO 97/30024 [0004, 0011]
    • - WO 02/090329 [0004, 0011]
    • - WO 2006/043811 [0004, 0011]

Claims (16)

  1. Transfektionslösung zur Herstellung von Transfektionskomplexen, enthaltend wenigstens einen Puffer und wenigstens ein Transfektionsreagenz, das wenigstens ein kationisches Lipid aufweist.
  2. Transfektionslösung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Transfektionsreagenz wenigstens ein neutrales Lipid aufweist.
  3. Transfektionslösung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das kationische Lipid eine Verbindung der allgemeinen Formel I ist
    Figure 00080001
    in der: R1 eine (C1-C5)Alkyl-, Ar(Alkyl)- oder eine Alkylgruppe mit einer kationischen funktionellen Gruppe wie (C1-C5)N+ ist; oder in der R1 (C1-C5Alkylen)R5 ist, worin R5 eine Struktur mit der allgemeinen Formel I ohne R1 ist, X ein Halogenid-Gegenion ist, das ausgewählt ist aus Cl, I, Br; und in der R3 Wasserstoff ist und R2 und R4 gleich oder verschieden sind und ausgewählt sind aus der Gruppe, die verzweigtes oder lineares (C10-C20)Alkyl, ein mono- oder polyungesättigtes (C10-C20)Alkenyl, O-CO-Alkyl, oder Ar(alkyl) aufweist, oder in der R2 und R4 Wasserstoff sind und R3 -CH(R5)2 ist, wobei R5 (C10-C20)Alkyl, mono- oder polyungesättigtes (C10-C20)Alkenyl, O=C-O-Alkyl, O-CO-Alkyl oder Aralkyl aufweist.
  4. Transfektionslösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Transfektionsreagenz und der Puffer in einem Mischungsverhältnis von 1 zu 1 bis 1 zu 1000, insbesondere von 1 zu 10 bis 1 zu 500, insbesondere von 1 zu 10 bis 1 zu 100 vorliegt.
  5. Transfektionslösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Puffer ein biologischer Puffer, vorzugsweise ein HEPES- oder MOPS-Puffer ist.
  6. Transfektionslösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein HEPES Puffer eingesetzt wird, der folgende Merkmale aufweist: a. 5 bis 15 mM HEPES b. Einen pH Wert von 6,5 bis 8,5 c. 50 bis 150 mM Salz, vorzugsweise Alkalisalze.
  7. Transfektionslösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass kein Kulturmedium enthalten ist.
  8. Transfektionslösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, enthaltend eine zu transfizierende Substanz.
  9. Verwendung von wenigstens einem Puffer zur Herstellung einer Transfektionslösung mit wenigstens einem Transfektionsreagenz, das wenigstens ein kationisches Lipid aufweist.
  10. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Transfektionsreagenz eines oder mehrere der Merkmale der Ansprüche 2 bis 4 aufweist.
  11. Verwendung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Puffer eines oder mehrere der Merkmale der Ansprüche 5 und 6 aufweist.
  12. Kit, aufweisend wenigstens einen Puffer und wenigstens ein Transfektionsreagenz, das wenigstens ein kationisches Lipid aufweist, zur Herstellung einer Transfektionslösung zur Ausbildung von Transfektionskomplexen mit einer zu transfizierenden Substanz.
  13. Kit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Transfektionsreagenz eines oder mehrere der Merkmale der Ansprüche 2 bis 4 aufweist und/oder dass der Puffer eines oder mehrere der Merkmale der Ansprüche 5 und 6 aufweist.
  14. Verfahren zur Transfektion von Zellen, dadurch gekennzeichnet, dass eine Transfektionslösung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8 zur Herstellung von Transfektionskomplexen eingesetzt wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Transfektionslösung mit der zu transfizierenden Substanz zur Ausbildung von Transfektionskomplexen in Kontakt gebracht wird.
  16. Verfahren nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zu transfizierende Substanz ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Nukleinsäuren, lineare und zirkuläre Nukleinsäuren, insbesondere DNA, RNA, cDNA, RNAi-Substanzen, Oligonucleotide, ncRNA, siRNA, miRNA, Vektoren, Cosmide, Plasmide, mRNA, Peptide, Small Molecules und chemische Substanzen.
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