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Diese
Anmeldung beansprucht den Prioritätsvorteil der Japanischen Anmeldung
Seriennummer 11-094323, eingereicht am 31. März 1999.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Technischer Bereich der
Erfindung:
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren zur Erfassung von
Antisense-Oligonucleotiden
und Peptidnucleinsäuren,
welche mit stabilen Isotopen markiert sind und fremden Antisense-Ketten.
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Hintergrund der Erfindung:
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In
vergangenen Jahren haben Antisense-Medikamente, die Antisense-Technologie
verwenden, Aufmerksamkeit als therapeutische Mittel für Krankheiten
wie Krebs, genetische Erkrankungen und AIDS auf sich gezogen. Ein
Antisense-Medikament bezieht sich auf ein Oligonucleotid oder dergleichen,
das eine komplementäre
Sequenz (Antisense) zu einem Teil der Sequenz eines spezifischen
Gens, welches eine bestimmte Krankheit verursacht, hat. Wenn es
in den Körper
(Zielzellen) eingebracht wird, bildet das Antisense-Medikament eine
spezifische Doppelstrangkette mit mRNA, welche ein Transskriptionsprodukt
des ursächlichen
Gens ist, oder einem Vorläufer
davon, um Translation oder Verarbeitung der Vorläufer-mRNA zu inhibieren. Demnach
kann diese Inhibition den Ausbruch der Krankheit kontrollieren.
Die Wirksamkeit der Antisense-Medikamente hängt stark vom Verfahren zum
Einbringen der Oligonucleotide an den Zielort ab. Dies liegt daran,
dass Nucleasen, die Nucleinsäuren
spalten, grundsätzlich im
Körper
anwesend sind und die eingeführten
Oligonucleotide abbauen, bevor sie den Zielort erweichen, was die
Bildung der komplementären
Doppelstrangketten am Zielort unterbindet, so dass keine Wirkung erzielt
wird. Beispielsweise wird eine Nucleinsäure, die von einer Zelle mittels
Endozytose aufgenommen wurde in ein Lyosom in der Zelle aufgenommen
und dann durch eine Nuclease in dem Lyosom abgebaut. Folglich kann
das eingebrachte Oligonucleotid keine Doppelstrangkette mit dem
Zieltransskriptionsprodukt im Kern oder Cytoplasma bilden, was zu
keine Wirkung führt.
Ein Beispiel eines brauchbaren Einbringungsverfahrens, um dieses
Problem zu lösen, ist
die Verwendung von intrazellularen Leitagenzien, typischerweise
vertreten durch ein Liposomenpräparat,
welche einen gewissen Erfolgsgrad geboten hat.
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Ein
anderer Ansatz zum Verbessern der Wirkung von Antisense-Medikamenten
beinhaltet Steigern der Stabilität
der Antisense-Ketten durch Modifizierung der Nucleotide, der strukturellen
Einheiten der Oligonucleotide, zu unnatürlichen modifizierten Nucleotiden,
welche weniger empfindlich gegenüber dem
Abbau durch Nucleasen sind.
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Bei
der Entwicklung therapeutischer Medikamente, werden pharmakokinetische
Tests auf Aufnahme, Verstoffwechselung und Ausscheidung der Medikamente
durchgeführt.
Bei pharmakokinetischen Tests werden zu testende Substanzen (Medikamente)
mit radioaktiven Isotopen oder dergleichen markiert und Versuchstieren
verabreicht und die Konzentration und Radioaktivität der Medikamente
werden mit dem Lauf der Zeit quantitativ gemessen. Antisense-Medikamente bilden
keine Ausnahme und Antisense-Oligonucleotide, die mit radioaktiven
Isotopen oder dergleichen markiert sind, werden pharmakokinetischen
Tests unterworfen.
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Bei
der Verwendung von Antisense-Medikamenten müssen Sequenz und Länge der
Nucleotide in Körperzellen
beibehalten werden, um sie vollständig zur Wirkung zu bringen.
Allerdings stellen gebräuchliche
pharmakokinetische Tests, welche Radioisotope oder dergleichen verwenden,
Informationen über
die Verteilung im Körper,
die Aufnahmerate und Ausscheidungsrate der Oligonucleotide, aber
nicht über
die Beibehaltung ihrer Sequenz und Länge, zur Verfügung. Entsprechend
muss der Erhaltungszustand von Oligonucleotiden durch Extrahieren
einer Nucleinsäurefraktion
aus Blut, Organen oder dergleichen, die den Versuchstieren entnommen
wurden, um Oligonucleotide in der Fraktion durch Hochdruckflüssigchromatographie,
Southern Blotting, Northern Blotting, Kapillarelektrophorese oder
dergleichen zu analysieren, bestätigt
werden. Ferner war es praktisch unmöglich, die Änderung in der Länge der
verabreichten Antisense-Nucleotide mit dem Lauf der Zeit (dem Fortschritt
des Abbaus) zu sehen. Ferner gibt es kein Mittel zu bestätigen, ob
die Ziel-mRNA oder Vorläufer-mRNA
und das, in Zellen eingeführte, Oligonucleotid
komplementäre
Doppelstrangketten bilden. Außerdem
kann die Wirksamkeit der Einführung
des Oligonucleotids nur cytologisch, basierend auf physiologischen
oder morphologischen Änderungen
der Zellen, in welche das Oligonucleotid eingeführt wird, beurteilt werden.
Ferner ist die Verwendung von Radioisotopen in gebräuchlichen
pharmakokinetischen Tests unvermeidbar, was eine spezielle Anlage,
gemäß spezifischen
Vorschriften und gut ausgebildete Techniker notwendig macht.
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„Comparative
Pharmacokinetics, Tissue Distribution, and Tumor Accumulation of
Phosphothioate, Phosphodithioate, and Methylphosphonate Oligonucleotides
in Nude Mice" (DeLong,
R. K. et. al., ANTISENSE & NUCLEIC
ACID DRUG DEVELOPMENT ; Vol. 7, 1997, Seiten 71–77) offenbart ein Antisense-Oligomer
umfassend, das mit mindestens einem Schwefelatom oder einer Methylgruppe
modifizierte Phosphat, d.h. Phosphorthioat, Phosphordithioat oder
Methylphosphonat, 15 Basen und ein radioaktives Isotop 14C.
Dieses Antisense-Oligomer besitzt die Fähigkeit zur Bildung, eines
Doppelstranges mit einer gewünschten
Zielsequenz. Zudem kann die Anwesenheit des Antisense-Oligomers
durch Messen des 14C, mit dem es markiert
ist, mittels eines Szintillationszählers, bestätigt werden. Allerdings offenbaren
R. K. DeLong et. al. nur die Verwendung des radioaktiven Isotops 14C, welches Isotop sowohl eine geradzahlige
Massenzahl, als auch eine geradzahlige Kernladungszahl besitzt und
demnach nicht als ein Marker angesehen werden sollte, der für NMR-Spektroskopie
geeignet ist.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung wurde unter Berücksichtigung des oben erwähnten Problems
gemacht und eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin,
Antisense-Oligonucleotidsequenzen und
Antisense-Peptidnucleinsäuresequenzen,
die mit stabilen Isotopen markiert sind, was die Messung der Verteilung,
des Erhaltungszustandes und der Struktur von Antisense-Oligonucleotidmedikamenten im
Körper
mit dem Lauf der Zeit ermöglicht,
und ein Verfahren zur Erfassung dieser Sequenzen zur Verfügung zu
stellen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren nichtaustauschbarer
Protonen für
Proben 1–4.
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2 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren austauschbarer Protonen
für Proben
1–4.
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3 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren nichtaustauschbarer
Protonen für
Probe 1.
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4 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren austauschbarer Protonen
für Probe
1.
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5 zeigt
500 MHz 13C-1H-HMQC
Spektren nichtaustauschbarer Protonen für Probe 1.
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6 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren nichtaustauschbarer
Protonen für
Probe 2.
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7 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren austauschbarer Protonen
für Probe
2.
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8 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren nichtaustauschbarer
Protonen für
Probe 3.
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9 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren austauschbarer Protonen
für Probe
3.
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10 zeigt
500 MHz 13C-1H-HMQC
Spektren nichtaustauschbarer Protonen für Probe 3.
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11 zeigt
500 MHz 15N-1H-HMQC
Spektren nichtaustauschbarer Protonen für Probe 3.
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12 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren nichtaustauschbarer
Protonen für
Probe 4.
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13 zeigt
500 MHz 1H-NMR Spektren austauschbarer Protonen
für Probe
4.
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14 zeigt
500 MHz 13C-1H-HMQC
Spektren nichtaustauschbarer Protonen für Probe 4.
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15 zeigt
500 MHz 15N-1H-HMQC
Spektren nichtaustauschbarer Protonen für Probe 4.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Um
das oben erwähnte
Problem zu lösen und
das oben erwähnte
Ziel zu erreichen, ist die Erfindung wie folgt ausgeführt. Und
zwar sind eine Antisense-Oligonucleotidsequenz und Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung Einzelstrang-RNAs oder Einzelstrang-
oder Doppelstrang-DNAs, die mindestens ein Nucleotid oder eine Peptidnucleinsäure als
Struktureinheit enthalten, bei der mindestens ein strukturelles
C-Atom durch 13C substituiert ist und mindestens
ein strukturelles N-Atom durch 15N substituiert
ist, aufweisend 10 bis 100 Basen, die komplementär zu der gewünschten zu
hybridisierenden Zielsequenz sind. In diesen Antisense-Oligonucleotidsequenzen
und Antisense-Peptidnucleinsäuresequenzen
ist das Oligonucleotid
- 1) ein natürliches
Oligonucleotid, wobei 3'-OH
und 5'-OH der Ribose
oder Deoxyribose über
Phosphodiesterbindungen vernetzt sind,
- 2) ein Phosphorothioat-Oligonucleotid, wobei ein oder zwei nicht
vernetzte Sauerstoffatome in den Phosphodiesterbindungen in dem
natürlichen
Oligonucleotid durch Schwefelatome substituiert sind, oder
- 3) ein Methylphosphonat-Oligonucleotid, wobei Sauerstoffatome
in den Hydroxylgruppen in den Phosphodiesterbindungen in dem Oligonucleotid der
natürlichen
Art durch Methylgruppen substituiert sind, und
wobei die
Peptidnucleinsäure
Basen aufweist, d.h. Purin oder Pyrimidin, und wobei die Basen miteinander über Peptidbindungen
verbunden sind, um ein 2-Aminoethylglycin-Rückgrat zu
bilden.
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In
einer Antisense-Oligonucleotidsequenz und einer Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung ist es bevorzugt, dass in allen strukturellen
Einheiten, d.h. Nucleotiden und Peptidnucleinsäuren, alle Kohlenstoffatome
durch 13C substituiert sind und alle Stickstofatome
durch 15N substituiert sind.
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Eine
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfasst die oben erwähnte Antisense-Oligonucleotidsequenz
oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
und einen pharmazeutisch geeigneten Träger.
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Ein
Verfahren zum Erfassen einer Antisense-Oligonucleotidsequenz, die
stabile Isotope enthält,
oder deren Zersetzungsprodukte, die aus einem Teil der Antisense-Oligonucleotidsequenz
bestehen, oder eine Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz, die stabile Isotope
enthält,
oder deren Zersetzungsprodukte, die aus einem Teil der Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
bestehen, umfasst
einen Schritt des Messens des Antisense-Oligonucleotids
oder der Antisense-Peptidnucleinsäure, die von
einem Probenmaterial stammen, durch Kernresonanzspektrometrie bzw.
-spektroskopie,
wobei das Probenmaterial mindestens ein zu
messendes Material ist, d.h. Blut, Gewebe, Organe, Körperflüssigkeiten,
Zellen oder Ausscheidungen, genommen von einem Versuchstier, dem
eine Antisense-Oligonucleotidsequenz oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
appliziert wurde, die eine zu einer gewünschten Zielsequenz komplementäre Sequenz aufweist,
um ein Hybrid zu bilden, oder
wobei das Probenmaterial, das
durch Probenehmen von Versuchskulturzellen erhalten wurde, denen
eine Antisense-Oligonucleotidsequenz oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
appliziert wurde, die eine zu einer gewünschten Zielsequenz komplementäre Sequenz
aufweist, um ein Hybrid zu bilden, und
wobei die Antisense-Oligonucleotidsequenz
oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
die oben genannte Antisense-Oligonucleotidsequenz oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist.
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In
einer Antisense-Oligonucleotidsequenz und einer Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung, ist es bevorzugt, dass in jeder Struktureinheit,
d.h. Nucleotid oder Peptidnucleinsäure mehr als 90 % der Kohlenstoffatome
durch 13C substituiert sind und mehr als
90 % der Stickstoffatome durch 15N substituiert
sind.
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Ein
Verfahren zum Erfassen einer Antisense-Oligonucleotidsequenz, die
stabile Isotope enthält,
oder deren Zersetzungsprodukte, die aus einem Teil der Antisense-Oligonucleotidsequenz
bestehen, oder einer Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz, die stabile Isotope
enthält,
oder deren Zersetzungsprodukte, die aus einem Teil der Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
bestehen, umfassent
einen Schritt des Messens des Antisense-Oligonucleotids
oder der Antisense-Peptidnucleinsäure, die von
einem Probenmaterial stammen, durch Kernresonanzspektrometrie,
wobei
das Probenmaterial mindestens ein zu messendes Material ist, d.h.
Blut, Gewebe, Organe, Körperflüssigkeiten,
Zellen oder Ausscheidungen, genommen von einem Versuchstier, dem
eine Antisense-Oligonucleotidsequenz oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
appliziert wurde, die eine zu einer gewünschten Zielsequenz komplementäre Sequenz aufweist,
um ein Hybrid zu bilden, oder
wobei das Probenmaterial, das
durch Probenehmen von Versuchskulturzellen erhalten wurde, denen
eine Antisense-Oligonucleotidsequenz oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
appliziert wurde, die eine zu einer gewünschten Zielsequenz komplementäre Sequenz
aufweist, um ein Hybrid zu bilden, und
wobei die Antisense-Oligonucleotidsequenz
oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
die oben genannte Antisense-Oligonucleotidsequenz oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung ist, und es bevorzugt ist, dass in jeder Struktureinheit,
d.h. Nucleotid oder Peptidnucleinsäure mehr als 90 % der Kohlenstoffatome
durch 13C substituiert sind und mehr als
90 % der Stickstoffatome durch 15N substituiert
sind.
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Eine
Antisense-Oligonucleotidsequenz und Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung sind im Folgenden beschrieben.
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Die
Nucleotidsequenz und Peptidnucleinsäure (auf die in Folgenden gelegentlich
als eine Antisense-Kette in dieser Erfindung Bezug genommen wird),
die strukturelle Einheit jeweils einer Antisense-Oligonucleotidsequenz
und Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz
der vorliegenden Erfindung, ist ein natürliches Nucleotid oder ein
unnatürliches
Nucleotid oder eine Peptidnucleinsäure. Beispiele eines natürlichen
Nucleotides umfassen Purin-Nucleotide, wie beispielsweise Adenosin-
und Guanosin-Nucleotide, und Pyrimidin-Nucleotide, wie beispielsweise Thymidin-,
Uridin- und Cytidin-Nucleotide. Beispiele unnatürlicher Nucleotide umfassen
Phosphorothioat-Nucleotide, in welchen ein oder zwei Sauerstoffatome der
Phosphorylgruppe durch Schwefelatome substituiert sind, und Methylphosphonat-Nucleotide, in welchen
ein Sauerstoffatom einer Hyroxylgruppe in der Phosphorylgruppe durch
eine Methylgruppe substituiert ist, und Peptidnucleinsäuren, künstliche
Nucleotide, in welchen eine Base in ein 2-Aminoethyl-glycin-Gerüst eingeführt ist.
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Ferner
ist in diesen Struktureinheiten zumindest ein Kohlenstoffatom, ein
strukturelles Atom, durch 13C substituiert,
und zumindest ein Stickstoffatom, ein strukturelles Atom, ist durch 15N-substituiert. Durch Substituieren von
Kohlenstoffatomen in einer Antisense-Kette kann die Anwesenheit
der Antisense-Kette in einem zu vermessenden Material durch Kernresonanzspektrometrie,
wie beispielsweise 13C-1H-Heterokernmultiquantenkoherenz-Spektrometrie (im
Folgenden als HMQC-Verfahren bezeichnet) und 13C-1H-Heterokerneinzelquantenkoherenzspektrometrie
(im Folgenden als HSQC-Verfahren bezeichnet). Ferner kann, durch
Substituieren von Stickstoffatomen in einer Antisense-Kette, durch Kernresonanzspektrometrie,
wie beispielsweise durch das 15N-1H-HMQC-Verfahren und das 15N-1H-HSQC-Verfahren, bestätigt werden, ob die Antisense-Kette
Basenpaare gebildet hat.
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Ein
Ziel einer Antisense-Kette der vorliegenden Erfindung ist eine bekannte
Sequenz und kann, abhängig
vom Zweck, entsprechend ausgewählt werden.
Unter Berücksichtigung
der besten Ausgewogenheit zwischen Kosten für die Synthese der Antisense-Kette
und der Fähigkeit
zur stabilen Hybridisierung mit der Zielsequenz, beträgt die Länge der Antisense-Kette bevorzugt 10
bis 100 Basen, besonders bevorzugt 15 bis 50 Basen. Wenn die Länge der Antisense-Kette
weniger als 10 Basen beträgt,
ist stabile Hybridisierung mit der Zielsequenz in vitro ziemlich
schwierig. Wenn die Länge
der Antisense-Kette andererseits mehr als 100 Basen beträgt, kostet
die Synthese der Antisense-Kette, die stabile Isotope enthält, sehr
viel, was nicht bevorzugt ist. Eine Antisense-Kette der vorliegenden
Erfindung wird unter Verwendung einer Sequenz synthetisiert, in
welcher Kohlenstoffatome und Stickstoffatome der strukturellen Einheit,
d.h. eines Nucleotides oder einer Peptidnucleinsäure, gemäß einem dem Fachmann bekannten
Verfahren, durch konzentriertes 13C und 15N substituiert sind. Die in der Synthese
verwendete strukturelle Einheit ist beispielsweise von der Nippon
Sanso Corporation erhältlich
und ein Verfahren zu ihrer Synthese ist detailliert in der Japanischen Patentanmeldung,
Offenlegungsnummer Hei 6-319581
und der Japanischen Patentanmeldung, Offenlegungsnummer Hei 7-115987
beschrieben. Dementsprechend enthält eine, gemäß diesem
Verfahren synthetisierte, Antisense-Kette der vorliegenden Erfindung, 13C und 15N in einem
höheren
Anteil als die entsprechende natürliche
Kette. Es ist bevorzugt, dass mehr als 90 % der Kohlenstoffatome
und Stickstoffatome in dem Molekül
durch 13C und 15N substituiert
sind.
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In
der Antisense-Oligonucleotidsequenz oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequen
ist es bevorzugt, dass strukturelle Atome, d.h. Kohlenstoffatome
und Stickstoffatome in jeder Struktureinheit (Nucleotid oder Peptidnucleinsäure) durch 13C oder 15N substituiert
sind. Durch Substitution aller Kohlenstoffatome durch 13C
können
sich aus einer 13C-markierten Antisense-Kette
ergebende Signale selektiv erfasst werden, ohne viele andere Substanzen,
in denen strukturelle Kohlenstoffatome 12C
sind, zu erfassen. Andererseits können durch Substituieren aller Stickstoffatome
durch 15N können sich aus einer 15N-markierten Antisense-Kette ergebende
Signale selektiv erfasst werden, ohne viele andere Substanzen, in
denen strukturelle Stickstoffatome 14N sind,
zu erfassen. Ferner kann, wenn mit 15N markiert,
ein Imminogruppen-Proton für
jedes Basenpaar erfasst und unterschieden werden, was Informationen über Wasserstoffbrückenbindungen
zwischen jedem Basenpaar zur Verfügung stellen kann (Sekundärstruktur).
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Ein
Verfahren zum Erfassen einer Antisense-Kette der vorliegenden Erfindung
wird im Folgenden beschrieben werden.
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Zuerst
wird von zumindest einem zu vermessenden Material, d.h. Blut, Gewebe,
Organe, Körperflüssigkeiten,
Zellen oder Ausscheidungen, von einem Versuchstier genommen, dem
eine isotopenmarkierte Antisense-Oligonucleotidsequenz oder Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz,
die eine zu einer gewünschten
Zielsequenz komplementäre
Sequenz aufweist, um ein Hybrid zu bilden, oder von Versuchskulturzellen
denen die selbe Sequenz appliziert wurde. Ein Verfahren zum Applizieren
der Antisense-Kette an Versuchstieren oder Versuchskulturzellen
ist nicht besonders eingeschränkt
und verschiedene intrazellulare Leitagenzien, wie beispielsweise
Liposome, beispielsweise Lipofectin und verschiedene Medikamentenzuführungssysteme,
wie beispielsweise ein System, das eine Histon-Untereinheit verwendet,
können
verwendet werden. Die zu applizierende Antisense-Kette ist nicht auf die isotopenmarkierte
Antisense-Oligonucleotidsequenz und Antisense-Peptidnucleinsäuresequenz beschränkt, und
Zusammensetzungen, welche diese Sequenzen und einen pharmazeutisch
geeigneten Träger
umfassen, können
verwendet werden. Beispiele eines pharmazeutisch geeigneten Trägers umfassen
Liposome, wie beispielsweise Lipofectin und nucleotidbindende Proteine,
wie beispielsweise Histon-Protein.
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Der
Zeitpunkt des Probennehmens des zu vermessenden Materials vom Versuchstier
oder den Versuchskuturzellen wird abhängig vom Zweck bestimmt. Und
zwar kann die Probennahme sofort nach der Applikation der Antisense-Kette
durchgeführt werden
oder ungefähr
einige bis 10 Tage nach der Applikation, unter Berücksichtigung
der benötigten Zeit,
um die Antisense-Kette vom Liposom oder dergleichen in die Zellen
freizusetzen.
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Das
zu vermessende Material wird dann mittels Kernresonanzspektrometrie
vermessen. In einigen Fällen
wird eine geeignete Vorbehandlung durchgeführt. Wenn das zu vermessende
Material beispielsweise eine Flüssigkeit
ist, wie beispielsweise Blut oder eine Körperflüssigkeit, ist es bevorzugt, die
Kernresonanzspektrometrie nach Entfernen von Feststoffen durch Zentrifugieren
durchzuführen. Wenn
das zu vermessende Material ein Feststoff ist, wie beispielsweise
Gewebe oder Zellen, ist es vor dem Vermessen mittels Kernresonanzsspektrometrie notwendig,
das Gewebe und die Zellen in einer Pufferlösung zu homogenisieren, in
welcher pH, Salzkonzentration und dergleichen angepasst sind, um die
Nucleinsäurekomponente
zu extrahieren. Die Pufferlösung
und Bedingungen für
die Homogenisierung können,
abhängig
vom zu vermessenden Material, von einem Fachmann entsprechend bestimmt werden.
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Bei
der Vermessung mittels Kernresonanzspektrometrie ist es bevorzugt,
dass die Konzentration der zu vermessenden Antisense-Kette 0,1 mM
bis 10 mM beträgt,
und dass die Konzentration vor der Messung entsprechend angepasst
wird. Etwa 5 bis 10 % schweres Wasser muss dem vorbehandelten Material
zugesetzt werden, um für
das lock-Signal gemessen zu werden.
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Kernresonanzspektrometrie
wird vorzugsweise durch die eindimensionale oder zweidimensionale
Messung unter Verwendung von entweder HMQC-Verfahren oder HSQC-Verfahren für 15N-1H und 13C-1H durchgeführt. In
diesem Fall ist es besonders bevorzugt, Koheränzauswahl durch das Pulsfeldgradientenverfahren
(PFG) durchzuführen
oder Lösungsmittelsignale
zu entfernen.
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Messen
von 13C-1H durch
HMQC-Verfahren oder HSQC-Verfahren gibt an, ob die Antisense-Kette
im vermessenen Material enthalten ist, und, wenn enthalten, kann
die Konzentration bestimmt werden. Messen von 15N-1H durch HMQC-Verfahren oder HSQC-Verfahren gibt an,
ob im vermessenen Material Basenpaare gebildet wurden. Bei Verwendung
dieser Verfahren werden ein zuvor gemessenes Spektrum der Gesamtlängen-Antisense-Kette
und ein Spektrum der Antisense-Kette im, vom Versuchstier genommenen,
Material verglichen, um zu analysieren, ob die vermessene Antisense-Kette
durch Abbau verkürzt
wurde, oder über
ihre gesamte Länge
erhalten geblieben ist. Ferner werden ein zuvor gemessenes Spektrum
einer Doppelstrangkette der Geamtlängen-Antisense-Kette mit einer
Zielsequenz, die in vitro gebildet wird und ein Spektrum der Antisense-Kette
im, vom Versuchstier genommenen, Material verglichen, um zu bestimmen,
ob die vermessene Antisense-Kette eine Doppelstrangkette mit der
Zielsequenz bildet. Ferner kann die Kombination mit einer quantitativen
Analyse die Analyse vorteilhafterweise empfindlicher machen.
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In
der vorliegenden Erfindung kann Kernspintomographie anstelle der
oben erwähnten
Kernresonanzspektrometrie verwendet werden. Nach Applikation wird
das Versuchskulturzellen-Konjugat
einem Kernspintomographen zur Messung ohne die Isolation des zu
vermessenden Materials vom Versuchstier oder jeder Vorbehandlung
ausgesetzt.
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Eine
Antisense-Kette und ein Verfahren zum Erfassen der Antisense-Kette
kann, neben dem oben erähnten
pharmakokinetischen Test, auf verschiedenen Wegen verwendet werden.
Beispiele anderer Anwendungen umfassen die Diagnose und Behandlung
von Krankheiten, wie beispielsweise Krebs, genetische Erkrankungen,
AIDS und Grippe und die Beurteilung neuer intrazellularer Leitagenzien
und Medikamentenzuführungssysteme.
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Wenn
zur Diagnose von Krankheiten verwandt, kann das Erfassungsverfahren
der vorliegenden Erfindung in derselben Weise durchgeführt werden,
wie bei pharmakokinetischen Tests. Kernresonanzspektrometrie kann
in Fällen,
in denen die Diagnose unter Verwendung von Probezellen oder Blut, das
dem Körper
entnommen werden kann, durchgeführt
wird, verwendet werden, um zu messen, ob die Antisense-Kette in
Zellen oder Blut eine Doppelstrangkette mit einer Zielsequenz bildet.
Kernspintomographie kann in Fällen,
in denen die Diagnose unter Verwendung von Gewebe oder Organen,
die nicht operativ aus dem Körper
entfernt werden können, durchgeführt wird,
verwendet werden, um zu messen, ob die Antisense-Kette in Gewebe
oder Organen einen Doppelstrang mit einer Zielsequenz bildet.
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Zur
Behandlung der oben erwähnten
Krankheiten kann eine Antisense-Kette der vorliegenden Erfindung
entsprechend verwendet werden, um durch Kernresonanzspektrometrie
oder Kernspintomographie zu bestätigen,
ob die Behandlung wirksam ist oder nicht. Entsprechend kann die
vorliegende Erfindung bei der Behandlung von Krankheiten verwendet
werden und ist zur Bestimmung der Menge und des Intervalls der Applikation
des Antisense-Medikaments an Patienten brauchbar.
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Bei
der Entwicklung eines neuen intrazellularen Leitagens oder Medikamentenzuführungssystems
ist eine Beurteilung seiner Wirksamkeit notwendig. Die Wirksamkeit
der Medikamenteneinführung kann
mit dem Erfassungsverfahren der vorliegenden Erfindung, unter Verwendung
einer Antisense-Kette der vorliegenden Erfindung, beurteilt werden.
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BEISPIELE
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Ein
Experiment wurde durchgeführt,
um zu bestätigen,
ob eine mit stabilen Isotopen markierte RNA durch NMR erfassbar
war, wenn die RNA Mäusen
appliziert wurde.
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Materialien
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Vier
weibliche SPFNAF Mäuse
(BALBcAnNCr, 8 Wochen alt, Nr. 1 bis Nr. 4), bereitgestellt von Charles
Rive Japan, Inc. wurden für
das Experiment verwendet.
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Ein,
mit 13C und 15N
markiertes, Nucleotid wurde mittels des Verfahrens, dass in der
Japanischen Patentanmeldung, Offenlegungsnummer Hei 6-319581 und
der Japanischen Patentanmeldung, Offenlegungsnummer Hei 7-115987
beschrieben ist synthetisiert. Eine Übersicht dieses Syntheseverfahrens
wird im Folgenden beschrieben werden.
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Zuerst
wurde eine Kultur von Hefezellen von Candida utilis IFO-0369 in
einem anorganischen Medium, unter Verwendung von 13C-markierter
Essigsäure
(13CH3 13COOH)
als eine Kohlenstoffquelle und 15N-markiertem
Ammoniumchlorid (15NH4Cl)
als eine Stickstoffquelle, angelegt und dann abgeerntet. Zellwände wurden
durch ein zellwandauflösendes
Enzym, Zymolyase (Kirin Breweries Ltd.) abgebaut, wonach der, durch
Zentrifugieren erhaltene, Überstand erneut
zentrifugiert wurde (100.000 g × 3
h), um eine Ribosomenfraktion als Niederschlag zu erhalten. Dann
wurde diese Ribosomenfraktion mit einer äquivalenten Menge einer wässrgen gesättigten
Phenollösung
versetzt, um Proteine zu entfernen, und dann wurde Ethanol zugegeben,
um eine 13C- und 15N-markierte
RNA auszufällen.
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Der
Niederschlag wurde mit Ethanol gewaschen und unter Vakuum getrocknet,
um 13C- und 15N-markierte
RNA von mehr als 90% Reinheit zu erhalten. Diese RNA wurde zu Ribonucleotid-5'-phosphaten unter
Verwendung von Nuclease P1 (Yamasa Shoyu Co.) abgebaut und dann
wurden die Ribonucleotid-5'-phosphate
mit einer Anionenaustauscher-Säule AG1X8
Ameisensäuretyp
(BioRad) fraktioniert, um AMP, CMP, UMP und GMP zu erhalten.
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Als
nächstes
wurden, gemäß dem Verfahren von
Whitesides et. al. (J. Org. Chem. 55, 1834-1841, 1990), zwei Phosphatgruppen
enzymatisch, unter Verwendung von Phosphoenolpyruvinsäure als Phosphatdonator,
an jedes der oben erwähnten
AMP, CMP, UMP und GMP addiert, um mit 13C
und 15N markierte Ribonucleotid-5'-triphosphate zu
erhalten.
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Das
43 Basen umfassende Oligonucleotid, welches in SEQ ID Nr. 1 gezeigt
ist, wurde, unter Verwendung des oben erwähnten, mit 13C
und 15N markierten, Ribonucleotid-5'-triphosphates als Substrat, synthetisiert.
Die Synthese wurde unter Verwendung einer synthetisierten DNA (ein
Produkt von Hokkaido System Science; durch HPLC aufgereinigt) als
Templat und T7RNA-Polymerase (Air Brown) durchgeführt. Nach
der Synthese wurde die Reaktionslösung zur Aufreinigung Polyacrylamidgelelektrophorese
unterworfen und die erhaltene Zielbande wurde aus dem Gel ausgeschnitten,
aus dem RNA extrahiert wurde. Die extrahierte RNA wurde zweimal
mit Ethanol gefällt
um Salze zu entfernen und die mit 13C und 15N markierte RNA wurde erhalten.
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Eine
Mischung von Histon-Untereinheiten H2A, H2B, H3 und H4 (Boehringer
Mannheim GmbH) wurde als Medikamentenzuführungssystem verwendet.
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Experimentelles
Verfahren
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Die
oben erwähnten
Oligonucleotide (6 mg) wurden in 120 μL einer physiologischen Kochsalzlösung aufgelöst um vier
30 μL Proben
herzustellen. Zwei Proben wurden ohne Medikamentenzuführungssystem
appliziert. Die oben erwähnte
Histon-Untereinheitenmischung
wurde zu den verbleibenden zwei Proben gegeben um einen Komplex
zu bilden.
- Probe 1: 13C-15N-markierte RNA (eingeimpft in und als
Probe genommen von Maus Nr. 1)
- Probe 2: 12C-15N-markierte
RNA (eingeimpft in und als Probe genommen von Maus Nr. 2)
- Probe 3: Der Komlex der 13C-15N-markierten RNA und des Medikamentenzuführungssystems
(eingeimpft in und als Probe genommen von Maus Nr. 3)
- Probe 4: Der Komlex der 12C-15N-markierten RNA und des Medikamentenzuführungssystems
(eingeimpft in und als Probe genommen von Maus Nr. 4)
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Jede
Probelösung
(100 μL),
welche auf 62,5 mg/kg eingestellt war, wurde in den Schwanz der oben
erwähnten
Mäuse eingeimpft.
Drei Stunden nach der Einimpfung wurden die Mäuse mit Ether betäubt und
ungefähr
1 mL Vollblut wurde aus dem Herzen entnommen. Diesem Vollblut wurde
gestattet bei Raumtemperatur für
30 Minuten zu stehen, und dann wurde es bei 1.500 rpm bei Raumtemperatur
für 15 Minuten
zentrifugiert. Das, durch die Zentrifugation erhaltene, überstehende
Serum wurde wie folgt NMR-Messung unterworfen.
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Schweres
Wasser (20 μL)
wurde zu den, durch oben erwähnte
Zentrifugation erhaltenen, Proben (400 μL) gegeben und die Messung von NMR-Spektren
wurde bei 25°C
durchgeführt.
Für die Messung
wurde ein DRX-500NMR Spektrometer (BRUKER) verwendet. Vorsättigung
wurde für
die Messung nicht austauschbarer Protonen durchgeführt und
jump-and-return Pulse wurde für
die Messung austauschbarer Iminioprotonenspektren verwendet.
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Ergebnisse der Messungen
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1 bis 15 zeigen
Ergebnisse der Messungen. Die stabilen isotopenmarkierten Oligonucleotide
der vorliegenden Erfindung wurden in allen Fällen, in denen kein Komplex
mit dem Medikamentenzuführungssystem
gebildet wurde, kaum erfasst, während
die gesamte Länge
des Oligonucleotids erfasst wurde, wenn ein Komplex mit dem Medikamentenzuführungssystem
gebildet wurde. Details werden unter Bezug auf die Zeichnungen erklärt werden.
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Beurteilung
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1 zeigt
die Spektren von nicht austauschbaren Protonen für Proben 1 bis 4 gemessen bei
500 MHz-1H. Markierungen 1 bis 4 kennzeichnen jeweils
Probe 1 bis 4. Von Nucleinsäurebasen
stammende Signale wurden hauptsächlich
in dem Bereich von 9 bis 6,5 ppm beobachtet. Ein genauerer Blick auf
diesen Bereich zeigt, dass nur sehr schwache Signale für Proben
1 und 2 erfasst wurden, welche ohne das Medikamentenzuführungssystem
appliziert wurden. Andererseits wurden für Proben 3 und 4, welche mit
dem Medikamentenzuführungssystem appliziert
wurden, in diesem Bereich markante Signale erfasst. Folglich ist
es offensichtlich, dass die Antisense-Kette für bis zu 3 Stunden im Blut
vorlag, wenn das Medikamentenzuführungssystem
verwendet wurde.
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2 zeigt
die Spektren von austauschbaren Protonen (Immino-Protonen) für Proben
1 bis 4 gemessen bei 500 MHz-1H. Markierungen
1 bis 4 kennzeichnen jeweils Probe 1 bis 4. Von Basenpaaren stammende
Signale, die durch Bildung einer Sekundärstruktur stabilisiert wurden,
wurden in dem , in dieser Figur gezeigten Bereich beobachtet. Absolut kein
Signal wurde für
Proben 1 und 2 erfasst, aber ein Satz starker, scharfer Signale
wurde für
Proben 3 und 4 beobachtet. Folglich legen diese Ergebnisse nahe, dass
die, im Blut anwesende, RNA keinem teilweisen Abbau unterliegt,
wenn das Medikamentenzuführungssystem
verwendet wurde. Solche scharfen Signale wären nicht beobachtet worden
und die Spektren sollten komplexer gewesen sein, wenn die RNA teilweisem
Abbau unterlegen hätte.
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3, 6, 8 und 12 zeigen
die 500 MHz 1H-NMR-Spektren nicht austauschbarer Protonen
für Proben
1 bis 4. Vergleich dieser Spektren zeigt, dass RNA für Proben
1 und 2 kaum erfasst wurde, aber für Proben 3 und 4 klar erfasst
wurde. Vergleich von oberem und unterem Teil von 3 und 4 zeigt,
dass das Spektrum im Bereich zwischen 9 und 6,5 ppm durch Entkoppelung
geändert wurde,
was anzeigt, dass die Signale in diesem Bereich von markierter RNA
stammen. Ferner wurden die Signale, die bei 8,4 ppm in 8 und 12 beobachtet
wurden, durch Entkoppelung nicht geändert, was nahe legt, dass
die Signale vom Medikamentenzuführungssystem
stammen.
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4, 7, 9 und 13 zeigen
die 500 MHz 1H-NMR-Spektra austauschbarer
Protonen für
Proben 1 bis 4. Vergleich dieser Spektren zeigt, dass die RNA für Proben
1 und 2 kaum erfasst wurde, aber für Proben 3 und 4 klar erfasst
wurde. Vergleich von oberem und unterem Teil von 9 und 13 zeigt,
dass das gesamte Spektrum in diesem Bereich durch Entkoppelung geändert wurde,
was zeigt, dass die Signale in diesem Bereich von markierter RNA
stammen.
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5 ,10 und 14 zeigen
die 13C-1H-HMQC-Spektren
von nicht austauschbaren Protonen für Proben 1, 3 und 4. Die vertikale
Achse ist die 13C chemische Verschiebung
und die horizontale Achse ist die 1H chemische
Verschiebung. Nur Rauschen und kein von RNA stammendes Spektrum wurde
für Probe
1 beobachtet. Andererseits zeigen Spektren für die Proben 3 und 4 typische
RNA Muster.
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11 und 15 zeigen
die 15N-1H-HMQC-Spektren
von nicht austauschbaren Protonen für Proben 3 und 4. Die vertikale
Achse ist die 15N chemische Verschiebung
und die horizontale Achse ist die 1H chemische
Verschiebung. Diese Figuren zeigen, dass die vermessene RNA chemisch
und strukturell homogen war.
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Wirksamkeit
der Erfindung
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Da
die Antisense-Kette der vorliegenden Erfindung ein natürliches
oder unnatürliches
Nucleotid oder Peptidnucleinsäure
als strukturelle Einheit besitzt und Kohlenstoffatome oder Stickstoffatome durch
stabile Isotope, d.h. 13C oder 15N,
substituiert sind, kann die Antisense-Kette quantitativ, mit dem Lauf der
Zeit, durch Kernresonanzspektrometrie, wie beispielsweise 15N-1H- und 13C-1H-Heterokernmultiquantenkoherensspektrommetrie
oder Kernspintomographie, gemäß des Erfassungsverfahrens
der vorliegenden Erfindung, gemessen werden, und die Bildung von
Doppelstrangketten kann auch erfasst werden. Ferner kann die Verteilung
der Antisense-Kette in dem Körper
oder dergleichen, mit dem Lauf der Zeit analysiert werden, ohne
dem Versuchstier ein Material entnehmen zu müssen.