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Die
Erfindung betrifft ein Strangpressrohr für einen Wärmetauscher
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Wärmetauscher
mit einem erfindungsgemäßen Strangpressrohr sowie
ein Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Strangpressrohrs.
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US 3,596,495 A beschreibt
durch Extrusion und Ziehen herstellbare Rohre für einen
Wärmetauscher, bei denen gemäß einem
Ausführungsbeispiel mehrere Kammern durch innere Stege
abgetrennt sind. Zudem sind die Kammern durch von außen
eingebrachte Eindellungen sowohl der im Bereich der Seitenwände
als auch im Bereich der Stege deformiert, um Turbulenzen eines durchströmenden
Fluids zu erzeugen.
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Es
ist die Aufgabe der Erfindung, ein Strangpressrohr für
einen Wärmetauscher anzugeben, bei dem ein besonders hoher
Wärmeübergang bei im Verhältnis geringem
Druckabfall über die Strangpressrohre erreicht ist.
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Diese
Aufgabe wird für ein eingangs genanntes Strangpressrohr
erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 1 erreicht.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist des
vorgesehen, dass zudem die zumindest eine der äußeren
Seitenwände Einprägungen aufweist, mittels derer
sich im Wesentlichen in Querrichtung erstreckende Ausbeulungen des
Stegs ausgeformt sind, wobei die Ausbeulungen des zumindest einen
Stegs eine kontrollierte Orientierung bezüglich der Querrich tung
aufweisen. Durch die kontrollierte Orientierung der Ausbeulungen
des Stegs kann eine gezielte genaue Formgebung des Kanals nicht
nur in der Hochrichtung, sondern auch in der Querrichtung erreicht
werden. Dagegen war gemäß dem eingangs genannten
Stand der Technik in der Querrichtung lediglich eine unkontrollierte
Verengung der Kanäle durch hinsichtlich der Orientierung
zufällige Ausbeulung des Stegs möglich.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen,
dass zumindest einer der Kanäle des Strangpressrohrs in
der Längsrichtung einen regelmäßigen,
wellenförmigen Verlauf bezüglich der Querrichtung
aufweist. Hierdurch werden zum einen die Turbulenzen und der Wärmeübergang
erhöht und zum anderen werden Engstellen vermieden, die
einen zu großen Druckabfall und eventuell eine Verblockung
durch Anlagerung von Fluid oder aus dem Fluid ausgefällten
Substanzen bewirken können. Besonders bevorzugt ist dabei
ein Abstand in Querrichtung zwischen zwei benachbarten Stegen im
Wesentlichen konstant.
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Bei
einer vorteilhaften Detailgestaltung hat im Interesse einer einfachen
und zuverlässigen Fertigung zumindest eine der Einprägungen
eine längliche Form, wobei eine Mehrzahl von Stegen durch
die gleiche Einprägung überdeckt und ausgebeult
ist. Besonders bevorzugt hat die längliche Einprägung
einen Ausrichtungswinkel zu der Querrichtung, so dass durch die
gleiche Einprägung entstandene Ausbeulungen von Seitenwänden
und Stegen sich nicht auf der gleichen Höhe in der Längsrichtung
des Rohrs befinden. Ein solcher Ausrichtungswinkel beträgt
vorteilhaft etwa zwischen 0° und 45°, bevorzugt
etwa zwischen 20° und 45°, und besonders bevorzugt
etwa zwischen 28° und 42°.
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Alternativ
oder ergänzend kann es vorgesehen sein, dass zumindest
eine der Einprägungen im Wesentlichen nur mit dem zumindest
einen Steg in Überdeckung ist. Eine andere Einprägung
kann dabei nicht in Überdeckung mit einem Steg sein. Auf
diese Weise sind Einprägungen zur Ausbeulung der Seitenwände
und Einprägungen zur Ausbeulung der Stege räumlich
voneinander getrennt beliebig platzierbar, so dass eine besonders
große Gestaltungsmöglichkeit für die
Formung der Kanäle besteht. Eine solche isolier te Einprägung einer
Seitenwand kann insbesondere eine Ausrichtung gegenüber
der Querrichtung aufweisen. Ein Ausrichtungswinkel dieser Einprägung
gegenüber der Querrichtung kann vorteilhaft etwa zwischen
0° und 45°, bevorzugt etwa zwischen 25° und
45°, und besonders bevorzugt etwa zwischen 30° und
40° betragen.
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Zur
besonders effektiven Erzeugung von Turbulenzen kann zumindest eine
der Einprägungen wingletförmig ausgebildet sein.
In optimierter Form hat die wingletförmige Einprägung
dabei ein Verhältnis von Länge zu Breite von zwischen
1,2 und 5, bevorzugt zwischen 1,5 und 3 und besonders bevorzugt
zwischen 1,8 und 2,5.
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Allgemein
vorteilhaft ist es vorgesehen, dass die Orientierungen von zumindest
einigen Ausbeulungen benachbarter Stege, die in Längsrichtung
im Wesentlichen auf gleicher Höhe liegen, gleich sind.
Hierdurch ist ein weitgehend konstanter Querschnitt des Kanals zumindest
bezüglich der Querrichtung ermöglicht, so dass die
Gefahr von Verblockungen durch Ablagerungen, zum Beispiel bei einer
Verwendung zur Abgaskühlung, gering ist. Alternativ kann
es ja nach Anforderungen aber auch vorgesehen sein, dass die Orientierungen
von zumindest einigen Ausbeulungen benachbarter Stege, die in Längsrichtung
im Wesentlichen auf gleicher Höhe liegen, entgegengesetzt
sind. Hierdurch lassen sich kontrolliert Engstellen der Rohre gestalten,
durch die eine besonders große Turbulenz erzeugt werden
kann. Dies kann dann vorteilhaft sein, wenn die Gefahr von Verblockungen
durch Ablagerungen gering ist, zum Beispiel im Fall von Ladeluftkühlern,
Kühlmittelkühlern, Abgaskühlern für
Niederdruck-AGR oder Hochdruck-AGR-Kühlern bei moderaten
Ruß- und/oder HC-Emissionen.
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Bei
einer vorteilhaften Detailgestaltung sind in der Längsrichtung
eines Kanals eine Ausbeulung einer der Seitenwände und
eine Ausbeulung des Steg abwechseln hintereinander vorgesehen, um
eine gleichmäßige Turbulenz in sämtlichen
Raumrichtungen zu erzeugen. Besonders vorteilhaft erfolgt in der
Längsrichtung eines Kanals zunächst eine Ausbeulung
des Stegs in eine erste Orientierung in Querrichtung, nachfolgend eine
Ausbeulung einer ersten der beiden Seitenwände, nachfolgend
eine Ausbeulung des Stegs in die jeweils andere Orientierung und
nachfolgend eine Ausbeulung der jeweils anderen Seitenwand. Hierdurch
ist ein geschraubter Verlauf des Kanals erzeugt, der den Fluidstrom
vorteilhaft mit einem Drall beaufschlagt. Über die Länge
des Strangpressrohrs können mehrere solcher Abschnitte
mit insbesondere unterschiedlicher Drallrichtung vorgesehen sein.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführung sieht vor, die Ausbeulung
der Stege und/oder der Kanalwände abwechselnd gegenläufig
zu gestalten, so dass es zu einer abwechselnden Beschleunigung und
Abbremsung der Strömung kommt.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform weisen in der Längsrichtung
eines Kanals Ausbeulungen zweier den Kanal begrenzender Stege auf
gleicher Höhe liegende, gegeneinander gerichtete Ausbeulungen
auf, so dass die Kanalbreite durch die Ausbeulungen verringert ist.
Hierdurch kann eine Beschleunigung der Strömung an dieser
Engstelle erreicht werden. Alternativ oder ergänzend ist
es vorgesehen, dass in der Längsrichtung eines Kanals Ausbeulungen
zweier den Kanal begrenzender Stege auf gleicher Höhe liegende,
voneinander weg gerichtete Ausbeulungen aufweisen, so dass die Kanalbreite
durch die Ausbeulungen vergrößert ist. Hierdurch
kann eine Verlangsamung der Strömung an dieser Stelle erreicht
werden. Wie zuvor angemerkt kann bei einer bevorzugten Ausführungsform
auch eine abwechselnde Verbreiterung und Verengung der Kanäle
vorgesehen sein.
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Bei
einer vorteilhaften Detailgestaltung ist es vorgesehen, dass die
Ausbeulung des Stegs sowohl durch eine Einprägung der ersten
Seite als auch eine zumindest teilweise in Überdeckung
liegende Einprägung der zweiten Seite ausgebildet ist.
Hierdurch lässt sich eine besonders deutliche Ausbeulung
des Stegs bei nur geringer Ausbeulung der Seitenwände erzielen.
Bei einer ersten Variante ist dabei die Orientierung der Ausbeulung
bezüglich der in Überdeckung liegenden Einprägungen
entgegengesetzt. Bei einer alternativen oder ergänzenden
zweiten Variante ist dabei die Orientierung der Ausbeulung bezüglich
der in Überdeckung liegenden Einprägungen gleichgerichtet.
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Bei
einer einfachen Realisierung eines erfindungsgemäßen
Strangpressrohrs erfolgt die kontrolliert orientierte Ausbeulung
des Stegs mittels eines relativ zu den Seitenwänden geneigten
Prägewerkzeugs. Hierdurch wird beim Prägen eine
in Querrichtung orientierte Kraft auf den Steg ausgeübt,
so dass die Richtung seiner Ausbeulung oder Ausknickung vorgegeben
ist. Bei einer alternativen oder ergänzenden Lösung
erfolgt die kontrolliert orientierte Ausbeulung des Stegs mittels
eines relativ zu dem Steg außermittig angreifenden Prägewerkzeugs.
Insbesondere kann das Prägewerkzeug dabei in Querrichtung
nur etwa so breit wie der Steg sein und die Abweichung des Prägezentrums
von der Stegmitte relativ gering sein, so dass zum eine kontrolliert
gerichtete Ausbeulung des Stegs erfolgt und zum anderen die an den
Steg angrenzende Seitenwand möglichst wenig in der Hochrichtung
ausgebeult wird.
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Um
die erfindungsgemäßen Strangpressrohre einfach
und dichtend in einem Boden eines Wärmetauschers festlegen
zu können ist ein endseitiger Bereich des Strangpressrohr
bevorzugt nicht mit Ausbeulungen versehen. Ein Abstand eines Rohrendes
bis zu einer ersten Prägung beträgt dabei vorteilhaft
etwa zwischen 2 mm und 15 mm, besonders bevorzugt etwa zwischen
4 mm und 8 mm.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung hat ein
Strangpressrohr einen gebogenen Bereich, so dass der Wärmetauscher
zum Beispiel ein U-flow-Wärmetauscher sein kann oder allgemein
durch die Biegung der Rohre an einen vorgegebenen Bauraum angepasst
ist. Zur Vermeidung einer übermäßigen Kanalverengung
in dem in dem gebogenen Bereich liegt dort zweckmäßig
eine zumindest reduzierte Tiefe der Ausbeulungen vorliegt. Besonders
bevorzugt sind dabei in dem gebogenen Bereich zumindest abschnittsweise
keine Ausbeulungen angeordnet.
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In
bevorzugter Detailgestaltung besteht das Rohrmaterial aus einem
aus der Gruppe Aluminiumlegierung, AlMn-Legierung, AlMg-Legierung
und AlMgSi-Legierung. Solche Leichtmetall-Legierungen sind besonders
gut strangpressbar und mit den erfindungsgemäßen
Einprägungen umformbar. Es hat sich gezeigt, dass Strangpressrohre
aus solchen Legierungen auch bei Ein satz als Abgaskühler
eine gute Korrosionsbeständigkeit gegenüber aggressivem
Kondensat aufweisen.
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Bei
einer optimierten Geometrie der Strangpressrohre beträgt
eine Tiefe der Einprägungen weniger als etwa 75%, bevorzugt
weniger als etwa 45% und besonders bevorzugt weniger als etwa 30%
eines inneren Rohrdurchmessers in der Hochrichtung.
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Weiterhin
hat sich in Versuchen gezeigt, dass in der Längsrichtung
ein Abstand zwischen einer Einprägung der Rohrunterseite
zu einer nachfolgenden Einprägung der Rohroberseite vorteilhaft
nicht mehr als das 10-fache, bevorzugt nicht mehr als das 6-fache
und besonders bevorzugt nicht mehr als das 3,5-fache eines inneren
Rohrdurchmessers in der Hochrichtung beträgt. Zudem weist
eine optimierte Ausführung die Eigenschaft auf, dass in
der Längsrichtung ein Abstand zwischen einer Einprägung
zur Ausbeulung einer Seitenwand zu einer nachfolgenden Einprägung
zur Ausbeulung eines Stegs nicht mehr als das 8-fache, bevorzugt
nicht mehr als das 6-fache und besonders bevorzugt nicht mehr als
das 3-fache eines inneren Rohrdurchmessers in der Hochrichtung beträgt.
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Für
den Fall von in Querrichtung mehrere Stege übergreifenden
Einprägungen beträgt eine Länge der Einprägung
in der Querrichtung optimal etwa zwischen 25% und 100% bevorzugt
zwischen 35% und 90% und besonders bevorzugt zwischen 45% und 80%
einer Breite des Strangpressrohrs in der Querrichtung.
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Für
den Fall einer nur zwischen zwei Stegen begrenzten Einprägung
beträgt deren Länge in der Querrichtung etwa zwischen
25% und 130%, bevorzugt zwischen 35% und 95% und besonders bevorzugt
zwischen 45% und 75% einer Breite des von den Stegen begrenzten
Kanals in der Querrichtung.
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Allgemein
vorteilhaft ist zur Verbesserung des Wärmeübergangs
auf zumindest einer der Seitenwände von außen
ein Rippenelement angeordnet ist, insbesondere mittels stoffschlüssiger
Verbindung. Dabei kann es sich insbesondere um eine flächige
Verlötung handeln. Um einen möglichst gleichmä ßigen
Wärmeübergang zwischen Rippen und Strangpressrohren
sicherzustellen ist es von Vorteil, dass eine Wiederholeinheit der
Einprägungen in der Längsrichtung und eine Wiederholeinheit
von Rippen des Rippenelements keine ganzzahligen Vielfachen voneinander
sind. Hierdurch lassen sich ungünstige regelmäßige Überdeckungen von
Kontaktflächen der Rippen mit eingeprägten Bereichen
der Rohroberfläche vermeiden.
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Zur
weiteren Verbesserung eines Wärmeübergangs kann
bei einem erfindungsgemäßen Strangpressrohr zumindest
ein Halbsteg von einer der Seitenwände in einen der Kanäle
hineinragen.
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Bei
einer optimierten Ausführungsform liegt ein als das Vierfache
des Verhältnisses aus der Fläche des durchströmbaren
Querschnitts zu einem durch das erste Fluid benetzbaren Umfang definierter
hydraulischer Durchmesser in einem Bereich zwischen 1,2 mm und 6
mm.
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Bevorzugte
Bereiche des hydraulischen Durchmessers sind insbesondere zwischen
etwa 2 mm und etwa 5 mm, besonders bevorzugt zwischen 3,0 mm und
3,4 mm, insbesondere bevorzugt zwischen 3,1 mm und 3,3 mm und insbesondere
etwa 3,2 mm.
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Allgemein
und insbesondere für Bauformen von Hochdruck-Wärmetauschern
hat sich ergeben, dass der hydraulische Durchmesser (dh) vorteilhaft
zwischen etwa 2,5 mm und 4 mm beträgt, insbesondere bevorzugt
zwischen etwa 2,8 mm und 3,8 mm.
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Allgemein
und insbesondere für Bauformen von Niederdruck-Wärmetauschern
hat sich ergeben, dass der hydraulische Durchmesser (dh) vorteilhaft
in einem Bereich zwischen 2 mm und 3,5 mm liegt, insbesondere bevorzugt
zwischen 2,5 mm und 3,5 mm.
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Zur
Optimierung von Gewicht und Materialmenge liegt ein Verhältnis
aus dem hydraulischen Durchmesser (dh) und einer Kanalmantelstärke
(s) vorteilhaft in einem Bereich zwischen 0,8 und 8, bevorzugt in
einem Bereich zwischen 1,2 und 6 und besonders bevorzugt in einem
Bereich zwischen 1,4 und 6. Aus gleichem Interesse liegt ein Verhältnis
aus einer Stegstärke (d) und einer Kanalmantelstärke
(s) bevorzugt unter 1,0.
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Allgemein
vorteilhaft liegt ein Verhältnis aus einem Umfang des Strangpressrohrs
und dem durch das erste Fluid benetzbaren Umfang in einem Bereich
zwischen 0,1 und 0,9, insbesondere zwischen 0,1 und 0,5, wobei der
letztgenannte Bereich besonders für Abgaskühler
geeignet ist.
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In
optimierter Bauform eines Ausführungsbeispiels liegt ein
Verhältnis eines Abstands (e) zwischen zwei insbesondere
gegenüberliegenden und/oder gegeneinander versetzten Teilstegen
zu einer Höhe (b) des Rohr-Querschnitts in einem Bereich
unterhalb von 0,8, besonders bevorzugt in einem Bereich zwischen
0,3 und 0,7 liegt. Ein Verhältnis eines Abstands (a3) eines
ersten Teilstegs zu einem Ganzsteg zu einem Abstand (a4) eines zweiten
Teilstegs zu dem Ganzsteg liegt bei einer entsprechenden Bauform
bevorzugt in einem Bereich zwischen 0,5 und 1,0, insbesondere bevorzugt
in einem Bereich zwischen 0,6 und 0,8.
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Allgemein
zur Erhöhung der Lebensdauer und insbesondere bei Beteiligung
eines Fluids mit korrosiven Eigenschaften wie zum Beispiel Abgas
kann es vorgesehen sein, dass wenigstens ein Steg und/oder der Kanalmantel,
vorzugsweise die Kanalmantelinnenseite, einen Korrosionsschutz aufweist,
vorzugsweise in Form einer Verzinkung und/oder eines Lacks.
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Je
nach Anforderungen kann ein Querschnitt des Strangpressrohrs vorteilhaft
zum Beispiel rechteckig, oval oder halboval ausgebildet sein.
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Bei
einer besonders geeigneten Bauform eines Strangpressrohrs zur Verwendung
in einem Wärmetauscher sind eine Anzahl von 2 bis 20, bevorzugt
5 bis 15, besonders bevorzugt 7 bis 12, besonders bevorzugt 8 bis
11 und insbesondere bevorzugt 9 Stegen über einen Rohr-Querschnitt
nebeneinander angeordnet.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird zudem gemäß Anspruch
50 durch einen Wärmetauscher mit einem erfindungsgemäßen
Strangpressrohr gelöst. In dem Strangpressrohr wird dabei
ein ersten Fluid geführt, das mit einem das Rohr außen
umströmenden zweiten Fluid Wärme austauscht. Solche
Wärmetauscher finden insbesondere in Kraftfahrzeugen verbreiteten
Einsatz, wobei hier aufgrund der hohen Anforderungen an Gewicht
und Bauraum eine Optimierung der Tauscherleistung durch die erfindungsgemäßen
Einprägungen in besonderem Maß vorteilhaft ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Strangpressrohre
dabei luftumströmt. In einer alternativen Ausführungsform
können die Strangpressrohre auch von einer Kühlflüssigkeit
umströmt sein, zum Beispiel im Fall eines indirekten Abgaskühlers
eines Kraftfahrzeugs.
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Der
erfindungsgemäße Wärmetauscher kann ein
Abgaskühler zur Kühlung eines rückgeführten
Abgasstroms sein, aber auch ein Ladeluftkühler eines Verbrennungsmotors,
ein Ölkühler oder auch ein Kühlmittelkühler.
Besonders bevorzugt finden diese Wärmetauscher jeweils
in einem Kraftfahrzeug Verwendung.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird für ein Herstellungsverfahren
für das Strangpressrohr durch die Merkmale des Anspruchs
57 gelöst. Zweckmäßig werden zunächst
die Strangpressprofile nach Art eines durchgängig prismatischen
Grundkörpers durch ein bekanntes Strangpressverfahren ausgeformt
und nachfolgend die Einprägungen eingebracht. Dies kann
in einem sich an das Strangpressen unmittelbar anschließenden
Schritt, insbesondere auch bei noch warmem Profil erfolgen oder
auch in einem vollständig separierten Schritt an einem
abgekühlten und/oder zwischengelagerten Profilstrang.
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In
vorteilhafter Detailgestaltung erfolgt das Einprägen mittels
einer Prägewalze. Alternativ oder ergänzend kann
es aber auch mittels eines Prägestempels erfolgen.
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In
bevorzugter Ausführungsform ist zur Optimierung der Herstellungskosten
ein dem Einprägen nachfolgender Schritt des Abtrennens
der Strangpressrohre von einem endlosen oder quasi-endlosen Profilstrang vorgesehen.
Dies kann zum Beispiel durch einen Sägevorgang erfolgen.
In besonders vorteilhafter Detailgestaltung erfolgt das Abtrennen
jedoch durch einen Abreißvorgang, insbesondere nach einem
vorhergehenden Anritzen. Hierdurch kann das Auftreten von Spänen
im Zuge des Abtrennens weitgehend vermieden werden.
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Bei
einem alternativen oder ergänzenden Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist es vorgesehen, dass zumindest einige der Einprägungen
sich nicht in Überdeckung mit dem zumindest einen Steg
befinden. Hierdurch können insbesondere nach innen scharfkantige
Ausbeulungen realisiert werden und/oder eine zu starke Verminderung
des Strömungsquerschnitts vermieden werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorrangig
das Ziel, eine nach innen scharfkantige Formgebung zur Erzeugung
von Turbulenzen zu erreichen. Hierzu ist bevorzugt vorgesehen, dass
die zumindest eine der äußeren Seitenwände
im nicht eingeprägten Zustand eine Wanddicke TW aufweist,
die zwischen etwa 0,2 mm und etwa 1,2 mm, insbesondere zwischen
etwa 0,2 mm und etwa 0,5 mm, beträgt.
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Vorteilhaft
gilt dabei für eine lichte Breite B eines von dem zumindest
einen Steg begrenzten Kanals: 5·TW <= B <=
30·TW.
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Weiterhin
vorteilhaft gilt für eine in der Querrichtung (y) gemessene
maximale Breite WB der Einprägungen: 0,5·B <= WB <= 1,2·B.
Je nach Anforderungen kann die Einprägung dabei den Steg überdecken
oder auch vollständig von ihm frei bleiben. Soll eine Ausdünnung
des Materials insbesondere in der Nähe des Stegs im Zuge
der Einprägung vermieden werden, hat sich gezeigt, dass
ein Mindestabstand zwischen dem Rand der Einprägung und
dem Steg verbleiben sollte, also etwa WB <= 0,8·B.
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Weiterhin
vorteilhaft gilt im Sinne eines noch guten Strömungsquerschnitts
bei zugleich hohen Turbulenzerzeugung für eine maximale
Einprägetiefe HW der in die Kanäle hineinragenden
Ausbeulungen: 0,5·TW <=
HW <= 1,5·TW.
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Bei
einer bevorzugten Detailgestaltung haben die in die Kanäle
hineinragenden Ausbeulungen eine längliche Form mit einem
ersten, in Querrichtung verlaufenden Querschnittsbereich und einem
zweiten, in Längsrichtung verlaufenden Querschnittsbereich.
Dabei gilt besonders bevorzugt für einen innenseitigen Krümmungsradius
RWQ der Ausbeulung in dem ersten Querschnittsbereich: TW <= RWQ <= 3·TW.
Alternativ oder ergänzend gilt bevorzugt für einen
innenseitigen Krümmungsradius RWL der Ausbeulung (7)
in dem zweiten Querschnittsbereich: TW <= RWL <= 5·TW. Hierdurch ist eine
gute Scharfkantigkeit in Relation zu der Wanddicke der Seitenwand
erzielt.
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Zur
Sicherstellung einer ausreichenden Druckfestigkeit im Bereich der
Einprägungen gilt für eine minimale verbleibende
Dicke TWL der Seitenwand in dem ersten Querschnittsbereich und/oder
Dicke TWS der Seitenwand in dem zweiten Querschnittsbereich: 0,7·TW <= TWL, TWS <= TW.
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Zur
Sicherstellung einer ausreichenden Stabilität im Zuge der
Einprägungen bei gleichzeitiger Optimierung von Baugröße
und Materialmenge ist es vorgesehen, dass für eine Breite
TS des zumindest einen Stegs gilt: 0,5·TW <= TS <= TW.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend
beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie aus den abhängigen
Ansprüchen.
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Nachfolgend
werden mehrere bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben und anhand der anliegenden Zeichnungen näher
erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Strangpressrohrs zur Definition
der einzelnen Raumachsen.
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2 zeigt
ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Strangpressrohrs mit insgesamt neun Abwandlungen 2.1 bis 2.9.
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3 zeigt
eine Darstellung von Prägevorgängen zur Herstellung
eines Strangpressrohrs nach 2.
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4 zeigt
eine räumlich Darstellung eines Strangpressrohrs nach dem
ersten Ausführungsbeispiel.
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5 zeigt
einen Ausschnitt aus dem Strangpressrohr nach 4.
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6 zeigt
ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Strangpressrohrs mit zehn Abwandlungen 6.1 bis 6.10.
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6a zeigt
weitere Abwandlungen 6.11 bis 6.15 des zweiten Ausführungsbeispiels.
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7 zeigt
räumliche Ansichten zweier Prägewalzen zur Herstellung
eines erfindungsgemäßen Strangpressrohrs.
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8 zeigt
eine auf Messungen und Rechnungen beruhende Darstellung einer bevorzugten
Wahl eines hydraulischen Durchmessers in Bezug auf das Verhältnis
aus dem durch das erste Fluid benetzbaren Umfang und einem äußeren
Umfang des Strangpressrohrs.
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9A und 9B zeigen
zwei Abwandlungen einer bevorzugten Ausführungsform eines
Querschnitts eines Strangpressrohrs mit stranggepresstem Kanalmantel
und mit dem Kanalmantel stranggepressten Stegen.
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10A und 10B zeigen
zwei Abwandlungen einer weiteren Ausführungsform wie in 9A und 9B mit
Teilstegen.
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11A und 11B zeigen
zwei Abwandlungen einer weiteren Ausführungsform wie in 9A und 9B mit
Teilstegen.
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12 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines Querschnitts eines Strangpressrohrs
mit Teilstegen.
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13 zeigt
eine weitere Ausführungsform eines Querschnitts eines Strangpressrohrs
mit Teilstegen.
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14 zeigt
eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Strangpressrohres.
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15 zeigt
eine Schnittansicht entlang der Linie A-A des Strangpressrohrs aus 14.
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16 zeigt
eine Schnittansicht entlang der Linie B-B des Strangpressrohrs aus 14.
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17 zeigt
eine Schnittansicht entlang der Linie C-C des Strangpressrohrs aus 14 während
eines Prägevorgangs.
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18 zeigt
eine Schnittansicht gemäß 17 des
fertig geprägten Strangpressrohrs.
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19 zeigt
eine schematische Draufsicht von vorne auf eine Prägewalzenanordnung
zur Herstellung des Strangpressrohrs aus 14.
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Gemäß der
Darstellung nach 1 betrifft die Erfindung Strangpressrohre,
die sich zumindest abschnittsweise in einer mit z bezeichneten Längsrichtung
erstrecken. Die Strangpressrohre haben quer zu der Längsrichtung
eine längliche Erstreckung, wobei sie insbesondere als
Flachrohre ausgebildet sind. Eine Querrichtung im Sinne des Anspruchs
1 ist in 1 als y-Richtung bezeichnet,
wobei sich die (langen) Seitenwände 1, 2 des
Strangpressrohrs im Wesentlichen in dieser Richtung erstrecken.
Eine Hochrichtung ist in 1 mit x bezeichnet und erstreckt
sich senkrecht zur Längsrichtung und zur Querrichtung.
Die Seitenwände 1, 2 müssen
sich im Querschnitt nicht notwendig gerade erstrecken sondern können
auch gebogen verlaufen und sind in diesem Sinne nur „im
Wesentlichen” in der Querrichtung orientiert bzw. „zumindest
annähernd parallel”.
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Die
Seitenwände 1, 2 sind über kürzere,
gebogene, im Wesentlichen in Hochrichtung verlaufende Schmalseiten 3, 4 miteinander
zu einem geschlossenen Flachrohr verbunden.
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Innerhalb
des Flachrohrs sind die Seitenwände über wenigstens
einen, in den gezeigten Ausführungsbeispielen jeweils mehrere
durchgehende Stege 5, 79, 89 unter Abtrennung
voneinander separater Kanäle 6 verbunden. Neben
diesen durchgehenden Stegen bzw. Vollstegen 5, 79, 89 können
optional (siehe etwa 4 oder auch 10A bis 11B)
auch Teilstege 5', 79', 89' vorgesehen
sein, die nach Art von Finnen zur Vergrößerung
der Kontaktfläche zwischen Kanalwand und Fluid in die Kanäle 6 hineinragen.
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Zur
Optimierung der Turbulenzen des durchströmenden Fluids
werden die Strangpressrohre mit Einprägungen 7 versehen,
durch die bezüglich der Längsrichtung lokale Ausbeulungen
erzeugt werden, die in die Kanäle 6 hineinragen
und die Fluidströmung beeinflussen. Dabei kann es sich
um Ausbeulungen der Seitenwände 1, 2 handeln,
die entsprechend in der Hochrichtung vorragen oder auch um Ausbeulungen
bzw. Ausknickungen der durchgehenden Stege 5, 79, 89,
die entsprechend in der Querrichtung vorragen.
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Solche
Ausbeulungen der Stege werden dadurch erreicht, dass eine Einprägung
zumindest teilweise deckend mit dem Ansatzbereich des Stegs an der
Seitenwand vorgenommen wird.
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Durch
geeignete Maßnahmen wird dabei erreicht, dass die Orientierung
der Ausbeulung des Stegs in der Querrichtung kontrolliert vorgegeben
ist und nicht willkürlich oder zufällig erfolgt.
Um dies zu erreichen, können zwei unterschiedliche Wege
im Zuge der Herstellung der Einprägungen beschritten werden:
Zum
einen kann ein Prägestempel 8 (siehe 3)
oder auch eine Prägewalze 9' (siehe 7)
eine geneigte Prägekante 8a, 10' aufweisen.
In 3 ist unter A eine einfache Prägung eines
Strangpressrohrs mittels einer einen Großteil des Strangpressrohrs
in Querrichtung überdeckenden, glatten und nicht geneigten
Prägekante gezeigt, mittels der die Stege 5 unkontrolliert
nach links oder nach rechts ausgebeult werden. Unter B ist die Prägekante
dagegen mit einem Winkel Alpha von wenigen Grad, typisch nicht mehr
als zehn Grad, relativ zu der Seitenfläche 1 versehen.
Hierdurch werden sämtliche der Stege 5 im Beispiel
B kontrolliert nach rechts ausgebeult, da die Kräfte beim
Prägen im Bereich der Ansätze der Stege asymmetrisch
angreifen.
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Zum
anderen kann eine Kontrolle der Ausbeutungsrichtung auch für
punktartige Einprägungen erreicht werden. Hierzu ist im
Beispiel C der 3 eine gezahnte Prägekante 8b dargestellt,
die nur mit kleinen lokalen Vorsprüngen bzw. punktartig
am Strangpressrohr angreift. Die Angriffpunkte sind dabei im Wesentlichen über
den Stegen 5, aber leicht außermittig dazu lokalisiert.
Auch hierdurch wird ein Ausknicken der Stege 5 in vorbestimmter
Orientierung bezüglich der Querrichtung erreicht. Die Richtung
der Ausbeulung der Stege 5 wäre im Beispiel C
ebenfalls nach rechts, da die Prägepunkte jeweils etwas
links vom Zentrum der Stege 5 angreifen.
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Eine
zu Prägestempeln 8 alternative oder ergänzende
Möglichkeit einer im Wesentlichen punktartigen Prägung
mit lokalen Vorsprüngen ist über die in 7 dargestellte
Prägewalze 9 mit punktartigen lokalen Vorsprüngen 10 gegeben.
Die ebenfalls in 7 gezeigte Prägewalze 9' hat
dagegen längliche Vorsprünge 10', die
sich über zumindest eine gesamte Kanalbreite oder auch über
die im Wesentlichen gesamte Breite des Strangpressprofils erstrecken.
Mit einer solchen Walze 9' können zum Beispiel
Ausführungen wie die in 4 hergestellt
werden, wobei mit den lokalen Vorsprüngen der Prägewalze 9 Ausführungen
wie in 6 und 6a hergestellt
werden können. Grundsätzlich können die
beiden Arten von Vorsprüngen 10, 10' aber
auch gemeinsam auf derselben Prägewalze vorgesehen sein.
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Vorliegend
ist im Wesentlichen ein erstes Ausführungsbeispiel nach 2 und
ein zweites Ausführungsbeispiel nach 6 mit
jeweils mehreren Abwandlungen gezeigt. Bei dem ersten Ausführungsbeispiel nach 6 handelt
es sich um Einprägungen des ersten Typs mit glatten, geneigten
Prägekanten, die jeweils zugleich mehr als einen Steg 5 des
Strangpressrohrs übergreifen und somit auch zugleich die
Seitenwände zwischen den Stegen nach innen ausbeulen. Zweckmäßig
sind die Prägekanten bzw. Einprägungen dabei unter
einem Ausrichtungswinkel relativ zu der Querrichtung angeordnet.
Hierdurch sind durch die gleiche Einprägung bedingte Ausbeulungen
benachbarter Stege in Längsrichtung zueinander versetzt,
so dass auf einfache Weise eine wellenartige Modulation der Kanäle 6 bei
in Querrichtung weitgehend konstantem Abstand der Kanalwände
erreicht wird. Ein solcher Ausrichtungswinkel beträgt in
typischer Ausführung etwa 35° und ist in den Beispielen
2.3 bis 2.9 jeweils gegeben. Solche Einprägungen mit zur
Querrichtung gewinkeltem Verlauf sind besonders gut geeignet, mit
einer flächig auf dem Strangpressrohr aufgelöteten
Kühlrippe (nicht dargestellt) kombiniert zu werden, da
eine ungünstige Überdeckung von Einprägungen
und Rippen mit der Folge von Bereichen schlechter Wärmeableitung
vermieden wird.
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Allgemein
sind in den Beispielen 2.1 bis 2.9 Einprägungen von der
Oberseite als durchgezogene Linien und in der Draufsicht nicht sichtbare
Einprägungen von der Unterseite als gestrichelte Linien
dargestellt. Die kontrollierte Ausbeulungsrichtung der Siege ist
jeweils als Richtungspfeil innerhalb der Einprägungen dargestellt.
-
Die
Einprägungen werden zweckmäßig in beiden
Seitenflächen 1, 2 vorgenommen. Diese
gegenüberliegenden Einprägungen können
sich überdecken (z. B. 2 Bsp. 2.2,
2.4) oder auch alternierend versetzt angeordnet sein (z. B. 2.1,
2.3). Die Ausrichtungswinkel der Einprägungen können
variieren und insbesondere alternieren wie in den Beispielen 2.5,
2.8 und 2.9. Es können über die Breite des Strangpressrohrs
auch mehrere in Querrichtung kürzere Einprägungen
mit wechselnden Ausrichtungswinkeln vorgesehen werden, siehe etwa
Beispiele 3.6 bis 3.9.
-
Bei
einigen der beschriebenen Beispiel, zum Beispiel im Fall 2.1, 2.3
oder auch 2.7 sind die Ausbeulungsrichtungen der Stege durch von
oben erfolgenden Einprägungen denen der in Längsrichtung
alternierend von unten erfolgenden Einprägungen entgegengesetzt,
um eine möglichst hohe Turbulenzerzeugung bei moderatem
Druckverlustanstieg zu erzielen.
-
In
dem zweiten Ausführungsbeispiel nach 6 handelt
es sich um weitgehend lokale Einprägungen des zweiten Typs.
Im Gegensatz zum ersten Fall nach 2 wird hierbei
nicht über die gesamte Rohrbreite eine Prägung
vorgenommen, sondern nur lokal begrenzt. Dies hat den Vorteil, dass
das Ausknicken der Rohrstege und die Einschnürung der Kanalhöhe
in Hochrichtung getrennt nacheinander erfolgen können.
Somit entsteht eine zusätzliche Designflexibilität,
die insbesondere im Hinblick auf die Erzeugung einer Drallströmung
in den Kanälen sehr hilfreich ist. Auf diese Weise lassen
sich noch komplexere 3-dimensionale Wirbel- und Strömungszustände
generieren als im ersten Fall.
-
Vorteilhaft
sind die Einprägungen in Längsrichtung wechselweise
in der Form angebracht, dass in Strömungslängsrichtung
nach einer Ausprägung der Rohrstege eine Ausprägung
der Rohrwandung erfolgt und anschließend wiederum eine
Ausprägung der Rohrstege etc. Die Ausprägungen
können zusätzlich wechselweise auf beiden Seitenwänden 1, 2 aufgebracht
sein und zwar insbesondere in der Form, dass in Längsrichtung
nach dem Ausknicken eines Steges 5 in die eine Richtung
durch eine Einprägung 7 auf der oberen Seitenwand 1 eine
Einprägung der unteren Seitenwand 2 erfolgt, in
Längsrichtung nachfolgend das Ausknicken eines Steges 5 in
die andere Orientie rung Richtung durch eine Einprägung 7 auf
der unteren Seitenwand 2 und in Längsrichtung
nachfolgend eine Einprägung 7 der oberen Seitenwand 1.
Im Anschluss daran wiederholt sich zyklisch die Ausprägung
der Stege mittels Ausbeulen eines Steges 5 in die erste
Richtung durch eine Einprägung auf der oberen Seitenwand 1 etc..
Jegliche andere Kombinationen und Reihenfolgen der Einprägungen
in Strömungsrichtung ist jedoch auch denkbar, siehe beispielhafte
Darstellungen 6.1 bis 6.15 in 6 und 6a.
In den Darstellungen haben diejenigen Einprägungen, die
aufgrund räumlicher Überdeckung einen Steg 5 ausbeulen,
jeweils einen Richtungspfeil. Eine Abweichung aus der mittigen Lage
ist in den Zeichnungen aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt. Grundsätzlich ist nur eine kleine kontrollierte
Abweichung des Prägestempels von der Mittenlage über
einem Steg 5 erforderlich, um die Ausbeulungsrichtung des
Stegs vorzugeben.
-
Um
ein möglichst starkes und gleichmäßiges
Ausbeulen der Stege zu erreichen können diese auch von
der Ober- und Unterseite beidseitig ausgebeult werden, wie in 6a,
Beispiel 6.11 bis 6.13 dargestellt. Dabei befinden sich auf die
Stege wirkende Einprägungen der Seitenwände jeweils
in zumindest teilweiser Überdeckung, so dass der Steg am
gleichen Ort von beiden Seitenwänden ausgehend ausgebeult
wird. Die Richtung der Ausbeulung bezüglich der überdeckenden
Einprägungen kann dabei gleichgerichtet sein (siehe etwa
6.11 und 6.13) oder auch entgegengesetzt gerichtet (siehe 6.12).
-
Durch
die Ausprägung der Rohrstege und der Rohrwandungen kommt
es einerseits zu einer Reduktion des hydraulischen Durchmessers
und somit zu einer Leistungssteigerung der Rohre hinsichtlich des
Wärmeübergangs, zum anderen jedoch auch zu einer
gerichteten Strömungsumlenkung sowohl in der y-z-Ebene als
auch in der x-z-Ebene
-
6 zeigt
vorteilhafte Einprägungen beispielhaft an einem Rohr mit
drei Zwischenstegen 5. In durchgezogener Linie ist jeweils
die Einprägung von der oberen Seitenwand 1, in
gestrichelter Linie die Einprägung von der unteren Seitenwand 2 dargestellt.
Mit einem Pfeil ist jeweils die Richtung der Stegausknickung dargestellt.
Je nach Anforderungen können die Einprägun gen
in x-, y-, und z-Richtung rund, oval, oval länglich rechteckig
oder auch in anderer Form ausgeführt sein. Die Einprägungen
werden wie zuvor beschrieben wechselweise vorgenommen. Die Verformung
der Kanalrohrwand an einer Stelle kann durch eine oder auch zwei
Ausprägungen pro Kanal (siehe etwa Beispiele 6.4, 6.5,
6.9 und 6.10) ausgeführt sein. In besonderen Fällen,
insbesondere bei sehr breiten Kanälen, kann dies jedoch
auch durch mehr als zwei Einprägungen an einer Stelle vorgenommen
werden.
-
In
Fig. 6.3 sind Einprägungen der Seitenwände 1, 2 zwischen
den Stegen 5 dargestellt, die in einem definierten Ausrichtungswinkel
zur Querrichtung ausgerichtet sind. Der Ausrichtungswinkel der Einprägung
gegenüber einer der Achsen z bzw. y beträgt vorliegend
etwa zwischen 30° und 40°. Es sind weitere beliebige Kombinationen
zwischen Auslenkungsrichtung und Einprägreihenfolge auch über
die dargestellten Varianten hinaus denkbar.
-
Die
Beispiele 6.4, 6.5, 6.9 und 6.10 zeigen Varianten mit wingletartigen
Einprägungen zwischen den Stegen 5. Je nach Anforderungen
sind über die dargestellten Ausführungsformen
hinaus beliebige Kombinationen der Winglets zueinander sowohl bezüglich
Lage als auch Ausrichtung zueinander wie auch zur Richtung der Stege
vorstellbar. Für die Einprägungen in Form von
Winglets hat sich gezeigt, dass ein Ausrichtungswinkel der Einprägung
gegenüber einer der Achsen z bzw. y besonders bevorzugt
zwischen etwa 28° und 42° beträgt.
-
Um
die Turbulenz noch weiter zu erhöhen kann es insbesondere
für sehr breite Kanäle neben den dargestellten
Varianten auch vorgesehen sein, in Querrichtung mehr als nur ein
Winglet pro Kanal einzuprägen.
-
Die
Form der Winglets ist so gewählt, dass das Verhältnis
aus deren Länge zu deren Breite ein Vielfaches ist, insbesondere
etwa das 1,8-fache bis 2,5-fache.
-
Einprägungen
zwischen den Stegen 5 in Wingletform haben gegenüber
einfacher geformten Einprägungen, den Vorteil, dass mit
dieser Art der Strömungsführung eine noch höhere
Wärmeübertragungsleistung erzielt werden kann,
da die Strömung eine noch stärker gerichtete Ablenkung
mit einer deutlich höheren Verwirbelung erfährt.
-
Für
beide Ausführungsbeispiele nach 2 und 6 gilt,
dass bei Einsatz von sehr stark verunreinigten Fluiden wie z. B.
Abgas eines Verbrennungsmotors mit der Verengung der Kanäle 6 die
Gefahr einer Verblockung durch Anlagerung von Bestandteilen aus
der Gasphase, insbesondere Ruß und/oder unverbrannte Kohlenwasserstoffe,
wächst. Daher sind in diesem Fall die Ausbeulungen der
Stege 5 so gestaltet, dass diese in der Querrichtung immer
in gleicher Orientierung ausbeulen, so dass sich der freie Kanalabstand
zwischen benachbarten Stegen 5 nicht oder nur geringfügig ändert.
In der Längsrichtung weisen die Stege somit zueinander
eine parallele Wellenform bezüglich der Querrichtung auf.
-
Abhängig
von der Anwendung kann es jedoch auch vorteilhaft sein, die Stege 5 so
auszustellen, dass die Orientierung der Ausbeulungen benachbarter
Stege 5 genau gegenläufig zueinander sind, um
den Kanal 6 abwechselnd möglichst stark zu verengen
und dann wieder möglichst stark aufzuweiten. Ein Beispiel
für eine solche Anordnung ist in 6a, Beispiel
6.13, gezeigt. Durch diese wechselweise Verengung und Erweiterung des
Kanalquerschnittes ist eine zusätzliche Leistungssteigerung
für ablagerungsunkritische Applikationen wie Ladeluftkühler,
Kühlmittelkühler, Ölkühler oder
Abgaskühler für Niederdruck-AGR-Anwendungen oder
Hochdruck-AGR-Anwendungen mit moderaten Ruß- und/oder HC-Emissionen
möglich. Je nach Anforderungen ist dabei immer der entsprechende
Kompromiss mit einem aus den Verwirbelungen und Verengungen resultierenden
Druckabfall zu beachten.
-
In 6a,
Beispiele 6.14 und 6.15, ist eine weitere Möglichkeit dargestellt,
mit nur einer Einprägung sowohl die Seitenwand als auch
den Steg/die begrenzenden Stege dadurch Ausknicken zu lassen, dass
der Stempel zusätzlich zur Kanalbreite auch noch einen
Teil oder mehr als dies des/der benachbarten Stege überdeckt.
Neben den in Fig. 6.14 und 6.15 dargestellten Varianten sind hier
auch alle bereits genannten Kombinationen von Stegausknickungen
zur Kanaleinprägungsrichtung denkbar.
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Für
eine Maßhaltigkeit der äußeren Abmessungen
des Strangpressrohrs ist es vorteilhaft, die abschließenden
Schmalseiten 3, 4 nicht durch Einprägungen
auszubeulen. In diesem Fall erfolgt in den beiden seitlich äußeren
Kanälen jedoch nur eine wellenförmige Ausbeulung
des näher zur Rohrmitte angeordneten Steges, während
die Außenwand unverformt bleibt. Je nach Anwendung ist
es daher vorteilhaft, die äußeren Kanäle
mit einem größeren, bzw. geringern Strömungsquerschnitt
zu versehen, um im ersten Fall das Risiko einer Verblockung des
Gaskanals durch die starke Verkleinerung des Abstandes zwischen
Steg 5 und äußerer Schmalseite 3, 4 im
Bereich der Ausbeulung zu minimieren, bzw. im zweiten Fall auch
im äußeren Kanal 6 noch eine ähnlich
hohe Turbulenz wie in den inneren Kanälen zu erzielen.
Sind an die Außenmaße des Strangpressrohrs keine
besonderen Anforderungen gestellt, kann es natürlich zweckmäßig
sein, auch die Schmalseiten 3, 4 mit Einprägungen
zu versehen und in Querrichtung auszubeulen.
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Zum
Fügen der Strangpressrohre in einen Boden und zur Gestaltung
der Rohrenden:
Zum Fügen der Strangpressrohre in einen
Rohrboden ist es vorteilhaft, die Ausprägungen in den Endbereichen
nicht zu prägen, damit ein definiertes Einbringen der Strangpressrohre
mit umlaufend konstanten Spalt in den Boden möglich ist
und somit eine gute Fügung der Strangpressrohr-Boden-Verbindung
gewährleistet ist. Ein weiterer Grund besteht darin, dass
ein definiertes Aufweiten der Strangpressrohre zur Fixierung von Strangpressrohr
und Boden über eine gemeinsame Anlagefläche möglich
bleibt.
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Der
erforderliche Abstand des Profilendes zur ersten Prägung
ist insbesondere von der Tiefe der Einprägungen abhängig.
Der Abstand ist so zu wählen, dass im Bereich der Fügestelle
keine bzw. eine nur sehr geringe Deformation der ursprünglichen
Rohrgeometrie auftritt. In typischen Fällen von Wärmetauschern,
die für den Einsatz in Kraftfahrzeugen dimensioniert sind,
bedeutet dies einen Abstand zwischen 2–15 mm, insbesondere
von 4–8 mm. In Sonderfällen kann diese Maß jedoch
auch über diese Abstände hinausgehen.
-
Zum Biegen der geprägten Strangpressrohre:
-
Ein
großer Vorteil der Strangpressrohr-Wärmetauscher
gegenüber anderen Tauscherrohren, z. B. Edelstahl-Rohren,
ist die sehr große Designflexiblilität, insbesondere
durch die Möglichkeit, die Strangpressrohre zu biegen.
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Für
das Biegen der Strangpressrohre ist es insbesondere vorteilhaft,
wenn im Bereich der Biegung auf Einprägungen verzichtet
wird, um eine zu starke Deformation und unter Umständen
sogar ein Verschließen einzelner Kanäle zu verhindern.
Alternativ hierzu kann im Biegebereich auch die Einprägtiefe
nur reduziert werden oder zum Beispiel nur eine Ausprägung
der Stege oder nur eine Verengung der Kanalwände vorgesehen sein.
Im Herstellungsverfahren erfolgt zunächst die Prägung
der Rohre und anschließend die Biegung in die gewünschte
Form.
-
Zum Verfahren der Herstellung:
-
Die
Herstellung der Einprägungen kann vorteilhaft auf zwei
alternative oder auch kumulative Arten erfolgen:
- 1)
Das Strangpressrohr wird mittels mindestens einer Werkzeugwalze
geprägt. In 7 ist eine solche Walze 9 beispielhaft
abgebildet. Vorteilhaft werden mindestens zwei gegenläufige
Werkzeugwalzen verwendet, durch welche in einem Arbeitsgang sowohl
die obere Seitenwand 1 als auch die untere Seitenwand 2 geprägt
werden.
- 2) Das Strangpressrohr wird über einen Stempelsatz
bzw. diverse Einzelprägestempel geprägt.
-
Für
beide Fertigungsarten kann die Einprägung sowohl einstufig
als auch mehrstufig über mehrere in Fertigungsrichtung
nacheinander vorgesehene Prägewalzen oder Stempelsätze
hergestellt werden.
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Um
ein Verbiegen der Strangpressrohre während des Fertigungsprozesses
zu verhindern, wird das Strangpressrohr mittels mindestens einer
Haltfunkti on vor und/oder nach der Prägestufe in Position
gehalten. Über eine seitliche Rollenführung wird
gewährleistet, dass das Strangpressrohr sich während
des Prägeprozesses nicht in Querrichtung verschiebt. Lässt
sich über diese Haltefunktion die Durchbiegung des Strangpressrohrs
nur teilweise verhindern, so kann dies durch einen nachfolgenden
Arbeitsschritt über eine Streckung bzw. Nachkalibrierung
des Strangpressrohrs über einen weiteren Rollensatz bzw.
eine Presse korrigiert werden.
-
Die
Herstellung der Prägung mittels Walzen hat den Vorteil,
dass das Verfahren mit kontinuierlichem Vorschub des Strangpressrohrs
durchgeführt werden kann, während für
die Fertigung mittels Stempelsätzen zumeist eine Taktung
des Vorschubs notwendig ist.
-
Um
die Strangpressrohre später optimal in den Boden fügen
zu können ist es wichtig, dass im Bereich der Profiltrennung
keine Ausprägungen und/oder eine Querschnittsänderung
des Strangpressrohrs vorliegen. Dies kann auf mehrere Arten erreicht
werden:
- a) Der Abstand der Einprägungen
ist so groß, dass eine Trennung der Strangpressrohre möglich
ist.
- b) An der Trennstelle werden die Prägungen ausgesetzt.
-
Letzteres
kann für die Prägung mittels Walzen zum Beispiel
durch eine entsprechende Geometrie der Prägewalze vorgesehen
werden. In diesem Fall entspricht der Walzenumfang immer einem ganzzahligen
Vielfachen der späteren Profillänge. Eine weitere
Möglichkeit, einen ausreichend breiten Säge- bzw.
Fügebreich vorzusehen besteht darin, die Zustellung der
Walzen variabel auszuführen, so dass je nach Zustellung
der Walzen entweder Prägungen ausgeformt werden oder nicht.
-
Ein
weiterer Vorteil der Fertigung mittels Walzen besteht darin, dass über
einen Tausch der Walzen auf sehr einfache Weise mit der gleichen
Fertigungslinie unterschiedliche Profilvarianten hergestellt werden
können.
-
Neben
einem Austausch der Prägewalzen kann alternativ auch mit
nur einer Prägewalze gearbeitet werden, in welche die Erhebungen
zum Prägen so eingebracht sind, dass diese austauschbar
sind. In diesem Fall wird mit einer Grundwalze gearbeitet, in welche
variable Prägesätze eingesetzt werden können.
Alternativ hierzu ist auch denkbar, auf eine Grundwalze ohne bzw.
mit wenigen Ausprägungen einen zusätzlichen Hüllkörper,
welcher die gewünschte Prägeanordnung besetzt,
zu ziehen. In beiden Fällen wird mit nur einem Walzengrundkörper
gearbeitet.
-
Für
die Prägung des Strangpressprofis mittels Stempelsätzen
müssen gegebenenfalls zur Erlangung eines großen
Sägebereichs die Stempel im Säge- und Fügebereich
ganz oder teilweise ausgesetzt werden, so dass keine oder nur sehr
schwache Prägungen erzeugt werden.
-
Der
Fertigungsablauf für die geprägten Strangpressrohre
stellt sich somit folgendermaßen dar:
- 1)
Die Strangpressrohre werden entweder
– in abzüglich
der fertigungsbedingten Streckung beim Prägevorgang vorkonfektionierter
Länge oder
– als Stangenmaterial mit einem
Vielfachen der späteren Rohrlänge, oder
– besonders
vorteilhaft als Endlosmaterial in Spulenform für den Prägevorgang
bereitgestellt.
- 2) Prägen der Strangpressrohre mittels Walzen oder
Stempelsatz
- 3) Korrektur eventuell auftretender Verbiegung mittels Streckung
und/oder Kalibierwalzen-/presse
- 4) Eventuell Trennung der Strangpressrohre
- 5) Eventuell Biegen der Strangpressrohre
- 6) Reinigung der Strangpressrohre.
-
Der
Ablauf dieser Schritte ist so gewählt, dass diese sehr
einfach miteinander verkettet werden können um eine sehr
einfache und kosteneffizient ausführbare Fertigungslinie
zu erstellen.
-
Zur Trennung der Strangpressrohre:
-
Die
Trennung erfolgt vorzugsweise durch eine mit dem Prägeprozess
mitlaufende Säge, kann jedoch auch in einem dem Prägeprozess
nachfolgenden getrennten Sägeprozess erfolgen. Alternativ
kann die Trennung der Strangpressrohre auch mittels Anritzen und
anschließendem Abreißen der Rohre erfolgen. Dies
hat den Vorteil, dass keine Späne entstehen und kein zusätzliches
Sägeschmiermittel benötigt wird. Hierdurch kann
abhängig von der Applikation eventuell auf einen nachgelagerten
Reinigungsschritt ganz oder teilweise verzichtet werden.
-
Zum Werkstoff:
-
Prinzipiell
können die geprägten Strangpressrohre mit jedem
strangpressbaren Werkstoff hergestellt werden. Vorteilhaft für
die hier angestrebte Applikation von Wärmeübertragern,
wie Abgaskühler, Ölkühler, Kühlmittelkühler
und Ladeluftkühler, sind alle strangpressbaren Aluminiumlegierungen,
insbesondere Al-Legierungen, im Besonderen AlMn-Legierungen, AlMg-Legierungen
und AlMgSi-Legierungen.
-
Befindet
sich das Strangpressrohr in einer korrosionskritischen Anwendung,
z. B. als gasführendes Strangpressrohr eines Abgaskühlers
oder eines Niederdruck-Ladeluftkühlers, so hat sich in
Korrosionsuntersuchungen gezeigt, dass sich eine besonders hohe
Korrosionsfestigkeit dadurch erzielen lässt, dass reduzierende
Verunreinigungen im Strangpresswerkstoff in nachfolgenden Massenanteilen
vorliegen:
Silizium: Si < 1%
insbesondere Si < 0.6%,
im Besonderen Si < 0.15%
Eisen:
Fe < 1.2% insbesondere
Fe < 0.7%, im Besonderen
Fe < 0.35%
Kupfer:
Cu < 0.5% insbesondere
Cu < 0.2%, im Besonderen
Cu < 0.1%
Chrom
Cr < 0.5%, insbesondere
0.05% < Cr < 0.25%, im Besonderen
0.1% < Cr < 0.25%
Magnesium
0.02% < Mg < 0.5%, insbesondere
0.05% < Mg < 0.3%
Zink
Zn < 0.5%, insbesondere
0.05% < Zn < 0.3%
Titan
Ti < 0.5%, insbesondere
0.05% < Ti < 0.25%
-
Eine
besonders hohe Korrosionsfestigkeit dieser Strangpressrohre lässt
sich im Allgemeinen erzielen, wenn die in Strangpressrichtung gemessenen
Korngrößen < 250 μm,
insbesondere < 100 μm,
im Besonderen < 50 μm
sind.
-
Zur Einprägtiefe:
-
Die
jeweilige Tiefe der Einprägung ist sehr stark von der Applikation
abhängig. Es hat sich jedoch gezeigt dass insbesondere
unter dem Gesichtspunkt der Materialausdünnung und dem
durch die Einprägung generierten Druckverlust eine Einprägtiefe
kleiner 75% der lichten Rohrhöhe b, insbesondere kleiner
45%, im Besonderen kleiner 30% als vorteilhaft erwiesen hat.
-
Zum Abstand der Einprägungen:
-
Der
Abstand der Einprägungen zueinander ist ebenfalls sehr
stark von der Applikation abhängig. Hierfür konnte
jedoch ebenfalls ein besonders vorteilhafter Bereich gefunden werden:
- 1) In Längsrichtung bezogen auf Prägungen
der einen Seitenwand 1 zu denen der anderen Seitenwand 2 zwischen
dem 0-fachen und dem 10-fachen der lichten Rohrhöhe b,
insbesondere zwischen dem 0-fachen und dem 6-fachen der lichten
Rohrhöhe b, im Besonderen zwischen dem 0-fachen und dem
3,5-fachen der lichten Rohrhöhe b.
- 2) In Längsrichtung bezogen auf Prägungen
welche der Reduzierung der Kanalhöhe dienen zu Prägungen welche
dem Ausbeulen der Stege dienen auf einer der Seitenwände
zwischen dem 0-fachen und dem 8-fachen der lichten Rohrhöhe
b, insbesondere zwischen dem 0-fachen und dem 6-fachen der lichten
Rohrhöhe b, im Besonderen zwischen dem 0-fachen und dem
3-fachen der lichten Rohrhöhe b.
-
Länge der Einprägungen:
-
Die
Länge der Einprägungen ist ebenfalls stark von
der Applikation abhängig. Hierfür konnte jedoch ebenfalls
ein mit der Rohrbreite bzw. Kanalbreite im Zusammenhang stehender,
besonders vorteilhafter Bereich gefunden werden:
Die Länge
der Einprägung sollte für den Fall des Ausführungsbeispiels
nach 2 zwischen 100% und 25% der Rohrbreite, insbesondere
zwischen 90% und 35%, im Besonderen im Bereich zwischen 80% und
45% der Rohrbreite betragen.
-
Die
Länge der Einprägung sollte für den Fall
des Ausführungsbeispiels nach 6 zwischen
130% und 25% der Kanalbreite, insbesondere zwischen 90% und 35%,
im Besonderen im Bereich von 75% und 45% der Kanalbreite liegen.
-
Zum
Auflöten einer Außenrippe, z. B. für
Kühlmittelkühler, Ladeluftkühler:
Wird
auf das geprägte Strangpressrohr etwa in einem Kreuzstromkühler
noch eine zusätzliche Außenrippe aufgebracht,
so ist darauf zu achten, dass die Einprägungen in Querrichtung
nicht fluchtend, sondern leicht versetzt angeordnet sind, um eine
möglichst gute Verlötung der Außenrippe
zu gewährleisten. Hierfür eignen sich insbesondere
die in den Fig. 2.3–2.9 und Fig. 6.6–6.10 dargestellten
Anordnungen von Einprägungen. Für die in Fig.
6.6–6.10 dargestellten Anordnungen von Einprägungen
sind die Abstände gleicher Einprägungen in zueinander
benachbarten Kanälen in Längsrichtung vorteilhaft
so auszuführen, dass diese nicht ein ganzzahliges Vielfaches
der Rippendichte sind, sondern entweder kleiner oder größer,
insbesondere vorteilhaft im Bereich k/3 bis n/3 der Rippendichte,
für k = 1, 4, 7, 10, .. und n = 2, 5, 8, 11, ..., so dass
sich eine möglichst gute Verlötung der Außenrippe
ergibt.
-
Zu
vorteilhaften Ausführungen der nicht eingeprägten
Querschnitte der Strangpressrohre:
Als besonders bevorzugt
zur Realisierung des Konzepts der Erfindung hat sich ein hydraulischer
Durchmesser in einem Bereich zwischen 2 mm und 5 mm erwiesen. Die
Größe dieses Bereiches realisiert – wie
anhand von 8 im Einzelnen erläutert – in
besonders vorteilhafter Weise eine Abwägung zwischen der
Tendenz einen möglichst guten Wärmeübergang
bei einem Strangpressrohr zu realisieren einerseits und der Tendenz
andererseits einen Druckverlust zu reduzieren, bzw. einen akzeptablen
Druckverlust bei gleichwohl gutem Wärmeübergang
zu realisieren. In diesem Zusammenhang erweist sich ein hydraulischer
Durchmesser im Bereich zwischen 3 mm und 3,4 mm, insbesondere zwischen
3,1 mm und 3,3 mm als weiter besonders bevorzugt. Es hat sich insbesondere
in Bezug auf den letztgenannten Bereich eines hydraulischen Durchmessers
zwischen 3,1 mm und 3,3 mm gezeigt, dass ein hydraulischer Durchmesser
bei etwa 3,2 mm besonders zweckmäßig ist. Zwar
lässt sich auch in dem genannten Bereich eine Verschmutzung
des Strangpressrohrs bzw. des Wärmetauscherrohres, grundsätzlich
nicht vermeiden, doch haben Versuche ergeben, dass sich in diesem
Bereich eine Verschmutzung derart stabilisiert, dass auch eine Leistungsabnahme
bei einem vergleichsweise geringen Niveau gehalten wird. Während
in Bereichen des hydraulischen Durchmessers außerhalb der
zuvor genannten Bereiche zu erwarten ist, dass ein Strangpressrohr
unter Zunahme des Druckverlustes zunehmend verschmutzt je länger
er betrieben wird, ist bei den zuvor genannten, bevorzugten Bereichen
eines hydraulischen Durchmessers nachgewiesener Maßen davon
auszugehen, dass sich ein Druckverlust auf vergleichsweise niedrigem
Niveau stabilisiert. Eine etwaige suboptimale Wärmeübertragungsleistung
eines Wärmeüberträgers wird nicht weiter
reduziert bei weiterem Betrieb des Wärmetauschers. Bei
außerhalb der zuvor genannten Bereiche eines hydraulischen
Durchmessers kommt es dagegen bei weiterem Betrieb des Strömungskanals
zu einer überproportionalen Zunahme des Druckverlust und
schließlich im schlimmsten Fall zu einer Verblockung der
Kanäle.
-
Ein
Strangpressrohr gemäß dem Konzept der Erfindung
lässt sich sowohl im Rahmen einer Hochdruck-Abgasrückführung
als auch im Rahmen einer Niederdruck-Abgasrückführung
in vorteilhafter Weise einsetzen. Weiterhin ist auch eine Anwendung
für eine Ladeluftkühlung oder Kühlmittelkühlung
möglich. Bei allen, insbesondere den genannten oder ähnlichen,
Anwendungsbereichen wird eine Erhöhung der Anzahl von Stegen
zur Verbesserung des Wärmeübertrags gemäß dem
Konzept der Erfindung vermieden, indem der hydraulische Durchmesser
in einem Bereich zwischen 1,2 mm und 6 mm gewählt wird.
Allerdings hat sich in Versuchen gezeigt, dass eine im Hinblick
auf eine Niederdruck-Abgasrückführung, Hochdruck-Abgasrückführung oder
Ladeluftkühlung optimierte Wahl eines Bereichs für
den hydraulischen Durchmesser unterschiedlich gestaltet werden kann.
Bei der Hochdruck-Abgasrückführung ist, wie sich
gezeigt hat, sowohl der Anstieg eines Druckverlustes als auch die
zunehmende Gefahr eines Verblockens oder starken Verschmutzen eines
Kanals durch Rußpartikel oder dergleichen vergleichsweise
kritisch. Für einen Hochdruckwärmetauscher hat
sich ein Bereich eines hydraulischen Durchmessers zwischen 2,5 mm
und 4 mm, insbesondere zwischen 2,8 mm und 3,8 mm als besonders
vorteilhaft erwiesen.
-
Bei
einem Niederdruck-Abgasrückführungskonzept erfolgt
kein bzw. ein nur sehr geringer Rußeintrag, so dass in
diesem Fall vorteilhafterweise auch mit kleinerem hydraulischen
Durchmesser als bei Hochdruck-AGR-Kühlern gearbeitet werden
kann. Für einen Niederdruckwärmetauscher hat sich
ein Bereich eines hydraulischen Durchmessers zwischen 2 mm und 3,5
mm, insbesondere zwischen 2,5 mm und 3,5 mm als besonders vorteilhaft
erwiesen.
-
Es
hat sich als besonders vorteilhaft, insbesondere zur Erhöhung
einer Korrosionsbeständigkeit, erwiesen ein Verhältnis
aus einer Stegstärke und einer Kanalmantelstärke
unterhalb des Wertes 1,0 zu wählen. Mit anderen Worten,
zur Erhöhung der Korrosionsbeständigkeit ist es
vorteilhaft den Kanalmantel mit einer stärkeren Wanddicke
zu versehen als einen Steg. Dies ist insbesondere im Hinblick auf
die Ausführung eines Strangpressrohrs vorteilhaft, bei
der wenigstens der Kanalmantel auf einem Aluminiumwerkstoff basierend hergestellt
ist.
-
Darüber
hinaus hat es sich als grundsätzlich relevant erwiesen,
eine Kanalmantelstärke derart zu optimieren, dass einerseits
eine Korrosionsbeständigkeit, insbesondere im Falle eines
auf einem Aluminiumwerkstoff basierenden Strangpressrohr, in ausreichendem
Maße gewährleistet ist und andererseits eine ausreichende
Anzahl von Strangpressrohren in verfügbaren Bauraum eines
Wärmetauschers bereitzustellen. In der Regel ist ein Bauraum
für einen Wärmetauscher in einem Motor vergleichsweise
begrenzt, sodass es grundsätzlich im Rahmen einer Verbesserung
liegt, möglichst viele Strangpressrohre in einem Wärmetauscher
zu Verfügung zu stellen und damit eine Kanalmantelstärke
nicht zu dick auszugestalten. Gemäß einer besonders bevorzugten
Weiterbildung der Erfindung hat sich ein Verhältnis aus
dem hydraulischen Durchmesser und einer Kanalmantelstärke
in einem Bereich zwischen 0,8 und 9 als besonders vorteilhaft erwiesen.
Dieser Bereich hat sich, insbesondere bei einem auf einem Aluminiumwerkstoff
basierenden Strangpressrohr, insbesondere bei einem Strangpressrohr
bei dem wenigstens der Kanalmantel auf einem Aluminiumwerkstoff
basiert, als besonders zweckmäßig erwiesen. Vorteilhaft
ist auch ein Bereich zwischen 1,2 und 6,0, insbesondere ein Bereich zwischen
1,4 und 6 im Hinblick auf die Auslegung der Kanalmantelstärke
(Bauraumbedarf, Korrosionsbeständigkeit) und des hydraulischen
Durchmessers (Wärmeübergang, Druckverlust).
-
Das
Konzept der Erfindung und/oder eine oder mehrere der zuvor genannten
Weiterbildungen allein oder in Kombination erweist sich als besonders
vorteilhaft für Abmessungen eines Strangpressrohrs, die
ein Verhältnis aus einem äußeren Umfang
des Strangpressrohrs und dem durch das erste Fluid benetzbaren Umfang
in einem Bereich zwischen 0,1 und 0,9, insbesondere zwischen 0,1
und 0,5 für Abgaskühler, realisieren. Die angestellten
Untersuchungen zur Sache haben gezeigt, dass im Rahmen der genannten
Abmessungen das Verhalten eines Strangpressrohrs im Hinblick auf
die zuvor erläuterte Problematik besonders vorteilhaft
ist.
-
Besonders
zweckmäßig hinsichtlich Herstellungsaspekten und
der oben benannten Problematik erweist sich ein Strangpressrohr,
bei dem im Rohr-Querschnitt ein Steg als Ganzsteg einends und andernends an
der Kanalmantelinnenseite angeordnet ist. Insbesondere kann ein
Rohrquerschnitt ausschließlich Ganzstege aufweisen. Vorteilhaft
ist ein Ganzsteg durchgehend, ohne Öffnungen, zwischen
einer ersten Kanalmantelinnenseite und einer zweiten Kanalmantelinnenseite
ausgeführt. Wie beispielhaft an 9A und 9B erläutert,
lässt sich dadurch ein Strangpressrohr mit einem hydraulischen
Durchmesser gemäß dem Konzept der Erfindung realisieren.
-
Darüber
hinaus hat sich ein Strangpressrohr als vorteilhaft erwiesen, bei
dem im Rohr-Querschnitt ein Steg als Teilsteg nur einends an der
Kanalinnenseite angeordnet ist und andernends frei in den Innenraum ragt.
Wie beispielhaft anhand von 10A und 10B sowie 11A und 11B erläutert, lässt sich anhand
eines stranggepressten Strömungskanals in besonders vorteilhafter
Weise ein hydraulischer Durchmesser gemäß dem
Konzept der Erfindung realisieren.
-
Es
hat sich gezeigt, dass vorteilhaft zwei Teilstege mit sich andernends
gegenüberliegenden Stirnseiten angeordnet sein können.
Alternativ oder in Kombination mit der zuvor genannten Anordnung
von Teilstegen können zwei Teilstege mit sich andernends
seitlich gegeneinander versetzten Stirnseiten angeordnet sein. Vorzugsweise
sind ein Teilsteg und ein Ganzsteg abwechselnd nebeneinander angeordnet.
-
Es
hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, Abmessungen und Anordnungen
der Teilstege wie folgt zu treffen. Gemäß einer
besonders bevorzugten Weiterbildung liegt ein Verhältnis
eines Abstands zwischen zwei Teilstehen, insbesondere zwei gegenüberliegenden
Teilstegen und/oder zwei gegeneinander versetzten Teilstegen, zu
einer Höhe des Rohr-Querschnitts in einem Bereich unterhalb
von 0,8, vorzugsweise in einem Bereich von 0,3 und 0,7. Vorzugsweise
ist ein Verhältnis eines Abstands eines ersten Teilstegs
zu einem Ganzsteg zu einem Abstand eines zweiten Teilsteg zu dem
Ganzsteg, in einem Bereich zwischen 0,5 und 1,0, vorzugsweise in
einem Bereich zwischen 0,6 und 0,8.
-
8 stellt
das Verhältnis aus dem durch ein Fluid wie z. B. Abgas
benetzbaren Umfang und einem äußeren Umfang des
Strangpressrohrs in Abhängigkeit des hydraulischen Durchmessers
dar. Ein bevorzugtes Verhältnis ergibt sich aus den zuvor
erläuterten schraffierten Bereichen eines bevorzugten hydraulischen Durchmessers
von 2 mm bis 5 mm, insbesondere 2,8 mm bis 3,8 mm. Aus 8 ist
ersichtlich, dass das genannte Verhältnis im Bereich zwischen
0,1 und 0,5 liegen sollte, um verbesserte Austauschgrade und Druckverlustgrade
zu erreichen. 8 ist vorliegend exemplarisch
für ein in
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10B näher bezeichnetes Profil eines Strangpressrohrs
bei-spielhaft angegeben. Eine vergleichbare Tendenz ist auch bei
den weiteren im Folgenden näher beschriebenen konstruktiven
Ausführungen eines durchströmbaren Querschnitts
bei einem Strangpressrohr feststellbar. So zeigt 8 das
erläuterte Verhältnis für verschiedene
Stegabstände a, u. a. der 10B,
(vorliegende für zwei Beispiele a = 2 mm und a = 5 mm) und
für unterschiedliche Werte eines Verhältnisses
eines Abstands zwischen zwei gegenüberliegenden Teilstegen
zu einer Höhe des Rohrquerschnitts, das vorliegend mit
k bezeichnet ist. Das Verhältnis k sollte wie in 8 durch
Pfeile dargestellt, in einem Bereich unterhalb von 0,8, vorzugsweise
in einem Bereich zwischen 0,3 und 0,7 liegen. Vorliegend nimmt das
Verhältnis k eines Abstands e zwischen zwei gegenüberliegenden Teilstegen
zu einer Höhe b des Rohrquerschnitts von 0,25 auf 0,75
in Pfeilrichtung zu. Diese Analyse gilt sowohl für einen
Abgaskühler im Rahmen einer Hochdruckauslegung bei einem
Abgasrückführsystem als auch für einen
Abgaskühler im Rahmen einer Niederdruckauslegung bei einem
Abgasrückführsystem.
-
Im
Folgenden werden 9A bis 11B beispielhafte
konstruktive Ausführungen eines Querschnitts unterschiedlicher
bevorzugter Strangpressrohre beschrieben. Dabei sollte gleichwohl
klar sein, dass Abwandlungen derselben sowie eine beliebige Kombination
von Merkmalen der konkret in den Figuren beschriebenen Ausführungsformen
möglich sind und dennoch ein hydraulischer Durchmesser
im Bereich zwischen 1,5 mm und 6 mm, bevorzugt zwischen 2 mm und
5 mm, bevorzugt zwischen 2,8 mm und 3,8 mm erreicht werden kann.
Insbesondere ist bei den in den folgenden Figuren gezeigten Ausführungsformen
jeweils eine Abwandlung gezeigt, bei der eine Kanalmantelstärke
und einer Stegstärke d gleich bzw. ähnlich ist
und eine weitere Abwandlung gezeigt, bei der ein Verhältnis
aus einer Stegstärke d und einer Kanalmantelstärke s
unterhalb von 1,0 mm liegt. Entsprechend lassen sich auch die Wandstärken
von Teilstegen oder ähnliche Abmessungen, je nach zu erreichendem
Zweck, variieren und anpassen.
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9A und 9B zeigen
zwei Abwandlungen eines Strangpressrohrs 61, 61',
wobei sich die Abwandlungen darin unterscheiden, dass die Mantelstärke
s bei dem in 9B dargestellten Strangpressrohr 61' dicker
als eine Stegstärke d ist, während diese bei dem
in 9A dargestellten Strangpressrohr 61 im
Wesentlichen gleich sind. Darüber hinaus sind für
gleiche Merkmale gleiche Bezugszeichen genutzt.
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Der
Strömungskanal 61, 61' ist als ein insgesamt
stranggepresstes Profil, also als ein stranggepresster Kanalmantel
zusammen mit den stranggepressten Stegen gebildet. Der Strömungskanal 61, 61' weist
dementsprechend einen Kanalmantel 63 mit einem von einer
Kanalmantelinnenseite 65 umgebenen Innenraum 67 auf,
der vorliegend zur wärmeaustauschenden Führung
des ersten Fluids in Form eines Abgases ausgebildet ist. Weiter
weist der Strömungskanal 61, 61' vorliegend
eine Anzahl von fünf im Innenraum 67 an der Kanalmantelinnenseite 65 angeordneten
Stegen 69 auf, die zusammen mit dem Kanalmantel 63, 63' als
integrales stranggepresstes Profil gebildet sind. Ein Steg 69 verläuft
gänzlich parallel zu einer senkrecht zur Zeichenebene stehenden
Strömungskanalachse ununterbrochen entlang des im Gehäuse
eines Wärmetauschers gebildeten Strömungspfades.
Der gezeigte durchströmbare Querschnitt quer zur Strömungskanalachse
ist zur Führung des Abgases im Innenraum 67 ausgelegt.
Die Auslegung erfolgt anhand des hydraulischen Durchmessers dh,
der für das vorliegende Strangpressrohr 61, 61' unter
Bezugnahme auf die Abstände a, b rechts unten in 9B angegeben
ist. Der hydraulische Durchmesser ergibt sich als das Vierfache
des Verhältnisses aus der Fläche des durchströmbaren
Querschnitts zu einem durch das Abgas benetzbaren Umfang. Die Fläche
des durchströmbaren Querschnitts ist vorliegend ein Vielfaches
des Produkts aus a und b. Der benetzbare Umfang ist vorliegend das
ebenfalls Vielfache der doppelten Summe aus a und b. a gibt dabei
die Breite des freien Querschnitts einer im Strömungskanal
durch die Stege 69 unterteilten Strömungslinie 74 an
und b gibt vorliegend die freie Höhe der Strömungslinie 74 an.
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Bei
diesem Strömungskanal 63, 63' als auch
bei den folgenden näher erläuterten Strömungskanälen liegt
eine Wandstärke s im Bereich zwischen 0,2 mm und 2 mm,
für korrosionskritische Anwendungen vorzugsweise im Bereich
zwischen 0,5 mm und 1,4 mm, für korrosionsunkritische Anwendungen
vorzugsweise im Bereich zwischen 0,3 mm und 0,8 mm. Eine Höhe
b eines Strömungsfadens 74 bzw. eine Höhe
des Innenraums 67 liegt vorliegend im Bereich zwischen
2,5 mm und 10 mm, vorzugsweise im Bereich zwischen 4,5 mm und 7,5
mm. Eine Breite a eines Kanals 74 in Querrichtung liegt
im Bereich zwischen 3 mm und 10 mm, vorzugsweise im Bereich zwischen
4 mm und 6 mm.
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10A.2 und 10B.2 zeigen
zwei weitere Abwandlungen einer besonders bevorzugten Ausführungsform
eines Strangpressrohrs 71, 71', die sich – wie
zuvor erläutert – lediglich in der Wandstärke
des Kanalmantels 73, 73' relativ zur Wandstärke
eines Stegs 79 unterscheiden. Der Strömungskanal 71, 71' weist außerdem
die Stege 79 in Form von Ganzstegen auf und daneben abwechselnd
zu den Ganzstegen 79 angeordnete Teilstege 79'.
Das Strangpressrohr 71, 71' ist wiederum gänzlich
als stranggepresstes Profil gebildet, wobei ein Kanal 74 wiederum
durch den Abstand zweier Ganzstege 79 gebildet ist. Der
hydraulische Durchmesser des durchströmbaren Querschnitts
bei den in 10A und 10B gezeigten
Strangpressrohren 71, 71' ist unterhalb von 10B angegeben. Vorliegend sind jeweils zwei Teilstege 79' mit
sich gegenüberliegenden Stirnseiten 76 angeordnet.
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In 11A.2 und 11B.2 sind
zwei weitere Abwandlungen 81, 81' einer besonders
bevorzugten Ausführungsform eines Strangpressrohrs 81, 81' gezeigt,
bei denen zwei Teilstege 89' mit sich seitlich gegeneinander
versetzten Stirnseiten 86 angeordnet sind. Ein hydraulischer
Durchmesser dh für das gezeigte Profil ergibt sich wiederum
aus der unterhalb von 10B gezeigten
Formel, wobei a1 durch a4 zu ersetzen ist.
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Ein
Verhältnis eines Abstands a3 eines ersten Teilstegs 89' zu
einem Ganzsteg 89 zu einem Abstand a4 eines zweiten Teilstegs 89' zu
dem Ganzsteg 89 liegt in einem Bereich zwischen 0,5 mm
und 1,0 mm, vorzugsweise in einem Bereich zwischen 0,6 mm und 0,8
mm. Grundsätzlich beträgt der Abstand e zwischen
zwei gegenüberliegenden Teilstegen 79' und/oder
zwischen zwei gegeneinander versetzten Teilstegen 89' zu
einer Höhe b des Rohrquerschnitts in einem Bereich unterhalb
von 0,8 mm, insbesondere in einem Bereich zwischen 0,3 mm und 0,7
mm.
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Jedes
der in 9A bis 11B gezeigten
bevorzugten Strangpressrohre ist erfindungsgemäß mit Einprägungen
und Ausbeulungen gemäß der erläuterten
Ausführungsbeispiele versehen, um die Turbulenzen und den
Wärmeübergang sowie den Druckabfall im konkreten
Anwendungsfall zu optimieren.
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Insbesondere
für die in 10A, 10B, 11A und 11B dargestellten
Strangpressprofile ist neben dem beschriebenen Vorgehen zur Einprägung
der Rohrwand und der Rohrstege auch eine Ausführungsform
mit ausschließlichem Ausknicken der Voll- und Halbstege
vorteilhaft. Durch die große Anzahl an Stegen und/oder
der Länge der Halbstege kann eine Einprägung der
Rohrwand zu einer Verblockung des Strömungskanals durch
sich berührende oder fast berührende Halbstege
kommen. Daher ist es, abhängig vom Abstand e, insbesondere
für die in 10A, 10B und 11A, 11B dargestellten
Profile oft günstiger, nur die Stege oder und Halbstege
durch gezielte Einprägungen in der Nähe der Stegansätze
ausknicken zu lassen und die Rohrwände nur möglichst
wenig einzuprägen. Dies gilt insbesondere für
e < 1/3b.
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12 und 13 zeigen
jeweils weitere Ausführungen 91, 101 von
Querschnitten von noch nicht ausgebeulten Strangpressrohren. Es
sind jeweils Teilstege 92, 102 vorhanden, die
sich ausgehend von den Stegen 5 in Querrichtung in die
Kanäle 6 erstrecken. In dem Beispiel nach 12 sind
die Teilstege jeweils auf gleicher Höhe angeordnet und
im Beispiel nach 13 auf verschiedener Höhe.
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Die
Abbildungen nach 12 und 13 sind
maßstabsgerecht, so dass ihnen bestimmte Maßverhältnisse
der eingezeichneten Maße entnommen werden können.
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Bei
einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung gemäß 14 bis 19 steht
nicht eine seitliche Ausbeulung von Stegen im Vordergrund, obwohl
diese je nach Anforderungen für einige oder alle der Einprägungen
vorgesehen sein kann. Wesentlich für dieses Ausführungsbeispiel
ist das Vorsehen von Ausbeulungen in das Rohrinnere mit möglichst
scharfen Kanten zur effektiven Erzeugung von Turbulenzen. Zugleich soll
eine übermäßi ge Materialausdünnung
und/oder Verengung des Rohrquerschnitts durch die Einprägungen vermieden
werden.
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Strangpressrohre
gemäß diesem Ausführungsbeispiel sind
besonders gut für Kühlmittelkühler (Flüssigkeitsführung
im Rohrinneren) oder auch für Ladeluftkühler (Gasführung
im Rohrinneren) geeignet, wobei sie nicht auf diese Anwendungen
beschränkt sind.
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Gemäß 19 werden
die Ausbeulungen bzw. Einprägungen 7 mittels einer
Prägewalze 201 mit vorstehenden prägenden
Strukturen 204 in das Strangpressrohr 1 eingebracht,
das auf der gegenüberliegenden Seite über eine
glatte Stützwalze 202 läuft. Vorstehende
Flanken 203 der Walzeprägenden Walze 201 bilden dabei
eine seitliche Führung des Strangpressrohrs 1 aus.
Bevorzugt werden bei Seitenwände des Strangpressprofils 1 durch
nacheinander folgende, insbesondere miteinander synchronisierte
Paare von Prägewalzen eingebracht. Durch die Synchronisation
kann eine definierte relative Position der Einprägungen
der gegenüberliegenden Seiten 2 zueinander erreicht
werden. Alternativ können auch beide Seiten im gleichen
Schritt durch insgesamt nur zwei strukturierte Walzen geprägt
werden.
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Die
Einprägungen 7 haben jeweils eine längliche
Form, die in einem Winkel Alpha von etwa 20 Grad gegenüber
der Längsrichtung des Strangpressrohrs 1 geneigt
ist. Gemäß 14 ist
ein erster Querschnittsbereich entlang einer Querrichtung der Ausbeulungen 7 entlang
der Linie A-A definiert und ein zweiter Querschnittsbereich entlang
der Linie B-B in Längsrichtung der Ausbeulungen.
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Die
resultierende Ausbeulung hat innenseitig des Kanals 6 mittig
einen minimalen Krümmungsradius RWQ im ersten Querschnittsbereich,
der an dieser Stelle durch einen Krümmungsradius RSQ der
Prägewerkzeugs erzeugt wird. In dem zweiten, in Längsrichtung
verlaufenden Querschnittsbereich befinden sich die Stellen kleinster
Krümmung aufgrund der Längsform der Ausbeulung
endseitig und haben einen Krümmungsradius RWL, der von
einem Krümmungsradius RSL des Prägewerkzeugs erzeugt
wird. Eine Gesamtbreite des Prägevorsprungs in der Querrichtung
hat den Wert WS.
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Es
versteht sich, dass die Prägung mittels einer Walze nur
eine bevorzugte Ausführungsform ist und alternativ auch
durch andere Prägemittel erzielt werden kann.
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Die
Ausbeulungen ragen gegenüber dem ungeprägten Zustand
maximal um eine Prägetiefe HW in den Kanal 6 hinein.
Die ungeprägte Wandstärke TW der Seitenwand wird
dabei auf eine minimale Wandstärke TWS, in Querrichtung
betracht, beziehungsweise TWL, in Längsrichtung betrachtet,
verändert, die kleiner oder gleich der ursprünglichen
Wandstärke ist.
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Die
Stegbreite der Stege 5 des Profils 1 hat die Größe
TS, wobei ein Übergangsbereich zwischen Stegen 5 und
Seitenwand 2 einen Krümmungsradius R aufweist.
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Die
Kanäle 6 haben eine Breite B, wobei die Einprägungen 7 in
der Querrichtung y des Strangpressprofils 1 gemessen eine
Breite WB aufweisen.
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Eine
Optimierung der einzelnen Parameter des so erzeugten Strangpressprofils
hat eine Reihe von bevorzugten Relationen ergeben, die in nachfolgender
Tabelle aufgelistet sind und jeweils und in Kombination ein besonders
bevorzugten Merkmal der Erfindung darstellen. In der mittleren Tabellenspalte
ist dabei der genaue Wert des konkreten bevorzugten Ausführungsbeispiels
angegeben:
Parameter | Beispiel
[mm] | bevorzugter
Bereich |
TW | 0,34 | 0,2
mm bis 1,2 mm |
HW | 0,3 | 0,5
TW <= HW <= 1,5 TW |
RWL | 1,0 | TW <= RWL <= 5 TW |
RWQ | 0,8 | TW <= RWQ <= 3 TW |
RSL | 0,4 | 0,5
TW <= RSL <= 2 TW |
RSQ | 0,2 | 0,5
TW <= RSQ <= 1,5 TW |
WS | 0,4 | TW <= WS <= 2 TW |
TS | 0,2 | 0,5
TW <= TS <= TW |
TWL | 0,26 | 0,7
TW <= TWL <= TW |
TWS | 0,28 | 0,7
TW <= TWS <= TW |
R | 0,1 | 0,2
TW <= R <= TW |
B | 2,3 | 5
TW <= B <= 30 TW |
WB | 1,4 | 0,5
B <= WB <= 1,2 B |
Alpha | 20
Grad | –90
Grad <= Alpha <= 90 Grad |
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Es
versteht sich, dass die einzelnen Merkmale der verschiedenen Ausführungsbeispiele
je nach Anforderungen miteinander kombiniert werden können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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