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Die Erfindung betrifft eine Befestigung einer Einbaugarnitur auf einer Armatur nach dem Oberbegriff des 1. Anspruchs und ein Verfahren zur Befestigung. Sie findet für starre längenunveränderliche Einbaugarnituren aber auch gleichermaßen für verstellbare teleskopierbare Einbaugarnituren Verwendung. Einbaugarnituren dienen zur Übertragung der Betätigungsbewegung auf eine Armatur, die sich im Erdreich befindet oder an anderen unzugänglichen Stellen angeordnet ist. Montierte Einbaugarnituren sollen über viele Jahre ohne Mängel funktionieren und die Betätigung der Armaturen unter der Erde gewährleisten. Sofern Reparaturen notwendig sind erfordern diese stets einen großen Aufwand, da ja dann das Erdreich aufgegraben werden muß und das dann meistens unter den erschwerten Bedingungen im Straßenbereich. Deshalb ist die zuverlässige Funktion von Einbaugarnituren über lange Zeiträume so wichtig. Die Einbaugarnituren bestehen aus dem in einer Straßenkappe endenden Betätigungsgestänge, das axialfest und verdrehsicher mit der Armaturenspindel über die Kuppelmuffe verbunden ist. Das Betätigungsgestänge durchdringt am oberen Ende eine Abdeckkappe. Ein Hülsrohr umhüllt dabei das Betätigungsgestänge und die Abdeckkappe schließt das Hülsrohr an seinem oberen Ende ab. Eine Hülsrohrglocke, die gegen das Eindringen von Erdreich schützt, ist am unteren Ende des Hülsrohres angeordnet, wobei diese teilweise den Armaturenhals übergreift. Durch Erschütterungen und Bewegungen im Erdreich, die durch Verkehr mit schweren Lastkraftwagen oder durch Temperaturwechsel und Frost im Boden entstehen können ist die Befestigung der Einbaugarnitur an einer Armatur notwendig. Die Befestigung ist aber auch notwendig, damit bei der Betätigung der Einbaugarnitur von der Erdoberfläche zum Öffnen oder Schließen der Armatur trotz der Übertragung der notwendigen Drehmomente auf die Armatur und dabei eventuell auftretende axiale Kräfte, die Einbaugarnitur sicher auf der Armatur hält. Weil dieses Problem in Fachkreisen lange bekannt ist, sind bereits eine Reihe von Lösungsvorschlägen erarbeitet und bekannt. Die naheliegenden sollen hier kurz erläutert werden.
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In der
DE 199 20 208 C1 , „Verbindung einer Schlüsselstange mit der Spindel einer Armatur” ist die Verbindung der Einbaugarnitur mit der Armatur dadurch beschrieben, dass die Glocke (Haube)
7 reibschlüssig auf der Armatur lagebestimmt ist. Das erfolgt mit einem außenseitig auf der Hülsrohrglocke befindlichem Klemmring. Innen an der Glocke können sich parallel zur Längsachse mindestens drei Klemmrippen verteilen. In einer weiteren Veröffentlichung, des
DE 20 2006 006 581 U1 „Einbaugarnitur” erfolgt die Verbindung der Einbaugarnitur mit der Armatur dadurch, das sich elastisch verformbare Haltenasen
23 an der Innenwand der Aufsatzglocke
13 befinden. Aus der
DE 203 15 219 U1 „Verbindung zwischen dem Oberteil eines Fluidleitungsschiebers und dem Glockenstück einer Einbaugarnitur”, die den Oberbegriff des Anspruchs 1 zeigt, ist eine Verbindung der Einbaugarnitur mit der Armatur bekannt, bei welcher die Glocke innen am unteren Ende eine Verrastung enthält. Diese greift flexibel in Nuten des Schiebers.
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Die Nachteile der „Verbindung einer Schlüsselstange mit der Spindel einer Armatur” gemäß der
DE 199 20 208 C1 sind, dass die ausschließlich reibschlüssige Verbindung bei Erderschütterungen nicht sicher ist und sich lösen kann. Dann hebt sich die Glocke von der Einbaugarnitur. Eindringendes Erdreich kann die in der Glocke befindliche Verbindung der Armaturenspindel mit dem Betätigungsgestänge über die Kuppelmuffe funktionsunfähig machen. Die Armatur wäre so nicht mehr mit der Einbaugarnitur beätigbar.
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Die „Einbaugarnitur” gemäß der
DE 20 2006 006 581 U1 hat ebenfalls Nachteile. Die elastisch verformbaren Haltenasen
23 an der Innenwand der Aufsatzglocke
13 bedeuten bei der Montage der Einbaugarnitur unter den erschwerten Bedingungen in der Baugrube im Erdreich und insbesondere im Winter, wenn Thermoplaste hart und spröde sind, einen hohen Kraftaufwand zur Montage und eventuellen Demontage der Einbaugarnitur. Das notwendige Aufdrücken der Einbaugarnitur auf den Armaturenhals kann unter diesen Bedingungen eventuell überhaupt nicht gelingen. Darüber hinaus sind die Hülsrohrglocken von Einbaugarnituren oft aus Metall wie Gußeisen gefertigt. Dieser Werkstoff ist nicht elastisch verformbar, so dass die hier beschriebene Erfindung bei diesem Werkstoff nicht anwendbar ist.
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Nachteilig ist auch die „Verbindung zwischen dem Oberteil eines Fluidleitungsschiebers und dem Glockenstück einer Einbaugarnitur” aus dem
DE 203 15 219 U1 . Bei der Verbindung der Einbaugarnitur mit der Armatur ist ein Adapter
30 notwendig, bei welchem die Glocke innen am unteren Ende mit ihrer Verrastung flexibel in Nuten des Adapter
30 greift. Der Adapter
30 greift in Nuten des Schiebers. Die notwendige Flexibilität der Glocke bedeutet bei der Montage der Einbaugarnitur unter den erschwerten Bedingungen in der Baugrube im Erdreich und insbesondere im Winter, wenn Thermoplaste hart und spröde sind, einen hohen Kraftaufwand zur Montage und eventuellen Demontage der Einbaugarnitur. Das notwendige Aufdrücken der Einbaugarnitur auf den Armaturenhals kann unter diesen Bedingungen eventuell überhaupt nicht gelingen. Darüber hinaus sind die Glocken von Einbaugarnituren oft aus Metall wie Gußeisen gefertigt. Dieser Werkstoff ist nicht elastisch verformbar, so dass die hier beschriebene Erfindung bei diesem Werkstoff nicht anwendbar ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Befestigung einer Einbaugarnitur auf einer Armatur zu schaffen, welche unter den erschwerten Bedingungen der Montage im Erdreich der Baugrube leicht montierbar ist. Desweiteren soll diese Befestigung einer Einbaugarnitur auf einer Armatur nach der Verfüllung der Baugrube mit Erdreich im langjährigen Betrieb der Einbaugarnitur im Zusammenwirken mit der Armatur stets eine sichere Betätigung der Armatur ermöglichen.
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Weiter ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Befestigung einer Einbaugarnitur auf einer Armatur zu schaffen, bei der das Aufsetzen und Montieren der Einbaugarnituren auf die Armatur unter den erschwerten Bedingungen der Montage im Erdreich der Baugrube leicht und ohne weiteren Aufwendungen möglich ist.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe zur Schaffung einer Befestigung einer Einbaugarnitur auf einer Armatur dadurch gelöst, dass Hülsrohrglockenbohrungen, welche sich am unteren Ende der Hülsrohrglocke befinden, vor der Ringnut am Armaturenhals stehen. Die Schiebehülse, welche sich im Bereich der Federklemme um diese schiebbar befindet, drückt die auf der Hülsrohrglocke befestigten elastischen Federklemmen mit ihrem Zapfen durch die Hülsrohrglockenbohrung in die Ringnut des Armaturenhalses. Es ist zweckmäßig mindestens zwei oder mehr Hülsrohrglockenbohrungen und elastische Federklemmen gleichmäßig am äußeren Umfang der Hülsrohrglocke zu verteilen. Die elastische Federklemme besteht aus einem korrosionsbeständigen blech- oder drahtförmigem Material. Sie ist mit ihrem oberem Ende mit Hilfe eines Befestigungsnietes oberhalb der Hülsrohrglockenbohrung an der Hülsrohrglocke befestigt. Sofern die Schiebehülse noch nicht nach unten über die elastischen Federklemmen auf der Hülsrohrglocke geschoben ist, stehen diese von der Hülsrohrglocke ab. Dabei ragt der um etwa 90° zur Hülsrohrglocke gebogene Zapfen in die Hülsrohrglockenbohrung. Wenn die Schiebehülse soweit nach unten geschoben worden ist, dass sie sich über den elastischen Federklemmen befindet, drückt sie den Zapfen der elastischen Federklemmen durch die Hülsrohrglockenbohrung in die Ringnut des Armaturenhalses. Dadurch wird die Einbaugarnitur formschlüssig fest auf der Armatur gehalten.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe zur Schaffung eines Verfahren zur Befestigung einer Einbaugarnitur auf eine Armatur dadurch gelöst, dass:
In einem ersten Verfahrensschritt das Aufsetzen der Einbaugarnitur auf eine Armatur erfolgt. Die Kuppelmuffe ist bereits mit dem Betätigungsgestänge der Einbaugarnitur und der Armaturenspindel verbunden und die Hülsrohrglocke befindet sich noch oberhalb des Armaturenhalses. Die Hülsrohrglocke wird nach unten geschoben.
In einem zweiten Verfahrensschritt wird die Hülsrohrglocke soweit nach unten geschoben, bis die Hülsrohrglockenbohrung mit der nach außen abstehenden elastischen Federklemme und dem in der Hülsrohrglockenbohrung steckenden Zapfen vor der Ringnut am Armaturenhals steht. Die Schiebehülse wird nach unten geschoben.
Im dritten Verfahrensschritt ist die Schiebehülse soweit nach unten geschoben worden, dass sie die elastische Federklemme mit dem Zapfen durch die Hülsrohrglockenbohrung in die Ringnut des Armaturenhalses drückt. In einem vierten Verfahrensschritt wird um die Armatur mit der darauf befestigten Einbaugarnitur das Erdloch so mit Erdreich verfüllt, das der Vierkantschoner in die noch aufzubauende Straßenkappe ragt.
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Alle Verfahrensschritte erfolgen an der bereits in der Rohrleitung eingebauten Armatur in der Erdgrube.
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Ein Ausführungsbeispiel der Befestigung einer Einbaugarnitur auf einer Armatur und ein Verfahren zu dieser Befestigung wird in den nachfolgenden Zeichnungen erläutert. Dabei zeigt die:
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1: Das Aufsetzen der Einbaugarnitur auf eine Armatur 1. Dabei ist die Kuppelmuffe 8 bereits mit dem Betätigungsgestänge 9 der Einbaugarnitur und der Armaturenspindel 7 verbunden und die Hülsrohrglocke 4 befindet sich noch oberhalb des Armaturenhalses 2. Die Hülsrohrglocke 4 wird nach unten geschoben.
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2: Die Hülsrohrglocke 4 ist soweit nach unten geschoben, bis die Hülsrohrglockenbohrung 4.1. mit der nach außen federnd abstehende Federklemme 6 und dem in der Hülsrohrglockenbohrung 4.1. steckenden Zapfen 6.1. vor der Ringnut 3 steht. Die Schiebehülse 5 wird nach unten geschoben.
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3: Die Schiebehülse 5 ist soweit nach unten geschoben, das sie die elastische Federklemme 6 mit dem Zapfen 6.1. durch die Hülsrohrglockenbohrung 4.1. in die Ringnut 3 des Armaturenhalses 2 gedrückt hat.
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4: Die Einzelheit X mit der auf der Armatur 1 befestigten Einbaugarnitur und der Einbettung im Erdreich 13.
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Gemäß der 3 wird die Befestigung einer Einbaugarnitur auf einer Armatur, zum axialfesten und dauerhaft dichten Verbinden der Einbaugarnitur mit der Armatur 1 dadurch ausgebildet, dass Hülsrohrglockenbohrungen 4.1., welche sich am unteren Ende der Hülsrohrglocke 4 befinden, vor der Ringnut 3 am Armaturenhals 2 stehen. Die Schiebehülse 5, welche sich im Bereich der Federklemme 6 um diese schiebbar befindet, drückt die auf der Hülsrohrglocke 4 befestigten elastischen Federklemmen 6 mit ihrem Zapfen 6.1 durch die Hülsrohrglockenbohrung 4.1. in die Ringnut 3 des Armaturenhalses 2. Zwei Hülsrohrglockenbohrungen 4.1. und elastische Federklemmen 6 sind gegenüber am äußeren Umfang der Hülsrohrglocke 4 verteilt. Die elastische Federklemme 6 besteht aus einem korrosionsbeständigen blechförmigem Material. Sie ist mit ihrem oberen Ende mit Hilfe eines Befestigungsnietes 6.2. oberhalb der Hülsrohrglockenbohrung 4.1. an der Hülsrohrglocke 4 befestigt. Sofern die Schiebehülse 5 noch nicht nach unten über die elastischen Federklemmen 6 auf der Hülsrohrglocke 4 geschoben ist stehen diese von der Hülsrohrglocke 4 ab. Dabei ragt der um etwa 90° zur Hülsrohrglocke 4 gebogene Zapfen 6.1 in die Hülsrohrglockenbohrung 4.1. Wenn die Schiebehülse 5 soweit nach unten geschoben worden ist, das sie sich über den elastischen Federklemmen 6 befindet drückt sie den Zapfen 6.1. der Federklemmen 6 durch die Hülsrohrglockenbohrung 4.1. in die Ringnut 3 des Armaturenhalses 2. Dieses ist insbesondere deutlich in der 4 sichtbar.
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Zur Durchführung des Verfahrens zum Befestigung einer Einbaugarnitur auf einer Armatur, sind vier Verfahrenschritte notwendig:
Gemäß der 1 erfolgt in einem ersten Verfahrensschritt das Aufsetzen der Einbaugarnitur auf eine Armatur 1. Die Kuppelmuffe 8 ist bereits mit dem Betätigungsgestänge 9 der Einbaugarnitur und der Armaturenspindel 7 verbunden. Die Hülsrohrglocke 4 befindet sich noch oberhalb des Armaturenhalses 2. Die Hülsrohrglocke 4 wird nach unten geschoben.
In einem zweiten Verfahrensschritt gemäß der 2 wird die Hülsrohrglocke 4 soweit nach unten geschoben, bis die Hülsrohrglockenbohrung 4.1. mit der nach außen federnd abstehende Federklemme 6 und dem in der Hülsrohrglockenbohrung 4.1. steckenden Zapfen 6.1. etwa vor der Ringnut 3 am Armaturenhals 2 steht. Die Schiebehülse 5 wird nach unten geschoben.
Im dritten Verfahrensschritt gemäß der 3 ist die Schiebehülse 5 soweit nach unten geschoben worden, das sie den Zapfen 6.1. der elastischen Federklemme 6 durch die Hülsrohrglockenbohrung 4.1. in die Ringnut 3 des Armaturenhalses 2 drückt und so die Einbaugarnitur auf der Armatur 1 formschlüssig fest hält.
Bei dem vierten Verfahrensschritt, teilweise sichtbar in 4, wird um die Armatur 1 mit der darauf befestigten Einbaugarnitur das Erdloch so mit Erdreich 13 verfüllt, das der Vierkantschoner 12 ordnungsgemäß in die hier ebenfalls noch aufzubauende aber nicht dargestellte Straßenkappe ragt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Armatur
- 2
- Armaturenhals
- 3
- Ringnut
- 4
- Hülsrohrglocke
- 4.1.
- Hülsrohrglockenbohrung
- 5
- Schiebehülse
- 6
- elastischen Federklemme
- 6.1.
- Zapfen
- 6.2.
- Befestigungsniet
- 7
- Armaturenspindel
- 8
- Kuppelmuffe
- 9
- Betätigungsgestänge
- 10
- Hülsrohr
- 11
- Abdeckkappe
- 12
- Vierkantschoner
- 13
- Erdreich