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Anwendungsgebiet und Stand
der Technik
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Die
Erfindung betrifft ein Möbelstück mit einer Sitzfläche
und einem Funktionsabschnitt, wobei der Funktionsabschnitt gegenüber
der Sitzfläche zwischen einer Sitzposition, in der er hinter
der Sitzfläche als Rückenlehne angeordnet ist,
und einer Liegeposition in der er derart angeordnet ist, dass eine
Außenfläche des Funktionsabschnitts zumindest
abschnittsweise mit der Sitzfläche fluchtet, beweglich ist.
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Gattungsgemäße
Möbelstücke sind zumeist als Sofas ausgebildet.
Sie erlauben durch die Beweglichkeit des Funktionsabschnitts eine
flexible Nutzung als Sitzmöbelstück und als Liegemöbelstück.
In einem Sitzzustand des Möbelstücks, in dem der Funktionsabschnitt
in der Sitzposition ist, begrenzt er an der hinteren Seite die Sitzfläche.
In dem Liegezustand dagegen vergrößert er die
Sitzfläche um eine Außenfläche des Funktionsabschnitts,
so dass eine bequem nutzbare Liegefläche entsteht.
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Aus
dem Stand der Technik sind gattungsgemäße Möbelstücke
bereits bekannt. So zeigt die
DE 879157
B ein Möbelstück mit einer an zwei Hebelelementen
gelagerten Rückenlehne, die so verschwenkt werden kann,
dass sie in einem abgesenkten Zustand einen Teil der Liegefläche
bildet. Die Rückenlehne ist dabei frei gegenüber
den Hebelelementen verschwenkbar, die ihrerseits frei gegenüber
einen Untergestell des Möbelstücks verschwenkbar
sind.
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Ausgestaltungen
gattungsgemäßer Möbelstücke
finden sich auch in der
DE
10143627 A1 , aus der bewegliche Rückenlehnenteile
bekannt sind, die an einem Hebel festgelegt sind und gemeinsam mit diesem
Hebel gegenüber einer Sitzfläche verschwenkbar
sind.
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Gattungsgemäße
Möbelstücke weisen eine Vielzahl an Nachteilen
auf. Diese betreffen insbesondere die ästhetisch unschöne
Bewegungsmechanik, die nicht ausreichend große erzielbare
Liegefläche aufgrund der begrenzten Maße der Rückenlehne
sowie die mangelhafte Führung der Rückenlehnen
bei der Überführung zwischen ihrer Sitzposition
und ihrer Liegeposition.
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Aufgabe und Lösung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Möbelstück
weiterzubilden, um die Nachteile des Standes der Technik zu vermindern.
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Erfindungsgemäß wird
dies durch ein gattungsgemäßes Möbelstück
erreicht, bei dem der Funktionsabschnitt durch einen ersten Hebel
mit der ortsfesten Sitzfläche oder mit einem ortsfesten
Untergestell des Möbelstücks beweglich verbunden
ist, wobei der erste Hebel am Funktionsabschnitt um eine erste Schwenkachse
und an der Sitzfläche oder dem Untergestell um eine zweite
Schwenkachse schwenkbar gelagert ist und wobei der Hebel zumindest
in der Sitzposition des Funktionsabschnitts vollständig
in einem Spalt angeordnet ist, wobei dieser Spalt durch eine an
die Sitzfläche angrenzende Seitenfläche der Polsterung,
eine Seitenfläche des Funktionsabschnitts und/oder ein
das Möbelstück seitlich abschließendes
Seitenteil begrenzt wird.
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Der
Hebel weist vorzugsweise zwei voneinander in Richtung der Schwenkachsen
beabstandete Hebelelemente auf, die bei einer Bewegung des Funktionsabschnitts
gemeinsam bewegt werden. Der Hebel oder die Hebelelemente sind innerhalb
eines Spalts oder mehrerer Spalte geführt. Der Spalt ist vorzugsweise
durch zueinander parallele Oberflächen begrenzt, wobei
es sich vorzugsweise um gepolsterte Oberflächen handelt,
die dort, wo der Hebel nicht angeordnet ist, aneinander anliegen.
Durch die Anordnung des Hebels oder der Hebelelemente in diesem
Spalt ist eine besonders ästhetische Gestaltung möglich,
da der Hebel zumindest in der Sitzposition des Funktionsabschnitts
nicht zu sehen ist. Vorzugsweise sind der Hebel oder die Hebelelemente auch
in der Liegeposition des Funktionsabschnitts zumindest zu einem überwiegenden
Teil in diesem Spalt bzw. diesen Spalten angeordnet.
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Besonders
bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der der Spalt auf einer Seite
durch ein Seitenteil, beispielsweise eine Seitenlehne, begrenzt
wird und auf der anderen Seite durch eine Seitenfläche
des Funktionsabschnitts und/oder eine Seitenfläche der Sitzpolsterung
begrenzt wird. Alternativ kann der Spalt auch beidseitig durch an
die Sitzfläche angrenzende Seitenflächen der Polsterung
begrenzt sein, so dass er die ansonsten geschlossene Sitzfläche unterbricht.
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Um
einen besonders schmalen Spalt verwenden zu können, sind
der Hebel oder die Hebelelemente vorzugsweise durch metallische
Flachprofile gebildet.
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Die
Erfindung betrifft auch ein gattungsgemäßes Möbelstück,
insbesondere als Weiterbildung des beschriebenen Möbelstücks,
bei dem der Funktionsabschnitt durch einen ersten Hebel mit der
ortsfesten Sitzfläche oder mit einem ortsfesten Untergestell
des Möbelstücks beweglich verbunden ist, wobei
der erste Hebel am Funktionsabschnitt um eine erste Schwenkachse
und an der Sitzfläche oder dem Untergestell um eine zweite
Schwenkachse schwenkbar gelagert ist und wobei eine Zwangsführungseinrichtung
vorgesehen ist, durch die jeder Schwenkstellung des ersten Hebels
zur Sitzfläche oder dem Untergestell um die zweite Schwenkachse eine
Schwenkstellung des ersten Schwenkhebels zum Funktionsabschnitt
um die erste Schwenkachse zugeordnet ist.
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Eine
solche Ausgestaltung erlaubt eine besonders vorteilhafte Überführung
des Funktionsabschnitts in seine Liegeposition. Durch die Bereitstellung
zweier Freiheitsgrade in Form der ersten und zweiten Schwenkachse
und die Einschränkung dieser Freiheitsgrade durch die Kopplung
der Bewegung um die beiden Schwenkachsen ist eine besonders vorteilhafte
Bewegung des Funktionsabschnitts über die Sitzfläche
hinweg möglich. Insbesondere kann der Funktionsabschnitt
während der Überführung seine Schwenkstellung
gegenüber der Sitzfläche verändern, was
ein kollisionsfreies Vorbeiführen des Funktionsabschnitts
an der Sitzfläche ermöglicht. Die Zwangsführungseinrichtung
sorgt dabei dafür, dass die Ausrichtung des ersten Hebels
bzw. der beiden Hebelelemente, die den ersten Hebel bilden, gegenüber
der Sitzfläche oder dem Untergestell gleichzeitig auch
die Ausrichtung des Funktionsabschnitts gegenüber dem Hebel
bestimmt. Hierdurch entfällt die Notwendigkeit, gleichzeitig
die Lage und die Ausrichtung des Funktionsabschnitts manuell durch
entsprechende Handhabung beeinflussen zu müssen. Stattdessen
nimmt der Funktionsabschnitt alleine durch die Bewegung des Hebels
relativ zu Sitzfläche oder dem Untergestell jeweils die
gewünschte Lage ein.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist die Zwangsführungseinrichtung
einen zweiten Hebel auf, der im Funktionsabschnitt um eine dritte Schwenkachse
und an der Sitzfläche oder dem Untergestell um eine vierte
Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Die dritte und die vierte
Schwenkachse sind dabei parallel zu der ersten und zweiten Schwenkachse
ausgerichtet und gegenüber diesen beabstandet. Der zweite
Hebel ist ebenso wie der erste Hebel vorzugsweise mit zwei Hebelelementen ausgebildet,
die bestimmungsgemäß bei der Überführung
in die Liegeposition gemeinsam und parallel zueinander bewegt werden.
Die Schwenkachsen sind so angeordnet, dass der Funktionsabschnitt
bei der Überführung in die Liegeposition um seine
Querachse und damit gegenüber der Sitzfläche verschwenkt
wird. Die Ausgestaltung mit zwei Hebeln bzw. insgesamt vier Hebelelementen
ist besonders robust und einfach.
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Als
besonders vorteilhaft hat sich eine Ausgestaltung herausgestellt,
bei der in der Sitzposition die erste Schwenkachse unterhalb der
zweiten Schwenkachse und die dritte Schwenkachse oberhalb der vierten
Schwenkachse angeordnet ist. Alternativ ist die erste Schwenkachse
oberhalb der zweiten Schwenkachse und die dritte Schwenkachse unterhalb
der vierten Schwenkachse angeordnet. Diese Angaben beziehen sich
dabei lediglich auf die Vertikale, während dennoch vorzugsweise
vorgesehen ist, dass die jeweiligen Schwenkachse auch in der horizontalen
voneinander beabstandet sind, indem die zweite und die vierte Schwenkachse
in der Sitzposition des Funktionsabschnitts vor der ersten bzw. der
zweiten Schwenkachse angeordnet sind.
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Durch
diese Weiterbildungen wird jeweils erreicht, dass in der Sitzposition
die Hebel bezogen auf eine Horizontale eine von einander abweichende Ausrichtung
aufweisen. Während einer der Hebel nach hinten hin abfällt,
steigt der andere Hebel nach hinten hin an. Hierdurch lässt
sich ein besonders vorteilhafter Bewegungsablauf des Funktionsab schnitts erzielen.
In der Sitzposition schließen die Hebel mit einer Horizontalen
vorzugsweise einen Winkel kleiner 45°, insbesondere kleiner
30°, ein.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Gestaltung weist der erste und/oder
der zweite Hebel jeweils zwei Hebelelemente auf, die auf gegenüberliegenden
Seiten zumindest eines Abschnitts der Sitzfläche angeordnet
sind und die miteinander fest verbunden sind. Die feste Verbindung
der Hebelelemente führt dazu, dass diese stets gemeinsam
bewegt werden, so dass ein Verkanten des Funktionsabschnitts während
der Überführung ausgeschlossen wird. Vorzugsweise
sind die Hebelelemente zu diesem Zweck miteinander durch ein starres
Verbindungsglied verbunden, welches sich in Querrichtung durch das
Möbelstück hindurch erstreckt. Das Verbindungsglied kann
in einem Untergestell unterhalb der Sitzfläche oder aber
im Funktionsabschnitt selbst vorgesehen sein.
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Die
Erfindung betrifft darüber hinaus, insbesondere als Weiterbildung
der vorbeschriebenen Möbelstücke, ein gattungsgemäßes
Möbelstück, bei dem der Funktionsabschnitt in
der Liegeposition vor der Sitzfläche angeordnet ist und
derart ausgebildet ist, dass er sich in der Sitzposition bis unterhalb
der Sitzfläche erstreckt.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung wird als Anordnung vor der Sitzfläche
eine Anordnung begriffen, bei der der Funktionsabschnitt auf der
der Rücklehnenseite abgewandten Seite der Sitzfläche angeordnet
ist. Die Anordnung des Funktionsabschnitts in der Sitzposition,
bei der sich der Funktionsabschnitt in der Vertikalen bis unter
die Sitzfläche erstreckt, erlaubt in der Sitzposition einer
große vertikale Erstreckung des Funktionsabschnitts, ohne dass
hierfür eine ästhetische nachteilige hohe Rückenlehne
in der Sitzposition des Funktionsabschnitts in Kauf genommen werden
muss. Diese große vertikale Erstreckung führt
dazu, dass der Funktionsabschnitt in der gegenüber der
Sitzposition ver schwenkten Liegeposition durch seine Außenfläche einen
besonders breiten Teil der Liegefläche bilden kann. Gemäß dieser
Gestaltung erstreckt sich der Funktionsabschnitt, der in der Sitzposition
die Rückenlehne bildet, nach unten bis jenseits einer gedachten
Ebene, in der die Sitzfläche im Mittel angeordnet ist.
Vorzugsweise ist der Funktionsabschnitt dabei derart ausgebildet,
dass die Distanz der Sitzfläche zu einem Untergrund, auf
dem das Möbelstück steht, weniger als doppelt
so groß ist wie die vertikale Erstreckung des Funktionsabschnitts
unterhalb der Sitzfläche. Bei einer besonderen Ausgestaltung
kann der Funktionsabschnitt sich insbesondere auch nahezu bis zum
Untergrund erstrecken, sich diesem insbesondere auf weniger als
20 cm nähert.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung weist der Funktionsabschnitt eine
Ausnehmung auf, die in der Sitzposition derart angeordnet ist, dass
eine sich an der hinteren Seite an die Sitzfläche anschließende und
mit dieser fluchtende Überdeckungsfläche sich in
die Ausnehmung hinein erstreckt. Die Ausnehmung erstreckt sich dabei
in Querrichtung und vorzugsweise über die gesamte Breite
des Funktionsabschnitts. Sie ist derart ausgebildet, dass eine Außenfläche
des Funktionsabschnitts im Bereich dieser Ausnehmung eine konkave
Formgebung aufweist.
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Die
Ausnehmung gestattet es, dass der Funktionsabschnitt sich in der
Sitzposition sowohl über die Ebene der Sitzfläche
hinaus nach unten als auch bis über die Fläche
bestehend aus Überdeckungsfläche und Sitzfläche
nach vorne erstreckt. Damit wird durch die Ausnehmung erreicht,
dass die Fläche aus Überdeckungsfläche
und Sitzfläche nicht aufgrund der Erstreckung des Funktionsabschnitts mit
einer besonders geringen Tiefe ausgebildet sein muss. Eine besonders
große Liegefläche kann durch diese Weiterbildung
somit erzielt werden.
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Die
Erfindung betrifft weiterhin, vorzugsweise als Weiterbildung des
beschriebenen Möbelstücks, ein gattungsgemäßes
Möbelstück, wobei die ses Möbelstück
als Ecksofa mit einer im wesentlichen L-förmigen Sitzfläche
und einem von der Sitzfläche an zwei Seiten begrenzten
Freibereich ausgebildet ist, wobei der Funktionsabschnitt in der
Liegeposition in diesem Freibereich angeordnet ist.
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Bei
einer solchen Ausgestaltung ist der Funktionsabschnitt in der Liegeposition
derart angeordnet, dass er den Freibereich zwischen den beiden zueinander
angewinkelten Teilen der Sitzfläche zumindest teilweise
ausfüllt und somit eine in etwa rechteckförmige
Liegefläche vervollständigt. Während
der vorzugsweise kürzere Teil der L-förmigen Sitzfläche
dabei das Kopfende oder Fußende bilden kann, wird der andere
Teil der Liegefläche durch den anderen, vorzugsweise längeren
Teil der Sitzfläche gemeinsam mit der Außenfläche
des Funktionsabschnitt gebildet.
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Insbesondere
bei dieser Ausgestaltung ist es von Vorteil wenn der Funktionsabschnitt
sich in der Sitzposition bezogen auf die Vertikale bis unter die Sitzfläche
erstreckt, da hierdurch eine besonders große Liegefläche
ermöglicht wird.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist ein Federmittel vorgesehen,
dessen Federkraft in der Sitzposition und/oder in der Liegeposition
eine Kraftbeaufschlagung des Funktionsabschnitts in die jeweils
andere Position bewirkt. Hierdurch wird die Überführung
aus der Liegeposition in die Sitzposition und/oder aus der Sitzposition
in die Liegeposition erleichtert.
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Eine
Ausgestaltung dieses Federmittels sieht vor, dass das Federmittel
eine Druckfeder ist, die in der Liegeposition und/oder in der Sitzposition gegenüber
eine Zwischenposition zwischen der Sitzposition und der Liegeposition
gestaucht ist. Bevorzugt wird jedoch eine Ausgestaltung, bei der
das Federmittel eine Zugfeder ist, die in der Liegeposition und/oder
in der Sitzposition gegenüber einer Zwischenposition zwischen
der Liegeposition und der Sitzposition gedehnt ist. Die Verwendung
ei ner Zugfeder ist besonders vorteilhaft, da Führungsmittel,
die das Ausknicken der Feder verhindern, nicht erforderlich sind.
Die Feder ist vorzugsweise zum einen an einem ortsfesten Untergestell
des Möbelstücks befestigt und zum anderen an einem
Hebel befestigt, der seinerseits schwenkbar am Funktionsabschnitt
und am Untergestell schwenkbar gelagert ist. Der Angriffspunkt der
Feder am Hebel liegt dabei vorzugsweise nicht zwischen den beiden
Schwenkachsen, sondern jenseits der untergestellseitigen Schwenkachse.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist mindestens ein Auflageabschnitt
vorgesehen, mittels dessen sich der Funktionsabschnitt in der Liegeposition
auf einem Untergrund abstützen kann, wobei der Auflageabschnitt
in der Sitzposition vollständig neben einer Seitenfläche
des Funktionsabschnitts angeordnet ist und wobei der Auflageabschnitt
sich in der Liegeposition über die Seitenfläche
des Funktionsabschnitts hinweg erstreckt. Der Auflageabschnitt ist
somit in der Sitzposition derart angeordnet, dass er sich bezogen
auf die Ebene, in der der Funktionsabschnitt beweglich ist, nicht über
den Funktionsabschnitt hinaus erstreckt. Er ist somit in der Sitzposition,
in der er keine Funktion übernimmt, vollständig versteckt.
Erst durch die Überführung des Funktionsabschnitts
in die Liegeposition bewegt sich der Auflageabschnitt relativ zum
Funktionsabschnitt und wird in eine bezogen auf die Bewegungsebene
des Funktionsabschnitts exponierte Lage verfahren, in der er den
Funktionsabschnitt in der Liegeposition abstützen kann.
Der Auflageabschnitt ist vorzugsweise fest mit einem der oben beschriebenen
Hebel bzw. Hebelelemente verbunden. Vorzugsweise sind mindestens
zwei Auflageabschnitte an verschiedenen Hebelelementen vorgesehen.
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Bei
der Weiterbildung der Erfindung ist ein gemeinsam mit dem Funktionsabschnitt
bewegbarer Zusatzabschnitt vorgesehen, wobei der Zusatzabschnitt
gegenüber dem Funktionsabschnitt beweglich ausgestaltet
ist und wobei eine Außenfläche des Zusatzabschnitts
in der Liegepositi on des Funktionsabschnitts mit einer Außenfläche
des Funktionsabschnitts und mit der Sitzfläche fluchtend
anordenbar ist. Hierdurch wird die Erzielung einer besonders großen
Liegefläche ermöglicht. Der Zusatzabschnitt wird vorzugsweise
bei der Überführung aus der Sitzposition in die
Liegeposition zunächst gemeinsam mit dem Funktionsabschnitt
und zu diesem relativ ortsfest bewegt. Erst nach Erreichen der Liegeposition
wird der Zusatzabschnitt gegenüber dem Funktionsabschnitt translativ
oder schwenkbeweglich bewegt, um eine besonders große Liegefläche
zu schaffen.
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Der
Zusatzabschnitt kann mit der Bewegung des Funktionsabschnitts gegenüber
der Sitzfläche auch zwangsgekoppelt sein, um auf eine separate Handhabung
des Zusatzabschnitts verzichten zu können.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist die Sitzfläche gegenüber
einem ortsfesten Untergestell des Möbelstücks
beweglich, wobei eine Bewegung der Sitzfläche relativ zum
Untergestell vorzugsweise mit der Bewegung des Funktionsabschnitts
relativ zum Untergestell zwangsgekoppelt ist. Diese Bewegung der
Sitzfläche kann beispielsweise horizontal translativ nach
vorne oder nach hinten erfolgen. Besonders vorteilhaft ist jedoch
eine Kippbeweglichkeit, durch die die Sitzfläche aus einer
leicht nach hinten abfallenden Ausrichtung im Sitzzustand des Möbelstücks
in eine horizontale Ausrichtung im Liegezustand des Möbelstücks überführt
wird.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Aspekte und Vorteile der Erfindung ergeben sich außer aus
den Ansprüchen auch aus der nachfolgenden Beschreibung
bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung, die anhand
der Zeichnungen erläutert sind. Dabei zeigen:
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1a bis 1c eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen
Möbelstücks bei der Überführung
aus der Sitzposition in die Liegeposition,
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2a bis 2d den
Bewegungsablauf der 1a bis 1c in
einer Seitenansicht, bei der zur Veranschaulichung ein Seitenteil
des Möbelstücks ausgeblendet ist,
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3a und 3b eine
erste modifizierte Variante in der Sitzposition und der Liegeposition
und
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4a bis 4c eine
zweite modifizierte Variante in der Sitzposition und der Liegeposition
und
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Detaillierte Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Die 1a bis 1c und 2a bis 2d zeigen
eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Möbelstücks. Dieses Möbelstück 10 ist
als Sofa ausgebildet. Es weist einen im wesentlichen quererstreckten
gepolsterten Sitzabschnitt 12, einen ebenfalls quererstreckten
Funktionsabschnitt 14 sowie Lehnenabschnitte 16 auf,
die den Sitzabschnitt 12 und den Funktionsabschnitt 14 beidseitig begrenzen.
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Die 1a und 2a zeigen
den Sitzzustand des Sofas, bei dem der Funktionsabschnitt 14 hinter
einer Sitzfläche 12a angeordnet ist, sodass eine
Rückenlehnenfläche 14a des Funktionsabschnitts 14 als
Rückenfläche fungieren kann. Wie insbesondere
der 2a zu entnehmen ist, ist in diesem Sitzzustand
der Funktionsabschnitt 14 derart angeordnet, dass sich
ein unterer Teil 14b in der Vertikalen bis unterhalb der
Sitzfläche 12a erstreckt, die den Sitzabschnitt 12 oberseitig
abschließt. Der Funktionsabschnitt 14 und der
Sitzabschnitt 12 sind miteinander durch zwei Hebelelemente 20, 22 verbunden.
Das erste Hebelelement 20 ist um eine erste Schwenkachse 24a gegenüber
dem Funktionsabschnitt 14 schwenkbar und um eine zweite
Schwenkachse 24b gegenüber dem Sitzabschnitt 12 schwenkbar.
Das zweite Hebelelement 22 ist um eine dritte Schwenkachse 24c gegenüber
dem Funktionsabschnitt 14 und um eine vierte Schwenkachse 24d gegenüber
dem Sitzabschnitt 12 schwenkbar.
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Die 2a bis 2d zeigen
jeweils nur eine Seite des Möbelstücks 10.
Hinsichtlich der Hebelelemente 20, 22 ist der
Aufbau jedoch beidseitig identisch, so dass entsprechende Hebelelemente 20, 22 auf
der gegenüberliegenden Seite des Sofas ebenfalls vorgesehen
sind.
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Wie
der 1b durch gestrichelte Linien zu entnehmen ist,
sind die ersten Hebelelemente jeweils durch eine Torsionsstange 26 fest
miteinander verbunden, wobei diese Torsionsstange 26 im
Bereich der zweiten Schwenkachse 24b angeordnet ist und drehfest
mit den ersten Hebelelementen 20 verbunden ist.
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Das
Hebelelement 20 erstreckt sich beidseitig über
die Schwenkachsen 24a, 24b hinaus. Jenseits der
zweiten Schwenkachse 24b ist ein Fortsatz 20a vorgesehen,
an dessen Ende eine Zugfeder 30 angelenkt ist, deren gegenüberliegendes
Ende an einem Untergestell 18 des Möbelstücks
befestigt ist. Jenseits der ersten Schwenkachse 24a ist
ein Fortsatz 20b vorgesehen, der in einem Auflageabschnitt 20c mündet,
deren Funktion im Folgenden noch erläutert wird.
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Wie
insbesondere der 1a und 2a zu entnehmen
ist, sind die Hebel 20, 22 im Sitzzustand des
Möbelstücks versteckt in einem Spalt zwischen den
Seitenflächen des Funktionsabschnitts 14 und des
Sitzabschnitts 12 einerseits und der jeweiligen Seitenlehne 16 andererseits.
Im Sitzzustand ist die Fähigkeit des Sofas, in einen Liegezustand überführbar
zu sein, daher nicht zu erkennen.
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Insbesondere
die Darstellungen der 2b und 2c sowie
der 1b zeigen den Überführungsvorgang
zur Überführung des Möbelstücks
aus dem Sitzzustand der 1a und 2a in
den Liegezustand der 1c und 2d. Zur Überführung wird
der Funktionsabschnitt 14 manuell nach vorne gezogen. Durch
die beiden Hebel 20, 22 folgt der Funktionsabschnitt 14 dabei
einer festgelegten Bewegungsbahn und einer damit fest verknüpften Schwenkbewegung
des Funktionsabschnitts 14. Aufgrund der im Ausgangszustand
nahezu horizontalen Ausrichtung der Hebel 20, 22 bewegt
sich der Funktionsabschnitt 14 zunächst vorwiegend
vertikal nach oben, so dass eine hintere Kante der Sitzfläche 12a kollisionsfrei
umfahren wird. Nach Verfahren des Funktionsabschnitts 14 über
den Sitzabschnitt 12 hinweg ergibt sich eine ähnliche
geometrische Lage beim Vorbeiführen des Funktionsabschnitts 14 um die
vordere Kante der Sitzfläche 12a, so dass der Funktionsabschnitt 14 auch
hier wiederum kollisionsfrei herumgeführt werden kann.
Der Liegezustand der 2d und 1c ist
erreicht, wenn eine Rückseite 14c des Funktionsabschnitts 14 mit
der Sitzfläche 12a des Sitzabschnitts 12 fluchtend
ausgerichtet ist. Die Auflageabschnitte 20c der ersten
Hebelelemente 20 definieren diese Endlage, indem sie auf
einem Untergrund zum Aufliegen kommen.
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Während
in dem Zwischenzustand, der in den 1b sowie 2b und 2c dargestellt
ist, die Feder 30 gegenüber ihrem Ausgangszustand
weniger gedehnt ist, erreicht sie in dem Liegezustand der 1c, 2d wiederum
einen stark gedehnten Zustand, so dass sie bei einer nachfolgenden
Zurückführung des Funktionsabschnitts 14 in
die Sitzposition zumindest phasenweise unterstützend wirkt.
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Die 3a und 3b zeigen
eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Möbelstücks, welches ebenfalls als Sofa 110 ausgebildet ist.
Bei dieser zweiten Ausführungsform ist das Sofa 110 allerdings
als L-förmiges Ecksofa ausgebildet.
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Die
Funktionsweise entspricht dabei der Funktionsweise des in den 1 und 2 dargestellten Sofas.
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Die
Besonderheit bei dieser zweiten Ausführungsform liegt darin,
dass statt der rechten Seitenlehne 16 ein ergänzendes
Sofamodul 140 vorgesehen ist, welches ebenfalls über
eine Lehneneinheit 144 sowie einen Sitzabschnitt 142 verfügt.
Eine Sitzfläche 142a des Sitzabschnitts 142 bildet
dabei mit der Sitzfläche 112a des Sitzabschnitts 112 im
Sitzzustand der 3a eine gemeinsame, in etwa
L-förmige Sitzfläche. Ein Freibereich 113 wird
durch die beiden Schenkel des Möbelstücks 110 zu
zwei Seiten hin begrenzt.
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Die Überführung
aus dem Sitzzustand der 3a in
den Liegezustand der 3b erfolgt in der oben beschriebenen
Weise. Ein Besonderheit liegt dabei darin, dass die nicht dargestellten
Hebelelemente auf der rechten Seite in einem Spalt 148 geführt
sind, der beidseitig durch Seitenflächen der Sitzpolsterung
begrenzt ist.
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3b zeigt
den Liegezustand des Möbelstücks 110.
Die Sitzfläche 142a ist so bemessen, dass im Liegezustand,
in dem der Funktionsabschnitt 114 nach vorne in den Freibereich 113 verschwenkt ist,
die Sitzfläche 142a vorderseitig in etwa bündig
mit der Liegefläche 114c des Funktionsabschnitts 114 abschließt.
Hierdurch wird eine in etwa rechteckförmige Liegefläche
erreicht. Insbesondere bei einer solchen Ausgestaltung ist die Form
des Funktionsabschnitts 114 mit der in der Sitzposition
großen vertikalen Erstreckung von Vorteil, da hierdurch
eine besonders große Breite der durch den Funktionsabschnitt 114 zur
Ver fügung gestellten Liegefläche erzielt wird,
ohne dass die Aussparung 115, die der Funktionsabschnitt 114 in
seiner Liegeposition hinterlässt, in Hinblick auf die erzielbare
Liegefläche negativ ins Gewicht fällt.
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Die
Ausführungsform, die in verschiedenen Perspektiven und
Bewegungsstadien in den 4a bis 4c dargestellt
ist, unterscheidet sich von der Ausführungsform der 1 und 2 dadurch,
dass in dem Funktionsabschnitt 214 eine Ausnehmung 214d vorgesehen
ist. Im Sitzzustand, der in 4a dargestellt
ist, ragt der Sitzabschnitt 212 bis in diese Ausnehmung 214d hinein,
so dass eine Überdeckungsfläche 212b in
diesem Zustand von dem Funktionsabschnitt 214 überdeckt
wird. Die Rückseite 214c des Funktionsabschnitts
weist dennoch die gleichen Maße wie bei der Ausführungsform
der 1 und 2 auf.
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Diese
Ausgestaltung führt im Liegezustand, dargestellt in 4b,
zu einer besonders großen Liegefläche, die sich
aus der Überdeckungsfläche 212b, der
Sitzfläche 212a und der Rückseite 214c des Funktionsabschnitts
zusammensetzt.
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Um
trotz der Ausnehmung 214d das erste Hebelelement 220 an
dem Funktionsabschnitt 214 anbringen zu können,
sind am Funktionsabschnitt 214 beidseitig Seitenplatten 214e vorgesehen,
wobei die linksseitige Seitenplatte 214e in der Darstellung der 4a und 4b ausgeblendet
ist und in der Darstellung der 4c gepunktet
dargestellt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 879157
B [0003]
- - DE 10143627 A1 [0004]