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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft Halbleitervorrichtungen und im Besonderen Transistoren, welche Nitrid-basierte aktive Schichten enthalten.
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Hintergrund
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Materialien, wie z.B. Silizium (Si) und Galliumarsenid (GaAs), haben eine breite Anwendung bei Halbleitervorrichtungen Niedrigleistungs-, und (im Falle von Si) Niedrigfrequenz- Anwendungen gefunden. Diese geläufigeren Halbleitermaterialien sind jedoch nicht sehr geeignet für höhere Leistungs- und/oder Hochfrequenz-Anwendungen, aufgrund ihrer relativ kleinen Bandlücken (beispielsweise 1,12 eV für Si und 1,42 eV für GaAs bei Zimmertemperatur) und/oder relativ geringen Durchschlagsspannung.
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Angesichts der Schwierigkeiten aufgezeigt von Si und GaAs, wendete sich das Interesse bei Hochleistungs-, Hochtemperatur- und/oder Hochfrequenz- Anwendungen und -Vorrichtungen zu Halbleitermaterialien mit breiter Bandlücke, beispielsweise Siliziumkarbid (2,996 eV für Alpha SiC bei Raumtemperatur) und die Nitride der Gruppe III (beispielsweise 3,6 eV für GaN bei Raumtemperatur). Diese Materialien haben, verglichen mit Galliumarsenid und Silizium, typischerweise eine höhere Durchschlagsfestigkeit bei einem angelegten elektrischen Feld und höhere Elektronensättigungsgeschwindigkeiten.
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Eine Vorrichtung von besonderem Interesse für Hochleistungs- und/oder Hochfrequenz-Anwendungen ist der superschnelle Transistor (High Electron Mobility Transistor HEMT), welcher in bestimmten Fällen, auch als modulationsdotierter Feldeffekt Transistor (modulation doped field effect transistor MODFET) bekannt ist. Diese Vorrichtungen können betriebsbedingte Vorteile, unter Berücksichtigung einer Reihe von Umständen ermöglichen, weil ein zweidimensionales Elektronengas (2DEG) an einem Heteroübergang zweier Halbleitermaterialien mit unterschiedlichen Bandabstandsenergien gebildet ist, und bei denen das Material mit schmalerer Bandlücke eine höhere Elektronenaffinität hat. Das 2DEG ist eine Anreicherungsschicht in dem undotierten („unbeabsichtigt dotiert“) Material mit schmalerer Bandlücke und kann eine sehr hohe Flächenelektronenkonzentration höher als beispielsweise 1013 Träger/cm2 beinhalten. Zusätzlich dazu wird Elektronen, die in dem Halbleiter mit breiterer Bandlücke ihren Ursprung haben, welche an das 2DEG überführt werden, eine höhere Elektronenbeweglichkeit infolge reduzierter Störstellenstreuung ermöglicht.
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Diese Kombination von hoher Trägerkonzentration und hoher Trägerbeweglichkeit kann dem HEMT einen sehr großen Übertragungsleitwert geben und kann einen starken Ausführungsvorteil über Metallhalbleiter-Feldeffekt-Transistoren (MESFETs) für Hochfrequenz-Anwendungen bereitstellen.
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Superschnelle Transistoren die in dem Galliumnitrid/Aluminiumgalliumnitrid (GaN/AlGaN) Materialsystem hergestellte sind, haben das Leistungsvermögen, große Mengen an Leistung zu erzeugen, aufgrund der Kombination der Materialeigenschaften, die die vorstehend erwähnten hohen Durchschlagsfelder, deren breite Bandlücken, die große Leitungsbandverschiebung und/oder hohe Elektronensättigungsdriftgeschwindigkeit einschließen. Ein großer Anteil der Elektronen in dem 2DEG ist der Polarisierung in dem AlGaN zuzuschreiben.
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HEMTs in dem GaN/AlGaN-System wurden bereits vorgestellt. Die
US 5 192 987 A und
US 5 296 395 A beschreiben AlGaN/GaN-HEMT-Strukturen und Verfahren zur Herstellung. Die
US 6 316 793 B1 beschreibt eine HEMT-Vorrichtung die ein halbisolierendes Siliziumkarbid-Substrat, eine Aluminiumnitrid-Pufferschicht auf dem Substrat, eine isolierende Galliumnitridschicht auf der Pufferschicht, eine Aluminiumgalliumnitrid Sperrschicht auf der Galliumnitridschicht und eine Passivierungsschicht auf der aktiven Aluminiumgalliumnitridstruktur aufweist.
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In der
US 2007 / 0 018 199 A1 wird ein III-Nitrid-Feldeffekttransistor gelehrt, insbesondere ein HEMT, der eine Kanalschicht, eine Sperrschicht auf der Kanalschicht, eine Ätzstoppschicht auf der Deckschicht, eine dielektrische Schicht auf der Ätzstoppschicht, eine Gate-Vertiefung, die sich bis zur Sperrschicht erstreckt, und einen Gate-Kontakt in der Gate-Vertiefung aufweist. Die Ätzstoppschicht kann die mit der Bildung des vertieften Gates verbundenen Schäden reduzieren, indem die Sperrschicht nicht dem Trockenätzen ausgesetzt wird. Die Ätzstoppschicht in der Vertiefung wird entfernt und die verbleibende Ätzstoppschicht dient als Passivierungsschicht.
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Die
US 2006 / 0 244 011 A1 offenbart binäre Gruppe-III-Nitrid-Transistoren mit hoher Elektronenbeweglichkeit (HEMTs) und Verfahren zur Herstellung dieser. Die binären Gruppe-III-Nitrid-HEMTs weisen eine erste Sperrschicht, eine Kanalschicht auf der ersten Sperrschicht und eine zweite Sperrschicht auf der Kanalschicht auf. In einigen Ausführungsformen umfassen die binären Gruppe-III-Nitrid-HEMTs eine erste AlN-Sperrschicht, eine GaN-Kanalschicht und eine zweite AIN-Sperrschicht.
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Die
US 2006 / 0 138 456 A1 offenbart AlGaN/GaN-HEMTs mit einer dünnen AlGaN-Schicht zur Verringerung der Überfüllung und mit zusätzlichen Schichten zur Verringerung des Gate-Leckstroms und zur Erhöhung des maximalen Antriebsstroms. Ein HEMT besteht aus einer Halbleiterschicht mit hohem Widerstand und einer darauf befindlichen Halbleiter-Sperrschicht. Die Sperrschicht hat eine breitere Bandlücke als die Schicht mit hohem Widerstand und zwischen den Schichten bildet sich ein 2DEG. Quelle- und Senke-Kontakte berühren die Sperrschicht, wobei ein Teil der Oberfläche der Sperrschicht von den Kontakten nicht bedeckt ist. Auf der unbedeckten Oberfläche der Sperrschicht befindet sich eine Isolierschicht und auf der Isolierschicht ist ein Gate-Kontakt angebracht. Die Isolierschicht bildet eine Barriere für den Gate-Leckstrom und trägt auch dazu bei, die maximale Stromaufnahme des HEMT zu erhöhen. Die Erfindung umfasst auch Verfahren zur Herstellung von HEMTs. In einem Verfahren werden der HEMT und seine Isolierschicht durch metallorganische chemische Gasphasenabscheidung (MOCVD) hergestellt. Bei einem anderen Verfahren wird die Isolierschicht in einer Zerstäubungskammer auf die Oberseite des HEMT gesputtert.
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In der Veröffentlichung von „Zhiyong, M. et al. (2006): MOCVD grown AlGaN/AlN/GaN HEMT structure with compositionally stepgraded AlGaN barrier layer, in: 8th International Conference on Solid-State and Integrated Circuit Technology Proceedings, doi: 10.1109/ICSICT.2006.306571.“ werden das Wachstum und die Charakterisierung von AlGaN/AlN/GaN-HEMT-Strukturen mit einer stufenweise abgestuften AlGaN-Sperrschicht und einer AIN-Zwischenschicht thematisiert, die durch MOCVD auf einem Saphir-Substrat gebildet werden. Die HEMT-Strukturen weisen einen hervorragenden Einschluss des zweidimensionalen Elektronengases (2DEG), eine hohe 2DEG-Mobilität und eine glatte AlGaN-Oberfläche auf, was auf folgende Faktoren zurückzuführen ist: (1) Die stufenweise abgestufte AlGaN-Sperrschicht enthält eine 5 nm dicke Al0.50Ga0.50N-Schicht, die an die 1 nm dicke AlN-Zwischenschicht angefügt wird. Die Al0.50Ga0.50N- und AlN-Schicht erzeugen eine große Leitungsband-Diskontinuität mit der GaN-Schicht, was zu einem besseren Einschluss des 2DEG im Elektronenkanal führt. (2) Die in der Zusammensetzung stufenweise abgestufte AlGaN-Sperrschicht hat insgesamt einen geringeren Al-Gehalt, was den Polarisationseffekt im Vergleich zu AlGaN-Sperrschichten mit hohem Al-Gehalt verringert, eine geringere 2DEG-Konzentration hervorruft und somit die 2DEG-Mobilität erhöht. (3) Durch Einfügen einer dünnen AlN-Zwischenschicht wird der effektive Leitungsband-Offset erhöht und die Streuung der Legierungsstörung von der AlGaN-Sperrschicht reduziert. Dadurch wird das Eindringen von Elektronen aus dem GaN-Kanal in die AlGaN-Sperrschicht effektiv unterdrückt und die 2DEG-Mobilität erhöht.
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In der Veröffentlichung von „Higashiwaki, M. et al. (2006): AlN/GaN Insulated-Gate HFETs Using Cat-CVD SiN, in: IEEE Electron Device Letters, Vol. 27, No. 9, p. 719-721.“ werden AlN/GaN-HFETs mit Cat-CVD-SiN-Passivierungsschichten gelehrt, die vergleichbare Eigenschaften wie AlGaN/GaN-HFETs aufweisen. Auf einem Saphirsubstrat werden eine AlN-Schicht, eine GaN-Kanalschicht und eine AIN-Sperrschicht gebildet. Das Einbringen von bereits dünnen SiN-Schichten führt zu einer erhöhten Elektronendichte von 2DEG an der AIN/GaN-Grenzfläche und einer signifikanten Verringerung des Kontaktwiderstandes. Es werden maximale Senkenstromstärken IDs von 0,92-0,95 A/mm und ein extrinsischer Spitzenwert von gm 185-211 mS/mm für AlN/GaN-HFETs mit einer Gatelänge von 60-250 nm erreicht. Die Stromverstärkungsgrenzfrequenz und die maximale Schwingungsfrequenz steigen monoton mit abnehmender Gatelänge auf 107 bzw. 171 GHz an. Die extrinsische Spitzenübertragungsleitfähigkeit beträgt 211 mS/mm. Hingegen ist die Mobilität mit 365 cm2/Vs relativ gering.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung stellen superschnelle Gruppe III-Nitrid-Transistoren und Herstellungsmethoden für superschnelle Gruppe III-Nitrid-Transistoren bereit, die eine Gruppe III-Nitrid-basierte Kanalschicht, eine Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht an der Kanalschicht und eine ungleichmäßige Zusammensetzung einer AlGaN-basierten Deckschicht an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht enthalten. Die ungleichmäßige Zusammensetzung der AlGaN-basierten Deckschicht hat eine höhere Konzentration von Al benachbart einer Oberfläche der Deckschicht, die von der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht entfernt ist, als eine, die in einer Region innerhalb der AlGaN-basierten Deckschicht vorhanden ist. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einem durch die Deckschicht vertieften Gate erstreckt sich die höhere Konzentration von Al in die Deckschicht von etwa 3 nm bis zu etwa 100 nm. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einem Gate an der Deckschicht erstreckt sich die höhere Konzentration von Al in die Deckschicht von etwa 0,25 nm bis zu etwa 10 nm.
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Bei weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung enthält die AlGaN-basierte Deckschicht eine erste Region von AlxGA1-XN an der Oberfläche der Deckschicht, wobei x ≤ 1 ist, und eine zweite Region von AlyGa1-yN innerhalb der AlGaN-basierten Deckschicht, wobei y < 1 und y < x ist. Der Wert von x kann von etwa 0,2 bis etwa 1 betragen und y ist von etwa 0,15 bis etwa 0,3. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die Differenz zwischen x und y und/oder die Dicke der Deckschicht ausgewählt sein, so dass eine Bildung von einem zweiten 2DEG in der Deckschicht vermieden wird. Bei anderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, bei denen das Gate durch die Deckschicht vertieft ist aber nicht die Deckschicht berührt, kann die Differenz zwischen x und y und/oder die Dicke der Deckschicht ausgewählt sein, so dass eine Bildung von einem zweiten 2DEG in der Deckschicht bereitgestellt wird.
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Bei zusätzlichen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung enthält die AlGaN-basierte Deckschicht ferner eine dritte Region von AlzGa1-zN an einer Schnittstelle zwischen der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht und der AlGaN-basierten Deckschicht, wobei z ≤ 1 und z ≠ y ist. Bei einigen Ausführungsbeispielen ist z > y. Bei anderen Ausführungsbeispielen ist z > x. Bei noch weiteren Ausführungsbeispielen ist z ≤ x.
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Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung weist die Kanalschicht eine GaN-Schicht auf, die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht weist eine AlGaN-Schicht auf und die Deckschicht weist eine AlGaN-Schicht auf.
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Einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung stellen superschnelle Gruppe III-Nitrid - Transistoren und Herstellungsmethoden für superschnelle Gruppe III-Nitrid -Transistoren bereit, die eine Gruppe III-Nitrid-basierte Kanalschicht, eine Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht an der Kanalschicht und eine AlGaN-basierte Deckschicht an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht enthalten. Die AlGaN-basierte Deckschicht hat eine dotierte Region, die benachbart einer Oberfläche der Deckschicht ist und die von der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht entfernt ist.
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Bei bestimmten Ausführungsbeispielen ist die dotierte Region eine Region mit n-Typ-Dotierungen. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ohne eine Gatevertiefung erstreckt sich die dotierte Region in die Deckschicht von etwa 0,25 nm bis zu etwa 5 nm. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einer Gatevertiefung erstreckt sich dotierte Region in die Deckschicht von etwa 2 nm bis zu etwa 500 nm. Die dotierte Region kann eine Konzentration der Dotierung von etwa 1018 bis zu etwa 1021 cm-3 vorsehen. Die n-Typ-Dotierung kann Si, Ge oder O sein. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die dotierte Region eine oder mehrere Delta-dotierte Regionen an oder in der Nähe der Oberfläche der Deckschicht sein und sie kann beispielsweise eine Konzentration der Dotierung von etwa 1011 bis zu etwa 1015 cm-2 aufweisen. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Dotierung O, das sich in die Deckschicht um etwa 2 nm erstreckt.
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Bei anderen Ausführungsbeispielen ist die dotierte Region eine Region mit p-Typ-Dotierungen. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ohne eine Gatevertiefung erstreckt sich die dotierte Region in die Deckschicht von etwa 0,25 nm bis zu etwa 5 nm. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einer Gatevertiefung erstreckt sich dotierte Region in die Deckschicht von etwa 3 nm bis zu etwa 500 nm. Die dotierte Region kann eine Konzentration der Dotierung von etwa 1016 bis zu etwa 1022 cm-3 vorsehen. Die p-Typ-Dotierung kann Mg, Be, Zn, Ca oder C sein. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die dotierte Region eine oder mehrere Delta-dotierte Regionen an oder in der Nähe der Oberfläche der Deckschicht sein und sie kann beispielsweise eine Konzentration der Dotierung von etwa 1011 bis zu etwa 1015 cm-2 aufweisen.
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Bei noch weiteren Ausführungsbeispielen ist die dotierte Region eine Region mit Deep-Level-Dotierungen bzw. Dotierungen mit tiefem Niveau. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ohne eine Gatevertiefung erstreckt sich die dotierte Region in die Deckschicht von etwa 0,25 nm bis zu etwa 10 nm. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einer Gatevertiefung erstreckt sich dotierte Region in die Deckschicht von etwa 3 nm bis zu etwa 500 nm. Die dotierte Region kann eine Konzentration der Dotierung von etwa 1016 bis zu etwa 1022 cm-3 vorsehen. Die Deep-Level-Dotierung kann Fe, C, V, Cr, Mn, Ni, Co oder andere seltene Erdenelemente sein.
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Bei zusätzlichen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die dotierte Region eine erste dotierte Region und die Deckschicht enthält eine zweite dotierte Region. Die zweite dotierte Region weist eine Konzentration der Dotierung auf, die geringer ist als die Konzentration der Dotierung der ersten dotierten Region. Die zweite dotierte Region kann der Rest der Deckschicht sein, der nicht in der ersten dotierten Region sich befindet.
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Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung weist die Kanalschicht eine GaN-Schicht auf, die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht weist eine AlGaN-Schicht auf und die Deckschicht weist eine GaN- oder eine AlGaN-Schicht auf.
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Einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sehen Verfahren zur Passivierung einer Oberfläche einer Halbleitervorrichtung mit breiter Bandlücke vor, die ein Bilden einer Graphit- und/oder amorphen BN-Schicht zumindest an einem Bereich einer Oberfläche einer Region eines Halbleitermaterials mit breiter Bandlücke einer Halbleitervorrichtung mit breiter Bandlücke einschließen. Entsprechende Strukturen werden ebenfalls bereitgestellt.
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Bei weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Halbleitervorrichtung mit breiter Bandlücke eine Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtung. Beispielsweise kann die Halbleitervorrichtung mit breiter Bandlücke eine GaN-basierte Halbleitervorrichtung sein. Weiterhin kann die Halbleitervorrichtung mit breiter Bandlücke ein superschneller Gruppe III-Transistor sein.
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Bei zusätzlichen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung wird ein Bilden der Graphit- und/oder amorphen BN-Schicht bei einer geringeren Temperatur ausgeführt als eine Zersetzungstemperatur eines Halbleitermaterials mit breiter Bandlücke in der Halbleitervorrichtung mit breiter Bandlücke. Das Bilden der Graphit- und/oder amorphen BN-Schicht kann bei einer geringeren Temperatur als etwa 1100°C ausgeführt werden, bei einigen Ausführungsbeispielen bei einer Temperatur von weniger als 1000°C und bei besonderen Ausführungsbeispielen bei einer Temperatur von weniger als 900°C. Auch kann die BN-Schicht als nicht Einkristall gebildet werden. Die Graphit- und/oder amorphe BN-Schicht kann mit einer Dicke von etwa 0,3 nm bis zu etwa 1 µm gebildet werden.
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Einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sehen Verfahren zur Passivierung einer Oberfläche einer Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtung durch Bilden einer SiC-Schicht zumindest an einem Bereich einer Oberfläche einer Region eines Gruppe III-Nitrid-Halbleitermaterials einer Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtung vor. Entsprechende Strukturen werden ebenfalls bereitgestellt.
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Bei bestimmten Ausführungsbeispielen kann die Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtung eine GaN-basierte Halbleitervorrichtung sein. Bei weiteren Ausführungsbeispielen kann die Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtung ein superschneller Gruppe III-Transistor sein.
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Bei zusätzlichen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung wird ein Bilden der SiC-Schicht bei einer geringeren Temperatur ausgeführt als eine Zersetzungstemperatur eines Gruppe III-Nitrid-Halbleitermaterials in der Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtung. Beispielsweise wird das Bilden der SiC-Schicht bei einer geringeren Temperatur als etwa 1100°C ausgeführt, bei einigen Ausführungsbeispielen bei einer Temperatur von weniger als 1000°C und bei besonderen Ausführungsbeispielen bei einer Temperatur von weniger als 900°C. Auch kann die SiC-Schicht als nicht Einkristall gebildet werden. Bei besonderen Ausführungsbeispielen kann das Bilden der SiC-Schicht ein Bilden einer 3C-SiC-Schicht aufweisen. Die SiC-Schicht kann mit einer Dicke von etwa 0,3 nm bis zu etwa 1 µm gebildet werden.
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Weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung weisen Verfahren zum Bereitstellen von Passivierungsstrukturen für Halbleitervorrichtungen mit breiter Bandlücke auf, beispielsweise Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtungen, die ein Anlassen bzw. Vergüten einer Passivierungsschicht direkt an eine Gruppe III-Nitrid-Schicht in einer Sauerstoff enthaltenden Umgebung aufweisen. Die Passivierungsschicht kann beispielsweise SiN, BN, MgN und/oder SiC sein. Bei noch weiteren Ausführungsbeispielen enthält die Passivierungsschicht SiO2, MgO, Al2O3, SC2O3 und oder AlN.
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Das Vergüten kann bei einer Temperatur von etwa 100°C bis etwa 1000°C und für eine Zeitdauer von etwa 10 Sekunden bis zu etwa 1 Stunde ausgeführt werden. Die Sauerstoff enthaltende Umgebung kann reiner Sauerstoff, Sauerstoff in N2, Sauerstoff in einem anderen Inertgas, beispielsweise Argon, Sauerstoff in trockener Luft, CO, CO2, NO, NO2 und/oder Ozon sein. Das Vergüten kann bei einer Temperatur und für eine Zeitdauer ausgeführt werden, die unzureichend sind, um die Struktur zu oxidieren, die unter der Passivierungsschicht liegt, aber ausreichend sind, um zumindest etwas Wasserstoff aus der Passivierungsschicht zu entfernen. Auch kann etwas Kohlenstoff aus der Passivierungsschicht entfernt werden.
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Einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sehen Verfahren zur Herstellung einer Passivierungsstruktur für eine Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtung durch Bilden einer Passivierungsschicht direkt zumindest an einem Bereich einer Oberfläche einer Region eines Gruppe III-Nitrid-Halbleitermaterials der Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtung und Vergüten der Passivierungsschicht in D2 und/oder D2O vor. Bei einigen Ausführungsbeispielen enthält die Passivierungsschicht BN und/oder SiC. Bei noch weiteren Ausführungsbeispielen enthält die Passivierungsschicht SiO2, MgO, Al2O3, Sc2O3 und/oder AlN.
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Das Vergüten kann bei einer Temperatur und für eine Zeitdauer ausgeführt werden, die unzureichend sind, um die Struktur zu oxidieren, die unter der Passivierungsschicht liegt, aber ausreichend sind, um zumindest etwas Wasserstoff aus der Passivierungsschicht zu entfernen oder etwas Wasserstoff durch Deuterium zu ersetzen. Weiterhin kann das Gruppe III-Nitrid-Halbleitermaterial ein GaN-basiertes Material sein.
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Zusätzliche Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sehen superschnelle Gruppe III-Nitrid-Transistoren und Verfahren zur Herstellung von superschnellen Gruppe III-Nitrid-Transistoren vor, die eine Gruppe III-Nitrid-basierte Kanalschicht, eine Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht an der Kanalschicht und eine AlN-Deckschicht an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht enthalten. Der Transistor kann ferner einen Gatekontakt einschließen, der in der AlN-Deckschicht vertieft ist. Bei solchen Ausführungsbeispielen weist die AlN-Deckschicht eine Dicke von etwa 0,5 bis etwa 500 nm auf. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die AlN-Schicht inkohärent mit der darunter liegenden Schicht sein, sie kann nicht ein Einkristall sein, sie kann ex-situ gebildet werden und/oder sie kann durch einen Bildungsprozess minderer Qualität gebildet sein, beispielsweise durch PVD als durch CVD. Der Transistor kann auch einen Gatekontakt an der AlN-Deckschicht und nicht in der AlN-Deckschicht vertieft aufweisen. Bei solchen Ausführungsbeispielen weist die AlN-Deckschicht eine Dicke von etwa 0,2 nm bis etwa 2 nm auf. Zusätzlich kann die Kanalschicht eine GaN-Schicht sein und die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht kann eine AlGaN-Schicht sein.
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Noch weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sehen superschnelle Gruppe III-Nitrid-Transistoren und Verfahren zur Herstellung von superschnellen Gruppe III-Nitrid-Transistoren vor, die eine Gruppe III-Nitrid-basierte Kanalschicht, eine Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht an der Kanalschicht, eine Schutzschicht an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht, einen Gatekontakt an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht und Ohmsche Kontakte Schutzschicht enthalten. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung enthält die Schutzschicht SiN. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann die Schutzschicht BN oder MgN enthalten. Bei weiteren Ausführungsbeispielen kann die Schutzschicht mehrere Schichten enthalten, beispielsweise eine Schicht aus SiN und eine Schicht AlN. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung weist die Schutzschicht eine Dicke von etwa 0,1 bis etwa 1 nm auf. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen weist die Schutzschicht eine Dicke von etwa einer Monolage auf.
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Bei noch weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist der Gatekontakt an der Schutzschicht. Auch die Ohmschen Kontakte können direkt an der Schutzschicht sein. Die Schutzschicht kann in-situ mit dem Bilden der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht gebildet werden.
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Einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sehen Gruppe III-Nitrid-HEMTs vor, die eine Gruppe III-Nitrid-basierte Kanalschicht und eine Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht an der Kanalschicht enthalten. Eine mehrschichtige Deckschicht ist an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht vorgesehen. Die mehrschichtige Deckschicht enthält eine Aluminiumnitrid (AlN) enthaltene Schicht an der Gruppe-III-Nitrid-basierten Sperrschicht und eine Galliumnitrid (GaN)-Schicht an der AlN enthaltenen Schicht. Eine SiN-Passivierungsschicht ist an der GaN-Schicht vorgesehen.
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Bei weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die AlN enthaltende Schicht Aluminiumgalliumnitrid (AlGaN), Aluminiumindiumnitrid (AlInN) und/oder AlN enthalten. Die AlN enthaltende Schicht kann eine Dicke von etwa 0,3 bis etwa 3 nm aufweisen.
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Bei noch weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die GaN-Schicht eine Aluminiumgalliumnitrid (AlGaN)-Schicht mit einer niedrigen Molfraktion sein. Die Molfraktion der AlGaN-Schicht kann von Null Prozent einer Molfraktion der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht bis etwa zu der Molfraktion der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht betragen. Die Molfraktion der AlGaN-Schicht kann größer als die Molfraktion der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht sein.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die AlN enthaltende Schicht eine AlGaN-Schicht mit einer hohen Molfraktion enthalten.
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Weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sehen Gruppe III-Nitrid-HEMTs vor, die eine Gruppe III-Nitrid-basierte Kanalschicht und eine Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht an der Kanalschicht enthalten. Eine mehrschichtige Deckschicht ist an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht vorgesehen. Die mehrschichtige Deckschicht enthält eine AlGaN-Schicht an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht und eine AlN-Schicht an der AlGaN-Schicht.
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Bei noch weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die AlN-Schicht eine Dicke von etwa 1 nm aufweisen. Der HEMT kann ferner einen Gatekontakt enthalten, der nicht in der mehrschichtigen Deckschicht vertieft ist. Eine Dicke der AlGaN-Schicht kann von etwa 0,5 bis etwa 5 nm betragen.
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Einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sehen Gruppe III-Nitrid-HEMTs vor, die eine Gruppe III-Nitrid-basierte Kanalschicht und eine Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht an der Kanalschicht enthalten. Eine mehrschichtige Deckschicht ist an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht vorgesehen. Die mehrschichtige Deckschicht enthält eine AlGaN-Schicht an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht und eine AlN-Schicht an der AlGaN-Schicht und eine GaN-Schicht an der AlN-Schicht.
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Bei weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die AlN-Schicht eine Dicke von etwa 1 nm aufweisen und die GaN-Schicht kann eine Dicke von etwa 2 nm aufweisen. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung weist der HEMT eine Sperre von mehr als etwa 3,0 V auf.
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Verschiedene Kombinationen und/oder Unterkombinationen der Deckschichten, der Passivierungsschichten, der Schutzschichten und/oder Vergütungen der Passivierungsschichten können ebenfalls gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung vorgesehen sein.
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Figurenliste
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- 1A und 1B sind schematische Querschnittsdarstellungen, die Transistoren mit einer Deckschicht gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigen.
- 2A und 2B sind schematische Querschnittsdarstellungen, die Transistoren mit einer Deckschicht gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigen.
- 3A und 3B sind schematische Querschnittsdarstellungen, die Graphit- und/oder amorphe BN-Passivierungsschichten gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigen.
- 4A und 4B sind schematische Querschnittsdarstellungen, die SiC-Passivierungsschichten gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigen.
- 5A und 5B sind schematische Querschnittsdarstellungen, die Transistoren mit einer Deckschicht gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigen.
- 6 ist eine schematische Querschnittsdarstellung, die Transistoren mit Ohmschen Kontakten an einer Schutzschicht gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigt.
- 7 ist eine schematische Querschnittsdarstellung, die Transistoren einschließlich einer Schutzschicht und einer Deckschicht gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigt.
- 8 ist eine schematische Querschnittsdarstellung, die Transistoren mit einer mehrschichtigen Deckschicht gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigt.
- 9 ist eine schematische Querschnittsdarstellung, die Transistoren mit einer mehrschichtigen Deckschicht gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigt.
- 10 ist ein Graph, der eine simulierte Leitungsbandkante und eine Elektronendichte als eine Funktion der Tiefe für Vorrichtungen mit einer AlGaN-Deckschicht gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigt.
- 11 ist ein Graph, der eine simulierte Leitungsbandkante und eine Elektronendichte als eine Funktion der Tiefe für Vorrichtungen mit einer AlN-Deckschicht auf AlGaN gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigt.
- 12 ist ein Graph, der eine simulierte Leitungsbandkante und eine Elektronendichte als eine Funktion der Tiefe für Vorrichtungen mit einer GaN/AlN-Deckschicht auf AlGaN gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigt.
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Detaillierte Beschreibung der Ausführungsbeispiele der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wird nun nachfolgend unter Bezug auf beigefügten Zeichnungen vollständiger beschrieben, in denen Ausführungsbeispiele der Erfindung gezeigt werden. Diese Erfindung soll jedoch nicht als auf die hierin ausgeführten Ausführungsbeispiele eingeschränkt ausgelegt werden. Vielmehr sind diese Ausführungsbeispiele vorgesehen, so dass diese Offenbarung gründlich und vollständig ist, und dass sie den Umfang der Erfindung an die Fachleute vollständig vermittelt. In den Zeichnungen ist die Dicke der Schichten und der Regionen aus Gründen der Klarheit übertrieben. Gleiche Bezugszeichen betreffen durchgehend gleiche Elemente. So wie er hierin verwendet wird, umfasst der Begriff „und/oder“ irgendeine und alle Kombinationen von einem oder mehreren zugeordneten, aufgelisteten Posten.
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Die hierin verwendete Terminologie dient nur dem Zweck der Beschreibung besonderer Ausführungsbeispiele und sie ist nicht vorgesehen, die Erfindung einzuschränken. Wenn hierin verwendet, sind die Singularformen „ein“, „eine“ und „der, die, das“ vorgesehen, auch die Pluralformen einzuschließen, solange der Zusammenhang nichts Gegenteiliges anzeigt. Es wird ferner verstanden, dass die Begriffe „weist auf“ und „aufweisend“, wenn sie in dieser Beschreibung verwendet werden, das Vorhandensein gemeinter Merkmale, ganzer Zahlen, Schritte, Vorgänge, Elemente und/oder Komponenten spezifiziert, aber nicht das Vorhandensein oder die Hinzufügung von einem oder mehreren anderen Merkmalen, ganzen Zahlen, Schritten, Vorgängen, Elementen, Komponenten oder Gruppen davon ausschließt.
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Es wird verstanden, dass, wenn ein Element beispielsweise eine Schicht, eine Region oder ein Substrat als „an“ einem anderen Element zu sein oder als „auf“ ein anderes Element zu erstrecken bezeichnet wird, es direkt an dem anderen Element sein kann oder sich direkt darauf erstrecken kann oder dazwischen liegende Elemente können ebenfalls vorhanden sein. Im Gegensatz dazu, wenn ein Element als „direkt“ an einem anderen Element zu sein oder „direkt auf“ ein anderes Element zu erstrecken bezeichnet wird, dann sind keine dazwischen liegenden Elemente vorhanden. Es wird auch verstanden, dass, wenn ein Element als „verbunden“ oder „gekoppelt“ mit einem anderen Element bezeichnet wird, es direkt mit dem anderen Element verbunden oder gekoppelt sein kann oder dass dazwischen liegende Elemente ebenfalls vorhanden sein können. Im Gegensatz dazu, wenn ein Element als „direkt verbunden“ oder „direkt gekoppelt“ mit einem anderen Element bezeichnet wird, dann sind keine dazwischen liegenden Elemente vorhanden. Gleiche Bezugszeichen betreffen die Beschreibung durchgehend gleiche Elemente.
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Es wird verstanden, dass, obwohl die Begriffe erster, zweiter etc. hierin verwendet werden können, um verschiedene Elemente, Komponenten, Regionen, Schichten und/oder Abschnitte zu beschreiben, dann sollen diese Elemente, Komponenten, Regionen, Schichten und/oder Abschnitte nicht durch diese Begriffe eingeschränkt sein. Somit könnte ein erstes Element, Komponente, Region, Schicht oder Abschnitt, welches unten diskutiert wird, als ein zweites Element, Komponente, Region, Schicht oder Abschnitt bezeichnet werden ohne die Lehre der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Weiterhin können relative Begriffe, beispielsweise „unteren“ oder „unten“ und „oberen“ oder „oben“ hierin verwendet werden, um die Beziehung von einem Element zu anderen Elementen zu beschreiben, wie es in den Figuren dargestellt ist. Wenn beispielsweise die Vorrichtung in den Figuren umgedreht wird, können Elemente, die als an der „unteren“ Seite von anderen Elementen beschreiben wurden, dann zu den „oberen“ Seiten der anderen Elemente ausgerichtet sein. Der beispielhafte Begriff „unteren“ kann deshalb beide Ausrichtungen „unteren“ und „oberen“ umfassen, in Abhängigkeit der Ausrichtung der Figur. Wenn die Vorrichtung in einer der Figuren umgedreht ist, würden in ähnlicher Weise Elemente, die als „unter“ oder „unterhalb“ von anderen Elementen beschrieben werden, dann „oberhalb“ der anderen Elemente ausgerichtet sein. Deshalb können die beispielhaften Begriffe „unter“ oder „unterhalb“ beide Ausrichtungen oben und unten umfassen. Weiterhin kann der Begriff „äußere“ verwendet werden, um eine Oberfläche und/oder Schicht zu bezeichnen, die am weitesten von einem Substrat entfernt ist.
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Die Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden hierin unter Bezug auf die Querschnittsdarstellungen beschrieben, die schematische Darstellungen idealisierter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind. Deshalb sind Variationen von den Formen der Darstellungen als ein Ergebnis von beispielsweise Herstelltechniken und/oder Toleranzen zu erwarten. Somit sollten die Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung nicht als eingeschränkt auf die besonderen Formen der Regionen ausgelegt werden, die hierin dargestellt sind, sondern sie schließen Abweichungen der Formen ein, die beispielsweise von der Herstellung herrühren. Beispielsweise kann eine geätzte Region, die als ein Rechteck dargestellt ist, zulaufende, gerundete oder gekrümmte Merkmale aufweisen. Somit sind die Regionen, die in den Figuren dargestellt sind, schematischer Natur und deren Formen sind nicht vorgesehen, die präzise Form einer Region einer Vorrichtung darzustellen, und sie sind nicht vorgesehen, den Umfang der vorliegenden Erfindung einzuschränken.
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Soweit es nicht gegensätzlich definiert ist, haben alle hierin verwendeten Begriffe (einschließlich technischer und wissenschaftlicher Begriffe) die gleiche Bedeutung, wie sie üblicherweise von Fachleuten der Technik verstanden wird, zu der die Erfindung gehört. Es wird ferner verstanden, dass Begriffe, beispielsweise diese, die in üblicherweise verwendeten Wörterbüchern definiert sind, derartig interpretiert werden sollen, als haben sie die Bedeutung, die mit ihrer Bedeutung in Zusammenhang mit der relevanten Technik übereinstimmt, und dass sie nicht in einem idealisierten oder übermäßig formalen Sinn interpretiert werden, soweit es hierin nicht ausdrücklich definiert ist.
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Es wird auch von den Fachleuten anerkannt, dass Bezugnahmen auf eine Struktur oder auf ein Merkmal, das „benachbart“ zu einem anderen Merkmal angeordnet ist, Bereiche aufweisen können, die das benachbarte Merkmal überlappen oder darunter liegen.
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Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung können insbesondere zur Anwendung in Nitrid-basierten Vorrichtungen, beispielsweise Gruppe III-Nitrid-basierte HEMTs, geeignet sein. Wie sie hierin verwendet wird, bezieht sich der Begriff „Gruppe III-Nitride“ auf solche Halbleiterverbindungen, die zwischen Stickstoff und den Elementen der Gruppe III des Periodensystems gebildet werden, üblicherweise Aluminium (AL), Gallium (Ga) und/oder Indium(In). Der Begriff bezieht sich auch auf ternäre und quaternäre Verbindungen, beispielsweise AlGaN und AlInGaN. Wie von den Fachleuten wohl verstanden wird, können sich Gruppe III-Elemente mit Stickstoff verbinden, um binäre (beispielsweise GaN), ternäre (beispielsweise AlGaN, AlInN) und quaternäre (beispielsweise AlInGaN) Verbindungen zu bilden. Diese Verbindungen haben empirische Formeln, in denen ein Mol Stickstoff mit einer Gesamtheit von einem Mol oder der Gruppe III-Elemente sich verbindet. Folglich werden Formeln, beispielsweise ALxGa1-xN, wobei 0≤x≤1 ist, oftmals verwendet, um sie zu beschreiben.
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Strukturen und Techniken zum Herstellen GaN-basierter HEMTs sind aus
US 6 316 793 B1 ,
US 2002 / 0 066 908 A1 ,
US 2002 /0 167 023 A1 ,
US 2006 / 0 006 435 A1 ,
US 2005 / 0 173 728 A1 ,
US 2006 / 0 019 435 A1 ,
US 2005 / 0 258 451 A1 ,
US 2005 / 0 258 450 A1 und
US 2003 / 0 020 092 A1 bekannt.
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Einige Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sehen Nitrid-basierte HEMTs mit einer Deckschicht aus AlGaN vor, die eine höhere Konzentration von AlGaN beispielsweise an einer Oberfläche, die entfernt von der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht ist, aufweist als andere Regionen von der AlGaN-Deckschicht. Somit dann die Vorrichtung eine Schicht mit einer hohen Konzentration von Al als eine äußere Oberfläche der Vorrichtung aufweisen. Eine derartige Schicht kann die Robustheit der Vorrichtung während der Verarbeitung und/oder eines Betriebs der Vorrichtung gegenüber einer herkömmlichen Vorrichtung verbessern, die eine gleichmäßige Al-Konzentration oder eine reduzierte Al-Konzentration an ihren äußeren Oberflächen enthält. Beispielsweise kann die gesteigerte Al-Konzentration an der Oberfläche unempfindlich für ein Ätzen oder andere chemische Reaktionen bei höheren Temperaturen sein aufgrund der stärkeren Al-N-Bindungen verglichen mit Ga-N-Bindungen.
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Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung werden Nitrid-basierte HEMTs mit einer AlN-Deckschicht an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht bereitgestellt. Somit kann die Vorrichtung eine Schicht mit einer hohen Konzentration von Al als eine äußere Oberfläche der Vorrichtung aufweisen, was, wie vorstehend diskutiert wurde, die Robustheit der Vorrichtung währen der Verarbeitung und/oder des Betriebes der Vorrichtung gegenüber einer herkömmlichen Vorrichtung verbessert.
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In weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die äußere Oberfläche der Deckschicht einer Nitrid-basierten HEMT mit p-Typ-, n-Typ- oder Deep-Level-Dotierungen dotiert, so dass die Deckschicht eine höhere Konzentration an Dotierungen an einer Oberfläche der Deckschicht, die von der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht entfernt ist, als andere Regionen der Deckschicht aufweist. Die Deckschicht kann eine GaN-basierte Deckschicht sein. Die Dotierungen an der äußeren Oberfläche der Vorrichtung können Versetzungen in der Deckschicht aufheben und dadurch einen Gateleckstrom entlang der Versetzungen reduzieren. Die Dotierung kann unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, wenn sie sich an einer Versetzung befindet, als wenn wie sich in einem Stapelkristall (bulk crystal) befindet. Beispielsweise kann eine schwache Dotierung im Stapelkristall die Eigenschaften von Deep-Level-Dotierungen aufweisen, wenn sie sich an einer Versetzung befindet. Somit beziehen sich Bezugnahmen auf p-Typ-, N-Typ- oder Deep-Level-Dotierungen auf Eigenschaften der Dotierungen in dem Stapelkristall als an einer Versetzung. Dies kann insbesondere wahr sein in dem Fall von p-Typ- oder Deep-Level-Dotierungen.
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Weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung stellen eine Graphit- und/oder amorphe BN-Passivierungsschicht für Halbleitervorrichtungen mit einer breiten Bandlücke bereit. Wie es hierin verwendet wird, beziehen sich Halbleitervorrichtungen mit einer breiten Bandlücke auf Vorrichtungen, die ein Halbleitermaterial mit einer Bandlücke von mehr als 2,5 eV enthalten.
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Graphit- und/oder amorphes BN kann insbesondere gut zur Anwendung bei GaN-basierten Vorrichtungen geeignet sein, weil B zu Al, Ga und In isovalent ist und N in beiden Materialien vorhanden ist. Somit sind weder B noch N Dotierungen in GaN-basierten Strukturen. Im Gegensatz dazu ist Si eine Dotierung in GaN. Somit kann die Bildung einer Graphit- und/oder amorphen BN-Passivierungsschicht die Wahrscheinlichkeit von unerwünschtem Dotieren einer GaN-Schicht aus Si-Wanderung reduzieren. Weiterhin kann die Graphit- und/oder amorphe BN-Passivierungsschicht ein verringertes Fangstellenniveau, unterschiedliche Fangstellenenergien, unterschiedliche Ätzempfindlichkeit und/oder ein verbessertes Vergütungsverhalten aufweisen verglichen mit herkömmlichen Passivierungsmaterialien, beispielsweise mit SiN oder SiOx.
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Weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung stellen eine SiC-Passivierungsschicht für Gruppe III-Nitrid-Vorrichtungen bereit. Die SiC-Passivierungsschicht kann ein verringertes Fangstellenniveau, unterschiedliche Fangstellenenergien, unterschiedliche Ätzempfindlichkeit und/oder ein verbessertes Vergütungsverhalten aufweisen verglichen mit herkömmlichen Passivierungsmaterialien, beispielsweise mit SiN oder SiOx. Bezugnahmen auf SiN, SiON, SiOx, MgN oder dergleichen beziehen sich auf stöchiometrische und/oder nicht-stöchiometrische Materialien.
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Beispielhafte Vorrichtungen gemäß einiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sind schematisch in den 1A bis 12 dargestellt. Obwohl Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung hierin unter Bezug auf eine vertiefte Gatestruktur oder eine nicht-vertiefte Gatestruktur beschrieben werden, können somit andere Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung eine Gatevertiefung enthalten oder nicht enthalten. Folglich sollen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung nicht als auf die besonderen, beispielhaften Ausführungsbeispiele eingeschränkt verstanden werden, die hierin beschrieben werden, sondern sie können jegliche geeignete Struktur mit einer Deckschicht und/oder einer Passivierungsschicht enthalten, wie sie hierin beschrieben wird.
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Sich nun den 1A und 1B zuwendend, ist ein Substrat 10 vorgesehen, an dem Nitrid-basierte Vorrichtungen ausgebildet sein können. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann das Substrat 10 ein halb-isolierendes Siliziumkarbid-(SiC)-Substrat sein, das beispielsweise ein 4H-Polytyp von SiC sein kann. Andere Kandidatenpolytypen von Siliziumkarbid enthalten die 3C, 6H und 15R Polytypen. Der Begriff „halb-isolierend“ wird eher beschreibend verwendet als in einem absoluten Sinn. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, weist der Siliziumkarbid-Stapelkristall einen spezifischen Widerstand gleich oder größer als etwa 1 × 105 Ωcm bei Raumtemperatur auf.
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Optional können Puffer-, Keimbildungs- und/oder Übergangsschichten (nicht gezeigt) an dem Substrat 10 vorgesehen werden. Beispielsweise kann eine A1N-Pufferschicht bereitgestellt werden, um einen geeigneten Kristallstrukturübergang zwischen dem Siliziumkarbid-Substrat und dem Übrigen der Vorrichtung bereitzustellen. Zusätzlich können Übergangsschichten zum Spannungsausgleich bereitgestellt werden, wie sie aus der
US 2003 / 0 102 482 A1 oder aus der
US 2004 / 0 012 015 A1 bekannt sind.
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Obwohl Siliziumkarbid als ein Substratmaterial verwendet werden kann, können Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung jegliches geeignete Substratmaterial verwenden, beispielsweise Saphir, Aluminiumnitrid, Aluminiumgalliumnitrid, Galliumnitrid, Silizium, GaAs, LGO, ZnO, LAO, InP, und dergleichen. Bei einigen Ausführungsbeispielen kann auch eine geeignete Pufferschicht ausgebildet sein.
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Zurückgehend zu den 1A und 1B ist eine Kanalschicht 20 an dem Substrat 10 vorgesehen. Die Kanalschicht 20 kann an dem Substrat 10 durch Verwenden von Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschichten, Übergansschichten und/oder Keimbildungsschichten abgeschieden werden, wie vorstehend beschrieben wurde. Die Kanalschicht 20 kann unter Druckspannung stehen. Weiterhin können die Kanalschicht und/oder die Puffer-, Keimbildungs- und/oder Übergangsschichten durch MOCVD durch andere Techniken abgeschieden werden, die Fachleuten bekannt sind, beispielsweise MBE oder HVPE.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Kanalschicht 20 ein Gruppe III-Nitrid, beispielsweise AlxGa1-xN, wobei 0 ≤ x ≤ 1 ist, das derart vorgesehen ist, dass die Energie der Leitungsbandkante der Kanalschicht 20 geringer ist als die Energie der Leitungsbandkante der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 an der Schnittstelle zwischen den Kanal- und Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschichten. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigt x = 0 an, dass die Kanalschicht 20 GaN ist. Die Kanalschicht 20 kann undotiert („unerwüscht dotiert“) sein und sie kann bis zu einer Dicke von mehr als etwa 2 nm angewachsen sein. Die Kanalschicht 20 kann auch eine mehrschichtige Struktur aufweisen, beispielsweise ein Übergitter bzw. Superlattice oder Kombinationen von GaN, AlGaN oder dergleichen.
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Eine Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 ist an der Kanalschicht 20 vorgesehen. Die Kanalschicht 20 kann eine Bandlücke aufweisen, die geringer als die Bandlücke der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 ist, und die Kanalschicht 20 kann eine größere Elektronenaffinität als die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 aufweisen. Die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 kann auf der Kanalschicht abgeschieden sein. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 AlN, AlInN, AlGaN oder AlInGaN mit einer Dicke zwischen etwa 0,1 nm und etwa 40 nm.
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Beispiele von Schichten gemäß bestimmter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden in der
US 2002 / 0 167 023 A1 beschrieben.
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Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 dick genug und weist eine ausreichend hohe Al Zusammensetzung und Dotierung auf, um eine signifikante Trägerkonzentration an der Schnittstelle zwischen der Kanalschicht 20 und der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 durch Polarisierungseffekte zu induzieren. Auch sollte die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 dick genug sein, um eine Streuung von Elektronen in dem Kanal aufgrund ionisierter Verunreinigungen oder Fehlstellen zu reduzieren oder zu minimieren, die an der Schnittstelle zwischen der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 und der Deckschicht 24 abgeschieden wurden.
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Die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 kann ein Gruppe III-Nitrid sein und eine Bandlücke aufweisen, die größer als die der Kanalschicht 20 ist, und sie kann eine geringere Elektronenaffinität als die Kanalschicht 20 aufweisen. Folglich ist bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 AlGaN, AInGaN und/oder AlN oder Kombinationen von Schichten davon. Die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 kann beispielsweise von etwa 0,1 nm bis etwa 40 nm dick sein, aber sie ist nicht so dick, dass sie ein Reißen oder eine wesentliche Fehlstellenbildung darin bewirkt. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht undotiert oder dotiert mit einer n-Typ-Dotierung bis zu einer Konzentration von weniger als etwa 1019 cm-3. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht AlxGa1-xN, wobei 0 ≤ x ≤ 1 ist. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen beträgt die Aluminiumkonzentration etwa 25 %. Bei anderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung weist jedoch die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 AlGaN mit einer Aluminiumkonzentration zwischen etwa 5 % und etwa 100 % auf. Bei spezifischen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung beträgt die Aluminiumkonzentration mehr als 10 %.
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1A zeigt auch eine Deckschicht 24 an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 mit einem Gate 32 in einer Vertiefung 36 durch die Deckschicht 24. 1B zeigt auch eine Deckschicht 24' an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 mit einem Gate 32 an der Deckschicht 24'. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Deckschicht 24, 24' eine ungleichmäßig zusammengesetzte AlGaN-Schicht. Die Deckschicht 24, 24' bringt die obere (äußere) Fläche der Vorrichtung physikalisch fort von dem Kanal, was den Effekt der Oberfläche reduzieren kann. Die Deckschicht 24, 24' kann eine Decke sein, die an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 gebildet ist, und sie kann epitaxial gewachsen und/oder durch Abscheidung gebildet sein. Üblicherweise kann die Deckschicht 24, 24' eine Dicke von etwa 2 nm bis etwa 500 nm aufweisen.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die Deckschicht 24, 24' eine gestufte AlGaN-Schicht sein. Die Deckschicht 24, 24' weist eine äußere Oberfläche 25 auf, die von der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 entfernt ist, wobei die Menge von Al in der zu der Oberfläche benachbarten Deckschicht 24, 24' größer als die Menge an Al in der Deckschicht 24, 24' in einer inneren Region der Deckschicht 24, 24' ist. Beispielsweise kann die Deckschicht 24, 24' eine erste Menge an Al an der Oberfläche 25 und eine zweite Menge an Aluminium in einer inneren Region der Deckschicht 24, 24' aufweisen, wobei die erste Menge größer als die zweite Menge ist. Die Deckschicht 24, 24' kann auch eine dritte Menge an Aluminium an der Schnittstelle zwischen der Deckschicht 24,24' und der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 aufweisen. Die dritte Menge kann größer, geringer oder gleich wie die erste Menge sein. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung enthält die AlGaN-Deckschicht 24, 24' eine erste Region von AlxGa1-xN an der Oberfläche 25, wobei x ≤ 1 ist, und eine zweite Region von AlyGa1-yN in einer inneren Region der Deckschicht 24, 24', wobei y < x ist. Bei einigen Ausführungsbeispielen ist x von etwa 0,3 bis etwa 1. Bei weiteren Ausführungsbeispielen ist y von etwa 0 bis etwa 0,9. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen enthält die AlGaN-Schicht eine dritte Region von AlzGa1-zN an der Schnittstelle zwischen der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 und der Deckschicht 24, 24', wobei z ≤ 1 und z ≠ y. Weiterhin kann z größer als y sein. Beispielsweise kann bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung eine AlN-Schicht als die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht oder als ein Teil der Deckschicht benachbart zu der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht vorgesehen sein. In einem derartigen Fall kann die Deckschicht 24, 24' eine gestufte Al-Konzentration von z nach y und von y nach x enthalten. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, die ein Gate vertieft durch die Deckschicht 24 aufweist, erstreckt sich die höhere Konzentration von Al in die Deckschicht von etwa 3 nm bis etwa 100 nm. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, die ein Gate an der Deckschicht 24' aufweist, erstreckt sich die höhere Konzentration in die Deckschicht von etwa 0,25 nm bis etwa 10 nm.
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Die Deckschicht 24, 24' kann durch herkömmliche epitaxiale Wachstumstechniken bereitgestellt werden, wobei eine höhere Al-Konzentration während des Abschließens des Wachstums der Deckschicht 24, 24' vorgesehen ist. Somit kann beispielsweise die Deckschicht 24, 24' durch ein MOCVD-Wachstum mit einer Steigerung der Al-Quelle kurz vor und während des Wachstumsabschluss bereitgestellt werden.
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Wie in den 1A und 1 B weiter dargestellt ist, sind Ohmsche Kontakte 30 an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 vorgesehen. Eine gemusterte Maske und ein Ätzprozess können verwendet werden, um die darunterliegende Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 freizulegen. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann das Ätzen ein schwaches Schädigungsätzen sein. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist das Ätzen ein Nassätzen mit einer starken Base, beispielsweise KOH mit UV-Beleuchtung. Bei anderen Ausführungsbeispielen ist das Ätzen ein Trockenätzen. Beispiele für schwache Schädigungsätztechniken für Gruppe III-Nitride schließen andere Ätztechniken ein als reaktives Ionenätzen, beispielsweise induktiv gekoppeltes Plasma unter Verwendung von Cl2, BCl3, CCl2F2 und/oder andere chlorierte Arten oder Elektroncyclotronresonanz (ECR) und/oder abströmendes Plasmaätzen ohne DC-Komponente zu dem Plasma. Wie es weiter in den 1A und 1B gezeigt ist, ist ein Ohmsches Metall gemustert vorgesehen, um Ohmsche Kontaktmaterialmuster bereit zu stellen, die die Ohmschen Kontakte 30 bereitstellen, wenn sie angelassen sind. Obwohl in den 1A und 1B vertieft dargestellt, müssen bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung die Ohmschen Kontakte 30 nicht vertieft sein.
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Wie in 1A gezeigt ist, kann eine Gatevertiefung durch die Deckschicht 24 vorgesehen werden, um einen Teil der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 frei zu stellen. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Vertiefung 36 derart ausgebildet, dass sie sich in die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 erstreckt. Die Vertiefung 36 kann in die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 sich erstrecken, beispielsweise um Performanceeigenschaften der Vorrichtung einzustellen, beispielsweise eine Schwellenspannung, Frequenzperformance etc. Die Vertiefung kann unter Verwendung einer Maske und eines Ätzprozesses gebildet werden, die vorstehend beschrieben wurden. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen, bei denen die Ohmschen Kontakte 30 Source- und Drainkontakte bereitstellen, kann die Vertiefung zwischen den Source- und Drainkontakten versetzt sein, so dass die Vertiefung, und folglich der Gatekontakt 32, näher an dem Sourcekontakt als an dem Drainkontakt ist.
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Ein Gatekontakt 32 ist in der Vertiefung gebildet und kontaktiert den freigesetzten Bereich der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22. Der Gatekontakt kann ein „T“-Gate sein, wie in 1A gezeigt ist, und er kann unter Verwendung herkömmlicher Herstelltechniken hergestellt sein.
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Der Gatekontakt 32 kann auch an der Deckschicht 24' gebildet sein, wie es in 1B gezeigt ist, und er kann unter Verwendung herkömmlicher Herstelltechniken hergestellt sein. Geeignete Gatematerialien können von der Zusammensetzung der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht abhängig sein, bei bestimmten Ausführungsbeispielen können jedoch herkömmliche Materialien verwendet werden, die geeignet sind, einen Schottkykontakt zu einem Nitrid-basierten Halbleitermaterial herzustellen, beispielsweise Ni, Pt, NiSix, Cu, Pd, Cr, W und/oder WSiN.
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Eine herkömmliche Passivierungsschicht oder eine BN-Passivierungsschicht, wie sie nachfolgend beschrieben wird, kann an den Strukturen 1A und 1B vorgesehen sein. Beispielsweise eine SiN-Schicht und, bei einigen Ausführungsbeispielen, eine extrem dünne SiN-Schicht kann in situ ausgebildet sein. Eine MgN-Passivierungsschicht kann auch verwendet werden, beispielsweise in der
US 6 498 111 B1 beschrieben. Optional kann ein Vergüten der Struktur einschließlich der Passivierungsschicht in einer Sauerstoffumgebung ausgeführt werden, um Wasserstoff aus der Schicht zu entfernen und die Oberflächenzustände zu ändern und/oder Sauerstoff zu der Oberfläche hinzu zu fügen. Wenn ein Sauerstoffvergüten ausgeführt wird, kann das Vergüten in der Weise ausgeführt werden, um die Schicht zwischen der Passivierungsschicht und der darunter liegenden Gruppe III-Nitrid-Schicht nicht signifikant zu oxidieren. Beispielsweise kann bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung das Vergüten bei einer Temperatur von etwa 100°C bis etwa 1000°C und für eine Zeitdauer von etwa 10 Sekunden bis etwa 1 Stunde ausgeführt werden. Die Sauerstoff enthaltende Umgebung kann nur Sauerstoff, Sauerstoff in N
2, Sauerstoff in einem anderen Inertgas, beispielsweise Argon, Sauerstoff in trockener Luft, CO, CO
2, NO, NO
2 oder Ozon sein. Die Gase, die verwendet werden, um die Sauerstoff enthaltene Umgebung bereit zu stellen, kann frei von Wasserstoff sein, um keinen Wasserstoff in die Passivierungsschicht einzubringen. Alternativ oder zusätzlich kann ein Vergüten in D
2 oder D
2O durchgeführt werden.
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Transistoren gemäß den Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung können unter Verwendung von beispielsweise solchen Techniken hergestellt werden, die in den Patentanmeldungen und Patenten durch Bezugnahme diskutiert wurden, einschließlich beispielsweise in der
US 2005 / 0 258 451 A1 und in der
US 2006 / 0 019 435 A1 beschrieben.
2A und
2B zeigen superschnelle Transistoren (high electron mobility transistors) mit einer Deckschicht 34, 34' gemäß weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung. Das Substrat 10, die Kanalschicht 20, die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22, die Ohmschen Kontakte 30 und der Gatekontakt 32 können vorgesehen sein, wie es vorstehend unter Bezug auf die
1A und
1B beschrieben wurde. Wie in den
2A und
2B zu sehen ist, enthält die Deckschicht 34, 34' eine dotierte Region 40 an oder nahe der äußeren Oberfläche. Die Deckschicht 34, 34' kann eine GaN-basierte Deckschicht sein, beispielsweise eine GaN-Schicht und/oder eine AlGaN-Schicht, die beispielsweise in den hierin durch Bezugnahme eingeschlossenen Patenten und Patentanmeldungen beschrieben werden. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die dotierte Region 40 mit einer p-Typ-Dotierung, beispielsweise Mg, Be, Zn, Ca und/oder C, dotiert. Bei anderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die dotierte Region 40 mit einer n-Typ-Dotierung, beispielsweise Si, Ge und/oder O, dotiert. Bei weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die dotierte Region 40 mit einer Deep-Level-Dotierung, beispielsweise Fe, C, V, Cr, Mn, Ni und/oder Co, dotiert. Die Dotierung kann in die Deckschicht 34 während der Abscheidung oder des Wachstums der Deckschicht 34, 34' eingebracht sein oder sie kann anschließend implantiert sein, beispielsweise unter Verwendung von Ionenimplantation. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung weist die Deckschicht 34 eine Dotierung auf, die überall in der Deckschicht 34, 34' eingebracht ist. In einem solchen Fall, kann die dotierte Region 40 durch eine Region mit erhöhter Konzentration der Dotierung über die Konzentration der Dotierung der übrigen Deckschicht 34, 34' vorgesehen sein. Techniken zum Mitdotieren von Gruppe III-Nitridmaterialien werden beispielsweise in der
US 2005 / 0 145 874 A1 beschrieben.
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Bei Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, bei denen die Dotierungen n-Typ-Dotierungen sind, können die n-Typ-Dotierungen Si, Ge oder O sein. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ohne eine Gatevertiefung erstreckt sich die dotierte Region 40 in die Deckschicht 34 von etwa 0,25 nm bis etwa 5 nm. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einer Gatevertiefung erstreckt sich die dotierte Region 40 in die Deckschicht 34' von etwa 2 nm bis etwa 500 nm. Mit n-Typ-Dotierungen kann die dotierte Region 40 bei Ausführungsbeispielen ohne eine Gatevertiefung eine Konzentration der Dotierung von etwa 1018 bis etwa 1021 cm-3 vorsehen und sie kann schwer dotiert sein mit 1021 cm-3, wenn eine Gatevertiefung vorgesehen ist. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die dotierte Region 40 eine oder mehrerer Delta-dotierte Regionen an oder nahe der Oberfläche der Deckschicht 34, 34' sein und sie kann beispielsweise eine Konzentration der Dotierung von etwa 1011 bis etwa 1015 cm-2 aufweisen. Wie es hierin verwendet wird, ist eine Delta-dotierte Region an der Oberfläche, wenn sie innerhalb von etwa 0,5 nm von der Oberfläche ist, und sie ist nahe der Oberfläche, wenn sie innerhalb von etwa 5 nm von der Oberfläche ist. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Dotierung O, das sich in die Deckschicht 34, 34' um etwa 2 nm erstreckt. N-Type-Dotierungen können verwendet werden, um die Kanalschicht von den Oberflächenzuständen abzuschirmen und das Oberflächenenergieniveau auf einem vorhersagbaren und gewünschten Niveau festzuheften, um Einfangeffekte zu reduzieren und/oder zu minimieren. Das Niveau der Dotierung sollte genügend hoch sein, wie der zu dominierende „Oberflächenzustand“ bei den Ausführungsbeispielen ohne einem vertieften Gate, aber nicht so hoch, um übermäßige Leckstromwege bereitzustellen.
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Bei anderen Ausführungsbeispielen ist die dotierte Region 40 eine Region, die mit p-Typ-Dotierungen dotiert ist. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ohne eine Gatevertiefung erstreckt sich die dotierte Region 40 in die Deckschicht 34 von etwa 0,25 nm bis etwa 10 nm. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einer Gatevertiefung erstreckt sich die dotierte Region 40 in die Deckschicht 34' von etwa 3 nm bis etwa 500 nm. Mit p-Typ-Dotierungen kann die dotierte Region 40 eine Konzentration der Dotierung von etwa 1016 bis etwa 1022 cm-3 vorsehen. Die p-Typ-Dotierung kann Mg, Be, Zn, Ca und/oder C sein. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die dotierte Region 40 eine oder mehrere Delta-dotierte Regionen an oder nahe der Oberfläche der Deckschicht 34, 34' sein und sie kann beispielsweise eine Konzentration der Dotierung von etwa 1011 bis etwa 1015 cm-2 aufweisen. P-Type-Dotierungen können verwendet werden, um die Kanalschicht von den Oberflächenzuständen abzuschirmen und das Oberflächenenergieniveau auf einem vorhersagbaren und gewünschten Niveau festzuheften, um Einfangeffekte zu reduzieren und/oder zu minimieren. Das Niveau der Dotierung sollte genügend hoch sein, um einen Leckstrom in den Ausführungsbeispielen ohne ein vertieftes Gate und den dominanten „Oberflächenzustand“ zu reduzieren, aber nicht so hoch, um Einfangstellen oder Leckwege bereit zu stellen, in dem es eine leitfähige Schicht wird. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einem vertieften Gate, wie es beispielsweise in 2B gezeigt ist, kann, wenn eine isolierende Schicht, beispielsweise eine SiN-Schicht oder eine Lücke, zwischen der Deckschicht 34' und dem Gatekontakt 32 vorgesehen ist, ein hohes Niveau von p-Typ-Dotierungen derart vorgesehen sein, dass die Deckschicht 34' als eine leitfähige Schicht vorgesehen sein kann.
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Weiterhin kann bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung die dotierte Region 40 mit p-Typ-Dotierungen dotiert sein, um einen p-n-Übergang zwischen der dotierten Region und der Deckschicht 34 vorzusehen, und der Gatekontakt 32 ist direkt an der dotierten Region 40 vorgesehen, um ein Übergangs-HEMT (JHEMT) bereit zu stellen. In einem solchen Fall würde die dotierte Region 40 sich nicht zu den Ohmeschen Kontakten 30 erstrecken, die von der dotierten Region 40 mittels einer isolierenden Region isoliert sein können, beispielsweise einer SiN-Schicht oder einer Lücke.
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Bei noch weiteren Ausführungsbeispielen ist die dotierte Region 40 eine Region, die mit Deep-Level-Dotierungen dotiert ist. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ohne eine Gatevertiefung erstreckt sich die dotierte Region 40 in die Deckschicht 34 von etwa 0,25 nm bis etwa 10 nm. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einer Gatevertiefung erstreckt sich die dotierte Region 40 in die Deckschicht 34' von etwa 3 nm bis etwa 500 nm. Mit Deep-Level-Dotierungen kann die dotierte Region 40 eine Konzentration der Dotierung von etwa 1016 bis etwa 1022 cm-3 vorsehen. Die Deep-Level-Dotierungen können Fe, C, V, Cr, Mn, Ni, Co oder andere seltene Erdenelemente sein. Deep-Level-Dotierungen können verwendet werden, um die Kanalschicht von den Oberflächenzuständen abzuschirmen und das Oberflächenenergieniveau auf einem vorhersagbaren und gewünschten Niveau festzuheften, um Einfangeffekte zu reduzieren und/oder zu minimieren und Leckströme zu reduzieren. Das Niveau der Dotierung sollte genügend hoch sein, um einen Leckstrom in den Ausführungsbeispielen ohne ein vertieftes Gate und den dominanten „Oberflächenzustand“ zu reduzieren, aber nicht so hoch, um ein signifikantes Einfangen zu bewirken.
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3A und 3B zeigen elektronische Vorrichtungen, die eine Graphit- und/oder amorphe BN-Passivierungsschicht gemäß einiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung einschließen. Das Substrat 10, die Kanalschicht 20, die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22, die Deckschicht 24, die Ohmeschen Kontakte 30 und der Gatekontakt 32 können bereitgestellt sein, wie es vorstehend unter Bezug auf die 1A, 1B und/oder 2A, 2B diskutiert wurde. Wie ferner in den 3A und 3B gezeigt wird, ist eine Graphit- und/oder amorphe BN-Passivierungsschicht 100, 100' an freigelegten Oberflächen der Vorrichtung vorgesehen. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die Graphit-BN-Passivierungsschicht 100, 100' keine Einkristallschicht. Die Graphit- und/oder amorphe BN-Passivierungsschicht 100, 100' kann als eine Einkristallschicht vorgesehen sein oder sie kann mehrschichtig sein oder es können Schichten aus anderen Materialien, beispielsweise SiN oder SiOx, eingearbeitet sein. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die Graphit- oder amorphe BN-Passivierungsschicht 100, wenn das Gate durch die BN-Passivierungsschicht 100 vertieft ist, eine Dicke von etwa 0,3 nm bis etwa 1 µm aufweisen. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die Graphit- oder amorphe BN-Passivierungsschicht 100', wenn das Gate nicht durch die BN-Passivierungsschicht 100' vertieft ist, eine Dicke von etwa 0,2 nm bis etwa 10 nm aufweisen. Somit ist bei den in 3B gezeigten Ausführungsbeispielen ein MISHEMT vorgesehen. Weiterhin kann, wie vorstehend diskutiert wurde, das Gate in die oder durch die Deckschicht 24 vertieft sein, wie es beispielsweise in den 1A und 2B gezeigt ist, und die BN-Passivierungsschicht 100, 100' kann sich in die Deckschicht 24, in die Vertiefung und auf die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 erstrecken oder sie kann an dem Gatekontakt 32 enden. Somit kann bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ein MISHEMT mit einem vertieften Gate vorgesehen sein.
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Techniken zum Bilden von Graphit- und/oder amorphen BN, beispielsweise MOCVD, sind Fachleuten bekannt und müssen deshalb hier nicht weiter beschrieben werden. Beispielsweise kann eine BN-Schicht durch Fließen von TEB und NH3 in einem Trägergas gebildet werden. Die Bildung der Graphit- und/oder amorphen BN-Passivierungsschicht 100 sollte jedoch bei Temperaturen unterhalb der Zersetzungstemperatur der darunter liegenden Struktur ausgeführt werden, auf der die Passivierungsschicht 100 gebildet wird. Beispielsweise für eine GaN-basierte Struktur, sollte somit die Graphit- und/oder amorphe BN-Passivierungsschicht 100 bei Temperaturen von weniger als etwa 1100°C und bei einigen Ausführungsbeispielen bei weniger als etwa 950°C ausgeführt werden. Bei einigen Ausführungsbeispielen kann die Passivierungsschicht 100 anschließend angelassen bzw. vergütet werden, wir vorstehend beschrieben wurde.
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4A und 4B zeigen elektronische Vorrichtungen, die eine SiC-Passivierungsschicht gemäß einiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung einschließen. Das Substrat 10, die Kanalschicht 20, die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22, die Deckschicht 24, die Ohmeschen Kontakte 30 und der Gatekontakt 32 können bereitgestellt sein, wie es vorstehend unter Bezug auf die 1A, 1B und/oder 2A, 2B diskutiert wurde. Wie ferner in den 4A und 4B gezeigt wird, ist eine SiC-Passivierungsschicht 110, 110' an freigelegten Oberflächen der Vorrichtung vorgesehen. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die SiC-Passivierungsschicht 100, 100' keine Einkristallschicht. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die SiC-Passivierungsschicht 110, 110' eine isolierendes oder p-Typ SiC. Wenn die SiC-Passivierungsschicht 110, 110' p-Typ SiC ist, kann eine isolierende Region, beispielsweise eine SiN-Schicht oder eine Lücke, zwischen der SiC-Passivierungsschicht 110, 110' und den Ohmschen Kontakten 30 vorgesehen sein. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist die SiC-Passivierungsschicht 3C-SiC, da 3C-SiC auf (0001) Hexagonalmaterialien auf der Achse in einem Niedertemperaturprozess gebildet werden kann. Die SiC-Passivierungsschicht 110, 110' kann als eine Einkristallschicht vorgesehen sein oder sie kann mehrschichtig sein oder es können Schichten aus anderen Materialien, beispielsweise SiN oder SiOx, eingearbeitet sein. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die SiC-Passivierungsschicht 110, wenn das Gate durch die SiC-Passivierungsschicht 110 vertieft ist, eine Dicke von etwa 0,3 nm bis etwa 1 µm aufweisen. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die SiC-Passivierungsschicht 110', wenn das Gate nicht durch die SiC-Passivierungsschicht 110' vertieft ist, eine Dicke von etwa 0,2 nm bis etwa 10 nm aufweisen. Somit ist bei den in 4B gezeigten Ausführungsbeispielen ein MISHEMT vorgesehen. Weiterhin kann, wie vorstehend diskutiert wurde, das Gate in die oder durch die Deckschicht 24 vertieft sein, wie es beispielsweise in den 1A und 2B gezeigt ist, und die SiC-Passivierungsschicht 110, 110' kann sich in die Deckschicht 24, in die Vertiefung und auf die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 erstrecken oder sie kann an dem Gatekontakt 32 enden.
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Somit kann bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ein MISHEMT mit einem vertieften Gate vorgesehen sein.
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Techniken zum Bilden von SiC-Schichten sind Fachleuten bekannt und müssen deshalb hier nicht weiter beschrieben werden. Die Bildung der SiC-Passivierungsschicht 110 sollte jedoch bei Temperaturen unterhalb der Zersetzungstemperatur der darunter liegenden Struktur ausgeführt werden, auf der die Passivierungsschicht 110 gebildet wird. Beispielsweise sollte für eine GaN-basierte Struktur somit die SiC-Passivierungsschicht 110 bei Temperaturen von weniger als etwa 1100°C und bei einigen Ausführungsbeispielen bei weniger als etwa 950°C ausgeführt werden. Techniken zum Bilden von SiC bei derartig niedrigen Temperaturen können beispielsweise CVD und PECVD, die beispielsweise SiH4 und C3H8 als Si- und C-Quellen verwenden, oder Sputtern bei sehr niedriger Temperatur einschließen. Weiterhin kann die SiC-Schicht mit Verunreinigungen dotiert sein, um die Eigenschaften der SiC-Passivierungsschicht 110 zu steuern. Beispielsweise kann n-Typ-SiC mit N dotiert sein, p-Typ-SiC kann mit Al und/oder B dotiert sein und isolierendes SiC kann mit V oder Fe dotiert sein. Bei einigen Ausführungsbeispielen kann die Passivierungsschicht 110 anschließend angelassen bzw. vergütet werden, wir vorstehend beschrieben wurde.
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Obwohl die 3A, 3B und 4A und 4B Passivierungsschichten 100, 100' und 110, 110' auf einer Deckschicht 24 zeigen, können andere Deckschichten vorgesehen sein, beispielsweise die Deckschicht 34, herkömmliche Einzel- oder Mehrfachdeckschichten oder keine Deckschicht. Beispielsweise können die Passivierungsschichten 100, 100' und 110, 110' mit einer Deckschicht verwendet werden, die eine AlN-Schicht an ihrer äußeren Oberfläche derart enthalten, dass die Passivierungsschichten an der AlN-Schicht vorgesehen sind. Somit sollte die Verwendung einer Graphit- oder amorphen BN-Passivierungsschicht 100, 100' oder einer SiC-Passivierungsschicht 110, 110' nicht als einschränkend auf besondere Struktur verstanden werden, die in den 3A, 3B und 4A und 4B gezeigt sind, sondern sie können auf jeder Gruppe III-Nitrid-Halbleitervorrichtung oder anderen Halbleitervorrichtung mit großer Bandlücke verwendet werden.
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Obwohl Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezug auf HEMT-Strukturen beschrieben wurden, bei denen das Gate direkt an der Sperr- oder der Deckschicht angeordnet ist, kann bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung eine isolierende Schicht zwischen dem Gate und der Sperr- oder Deckschicht vorgesehen sein. Somit kann bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ein isolierender Gate-HEMT bereitgestellt werden, wie beispielsweise in der
US 2003 / 0 020 092 A1 beschrieben.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen kann die isolierende Schicht Graphit- und/oder amorphes BN sein.
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Die 5A und 5B zeigen weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung, die eine AlN-Deckschicht 54, 54' enthalten. 5A zeigt auch eine AlN-Deckschicht 54 an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 mit einem vertieften Gate 32 durch die AlN-Schicht 54. 5B zeigt auch eine AlN-Deckschicht 54' an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 mit einem Gate 32 auf der AlN-Schicht 54'. Die Deckschicht 54, 54' bringen die obere (äußere) Oberfläche der Vorrichtung physikalisch fort von dem Kanal, was den Effekt der Oberfläche reduziert. Weiterhin kann die AlN-Deckschicht 54, 54' eine gesteigerte chemische Stabilität bieten und die darunter liegenden Schichten schützen, in dem die AlN-Deckschicht 54, 54' nicht empfindlich für Ätzen oder andere chemische Reaktionen bei höheren Temperaturen ist aufgrund der stärkeren Al-N-Bindungen verglichen mit Ga-N-Bindungen.
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Die AlN-Deckschicht 54, 54' kann deckend an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 gebildet werden und sein kann epitaxial wachsen und/oder durch Abscheidung gebildet werden. Üblicherweise weist die Deckschicht 54, 54' eine Dicke von etwa 0,2 nm bis etwa 500 nm auf. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einem vertieften Gate durch die AlN-Deckschicht 54 weist die AlN-Deckschicht 54 eine Dicke von etwa 1 nm bis etwa 500 nm auf. Bei besonderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung mit einem Gate auf der AlN-Deckschicht 54' weist die AlN-Deckschicht 54' eine Dicke von etwa 0,2 nm bis etwa 5 nm auf.
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Die AlN-Deckschicht 54, 54' kann durch herkömmliche epitaxiale Wachstumstechniken durch Beenden der Ga-Quelle während des Beendens des Wachsens der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 bereitgestellt werden. Somit kann beispielsweise die AlN-Deckschicht 54, 54' durch ein MOCVD-Wachstum durch Beenden der Ga-Quelle kurz vor und während des Beendens des Wachstums bereitgestellt werden.
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6 zeigt weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung, bei denen eine Schutzschicht 64 an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 vorgesehen ist. Wie in der 6 gezeigt ist, sind die Ohmeschen Kontakte an der Schutzschicht 64 vorgesehen. Der Gatekontakt 32 kann auch an der Schutzschicht 64 vorgesehen sein. Bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung sind die Ohmeschen Kontakte direkt an der Schutzschicht 64 vorgesehen und der Gatekontakt 32 kann auch direkt an der Schutzschicht 64 vorgesehen sein.
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Die Schutzschicht 64 kann eine SiN-Schicht sein, die vor der Bildung der Ohmschen Kontakte 30 und des Gatekontaktes 32 abgeschieden wird. Alternative kann die Schutzschicht 64 eine BN- oder eine MgN-Schicht sein. MgN kann insbesondere zur Anwendung mit p-Typ-Vorrichtungen geeignet sein, da ein zusätzliches Dotieren nach einem Anlassen des Ohmeschen Kontaktmaterials vorgesehen sein kann. Die Schutzschicht 64 kein eine Einzelschicht, beispielsweise eine einzelne SiN-, MgN- oder BN-Schicht, sein oder in einigen Ausführungsbeispielen kann die Schutzschicht 64 eine Mehrfachschicht sein, beispielsweise eine Schicht von SiN und eine Schicht von AlN.
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Die Schutzschicht 64 kann eine Dicke von etwa 0,1 nm bis etwa 1 nm aufweisen und bei einigen Ausführungsbeispielen kann sie eine Dicke von einer Monolage aufweisen. Da die Schutzschicht 64 sehr dünn ist, besteht kein Erfordernis, die Ohmeschen Kontakte durch die Schutzschicht 64 zu vertiefen. Die Zuverlässigkeit kann durch eine bessere Oberflächenzustandssteuerung und einen geringeren Gateleckstrom verbessert sein im Vergleich mit Vorrichtungen ohne eine solche Schutzschicht.
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Die Schutzschicht 64 kann in-situ mit der Bildung der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht gebildet werden. Da die Schutzschicht 64 sehr dünn ist, können sehr geringe zusätzliche Herstellkosten als das Bereitstellen einer Si-Quelle, einer B-Quelle oder einer Mg-Quelle und nur ein eine kurze zusätzliche Wachstumszeit entstehen, um die dünne Schutzschicht 64 abzuscheiden. Weil die Schutzschicht 64 dünn ist, können weiterhin keine zusätzlichen Schritte zum Bilden von Vertiefungen für die Gate- und/oder Ohmschen Kontakte erforderlich sein.
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Bei dem vorstehend diskutierten Herstellprozess können Gates durch Ätzen an 0,3 bis 0,7 µm Linie in einer Schicht aus SiN gebildet werden, die eine Dicke von etwa 50 nm bis etwa 150 nm aufweist, Bilden einer längeren Linie, beispielsweise 1,0 µm oder mehr, die die vorstehende Linie um etwa 0,1 bis 0,6 µm an jeder Seite überlappt, in einem Photolack und einem Abscheidungsmetall in der Linie. Das überschüssige Metall kann durch Auslösen des Photolacks entfernt werden.
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Obwohl das Gate geätzt wird, kann es möglich sein, unabsichtlich das AlGaN und/oder heiße Elektronen, die auf die AlGaN/SiN-Schnittstelle auftreffen, zu ätzen, insbesondere auf der Drainseite des Gates, Fangstellen an der Schnittstelle oder in dem SiN zu erzeugen, was bewirkt, das die Vorrichtung unzuverlässig wird.
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Somit kann gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung eine dünne AlN-Schicht an einer AlGaN-Deckschicht vorgesehen sein, was die Selektivität für das Ätzen erhöht und die Menge an AlGaN reduziert, das geätzt wird. Wie es hierin verwendet wird, bezieht sich eine „dünne AIN-Schicht“ auf eine AlN-Schicht mit einer Dicke von etwa einigen wenigen Monolagen bis etwa 5 nm. Weiterhin weist AlN eine größere Bandlücke und stärkere Bindungseigenschaften relativ zu AlGaN auf, so dass die Menge an Elektroneninjektion in die SiN-Schnittstelle oder in das SiN selber reduziert sein kann. Es wird verstanden, dass gemäß einiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung das Design der epitaxialen Schicht unter Berücksichtigung von Polarisationsfeldern vorgenommen werden sollte, um die Reduzierung der Elektroneninjektion zu erreichen.
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Gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, die eine dünne AlN-Schicht oder eine AlGaN-Schicht mit hoher Molfraktion enthalten, können die Ätzstoppqualitäten des AlN mit der größtmöglichen Potentialsperre kombiniert werden, wie nachfolgend diskutiert wird.
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Nun unter Bezug auf 7 enthalten weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung eine mehrschichtige Deckschicht (65, 66) und eine Schutzschicht 67 an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22. Wie in 7 gezeigt ist, enthält die mehrschichtige Deckschicht eine Schicht AlN 65 enthaltend und eine Schicht aus GaN 66. Die AlN 65 enthaltende Schicht kann AlGaN, AlInd und/oder AlN enthalten. Die AlN 65 enthaltende Schicht kann eine Dicke von etwa 0,3 bis etwa 3 nm enthalten. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die AlN 65 enthaltende Schicht eine AlGaN-Schicht mit einer hohen Molfraktion sein. Wie es hierin verwendet wird, bezieht sich „Molfraktion“ auf die AlN-Molfraktion in einer AlN-GaN-Legierung. Wie es hierin verwendet wird, bezieht sich „eine hohe Molfraktion“ auf eine Molfraktion von etwa 30 bis etwa 100%.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die GaN-Schicht 66 beispielsweise durch eine AlGaN-Schicht mit einer niedrigen Molfraktion ersetzt sein. Wie es hierin verwendet wird, bezieht sich „eine niedrige Molfraktion“ auf eine Molfraktion von etwa 0 bis etwa 30%. Die Molfraktion der AlGaN-Schicht kann von etwa Null Prozent einer Molfraktion der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht bis etwa der Molfraktion der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht betragen. Die Molfraktion der AlGaN-Schicht kann größer als die Molfraktion der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht sein.
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Es wird verstanden, dass, obwohl das Gate 32, das in den Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung gezeigt ist, die in 7 gezeigt werden, nicht in die mehrschichtige Deckschicht vertieft ist, Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung nicht auf die darin gezeigten Konfigurationen eingeschränkt sind. Beispielsweise kann das Gate 32 ohne Verlassen des Umfangs der vorliegenden Erfindung vertieft sein.
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Nun unter Bezug auf 8 enthalten weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung eine mehrschichtige Deckschicht (73, 74) an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22. Wie in 8 gezeigt ist, enthält die mehrschichtige Deckschicht eine AlGaN-Schicht 73 an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22 und eine Schicht aus AlN 74 an der AlGaN-Schicht 73. Bei Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, die in 8 gezeigt ist, kann die AlN-Schicht 74 eine Dicke von etwa 1 nm aufweisen. Wie vorstehend diskutiert wurde, kann die AlN-Schicht 74 eine AlGaN-Schicht mit einer hohen Molfraktion sein.
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Wie ferner in 8 gezeigt ist, ist der Gatekontakt 32 nicht in die mehrschichtige Deckschicht vertieft. Bei diesen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, kann die Dicke der AlGaN-Schicht 73 von etwa 0,5 bis etwa 5 nm betragen. Es wird verstanden, dass die Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung nicht auf die in 8 gezeigten Konfigurationen eingeschränkt sind. Wenn beispielsweise der Gatekontakt 32 vertieft ist, kann die Dicke der AlGaN-Schicht 73 viel größer sein, beispielsweise etwa 25 nm. Eine simulierte Leitungsbandkante und Elektronendichte als eine Funktion der Tiefe für Vorrichtungen gemäß den Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, die in 8 gezeigt sind, werden nachfolgend unter Bezug auf 11 diskutiert.
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Nun unter Bezug auf 9 enthalten weitere Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung eine mehrschichtige Deckschicht (73', 74', 75) an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22. Wie in 9 gezeigt ist, enthält die mehrschichtige Deckschicht eine AlGaN-Schicht 73' an der Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht 22, eine Schicht aus AlN 74' an der AlGaN-Schicht 73' und eine Schicht aus GaN 75 an der AlN-Schicht 74'. Bei Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, die in 9 gezeigt ist, weist die AlN-Schicht 74'eine Dicke von etwa 1 nm auf und die GaN-Schicht eine Dicke von etwa 2 nm auf. Ausführungsbeispiele von HEMTs, die in 9 gezeigt sind, können eine Sperre von mehr als etwa 3,0 V aufweisen.
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Wie in 9 gezeigt ist, ist der Gatekontakt 32 nicht in die mehrschichtige Deckschicht vertieft. Es wird dennoch verstanden, dass die Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung nicht auf die in 9 gezeigten Konfigurationen eingeschränkt sind. Eine simulierte Leitungsbandkante und Elektronendichte als eine Funktion der Tiefe für Vorrichtungen gemäß den Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, die in 9 gezeigt sind, werden nachfolgend unter Bezug auf 12 diskutiert.
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Nun wird auf die in den 11 und 12 gezeigten Graphen Bezug genommen. Insbesondere zeigt die 10 eine simulierte Leitungsbandkante und Elektronendichte einer Funktion der Tiefe für Vorrichtungen, die eine AlGaN Deckschicht und keine AlN- oder GaN-Deckschicht enthalten. Die 11 zeigt eine simulierte Leitungsbandkante und Elektronendichte einer Funktion der Tiefe für Vorrichtungen gemäß Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, die in 8 gezeigt sind. Wie in 11 gezeigt ist, kann die Addition der AlN-Schicht 74, ein Material mit größerer Bandlücke, eine übermäßige Polarisationsladung induzieren, wodurch die wirksame Sperre der Vorrichtung vermindert wird. Die 12 zeigt eine simulierte Leitungsbandkante und Elektronendichte einer Funktion der Tiefe für Vorrichtungen gemäß Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung, die in 9 gezeigt sind. Wie in 12 gezeigt ist, kann eine mehrschichtige Deckschicht, die AlN enthält, mit einer GaN-Deckschicht an dem AlN zu einer relativ höheren Sperre (über 3,0 V im Gegensatz zu den Standardstrukturen) führen mit einer annähernd gleiche n Ladungsmenge in der Kanalschicht, wie in 10 gezeigt ist. Es wird verstanden, dass bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung die Dicken der GaN-Schicht 75 und der AlN-Schicht 74' verändert werden können, um die resultierende Ladungsdicht abstimmen zu können.
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Unter Bezug auf die Graphen der 10 bis 12, die eine simulierte Leitungsbandkante und Elektronendichte als eine Funktion der Tiefe gemäß einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung zeigen, wird eine Konstante Ec für die obere Schnittstelle verwendet. Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die Leitungsbandkante des AlGaN an der Oberseite einer Standardstruktur sein als die Leitungsbandkante von GaN und die Leitungsbandkante von AlN kann noch höher sein.
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Die Dicke der Schichten der mehrschichtigen Deckschicht (GaN, AlN und AlGaN) und die Zusammensetzung des AlGaN können alle eingestellt werden, um eine verbesserte Vorrichtungsperformance zu erhalten. Weiterhin kann, wie vorstehend diskutiert wurde, bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung die GaN-Schicht durch AlGaN mit niedriger Molfraktion ersetzt werden. Die Molfraktion des AlGaN kann irgendwas zwischen 0 % bis zu der gleichen Fraktion wie der Haupt-AlGaN-Sperrschicht betragen, oder möglicherweise bei einigen Ausführungsbeispielen noch höher.
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Bei einigen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann weiterhin die AlN-Schicht durch ein AlGaN mit einer hohen Molfraktion ersetzt werden. Die kann das Ätzende beeinträchtigen, zusätzlich kann die Verwendung einer sehr dünnen Gruppe III-Nitrid-basierten Sperrschicht von nur wenigen Monolagen in dem Sinne beeinträchtigen, dass die Sperrhöhe in unmittelbarer Nähe einer Ga-Seite niedriger sein.
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Obwohl Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung hierin unter Bezug auf besondere HEMT-Strukturen beschrieben wurden, sollte die vorliegende Erfindung nicht einschränkend auf solche Strukturen verstanden werden. Beispielsweise können zusätzliche Schichten in der HEMT-Vorrichtung enthalten sein, während sie weiter von den Lehren der vorliegenden Erfindung profitieren. Derartige zusätzliche Schichten können GaN-Deckschichten enthalten, die beispielsweise von Yu et al. in „Schottky barrier engineering in III-V nitrides via the piezoelectric effect“, Applied Physics Letters, Vol. 73, Nr. 13, 1998, oder in der
US 2002 / 0 066 908 A1 beschrieben sind. Offenbarungen hierin durch Bezugnahme eingeschlossen sind, wie sie vollständig hierin bekannt sind. Bei einigen Ausführungsbeispielen können isolierende Schichten, beispielsweise SiN, an eine ONO-Struktur oder relative hochwertiges AlN abgeschieden werden, um ein MISHEMT herzustellen und/oder um die Oberfläche zu passivieren. Die zusätzlichen Schichten können eine zusammengesetzt abgestufte Übergansschicht oder -schichten enthalten
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Weiterhin kann die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht 22 mit mehrfachen Schichten vorgesehen sein, wie sie in der
US 2002 / 0 167 023 A1 beschrieben wird, die vorstehend beschrieben wurde. Somit sollten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung nicht verstanden werden, die Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschicht auf eine einzige Schicht zu beschränken, sondern sie kann beispielsweise Gruppe III-Nitrid-basierte Sperrschichten mit Kombinationen von GaN-, AlGaN- und/oder AlN-Schichten enthalten. Beispielsweise kann eine GaN, AlN-Struktur verwendet werden, um eine Legierungsstreuung zu reduzieren oder zu vermeiden. Somit können Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung Nitrid-basierte Sperrschichten enthalten, und derartige Nitrid-basierte Sperrschichten können AlGaN-basierte Sperrschichten, AlN-basierte Sperrschichten und Kombinationen enthalten.
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Obwohl Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezug auf die Ohmeschen Kontakt 30 beschrieben wurden, die durch verschiedene Deckschichten vertieft sind, sind bei bestimmten Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung die Ohmeschen Kontakte 30 an der Deckschicht oder nur teilweise in die Deckschicht vertieft sein. Somit sollten Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung nicht auf Strukturen einschränkend verstanden werden, die durch die Deckschicht vertiefte Ohmsche Kontakte aufweisen.
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In den Zeichnungen und der Beschreibung wurden typische Ausführungsbeispiele offenbart und, obwohl spezifische Begriffe verwendet wurden, wurden diese nur in einem generischen und beschreibenden Sinn verwendet und nicht zum Zwecke der Einschränkung.