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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von n-Buten-Oligomeren
und 1-Buten aus technischen Mischungen I von C4-Kohlenwasserstoffen,
die mindestens 1-Buten, Isobuten, Butane, 2-Butene und mehrfach
ungesättigte C4-Kohlenwasserstoffe
enthalten.
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1-Buten
wird, neben anderen C4-Kohlenwasserstoffen
wie Isobuten und 2-Butenen, in großen Mengen aus technischen
C4-Schnitten, beispielsweise dem C4-Schnitt aus Steamcrackern oder FCC-Einheiten,
gewonnen. Diese C4-Schnitte bestehen im
Wesentlichen aus Butadien, den Monoolefinen Isobuten, 1-Buten und
den beiden 2-Butenen sowie den gesättigten Kohlenwasserstoffen
Isobutan und n-Butan. Wegen der geringen Siedepunktsunterschiede
der Inhaltsstoffe und deren geringen Trennfaktoren ist eine destillative
Aufarbeitung schwierig und nicht wirtschaftlich. Die Gewinnung von
linearen Butenen und von anderen Produkten erfolgt daher meistens
durch eine Kombination von chemischen Umsetzungen und physikalischen
Trennoperationen.
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Der
erste Schritt, den standardmäßig alle Aufarbeitungsvarianten
gemeinsam haben, ist die Entfernung des größten
Teils des enthaltenen Butadiens. Dies wird entweder mit Hilfe einer
Extraktivdestillation abgetrennt oder selektiv zu Butenen hydriert.
Zurück bleibt in beiden Fällen ein Kohlenwasserstoffgemisch
(so genanntes Raffinat I oder hydriertes Crack-C4),
das neben den gesättigten Kohlenwasserstoffen n-Butan und Isobutan
die Olefine Isobuten, 1-Buten und 2-Butene (cis und trans) enthält
und in dem mehrfach ungesättigte C4-Kohlenwasserstoffe
typischer Weise in unter 1% Anteil vorliegen.
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Aufgrund
der eng beieinander liegenden Siedepunkte von 1-Buten und Isobuten
kann auch aus diesen Mischungen kein 1-Buten über einfache
Destillation wirtschaftlich abgetrennt werden. Aus Raffinat I oder
hydriertem Crack-C4 wird daher durch eine selektive
chemische Umsetzung Isobuten möglichst weitgehend entfernt.
Nach der Entfernung des Isobutens bleibt ein Kohlenwasserstoffgemisch
(Raffinat II), das die linearen Butene und die gesättigten
Kohlenwasserstoffe Isobutan und n-Butan enthält. Dieses
Gemisch kann destillativ weiter aufgetrennt werden, beispielsweise
in Isobutan und 1-Buten und ein Gemisch aus den beiden 2-Butenen
und n-Butan. Aus der 1-Buten-haltigen Fraktion kann in weiteren
Destillationsschritten 1-Buten in hoher Reinheit erhalten werden,
welches nur noch geringe Mengen an Isobuten enthält. Dies
ist notwendig, da 1-Buten im großen Maße als Comonomer
in der Ethylenpolymerisation eingesetzt wird, wo Isobuten-Verunreinigungen
unerwünscht sind. Typische Spezifikationen von 1-Buten
beschränken daher den Gehalt an Isobuten im 1-Buten auf
unter 2000 ppm.
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Für
die selektive chemische Umsetzung des Isobutens sind verschiedene
Verfahren bekannt. Eine Möglichkeit zur Abtrennung von
Isobuten ist die Umsetzung mit Alkoholen, beispielsweise Methanol
oder Ethanol, zu den entsprechenden tertiären Butylethern.
Der Vorteil dieser Umsetzung besteht darin, dass das Isobuten in
Gegenwart von linearen Butenen mit hoher Selektivität nahezu
vollständig umgesetzt werden kann (ohne dass ein merklicher
Umsatz an n-Butenen auftritt). Hierzu wurden diverse verfahrenstechnische
Varianten entwickelt. Die Technik der Reaktivdestillation hat sich
dabei als besonders nützlich zur Ereichung hoher Isobuten-Umsätze
erwiesen.
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Das
technisch bedeutendste Verfahren ist die Umsetzung von Isobuten
mit Methanol zu Methyl-tert.-butylether (MTBE), das hauptsächlich
als Kraftstoffzusatz große Verwendung findet.
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Eine
weitere Möglichkeit der chemischen Umsetzung des Isobutens
besteht in der Umsetzung mit Wasser zu tert.-Butylalkohol (TBA).
Dieser Weg ist wegen der geringen Löslichkeit von Wasser
in C4-Kohlenwasserstoffen technisch aufwändiger
als die Ethersynthese.
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Eine
andere Möglichkeit besteht darin, das Isobuten zu oligomerisieren
und das Oligomerisat abzutrennen. Nachteilig dabei ist, dass bei
der vollständigen Isobuten-Entfernung durch Oligomerisation
auch ein großer Teil der vorliegenden linearen Butene zu
Co- oder Homooligomeren umgesetzt wird. Ein weiterer Nachteil ist
die teilweise Isomerisierung von 1-Buten zu den 2-Butenen.
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Eine
weitere Möglichkeit der chemischen Umsetzung des Isobutens
in Gegenwart von anderen C4-Kohlenwasserstoffen
ist die Umsetzung mit Formaldehyd. Die dabei erhaltenen Produkte
werden beispielsweise zu Isopren weiterverarbeitet.
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Viele
der bekannten Umsetzungen des Isobutens, beispielsweise zu tert.-Butylalkohol
(TBA) oder Isobutenoligomeren, liefern keinen vollständigen
Isobuten-Umsatz oder bei hohen Umsätzen in Gegenwart von linearen
Butenen nur schlechte Selektivitäten. Als eine Lösung
wird beispielsweise eine Kombination dieser Prozesse mit einer gleichzeitigen
(
EP 0 048 893 ,
DE 29 44 457 ) oder nachgelagerten
Umsetzung des restlichen Isobutens zu tert.-Butylethern durchgeführt.
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In
US 4,797,133 wird unter
anderem ein Verfahren beschrieben, bei dem in einer ersten Reaktionszone
Isobuten z. B. durch Reaktion zu tert.-Butylalkohol (TBA) vom Ausgangskohlenwasserstoffgemisch
abgetrennt, wird und der verbleibende Rest in einer Veretherungsstufe
umgesetzt wird.
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In
DE 103 02 457 wird ein
Verfahren zur Herstellung von Isobutenoligomeren und tert.-Butylethern
aus Isobuten-haltigen C
4-Strömen
beschrieben, bei dem das Isobuten aus einem weitgehend Butadien-freien C
4-Kohlenwasserstoffstrom mit nur geringen
Verlusten an linearen Butenen vollständig entfernt werden
kann. Bei diesem Verfahren wird ein Teil des Isobutens in einem
ersten Reaktionsschritt an sauren Katalysatoren oligomerisiert und
in einem zweiten Reaktionsschritt wird das restliche Isobuten durch
Umsetzung mit Alkohol zu einem tert.-Butylether in einer Reaktivdestillationskolonne
entfernt.
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In
DE 25 21 964 wird ein zweistufiges
Verfahren zur Herstellung von Alkyl-tert.-Butylethern beschrieben,
bei dem in einer ersten Stufe Isobuten mit Alkohol umgesetzt wird,
der entstandene Ether abgetrennt wird und der verbleibende Rest
zur Umsetzung des verbliebenen Isobutens in eine zweite Reaktionsstufe
geführt wird.
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In
DE 10 2005 062 700 wird
ein zweistufiges Verfahren zur Abtrennung von 1-Buten aus einer
technischen Mischung von C
4-Kohlenwasserstoffen,
die mindestens 1-Buten, Isobuten, n-Butan und 2-Butene enthält,
beschrieben, bei dem in einer ersten Stufe Isobuten chemisch zu
einem höher als 1-Buten siedenden Produkt umgesetzt wird.
Das erhaltene 1-Buten aufweisende Gemisch in eine 1-Buten und gegebenenfalls
Isobuten aufweisende Fraktion und eine 2-Butene und n-Butan aufweisende
Fraktion destillativ getrennt wird und die 1-Buten aufweisende Fraktion
in einer zweiten Stufe chemisch zu einem höher als 1-Buten
siedenden Produkt umgesetzt wird, welches destillativ vom 1-Buten
abgetrennt wird. Die Möglichkeit der Verwendung der abgetrennten
2-Butene zur Herstellung von n-Buten-Oligomeren wird genannt.
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In
EP 1 029 839 wird ein Verfahren
zur Oligomerisierung von Butenen in Gegenwart eines Übergangsmetallkatalysators,
bei dem als Einsatzstoff ein Kohlenwasserstoffstrom eingesetzt wird,
der ganz oder teilweise aus einem Kohlenwasserstoffstrom (
1)
besteht, der überwiegend Butene enthält und der
durch Abtrennung aus einem Strom von Kohlenwasserstoffen (
2)
mit geringerem Gehalt an Butenen erhalten wurde, beschrieben, bei
dem der Kohlenwasserstoffstrom (
1) durch extraktive Destillation
eines gesättigte und ungesättigte C
4-Kohlenwasserstoffe
enthaltenden Stroms (
2) mit einem polaren Extraktionsmittel
unter Erhalt einer an gesättigten Kohlenwasserstoffen angereicherten
Kopffraktion (
3) und einer an ungesättigten Kohlenwasserstoffen
angereicherten und das polare Extraktionsmittel enthaltenden Sumpffraktion
(
4), destillative Trennung der Sumpffraktion (
4)
in eine Kopffraktion (
5), die als ungesättigte
Kohlenwasserstoffe Butene enthält und eine Sumpffraktion
(
6), die das polare Extraktionsmittel enthält,
Waschen zumindest eines Teils der Kopffraktion (
5) mit
Wasser oder einer wässrigen Lösung und Trocknung
des in Schritt c) behandelten Teils der Kopffraktion (
5)
unter Erhalt eines weitgehend wasserfreien butenhaltigen Kohlenwasserstoffstroms
(
1), erhalten wird.
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Alle
im Stand der Technik angeführten Verfahren zeigen nicht,
wie aus einem technischen C4-Kohlenwasserstoffgemisch
sowohl 1-Buten als auch n-Buten-Oligomere auf einfache Weise erhalten
werden können.
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Es
war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein alternatives
Verfahren zur Herstellung von n-Buten-Oligomeren und 1-Buten bereitzustellen,
welches vorzugsweise einen oder mehrere der Nachteile der Verfahren
des Stands der Technik nicht aufweist.
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Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass n-Buten-Oligomeren und 1-Buten aus technischen Mischungen
I von C4-Kohlenwasserstoffen, die mindestens
1-Buten, Isobuten, Butane, 2-Butene und mehrfach ungesättigte
C4-Kohlenwasserstoffe enthalten, auf einfache
Weise durch optionales Waschen der technischen Mischung I unter
Erhalt einer technischen Mischung II, Entfernen von Butadien aus
der technischen Mischung I oder II unter Erhalt einer technischen
Mischung III, Abtrennen des in einer technischen Mischung IIIa,
die mit der technischen Mischung III identisch ist oder durch Mischen
der Mischung III mit einem C4-Kohlenwasserstoffstrom
erhalten wurde, enthaltenen Isobutens durch Umsetzung mit Methanol
in einer zweistufigen Methyl-tert.-butylether-Synthese und Abtrennen
des erhaltenen Methyl-tert.-butylethers (MTBE) unter Erhalt einer technischen
Mischung IV, Entfernen von mehrfach ungesättigten C4-Kohlenwasserstoffen unter Erhalt einer technischen
Mischung V, durch selektive Hydrierung der mehrfach ungesättigten
C4-Kohlenwasserstoffe mit Wasserstoff in
flüssiger Phase an einem Festbettkatalysator der 0,1 bis
2 Massen-% Palladium auf einem Träger aufweist, in Gegenwart
von 0,05 bis 10 Massen-ppm Kohlenmonoxid, bezogen auf die Massen
technischen Gemisches V, bei einer Temperatur von 0 bis 75°C,
destillatives Auftrennen der technischen Mischung V in eine Leichtsiederfraktion
L1, die 1-Buten und Isobuten aufweist und weitgehend frei von n-Butanen
und 2-Butenen ist, und in eine Schwersiederfraktion S1, die 2-Butene
und n-Butan aufweist, destillatives Auftrennen der Leichtsiederfraktion
L1 in 1-Buten und Isobutan, optionales Behandeln der Schwersiederfraktion
S1 mit einem Molekularsieb mit einem mittleren Porendurchmesser
von größer 0,4 bis 1,5 nm bei einem Druck von
0,1 bis 5 MPa und einer Temperatur von 20 bis 160°C unter
Erhalt einer technischen Mischung VI und Oligomerisieren der in
der Schwersiederfraktion S1 oder der technischen Mischung VI enthaltenen
n-Butene unter Erhalt von Oligomeren O bei Temperaturen von 0 bis
200°C und Drücken von 0,1 bis 7 MPa an einem festen
Nickel, Silizium und Aluminium aufweisenden Katalysator, hergestellt
werden können.
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Je
nach Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens können verschiedene Vorteile erzielt werden.
Durch eine optionale Wäsche der Mischung I von C4-Kohlenwasserstoffen zu Beginn des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden Katalysatorgifte, die sowohl bei der Entfernung
von mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffen, als auch
bei der MTBE-Synthese und der Oligomerisierung stören könnten,
sehr früh aus dem Verfahren abgetrennt. Dadurch wird nicht
nur eine Desaktivierung der jeweiligen Katalysatoren vermieden sondern
auch die Bildung von Nebenprodukten, die durch Umsetzung der Katalysatorgifte
mit einem der Edukte oder durch von einem der Katalysatorgifte katalysierte
Reaktion der Edukte untereinander entstehen können.
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Durch
die Wärme-Integration von mehreren Verfahrensstufen kann
die für den Gesamtprozess benötigte Energie optimiert
eingesetzt werden, in dem z. B. abzuführende Wärme
an anderer Stelle des Verfahrens zu Heizzwecken verwendet wird.
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Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße Verfahren beispielhaft
beschrieben, ohne dass die Erfindung, deren Schutzbereich sich aus
den Ansprüchen und der gesamten Beschreibung ergibt, darauf
beschränkt sein soll. Auch die Ansprüche selbst
gehören zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden Erfindung. Sind
im nachfolgenden Text Bereiche bzw. Vorzugsbereiche angegeben, so
sollen auch alle in diesen Bereichen liegenden, theoretisch möglichen
Teilbereiche und Einzelwerte zum Offenbarungsgehalt der vorliegenden
Erfindung gehören, ohne dass diese aus Gründen
der besseren Übersichtlichkeit explizit genannt worden sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von
n-Buten-Oligomeren und 1-Buten aus technischen Mischungen I von
C4-Kohlenwasserstoffen, die mindestens 1-Buten,
Isobuten, Butane, 2-Butene und mehrfach ungesättigte C4-Kohlenwasserstoffe enthalten, zeichnet
sich dadurch aus, dass es zumindest die Verfahrensschritte
- a) optionales Waschen der technischen Mischung
I unter Erhalt einer technischen Mischung II,
- b) Entfernen von Butadien aus der technischen Mischung I oder
II unter Erhalt einer technischen Mischung III,
- c) Abtrennung des in einer technischen Mischung IIIa, die mit
der technischen Mischung III identisch ist oder durch Mischen der
Mischung III mit einem C4-Kohlenwasserstoffgemisch
erhalten wurde, enthaltenen Isobutens durch Umsetzung mit einem Überschuss
an Methanol in einer zweistufigen Methyl-tert.-butylether-Synthese
und Abtrennen des erhaltenen Methyl-tert.-butylethers und des nicht
umgesetzten Methanols unter Erhalt einer technischen Mischung IV,
wobei die erste Stufe der Methyl-ter.-butylether-Synthese in drei
Festbettreaktoren und die zweite Stufe der Methyl-tert.-butylether-Synthese
an einem festen sauren Ionenaustauscherharz, das Sulfonsäuregruppen
aufweist, in einer Reaktivdestillationskolonne, die in einem Druckbereich
von 0,5 bis 1,5 MPa und bei einer Temperatur in der Reaktionszone
von 50°C bis 90°C bei einem Rücklaufverhältnis
zwischen 0,5 und 1,5 betrieben wird, durchgeführt wird,
- d) Entfernen von mehrfach ungesättigten C4-Kohlenwasserstoffen
unter Erhalt einer technischen Mischung V, durch selektive Hydrierung
der mehrfach ungesättigten C4-Kohlenwasserstoffe
mit Wasserstoff in flüssiger Phase an einem Festbettkatalysator
der 0,1 bis 2 Massen-% Palladium auf einem, vorzugsweise inerten Träger
aufweist, in Gegenwart von 0,05 bis 10 Massenppm Kohlenmonoxid,
bezogen auf die Massen technischen Gemisches V, bei einer Temperatur
von 0 bis 75°C,
- e) Destillative Auftrennung der technischen Mischung V in eine
Leichtsiederfraktion L1, die 1-Buten und Isobutan aufweist und weitgehend
frei von n-Butanen und 2-Butenen ist, und in eine Schwersiederfraktion
S1, die 2-Butene und n-Butan aufweist,
- f) Destillative Auftrennung der Leichtsiederfraktion L1 in 1-Buten
und Isobutan,
- g) optionale Behandlung der Schwersiederfraktion S1 mit einem
Molekularsieb mit einem mittleren Porendurchmesser von größer
0,4 bis 1,5 nm bei einem Druck von 0,1 bis 5 MPa und einer Temperatur
von 20 bis 160°C unter Erhalt einer technischen Mischung
VI und
- h) Oligomerisierung der in der Schwersiederfraktion S1 oder
der technischen Mischung VI enthaltenen n-Butene unter Erhalt von
Oligomeren O bei Temperaturen von 0 bis 200°C und Drücken
von 0,1 bis 7 MPa an einem heterogenen Nickel, Silizium und Aluminium
aufweisenden Katalysator,
aufweist.
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Verfahrensschritt a): Waschen der technischen
Mischung
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Das
optionale Waschen der technischen Mischung I kann mit Wasser oder
einer wässrigen Lösung als Waschmedium erfolgen.
Bevorzugt wir vollentsalztes Wasser oder Trinkwasser als Waschmedium
eingesetzt.
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Durch
die Wasserwäsche können hydrophile Komponenten
aus der technischen Mischung I ganz oder teilweise entfernt werden.
Solche hydrophilen Verbindungen können etwa. Stickstoffverbindungen
oder Sauerstoffverbindungen sein. Beispiele für Stickstoffverbindungen
sind etwa Acetonitil oder N-Methylpyrrolidon, die aus einer 1,3-Butadien-Extraktivdestilltion
stammen können. Ein Beispiel für eine Sauerstoffverbindung
ist etwa Aceton, welches aus FC-Crackern stammen kann. Die Wäsche
kann ein oder mehrstufig erfolgen. Entsprechend wird die technische
Ausgestaltung angepasst, beispielsweise als Extraktionskolonne oder
als Mixer-Settler Kombination. Bevorzugt wird eine einstufige Wäsche
durch Mischung der C4-Kohlenwasserstoffe mit
dem Waschmedium und anschließender Phasentrennung durchgeführt.
Die Phasentrennung kann dabei durch Einsatz spezieller Filter unterstützt
werden.
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Vorzugsweise
beträgt das Massen-Verhältnis von Waschmedium
zu technischer Mischung I 1 zu 1 bis 1 zu 100, bevorzugt 1 zu 3
bis 1 zu 30.
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Die
technische Mischung I ist nach einer Wasserwäsche mit wässrigem
Waschmedium mit Wasser gesättigt. Um eine Zweiphasigkeit
in den nachfolgenden Prozessschritten im Reaktor zu vermeiden, sollte
dort die Reaktionstemperatur um ca. 10°C über
der Temperatur der Wasserwäsche liegen.
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Verfahrensschritt b): Entfernen von Butadien
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Das
Entfernen von Butadien aus der technischen Mischung I oder, falls
der optionale Verfahrenschritt a) durchgeführt wurde, aus
der technischen Mischung II unter Erhalt einer technischen Mischung
III, kann auf verschiedene Weisen erfolgen.
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So
kann das Entfernen von Butadien, insbesondere durch Abtrennen des
1,3-Butadiens durch Extraktion, z. B. mit N-Methylpyrrolidon, wie
in
US 6,337,429 beschrieben,
oder durch Selektivhydrierung des Butadiens, insbesondere des 1,3-Butadiens
erfolgen. Vorzugsweise erfolgt die Entfernung des Butadiens durch
selektive Hydrierung.
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Die
selektive Hydrierung des Butadiens zu Butenen erfolgt vorzugsweise
in der Flüssigphase mit Wasserstoff an einem festen Katalysator.
Bevorzugt wird die selektive Hydrierung, wie in
DE 195 24 971 beschrieben, in mehreren
hintereinander geschalteten Schlaufenreaktoren durchgeführt.
Besonders bevorzugt wird der Prozess zweistufig in zwei Reaktoren
durchgeführt, wobei Wasserstoff in beiden Stufen des Prozesses
zugeführt wird. Als Reaktoren kommen vorzugsweise adiabatische
Festbettreaktoren zum Einsatz.
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Abhängig
von seiner Herkunft kann die eingesetzte technische Mischung I oder
II z. B. von 30 bis 75 Massen-%, bevorzugt von 30 bis 60 Massen-%
an mehrfach ungesättigten Kohlenwasserstoffen aufweisen. Beispielsweise
liegt der Gehalt an 1,3-Butadien in der C4-Fraktion
eines Steamcrackers häufig bei ca. 45 Massen-%. Die technische
Mischung I oder II kann trocken oder gegebenenfalls feucht eingesetzt
werden.
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Um
eine hohe Selektivität der Bildung von linearen Butenen
zu erreichen, kann es vorteilhaft sein, die Konzentration an mehrfach
ungesättigten Kohlenwasserstoffen, vorwiegend 1,3-Butadien,
im Zulauf zur ersten Stufe des Verfahrenschritts b) zu begrenzen.
Die Zulaufkonzentrationen der mehrfach ungesättigten C4-Verbindungen in der technischen Mischung
I oder II beträgt vorzugsweise kleiner 20 Massen-%, bevorzugt
von 3 bis 15 Massen-% und besonders bevorzugt von 5 bis 10 Massen-%.
Bei Einsatz von technischen Mischungen I oder II mit einer höheren
Konzentration an mehrfach ungesättigten C4-Verbindungen
wird der Reaktionsaustrag der ersten Stufe vorzugsweise zurückgeführt,
das heißt der erste Reaktor (die erste Stufe) wird in Schlaufenfahrweise
betrieben.
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In
der zweiten Stufe wird der adiabatische Festbettreaktor vorzugsweise
unter Rückführung von Produkt betrieben. Das Verhältnis
von Rückführung zu Frischzulauf beträgt
dabei vorzugsweise von 50/1 bis 2/1, bevorzugt von 35/1 bis 5/1.
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Die
selektive Hydrierung gemäß der Ausführungsform
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise bei
einer Temperatur in der Reaktionszone von 10 bis 100°C,
bevorzugt von 25 bis 80°C durchgeführt. Diese
mittleren Hydriertemperaturen können bei der Verwendung
mehrerer Reaktoren in diesen Reaktoren gleich oder verschieden sein.
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Der
als Edukt eingesetzte Butadien-haltige Strom (technische Mischung
I oder II) stellt die flüssige Phase in dem Dreiphasensystem
dar. Daher werden derartige Hydrierungen vorzugsweise bei einem
Druck von 0,5 bis 5 MPa, bevorzugt von 0,5 bis 3 MPa und ganz besonders
bevorzugt von 0,5 bis 2 MPa, gemessen jeweils am Eintritt der Reaktoren
durchgeführt.
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Die
Leerrohrgeschwindigkeiten der Flüssigphase in Verfahrenschritt
b) können in weiten Bereichen variieren. Insbesondere kann
sie über den laminaren Bereich deutlich hinausgehen. Bevorzugte
Leerrohrgeschwindigkeiten mit welchen der erfindungsgemäße
Verfahrensschritt b) durchgeführt werden kann, betragen von
50 bis 700 m3/m2/h,
bevorzugt von 100 bis 450 m3/m2/h.
Die Leerrohrgeschwindigkeiten kann beim Vorhandensein mehrerer Reaktoren
in den verschiedenen Reaktoren gleich oder verschieden sein.
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Im
Falle, dass mehr Gas (Wasserstoff) in den Reaktor eingespeist wird,
als in der zugeführten Flüssigkeit löslich
ist, kann mit Hilfe von Statikmischern dieses Gas dispergiert werden.
Geeignete Mischer sind beispielsweise in der Anmeldung
DE 10 2004 021 128 beschrieben.
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Das
zur Hydrierung verwendete Gas kann reiner Wasserstoff oder ein Wasserstoff
aufweisendes Gas, wie z. B. Wasserstoff sein, das bis zu 50 Volumen-%
Inertgase (Gase, die weder mit den Edukten und/oder dem Produkt
reagieren noch die Aktivität des Katalysators verändern)
aufweist. Inertgase können beispielsweise Stickstoff oder
Methan, nicht jedoch Kohlenmonoxid sein. Der Gehalt an Kohlenmonoxid
im Gas sollte wegen seiner durch ihn häufig bewirkten Herabsetzung
der Katalysatoraktivität im Bereich von wenigen Volumen-ppm
liegen, vorzugsweise kleiner als 10 Volumen-ppm betragen. Im erfindungsgemäßen
Verfahren wird bevorzugt Wasserstoff mit einer Reinheit größer
99,5 Volumen-% als Gas eingesetzt.
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Für
die selektive Butadien-Hydrierung werden vorzugsweise Palladium-Trägerkatalysatoren
eingesetzt. Die Palladiumkonzentration im Trägerkatalysator
beträgt vorzugsweise von 0,1 bis 2,0 Massen-%, bevorzugt
von 0,2 bis 1,0 Massen-%. Als Trägermaterialien können
beispielsweise MgO, Al2O3,
SiO2, TiO2, SiO2/Al2O3,
CaCO3 oder Aktivkohle oder Mischungen davon
verwendet werden. Bevorzugte Trägermaterialien sind Al2O3 und SiO2. Für die Hydrierung können
insbesondere Schalenkatalysatoren eingesetzt werden, d. h. Katalysatoren,
bei denen sich die hydrieraktiven Stoffe in der Randzone des Katalysatorkörpers
befinden.
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Die
Katalysatoren werden bevorzugt in einer Form eingesetzt, in der
sie einen geringen Strömungswiderstand bieten, z. B. in
Form von Granalien, Pellets oder Formkörpern wie Tabletten,
Zylindern, Kugeln, Strangextrudaten oder Ringen. In den einzelnen
Reaktoren bzw. Reaktionszonen können gleiche oder verschiedene
Katalysatoren eingesetzt werden.
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Verfahrensschritt c): MTBE-Synthese
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Aus
der in Verfahrensschritt b) erhaltene technische Mischung III oder
einer Mischung IIIa, die durch Mischen der Mischung III mit einem
C4-Kohlenwasserstoffgemisch erhalten wurde,
wird in Verfahrensschritt c), Isobuten mittels einer MTBE Synthese
abgetrennt. Die zum Erhalt der technischen Mischung IIIa eingesetzten C4-Kohlenwasserstoffgemische weisen vorzugsweise
einen Gehalt an 1,3-Butadien von kleiner 1 Mol-% auf. Typische C4-Kohlenwasserstoffgemische, die mit der
technischen Mischung III zu einer Mischung IIIa vermischt werden
können, sind z. B. Raffinat I und Raffinat II.
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Unter
Raffinat I wird im allgemeinen ein C4-Kohlenwasserstoffgemisch
verstanden, welches durch vollständiges oder weitgehendes
Entfernen des 1,3-Butadiens (maximale Restkonzentration an 1,3-Butadien
von 1 Massen-%, bevorzugt 0,1 Massen-%) aus einem C4-Kohlenwasserstoffgemisch,
welches Butadien, Olefine wie Isobuten, 1-Buten und 2-Butene sowie
gesättigte Kohlenwasserstoffe, wie Isobuten und n-Butan
aufweist, wie z. B. Crack-C4, erhalten wurde.
Unter Raffinat II wird im allgemeinen ein Raffinat I verstanden,
aus dem Isobuten, z. B. durch Umsetzung von Isobuten mit Methanol
oder Ethanol zu Methyl-tert.-butylether bzw. Ethyl-tert.-butylether
und Abtrennung der Ether, vollständig oder weitgehend entfernt
wurde.
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In
Verfahrenschritt c) des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das in den Mischungen III oder IIIa der C
4-Kohlenwasserstoffe
enthaltene Isobuten durch Umsetzung mit einem Überschuss
an Methanol in einer zweistufigen Methyl-tert.-butylether-Synthese
(MTBE-Synthese) abgetrennt. Prinzipiell kann die MTBE-Synthese,
wie in
DE 101 02 082 beschrieben,
erfolgen.
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Die
erste Stufe der MTBE-Synthese im erfindungsgemäßen
Verfahrensschritt c) wird in Festbettreaktoren durchgeführt,
die zweite Stufe der Umsetzung erfolgt in einer Reaktivdestillation.
Die erste Stufe der Methyl-tert.-butylether-Synthese wird vorzugsweise
in drei Festbettreaktoren durchgeführt. Als Reaktoren,
in denen Methanol mit dem Isobuten bis nahe an das thermodynamische
Gleichgewicht umgesetzt wird, können herkömmliche
Festbettreaktoren (Rohrbündelreaktoren, adiabatische Festbettreaktoren,
Kreislaufreaktoren) eingesetzt werden. Sie können mit oder
ohne partieller Rückführung, wobei ggf. der Rückführungsstrom
gekühlt werden kann, betrieben werden.
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In
der ersten Stufe erfolgt der Umsatz des Isobutens bis zur Einstellung
des thermodynamischen Gleichgewichts aus MTBE, Methanol und Isobuten,
wobei vorzugsweise ein Isobuten-Umsatz von 94 und 96% eingestellt
bzw. erreicht wird. Als Katalysatoren werden vorzugsweise dieselben
Katalysatoren eingesetzt, die in der zweiten Stufe eingesetzt werden.
Die Reaktoren der ersten Stufe werden vorzugsweise bei einer Temperatur
von 20 bis 110°C, bevorzugt 25 bis 70°C und einem
Druck von 0,5 bis 5 MPa, vorzugsweise 0,7 bis 2 MPa betrieben.
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Da
das thermodynamische Gleichgewicht zwischen Methanol/Isobuten und
Ether bei tiefer Temperatur überwiegend auf der Seite des
Ethers liegt, ist es bevorzugt, den ersten der Reaktoren bei höherer
Temperatur zwecks hoher Reaktionsgeschwindigkeit als die Folgenden,
in denen der Gleichgewichtslage ausgenutzt wird, zu betreiben. Vorzugsweise
wird der erste der Reaktoren bei einer Temperatur von 35 bis 70°C
betrieben und die nachfolgenden Reaktoren werden bei einer Temperatur
von 25 bis 50°C betrieben.
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Das
molare Verhältnis von Methanol zu Isobuten im Zulauf zum
ersten Reaktor der ersten Stufe des Verfahrensschrittes c) liegt
vorzugsweise im Bereich von 10 zu 1 bis 1 zu 1, besonders bevorzugt
von 5 zu 1 bis 1,1 zu 1 und ganz besonders bevorzugt im Bereich
von 1,8 zu 1 bis 1,2 zu 1.
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Die
zweite Stufe der Methyl-tert.-butylether-Synthese wird in einer
Reaktivdestillationskolonne, die in einem Druckbereich mit Überdruck
von 0,5 bis 1,5 MPa, vorzugsweise 0,75 bis 1,0 MPa und bei einer
Temperatur in der Reaktionszone von 50°C bis 90°C,
vorzugsweise 55 bis 70°C bei einem Rücklaufverhältnis
zwischen 0,5 und 1,5, bevorzugt zwischen 0,7 und 0,9 betrieben wird,
an einem sauren Ionenaustauscherharz, durchgeführt. Als
Rücklaufverhältnis bezeichnet man definitionsgemäß das
Verhältnis des Rücklaufstromes in die Kolonne
zum abgeführten Destillatstrom. Das relativ geringe Rücklaufverhältnis
kann zu einer signifikanten Dampfeinsparung führen, wodurch
das erfindungsgemäße Verfahren einen geringen
Energiebedarf besitzt. Überraschenderweise wird trotz der
relativ geringen Rückflussverhältnisse und Temperaturen
in den Katalysator-Packungen ein relativ hoher Isobuten-Umsatz erreicht.
Dies ist insbesondere überraschend, da in der Literatur,
beispielsweise von
Lawrence A. Smith, D. Hearn, in Catalytic
Destillation, Proc. Intersoc. Energy Convers. Conf. (1984) 19th,
(Vol2), p 998–1002 und in weiteren in
DE 10102082 zitierten Schriften
das Gegenteil beschrieben wird. Das optimale Rücklaufverhältnis
kann vom Durchsatz, Zusammensetzung des Kolonnenzulaufs und dem
Kolonnendruck abhängig sein. Es liegt jedoch bevorzugt
immer in den oben genannten Bereichen.
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Durch
die zweistufige MTBE-Synthese können insbesondere Isobuten-Restkonzentrationen
in der technischen Mischung IV von kleiner 1000 Massen-ppm (wppm),
bevorzugt 800 wppm und besonders bevorzugt kleiner 500 wppm (bezogen
auf das C4-Gemisch im Destillat) erhalten
werden.
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Die
Temperatur des Kolonnenzulaufs liegt unabhängig von dessen
Zusammensetzung, dem Reaktionsdruck in der Kolonne und dem Durchsatz
vorzugsweise zwischen 50°C und 90°C, vorzugsweise
zwischen 60°C und 75°C.
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Der
Zulauf zur Reaktivdestillationskolonne kann oberhalb oder unterhalb,
vorzugsweise unterhalb der Katalysatorzone erfolgen. Der Zulauf
zur Reaktivdestillationskolonne erfolgt vorzugsweise unterhalb der
reaktiven Packung, bevorzugt 3 bis 13, besonders bevorzugt 4 bis
10 theoretische Trennstufen unterhalb der reaktiven Packung.
-
Im
Kolonnenzulauf der zweiten Stufe kann mehr Methanol enthalten sein,
als für die vollständige Umsetzung des noch vorhandenen
Isobutens gebraucht wird. Der Methanolüberschuss sollte
jedoch derart begrenzt werden, dass einerseits eine ausreichende
Methanolmenge für das sich bildende Azeotrop aus Methanol
und C4-Kohlenwasserstoffen vorhanden ist,
andererseits nicht so viel, dass Methanol ins Sumpfprodukt geriete,
so dass bevorzugt ein MTBE mit einem Methanolgehalt unter 5000 wppm
erhalten wird. Der Restgehalt an Isobuten im Zulauf zur zweiten
Stufe beträgt vorzugsweise kleiner 2 Massen-%, bevorzugt
kleiner 1 Massen-%.
-
Optional
kann zusätzliches Methanol in die zweite Stufe eingespeist
werden. Dies kann zusammen mit dem Zulauf aus der ersten Stufe oder
aber auch an einer Stelle oder an mehreren Stellen der Reaktivdestillationskolonne
erfolgen, z. B. am Kolonnenkopf und/oder auf, zwischen und/oder
unter dem Katalysatorbett.
-
Die
Reaktivdestillationskolonne enthält vorzugsweise in der
Verstärkersäule den Katalysator und unter- und
oberhalb der Katalysatorpackung befinden sich vorzugsweise Trennböden
oder Destillationspackungen. Der Katalysator kann entweder in einer
Packung integriert sein, wie beispielsweise in KataMax
®-Packungen
(
EP 0 428 265 ), KataPak
®-Packungen (
EP 0 396 650 ) oder MultiPak
®-Packungen (
Deutsches Gebrauchsmuster Nr. 298
7 007.3 ) wie sie in den genannten Dokumenten beschrieben
sind, oder auf Formkörper aufpolymerisiert sein (
US 5,244,929 ). Bevorzugt
werden KataMax
®-Packungen eingesetzt.
-
Bevorzugt
weist die Reaktivdestillationskolonne oberhalb der Katalysatorpackung
einen Bereich rein destillativer Trennung auf. Bevorzugt weist die
Zone oberhalb der Katalysatorpackung 5 bis 20, insbesondere 10 bis
15 Trennstufen auf. Die Trennzone unterhalb des Katalysators umfasst
12 bis 36, insbesondere 20 bis 30 Trennstufen. Die Katalysatorzone
kann mit einer destillativen Wirkung von 1 bis 5 theoretischer Trennstufen pro
Meter Packungshöhe abgeschätzt werden. Die Höhe
der Katalysatorzone/Reaktivzone lässt sich in Abhängigkeit
vom gewünschten Isobuten-Umsatz durch einfache Vorversuche
ermitteln. Die Katalysatormenge wird vorzugsweise so groß gewählt,
dass ein Isobuten-Umsatz von 75 bis 99%, vorzugsweise von 85 bis
98% und besonders bevorzugt von 95 bis 97% bezogen auf den Isobutengehalt
im Zulauf zur Reaktivdestillation erreicht wird.
-
Die
Reaktivdestillationskolonne in der zweiten Stufe des Verfahrensschrittes
c) des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vorzugsweise
mit einer hydraulischen Belastung der katalytischen Packung von
10% bis 110%, vorzugsweise 20% bis 70% ihrer Flutpunktbelastung
betrieben. Unter hydraulischer Belastung einer Destillationskolonne
wird die gleichmäßige strömungstechnische
Beanspruchung des Kolonnenquerschnitts durch den aufsteigenden Dampf-Massenstrom
und den rücklaufenden Flüssigkeits-Massenstrom
verstanden. Die obere Belastungsgrenze kennzeichnet die maximale
Belastung durch Dampf und Rücklaufflüssigkeit, oberhalb
derer die Trennwirkung infolge Mitreißens oder Stauens
der Rücklaufflüssigkeit durch den aufsteigenden Dampfstrom
absinkt. Die untere Belastung kennzeichnet die minimale Belastung,
unterhalb derer die Trennwirkung absinkt oder zusammenbricht infolge
unregelmäßiger Strömung oder Leerlaufen
der Kolonne – z. B. der Böden. (Vauck/Müller, „Grundoperationen
chemischer Verfahrenstechnik", S. 626, VEB Deutscher Verlag für
Grundstoffindustrie).
-
Am
Flutpunkt werden die vom Gas an die Flüssigkeit übertragenen
Schubspannungen so groß, dass die gesamte Flüssigkeitsmenge
in Form von Tropfen mit dem Gas mitgerissen wird oder dass es zu
Phaseninversion in der Kolonne kommt (J. Mackowiak, "Fluiddynamik
von Kolonnen mit modernen Füllkörpern und Packungen
für Gas/Flüssigkeitssysteme", Otto Salle Verlag
1991).
-
Als
Katalysatoren werden in der MTBE-Synthese feste saure Ionenaustauscherharze,
die Sulfonsäuregruppen aufweisen, eingesetzt. Geeignete
Ionenaustauscherharze sind beispielsweise solche, die durch Sulfonierung
von Phenol/Aldehyd-Kondensaten oder von Cooligomeren von aromatischen
Vinylverbindungen hergestellt werden. Beispiele für aromatische
Vinylverbindungen zur Herstellung der Cooligomere sind: Styrol, Vinyltoluol,
Vinylnaphthalin, Vinylethylbenzol, Methylstyrol, Vinylchlorbenzol,
Vinylxylol und Divinylbenzol. Insbesondere werden die Cooligomeren,
die durch Umsetzung von Styrol mit Divinylbenzol entstehen, als
Vorstufe für die Herstellung von. Ionenaustauscherharzen
mit Sulfonsäuregruppen verwendet. Die Harze können
gelförmig, makroporös oder schwammförmig
hergestellt werden. Die Eigenschaften dieser Harze, insbesondere spezifische
Oberfläche, Porosität, Stabilität, Quellung
bzw. Schrumpfung und Austauschkapazität, können durch
den Herstellprozess variiert werden.
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Im
erfindungsgemäßen Verfahren können die
Ionenaustauscherharze in ihrer H-Form eingesetzt werden. Stark saure
Harze des Styrol-Divinylbenzol-Typs werden u. a. unter folgenden
Handelsnamen verkauft: Duolite C20, Duolite C26, Amberlyst 15, Amberlyst
35, Amberlite IR-120, Amberlite 200, Dowex 50, Lewatit SPC 118,
Lewatit SPC 108, K2611, K2621, OC 1501. Vorzugsweise werden als
Ionenaustauscherharze die Typen Amberlyst® 15,
Amberlyst® 35 (jeweils Rohm & Haas) oder Lewatit® K2621 (Lanxess) eingesetzt.
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Das
Porenvolumen der als Katalysatoren eingesetzten Ionenaustauscherharze
beträgt vorzugsweise von 0,3 bis 0,9 ml/g, insbesondere
von 0,5 bis 0,9 ml/g. Die Korngröße der Harze
beträgt bevorzugt von 0,3 mm bis 1,5 mm, insbesondere von
0,5 mm bis 1,0 mm. Die Korngrößenverteilung kann
enger oder weiter gewählt werden. So können beispielsweise
Ionenaustauscherharze mit sehr einheitlicher Korngröße
(monodisperse Harze) eingesetzt werden. Die Kapazität des
Ionenaustauscher beträgt, bezogen auf die Lieferform, bevorzugt
von 0,7 bis 2,0 eq/l, insbesondere von 1,1 bis 2,0 eq/l bzw. vorzugsweise
von 0,5 bis 5,5 mol/kg, insbesondere von 0,8 bis 5,5 mol/kg. Die
Angaben zur Kapazität in mol/kg beziehen sich auf das jeweils
bis zur Gewichtskonstanz im warmen Stickstoffstrom bei z. B. 105°C
getrocknete Ionentauscherharz.
-
Aus
dem in der zweiten Stufe der MTBE-Synthese erhaltenen Reaktionsgemisch
werden der erhaltene Methyl-tert.-butylether und das nicht umgesetzte
Methanol unter Erhalt einer technischen Mischung IV abgetrennt.
Die Abtrennung des MTBE aus dem Reaktionsgemisch erfolgt bereits
in: der Reaktivdestillationskolonne, wo das MTBE als Sumpfprodukt
anfällt. Als Kopfprodukt der Reaktivdestillationskolonne
wird ein Methanol-haltiger Strom erhalten, der 1-Buten, 2-Butene
und Butane enthält.
-
Der
in der Reaktivdestillationskolonne als Sumpfprodukt anfallende MTBE
kann für verschiedene Zwecke genutzt werden. Da er nur äußerst
geringe Mengen an Methyl-sec.-butylether (MSBE) enthält,
ist er für die Herstellung von hochreinem Isobuten durch
seine Rückspaltung geeignet, da praktisch keine linearen
Butene durch Rückspaltung des Methyl-sec.-butylethers entstehen
können. Die MTBE-Spaltung kann z. B. gemäß
DE 100 20 943.2 durchgeführt
werden. Aufgrund des geringen Gehalts an Nebenprodukten (MSBE und
C
8-Olefinen) kann der derart gewonnene MTBE
nach Abtrennung von den restlichen Alkoholen als Lösemittel
in der Analytik oder bei organischen Synthesen verwendet werden.
Weiterhin ist seine Nutzung als Komponente für Ottokraftstoffe
möglich.
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Vorzugsweise
wird der Verfahrensschritt c) des erfindungsgemäßen
Verfahrens so durchgeführt wird, dass in der zweiten Stufe
ein Kopfprodukt, enthaltend Methanol und ein C4-Kohlenwasserstoffgemisch,
mit einem Isobuten-Gehalt von weniger als 1000 wppm, bezogen auf
das C4-Kohlenwasserstoffgemisch, sowie ein Sumpfprodukt,
enthaltend MTBE erhalten wird, und dass das Kopfprodukt in eine
technische Mischung IV und Methanol getrennt wird. Eine weitere
Reinigung des MTBE ist nicht mehr erforderlich, wenn es als Komponente für
Ottokraftstoffe eingesetzt wird. Aus dem Kopfprodukt kann das Methanol
beispielsweise über Adsorption an Molsieben, Membranverfahren,
Schleppmitteldestillation oder Extraktion, vorzugsweise durch Extraktion unter
Erhalt einer Methanol-armen bzw. -freien technischen Mischung IV
abgetrennt werden.
-
Die
Abtrennung des Methanols aus dem Kopfprodukt kann insbesondere durch
Extraktion mit Wasser oder einer wässrigen Lösung
als Waschmedium erfolgen. Bevorzugt wird eine wässrige
Lösung mit einem pH-Wert von größer-gleich
8, bevorzugt von 8 bis 12 eingesetzt. Die Einstellung des pH-Werts
kann z. B. durch Zugabe von Natronlauge und/oder Schwefelsäure
erfolgen. Diese Extraktion nach den bekannten Standardverfahren
der Technik, kann beispielsweise in einer Extraktionskolonne oder
in einer Kaskade von Mixern und Trennbehältern erfolgen.
Gegenüber den anderen Verfahren weist sie verschiedene
Vorteile auf, beispielsweise geringes Investment und niedrige Betriebskosten.
-
Bevorzugt
erfolgt die Abtrennung des Methanols aus dem Kopfprodukt der Reaktivdestillationskolonne mit
Wasser oder einer wässrigen Lösung als Waschmedium
in einer Extraktionskolonne. Der Restgehalt an Alkohol wird dabei
bevorzugt auf unter 0,2 Massen-%, besonders bevorzugt auf unter
500 wppm, ganz besonders bevorzugt auf unter 50 wppm abgesenkt.
Die Extraktionskolonne weist bevorzugt von 2 bis 25, besonders bevorzugt
von 5 bis 15 theoretische Trennstufen auf und wird bevorzugt bei
Temperaturen von 10 bis 90°C und Drücken von mindestens
0,1 MPa über dem Dampfdruck der C4-Kohlenwasserstoffe
betrieben. Das Massen-Verhältnis von Waschmedium zu zugeführtem
Kopfprodukt (technische Mischung IV plus Methanol) beträgt
vorzugsweise von 1 zu 5 bis 1 zu 40 beträgt.
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Das
mit Alkohol beladene Waschwasser aus der Extraktion wird bevorzugt
in einer separaten Einheit aufgearbeitet und zumindest teilweise
in die Extraktion zurückgeführt. Die Aufarbeitung
kann beispielsweise durch eine Destillation erfolgen, bei der eine
praktisch alkoholfreie Wasserfraktion im Sumpf und Methanol als Kopfprodukt
erhalten werden. Das Methanol kann zurück in die MTBE-Synthese
gefahren werden.
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Bevorzugt
wird das Kopfprodukt der Reaktivdestillationskolonne in eine Extraktionskolonne überführt, in
die im Gegenstrom ein Extraktionsmittel, wie z. B. Wasser, über
einen am Kopf befindlichen Zulauf eingespeist wird. Das Extraktionsmittel
kann über den Ablauf am Sumpf der Kolonne entnommen werden.
Am Kopf der Extraktionskolonne kann als Produkt der Extraktion eine
technische Mischung IV erhalten werden.
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Verfahrensschritt d): Selektiv-Hydrierung
-
Aus
der in Verfahrensschritt c) erhaltenen technischen Mischung IV werden
mehrfach ungesättigte C
4-Kohlenwasserstoffe
unter Erhalt einer technischen Mischung V, durch selektive Hydrierung
der mehrfach ungesättigten C
4-Kohlenwasserstoffe
mit Wasserstoff entfernt. Die Hydrierung erfolgt vorzugsweise analog
zu dem in
DE 31 43 647 beschriebenen
Verfahren.
-
Die
Hydrierung erfolgt in flüssiger Phase an einem Palladium-haltigen
Festbettkatalysator mit Wasserstoff unter Zusatz von Kohlenmonoxid
als Moderator.
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Wasserstoff
und Kohlenmonoxid sind dabei im Kohlenwasserstoffgemisch vollständig
gelöst. Als Wasserstoffmenge wird mindestens die zugegeben,
die stöchiometrisch für die Hydrierung der mehrfach
ungesättigten Verbindungen zu den Monoenen notwendig ist.
Sie lässt sich aus der Zusammensetzung des zu hydrierenden
technischen Gemisches IV berechnen.
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Die
auf die Masse des technischen Gemisches IV zu beziehende CO-Menge
beträgt mindestens 0,05 ppm. Mengen von über 20
ppm führen standardmäßig zu keiner weitern
wesentlichen Verbesserung der Hydrierergebnisse, so dass Mengen
von 0,05 bis 10 ppm bevorzugt sind. Die im jeweiligen Prozess optimal
zu dosierende Menge an CO kann leicht experimentell, wie in
DE 31 43 647 beschrieben,
ermittelt werden.
-
Der
Katalysator weist 0,1 bis 2 Massen-% Palladium auf einem, vorzugsweise
inerten Träger auf. Zu solchen Trägern gehören
beispielsweise Aluminiumoxid, Silicagel, Alumosilikat und Aktivkohle.
Pro Liter eingesetztem Katalysator wird vorzugsweise eine Kohlenwasserstoffmenge
im Bereich von 5 bis 300 Litern durchgesetzt.
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Die
Temperatur, bei der die Hydrierung durchgeführt wird, beträgt
von 0 bis 75°C. Damit kein freies Wasser anfällt,
wird die Hydrierung zweckmäßig bei höherer
Temperatur als die Extraktion in Verfahrensschritt c) betrieben.
-
Der
Verfahrensdruck muss hinreichend groß sein, um die Flüssigphase
bei der gewählten Temperatur aufrecht zu erhalten und um
eine ausreichende Menge an Wasserstoff und Kohlenmonoxid in Lösung
zu bringen. Der Reaktionsdruck beträgt vorzugsweise kleiner
6 MPa, bevorzugt kleiner 2 MPa. Ein typischer Reaktionsdruck beträgt
1,5 MPa.
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Bevorzugt
wird die Hydrierung mehrstufig, besonders bevorzugt zweistufig,
durchgeführt. Die Einspeisung von Wasserstoff erfolgt dabei
vor jedem der Reaktoren, die von Kohlenmonoxid vorzugsweise in den
ersten der Reaktoren. Die Reaktoren können unter Rückführung
von Produkt betrieben werden.
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Verfahrensschritt e): Destillation
-
Der
Verfahrensschritt e) umfasst eine destillative Auftrennung der technischen
Mischung V in eine Kopffraktion L1, die im wesentlichen 1-Buten,
Iso-Butan und gegebenenfalls Leichtsieder aufweist und weitgehend
frei von n-Butanen und 2-Butenen ist, und eine Sumpffraktion S1,
die mindestens 2-Butene und n-Butan aufweist.
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Aus
der in Verfahrensschritt d) erhaltenen technischen Mischung V, in
der Fachliteratur oft auch als Raffinat II bezeichnet, können
Isobutan und 1-Buten destillativ, vollständig oder teilweise,
abgetrennt werden. Die zurückbleibende Mischung S1, auch
als Raffinat III bezeichnet, enthält üblicherweise
hauptsächlich 2-Butene, n-Butan und gegebenenfalls einen
Anteil an 1-Buten. Die Mischung S1 ist Einsatzstoffgemisch für
den Verfahrensschritt g) des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Die
destillative Trennung kann in für die Auftrennung solcher
Kohlenwasserstoffgemische üblicherweise eingesetzten Apparaturen,
z. B. Destillations- oder Fraktionierungskolonnen, erfolgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die destillative
Auftrennung in einer Superfraktionierkolonne durchgeführt.
Der Zulauf zu dieser Kolonne erfolgt vorzugsweise in der unteren
Hälfte, bevorzugt im unteren Drittel der Kolonne. Wegen
der engen Siedelage des zu trennenden Gemisches wird Verfahrensschritt
e) vorzugsweise in einer Kolonne, die mehr als 100, bevorzugt mehr
als 125, besonders bevorzugt mehr als 150 theoretische Trennstufen
und ganz besonders bevorzugt von 150 bis 200 theoretische Trennstufen
aufweist, durchgeführt. Die Kolonne kann als Packungs-
oder Bodenkolonne ausgeführt sein. Bevorzugt ist die Ausführung
als Bodenkolonne ausgeführt.
-
Das
Rücklaufverhältnis (Rücklaufmenge zu
Destillatabnahme) in der Kolonne beträgt, in Abhängigkeit von
der realisierten Stufenzahl und vom Betriebsdruck, vorzugsweise
kleiner-gleich 20, bevorzugt kleiner 14, besonders bevorzugt kleiner
11. Die Kondensation kann gegen Kühlwasser oder Luft durchgeführt
werden. Der Destillatbehälter wird vorzugsweise als Flüssigkeit-Flüssigkeit-Abscheiden
ausgeführt. Dadurch kann gegebenenfalls im Zulaufstrom
enthaltenes Wasser als zweite Phase im Destillatbehälter
abgetrennt werden und es kann ein technisch wasserfreies Sumpfprodukt
S1 erhalten werden.
-
Die
Trennung gemäß Verfahrensschritt e) wird vorzugsweise
bei einem Druck von 0,4 bis 1,0 MPaabsolut,
bevorzugt bei einem Druck von 0,5 bis 0,7 MPaabsolut durchgeführt.
Die Temperatur, bei welcher die Trennung durchgeführt wird,
beträgt vorzugsweise von 35 bis 80°C, bevorzugt
40 bis 65°C.
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Zur
Beheizung des Verdampfers der in Verfahrensschritt e) eingesetzten
Kolonne kann ein üblicher Wärmeträger,
wie z. B. Dampf oder Warmwasser sowie bevorzugt Abwärme
aus anderen Prozessen eingesetzt werden. In letzterem Fall kann
es vorteilhaft sein, die Kolonne mit mehr als einem Verdampfer auszustatten.
Die Kolonne wird bevorzugt als einfache Kolonne mit mindestens einem
Verdampfer und mindestens einem Kondensator ausgerüstet.
Wegen des hohen Energiebedarfs und der kleinen Temperaturdifferenz
zwischen Sumpf und Kopf der Kolonne sind Energiesparschaltungen
besonders bevorzugte Ausführungsformen. Exemplarisch sei
hier auf die Methode der Brüdenverdichtung verwiesen. Eine
weitere besonders bevorzugte Schaltung ist die Zweidruckschaltung
(double effect distillation) in Integration mit einer zweiten Kolonne.
Die zweite Kolonne kann bevorzugt eine parallelgeschaltete Kolonne
mit gleicher oder unterschiedlicher Trennaufgabe sein. Dabei wird
eine der Kolonnen bei so hohem Druck gefahren, dass ihre Kondensationstemperatur zur
Beheizung der anderen Kolonne ausreicht. Bei der wärmetechnischen
Verschaltung von Kolonnen mit unterschiedlichen Trennaufgaben kann
prinzipiell jede geeignete Kolonne aus dem erfindungsgemäßen
Verfahren aber auch eine Kolonne, die außerhalb des erfindungsgemäßen
Verfahrens am Anlagenstandort vorhanden ist, mit der Kolonne des
Verfahrensschrittes e) verschaltet werden. Besonders bevorzugt ist
die zweite Kolonne die C4-Trennkolonne aus
Verfahrensschritt f).
-
Verfahrensschritt f): 1-Buten-Abtrennung
-
Der
Verfahrensschritt f) beinhaltet die destillative Auftrennung der
Leichtsiederfraktion L1 aus Verfahrensschritt e) in 1-Buten und
Isobutan sowie gegebenenfalls Leichtsieder.
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Aus
der aus Verfahrensschritt e) erhaltenen Kopffraktion L1, die im
Wesentlichen 1-Buten, Isobutan und gegebenenfalls Leichtsieder aufweist,
wird destillativ 1-Buten abgetrennt. Die Abtrennung des 1-Butens kann
durch Destillation der Fraktion L1 in einer oder mehreren Destillationskolonnen
erfolgen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Abtrennung
des 1-Butens in einer Destillationskolonne, in der als Sumpfprodukt
sehr reines 1-Buten erhalten wird. Als Kopfprodukt wird eine Isobutan-reiche
Fraktion erhalten, die zudem gegebenenfalls Leichtsieder (beispielsweise
C3-Kohlenwasserstoffe) enthält.
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Bevorzugt
wird die Trennung in einer Superfraktionierkolonne durchgeführt.
Der Zulauf zu dieser Kolonne erfolgt vorzugsweise in die obere Hälfte,
bevorzugt in die untere Hälfte der oberen Hälfte
der Kolonne. Wegen der engen Siedelage des zu trennenden Gemisches
wird die Kolonne mit vorzugsweise mehr als 100, bevorzugt mehr als
125, besonders bevorzugt mehr als 150 und ganz besonders bevorzugt
von 150 bis 200 theoretischen Trennstufen ausgeführt. Die
Kolonne wird vorzugsweise als Packungs- oder Bodenkolonne ausgeführt,
bevorzugt als Bodenkolonne. Das Rücklaufverhältnis
(Rücklaufmenge zu Destillatabnahme) ist, in Abhängigkeit
von der realisierten Stufenzahl und vom Betriebsdruck, vorzugsweise
kleiner-gleich 100, bevorzugt kleiner 70, besonders bevorzugt kleiner
60. Ganz besonders bevorzugt beträgt das Rücklaufverhältnis
von 30 bis 60. Die Kondensation kann gegen Kühlwasser oder
Luft durchgeführt werden. Der Destillatbehälter
wird vorzugsweise als flüssig-flüssig-Abscheider
ausgeführt. Dadurch kann gegebenenfalls im Zulaufstrom
enthaltenes Wasser als zweite Phase im Destillatbehälter
abgetrennt werden und es kann ein technisch wasserfreies Sumpfprodukt
erhalten werden.
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Zur
Beheizung des Verdampfers der Kolonne kann ein üblicher
Wärmeträger, wie z. B. Dampf oder Warmwasser,
sowie bevorzugt Abwärme aus anderen Prozessen eingesetzt
werden. In letzterem Fall kann es vorteilhaft sein, die Kolonne
mit mehr als einem Verdampfer auszustatten. Die Kolonne wird bevorzugt
als einfache Kolonne mit mindestens einem Verdampfer und mindestens
einem Kondensator ausgerüstet. Wegen des hohen Energiebedarfs
und der kleinen Temperaturdifferenz zwischen Sumpf und Kopf der
Kolonne sind Energiesparschaltungen besonders bevorzugte Ausführungsformen.
Exemplarisch sei hier auf die Methode der Brüdenverdichtung
verwiesen. Eine weitere besonders bevorzugte Schaltung ist die Zweidruckschaltung (double
effect distillation) in Integration mit einer zweiten Kolonne. Die
zweite Kolonne kann bevorzugt eine parallelgeschaltete Kolonne mit
gleicher oder unterschiedlicher Trennaufgabe sein. Dabei wird eine
der Kolonnen bei so hohem Druck gefahren, dass ihre Kondensationstemperatur
zur Beheizung der anderen Kolonne ausreicht. Bei der wärmetechnischen
Verschaltung von Kolonnen mit unterschiedlichen Trennaufgaben kann
prinzipiell jede geeignete Kolonne aus dem erfindungsgemäßen
Verfahren aber auch eine Kolonne, die außerhalb des erfindungsgemäßen
Verfahrens am Anlagenstandort vorhanden ist, mit der erfindungsgemäßen
Kolonne des Verfahrensschrittes f) verschaltet werden. Besonders
bevorzugt ist die zweite Kolonne die C4-Trennkolonne
aus Verfahrensschritt e). Dabei wird eine der Kolonnen bei so hohem
Druck gefahren, dass ihre Kondensationstemperatur zur Beheizung
der anderen Kolonne ausreicht.
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Neben
dieser bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrensschrittes
f) ist es auch möglich, aus der Kopffraktion L1 in einer
ersten Destillationskolonne zunächst gegebenenfalls vorhandene
Leichtsieder als Kopfprodukt abzutrennen wobei im Sumpf der Kolonne
eine Mischung erhalten wird, die hauptsächlich 1-Buten
und Isobutan enthält. In einer zweiten Kolonne, die wie
die oben beschriebene Superfraktionierkolonne ausgeführt
sein kann, kann diese Sumpfmischung in 1-Buten, welches als Sumpfprodukt anfällt,
und eine Isobutan-reiche Fraktion (Kopfprodukt), aufgetrennt werden.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestelltes,
reines 1-Buten enthält vorzugsweise weniger als 5000 wppm
(Massen-ppm), bevorzugt weniger als 2000 wppm und besonders bevorzugt
weniger als 1500 wppm Isobuten und ist ein gefragtes Zwischenprodukt.
Es kann beispielsweise als Comonomer bei der Herstellung von Polyethylen
(LLDPE oder HDPE) sowie von Ethylen-Propylen-Mischpolymeren eingesetzt
werden. Es findet weiterhin Einsatz als Alkylierungsmittel und ist
Ausgangsstoff für die Herstellung von Butan-2-ol, Butenoxid,
Valeraldehyd. Eine weitere Verwendung des erfindungsgemäß hergestellten
nahezu Isobuten-freien 1-Butens ist die Herstellung von n-Buten-Oligomeren,
insbesondere nach dem Octol-Prozess.
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Neben
dem 1-Buten fallen, je nach Ausgangszusammensetzung der C4-Kohlenwasserstoffe, bei der destillativen
Aufarbeitung in Verfahrensschritt f) Isobutan-reiche Fraktionen
an. Diese können weiter, vorzugsweise zu reinem Isobutan,
aufgereinigt werden. Das bei der Aufarbeitung gewonnene Isobutan
hat vorzugsweise eine Reinheit von mindestens 90 Massen-% Isobutan,
besonders bevorzugt 95 Massen-% Isobutan und enthält bevorzugt
weniger als 1000 wppm, besonders bevorzugt weniger als 200 wppm
Olefine. Eine Aufreinigung zu reinem Isobutan kann beispielsweise
durch vollständige Hydrierung der noch enthaltenen Alkene
zu Alkanen und anschließende Destillation erfolgen.
-
Verfahrensschritt g): Molekularsieb-Behandlung
-
Die
in Verfahrensschritt e) erhaltene Schwersiederfraktion S1 kann in
einem optionalen Verfahrensschritt g) mit einem Adsorber behandelt
werden um Spurenkomponenten zu entfernen, die in Verfahrensschritt h)
den Katalysator vergiften oder seine Aktivität herabsetzen
könnten. Geeignete Adsorber sind beispielsweise in
DE 198 45 857 oder
DE 38 25 169 oder
DE 39 14 817 beschrieben.
Als Produkt der Behandlung gemäß Verfahrenschritt
g) wird die technische Mischung VI erhalten.
-
Bevorzugt
werden Molekularsiebe als Adsorber eingesetzt, die einen mittleren
Porendurchmesser von 0,4 bis 1,5 nm aufweisen. Bei den Molekularsieben
kann es sich sowohl um kristalline, natürliche Aluminiumsilikate,
wie z. B. Schichtgittersilikate, als auch um synthetisch hergestellte
Molekularsiebe handeln. Darunter fallen beispielsweise auch kommerziell
erhältliche Zeolithe vom A-, X- und Y-Typ. Die Molekularsiebe
können zudem andere Metalle, beispielsweise Kupfer, Silber,
Zink oder Mischungen dieser Metalle enthalten. Der Gehalt an diesen
Metallen liegt vorzugsweise bei kleiner 2 Massen-%.
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Der
erfindungsgemäße Verfahrensschritt g) wird vorzugsweise
bei einem Druck von 0,1 bis 5 MPa und einer Temperatur von 20 bis
160°C in der Flüssigphase durchgeführt.
Typische Spurenkomponenten, die über die Reinigung mit
dem Adsorber entfernt werden, sind z. B. Schwefel-, Stickstoff-,
Sauerstoff- und/oder Halogenverbindungen.
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Verfahrensschritt h): Oligomerisierung
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Die
in der in Verfahrensschritt g) erhaltene technischen Mischung VI
oder die in der in Verfahrensschritt e) enthaltenen Fraktion S1
enthaltenen n-Butene werden unter Erhalt von Oligomeren O an einem
heterogenen Nickel, Silizium und Aluminium aufweisenden Katalysator,
oligomerisiert. Das diesem Verfahrensschritt zu Grunde liegende
Verfahren hat Eingang in die Literatur als OCTOL-Prozess gefunden,
der in
Hydrocarbon Process., Int. Ed. (1986)65(2. Sect.1),
Seiten 31 bis 33 sowie in den Schriften
DE 39 14 817 ,
EP1 029 839 und
DE 10 2004 018753 beschrieben
wird.
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Die
Oligomerisierung erfolgt in Gegenwart von heterogenen Nickel-haltigen
Trägerkatalysatoren. Als Trägermaterialien können
die Katalysatoren beispielsweise Siliciumdioxid und Aluminiumoxid,
Alumosilikate oder Zeolithe aufweisen. Die Träger können
gegebenenfalls sulfatiert sein. Zudem kann der Katalysator Schwefel
enthalten. Derartige Katalysatoren sind in der Fachliteratur bekannt
und beispielsweise in
DE 43 39 713 oder
WO 01/37989 beschrieben.
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Für
die Herstellung der eingesetzten Nickelträgerkatalysatoren
gibt es verschiedene Wege. Beispielsweise können solche
Katalysatoren durch gemeinsames Fällen von Nickelverbindungen
und Trägermaterial, wie z. B. Aluminium- und Siliziumverbindungen,
Filtrieren und anschließendes Tempern hergestellt werden. Eine
weitere Möglichkeit besteht darin, Nickelverbindungen auf
eines der oben genannten Trägermaterialien aufzubringen,
beispielsweise durch Imprägnieren oder Aufsprühen,
und anschließend den Katalysatorvorläufer zu calcinieren.
Zur Herstellung der Katalysatoren können Nickelverbindungen,
wie beispielsweise Nickelnitrat, Nickelchlorid oder Aminkomplexe,
eingesetzt werden. Als Trägermaterialien eignen sich kommerziell
erhältliche Träger wie z. B. Alumosilikate der
Firma Grace mit der Typenbezeichnung Grace DAVICAT oder pyrogene
Alumosilikate oder amorphe Zeolithe (MCM4) von Mobil Oil.
-
Besonders
bevorzugt werden Titan-freie Träger bzw. Trägerkatalysatoren
eingesetzt die formal im Wesentlichen aus Nickeloxid, Aluminiumoxid
und Siliciumoxid bestehen. Diese Katalysatoren enthalten vorzugsweise
von 5 bis 50 Massen-% Nickel, insbesondere von 10 bis 30 Massen-%.
Die Gehalte an Aluminium liegen im Bereich von 5 bis 30 Massen-%,
insbesondere im Bereich von 7 bis 20 Massen-%. Die Anteile an Silizium liegen
im Bereich von 10 bis 40 Massen-%, insbesondere im Bereich von 20 bis
30 Massen-% (jeweils bezogen auf den gesamten Metallanteil). Als
weitere Komponenten können diese Katalysatoren 0,1 bis
2 Massen-% Alkalioxid, Erdalkalioxid, Lanthanoxid oder Oxide der
seltenen Erden und gegebenenfalls Formgebungshilfsmittel enthalten.
-
Die
Nickelkatalysatoren werden zweckmäßig in einer
Form eingesetzt, in der sie einen geringen Strömungswiderstand
bieten, z. B. in Form von Granalien, Pellets oder Formkörpern,
wie Tabletten, Zylinder, Kugeln, Strangextrudaten oder Ringen.
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Die
Oligomerisierung in Verfahrensschritt h) wird bei (Reaktions-)Temperaturen
von 0 bis 200°C, bevorzugt 50 bis 130°C, und Drücken
von 0,1 bis 70 MPa, bevorzugt von 0,1 bis 10 MPa und besonders bevorzugt
von 0,5 bis 3 MPa, durchgeführt.
-
Die
Oligomerisierung gemäß Verfahrensschritt h) wird
vorzugsweise mehrstufig betrieben. Jede der Stufen besteht aus einem
Reaktionsteil, der durch einen oder mehrere Reaktoren oder Reaktionszonen
gebildet werden kann, in dem die Oligomeren gebildet werden, und
einer Destillation, die die Oligomeren von den C4-Kohlenwasserstoffen
trennt. Die abgetrennten C4-Kohlenwasserstoffe
werden bevorzugt zum Teil als Recyclestrom in den Reaktionsteil
zurückgeführt, der Rest wird in die nächste
Reaktionsstufe gefahren. Die Anzahl der Stufen beträgt
vorzugsweise von 2 bis 6, bevorzugt 2 bis 4.
-
Technisch
wird die Oligomerisierungsreaktion vorzugsweise in einem oder mehreren
Rohrbündelreaktoren durchgeführt. Dabei werden
die C4-Kohlenwasserstoffe (Mischung VI oder
Fraktion S1), gegebenenfalls zusammen mit einem C4-Recyclestrom,
durch die mit Katalysator bestückten Rohre geführt.
Die entstehende Reaktionswärme kann über eine
Kühlflüssigkeit auf der Mantelseite abgeführt
werden, so dass ein flaches Temperaturprofil über den Katalysator
in den Rohren erhalten bleibt. Es können einer oder mehrere
Reaktoren zum Einsatz kommen, wobei diese parallel oder in Reihe
geschaltet werden können. Der Betrieb in Reihe kann beispielsweise
vorteilhaft sein, um die Reaktorlänge zu begrenzen oder
um die Möglichkeit zu nutzen, die Reaktoren bei unterschiedlichen
Temperaturen zu betreiben. Bei letzterer Option kann zusätzlich
zwischen den Rektoren eine Aufheizung oder Abkühlung der
Reaktionsmischung erfolgen.
-
Das
aus den Reaktoren erhaltene Reaktionsgemisch wird in jeder Stufe
in einer Destillationskolonne in C4-Kohlenwasserstoffe
und eine Oligomere O aufweisende Fraktion aufgetrennt. Die Destillation
erfolgt vorzugsweise bei einem Druck von 0,1 bis 2 MPa, bevorzugt
bei 0,2 bis 0,5 MPa.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrensschrittes
h) werden die im Sumpf der Destillationskolonnen anfallenden Oligomere
O aus den vorderen Stufen in die Destillationskolonne der letzten
Stufe geführt und dort gemeinsam mit dem in der letzten
Stufe anfallenden Reaktionsaustrag aufdestilliert. Eine solche bevorzugte
Ausführungsform des Verfahrensschrittes h) ist in 1 dargestellt.
Dies Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrensschrittes h) hat den Vorteil, dass in allen anderen Stufen
die Trennung von C4-Kohlenwasserstoffen
und Oligomeren weniger akkurat vorgenommen werden muss, also noch
Reste an C4-Kohlenwasserstoffen in den Oligomeren
und/oder Reste an Oligomeren im C4-Kohlenwasserstoff
verbleiben. Dadurch wird die notwendige Dampfmenge für
den Betrieb der Kolonnen gesenkt. Bevorzugt werden aber nicht mehr
als 1 Massen-%, besonders bevorzugt 5000 ppm, an Oligomeren O in
den C4-Kohlenwasserstoffen belassen und
nicht mehr als 5000 ppm C4-Kohlenwasserstoffe
in den Oligomeren.
-
Durch
die Oligomerisierung der in S1 oder VI enthaltenen n-Butene werden
als Oligomeren O insbesondere Olefine mit acht, zwölf,
sechzehn, zwanzig oder mehr Kohlenstoffatomen erhalten. Diese Olefine
können z. B. zur Herstellung von Weichmacheralkoholen (C9- oder C13-Alkohole)
oder von Alkoholen (C13-, C17- oder
C21-Alkohole) zur Herstellung von Waschmittelrohstoffen
verwendet werden. Bevorzugt werden sie vor der weiteren Verarbeitung
destillativ in eine oder mehrere Fraktionen aufgearbeitet, wobei
bevorzugt die Trennung in eine Fraktion mit Dibutenen (hauptsächlich
C8-Olefine), eine Fraktion mit Tributen
(C12-Olefine) und eine Fraktion mit höheren
Oligomere (C16+-Olefine) erfolgt. Aus den
Dibutenen sind durch Hydroformylierung, Hydrierung und Destillation
Isononylalkohole erhältlich, die im großen Maße
als Weichmacheralkohole Verwendung finden. Aus den Tributenen können
durch analoge Umsetzungen Isotridecylalkohole erhalten werden. Aus
der C16+-Fraktion sind durch Hydrierung
zu den Parafinen Mischungen hochreiner Parafine zugänglich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die destillative
Auftrennung der Oligomere in je eine Dibuten-, Tributen- und C16+-Fraktion in zwei unter Vakuum betriebenen
Kolonnen. In der ersten Kolonne wird bei einem Druck von 100 bis
800 hPaabsolut das Dibuten als Kopfprodukt
erhalten. Das Sumpfprodukt wird in einer zweiten Kolonne bei einem
Druck von 10 bis 300 hPaabsolut in Tributen
(Kopfprodukt) und die C16+-Fraktion (Sumpfprodukt)
getrennt.
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Die
Fraktionen können bei Bedarf weiter aufgetrennt werden,
beispielsweise die C
16+-Fraktion in Tetrabuten
und C
20+-Olefine. Auch das Dibuten kann
für bestimmte Anwendungen weiter aufgetrennt werden, eine
solche Auftrennung ist beispielsweise in
EP 1 029 839 beschrieben.
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Neben
den Oligomeren wird in Verfahrensschritt h) ein technisches Gemisch
VII erhalten, welches die in Verfahrensschritt h) nicht umgesetzten
C4-Kohlenwasserstoffe wie Butan und ggf.
n-Butene aufweist.
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Verfahrensschritt i): Optionale weitere
Aufarbeitung der Rest-C4-Kohlenwasserstoffe
VII
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Da
ein vollständiger Umsatz der Butene in der Oligomerisierung
(Verfahrensschritt h) ökonomisch üblicherweise
nicht sinnvoll ist, fällt als Gemisch VII eine Mischung
von n-Butenen und Butan an, die rein destillativ nicht wirtschaftlich
aufgetrennt werden kann. Dieses Gemisch VII kann direkt weiter verwendet
werden, beispielsweise als Rohstoff in einem Hydrocracker. Bevorzugt
wird dieses Gemisch VII jedoch entweder zu n-Butan aufgearbeitet
oder durch extraktive Destillation in eine Buten-angereicherte und
Buten-verarmte Fraktion getrennt.
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Die
Aufarbeitung zu n-Butan kann durch vollständige Hydrierung
der noch enthaltenen Butene erfolgen. Technisch wird die Hydrierung
gemäß dem Stand der Technik vorzugsweise an Festbettkatalysatoren
vorgenommen. Bevorzugt ist dabei der Einsatz von Palladium-Trägerkatalysatoren.
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Das
aus der Hydrierung erhaltene n-Butan kann weiter aufgereinigt werden,
beispielsweise durch destillative Abtrennung von Isobutan oder C5-Kohlenwasserstoffen.
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Eine
weitere Reinigung des erhaltenen, n-Butane aufweisenden Stroms,
kann z. B. dadurch erfolgen, dass dieser z. B. in einer Waschkolonne
mit Wasser oder einer wässrigen Lösung gewaschen
wird. Der mit Wasser gesättigte n-Butane enthaltende Strom,
der bei dieser Wäsche erhalten wird, kann dann in einer
weiteren Destillationskolonne in einen nahezu wasserfreien n-Butane
enthaltenden Strom aufgearbeitet werden. Zu diesem Zweck kann diese
Destillationskolonne einen Dekanter aufweisen, in welchem das kondensierte Kopfprodukt
in eine organische Phase, die zu 50 bis 100 Massen-% in die Kolonne
zurückgefahren wird, und eine wässrige Phase,
die ausgeschleust wird, aufgetrennt wird. Der nicht in die Kolonne
zurückgefahrene Strom, der Leichtsieder wie beispielsweise
Isobutan enthält, kann anderweitig weiterverwendet werden.
Das in dieser Destillationskolonne erhaltene n-Butane enthaltende
Sumpfprodukt weist einen Wassergehalt von kleiner 50 wppm (Massen-ppm),
besonders bevorzugt kleiner 5 wppm auf. Diese Destillationskolonne
wird vorzugsweise mit einer Kopftemperatur von 40 bis 60°C,
besonders bevorzugt mit einer Kopftemperatur von 45 bis 55°C
betrieben. Durch die Wäsche und/oder anschließende
Abtrennung des Wassers aus dem n-Butane aufweisenden Strom können
polare Verunreinigungen, die insbesondere den Geruch der n-Butane
beeinflussen, weitestgehend abgetrennt werden.
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Um
Spuren von weiteren Verunreinigungen zu entfernen kann es vorteilhaft
sein, den n-Butane enthaltenden Strom zusätzlich einer
Nachreinigung zuzuführen, in welcher eine Behandlung mit
einem oder mehreren Adsorbern, z. B. in Adsorberbetten, erfolgt.
Gebräuchliche Adsorbentien sind z. B. Aktivkohle und Molekularsiebe.
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Die
Trennung von Butenen und n-Butan durch extraktive Destillation ist
ebenfalls Stand der Technik und wird beispielsweise in
DE 102 42 923 und
DE 10 2005 023 549 beschrieben,
auf deren Inhalt ausdrücklich verwiesen wird.
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Einsatzstoffe
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren können
alle üblicherweise zur Verfügung stehenden technischen
C4-Kohlenwasserstoffgemische eingesetzt
werden. Geeignete Isobuten-haltige C4-Ströme
sind beispielsweise Leichtbenzinfraktionen aus Raffinerien, C4-Fraktionen aus Crackern (beispielsweise
Steamcracker, Hydrocracker, Katcracker), Gemische aus Fischer-Tropsch-Synthesen,
Gemische aus der Dehydrierung von Butanen, Gemische aus Skelettisomerisierung
linearer Butene und Gemische, entstanden durch Metathese von Olefinen.
Diese Techniken sind in der Fachliteratur beschrieben (K.
Weissermel, H. J. Arpe, Industrielle Organische Chemie, Wiley-VCH,
5. Auflage, 1998, Seiten 23 bis 24; 65 bis 99; 122 bis 124).
-
Bevorzugt
eingesetzt werden C4-Fraktionen aus Steamcrackern,
die primär zur Produktion von Ethen und Propen betrieben
werden und in denen als Rohstoffe beispielsweise Raffineriegase,
Naphtha, Gasöl, LPG (liquified Petroleum gas) und NGL (natural
gas liquid) eingesetzt werden, oder C4-Fraktionen
aus Katcrackern. Die als Nebenprodukt anfallenden C4-Schnitte
enthalten je nach Crack-Verfahren unterschiedliche Mengen an Isobuten,
1,3-Butadien, 1-Buten, c-2-Buten, t-2-Buten, n-Butan und i-Butan.
-
Die
in dem erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten
Kohlenwasserstoffmischungen mit Isobuten und linearen Butenen weisen
bevorzugt die folgenden Zusammensetzungen auf. Tabelle 1: Typische Zusammensetzungen
von technischen Kohlenwasserstoffgemischen, die im erfindungsgemäßen
Verfahren eingesetzt werden können.
| Steamcracker | Katcracker |
Komponente | CC4(S) | CC4(K) |
Isobutan
[Massen-%] | 0,6–6 | 37 |
n-Butan
[Massen-%] | 0,5–8 | 13 |
1-Buten
[Massen-%] | 9–25 | 12 |
Isobuten
[Massen-%] | 10–35 | 15 |
2-Butene
[Massen-%] | 4–20 | 23 |
1,3-Butadien
[Massen-%] | 25–70 | < 1 |
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Erläuterung
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- – CC4(S):
typisch für eine C4 Mischung, die
aus dem Crack-C4 eines Steamcrackers (High
Severity) erhalten wird.
- – CC4(K): typische Zusammensetzung
eines Crack-C4, das aus einem Katcracker
erhalten wird.
-
Beschreibung der Figuren
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An
Hand der Figur 1 wird das erfindungsgemäße
Verfahren nachfolgend näher erläutert, ohne dass
das Verfahren auf die dort beispielhaft abgebildeten Ausführungsarten
beschränkt sein soll.
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In 1 ist
schematisch eine bevorzugte Ausführungsform des Verfahrensschrittes
h) dargestellt. In 1 ist eine zweistufige Ausführung
des Verfahrensschrittes h) dargestellt. In jeder Stufe ist ein Reaktionsteil bzw.
Reaktor R1 bzw. R2 und je eine Destillation D1 bzw. D2 vorhanden.
Die technische Mischung S1 oder VI 1 gelangt zunächst
in den Reaktionsteil R1, in dem n-Butene oligomerisiert werden.
Das aus dem Reaktionsteil R1 erhaltene Reaktionsgemisch 2 wird
in die Destillation der ersten Stufe D1 geführt und dort
in einen Kopfstrom 3, der nicht umgesetzte C4-Kohlenwasserstoffe
enthält, und einen Sumpfstrom 4, der die Oligomeren enthält.
Ein Teilstrom 3a des Kopfstroms 3 kann vor den
Reaktor R1 zurückgeführt werden. Der restliche
Strom 3b des Kopfstroms 3 wird in das Reaktionsteil
der zweiten Stufe R2 geführt. Das aus dem Reaktionsteil
R2 erhaltene Reaktionsgemisch 5 wird in die Destillation
der zweiten Stufe D2 geführt. Der in der Destillation D1 erhaltene
Sumpfstrom 4 wird ebenfalls in die Destillation D2 geführt.
Bei der Destillation D2 wird ein Kopfstrom 6 erhalten,
der nicht umgesetzte C4-Kohlenwasserstoffe
enthält und der teilweise als Teilstrom 6a vor
das Reaktionsteil R2 zurückgeführt werden kann.
Der restliche Teil 6b des Kopfstroms 6 kann einer
weiteren Verwendung zugeführt werden. Als Sumpfprodukt 7 werden
bei der Destillation D2 die Oligomeren O erhalten. Auf die Darstellung
von verfahrenstechnisch üblichen Strömen, wie
z. B. Kühlwasserströmen und/oder üblichen
Apparaturen, wie z. B. Wärmetauschern oder Abscheidern
wurde zu Gunsten einer besseren Übersicht verzichtet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
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