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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Lösen von Flaschenstopfen, die
mit einem Sicherungselement an einer Flasche befestigt sind sowie ein
Verfahren zum Lösen
solcher Flaschenstopfen.
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Höherwertige,
kohlensäurehaltige
Getränke, wie
zum Beispiel Champagner, Sekt, Schaumwein oder Prosecco, werden üblicherweise
in Flaschen abgefüllt,
die mit einem Flaschenstopfen verschlossen werden. Damit der Stopfen
durch den in der Flasche durch die Kohlensäure entstehenden hohen Innendruck
nicht aus dem Flaschenhals herausgedrückt wird, muss. er gesichert
werden. Dazu ist es bekannt, den Flaschenstopfen mit Hilfe eines
Drahtgeflechts, einer sogenannten Agraffe, oder einer verknoteten
Schnur am Flaschenhals zu sichern. Der Flaschenhals weist hierzu
eine Hinterschneidung auf, an der der Draht der Agraffe oder die
Schnur abgestützt
werden kann. Auf diese Weise ist es möglich, den Flaschenstopfen
formschlüssig
an der Flasche zu befestigen.
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Das Öffnen einer
derartigen Flasche ist in mehrerlei Hinsicht schwierig. Zunächst muss
die Draht-Agraffe durch Abbiegen und Verdrehen eines Drahtfortsatzes
gelöst
werden. Sobald die Agraffe vom Flaschenstopfen (zum Beispiel einem
Kork-, Glas- oder Kunststoffstopfen) entfernt worden ist, besteht
die Gefahr eines explosionsartigen "Abschießens" des Korkens. Dieses spontane Lösen des
Korkens kann – wenn
kontrolliert durchgeführt – erwünscht sein.
Es kann aber umgekehrt auch gefährlich
sein, wenn sich der Korken unkontrolliert löst und in das Gesicht oder
Auge des Bedieners trifft. Hierbei ist es schon zu erheblichen Verletzungen
gekommen.
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Es
gibt jedoch auch Fälle,
in denen sich der Korken, der üblicherweise
unter erheblichem Druck in die Flasche eingebracht wurde, nicht
von selbst aus dem Flaschenhals löst. Vielmehr klemmt er mitunter
derart fest in der Flasche, dass er nur mit Hilfe einer Zange gelöst werden
kann.
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Das
kontrollierte, sichere Öffnen
einer Champagnerflasche erfordert daher Konzentration, Geschick,
Kraft und Erfahrung.
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Aus
der
WO 2005/028356
A1 ist eine Korkenzange bekannt. Die Zange weist einen
dornförmigen
Fortsatz auf, der in die Öse
am Ende des verdrillten Drahtfortsatzes der Agraffe eingeführt wird.
Nach dem Einführen
des Fortsatzes werden die beiden Zangenhälften zueinander bewegt, so
dass die Klemmbacken den Korken umfassen. Dabei dringen zwei jeweils
an der Innenseite der Klemmbacken vorgesehene Dorne tief in den
Korken ein. Sie bilden eine Art Schwenklager, um welches die Zange
verschwenkt werden kann. Durch die Schwenkbewegung verlagert sich
der in der Öse
steckende Fortsatz von der Flasche und spannt den Drahtfortsatz,
bis dieser bricht. Der Korken kann danach mit Hilfe der Zange aus
der Flaschenöffnung
gedreht und entfernt werden. Die Handhabung der Zange erfordert
einiges Geschick.
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Der
Erfindung hegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
sowie ein Verfahren zum Lösen
von Flaschenstopfen anzugeben, die mit einem Sicherungselement,
zum Beispiel einer Agraffe, an einer Flasche befestigt sind.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und durch ein Verfahren
nach Anspruch 18 gelöst.
Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Lösen
von Flaschenstopfen, die mit einem Sicherungselement an einer Flasche
befestigt sind, weist einen Korpus, eine Befestigungseinrichtung
zum Halten des Korpus an dem Flaschenstopfen und/oder der Flasche
und eine Spanneinrichtung auf, zum Spannen eines Teils des Sicherungselements
und damit Aufbringen einer Zugspannung in dem betreffenden Teil
des Sicherungselements. Die Spanneinrichtung weist einen Fortsatz
zum Einführen
in eine Öse
oder eine Schlaufe des Sicherungselements auf. Weiterhin ist ein
relativ zu dem Korpus bewegbarer Hebel vorgesehen. Der Fortsatz
ist an dem Hebel ausgebildet und mit dem Hebel relativ zu dem Korpus
bewegbar.
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Mit
ihrem Korpus lässt
sich die Vorrichtung auf den Flaschenstopfen oder den Flaschenhals
aufsetzen, so dass sie in einer definierten Relativstellung festgehalten
werden kann. Mit Hilfe der Spanneinrichtung ist es möglich, in
einem Teil des Sicherungselements eine zusätzliche Zugspannung zu bewirken.
Das Sicherungselement, zum Beispiel eine Draft-Agraffe oder eine
um den Flaschenstopfen und den Flaschenhals gewickelte Schnur, kann
bereits im Normalzustand unter einer bestimmten Zugspannung stehen.
Die Spanneinrichtung bewirkt jedoch, dass zusätzlich zu der schon vorhandenen
Zugspannung eine weitere Zugspannung überlagert wird, die zu einer
deutlichen Überhöhung der
Zugspannung führt.
Sofern die zusätzliche
Zugspannung ausreichend groß genug
ist, wird ein Reißen
oder Brechen des Sicherungselements erreicht. Das Sicherungselement
lässt sich
daraufhin leicht entfernen.
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Zum
Aufbringen der Zugspannung wird der Fortsatz in die üblicherweise
am Ende eines verdrillten Bereichs vorhandenen Öse eingeführt. Ebenso kann der Fortsatz
auch an einer anderen Stelle, z. B. an der den Flaschenhals umgreifenden
Schlaufe der Agraffe eingeführt
werden. Durch das Bewegen des Fortsatzes mit Hilfe des Hebels kann
dann die erforderliche Zugspannung im Sicherungselement aufgebracht
werden, bis das Sicherungselement bricht.
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Der
Hebel kann relativ zu dem Korpus verschwenkbar sein. Dies ermöglicht ein
besonders einfaches Handhaben des Hebels mit nur einer Hand.
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Zweckmäßig ist
es dabei, wenn eine Schwenkachse des Hebels tangential zu einer
Mittelachse des Korpus verläuft.
Bei dieser Anordnung lässt
sich der Hebel in einer die Mittelachse des Korpus umfassenden Ebene
verschwenken.
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Wenn
der Korpus eine im Wesentlichen zylindrische Grundform aufweist,
lässt er
sich besonders einfach auf der Flasche aufsetzen.
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Der
Hebel kann relativ zu dem Korpus in Radialrichtung verschwenkt werden.
Dadurch kann erreicht werden, dass der Fortsatz von dem Korpus radial
wegbewegbar ist, wenn ein an dem Hebel vorgesehener Handgriffbereich
radial hin zu dem Korpus verschwenkt wird. Das Wegbewegen des in
der Öse steckenden
Fortsatzes von dem Korpus ermöglicht es
erst, die erforderliche Zugspannung in dem Sicherungselement zu
bewirken.
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Der
Fortsatz kann dornförmig
sein und eine Spitze aufweisen, die in die Öse oder die Schlaufe einführbar ist.
Mit Hilfe der Spitze ist es für
den Bediener sehr einfach, den Fortsatz in die Öse einzuführen. Durch den aufgrund der
Dornform zunehmenden Querschnitt des Fortsatzes ist schließlich ein
flächiges
Positionieren des Fortsatzes in der Öse möglich.
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Die
Befestigungseinrichtung kann wenigstens ein gegen den Flaschenstopfen
andrückbares Befestigungselement
aufweisen. Durch das Andrücken
des Befestigungselements gegen den Flaschenstopfen lässt sich
der Korpus auf dem Flaschenstopfen zusätzlich zentrieren und fixieren. Wenn
die Befestigungseinrichtung entsprechend ausgestaltet ist, wird
darüber
hinaus eine feste Verbindung zwischen dem Korpus und dem Flaschenstopfen
erreicht. Dadurch kann der Korpus auch genutzt werden, um zum Beispiel
den Flaschenstopfen aus dem Flaschenhals herauszuziehen oder zu
drehen. Der Außendurchmesser
des Korpus ist einiges größer als
der Durchmesser des Flaschenstopfens, so dass ein verbesser ter Hebel
erreicht wird, der es dem Bediener erleichtert, festsitzende Flaschenkorken
aus der Flasche zu lösen.
Dabei muss der Bediener lediglich das eine oder die mehreren Befestigungselemente
gegen den Flaschenstopfen andrücken,
um die gewünschte
Kraftverbindung zu erreichen und den Stopfen zu greifen bzw. festzuklemmen.
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Zusätzlich kann
das Befestigungselement der Befestigungseinrichtung an dem Hebel
angeordnet sein. Bei entsprechender Bewegung des Hebels drückt dann
dieses Befestigungselement gegen den Flaschenstopfen und sorgt dadurch
für eine
Kraftverbindung zwischen dem Korpus und dem Flaschenstopfen.
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Das
Befestigungselement kann insbesondere dann gegen den Flaschenstopfen
bewegt werden, wenn der an dem Hebel vorgesehene Handgriffbereich
radial hin zu dem Korpus verschwenkt wird.
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Durch
die Verschwenkbewegung des Bedieners mit Hilfe der Hand ist das
Befestigungselement dann derart gegen den Flaschenstopfen andrückbar, dass
eine von außen
auf den Korpus aufgebrachte Tangentialkraft wenigstens teilweise
auf den Stopfen übertragbar
ist. Dadurch kann eine nachfolgende Drehbewegung des Korpus auf
den Flaschenstopfen übertragen
werden, um diesen aus dem Flaschenhals herauszubewegen.
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Der
Handgriffbereich und der Fortsatz können bezüglich der Schwenkachse einander
gegenüberliegend
angeordnet sein. Die Schwenkachse ist dann zwischen dem Handgriffbereich
und dem Fortsatz vorgesehen.
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Der
Hangriffbereich und der Fortsatz sollten derart bemessen sein, dass
eine Bewegung des Handgriffbereichs eine Bewegung des Fortsatzes
bewirkt, die ausreichend groß ist,
um eine genügende Zugspannung
in dem Sicherungselement und damit ein Brechen des Sicherungselements
zu bewirken.
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Der
Hebel kann derart ausgestaltet sein, dass bei einem Bewegen des
Hebels das Spannen des Sicherungselements und das Andrücken des
Befestigungselements an dem Flaschenstopfen erfolgt. Somit wird
eine integrale Lösung
angegeben, bei der alle erforderlichen Bewegungen durch das einfache Bewegen
nur eines Hebels erreicht werden.
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Der
Korpus kann einen Flaschenstopfen-Aufnahmebereich zum Aufsetzen
auf den Flaschenstopfen aufweisen. Damit ist der Korpus gegenüber dem
Flaschenstopfen zentriert und positioniert. Umgekehrt kann der Korpus
nach Lösen
des Sicherungselements den Flaschenstopfen sichern bzw. einfangen.
Dadurch wird ein unkontrolliertes Austreten des Flaschenstopfens
aus dem Flaschenhals vermieden. Solange der Korpus vom Bediener auf
dem Flaschenstopfen gehalten wird, kann der Flaschenstopfen nicht
frei wegfliegen.
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Die
Spanneinrichtung kann bei einer Variante eine Klemmeinrichtung zum
Einklemmen und damit Festhalten des Sicherungselements an wenigstens
einer Stelle sowie eine Bewegungseinrichtung aufweisen, zum Bewegen
der Klemmeinrichtung in eine Spannrichtung, derart, dass die Zugspannung
in dem Teil des Sicherungselements entsteht.
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Die
Klemmeinrichtung gewährleistet
ein Einklemmen des Sicherungselements an einer vorgegebenen, geeigneten
Stelle. Dies kann zum Beispiel der Drahtfortsatz einer Agraffe sein,
der in bekannter Weise von der Flasche weggebogen werden muss, um
die Agraffe manuell zu öffnen.
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Wenn
das Ende des Agraffenfortsatzes durch die Klemmeinrichtung eingeklemmt
wird, kann die Bewegungseinrichtung die Klemmeinrichtung in Spannrichtung
bewegen, um in dem Fortsatz oder in sich daran anschließenden Teilen
der Agraffe die erhöhte
Zugspannung zu bewirken.
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Die
Klemmeinrichtung kann wenigstens zwei zueinander bewegbare Klemmelemente
aufweisen. Zwischen den beiden Klemmelementen lässt sich auf diese Weise einfach
das Sicherungselement einklemmen.
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Die
Klemmelemente können
auf einer gemeinsamen Achse mit Abstand zueinander derart angeordnet
sein, dass das Sicherungselement dazwischen platzierbar ist.
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Die
Klemmelemente können
einen Sicherungselement-Aufnahmebereich zum Aufnehmen des Sicherungselements
bilden, wobei der Sicherungselement-Aufnahmebereich und der im Korpus ausgebildete
Flaschenstopfen-Aufnahmebereich
zur gleichen Seite hin geöffnet
sind. Dadurch ist es möglich,
die gesamte Vorrichtung zum Beispiel von oben auf eine Flasche aufzusetzen.
Der Flaschenstopfen gleitet dabei in den Flaschenstopfen-Aufnahmebereich,
während
der vorher von der Flasche weggebogene Drahtfortsatz der Agraffe
in den Sicherungselement-Aufnahmebereich führbar ist. Auf diese Weise lässt sich
die Vorrichtung sehr einfach auf einer Flasche platzieren.
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Die
Klemmeinrichtung und die Bewegungseinrichtung können derart zusammenwirken,
dass die Klemmelemente wenigstens zeitweise zwei Bewegungen gleichzeitig
durchführen,
nämlich
eine Bewegung zueinander und eine Bewegung in Spannrichtung, insbesondere
in Richtung weg von der Flasche. Durch die Bewegung der Klemmelemente
zueinander wird das Einklemmen des dazwischen liegenden Sicherungselements
erreicht. Gleichzeitig oder nachgeschaltet können sich die Klemmelemente
von der Flasche wegbewegen, um das eingeklemmte Sicherungselement
zu spannen und die gewünschte
zusätzliche
Zugspannung im Sicherungselement zu erzeugen. Wenn die Bewegungen
miteinander gekoppelt sind, lässt
sich das Gerät
besonders einfach und effektiv bedienen.
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Der
Hebel kann die einzelnen Klemmelemente an ihrer jeweiligen, dem
jeweils gegenüberliegenden
Klemmelement bzw. dem dazwischen angeordneten Sicherungselement
abgewandten Rückseite
hintergreifen. Zwischen dem Hebel und den Klemmelementen kann eine
Keileinrichtung vorgesehen sein, wobei eine Bewegung des Hebels über die
Keileinrichtung auf die Rückseite
von wenigstens einem der Klemmelemente übertragen wird. Der Hebel wirkt somit
auf die Keileinrichtung, deren schräge Flächen die Bewegung des Hebels
winkelmäßig umlenken. So
kann zum Beispiel eine Bewegung des Hebels in eine senkrecht dazu
verlaufende Schließbewegung der
Klemmelemente übertragen
werden.
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Die
Klemmelemente können
scheibenförmig ausgebildet
sein und an ihrer dem einzuklemmenden Sicherungselement zugewandten
Innenseite eine Riffelung oder Aufrauhung tragen, um das Sicherungselement
besser greifen zu können.
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Der
Hebel kann derart ausgestaltet sein, dass bei einem Bewegen des
Hebels das Befestigen des Korpus an dem Flaschenstopfen erfolgt.
Wenn also der Hebel in eine entsprechende Richtung bewegt wird,
wird der Hebel oder ein daran ausgebildetes Element gegen den Flaschenstopfen
gedrückt, um
auf diese Weise die gesamte Vorrichtung, insbesondere aber den Korpus
fest an dem Flaschenstopfen zu halten. Dementsprechend kann der
Bediener durch Drehen oder Ziehen des Korpus eine starke Kraftwirkung
auf den Flaschenstopfen ausüben
und den Stopfen aus dem Flaschenhals herausheben.
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Es
kann eine Belastungseinrichtung vorgesehen sein, zum Aufbringen
einer zusätzlichen
Belastung auf das Sicherungselement. Bereits durch die Spanneinrichtung
wird eine erhöhte
Zugspannung im Sicherungselement erreicht. Sollte diese Zugspannung
jedoch nicht ausreichen, obwohl der Hebel bereits seine Endstellung
erreicht hat, muss das in dem gewünschten Teil bereits unter
einer hohen Spannung stehende Sicherungselement einer zusätzlichen
Kraft ausgesetzt werden. Diese Kraft wird durch die Belastungseinrichtung
ausgeübt,
deren Belastungselement gegen das Sicherungselement andrückbar ist.
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Das
Belastungselement kann relativ zu dem Korpus bewegbar sein, um in
Richtung des Sicherungselements bewegt werden zu können, ohne
den Korpus selbst bewegen zu müssen.
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Ein
Verfahren zum Lösen
eines Flaschenstopfens, der mit einem Sicherungselement an einer Flasche
befestigt ist, weist die Schritte auf:
- – Aufsetzen
eines zu einer Flaschenöffnervorrichtung
gehörenden
Korpus auf den Flaschenstopfen oder die Flasche;
- – Einführen eines
an einem relativ zu dem Korpus verschwenkbaren Hebel vorgesehenen
Fortsatzes in eine Öse
oder Schlaufe des Sicherungselements;
- – Verschwenken
des Hebels und dabei radiales Wegbewegen des Fortsatzes von dem
Korpus und damit Spannen von wenigstens einem Teil des Sicherungselements.
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Der
Schritt des Verschwenkens des Hebels kann ein Verschwenken eines
Handgriffsbereichs des Hebels in Richtung des Korpus aufweisen.
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Bei
einem Verschwenken des Hebels kann ein Befestigungselement derart
gegen den Flaschenstopfen gedrückt
werden, dass eine von außen
auf den Korpus aufgebrachte Tantentialkraft wenigstens teilweise
auf den Flaschenstopfen übertragbar
ist.
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Diese
und weitere Vorteile und Merkmale werden nachfolgend anhand von
Beispielen unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung einer Vorrichtung zum Lösen von Flaschenstopfen;
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2 eine
Perspektivansicht der Vorrichtung;
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3 eine
perspektivische Untersicht der Vorrichtung;
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4 eine
Untersicht der Vorrichtung;
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5 eine
Detailansicht der Unterseite der Vorrichtung;
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6 eine
schematische Seitenansicht einer Spanneinrichtung;
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7 eine
Vorderansicht der Spanneinrichtung;
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8 eine
Perspektivansicht eines Klemmelements; und
-
9 eine
andere Ausführungsform
der Vorrichtung in verschiedenen Ansichten.
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Die 1 bis 5 zeigen
eine Vorrichtung zum Lösen
von Flaschenstopfen, die mit einem Sicherungselement an einer Flasche
befestigt sind ("Champagnerflaschenöffner"). Der Flaschenöffner ist
im Verhältnis
zu dem oberen Rand einer Champagnerflasche 1 dargestellt,
in deren Flaschenöffnung ein
als Flaschenstopfen dienender, üblicher
Champagner- bzw. Sektkorken 2 eingesetzt ist. Der Korken 2 ist
in bekannter Weise durch ein als Sicherungselement dienendes und
als Agraffe bezeichnetes, in den Figuren nur teilweise dargestelltes
Drahtgeflecht gehalten. Von der Agraffe ist ein Drahtfortsatz 3 gezeigt, der
zunächst
an der Flaschenöffnung
und dem Korken 2 anliegt und den Korken 2 in der
Flaschenöffnung
hält. Üblicherweise
wird die Flasche 1 dadurch geöffnet, dass der Drahtfortsatz 3 an
einer an seinem Ende ausgebildeten Öse 3a mit der Hand
verdreht wird, bis die beiden miteinander verdrillten Drahtelemente
auseinander bewegt werden können.
Zum Öffnen
wird der Drahtfortsatz 3 in bekannter Weise nach unten
gebogen, so dass er in der in 1 gezeigten Weise
von der Flasche 1 horizontal wegsteht.
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In
dieser Stellung wird der Flaschenöffner über den Korken 2 und
den Drahtfortsatz 3 gestülpt, wie in 1 gezeigt.
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Der
Flaschenöffner
weist einen Korpus 4 mit einem Flaschenstopfen-Aufnahmebereich 5 auf,
der in der in 1 gezeigten Weise über den
Korken 2 geschoben werden kann. Mit Hilfe des Korpus 4 wird später, nach
Lösen der
Agraffe, der Korken 2 aus der Flasche 1 gezogen
bzw. gedreht. Es kann dementsprechend zweckmäßig sein, die Außenseite
des Korpus 4 aufzurauhen oder mit Griffmulden zu versehen,
um möglichst
viel Kraft des Bedieners auf den Korken 2 übertragen
zu können.
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An
dem Korpus 4 ist eine Spanneinrichtung 6 vorgesehen,
zum Spannen eines Teils der als Sicherungselement dienenden Agraffe
und damit Aufbringen einer Zugspannung in den betreffenden Teil
des Drahts der Agraffe. Die Zugspannung wird hier insbesondere in
einem Teil des Drahtfortsatzes 3 erzeugt, wie später noch
erläutert
wird.
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Weiterhin
ist an dem Korpus 4 eine später noch erläuterte Befestigungseinrichtung 7 zum
Halten des Korpus 4 an dem Korken 2 oder der Flasche 1 vorgesehen.
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Die
Spanneinrichtung 6 weist einen Hebel 8 auf, der
relativ zu dem Korpus 4 um eine Achse 9 verschwenkbar
ist. Der Hebel 8 wirkt auf eine in den 1 bis 5 nicht
im einzelnen dargestellte, jedoch später anhand der 6 bis 8 erläuterte Klemm-
und Bewegungseinrichtung.
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Nach
Aufsetzen des Flaschenöffners
in die in 1 gezeigte Stellung über den
Korken 2 und den Drahtfortsatz 3 kann der Hebel 8 aus
der in 1 gezeigten Stellung in Richtung des Korpus 4 verschwenkt
werden. Dabei ergreifen in den 1 bis 5 nicht
im einzelnen gezeigte, später
noch erläuterte
Klemmelemente 10 einen Teil des Drahtfortsatzes 3.
Bei weiterer Schwenkbewegung des Hebels 8 wird der Drahtfortsatz 3 gespannt,
bis er durch eine Überhöhung der
Zugspannung reisst.
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4 zeigt
diesen Zusammenhang in einer Untersicht. Dabei ist die Flasche 1 lediglich
als oberer Rest des Flaschenhalses dargestellt, wie auch in 1.
Der Drahtfortsatz 3 ist bereits durch die Klemmelemente 10 eingeklemmt
und wird von der Flasche 1 weggezogen, wie anhand der sich
vom Flaschenrand tangential erstreckenden Drahtstücke 11 erkennbar.
Im Bereich dieser Drahtstücke 11 bzw.
am Übergang
zum Drahtfortsatz 3 wirkt eine hohe Zugspannung, die durch
Kerbwirkungseinflüsse
noch verstärkt
werden kann. Bei weiterem Spannen des Drahtfortsatzes 3 durch
Andrücken
des Hebels 8 in Richtung des Korpus 4 bricht der
Draht. Der Draht wird dabei insbesondere an der Spitze des durch
die Drahtstücke 11 gebildeten
Dreiecks, also am Übergang
der einzelnen Drahtstücke 11 zu
dem Drahtfortsatz 3 reißen. An dieser Stelle sind
die Drahtstücke 11 in
bekannter Weise miteinander verzwirbelt und bilden so den Drahtfortsatz 3.
Da beim Verschließen der
Flasche 1 der Drahtfortsatz 3 nach dem Verzwirbeln
hochgebogen wird, um anschließend
durch eine Folienkappe abgedeckt zu werden, findet bereits eine
Belastung des Drahtmaterials und damit Schwächung statt. Um den Flaschenöffner aufsetzen
zu können,
muss der Bediener den Drahtfortsatz 3 nach Entfernen der
Folienkappe bzw. -kapsel wieder nach unten, in die in den Figuren
gezeigte horizontale Lage zurückbiegen.
Auch durch diesen Biegevorgang wird der Draht insbesondere in dem
oben angegeben Übergangsbereich
zwischen den einzelnen Drahtstücken 11 und
dem verzwirbelten Drahtfortsatz 3 zusätzlich ge schwächt. Beim
anschließenden
Ziehen des Drahtfortsatzes 3 von der Flasche 1 weg
ist es meist ohne besonderen Kraftaufwand möglich, den Draht zum Brechen
zu bringen.
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Sofern
die Spannwirkung jedoch nicht ausreicht und der Draht, nämlich die
Drahtstücke 11 oder der
Drahtfortsatz 3 der Belastung widerstehen, kann durch eine
Belastungseinrichtung 12 eine zusätzliche Belastung auf die Drahtstücke ausgeübt werden.
Die Belastungseinrichtung 12 ist insbesondere in den 3 bis 5 erkennbar.
Sie weist im Wesentlichen einen Dorn 13 auf, der an einem
Steg 14 gehalten ist. Der Steg 14 wird nach außen zu zwei
Bedienelementen 15 geführt.
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An
den Bedienelementen 15 kann der Bediener die Belastungseinrichtung 12 mitsamt
dem Steg 14 und dem Dorn 13 nach unten drücken, so
dass der Dorn 13 in das in 4 erkennbare,
durch die Drahtstücke 11 gebildete
Dreieck eingefahren werden kann. Durch Verdrehen des Korpus wird
der Dorn 13 gegen eines der Drahtstücke 11 gedrückt und
bringt eine zusätzliche
Kraft auf, die in dem Drahtstück 11 eine
weitere Erhöhung
der Zugspannung bewirkt, bis das Drahtstück 11 bricht.
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Der
Dorn 13 kann insbesondere nur hälftig, zum Beispiel als Halbkegel
ausgebildet sein. Dadurch bildet sich an seiner Mantelfläche eine
Kante, die wie die Schneide eines Messers gegen das zugeordnete
Drahtstück 11 bewegt
werden kann. Auf diese Weise lässt
sich die Zugspannung punktuell stark erhöhen.
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Die
Befestigungseinrichtung 7 dient dazu, den Korpus 4 fest
auf dem Korken 2 zu halten. Zu diesem Zweck weist die Befestigungseinrichtung
ein bewegliches Druckelement 16 auf, an dem der Bediener
zum Beispiel mit dem Daumen gegen den Flaschenkorken 2 drücken kann.
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Die
Gegenkraft wird durch einen Druckfortsatz 17 bewirkt, der
an dem Hebel 8 ausgebildet ist. Wenn der Bediener den Korpus 4 in
die Hand nimmt, kann er mit seinen Fingern den Hebel 8 gegen
den Korpus 4 andrücken.
Dabei werden nicht nur der Drahtfortsatz 3 und die Drahtstücke 11 gespannt. Gleichzeitig
drückt
der Bediener mit Daumen oder Handballen gegen das Druckelement 16 und
bewirkt ein Eindringen des Druckfortsatzes 17 in eine Öffnung 4a in
dem Korpus 4, derart, dass der Druckfortsatz 17 ebenfalls
gegen den Korken 2 drückt.
Dadurch wird der Korken 2 fest zwischen dem Druckelement 16 und
dem Druckfortsatz 17 eingeklemmt. Der Korken 2 kann
dann – nach
Brechen des Agraffendrahts – aus
der Flasche 1 herausgezogen bzw. gedreht werden, weil er
in dem Korpus 4 sicher und fest eingeklemmt ist.
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Je
nach Ausführungsform
genügt
es, nur ein Element, entweder das Druckelement 16 oder
den Druckfortsatz 17, vorzusehen.
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Wie
bereits erwähnt,
wurde die Spanneinrichtung 6 bisher nur prinzipiell erläutert. Nachfolgend
wird anhand der 6 bis 8 ein Beispiel
für ihre
Ausführung
beschrieben.
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6 zeigt
eine Seitenansicht auf die Spanneinrichtung 6 aus ähnlicher
Perspektive wie 1. 7 zeigt
eine Vorderansicht der Spanneinrichtung 6 aus Richtung
des in 6 gezeigten Pfeils A.
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6 zeigt
den um die Achse 9 schwenkbaren Hebel 8, an dem
der Druckfortsatz 17 ausgebildet ist. Der Hebel 8 öffnet sich
an seinem Ende im Bereich der Achse 9 in Form von Gabelelementen 8a, wie 7 zeigt.
Zwischen den Gabelelementen 8a sind zwei als Klemmelemente
dienende Scheiben 18 auf der Achse 9 angeordnet.
Die Scheiben sind auf der Achse 9 axial verschieblich.
In Umfangsrichtung sind sie innerhalb gewisser Grenzen auf der Achse 9 verdrehbar.
Zudem sind die Scheiben 18 konisch ausgeführt, so
dass der Drahtfortsatz 3 bei Aufsetzen des Flaschenöffners auf
die Flasche 1 zwischen die Scheiben 18 gleiten
kann, wie in 7 erkennbar.
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Die
beiden Scheiben 18 weisen auf ihrer Rückseite jeweils zwei sich über einen
Winkelbereich erstreckende Keilstücke 19 auf, wie in
der Perspektivdarstellung von 8 erkennbar.
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Die
gabelförmigen
Enden (Gabelelemente 8a) des Hebels 8 hintergreifen
die insgesamt vier Keilstücke 19 derart,
dass die Scheiben 18 bei einem Verschwenken des Hebels 8 durch
das Zusammenwirken der Gabelelemente 8a mit den Keilstücken 19 die
Scheiben 18 zueinander bewegt werden. Wenn dabei der Drahtfortsatz 3 in
der in 7 gezeigten Weise zwischen den Scheiben 18 platziert
ist, wird er eingeklemmt. Durch weiteres Verschwenken des Hebels 8 versuchen
die Scheiben 18 aufgrund der Kraftwirkung der Gabelelemente 8a,
dieser Bewegung zu folgen. Dadurch wird der zwischen den Scheiben 18 eingeklemmte
Drahtfortsatz 3 immer stärker gespannt, bis er schließlich bricht.
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Am
Hebel 8 kann ein keilförmiges
Trennelement 20 vorgesehen sein, mit dem die Scheiben 18 wieder
auseinander bewegt werden, wenn der Hebel 8 herabgeschwenkt
und die Spanneinrichtung geöffnet
wird.
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Das Öffnen kann
zusätzlich
durch eine Feder unterstützt
werden, die zum Beispiel den Hebel 8 herabdrückt.
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Anstelle
der in den 6 bis 8 beschriebenen
Spanneinrichtung können
ohne weiteres auch andere Spanneinrichtungen genutzt werden, um
die gewünschte
Zugspannung in dem Draht der Agraffe bzw. einer Verschnürung (insbesondere
bei Proseccoflaschen) zu erreichen. Ebenso ist es möglich, getrennte
Bewegungen (Einklemmen des Sicherungselements, wie zum Beispiel
der Agraffe; Erzeugen der Zugspannung im Sicherungselement) durch
getrennte Elemente zu erreichen. Ebenso kann das Befestigen des
Korpus 4 auf dem Korken 2 auch getrennt von einer
Bewegung des Hebels 8 erfolgen. Zum Beispiel kann ein getrennter
Hebel oder eine Art Schraubzwinge oder Zange vorgesehen werden.
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9 zeigt
eine Variante des Flaschenöffners
in verschiedenen Ansichten, nämlich
a) in Hauptschnittdarstellung; b) in linker Seitenansicht, c) in
Untersicht und d) in perspektivischer Untersicht. Dabei sind funktionsmäßig gleiche
oder ähnliche Bauelemente
mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet wie in den oben beschriebenen
Figuren.
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An
dem von der Hand des Bedieners zur haltenden Korpus 4 ist
der Hebel 8 über
eine Schwenkachse 9 verschwenkbar gehalten. Der Hebel 8 weist einen
Handgriffbereich 30 und einen bezüglich der Schwenkachse 9 gegenüberliegend
angeordneten dornförmigen
Fortsatz 31 auf. Weiterhin ist auf einer radial innenliegenden
Seite des Hebels 8 eine als Befestigungselement dienende
Nase 32 ausgebildet.
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Zur
Verwendung des Flaschenöffners
wird der Hebel 8 in die in 9a mit
Volllinie ausgezogene Stellung ausgeklappt und der Fortsatz 31 in
die Öse 3a am
Ende der verdrillten Drahtstücke
der Agraffe eingeführt.
Gleichzeitig mit dieser Bewegung kann der Korpus 4 auf
das Flaschenende und insbesondere auf den in 9 nicht
gezeigten Flaschenstopfen aufgesetzt werden.
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Nachfolgend
wird der Handgriffbereich 30 des Hebels 8 radial
nach innen, in Richtung des Korpus 4 bewegt, so dass er
am Ende die in 9a in gestrichelten
Linien gezeigte Stellung einnimmt. Dadurch verlagert sich auch die
Position des Fortsatzes 31 in die in 9a gestrichelt
eingezeichnete Lage. Der Draht der Öse 3a befindet sich
dabei vorzugsweise in einer Ausnehmung 33, die an dem dornförmigen Fortsatz 31 ausgebildet
ist. Dadurch wird die Öse 3a sicher
geführt.
Die Ausnehmung 33 bildet eine Art Anschlag zum Halten des
Agraffendrahtes.
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Aufgrund
der nur geringen Dehnbarkeit des Agraffendrahtes bricht der Draht
während
der Bewegung des Hebels 8, so dass die Agraffe vom Flaschenhals
gelöst
werden kann.
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Gleichzeitig
mit der Bewegung des Hebels 8 wird auch die Nase 32 in
Richtung des Flaschenstopfens verschwenkt. Da der Flaschenstopfen
im Regelfall – jedenfalls
bei höherwertigen
Getränken
wie z. B. Champagner oder Sekt – aus
elastischem Kork besteht, kann die Nase 32 in den Flaschenstopfen
elastisch eindringen. Dadurch wird eine formschlüssige, zumindest aber reibschlüssige Verbindung
zwischen der Nase 32 und dem Flaschenstopfen geschaffen. Bei
einem nachfolgenden Verdrehen des Korpus 4 wird eine vom
Bediener außen
auf den Korpus 4 aufgebrachte Tangentialkraft über die
Nase 32 auf den Flaschenstopfen übertragen, der damit aus der
Flasche sicher herausgedreht werden kann.
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Wie
bei der oben beschriebenen Ausführungsform
wird dabei der Flaschenstopfen in dem Korpus und insbesondere in
dem Flaschenstopfen-Aufnahmebereich 5 sicher gehalten,
so dass er nicht wegfliegen kann.
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Dem
erfindungsgemäßen Flaschenöffner liegt
der Gedanke zugrunde, einen Teil des Sicherungselements, z. B. den
Drahtfortsatz 3 oder die Öse 3a, von dem Flaschenhals
wegzuziehen und auf diese Weise das Sicherungselement zum Brechen
zu bringen.