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Die
Erfindung betrifft die Zuführung verschiedener Munitionstypen
aus unterschiedlichen Munitionsbehältern über
einen gemeinsamen Rotor an eine Waffe, wobei wenigstens zwei verschiedene
Munitionstypen der Waffe aus derselben Richtung einem Verschluss
oder dergleichen vorgelegt werden.
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Aus
der
DE 36 29 307 C1 ist
ein Doppelpatronen-Wechselzuführer für ungegurtete
Munition einer als Gasdrucklader konzipierten automatischen Maschinenwaffe
für zwei fremd angetriebene Patronenzuführbänder
bekannt. Gegenüber anderen Doppelpatronen-Zuführern
unterscheidet sich dieser Zuführer dadurch, dass zu beiden
Seiten eines Rotors zwischen diesem und den waffenseitigen Enden
der Bänder je ein Sternrad vorgesehen ist, wobei der Rotor
mit den beiden Sternrädern und den beiden Förderbändern über
ein Wechselgetriebe verbunden ist. Dem Wechselgetriebe ist ein Steuerelement
zugeordnet, das bei einem Wechsel der zu verschießenden
Munition den Rücktransport der in Ansetzposition befindlichen
Patrone in das jeweilige Sternrad veranlasst.
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Mit
der
DE 689 05 739
T2 (
EP 0 362
064 B1 ) wird eine automatische Schnellfeuer-Revolverwaffe offenbart,
bei welcher das Munitionszuführungssystem eine Sternwelle
aufweist, die sich in der Verlängerung der Achse des Revolverkopfes
befindet und mit diesem drehbar verbunden ist. Eingebunden ist dabei
ein fester Abstreifer, der zwischen die Sternwelle und einem Zuführungsstern
gesetzt ist, um die Patronen von den Gurtgliedern des Gurtes zu
trennen. Der Zuführungsstern wird durch die Sternwelle drehend
angetrieben.
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Mit
der
DE 32 11 416 C2 wird
ein Munitionszuführer für eine Doppelrohrwaffe
beansprucht. Eine weitere Patronenzuführeinrichtung ist
aus der
DE 30 40 798
C2 bekannt.
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Die
Zuführung der Munition bei der als Bushmaster bekannten
automatischen Waffe erfolgt seitlich aus einer Richtung. Zugeführt
wird die Munition aus zwei Munitionskanälen, wobei über
eine Weiche die Munition durch so genannte Entgurtersterne in den
gemeinsamen Ro tor gedrückt wird, die ausgewählt
worden ist. Die beiden Sterne drehen sich zueinander in entgegen
gesetzter Richtung, so dass auch hier die Munition wechselseitig
eingelegt wird.
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Die
Erfindung stellt sich die Aufgabe, unterschiedliche Munitionstypen
bzw. -arten aus verschiedenen Munitionsbehältern auf einen
gemeinsamen Rotor zu bringen, die dann einer Waffe bzw. einem Patronenlager
zugeführt werden.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte
Ausführungen sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
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Der
Erfindung liegt die Idee zugrunde, zwei oder wenigstens drei oder
vier in verschiedenen Munitionsbehältern, -kanälen
oder dergleichen befindlichen Munitionsarten über einen
gemeinsamen Antrieb einem Rotor vorzulegen, wobei ein kraftloses Einlegen
in den Rotor favorisiert wird. Das Einlegen der Munition aus den
verschiedenen Munitionsbehältern und/oder -kanälen
in den Rotor erfolgt dabei beispielsweise in Uhrzeigersinn und/oder
entgegen.
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Das
Problem, welches es zu lösen galt, lag darin, dass die
verschiedenen Munitionen aus verschiedenen Positionen zum Rotor
in diesen eingelegt werden müssen. Dieses Problem wurde
dadurch gelöst, dass die Einlegesterne als Halbsterne ausgeführt
sind, die mit dem Rotor synchronisiert werden und dass jede Munition
innerhalb des Rotors an verschiedenen Rotorpositionen zum Einliegen
kommt. Dies hat unter anderem den Vorteil, dass immer nur eine Munition
im Rotor liegen kann und dass mit Umschalten auf einen anderen Munitionskanal
gewährleistet ist, dass keine falsche Munition im Rotor
zum Liegen kommt und verschossen wird. Der Rotor legt dann beispielsweise
für das Zuführen der Munition zum Verschuss aus
dem ersten Kanal einen kürzeren Weg zurück, als
für das Zuführen der Munition zum Verschuss aus
dem zweiten Kanal. Der nicht benötigte Einlegester ist
mechanisch vom Antrieb getrennt. Die Synchronisation zwischen Rotor
und Einlegesterne selbst erfolgt vorrangig mechanisch, eine elektronische Überwachung
kann vorgesehen werden.
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Zugeführt
werden können beispielsweise zwei Munitionsarten in gegurteter
Form und eine Munitionsart in ungegurteter Form oder mehrere gegurtete
oder mehrere ungegurtete Munitionsarten, je nach dem, wie viel Platz
für den Zuführer an der Waffe vorgesehen ist.
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Verwendet
wird eine Rotorwelle mit einer vorzugsweise 3-Gang-Klauenkupplung,
angetrieben von einem Rotormotor. Die Klauenkupplung wird ihrerseits
durch eine Steuerwalze bzw. Schaltwelle betrieben. Alle drei Zahnräder
für das Zuführen der wenigstens drei Munitions sorten
sind vorzugsweise stetig im Eingriff mit der Rotorwelle, im Krafteingriff
ist jedoch nur das Zahnrad, welches für die Zuführung
der ausgewählten Munition zuständig ist. Dieser
Krafteingriff wird durch die jeweilige Klauenkupplung an der Rotorwelle
realisiert.
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Die
Rotorwelle ist des Weiteren über ein Gestänge
mit einer 2-er Kupplung und einer, hier Entgurterwelle genannten
Welle verbunden, die ihrerseits von einem Booster angetrieben wird.
Durch diesen wird der jeweilige (gegurtete) Munitionskanal angewählt,
der entsprechende Entgurter- und Einlegestern betrieben und die
Munition über den betriebenen Einlegestern in den Rotor
gelegt. Eine Steuerwalze sorgt auch hier dafür, dass nur
ein Zahnrad im Krafteingriff mit der Entgurterwelle ist.
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Mit
Zahnrädern wird die jeweilige Übersetzung realisiert,
die notwendig ist, den Rotor und die Einlegesterne/Entgurtersterne
so zueinander auszurichten, auch zeitlich, dass stets nur die angewählte Munitionsart
durch die Einlegesterne in den Rotor gelegt wird.
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Anhand
eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung
näher erläutert werden.
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Es
zeigt:
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1 eine
Darstellung eines Zuführers in einer Draufsicht,
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2 eine
Darstellung der Zuführung der Munition in Schussrichtung,
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3 eine
Darstellung der Zuführung der Munition in Sicht zum Verschluss,
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4 eine
vergrößerte Darstellung des Antriebes für
die Zuführung,
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5 eine
Draufsichtdarstellung der Rotorwelle mit Klauenkupplung,
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6 eine
vergrößerte Darstellung aus 5,
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7 eine
Darstellung der Steuerwalze der Rotorwelle.
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Mit 1 ist
in 1 ein Zuführer für beispielsweise
drei verschiedene Munitionsarten M1, M2, M3 (letztere hier nicht
erkennbar) gekennzeichnet. Der Zuführer 1 weist
dazu sechs Sterne S1 bis S6 auf (2, 3).
Der Stern S1 ist dabei der Rotor 2, durch welchen die Munition
M1, M2, M3 vor einen Verschluss 3 gelegt wird. Die Munitionen
M1 und M2 weisen Gurt glieder 4 auf. Ein gemeinsamer Antrieb 5 übernimmt
die Zuführung der Munition M1, M2, M3 vor den Verschluss 3.
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2 und 3 zeigen
den Antrieb 5 für die drei Munitionsarten M1,
M2, M3 in einer kompakten Darstellung. Der Zuführer 1 wird
in eine Rotorseite 7 und in eine so genannte Entgurterseite 8 untergliedert.
Die Entgurterseite 8 ist getriebetechnisch unabhängig
von der Rotorseite 7 und über eine Zahnstange 9,
welche die Kupplungen 10, 11 betätigt,
miteinander verbunden (ermöglicht eine modulare Bauweise
des Zuführers 1).
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Der
Antrieb 5 des Zuführers 1 umfasst im
bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Rotorwelle 12 (S1)
mit einer 3-Gang-Klauenkupplung 10, die über die
Zahnstange 9 mit einer 2-Gang-Klauenkupplung 11 und
der Entgurterwelle 13 funktional gekuppelt wird. Die Entgurterwelle 13 wird
ihrerseits durch einen Motor (Booster-nicht näher dargestellt)
angetrieben. Mit S6 sind der Einlegestern für die Munition
M3, mit S3 der Einlegestern für die Munition M2 und mit S2
der Einlegestern für die Munition M1 gekennzeichnet. Die
Einlegesterne S6, S3 und S2 sind auf den Rotor 2 (S1) derart
abgestimmt, dass die Munition vom Einlegestern in den Rotor 2 gelegt
wird, die vom Bediener angewählt worden ist.
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4 zeigt
eine vergrößerte Darstellung des Antriebes 5 mit
der Rotorwelle 12 und der 3-Gang-Klauenkupplung 10,
einem Getriebe 14 (Kupplung) sowie der Zahnstange bzw.
Gestänge 9. Die 3-Gang-Klauenkupplung 10 steht
ihrerseits mit Zahnrädern Z1, Z2, Z3 des Getriebes 14 im
Eingriff, wobei eine kraftschlüssige Verbindung mit dem Zahnrad
erfolgt, welches die ausgewählte Munitionsart M1, M2, M3
repräsentiert.
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Der
mechanische Krafteingriff der Klauen 15 (5)
der Klauenkupplung 10 wird durch eine Schaltwelle 16 geschaffen,
die hier als Steuerwalze ausgeführt ist (7).
Die anderen Zahnräder werden durch ein Mittel 17 (6)
an den Klauen 15 blockiert.
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Die
Zahnstange 9 ist andererseits mit der 2-er Kupplung 11 verbunden,
die ebenfalls eine Klauenkupplung, hier eine 2-Gang-Kupplung, beinhaltet. Auch
diese 2-er Kupplung 11 wird von einer Steuerwalze 18 betrieben
(nicht weiter dargestellt), so dass die Kupplung 11 mit
dem Zahnrad Z4, Z5 des Getriebes 19 kraftschlüssig
verbunden wird, welche den Entgurterstern S4, S5 und Einlegestern
S2, S3 funktionsmäßig in das System einbinden
und damit die entsprechende Munition M1, M2, die angewählt
worden ist, aus dem entsprechenden Munitionskanal dem System zugeführt
wird.
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Die
dreier Kupplung 10 bestimmt den Zuführtakt für
M1, M2 oder M3, die zweier Kupplung 11 das Einlegen von
M1 oder M2 in einen jeweiligen Einlegestern S2, S3 und über
diesen in den gemeinsamen Rotor 2.
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7 stellt
eine der beiden Steuerwalzen 6 dar. Die Steuerkurven St
1, St 2, St 3 bestimmen den Eingriff der Klauen in die Rotorwelle 12 und
damit den Eingriff in das entsprechende Zahnrad Z1, Z2, Z3 zur Verbindung
mit der Rotorwelle 12. Dargestellt in der Ansicht 5 ist
der Eingriff der Klauen in das mittlere Zahnrad (Anwahl der Munition
M1) in der Rotorwelle 12. Dadurch wird durch die Rotorwelle 12 das Zahnrad
Z2 angetrieben, was gleichbedeutend damit ist, dass die Munition
M1 aus dem ersten Munitionskanal dem Rotor 2 zuzuführen
ist. Entsprechend ist das Zahnrad Z4 mit dem Entgurterstern S4 im
Eingriff und wird der Einlegstern S2 betrieben.
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Der Ablauf der Zuführung ist
wie folgt:
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Durch
einen Bediener wird beispielsweise die Zuführung der Munition
M1 angewählt. Dabei kommt die mittlere Klaue 15 mit
der Rotorwelle 12 in Eingriff und damit das Zahnrad Z2.
Gleichzeitig wird über das Gestänge 9 und
das Zahnrad Z4 der Entgurterstern S4 vom Booster angetrieben und
der Einlegestern S2 angesprochen, so dass die Munition M1 entgurtet
und über den Einlegestern S2 in den Rotor 2 (S1)
gelegt wird. Die Zahnräder Z1, Z3 des Getriebes 14 sind
außer Eingriff, wie auch das Zahnrad Z5 des Getriebes 19.
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Der
Rotor 2 kann entsprechend der Munitionsauswahl eine definierte
Stellung einnehmen: 0, 60, 120, 180, 240 oder 360 Grad. Der Booster
muss seinerseits dazu eine Stellung 0, 180 oder 360 Grad einzunehmen.
Bezüglich der dritten Munitionsart M3 bleibt der Booster
unbestromt.
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Die
Funktion des Zuführers 1 als auch das Zusammenspiel
mit der Waffe (nicht näher dargestellt) kann durch Sensoren überwacht
werden. Die Motore weisen dazu zumindest einen Encoder und/oder
Resolver auf.
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Überwacht
wird als erstes ein Leerlauf. Für den Zustand Leerlauf
gilt neben der Prüfung der exakten Munitionswahl (M1, M2
oder M3), die Prüfung des Rotor-Encoders, der entsprechend
der Munitionsauswahl eine definierte Stellung 0, 60, 120, 180, 240
oder 360 Grad eingenommen haben muss. Der Booster-Encoder hat seinerseits
dazu eine Stellung 0, 180 oder 360 Grad einzunehmen.
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Mit
Schießbereit bzw. dem diskreten Kommando „Feuer"
wird die gewählte Munition M1, M2, M3 durch Drehung des
Rotors 2 in die Zuführposition gefördert.
Die Drehung wird beendet durch Erreichen der Zuführposition,
in welcher eine Übereinstimmung von Encoderwert und Überwachung
Rotorsignal bestätigt wird. Der Rotor 2 wird auf
dieser Position gehalten und der Boostermotor und ein weiterer Waffenmotor
(nicht näher dargestellt) werden gestartet. Der Boostermotor
dreht je nach Signal „Munition x ist gewählt"
den Stern S4 für die Munition M1 oder S5 für die
Munition M2 um 90 Grad in der Zeit, die der vorgegebenen Kadenz
entspricht. Ist Munition M3 gewählt, dreht sich der Boostermotor
nicht.
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Der
Waffenmotor wird gestartet und läuft mit vorgegebenen Werten.
Mit dem Signal „Verschluss verriegelt" wird ein Schlagbolzen
im Verschluss freigegeben und im Normalfall die zugeführte
Patrone gezündet. Das Zünden wird über
den Waffenrücklauf detektiert und das Signal „Schuss"
erzeugt. Mit diesem Signal läuft der Waffenmotor weiter
bis das Signal „Verschluss hinten" vorhanden ist (nicht
weiter dargestellt).
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Für
das Ausbleiben des Signals „Schuss" wird über
einem Zeitfenster eine Überwachung angeregt. Erscheint
es nicht innerhalb des Zeitfensters, kann diese angezeigt und ein
Signal erzeugt werden, welches den Waffenmotor zumindest kurzzeitig
unterbricht.
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Bei
Einzelfeuer erfolgt nach jedem Schuss die Rückkehr aus
dem Zustand „Abfeuern" in den Zustand „Schießbereit".
Ein erneuter Schuss wird erst durch ein neues Kommando „Feuer"
ausgelöst. Bei einem Feuerstoß (Serien- oder Dauerfeuer)
verbleibt die Waffe im Zustand „Abfeuern" bis die eingestellte Anzahl
Schuss erreicht ist oder das Kommando „Feuer" abfällt.
Diese werden gezählt beispielsweise durch Zählen
des Signals „Schuss".
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Liegt
im Waffensystem ein Versager vor (fehlen des Signals „Schuss"),
bleibt der Verschluss 3 verriegelt und wird erst nach einer
Zeit y, die eingestellt werden kann, entriegelt. Dies kann beispielsweise
dadurch erfolgen, dass ein Magnet angesteuert wird, der dann ein
Weiterlaufen des Waffenmotors zulässt, so dass der Versager
dann wie eine normale Hülse aus dem Waffensystem transportiert
werden kann.
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Das
Signal zur Munitionsumschaltung kann jederzeit generiert werden.
Die Durchführung der Umschaltung erfolgt nach Erreichen
des Zustandes „Schießbereit". Überprüft
wird abhängig von der Munitionswahl, ob Munition in dem
zuständigen Stern S2 oder S3 oder S6 vorhanden ist. Bei
Vorhandensein der Munition wird der Zustand „ Abfeuern"
für die Dauer der Umschaltung gesperrt. Zeitgleich wird ein
Signal „Umschalten auf Munition x" generiert und auf die
Rückmeldung gewartet. Ist keine Munition vorhanden, wird
ein Fehlersignal generiert. Das System kann dann in den Zustand „Schießbereit"
geführt werden.
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Der
beschriebene Zuführer 1 ist so ausgelegt, dass
auch eine vierte Munition dem Rotor 2 zuführbar
ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3629307
C1 [0002]
- - DE 68905739 T2 [0003]
- - EP 0362064 B1 [0003]
- - DE 3211416 C2 [0004]
- - DE 3040798 C2 [0004]