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Die
Erfindung betrifft einen Bodenablauf gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
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Es
ist bekannt, dass die Anordnung von Bodenabläufen in Zwischendecken, in
Balkon- oder Terassendecken oder in dünnen Badezimmerböden Probleme
bereitet, da für
den Einbau des Bodenablauf nur die durch die Decken oder Böden gegebene begrenzte
Höhe zur
Verfügung
steht. Dieses Problem stellt sich besonders für den Einsatz von Bodenabläufen im
Zusammenhang mit schwellenlosen Duschen, insbesondere im Bereich
von Krankenhäusern
und Altenheimen dar. Diese schwellenlosen Duschbereiche weisen keine
Duschwanne auf. Der Grund hierfür
liegt in der problemlosen Erreichbarkeit der Dusche für Kranke,
Behinderte und ältere
Menschen – auch
mit einem Krankenfahrstuhl. Um trotzdem eine funktionierende Entwässerung
des Bodens zu gewährleisten,
muss zumindest im Bereich der Dusche die Bodenfläche um ca. 20 mm gegenüber dem
sonstigen Bodenniveau abgesenkt werden. Das führt dazu, dass die verfügbare Aufbauhöhe des Bodens
oberhalb des Rohbodens stark reduziert wird. Um dieser Problematik
zu begegnen, ist es üblich, bei
derartigen Einbausituationen den Bodengully und die Entwässerungsleitungen
durch den Boden in das darunter liegende Gebäudegeschoss zu führen. Hierzu
muss der Boden eine entsprechende Aussparung bzw. Kernbohrung enthalten.
Nach dem Einbau des Bodenablaufs ist es dann noch erforderlich,
die verbleibenden Öffnungen
der Aussparung aus Schallschutz- und Brandschutzgründen aufwendig
zu schließen.
Die geschilderte Einbausituation setzt weiterhin voraus, dass im
Deckenbereich des unter dem Bodenablauf liegenden Raums die erforderlichen
Installationsmöglichkeiten
bestehen.
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Bei
Gebäudeneubauten
werden in manchen Fällen
auch Bodengullys mit seitlichem Abgang eingesetzt. In diesen Fällen ist
allerdings auch eine Vertiefung im Rohboden erforderlich, da aufgrund
der Größe derartiger
Abläufe
eine Platzierung innerhalb der üblichen
Estrichhöhe
nicht möglich
ist. Dies ist wiederum bedingt durch die vorgeschriebene Sperrwasserhöhe eines
bei solchen Bodenabläufen
eingesetzten Geruchverschlusses von mindestens 50 mm in öffentlichen
Gebäuden
und von 30 mm in privaten Gebäuden.
Derartige Aussparungen müssen
beim Betonieren der Rohdecke bereits vorgesehen werden.
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Zu
den geschilderten Problemen und erforderlichen finanziellen Aufwendungen
kommt beim Einsatz werksmäßig vorgefertigter
Bäder noch
das Problem hinzu, dass in den Bodenelementen dieser Bäder der
Bodenablauf ja bereits vorhanden ist und die Aussparungen in den
Decken bzw. die Kernbohrungen exakt zu den Bodenelementen passen
müssen.
Dieser Sachverhalt erlangt noch größere Bedeutung, wenn aufgrund
der Einbausituation durch vorhandene Gebäudewände weitere Fixpunkte hinzukommen.
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Es
sind bereits verschiedene Vorschläge für Bodenabläufe mit reduzierter Bauhöhe und reduzierter
Baulänge
gemacht worden. So ist aus der
DE 27 55 174 C3 ein Bodenablauf mit seitlich
abgehendem Ablaufrohrstutzen und mit einem Geruchverschluss sowie
einem in das Ablaufgehäuse
eingehängten und
gegenüber
diesem abgedichteten, einen Teil des Geruchverschlusses bildenden
Feststoffsammler bekannt, der mit seitlichen Durchflussöffnungen
und einer außerhalb
und im Abstand davon angeordneten, nach unten gerichteten, die Kante
des Geruchverschlusses bildenden Schürze versehen ist. Eine eine Überlaufkante
des Geruchverschlusses bildende Stauwand ist im Abstand vor dem
in Höhe
des Gehäusebodens
abgehenden Ablaufrohrstutzen angeordnet und geht vom Gehäuseboden
aus und bildet mit den Gehäusewänden einen
Schacht, in den der Feststoffsammler mit seiner Schürze eintaucht.
Der Feststoffsammler ist an drei Seiten mit der Schürze und
den dahinter liegenden Durchflussöffnungen ausgestattet. Die
vierte Seite des Feststoffsammlers liegt benachbart zur Stauwand
und verläuft
oberhalb der Stauwand gekrümmt
und schräg.
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Aus
der
DE 36 39 285 C2 ist
ein Bodenablauf mit einer oberseitigen, von einem Aufsetzrand umgebenen
Zulauföffnung
und einem Boden mit einem senkrechten oder seitlichen Auslauf und
einem Geruchverschluss bekannt, der ein inneres Ablaufrohrstück und eine
auf dessen oberes Ende überlappend aufgesteckte
Geruchverschlussglocke aufweist, die mit dem Ablaufrohrstück einen
bis durch das Ablaufrohrstück
verlaufenden Geruchverschluss-Durchgangskanal begrenzt, der in Strömungsrichtung
zum Auslauf einen allmählich
bis zu einem Engstellenabschnitt abnehmenden und vom Engstellenabschnitt bis
in den Auslaufzunehmenden Querschnittsverlauf aufweist. Das obere
Ende des Ablaufrohrstücks
weist eine bis zu dem anschließenden
Engstellenabschnitt verlaufende Rundung auf. Das untere Ende des
Ablaufrohrstücks
besitzt eine trichterförmige
Aufweitung. Die Rundung mit dem Engstellenabschnitt und der trichterförmigen Aufweitung
bilden eine Art Venturidüse.
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Durch
die
DE 42 38 059 C2 ist
ein Bodenablauf mit einem einsetzbaren Geruchverschluss und einem
in den Geruchverschluss integrierten Rückstauverschluss bekannt. Der
Rückstauverschluss
ist als annähernd
horizontal eingeschobener Einsatz herausnehmbar in einem im Geruchverschluss
vorgesehenen Stecksitz positioniert und im eingebauten Zustand des
Geruchverschlusses selbst festgelegt.
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Aus
der
DE 78 25 187 U1 ist
ein Bodenwasserablauf, insbesondere Badablauf mit Geruchverschluss,
bekannt, bestehend aus einem Ablaufgehäuse mit seitlichem Ablaufstutzen
und einem den Einlaufrost tragenden Aufsatzstück. Ggf. kann zwischen Aufsatzstück und Ablaufgehäuse eine
Zwischenrosette eingefügt
werden. Das Ablaufgehäuse besitzt
einen ebenen Topfboden in Verlängerung
der Unterseite des Ablaufstutzens. Im Ablaufgehäuse ist ein nach oben offener
Durchlauftopf abgedichtet lagegesichert angeordnet, der in seinem
mit Abstand oberhalb des Topfbodens liegenden Boden einen nach oben
strebenden Einlaufrohrstutzen aufweist. Im Durchlauftopf ist eine
Geruchverschlussglocke über
den Einlaufrohrstutzen gestülpt
und formschlüssig
lösbar
festgelegt, wobei zwischen dem unteren Geruchverschlussglockenrand
und dem Durchlauftopfboden sowie zwischen dem oben liegenden Rand
des Ablaufrohrstutzens und der Geruchverschlussglocke Einlaufspalte
für vom
Einlaufrost zulaufendes Abwasser ausgespart sind.
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Durch
die
EP 1 571 269 B1 ist
ein Abwasserablauf, insbesondere Keller-, Bad- oder Deckenablauf,
mit einem zumindest eine seitliche Ablauföffnung aufweisenden Ablaufbehälter bekannt,
in dem eine Geruchverschluss-Vorrichtung
mit einer vorbestimmten Geruchverschlusshöhe vorgesehen ist. Die Geruchverschluss-Vorrichtung
umfasst zwei in einem Strömungsweg
zur Ablauföffnung
und in Horizontalrichtung nebeneinander angeordnete Geruchverschlüsse jeweils
mit einer wirksamen Teil-Geruchverschlusshöhe kleiner als die bestimmte
Geruchverschlusshöhe,
von denen jeder oberhalb einer unten platzierten Überströmschwelle
wirksam ist, und die mit ihren Teil-Geruchverschluss-Höhen gemeinsam die vorbestimmte
Geruchverschlusshöhe
definieren. Der eine Geruchverschluss ist ein erster Glocken-Geruchverschluss
und der andere ein Tauchwand-Geruchverschluss oder ein zweiter Glocken-Geruchverschluss,
wobei der erste Glocken-Geruchverschluss
eine von der Überströmschwelle
aufsteigende, oben offene Steigwand und eine über die Steigwand außen nach
unten greifende Glockenwand aufweist. Der andere Geruchverschluss
weist eine nach unten bis zur Überströmschwelle
führende
Tauchwand und eine gegenüber der
Unterströmschwelle
hoch gesetzte Überlaufschwelle
auf.
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Aus
der
DE 295 17 550
U1 ist ein Bodenablauf mit herausnehmbarem Geruchverschluss
bekannt, der ebenfalls eine in der Höhe gedrängte Bau weise aufweisen soll.
Der Geruchverschluss dieses Bodenablaufs besteht aus einem mit einem äußeren Flanschring
versehenen inneren Durchlaufrohrstück und einem dieses von unten
umgreifenden Wassertopf. Der Boden des Ablaufgehäuses ist in dem die Auslauföffnung aufweisenden
Abschnitt unter etwa 45° ansteigend
ausgebildet. Im oberen Bereich des Ablaufgehäuses ist ein horizontal verlaufender
Absatz mit einer kreisrunden Öffnung
zum Einsetzen des Geruchverschlussteils vorgesehen. Die Auslauföffnung und
der Absatz sind derart zueinander angeordnet, dass das Geruchverschlussteil
zumindest mit einem Teil des Wassertopfes durch die Auslauföffnung in
den angeschlossenen Ablaufrohrstutzen ragt.
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Die
DE 103 06 120 A1 offenbart
einen bodenbündigen
Duschplatz mit einem gattungsgemäßen Bodenablauf,
der einen Ablaufkörper
in Form eines Hohlkörpers
mit einer Wand und einem Boden aufweist und der mit wenigstens einem
Zulauf und mit wenigstens einer seitlichen Ablauföffnung versehen
ist. Der Hohlkörper
weist einen Deckel auf, der einen die Wand des Hohlkörpers überragenden
Deckelrand besitzt. Der Bodenablauf besitzt eine geringe Bauhöhe und lässt sich
gut bodenbündig
in eine Estrichdecke installieren und einfach an ein Hauptabflussrohr
anschließen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den gattungsgemäßen Bodenablauf
dahingehend weiter zu bilden, dass er bei Beibehaltung der für einen
Einbau in vorhandene Estrichhöhen
und Bodenelementhöhen
unter Vermeidung von Eingriffen in den Rohboden erforderlichen geringen
Bauhöhe
eine höhenmäßige Anpassung
an vorhandene Bodenbeläge
und zugleich eine verbesserte Dichtigkeit ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte
und zweckmäßige Weiterbildungen
der Aufgabenlösung
sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Die
Erfindung soll nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung, die einen Schnitt
durch die Einbausituation bei Verwendung des erfindungsgemäßen Bodenablaufs
zeigt, näher
erläutert
werden.
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Die
Zeichnung zeigt eine Decke 2, bestehend aus einer Rohdecke 4,
einer Estrichschicht 6 oder einem Bodenelement sowie einem
Bodenbelag 8. Zwischen Rohdecke 4 und Estrich 6 bzw.
Bodenelement befindet sich eine Trittschalldämmung 10. Zwischen
dem Bodenbelag 8, der bspw. aus Fliesen bestehen kann,
und dem Estrich 6 bzw. dem Bodenelement befindet sich eine
Feuchtigkeitsabdichtung 12.
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In
die Estrichschicht 6 bzw. in das Bodenelement ist ein Bodenablauf 14 eingebaut,
der im Wesentlichen aus einem Ablaufkörper 16, einem Aufsatzstück 18 und
einem Geruchverschluss 20 besteht.
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Der
Ablaufkörper 16 besteht
aus einem rechteckförmigen
Hohlkörper
bzw. Topf 17 mit vier Seitenwänden 22 und einem
Boden 24. Der Topf 17 kann auch zylindrisch oder
mehreckig oder kombiniert eckig und rund ausgebildet sein. Der Topf
ist mit einem topffesten Deckel 26 versehen, der einen
die Seitenwände 22 des
Topfes 17 überragenden
Deckelrand 27 und in der Mitte ein Loch 28 aufweist,
in das das Aufsatzstück 18 des
Bodenablaufs 14 im montierten Zustand eingreift. Der Deckel 26 verfügt über eine
Auflagefläche 30,
die mit der Feuchtigkeitsabdichtung 12 der Decke 2 verbindbar
ist. Seitlich weist der Hohlkörper
bzw. Topf 17 eine Ablauföffnung 31 auf, an
die ein Ablaufrohr 32 angearbeitet ist. Die Länge dieses
Ablaufrohres 32 ist so wählbar, dass das Ablaufrohr
bis an die Fallleitungen geführt
werden kann und mit diesen verbunden werden kann. Der Ablaufkörper 16 besteht
aus Metall, bspw. aus nicht rostendem Stahl oder aus Kunststoff,
wie Polyethylen, Polypropylen oder PVC.
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Das
Aufsatzstück 18 weist
ein über
das Loch 28 in den Ablaufkörper 16 führendes
Rohrstück 38 und
eine das Rohrstück überragende
Abdeckung 33 mit einer Auflagefläche 34 für einen
Ablaufrost 36 auf. Dieses Aufsatzstück 18 wird in den
Bodenbelag 8 flächenbündig eingearbeitet.
Das Aufsatzstück 18 und
der Deckel 26 des Ablaufkörpers 16 sind nicht dicht
miteinander verbunden. Das in das Loch 28 des Deckels 26 einsetzbare
Rohrstück 38 des
Aufsatzstücks 18 weist
einen Außendurchmesser
auf, der kleiner ist als der Innendurchmesser des Lochs 28; hierdurch
kann auch die Feuchtigkeit, die sich auf der Feuchtigkeitsabdichtung 12 sammelt,
in den Ablaufkörper 16 abfließen.
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In
das Rohrstück 38 des
Aufsatzstücks
ist der an sich bekannte Geruchverschluss 20 eingebaut.
Dieser Geruchverschluss 20 besteht neben den erforderlichen
Dichtungen aus zwei Teilen, nämlich aus
einer Platte mit einem Ablaufloch und einem daran befindlichen Verschluss.
Dieser Verschluss besteht aus einer Auffangschale und einem Gegengewicht
und ist drehbar im Sinne einer Wippe gelagert. Sammelt sich in der
Auffangschale Wasser, so ist diese im gefüllten Zustand schwerer als
das Gegengewicht, wodurch der Verschluss geöffnet wird, so dass das Wasser
in den Ablaufkörper
abfließen
kann. Danach wird die Klappe durch das Gewicht wieder verschlossen.
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- 2
- Decke
- 4
- Rohdecke
- 6
- Estrichschicht
- 8
- Bodenbelag
- 10
- Trittschalldämmung
- 12
- Feuchtigkeitsabdichtung
- 14
- Bodenablauf
- 16
- Ablaufkörper
- 17
- Topf
bzw. Hohlkörper
- 18
- Aufsatzstück
- 20
- Geruchverschluss
- 22
- Seitenwände
- 24
- Boden
- 26
- Deckel
- 27
- Deckelrand
- 28
- Loch
- 30
- Auflagefläche
- 31
- Ablauföffnung
- 32
- Ablaufrohr
- 33
- Abdeckung
- 34
- Auflagefläche
- 36
- Ablaufrost