DE102007057080B4 - Rollosystem - Google Patents

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Abstract

Rollosystem für ein Fahrzeug (10) zur Abdeckung eines heckseitigen Fahrzeugladeraums (11), mit
– einer drehbar gelagerten Rollowelle (30),
– einem auf der Rollowelle aufgewickelten und in einer Auszugrichtung von der Rollowelle abwickelbaren flexiblen Flächengebilde (40),
– einem Federmittel (32), welches das Flächengebilde entgegen der Auszugrichtung mit einer Federkraft beaufschlagt, und
– einer Aufnahmevorrichtung (50) zur Festlegung eines der Rollowelle (30) abgewandten distalen Endes (40a) des flexiblen Flächengebildes (40) in einem zumindest teilweise abgewickelten Zustand, mit einer sich entlang einer C-Säule oder einer D-Säule (12) des Fahrzeugs (10) erstreckenden Führungsnut (52), an deren hinterem Ende (52a) ein Einführungsbereich (54) für das distale Ende (40a) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Aufnahmevorrichtung (50) einen beweglichen Anschlag (56) aufweist, welcher durch einen Elektromotor (70) mittels eines zur Übertragung von Druckkräften ausgebildeten und von einem vorderen Ende (52b) der Führungsnut (52) zugeführten Übertragungsgliedes (66) innerhalb der Führungsnut bewegbar...

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Rollosystem zur Abdeckung eines heckseitigen Fahrzeugladeraums mit einer drehbar gelagerten Rollowelle, einem auf der Rollowelle aufgewickelten und in einer Auszugrichtung von der Rollowelle abwickelbaren flexiblen Flächengebilde, einem Federmittel, welches das Flächengebilde entgegen der Auszugrichtung mit einer Federkraft beaufschlagt und einer Aufnahmevorrichtung zur Festlegung eines mit der Rollowelle abgewandten Endes des flexiblen Flächengebildes in einem zumindest teilweise abgewickelten Zustand, mit einer sich entlang einer C-Säule oder einer D-Säule des Fahrzeugs erstreckenden Führungsnut, an deren hinterem Ende ein Einführungsbereiche für das distale Ende vorgesehen ist
  • Gattungsgemäße Rollosysteme sind aus dem Stand der Technik bekannt. Das flexible Flächengebilde kann bei ihnen ausgehend von einem aufgewickelten Stauzustand von der Rollowelle abgezogen werden und in einem dadurch erzielbaren Funktionszustand durch eine Sicherung des distalen Endes des flexiblen Flächengebildes in einer Aufnahmevorrichtung festgelegt werden. Diese Aufnahmevorrichtung stellt einen An schlag zur Verfügung, der verhindert, dass das flexible Flächengebilde durch das Federmittel zurück in seinen Stauzustand gezogen wird.
  • Aus dem Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, die Aufnahmevorrichtung mit einem variabel verschiebbaren Anschlag auszugestalten, so dass das flexible Flächengebilde in einer Mehrzahl von Funktionszuständen gesichert werden kann. Diese Mehrzahl verschiedener Funktionszustände erlaubt es beispielsweise bei einer Laderaumabdeckung einen ersten Funktionszustand vorzusehen, in dem das flexible Flächengebilde den heckseitigen Laderaum vollständig verschließt. In einem zweiten Funktionszustand, in dem das flexible Flächengebilde in einem weniger weit ausgezogenen Zustand gesichert wird, ist dagegen ein Zugriff auf zumindest die hinten im Laderaum liegenden Gegenstände bequem möglich, ohne dass hierfür das flexible Flächengebilde vollständig auf der Rollowelle aufgewickelt werden muss.
  • Aus der EP 1698517 A1 ist ein gattungsgemäßes System bekannt, bei dem eine Auszugstange eines Laderaumrollos mittels Mitnehmern geführt ist. Dabei sind die Mitnehmer so geartet, dass sie eine Auflagefläche für die Auszugstange bieten, so dass die Auszugstange bei einer Bewegung der Mitnehmer gleichfalls verlagert wird. Um zu gewährleisten, dass die Auszugstange nicht ungewollt vom Mitnehmer herunterrutscht, wird die Auszugstange durch die Kraft einer Wickelfeder des Laderaumsrollo auf dem Mitnehmer gehalten.
  • Als weiterer im Umfeld der vorliegenden Erfindung nennenswerter Stand der Technik sind die Dokumente DE 10 2004 024 682 A1 , DE 19944948 C1 , DE 10040624 A1 und DE 19650775 A1 zu nennen.
  • Aufgabe und Lösung
  • Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Rollosystem dahingehend weiterzubilden, dass auf kostengünstige und zuverlässige Art und Weise verschiedene Positionen des Anschlags der Aufnahmevorrichtung erreichbar sind.
  • Erfindungsgemäß wird dies dadurch erzielt, dass die Aufnahmevorrichtung einen beweglichen Anschlag aufweist, welcher durch einen Elektromotor mittels eines zur Übertragung von Druckkräften ausgebildeten und von einem vorderen Ende der Führungsnut zugeführten Übertragungsgliedes innerhalb der Führungsnut bewegbar ist, wobei Fortsätze des distalen Endes des flexiblen Flächengebildes einerseits am Anschlag und andererseits unmittelbar an der Wandung der Führungsnut anliegen und wobei das Federmittel und die Gestaltung der Führungsnut derart aufeinander abgestimmt sind, dass die Federkraft des Federmittels ausreicht, um das distale Ende des Flächengebildes in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne bis zum vorderen Ende der Führungsnut zu bewegen.
  • Nachfolgend werden die Merkmale der Erfindung bezogen auf nur eine Aufnahmevorrichtung erläutert. Es wird jedoch als vorteilhaft angesehen, wenn beidseitig des flexiblen Flächengebildes jeweils eine Aufnahmevorrichtung vorgesehen ist, wobei diese Aufnahmevorrichtungen in Fahrzeugquerrichtung voneinander beabstandet sind und vorzugsweise spiegelsymmetrisch ausgebildet sind.
  • Das Übertragungsglied, welches Druckkräfte übertragen kann, ist mit dem Anschlag derart verbunden, dass durch Einleiten einer Druckkraft der Anschlag bewegt werden kann. Der Anschlag hat die Aufgabe, entgegen der durch das Federmittel aufgebrachten in Einzugsrichtung wirkenden Kraft das distale Ende des Flächengebildes in der ausgezogenen Position zu halten und/oder in Auszugrichtung zu drücken. Zur Wirkkoppelung des distalen Endes des Flächengebildes mit dem Anschlag, sind vorzugsweise am distalen Ende des Flächengebildes nach außen in entgegengesetzte Richtung weisende Fortsätze vorgesehen, die jeweils zur Anlage an einem Anschlag kommen. Vorzugsweise ist das Rollosystem derart ausgebildet, dass das Übertragungsglied nicht zur Übertragung von Zugkräften auf das distale Ende des Flächengebildes ausgebildet ist.
  • Die Gestaltung mit dem Übertragungsglied gestattet es, den Elektromotor nicht unmittelbar im Bereich der Aufnahmevorrichtung, sondern stattdessen von der Aufnahmevorrichtung beabstandet vorzusehen. Es ist daher durch das zur Übertragung von Druckkräften ausgebildete Übertragungsglied möglich, den Motor an einer deutlich von der Position des Anschlags beabstandeten Stelle vorzusehen, an der der hierfür erforderliche Bauraum vorhanden ist. Insbesondere kann der Motor in Fahrzeuglängsrichtung vor dem distalen Ende des Flächengebildes angeordnet werden, wodurch die Notwendigkeit entfällt, im knapp bemessenen Bauraum hinter der heckseitigen Endlage des Flächengebildes den Motor vorzusehen.
  • Das Übertragungsglied kann zumindest abschnittsweise als Zahnstange ausgebildet sein, so dass über ein mit dem Motor drehgekoppeltes Ritzes eine translative Bewegung des Übertragungsgliedes bewirken kann. Besonders vorteilhaft als Übertragungsglied ist jedoch ein in Richtung seiner Haupterstreckungsrichtung durch den Elektromotor beweglicher formflexibler Strang. Ein solcher Strang ist biegbar und kann ähnlich einem Kabel flexibel verlegt werden, so dass zum einen eine noch größere Flexibilität in Hinblick auf die Anordnung des Elektromotors erzielt wird und zum anderen die Krafteinleitungsrichtung in den Strang nicht identisch sein muss mit der Richtung der Kraft, die durch den Strang auf den Anschlag ausgeübt wird. Der Strang ist zur Übertragung von Druckkräften ausgebildet. Dies wird vorzugsweise dadurch erreicht, dass er in einem Kanal geführt wird, vorzugsweise innerhalb eines Schlauchs oder innerhalb eines anderweitigen Kanals. Hierdurch wird verhindert, dass der Strang unter dem Einfluss von Druckkräften seitlich ausbricht. Als besonders bevorzugt wird es angesehen, wenn der Strang eine Außenverzahnung aufweist, die eine formschlüssige Verlagerung des Stranges durch ein am Motor unmittelbar oder mittelbar durch ein Getriebe vorgesehenes Ritzel gestattet.
  • Erfindungsgemäß weist die Aufnahmevorrichtung eine Führungsnut auf, innerhalb derer der Anschlag bewegbar ist. Diese Führungsnut dient unmittelbar der Lagerung und Führung des Flächengebildes oder am Flächengebilde vorgesehener Fortsätze, dessen Lage somit einerseits durch den Anschlag und andererseits durch die Wandungen der Führungsnut definiert wird.
  • Der Verlauf der Führungsnut ist dabei im einfachsten Fall horizontal linear und fluchtend mit der Rollowelle. Bei einer solchen Ausgestaltung erstreckt sich die Führungsnut vorzugsweise von der Rollowelle bis zu einer hinteren Endlage des distalen Endes des Flächengebildes. Bei einer solchen Ausgestaltung kann das distale Ende des Flächengebildes permanent in der Führungsnut geführt werden. Eine alternative Ausgestaltung der Führungsnut sieht vor, dass diese sich nur zwischen ver schiedenen Funktionsstellungen erstreckt, für eine Führung des Flächengebildes bis in einen Stauzustand jedoch nicht vorgesehen ist.
  • Bei der erfindungsgemäßen Gestaltung erstreckt sich die Führungsnut entlang einer C-Säule oder einer D-Säule des Fahrzeugs. Eine derart erstreckte Führungsnut gestattet es, das Flächengebilde zwischen zwei Funktionszuständen, einer weitgehend horizontalen und einer angehobenen Stellung, zu bewegen. In der angehobenen Stellung ist Zugang zum Gepäck im Fahrzeugladeraum möglich, ohne dass hierfür das Flächengebilde auf der Rollowelle vollständig oder weitgehend aufgerollt werden muss.
  • Das Übertragungsglied ist erfindungsgemäß von einem vorderen Ende der Führungsnut aus zugeführt. Das vordere Ende der Führungsnut ist dabei jenes Ende, in dessen Richtung das distale Ende des Flächengebildes vom Federmittel kraftbeaufschlagt wird. Eine Zuführung des Übertragungsgliedes, insbesondere des als formflexibler Strang ausgebildeten Übertragungsgliedes, von vorne ist besonders vorteilhaft, da es eine Anordnung des Elektromotors in Fahrzeuglängsrichtung vor der Führungsnut gestattet.
  • Vorzugsweise ist das Übertragungsglied zumindest abschnittsweise innerhalb der Führungsnut geführt. Dies ist insbesondere bei einem formflexiblen Strang als Übertragungsglied vorteilhaft. Der Strang tritt vorzugsweise durch eine an einer vorderen Stirnseite vorgesehene Öffnung in die Führungsnut ein und wird in dieser bis zum Anschlag geführt. Dadurch, dass das Übertragungsglied vom vorderen stirnseitigen Ende der Führungsnut zugeführt wird, bedarf es keiner weiteren Maßnahmen, um das außerhalb der Führungsnut angeordnete Übertragungsglied mit dem innerhalb der Führungsnut vorgesehenen Anschlag zu verbinden.
  • Erfindungsgemäß sind das Federmittel und die Gestaltung der Führungsnut derart aufeinander abgestimmt, dass die Federkraft des Federmittels ausreicht, um das distale Ende des Flächengebildes in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne bis zum vorderen Ende der Führungsnut zu bewegen. Bei dem Federmittel handelt es sich vorzugsweise um eine Wickelfeder, die die Rollowelle mit einem Rückholmoment momentenbeaufschlagt. Die dadurch auf das Flächengebilde wirkende Rückholkraft ist gemäß dieser Weiterbildung bei jeder Lage des distalen Endes des Flächengebildes relativ zur Führungsnut ausreichend groß, um bei einer Verlagerung des Anschlags in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne auch das distale Ende des Flächengebildes durch Aufwickeln auf der Rollowelle in gleichem Maße nach vorne nachzuführen. Je steiler die Führungsnut ist, desto stärker muss die Federkraft sein, die durch das Federmittel aufgebracht wird. Durch eine solche Ausgestaltung bedarf es neben der Druckkraft, die mittels des Anschlags auf das distale Ende des Flächengebildes übertragen wird, und der Zugkraft des Federmittels, die durch das Flächengebildes selbst auf das distale Ende übertragen wird, keiner weiteren Maßnahmen, um das distale Ende des Flächengebildes zu bewegen.
  • Bezüglich der Gestaltung des elektromotorischen Antriebs kann beiden Anschlägen jeweils ein eigener Elektromotor zugeordnet sein. Eine solche Ausgestaltung ist insbesondere bei einem starren Übertragungsglied zweckmäßig. Es kann jedoch auch bei Verwendung formflexibler Übertragungsglieder von Vorteil sein, jeweils einen eigenen Elektromotor vorzusehen, da hierdurch die notwendigen Richtungsänderungen und die Länge des erforderlichen Kanals für das formflexible Übertragungsglied gering gehalten werden können. Die zwischen dem formflexiblen Übertragungsglied und dem Kanal zustande kommenden Reibungsverluste können dadurch gering gehalten werden.
  • Besonders bevorzugt ist es dennoch, dass den beiden Anschlägen ein gemeinsamer Elektromotor zugeordnet ist, wobei dieser Elektromotor vorzugsweise im Bereich des Dachhimmels vorgesehen ist. Ein gemeinsamer Elektromotor ist unter Kostenaspekten von Vorteil und erlaubt darüber hinaus eine einfachere Synchronisierung der Bewegungen der beiden Anschläge. Durch die Verwendung formflexibler Übertragungsglieder kann dieser Elektromotor besonders frei angeordnet werden. Bevorzugt ist eine Anordnung, bei der der Elektromotor jeweils mit Übertragungsgliedern ähnlicher oder identischer Länge mit den Anschlägen wirkgekoppelt ist. Insbesondere bevorzugt ist eine mittige Anordnung, wobei eine Anordnung im Bereich des Dachhimmels insbesondere bei solchen Ausgestaltungen als vorteilhaft angesehen wird, bei der die Anschläge entlang von Führungsnuten in den C- oder D-Säulen beweglich sind.
  • Kurzbeschreibung der Zeichnungen
  • Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung, die anhand der Figuren erläutert ist. Dabei zeigen:
  • 1 eine perspektivische Ansicht eines Fahrzeugs mit einem erfindungsgemäßen Rollosystem in einem Stauzustand,
  • 2 das Fahrzeug der 1 mit ausgezogenem Flächengebilde in einem ersten Funktionszustand,
  • 2a eine Detailansicht einer Nut zur Führung des distalen Endes des Flächengebildes im Zustand der 2,
  • 3 das Fahrzeug der 1 und 2 nach Überführung des Flächengebildes in einen zweiten Funktionszustand und
  • 3a die Führungsnut der 2a nach Überführung des Flächengebildes in den Zustand der 3.
  • Detaillierte Beschreibung des Ausführungsbeispiels
  • 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Rollosystem im Reich eines Fahrzeugs 10 mit einem heckseitigen Laderaum 11.
  • Als wesentliche Komponenten weist das Rollosystem auf: ein Kassettengehäuse 20 mit einer darin drehbar gelagerten Rollowelle 30, auf der ein gepunktet dargestelltes Flächengebilde 40 aufgewickelt ist, zwei Führungsnutgehäuse 50, die im Bereich von D-Säulen 12 des Fahrzeugs 10 angebracht sind, sowie eine Motoreinheit 70, die im Bereich eines Fahrzeughimmels 14 angeordnet ist.
  • Zu diesen Komponenten im Detail: das Kassettengehäuse 20 ist hinter den Fondsitzen des Fahrzeugs angeordnet und erstreckt sich in Fahrzeugquerrichtung 2 nahezu über die vollständige Fahrzeugbreite. Innerhalb des Kassettengehäuses 20 ist die gepunktet dargestellte Rollowelle 30 in nicht näher dargestellter Art und Weise drehbar gelagert. Innerhalb der Rollowelle 30 ist eine Wickelfeder 32 vorgesehen, die einerseits mit der Rollowelle 30 und andererseits mit dem Kassettengehäuse 20 verbunden ist. Auf der Rollowelle 30 ist das ebenfalls gepunktet dargestellte flexible Flächengebilde 40 aufgerollt, an dessen distalen Ende 40a eine Sicherungsstange 40b vorgesehen ist, welche sich beidseitig des Flächengebildes durch Fortsätze 40c über das Flächengebilde hinaus erstreckt. Wenn das Flächengebilde 40 von der Rollowelle 30 in Fahrzeuglängsrichtung 4 nach hinten abgezogen wird, wird dadurch die Wickelfe der 32 tordiert, wodurch ein Rückholmoment auf die Rollowelle 30 und damit eine Rückholkraft auf das Flächengebilde 40 ausgeübt wird.
  • Die gesamte Baueinheit, bestehend aus dem Kassettengehäuse 20 mitsamt der Rollowelle 30 und dem Flächengebilde 40, kann entnehmbar ausgebildet sein.
  • Heckseitig sind in den Führungsnutgehäusen 50 an den D-Säulen 12 Führungsnuten 52 vorgesehen. Sie erstrecken sich von der Höhe der unteren Fensterkanten bis in die Nähe des Dachhimmels 14. Am unteren Ende 52a der Führungsnuten 52 schließt sich jeweils ein Einführungsabschnitt 54 an. Am oberen Ende 52b ist eine in 1 nicht dargestellte Öffnung vorgesehen, an die fluchtend ein Verbindungskanal 60 aus Kunststoff angeschlossen ist, der die Gehäuse 50 der Führungsnuten 52 mit der im Bereich des Dachhimmels 14 vorgesehenen Motoreneinheit 70 verbindet. Die Verbindungskanäle 60 sowie die Motoreneinheit 70 sind dabei unterhalb einer Fahrzeuginnenverkleidung vorgesehenen, sodass sie den ästhetischen Eindruck des Fahrzeughimmels nicht stören. Jenseits der Verbindungskanäle 60 sind ausgehend vom Motorengehäuse 70 noch Auslaufkanäle 62 vorgesehen, die jeweils mit den Verbindungskanälen 60 fluchten.
  • Die Auslaufkanäle 62, die Verbindungskanäle 60 und die Nuten 52 bilden gemeinsam einen Bewegungsbereich für flexible Zahnstangen 66, die im Zustand der 1 in den Verbindungskanälen 60 und den Nuten 52 angeordnet sind. Diese flexiblen Zahnstangen 66 können durch einen gemeinsamen Motor im Motorengehäuse 70 gemeinsam verschoben werden. Durch diese Verschiebung kann erreicht werden, dass das heckseitige Ende der Zahnstangen 66 aus den Nuten 52 jeweils herausgezogen und in den Auslaufbereich 62 eingeschoben wird. Ein am heckseitigen Ende einer jeden Zahnstange innerhalb der Führungsnuten 52 vorgesehener Anschlagblock 56 wird damit gleichfalls bewegt.
  • Ausgehend vom Stauzustand der 1, in dem das flexible Flächengebilde annähernd vollständig auf der Rollowelle 30 aufgewickelt ist, kann das flexible Flächengebilde 40 manuell in Fahrzeuglängsrichtung 4 nach hinten von der Rollowelle 30 abgezogen werden, wobei die Wickelfeder 32 tordiert wird. Im voll ausgezogenen Zustand, dargestellt in 2, kann das flexible Flächengebilde 40 durch Einführen der Fortsätze 40c in die Einführungsbereiche 54 der Gehäuse 50 in die Nuten 52 eingeschoben werden. Dort gelangen die Fortsätze 40c jeweils zur Anlage an den Anschlagblöcken 56. Dies ist insbesondere in 2a erkennbar, in der das rechtsseitige Gehäuse 50 vergrößert dargestellt ist. Durch die von der Wickelfeder 32 aufgebrachte Rückholkraft, die auf das Flächengebilde 40 wirkt, ist gewährleistet, dass die Fortsätze 40c und mit ihnen das distale Ende 40a des Flächengebildes 40 nicht ohne manuelles Zutun aus den Nuten 52 über die Auslaufbereiche 54 herausrutschen können.
  • Der Zustand der 2 und 2a stellt einen ersten abgesenkten Funktionszustand dar, in dem das Flächengebilde 40 das unter ihm befindliche Gepäck im Fahrzeugladeraum verdeckt. Durch die Anschlagblöcke 56, die die Bewegung der Fortsätze 40c nach vorne begrenzen, und die Federkraft der Wickelfeder 32, die eine Bewegung der Fortsätze 40c nach hinten verhindert, stellt der Zustand der 2 und 2a einen stabilen Zustand dar.
  • Ausgehend von diesem Zustand der 2 und 2a kann das Flächengebilde 40 in eine zweiten Funktionszustand verfahren werden, der in den 3 und 3a dargestellt ist. Zu diesem Zweck werden die flexiblen Zahnstangen 66 mittels des Motors der Motoreneinheit 70 synchron zueinander in die jeweiligen Auslaufkanäle 62 eingeschoben, wodurch sie aus den Nuten 52 ausrücken und dabei die mit den Zahnstangen 66 verbundenen Anschlagblöcke 56 in den Nuten verfahren. Da die Fortsätze 40c unter der Wirkung der Rückholkraft der Wickelfeder 32 in Fahrzeuglängsrichtung 4 nach vorne kraftbeaufschlagt sind, folgen sie den Anschlagsblöcken 56, bis die Endlage erreicht ist, die in den 3 und 3a dargestellt ist.
  • Diese Endlage stellt den zweiten Funktionszustand dar. Auch in dieser Lage ist die Position der Fortsätze 40c und damit des Flächengebildes 40 stabil, da durch die Rückholkraft der Wickelfeder 32 die Fortsätze unverändert gegen die Anschlagblöcke 56 gedrückt werden. Dieser zweite Funktionszustand erlaubt einen bequemen Zugriff von der Heckklappe des Fahrzeugs aus auf das unter dem Flächengebilde 40 liegende Gepäck.
  • Wenn ausgehend von dieser Endlage wieder der Zustand der 2 und 2a erreicht werden soll, beispielsweise um anschließend das flexible Flächengebilde zurück in den Stauzustand der 1 zu überführen, so bedarf es lediglich einer Aktivierung des Motors der Motoreneinheit 70, um die flexiblen Zahnstangen 66 zurück in die Nuten 52 einzufahren. Hierdurch werden auch die Anschlagblöcke 56 und damit die Fortsätze 40c am distalen Ende 40a des Flächengebildes 40 entgegen der Federkraft der Wickelfeder 32 nach hinten verschoben.

Claims (6)

  1. Rollosystem für ein Fahrzeug (10) zur Abdeckung eines heckseitigen Fahrzeugladeraums (11), mit – einer drehbar gelagerten Rollowelle (30), – einem auf der Rollowelle aufgewickelten und in einer Auszugrichtung von der Rollowelle abwickelbaren flexiblen Flächengebilde (40), – einem Federmittel (32), welches das Flächengebilde entgegen der Auszugrichtung mit einer Federkraft beaufschlagt, und – einer Aufnahmevorrichtung (50) zur Festlegung eines der Rollowelle (30) abgewandten distalen Endes (40a) des flexiblen Flächengebildes (40) in einem zumindest teilweise abgewickelten Zustand, mit einer sich entlang einer C-Säule oder einer D-Säule (12) des Fahrzeugs (10) erstreckenden Führungsnut (52), an deren hinterem Ende (52a) ein Einführungsbereich (54) für das distale Ende (40a) vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmevorrichtung (50) einen beweglichen Anschlag (56) aufweist, welcher durch einen Elektromotor (70) mittels eines zur Übertragung von Druckkräften ausgebildeten und von einem vorderen Ende (52b) der Führungsnut (52) zugeführten Übertragungsgliedes (66) innerhalb der Führungsnut bewegbar ist, wobei Fortsätze (40c) des distalen Endes (40a) des flexiblen Flächengebildes (40) einerseits am Anschlag (56) und andererseits unmittelbar an der Wandung der Führungsnut (52) anliegen und wobei das Federmittel (32) und die Gestaltung der Führungsnut (52) derart aufeinander abgestimmt sind, dass die Federkraft des Federmittels (32) ausreicht, um das distale Ende (40a) des Flächengebildes (40) in Fahrzeuglängsrichtung (4) nach vorne bis zum vorderen Ende (52b) der Führungsnut (52) zu bewegen.
  2. Rollosystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (66) ein in Richtung seiner Haupterstreckungsrichtung durch den Elektromotor (70) beweglicher formflexibler Strang (66) ist, wobei der Strang (66) eine Verzahnung an seiner Außenseite aufweist.
  3. Rollosystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Übertragungsglied (66) innerhalb der Führungsnut (52) geführt ist.
  4. Rollosystem nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Anschläge beidseitig des Flächengebildes vorgesehen sind und den beiden Anschläge jeweils ein Elektromotor zugeordnet ist.
  5. Rollosystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Anschläge (56) beidseitig des Flächengebildes (40) vorgesehen sind und den beiden Anschläge (56) ein gemeinsamer Elektromotor (70) zugeordnet ist.
  6. Rollosystem nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor (70) im Bereich eines Dachhimmels (14) vorgesehen ist.
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