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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für einen Fahrzeuginnenraum nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Schutzvorrichtung in Form eines Fensterrollos für ein Fahrzeugfenster ist aus der
DE 10 2004 049 167 A1 bekannt. Das Fensterrollo weist eine auf einer Rollowelle auf- und abwickelbar gehaltene Rollobahn auf, die mittels einer Antriebseinrichtung entlang des Fahrzeugfensters verlagerbar ist. Der Rollobahn ist ein formstabiles Auszugprofil zugeordnet, an dem Bürstenkabel angreifen, die Teil der Antriebseinrichtung sind. Eine federelastische Ausgleichseinrichtung ist zwischen der Rollowelle und dem Auszugprofil wirksam.
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Die
DE 10 2011 088 183 A1 offenbart ein Rollosystem für eine Heckscheibe, bei der eine Rollowelle zur Auf- und Abwicklung eines flexiblen Flächengebildes innerhalb eines Wannenkörpers angeordnet ist, der an einer heckseitigen Ablage eines Fahrzeuginnenraums befestigt ist.
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Aus der
US 6 086 133 A ist eine Beschattungsanordnung für ein Fahrzeugfenster bekannt, die ein auf einer Rollowelle auf- und abwickelbar gehaltenes flexibles Flächengebilde aufweist, das mittels einer Antriebseinrichtung zwischen einer Ruhestellung und einer Beschattungsstellung verlagerbar ist. Dazu ist dem Flächengebilde stirnendseitig ein formstabiles Auszugprofil zugeordnet, das an gegenüberliegenden Seiten in Führungsschienen längsverlagerbar geführt ist. Die Verlagerung des Auszugprofils längs der Führungsschienen erfolgt mit Hilfe einer Seilzuganordnung.
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Eine weitere Schutzvorrichtung für einen Fahrzeuginnenraum in Form einer Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens ist aus der
EP 1 215 063 A1 bekannt. Die bekannte Beschattungsvorrichtung weist ein flexibles Flächengebilde auf, das auf einer Rollowelle auf- und abwickelbar gehalten ist. Die Rollowelle ist fahrzeugseitig drehbar gelagert und umfasst eine Wickelfeder, die auf die Rollowelle ein permanentes Drehmoment in Aufwickelrichtung des Flächengebildes ausübt. Das Flächengebilde weist an seinem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich ein formstabiles Auszugprofil auf, das in fahrzeugfesten seitlichen Führungsschienen längsverlagerbar geführt ist. Zur Führung des Auszugprofils sind im Bereich der gegenüberliegenden Führungsschienen Antriebsübertragungsmittel in Form von Flexwellen vorgesehen, die über ein Getriebe von einem Elektromotor angetrieben werden. In Auszugrichtung muss der Elektromotor die Antriebsübertragungsmittel gegen das auf das Flächengebilde und das Auszugprofil wirkende Rückholdrehmoment der Wickelfeder der Rollowelle antreiben. Der Elektromotor ist in Abstand zu der Rollowelle fahrzeugfest angeordnet. Die Rollowelle ist unterhalb einer einteiligen Hutablage fahrzeugfest drehbar gelagert. In der Hutablage ist ein Durchtrittsschlitz vorgesehen, durch den hindurch das Flächengebilde oberhalb der Hutablage austreten und entlang der Heckscheibe ausgezogen werden kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen kompakten Aufbau ermöglicht und kostengünstig montierbar und betreibbar ist.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Lösung ist in besonders vorteilhafter Weise für Schutzvorrichtungen vorgesehen, die zur Beschattung von Heck- oder Seitenscheiben von Personenkraftwagen eingesetzt werden. Alternativ kann die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung auch zur Beschattung transparenter Dachbereiche von Fahrzeuginnenräumen von Personenkraftwagen eingesetzt werden. Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung umfasst auch den Einsatz als Laderaumabdeck- und/oder - trennvorrichtung, um den Laderaum etwa horizontal zu überdecken und/oder etwa vertikal von einem Fahrzeuginnenraum abzutrennen. Die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung ist demzufolge als Beschattungsvorrichtung, als Laderaumabdeckvorrichtung oder als Laderaumtrennvorrichtung vorgesehen.
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Dadurch, dass der Elektromotor sowohl die Rollowelle als auch das Auszugprofil antreibt, kann die Rollowelle selbst ohne eine zusätzliche Drehmomentbeaufschlagung durch eine Wickelfeder auskommen. Die Rollowelle ist demzufolge frei drehbar gelagert. Der Elektromotor muss daher nicht gegen eine Rückholkraft einer Wickelfeder arbeiten und kann leistungsmäßig entsprechend klein ausgelegt werden. Die Anordnung der Halterung für den Elektromotor direkt an der einen der beiden Gehäuseanordnungen ermöglicht einen besonders kompakten Aufbau der Schutzvorrichtung. Zudem ist es möglich, die Schutzvorrichtung einschließlich ihrer Antriebseinrichtung vormontiert bereitzustellen, wodurch sich im Fahrzeug eine erheblich vereinfachte Endmontage ergibt. Das Vorsehen von wenigstens einem Seilzug ermöglicht eine besonders reibungsarme Auslegung der Antriebsübertragungsmittel, wodurch die benötigte Antriebsenergie für den Elektromotor weiter reduzierbar ist. Die Gehäuseanordnungen, die die Rollowelle an gegenüberliegenden Stirnenden drehbar lagern, sind in betriebsfertig montiertem Zustand fahrzeugfest angeordnet.
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Erfindungsgemäß sind die Gehäuseanordnungen an gegenüberliegenden Stirnseiten eines in betriebsfertigem Zustand fahrzeugfest montierten Aufnahmeprofils befestigt. Das Aufnahmeprofil ist vorzugsweise als kassettenartiges Hohlprofil gestaltet, das in betriebsfertigem Zustand mit einem fahrzeuginnenraumseitigen Tragstrukturteil verbunden ist. Falls die Schutzvorrichtung zur Beschattung einer Heckscheibe eines Personenkraftwagens eingesetzt wird, ist als fahrzeuginnenraumseitiges Tragstrukturteil eine Hutablage vorgesehen. Das kassettenartige Hohlprofil bildet gemeinsam mit den gegenüberliegenden seitlichen Gehäuseanordnungen ein Kassettengehäuse. Alternativ ist das Aufnahmeprofil als einstückig in dem Tragstrukturteil ausgeformte Aufnahmerinne gestaltet. Bei einer Ausführung der Schutzvorrichtung als Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens ist die Aufnahmerinne demzufolge einstückig in der Hutablage ausgeformt. Dies ermöglicht eine Bauteilreduzierung und eine vorteilhafte Vormontage der Schutzvorrichtung an der Hutablage.
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In Ausgestaltung der Erfindung weist der Tragstrukturteil einen Abdeckabschnitt auf, der die Aufnahmerinne unter Belassung eines Durchtrittsschlitzes für das flexible Flächengebilde überdeckt. In vorteilhafter Weise bilden der Tragstrukturteil und der Abdeckabschnitt gemeinsam eine zweiteilige Hutablage für einen Personenkraftwagen. Diese Ausgestaltung ist für einen Einsatz der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung als Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens geeignet. Vorteilhaft ist in einem vorderen Hutablagenabschnitt der zweiteiligen Hutablage die Aufnahmerinne integriert. In einem hinteren Hutablagenabschnitt der zweiteiligen Hutablage kann eine dritte Bremsleuchte vorgesehen sein. Der hintere Hutablagenabschnitt dient als Abdeckabschnitt, um die Aufnahmerinne unter Belassung des Durchtrittsschlitzes für das flexible Flächengebilde zu überdecken.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Elektromotor quer zu einer Drehachse der Rollowelle an der antriebsseitigen Gehäuseanordnung befestigt. Die Drehmomentübertragungsmittel dienen dazu, die Antriebskopplung zwischen Elektromotor und Rollowelle herzustellen. Vorzugsweise ist ein Zahnradgetriebe vorgesehen, um die Drehmomentübertragung zwischen Elektromotor und Rollowelle zu bewirken.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Rollowelle auf einer der antriebsseitigen Gehäuseanordnung gegenüberliegenden Abtriebsseite über Drehmomentübertragungsmittel mit einem weiteren Seilzug drehmomentübertragend gekoppelt, der einer abtriebsseitigen Führungsstruktur zur Verlagerung des Auszugprofils zugeordnet ist. Bei dieser Ausgestaltung wird das Auszugprofil demzufolge auf gegenüberliegenden Seiten von identisch gestalteten Antriebsübertragungsmitteln angetrieben, wobei die Rollowelle als Synchronisationswelle sowie zur Antriebsübertragung der Antriebskraft des Elektromotors von der Antriebsseite zur Abtriebsseite dient. Hierdurch ergibt sich in Verbindung mit dem flexiblen Flächengebilde, das mit dem Auszugprofil und der Rollowelle verbunden ist, ein geschlossenes Antriebssystem.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist jeder Seilzug jeweils eine der antriebsseitigen und der abtriebsseitigen Gehäuseanordnung zugeordnete Seiltrommel auf, die koaxial und drehmomentübertragend zu der Rollowelle angeordnet sind. Die Seiltrommeln für die Antriebsseite und die Abtriebsseite sind Teil des jeweiligen Seilzugs.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist zwischen jeder Seiltrommel und der Rollowelle eine Seilzugkompensationseinheit angeordnet, die eine gleichmäßige Zugbelastung auf den jeweiligen Seilzug gewährleisten. Die Seilzugkompensationseinheit dient dazu, Seillängungen oder Seilzugkraftunterschiede, die im Betrieb der Schutzvorrichtung insbesondere aufgrund unterschiedlicher Seilumschlingungslängen im Bereich der Seiltrommel auftreten, zu kompensieren. Als Seilzugkompensationseinheit ist in vorteilhafter Weise eine Drehfeder vorgesehen, die als schraubenförmig gewickelte Schenkelfeder ausgestaltet sein kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die beiden Seilzüge als offene Seilzüge gestaltet. Dies bedeutet, dass ein offenes Seil mit einem Seilende auf jeweils einer Seiltrommel auf- und abwickelbar gehalten ist und mit dem anderen Seilende mit dem Auszugprofil in Wirkverbindung ist. Trotz der Gestaltung der Seilzüge als offene Seilzüge ergibt sich insgesamt für das Antriebssystem der Schutzvorrichtung ein geschlossenes System, wie oben bereits ausgeführt wurde.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Rollowelle an- und abtriebsseitig jeweils über ein elastisches Kupplungsglied drehmomentübertragend mit der jeweiligen Seiltrommel gekoppelt. Das elastische Kupplungsglied dient dazu, Winkeltoleranzen, Radialversatz- und Axialversatztoleranzen zwischen einer Drehachse der Wickelwelle und Drehachsen der Seiltrommeln oder des Zahnradgetriebes des Elektromotors, die an den Gehäuseanordnungen gelagert sind, auszugleichen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das elastische Kupplungsglied Teil einer elastischen Steckkupplung, die Radial-, Axial- und Winkeltoleranzen zwischen der Drehachse der Rollowelle und an- oder abtriebsseitigen Drehmomentübertragungsmitteln ausgleicht. Die Steckkupplung ist einfach montierbar. In vorteilhafter Weise ist die Rollowelle an ihren gegenüberliegenden Stirnenden sowohl mit den antriebsseitigen als auch mit den abtriebsseitigen Teilen des Antriebssystems der Schutzvorrichtung über jeweils eine Steckkupplung verbunden, um entsprechende Toleranzen ausgleichen zu können. Aufgrund des elastischen Kupplungsglieds ergibt sich zudem eine weiche Drehmomentübertragungskennlinie zwischen den antriebsseitigen Teilen des Antriebssystems und der Rollowelle sowie der Rollowelle und den abtriebsseitigen Teilen des Antriebssystems. Das Antriebssystem der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung umfasst neben dem Elektromotor vorzugsweise das Zahnradgetriebe zur Drehmomentübertragung auf die antriebsseitige Seiltrommel und die Rollowelle, auf die Seilzüge sowie auf die Seilzugkompensationseinheiten in Verbindung mit entsprechenden Gleitsteinen in den Führungsstrukturen, die mit dem Auszugprofil gekoppelt sind.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Seilzugkompensationseinheit eine Drehfeder, die axial in der Seiltrommel integriert ist. Dies ermöglicht eine besonders platzsparende Unterbringung der Drehfeder, wodurch ein kompakter Aufbau der Schutzvorrichtung weiter verbessert wird.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
- 1 zeigt in perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in Form einer Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens,
- 2 in einer Explosionsdarstellung eine Antriebsseite der Beschattungsvorrichtung nach 1,
- 3 in einer Explosionsdarstellung eine Abtriebsseite der Beschattungsvorrichtung nach 1,
- 4 in einer Explosionsdarstellung eine antriebsseitige Drehmomentübertragung zwischen einem Elektromotor und einer Rollowelle,
- 5 die Drehmomentübertragung gemäß 4 in montiertem Zustand,
- 6 in einer Explosionsdarstellung eine elastische Steckkupplung zwischen Rollowelle und Antriebszahnrad gemäß den 4 und 5,
- 7 in einer Schnittdarstellung einen Teil der Beschattungsvorrichtung im Bereich einer antriebsseitigen Gehäuseanordnung zur Lagerung der Rollowelle,
- 8 in vergrößertem Maßstab in einer Schnittdarstellung einen Teil der Beschattungsvorrichtung gemäß den 1 bis 6 im Bereich einer abtriebsseitigen Gehäuseanordnung,
- 9 in perspektivischer Darstellung eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung in Form einer Beschattungsvorrichtung für eine Heckscheibe eines Personenkraftwagens,
- 10 eine perspektivische Darstellung der Beschattungsvorrichtung nach 9 schräg von unten,
- 11 in einer vergrößerten Explosionsdarstellung eine linke Seite der Beschattungsvorrichtung und
- 12 in einer Explosionsdarstellung eine rechte Seite der Beschattungsvorrichtung nach 9 und 10.
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Eine Schutzvorrichtung in Form einer Beschattungsvorrichtung 1 gemäß den 1 bis 8 ist zur Beschattung einer Heckscheibe eines Personenkraftwagens vorgesehen. Die Beschattungsvorrichtung 1 weist ein flexibles Flächengebilde 2, vorliegend in Form eines textilen Gewirkes oder Gewebes, auf, das auf einer Rollowelle 11 zwischen einer in 1 gezeigten, ausgezogenen Schutzposition und einer in 2 gezeigten, aufgewickelten Ruheposition auf- und abwickelbar gehalten ist. Die Rollowelle 11 ist als zylindrisches Hohlprofil gestaltet. Das Flächengebilde 2 und die Wickelwelle 11 werden über einen Großteil ihrer in Längsrichtung der Rollowelle 11 gesehenen Längserstreckung von einem formstabilen, kassettenförmigen Aufnahmeprofil 4 umgeben.
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In einem fahrzeugseitig montierten, betriebsfertigen Funktionszustand ist die Rollowelle unterhalb einer nicht dargestellten Hutablage angeordnet, die im Fahrzeuginnenraum unterhalb der Heckscheibe des Personenkraftwagens positioniert ist. In der Hutablage ist ein Durchtrittsschlitz vorgesehen, durch den hindurch das flexible Flächengebilde 2 sich erstreckt.
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Das flexible Flächengebilde 2 ist an seinem in Auszugrichtung vorderen Stirnendbereich mit einem formstabilen Auszugprofil 3 verbunden.
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Wie anhand der 2 und 3 erkennbar ist, ist hierzu das Flächengebilde 2 an seinem vorderen Stirnendbereich mit einem Keder versehen, der längs des Auszugprofils 3 in eine komplementäre Kedernut des Auszugprofils 3 eingezogen ist. Das Auszugprofil 3 liegt in aufgewickelter Ruhestellung des Flächengebildes 2 im Bereich einer Oberseite eines Rands des Durchtrittsschlitzes auf der Hutablage auf und verdeckt den Durchtrittsschlitz.
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Wie anhand der 1 bis 3 erkennbar ist, ist die Rollowelle 11 an ihren gegenüberliegenden Stirnenden in zwei Gehäuseanordnungen 5, 9, 10; 9', 10' in nachfolgend näher beschriebener Weise gelagert, wobei die in der Zeichnung nach 1 linke Gehäuseanordnung 5 eine antriebsseitige Gehäuseanordnung und die in 3 dargestellte, rechte Gehäuseanordnung 9', 10' eine abtriebsseitige Gehäuseanordnung darstellen. Die beiden Gehäuseanordnungen 5, 9, 10; 9', 10' sind jeweils stirnseitig mit dem kassettenförmigen Aufnahmeprofil 4 verbunden. Hierzu weisen Gehäuseschalenteile 9, 9' der Gehäuseanordnungen nicht näher bezeichnete Steckprofilierungen auf, die passgenau auf die jeweilige offene Stirnseite des kassettenförmigen Aufnahmeprofils 4 steckbar sind. Zusätzlich sind nicht näher dargestellte mechanische Befestigungselemente wie Schraub- oder Nietverbindungen vorgesehen, um den jeweiligen Gehäuseschalenteil 9, 9' in dem aufgesteckten Zustand am Aufnahmeprofil 4 zu sichern.
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Die beiden Gehäuseanordnungen 5, 9, 10; 9', 10' sind aus Kunststoff hergestellt und weisen einstückig angeformte Lager- und Aufnahmeabschnitte für weitere Funktionsteile auf, die nachfolgend näher beschrieben werden.
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Die antriebsseitige Gehäuseanordnung 5 weist neben dem Gehäuseschalenteil 9, der mit dem Aufnahmeprofil 4 verbunden wird, einen Gehäuseabschnitt 10 auf, der mithilfe von Schraubverbindungen oder ähnlichen mechanischen Befestigungsmitteln mit dem Gehäuseschalenteil 9 zusammenfügbar ist. Der Gehäuseabschnitt 10 weist eine nicht näher bezeichnete Halteaufnahme zur Befestigung eines Elektromotors 8 auf, der in nachfolgend näher beschriebener Weise die Rollowelle 11 antreibt. Auf einer Antriebswelle des Elektromotors 8 ist ein Schneckenrad 12 befestigt, das mit einem Zahnrad 13 kämmt, das koaxial zu einer Drehachse der Rollowelle 11 angeordnet und drehschlüssig mit der Rollowelle 11 verbunden ist. Das Zahnrad 13 ist als Stirnzahnrad ausgeführt. Der Elektromotor 8 ist quer zur Drehachse der Rollowelle 11 an dem Gehäuseabschnitt 10 befestigt. Das Schneckenrad 12 ist, wie anhand der 4 und 5 erkennbar ist, unterhalb des Zahnrads 13 kämmend zu dem Zahnrad 13 positioniert.
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Eine Drehmomentübertragung zwischen dem Elektromotor 8 und der Rollowelle 11 erfolgt von dem Zahnrad 13 über eine elastische Steckkupplung 17, 18, die anhand der 4 und 6 gut erkennbar ist. Die elastische Steckkupplung weist ein elastisches Kupplungsglied 17 auf, das als einteiliger Elastomerkörper mit entsprechenden, axial offenen Steckprofilierungen sowohl zum Zahnrad 13 hin als auch zu einem stirnseitigen Abschlusskörper 18 hin versehen ist. Der stirnseitige Abschlusskörper 18 bildet einen stirnseitigen Deckel oder Verschluss für die Rollowelle 11 und weist komplementäre, stirnseitig axial nach außen ragende Steckprofilierungen auf, die drehschlüssig in die Steckprofilierungen des elastischen Kupplungsglieds 17 eintauchen. Das Zahnrad 13 weist, wie anhand der 6 erkennbar ist, nicht näher bezeichnete, zur Rollowelle 11 hin axial erstreckte Steckprofilierungen auf, die klauenartig in die als Axialaussparungen gestalteten Steckprofilierungen des elastischen Kupplungsglieds 17 eintauchen. Das Zahnrad 13 ist zudem mit einem zylindrischen Ringflansch versehen, auf dessen Innenseite die axialen Steckprofilierungen vorgesehen sind. Der Ringflansch nimmt das Kupplungsglied 17 axial auf, wie 7 zu entnehmen ist. Die Verbindung zwischen dem Zahnrad 13, dem Kupplungsglied 17 und dem stirnseitigen Abschlusskörper 18 erfolgt durch ein einfaches axiales Zusammenstecken dieser Funktionsteile. Das Zahnrad 13 ist drehbar in einer nicht näher bezeichneten Lageraufnahme der Gehäuseanordnung 5, 9, 10 gelagert.
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Die Gehäuseanordnung 5, 9, 10 wird mithilfe von Schwingungsdämpfungselementen 21, von denen in 2 lediglich eines dargestellt ist, an dem Aufnahmeprofil 4 befestigt.
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Der Elektromotor 8 treibt über die Drehmomentübertragungsmittel in Form des Schneckenrads 12, des Zahnrads 13, der axialen Steckprofilierungen, des elastischen Kupplungsglieds 17 und des stirnseitigen Abschlusskörpers 18 die Rollowelle 11 um ihre Drehachse in beiden Drehrichtungen an.
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An einem gegenüberliegenden Stirnende ist die Rollowelle 11 mit weiteren Drehmomentübertragungsmitteln versehen, die spiegelsymmetrisch ebenfalls durch eine elastische Steckkupplung mit einem stirnseitigen Abschlusskörper 18, einem elastischen Kupplungsglied 17 sowie nicht näher dargestellten axialen Steckprofilierungen einer Trägerscheibe 29 gebildet sind. Alle Funktionsteile oder Abschnitte dieser gegenüberliegenden Abtriebsseite der Rollowelle 11, die mit gleichen Bezugszeichen versehen sind, sind identisch gestaltet zu den entsprechenden Funktionsteilen der zuvor beschriebenen Antriebsseite gemäß 2. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird ergänzend daher auf die Offenbarungen zu den antriebsseitigen Funktionsteilen verwiesen.
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Wie anhand der 3 und 8 erkennbar ist, ist die Rollowelle 11 abtriebsseitig lediglich aus dem Grund drehschlüssig mit der Trägerscheibe 29 gekoppelt, dass ein Antrieb eines Seilzugsystems dieser Abtriebsseite gewährleistet ist. Ein identisches Seilzugsystem ist auch der Antriebsseite zugeordnet und wird nachfolgend näher beschrieben. Die Trägerscheibe 29 ist zwischen dem Gehäuseschalenteil 9' und dem Gehäuseabschnitt 10' drehbar gelagert, wobei der Gehäuseabschnitt 10' mithilfe von Schraubverbindungen oder ähnlichen mechanischen Befestigungsmitteln mit dem Gehäuseschalenteil 9' verbunden wird.
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Sowohl der Gehäuseabschnitt 10 als auch der Gehäuseabschnitt 10' weisen eine relativ zur Rollowelle 11 axial nach außen abragende zylindrische Ringschulter auf, auf der jeweils eine Seiltrommel 14 drehbar gelagert ist. Zudem weist jeder Gehäuseabschnitt eine die Seiltrommel 14 über einen Großteil ihres Umfangs radial außen umschließende, zylinderabschnittförmige Abdeckblende auf, die die Seiltrommel 14 radial außen in Umfangsrichtung umschließt. Zwischen der Abdeckblende und der innenseitigen Ringschulter ergibt sich demzufolge ein Ringraum 30 (4), in dem die Seiltrommel 14 drehbar gelagert ist. Die jeweilige Seiltrommel 14 ist in der jeweiligen Gehäuseanordnung 5, 9, 10; 9', 10' frei drehbar gelagert. Eine Kopplung der jeweiligen Seiltrommel 14 mit der Rollowelle 11 erfolgt über eine Zwischenschaltung einer als Seillängungskompensationseinheit dienenden Drehfeder 16, die als schraubenförmige Schenkelfeder ausgeführt ist. Ein Schenkelende der Drehfeder 16 ist drehschlüssig mit der Seiltrommel 14 verbunden. Ein gegenüberliegendes Schenkelende der schraubenförmigen Drehfeder 16 ist drehschlüssig mit einem Trägerring 19 des Zahnrads 13 bzw. der Trägerscheibe 29 verbunden. Der jeweilige Trägerring 19 ist einstückig am Zahnrad 13 bzw. an der Trägerscheibe 29 angeformt. Mittels einer Axialsicherungsscheibe 20 und einer nicht näher bezeichneten Schraube wird die jeweilige Drehfeder 16 auf dem Trägerring 19 des Zahnrads 13 bzw. der Trägerscheibe 29 axial fixiert.
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Auf jeder Seiltrommel 14 ist jeweils ein Seilende jeweils eines offenen Seils 15 gehalten. Das Seilende ist an einer entsprechenden Halterung auf einem Außenumfang der jeweiligen Seiltrommel 14 fixiert, so dass das Seil sich in einem Betrieb der Beschattungsvorrichtung nicht von der Seiltrommel 14 lösen kann.
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Jeder Gehäuseschalenteil 9, 9' weist einen einstückig angeformten Ansatz 22 zur schwenkbaren Halterung einer Führungsstruktur 6, 7 auf. Die Führungsstrukturen 6 und 7 sind in betriebsfertig montiertem Zustand der Beschattungsvorrichtung 1, 1a fahrzeugseitig befestigt. Die fahrzeugseitige Befestigung erfolgt entlang von C-Säulenabschnitten einer Karosserietragstruktur des Personenkraftwagens. Jede Führungsstruktur 6, 7 ist zweiteilig gestaltet und weist jeweils ein relativ zu einer Mitte des Fahrzeuginnenraums gesehen außenseitiges Funktionsprofil sowie eine innenseitige Verkleidungsblende 24 auf, die an entsprechende Verkleidungsteile des Fahrzeuginnenraums angepasst ist. Die Verkleidungsblende 24 und das Funktionsprofil werden nach fertiggestellter, fahrzeugseitiger Montage des jeweiligen Funktionsprofils zusammengefügt. Die beiden Funktionsprofile der gegenüberliegenden seitlichen Führungsstrukturen 6, 7 sind spiegelsymmetrisch zueinander, im Übrigen jedoch identisch zueinander gestaltet. Jedes Funktionsprofil wird über jeweils eine Scharnieranordnung 23 mit dem Ansatz 22 des Gehäuseschalenteils 9 schwenkbeweglich verbunden. Die Scharnieranordnung 23 umfasst Scharnierprofilierungen sowie Führungs- und Wegbegrenzungsmittel, die jeweils einstückig an dem Funktionsprofil oder dem Ansatz 22 angeformt sind. Die Funktionsprofile sind - wie die Gehäuseschalenteile 9 - jeweils aus einem thermoplastischen Kunststoff als einstückige Bauteile hergestellt.
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Die beiden Führungsstrukturen 6, 7 dienen zur Längsverlagerung des Auszugprofils 3. Hierzu ist das Auszugprofil 3 an seinen gegenüberliegenden Stirnenden jeweils mit einer Aufnahme 28 zur Halterung eines Gleitkörpers 25 versehen. Das Auszugprofil 3 ist teleskopierbar gestaltet, so dass die Halteaufnahmen 28 an Seitenteilen des Auszugprofils 3 vorgesehen sind, die relativ zu einem formstabilen Mittelteil des Auszugprofils 3 in Fahrzeugquerrichtung und damit quer zu einer Auszugrichtung des Flächengebildes 2 längsverschiebbar sind, so dass das Auszugprofil 3 teleskopierbar ist. Der Gleitkörper 25 weist ein nicht näher bezeichnetes Aufnahmeauge auf, das in die Halteaufnahme 28 eingeführt wird. Die Fixierung des Gleitkörpers 25 an dem Stirnende des Auszugprofils 3 erfolgt durch einen Steckbolzen 27 eines Abdeckteils 26 des Auszugprofils 3.
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Der Gleitkörper 25 umfasst einen längserstreckten Gleitstein, der in einer nicht näher bezeichneten, als Führungsspur dienenden Führungsnut des jeweiligen Funktionsprofils beider Führungsstrukturen 6, 7 längsverschiebbar geführt ist. In dem jeweiligen Funktionsprofil ist das Seil 15 des Seilzugs in einer eigenen Führungsspur geführt, an einem von dem Ansatz 22 und der Scharnieranordnung 23 abliegenden Stirnendbereich des jeweiligen Funktionsprofils um 180° umgelenkt und durch die Führungsnut für den Gleitkörper 25 bis hin zu dem Gleitstein des Gleitkörpers 25 geführt. An dem Gleitstein des Gleitkörpers 25 ist ein freies Seilende des Seils 15 befestigt. Diese Beschreibung gilt sowohl für die Antriebsseite als auch für die Abtriebsseite. Somit wird insgesamt ein geschlossenes Antriebssystem gebildet.
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Eine Schwenkbeweglichkeit des Funktionsprofils relativ zu dem Ansatz 22 und dem jeweiligen Gehäuseschalenteil 9, 9' ist nur vor und während einer Montage der Beschattungsvorrichtung im Personenkraftwagen gegeben. Nach der fahrzeugfesten Montage des jeweiligen Funktionsprofils an den fahrzeugseitigen Karosserietragstrukturbereichen, insbesondere im Bereich von C-Säulenabschnitten, ist das jeweilige Funktionsprofil fahrzeugfest fixiert, so dass keine Schwenkbeweglichkeit mehr gegeben ist. Nach funktionsfertiger Montage der Beschattungsvorrichtung 1 im Fahrzeuginnenraum bewirkt ein Antrieb des Elektromotors 8 eine Drehung der Rollowelle 11 und eine gleichzeitige und synchrone Drehung beider Seiltrommeln 14 der antriebs- und abtriebsseitigen Seilzüge, wodurch die Gleitkörper 25 synchron zueinander längs der Führungsnuten der gegenüberliegenden Funktionsprofile verfahren werden. Dadurch kann das Auszugprofil 3 je nach Bedarf zwischen der aufgewickelten Ruheposition des Flächengebildes 2 und der ausgezogenen Schutzposition des Flächengebildes 2 verlagert werden. Die Drehfedern 16 in den gegenüberliegenden Seiten des Antriebssystems gleichen unterschiedliche Seilspannungen oder unterschiedliche Spannungen des Flächengebildes 2 aus, so dass sich ein geschlossenes und selbstjustierendes Antriebssystem ergibt. Der Elektromotor 8 kann mit sehr geringer Leistung ausgelegt werden, da aufgrund des Fehlens einer Wickelfeder, die der Rollowelle 11 zugeordnet wäre, keine großen Antriebskräfte benötigt werden. Zudem werden etwa gleich große Antriebskräfte für ein Ausfahren des Auszugprofils 3 aus der Ruheposition in die Schutzposition und für ein Zurückfahren des Auszugprofils 3 aus der Schutzposition in die Ruheposition benötigt.
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Bei der Ausführungsform gemäß den 9 bis 12 weist die Beschattungsvorrichtung 1a Führungsstrukturen 6, 7 sowie ein geschlossenes Antriebssystem mit entsprechenden Seilzügen auf, die identisch zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform gestaltet sind. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher bezüglich der Beschattungsvorrichtung 1a nach den 9 bis 12 ausschließlich auf die Unterschiede dieser Ausführungsform eingegangen.
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Wesentlicher Unterschied bei der Beschattungsvorrichtung 1a ist es, dass die Rollowelle 11 sich zusammen mit dem aufgewickelten Flächengebilde 2 in einem Aufnahmeprofil 4a längserstreckt, das einstückiger Teil eines frontseitigen Hutablagenabschnitts H1 ist. Das Aufnahmeprofil 4a wird durch eine sich über die gesamte Breite des Hutablagenabschnitts H1 erstreckende, einstückig eingeformte rinnenförmige Vertiefung gebildet. Das so gebildete Aufnahmeprofil 4a ist sowohl nach oben als auch zu seinen gegenüberliegenden Stirnseiten hin offen. An seinen gegenüberliegenden Stirnseiten ist das Aufnahmeprofil 4a mit Stirnrändern 32 versehen, auf die komplementär gestaltete Steckprofilierungen 31 jeweils eines Gehäuseschalenteils 9a aufsteckbar sind. Der entsprechende Gehäuseschalenteil 9a ist jeweils innenseitiger Teil einer antriebsseitigen bzw. einer abtriebsseitigen Gehäuseanordnung, die funktional in gleicher Weise gestaltet sind wie die zuvor anhand der Ausführungsformen nach den 1 bis 8 beschriebenen Gehäuseanordnungen. Die Gehäuseschalenteile 9a werden nach dem Aufstecken auf das Aufnahmeprofil 4a des Hutablagenabschnitts H1 mittels geeigneter Befestigungsmittel an dem Hutablagenabschnitt H1 fixiert.
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Der frontseitige Hutablagenabschnitt H1 ist - in normaler Fahrtrichtung des Personenkraftwagens gesehen - vor einem heckseitigen Hutablagenabschnitt H2 erstreckt, der in funktionsfertig montiertem Betriebszustand das Aufnahmeprofil 4a oberseitig überdeckt. Dabei belässt der hintere Hutablagenabschnitt H2 im Bereich des Aufnahmeprofils 4a einen Längsschlitz, der dazu vorgesehen ist, dass das Flächengebilde 2 aus dem Aufnahmeprofil 4a heraus nach oben hindurchtreten kann. Der Längsschlitz wird durch einen frontseitigen Rand des Hutablagenabschnitts H2 und eine frontseitige Kante des Aufnahmeprofils 4a am Hutablagenabschnitt H1 gebildet. Der Längsschlitz ist ausreichend breit gestaltet, dass das Flächengebilde 2 hindurchtreten kann. Gleichzeitig ist er ausreichend schmal gestaltet, dass das Auszugprofil 3 oberseitig auf einem Rand des Längsschlitzes in der Ruheposition des Flächengebildes 2 zur Anlage kommt (9), so dass das Auszugprofil 3 in der Ruheposition des Flächengebildes den verbliebenen offenen Längsschlitz zum Aufnahmeprofil 4a hin überdeckt.