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Die Erfindung betrifft eine Abschattungsvorrichtung für ein Fenster eines Kraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Aus der
WO 2005/012015 A1 ist eine Rollo-Anordnung für ein Fenster eines Kraftfahrzeugs bekannt, welche ein Rollo, zwei sich beidseits des Rollos erstreckende Führungsschienen und zwei an je einer der Führungsschienen längsverschieblich angeordnete Gleiter umfasst, mittels derer das Rollo beim Abwickeln von einem Wickelelement derart geführt wird, dass es sich nach dem Abwickeln vor dem Fenster erstreckt. Ziel ist es, eine Anbindung des Rollos an die in den Führungsschienen geführten Gleiter zu schaffen, die sich bei einfachem Aufbau durch eine hinreichende Flexibilität auszeichnet, sodass beim Auf- und Abwickeln des Rollos auftretende Änderungen im Abstand zwischen den Seitenkanten des Rollos und den zugeordneten Führungsschienen ausgeglichen werden können. Dazu ist an jedem Gleiter ein mit dem Rollo verbundenes Hebelelement frei schwenkbar angelenkt. Die Hebelelemente können beispielsweise über ein Scharnier mit dem Rollo verbunden sein. Weiterhin können die Hebelelemente einstückig, mehrteilig oder elastisch ausgebildet und über einen elastischen Bereich mit einer an einer oberen Kante des Rollos verlaufenden Querstrebe verbunden sein. Insgesamt kann dadurch die Länge der Führungsschienen auf ein Minimum beschränkt werden, wobei keinerlei Mittel vorgesehen sind, die eine Zwangsführung der Hebelelemente bewirken oder deren freie Verschwenkbarkeit beeinflussen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Abschattungsvorrichtung für ein Fenster eines Kraftwagens zu schaffen, welche einen maximalen Abschattungsgrad bietet und insbesondere in einer Nichtgebrauchsstellung einen Sichtbereich des Fensters nicht einschränkt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Abschattungsvorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Um eine Abschattungsvorrichtung zu schaffen, welche einen maximalen Abschattungsgrad bietet ohne einen Sichtbereich des Fensters einzuschränken, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass zumindest eine der Führungsschienen in einem jeweiligen in Fahrzeughochrichtung oberen Endbereich einen gekrümmten Verlauf aufweist und zumindest ein Teil der jeweiligen Mitnehmeranordnung in einem Verstellbereich des Abschattungselements in dem gekrümmt verlaufenden Endbereich der Führungsschiene geführt ist. Durch das Abschattungselement kann also ein von dem Rahmen umgebener Sichtbereich, welcher beispielsweise durch eine Fensterscheibe ausgefüllt sein kann, in der Abschattungsstellung vollständig oder nahezu vollständig zur Abschattung oder zumindest teilweisen Abdunklung eines Innenraums des Kraftwagens verdeckt werden. In der Nichtgebrauchsstellung kann das Abschattungselement in einem in Fahrzeughochrichtung unteren Bereich des Fensters und bevorzugt unterhalb des Sichtbereiches angeordnet, beispielsweise aufgerollt sein. Zwischen der Abschattungsstellung und der Nichtgebrauchsstellung sind bevorzugt eine Vielzahl von Zwischenstellungen vorgesehen, wobei eine Verstellung schrittweise oder kontinuierlich erfolgen kann.
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Da die Führungsschienen beidseitig des Sichtbereiches, bevorzugt in dem Rahmen des Fensters oder von dem Rahmen verdeckt angeordnet sind, wird der Sichtbereich des Fensters nur durch den Rahmen begrenzt und ist somit – beispielsweise gegenüber einem ansonsten gleichartigen Fenster ohne Abschattungsvorrichtung – nicht eingeschränkt oder verkleinert. Typische Fenster von Kraftwagen weisen keine rechtwinkligen Ecken oder zumindest eine nicht-rechtwinklige, insbesondere abgerundete, Ecke auf, da der Rahmen zwischen einem sich in Fahrzeughochrichtung oberhalb des Sichtbereiches erstreckenden Querteil und zumindest einem der jeweiligen beidseitig des Sichtbereiches angeordneten Längsteile einen gekrümmten Übergangsbereich mit einem Krümmungsradius aufweist. Die Längsteile des Rahmens können sich beispielsweise zumindest im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung erstrecken, dabei jedoch auch geneigt sein. Da die Führungsschienen dem Krümmungsbereich des Rahmens am Übergang zwischen den Längsteilen und dem Querteil folgen, können sie vorteilhaft durch den Rahmen verdeckt an oder in diesem angeordnet sein.
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Der Verstellbereich, in dem zumindest ein Teil der Mitnehmeranordnungen in dem gekrümmt verlaufenden Endbereich der Führungsschienen geführt ist, umfasst insbesondere ein Verstellen des Abschattungselements in die Abschattungsstellung und aus der Abschattungsstellung. Unmittelbar bei, vor und nach einem Verstellen des Abschattungselements in die oder aus der Nichtgebrauchsstellung sind die Mitnehmeranordnungen also nicht in den gekrümmten oberen Endbereichen der Führungsschienen geführt, sondern in einem beispielsweise geradlinigen unteren Teilbereich der Führungsschienen.
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Durch den mehrteiligen Aufbau der Mitnehmeranordnungen, welcher insbesondere durch jeweils wenigstens ein Gelenk oder Scharnier beweglich miteinander verbundene Teile oder Komponenten umfassen kann, wird vorteilhaft sichergestellt, dass das Abschattungselement trotz des gekrümmten Verlaufes sowohl des Übergangsbereiches des Rahmens als auch der Führungsschienen in der Abschattungsstellung für eine optimale Abschattung bis an das obere Querteil des Rahmens heranführbar ist. Bevorzugt kann dabei das Abschattungselement auch bis an die Längsteile des Rahmens heranreichen, so dass insgesamt eine optimale, zumindest nahezu vollständige Abschattung oder Verdeckung des Sichtbereiches des Fensters möglich ist.
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Bei dem Fenster, welches mittels der Abschattungsvorrichtung verdeckbar ist, kann es sich bevorzugt um ein Seitenfenster eines Fondbereiches des Kraftwagens handeln. Prinzipiell ist eine Verwendung der erfindungsgemäßen Abschattungsvorrichtung jedoch auch an anderen Fenstern denkbar, wie beispielsweise an einer Heckklappe oder Heckscheibe des Kraftwagens, an Fenstern anderer Fahrzeuge oder auch an Fenstern anderer Einrichtungen wie etwa entsprechend gestalteten Gebäuden. Insgesamt wird durch die Abschattungsvorrichtung vorteilhaft ein optimaler Abschattungs- oder Beschattungsgrad und eine gesteigerte Wertanmutung der Abschattungsvorrichtung und des Kraftwagens erreicht sowie eine Sichteinschränkung aus dem Fenster, insbesondere durch die Vermeidung der auch hinsichtlich eines vorteilhaften Designs unerwünschten Anordnung der Führungsschienen im Sichtbereich des Fensters, für jeweilige Fahrzeuginsassen vermieden.
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Die Führungsschienen können dabei jeweils wenigstens zwei Führungskanäle aufweisen, welche unterschiedliche Verläufe und/oder Längen oder dergleichen haben können. Damit kann die Mitnehmeranordnung oder ein Teil der Mitnehmeranordnung in einem Führungskanal entlang eines anderen Weges geführt werden als das entlang des anderen Führungskanals geführte Antriebselement. Beispielsweise kann die Mitnehmeranordnung oder ein Teil der Mitnehmeranordnung dem Krümmungsradius des Übergangsbereiches folgen, während das Antriebselement auf einer zumindest im Wesentlichen geradlinigen Bahn geführt wird. Hierdurch können vorteilhaft beispielsweise unterschiedliche Flexibilitäten oder Elastizitäten unterschiedlicher Bauteile der Abschattungsvorrichtung berücksichtigt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst jede der Mitnehmeranordnungen einen beweglich an der jeweils übrigen Mitnehmeranordnung gehaltenen Mitnehmer, welcher zumindest teilweise in einer korrespondierenden Aufnahme des Auszugsbügels bewegbar aufgenommen ist. Mit anderen Worten kann sich beim Verstellen des Abschattungselements der Mitnehmer entlang einer Längserstreckungsrichtung des Auszugsbügels bewegen, um den gekrümmten Verlauf der zugeordneten Führungsschiene und gegebenenfalls einen ganz oder nur bereichsweise geneigten Verlauf auch eines geradlinigen Teils der Führungsschiene auszugleichen. Die Aufnahme kann also etwa taschenartig ausgebildet sein. Dadurch kann vorteilhaft der Auszugsbügel in einer optimalen Länge gefertigt werden. Darüber hinaus können durch die bewegbare Lagerung oder Aufnahme des Mitnehmers vorteilhaft auch Toleranzen und Schwankungen beispielsweise bei der Herstellung, der Anordnung oder Positionierung, beim Verstellen oder dergleichen ausgeglichen werden. Insbesondere bei einer ausreichend langen Ausführung des Mitnehmers kann vorteilhaft auch eine Stabilität der Abschattungsvorrichtung, beispielsweise gegenüber einem Verwinden oder Verbiegen, verbessert werden. Für eine konsistente und zuverlässige Bewegung des Mitnehmers in der Aufnahme, können in dieser jeweilige Führungen vorgesehen sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Auszugsbügel ein äußeres Hüllelement und ein in diesem bewegliches Innenelement umfasst und jede der Mitnehmeranordnungen einen an der jeweils übrigen Mitnehmeranordnung gehaltenen Mitnehmer umfasst, welcher beweglich an dem Innenelement des Auszugsbügels gehalten ist. Mit anderen Worten können sich also sowohl das Innenelement des Auszugsbügels als auch der daran gehaltene Mitnehmer entlang der Längserstreckungsrichtung des Auszugsbügels in dem Hüllelement bewegen, wenn das Abschattungselement verstellt wird. Auch hier können dadurch vorteilhaft die gekrümmten Verläufe des Übergangsbereichs des Rahmens und der Führungsschienen sowie etwaige Fertigungs- und/oder Positionierungstoleranzen ausgeglichen werden. Hier kann der Mitnehmer beispielsweise mittels eines Gelenks oder Scharniers beweglich an dem Innenelement gehalten sein. Dabei kann gegebenenfalls ein anderenfalls vorgesehenes Gelenk oder Scharnier an einer von dem Auszugsbügel abgewandten Seite des Mitnehmers entfallen. Dies kann vorteilhaft gegebenenfalls eine leichtere Zugänglichkeit und Wartbarkeit der vorgesehenen Gelenke oder Scharniere mit sich bringen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst jede der Mitnehmeranordnungen einen an einem in Fahrzeughochrichtung oberen Ende des jeweiligen Antriebselements angeordneten Gleiter, einen an dem Gleiter beweglichen gehaltenen Kulissenhebel sowie einen an diesem gehaltenen Mitnehmer, welcher in einem Kontakt zu dem Auszugsbügel steht. Dabei kann der Mitnehmer beweglich oder in einem festen Winkel zu dem Kulissenhebel an diesem gehalten sein. Die beweglichen Verbindungen zwischen dem Gleiter, dem Kulissenhebel und dem Mitnehmer sowie gegebenenfalls auch der Kontakt zwischen dem Mitnehmer und dem Auszugsbügel können beispielsweise über jeweilige Gelenke oder Scharniere realisiert sein.
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Alle beweglichen Halterungen der Bauteile der Abschattungsvorrichtung können jeweilige Gelenke, Scharniere oder dergleichen umfassen. Dabei können beispielsweise jeweilige drehbare Achsen und/oder auch jeweilige Anschlagelemente zur Begrenzung eines jeweiligen Bewegungsumfanges, vorgesehen sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass jedes der Antriebselemente einen in Fahrzeughochrichtung oberen Endabschnitt aus einem gegenüber dem jeweils übrigen Antriebselement flexibleren Material, insbesondere einem Kunststoff, aufweist, welcher entlang zumindest eines Teilbereiches des gekrümmten Verlaufs der jeweiligen Führungsschiene führbar ist. Mit anderen Worten kann beim Verstellen des Abschattungselements in die und aus der Abschattungsposition das jeweilige Antriebselement dem gekrümmten Verlauf der jeweiligen Führungsschiene folgen. Dazu können die Antriebselemente beispielsweise zumindest teilweise mittels eines Mehrkomponenten-Verfahrens (2K-Technologie) aus zumindest zwei unterschiedlichen Kunststoffen gefertigt sein. Die zwei unterschiedlichen Materialien können also unterschiedliche Materialeigenschaften aufweisen, wobei beispielsweise der Endbereich flexibel und elastisch sein kann, während ein Restbereich des Antriebselements biegesteif und formstabil sein kann. Auf diese Weise kann vorteilhaft eine optimale Führung entlang der Führungsschiene bei gleichzeitig ausreichender Stabilität der Antriebselemente und der Abschattungsvorrichtung erzielt werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass jedes der Antriebselemente eine, insbesondere flexible, Welle oder eine Zahnstange umfasst. Die Welle kann dabei beispielsweise ein Gewinde oder eine spiralige Führungsnut aufweisen. Vorteilhaft kann so ein zuverlässiger und platzsparender Antrieb zum Verstellen des Abschattungselements realisiert werden. Prinzipiell sind hier jedoch auch andere Mechanismen denkbar, wie beispielsweise eine Bowdenzuganordnung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen.
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Dabei zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht eines Teilbereichs eines Fensters mit einer Abschattungsvorrichtung, wobei ein Abschattungselement in einer Zwischenstellung zwischen einer vollständigen Abschattungsstellung und einer Nichtgebrauchsstellung angeordnet ist;
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2 eine schematische Seitenansicht des Teilbereichs des Fensters aus 1, wobei das Abschattungselement in seiner vollständigen Abschattungsstellung angeordnet ist;
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3 eine schematische Seitenansicht des Teilbereichs des Fensters aus 1 mit einer alternativen Ausführungsform einer Abschattungsvorrichtung, wobei das Abschattungselement in einer Zwischenstellung angeordnet ist; und
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4 eine schematische Seitenansicht des Teilbereichs des Fensters aus 3, wobei das Abschattungselement in seiner vollständigen Abschattungsstellung angeordnet ist.
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In allen Fig. und deren nachfolgenden Beschreibungen sind gleiche oder funktionsgleiche Bauteile und Elemente jeweils mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt eine schematische und ausschnittsweise Seitenansicht eines Fensters 10, bei dem es sich bevorzugt beispielsweise um ein hinteres Seitenfenster eines Kraftwagens handeln kann. Das Fenster 10 umfasst einen Rahmen 12 mit einem in Fahrzeughochrichtung oben angeordneten Querteil 14 und einem seitlich angeordneten Längsteil 16, welches sich beispielsweise zumindest im Wesentlichen in Fahrzeughochrichtung erstrecken kann. Das Querteil 14 und das Längsteil 16 sind durch einen Übergangsbereich 18 des Rahmens 12 miteinander verbunden, wobei der Übergangsbereich 18 eine Krümmung oder Biegung und einen entsprechenden Radius aufweist, welcher auch als Umschlingungsradius bezeichnet wird. Hier nicht dargestellt sind auf einer gegenüberliegenden Seite des Querteils 14 angeordnete Rahmenteile, welche in ihrem Aufbau und in ihrer Anordnung dem Längsteil 16 und dem Übergangsbereich 18 entsprechen können. Das Längsteil 16 oder ein hier nicht dargestelltes funktional entsprechendes Teil können beispielsweise Teil einer B-Säule des Kraftwagens sein. Bei den hier nicht dargestellten Teilen auf der gegenüberliegenden Seite des Querteils 14 oder des Fensters 10 kann anstelle des gekrümmten Übergangsbereiches auch eine zumindest annähernd rechtwinklige Ecke vorgesehen sein, ohne, dass davon die vorliegende Abschattungsvorrichtung berührt wird.
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Von dem Rahmen 12 wird ein Sichtbereich 20 des Fensters 10 eingefasst, welcher beispielsweise durch eine Fensterscheibe ganz oder teilweise ausgefüllt sein kann. In oder an dem Längsteil 16 ist eine Führungsschiene 22 mit einem gekrümmten Endbereich 24, welcher sich in dem Übergangsbereich 18 erstreckt und zumindest im Wesentlichen dessen Krümmung folgt, angeordnet. Die Führungsschiene 22 weist also einen sich geradlinig entlang des Längsteils 16 erstreckenden Teilbereich auf, welcher in Fahrzeughochrichtung nach oben in den gekrümmt oder gebogen verlaufenden Endbereich 24 kontinuierlich übergeht. In der Führungsschiene 22 geführt ist ein Antriebselement 28, bei dem es sich beispielsweise um eine flexible Welle (Flexwelle), eine Zahnstange oder dergleichen handeln kann. An einem oberen Ende des Antriebselements 28 ist eine, vorliegend mehrteilig ausgebildete, Mitnehmeranordnung 30 angeordnet, welche ihrerseits an einem von dem Antriebselement 28 abgewandten Ende mit einem Auszugsbügel 32 in Kontakt steht. Über die Mitnehmeranordnung 30 und eine weitere dieser beispielsweise spiegelbildlich entsprechende und auf einer gegenüberliegenden Seite des Fensters 10 angeordnete Mitnehmeranordnung ist der Auszugsbügel 32 also beidseitig gehalten.
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Seinerseits an dem Auszugsbügel 32 gehalten ist ein flächiges Abschattungselement 34. Durch die jeweiligen mechanischen Kopplungen, Halterungen oder Verbindungen zwischen dem Abschattungselement 34, dem Auszugsbügel 32, der Mitnehmeranordnung 30 und dem Antriebselement 28 kann durch ein Verstellen des Antriebselements 28 oder der Mitnehmeranordnung 30 das Abschattungselement 34 verstellt werden. Vorliegend ist das Abschattungselement 34 in einer Zwischenstellung dargestellt, in der es den Sichtbereich 20 des Fensters 10 teilweise freigibt und teilweise verdeckt. Das Abschattungselement 34 kann einerseits bis in eine Abschattungsstellung (vergleiche 2) verstellt werden, in der es zumindest im Wesentlichen den ganzen Sichtbereich 20 verdeckt und somit einen Innenraum des Kraftwagens beispielsweise gegenüber einer Sonneneinstrahlung ver- oder abschatten kann. Andererseits kann das Abschattungselement 34 bis in eine Nichtgebrauchsstellung verstellt werden, in der es den Sichtbereich 20 zumindest im Wesentlichen ganz freigibt. Dazu kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass das Abschattungselement 34 aus einem flexiblen Material gefertigt und in der Nichtgebrauchsstellung aufgerollt ist. Ein solches flexibles Material kann beispielsweise ein textiles Material, ein Gewebe, ein Gewirke oder dergleichen sein und dabei lichtdicht oder durchscheinend sein oder beispielsweise auch eine netzartige Struktur aufweisen. Sowohl Ausführungen aus Naturfasern als auch aus synthetischen Fasern sind möglich. In der Nichtgebrauchsstellung können sowohl das Abschattungselement 34 als auch der Auszugsbügel 32 beispielsweise in einem dem Querteil 14 gegenüberliegenden Rahmenteil oder einer sich unterhalb des Sichtbereiches 20 an diesen anschließenden Verkleidung des Kraftwagens aufgenommen und/oder durch entsprechende Teile verdeckt sein.
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Die Mitnehmeranordnung 30 umfasst vorliegend einen an dem Antriebselement 28 befestigten oder gehaltenen Gleiter 36, einen Kulissenhebel 38 und einen Mitnehmer 40. Sowohl der Gleiter 36 als auch der Kulissenhebel 38 sind dabei in der Führungsschiene 22 geführt oder zwangsgeführt. Der Kulissenhebel 38 ist dabei durch ein Scharnier 42 beweglich an dem Gleiter 36 gehalten, während der Mitnehmer 40 über ein Scharnier 44 beweglich an dem Kulissenhebel 38 gehalten ist. Die Scharniere 42, 44 sind dabei aneinander gegenüberliegenden Enden des Kulissenhebels 38 angeordnet. An dem Scharnier 44 oder in einem Nahbereich des Scharniers 44 kann auch ein Gleitnocken oder Laufrad oder dergleichen vorgesehen sein, mittels welcher eine Führung der Mitnehmeranordnung 30 entlang der Führungsschiene 22 erleichtert wird. Der Mitnehmer 40 ist vorliegend mit einem dem Scharnier 44 gegenüberliegenden Ende in einer entsprechenden Aufnahme 46 des Auszugsbügels 32 beweglich teilweise aufgenommen.
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Der Übergangsbereich 18 des Rahmens 12 weist heutzutage bei vielen Fahrzeugen einen relativ großen Umschlingungsradius auf, da zur Gewichtsreduktion die entsprechenden Bauteile oftmals aus Aluminium oder Aluminiumblech gefertigt sind, welches beispielsweise im Vergleich zu Stahl schlechtere Umformeigenschaften besitzt. Durch den großen Umschlingungsradius wird effektiv verhindert, dass herkömmliche geradlinige Führungsschienen so bis in einen Eckbereich zwischen dem Querteil 14 und dem Längsteil 16 geführt werden können, sodass eine maximale Abschattung oder Verdeckung des Sichtbereiches 20 ermöglicht wird, ohne dabei gleichzeitig den Sichtbereich 20 durch die Führungsschienen einzuschränken oder teilweise zu verdecken. Im Stand der Technik, beispielsweise bei Fahrzeugen der Baureihe G11 des Herstellers BMW, sind dementsprechend gerade Führungsschienen von dem Längsteil 16 zurückversetzt in teilweiser Verdeckung des Sichtbereiches 20 angeordnet. Dadurch wird nicht nur der Sichtbereich 20 eingeschränkt, sondern es sind auch zusätzliche Abdeckelemente zum Verdecken der Führungsschienen vorzusehen, wodurch nachteilig ein zusätzlicher Bauteil-, Herstellungs- und Kostenaufwand entsteht.
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Diese Probleme und Nachteile werden vorliegend durch den gekrümmten Endbereich 24 der Führungsschiene 22 sowie die mehrteilige Bauform der Mitnehmeranordnung 30 und deren zumindest teilweise Führung bis in den Endbereich 24 hinein gelöst oder umgangen.
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2 zeigt in einer schematischen und ausschnittsweisen Seitenansicht das bereits in 1 dargestellte Fenster 10, wobei hier das Abschattungselement 34 in seiner Abschattungsstellung angeordnet und dargestellt ist. Hier ist also durch das Abschattungselement 34 der Sichtbereich 20 zumindest nahezu vollständig verdeckt. Dazu ist mittels des Antriebselements 28 die Mitnehmeranordnung 30 nach oben, das heißt in Richtung des Querteils 14 bewegt. Da der Mitnehmer 40 der Mitnehmeranordnung 30 zumindest teilweise in dem Auszugsbügel 36 aufgenommen ist, wird bei der entsprechenden Bewegung oder Verstellung auch der Auszugsbügel 32 und damit auch das Abschattungselement 34 nach oben in Richtung des Querteils 14 bewegt oder verstellt. Ein dem Auszugsbügel 32 gegenüberliegendes Ende des Abschattungselements 34 kann dabei an einem hier nicht dargestellten Bauteil gehalten sein, sodass eine gleichmäßige, glatte und straffe Verdeckung oder Überspannung des Sichtbereiches 20 ermöglicht wird.
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Bei der Bewegung der Mitnehmeranordnung 30 nach oben wird insbesondere der Kulissenhebel 38 in den gekrümmten Endbereich 24 geführt, wodurch sich die Winkelstellungen der Scharniere 42 und 44 entsprechend ändern und anpassen. Gleichzeitig bewegt sich der Mitnehmer 40 in einer Längserstreckungsrichtung des Auszugsbügels 32 in die Aufnahme 46 hinein. In entsprechend umgekehrter Art und Weise bewegt sich der Mitnehmer 40 in entgegengesetzter Richtung zumindest teilweise aus der Aufnahme 46 hinaus, wenn das Abschattungselement 34 in Richtung seiner Nichtgebrauchsstellung bewegt oder verstellt wird, was hier durch einen entsprechenden Doppelpfeil angedeutet ist. In der hier dargestellten Ausführungsform bewegt sich das Antriebselement 28 nur entlang des geraden Teilbereiches der Führungsschiene 22, sodass in der dargestellten Abschattungsstellung der Gleiter 36 an einem Übergang zwischen diesem geraden oder geradlinigen Teilbereich und dem gekrümmten Endbereich 24 angeordnet ist. Alternativ kann das Antriebselement 28 auch ganz oder teilweise, insbesondere in einem oberen, dem Gleiter 36 zugewandten Teilbereich, aus einem flexiblen und elastischen Material gefertigt sein und dann gegebenenfalls einschließlich des Gleiters 36 zumindest teilweise bis in den gekrümmten Endbereich 24 hinein geführt werden.
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Um eine optimale Positionierung des Abschattungselements 34 sicherzustellen, können in dem Rahmen 12 entsprechende Aufnahmen oder Schlitze oder dergleichen vorgesehen sein, in welche der Auszugsbügel 32 und/oder das Abschattungselement 34 zumindest in der Abschattungsstellung zumindest teilweise hineinragen können. Zudem ist oberhalb des Sichtbereiches 20 ein Anschlagelement 26 an dem Rahmen 12 angeordnet, welches die Bewegung des Auszugsbügels 32 nach oben hin begrenzt.
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3 zeigt in einer schematischen Seitenansicht den bereits in den 1 und 2 dargestellten Ausschnitt des Fensters 10, wobei hier jedoch die Abschattungsvorrichtung eine alternative Mitnehmeranordnung 48 aufweist. Dabei sind der Kulissenhebel 38 und der Mitnehmer 40 nicht beweglich aneinander gehalten, sondern in einem festen Winkel zueinander angeordnet. Die entsprechende Verbindung 50 des Kulissenhebels 38 mit dem Mitnehmer 40 ist also nicht als Gelenk oder Scharnier ausgebildet, kann aber auch hier mit einem Gleitnocken oder Laufrad oder dergleichen versehen sein, um die Führung der Mitnehmeranordnung 48 insbesondere entlang des Endbereiches 24 zu optimieren. Anstelle der Verbindung 50 kann auch eine einteilige Ausführung des Kulissenhebels 38 und des Mitnehmers 40 vorgesehen sein. Weiterhin unterscheidet sich die hier dargestellte Abschattungsvorrichtung im Aufbau des Auszugsbügels 32. Dieser weist vorliegend einen zweiteiligen Aufbau mit einem Hüllelement 52 und einem in diesem beweglich angeordneten Innenelement 54 auf. Der Mitnehmer 40 ist über ein Scharnier 56 mit dem Innenelement 54 beweglich verbunden und ist ebenfalls in dem Hüllelement 52 bewegbar. Bei einer Verstellung des Abschattungselements 34 aus der dargestellten Abschattungsstellung heraus bewegt sich also die gesamte Mitnehmeranordnung 48 nach unten, während sich das Innenelement 54 und der über das Scharnier 56 damit gekoppelte Mitnehmer 40 gleichzeitig in Längserstreckungsrichtung des Auszugsbügels 32 nach außen, das heißt in Richtung des Längselementes 16 des Rahmens 12 bewegen. Entsprechende umgekehrte Bewegungen ergeben sich beim Verstellen des Abschattungselementes 34 in die Abschattungsstellung hinein.
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Aufgrund der Verbindung des Mitnehmers 40 mit dem Innenelement 54 besteht keine Gefahr, dass der Mitnehmer 40 aus dem Hüllelement 52 herausrutschen könnte oder ein solches Herausrutschen wäre unproblematisch. Demgegenüber ist bei dem zuvor anhand der 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispiel darauf zu achten, dass insbesondere eine Länge des dortigen Mitnehmers 40 ausreichend bemessen wird, um bei minimaler Auslenkung des Mitnehmers 40 in Richtung des Auszugsbügels 32 ein Herausrutschen des Mitnehmers 40 aus der Aufnahme 46 auszuschließen. Durch eine jederzeit ausreichende Überlappung innerhalb der Aufnahme 46 kann der Auszugsbügel 32 jederzeit sicher gehalten oder abgestützt werden.
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Unabhängig von der sonstigen Ausgestaltung der Erfindung kann der gekrümmte Endbereich 24 der Führungsschiene 22 kontinuierlich gekrümmt oder gerundet geformt oder auch aus einzelnen jeweils in einem Winkel zueinander angeordneten geraden Segmenten zusammengesetzt sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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