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Erfindungsgebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Brennstoffen,
kohlenstoffhaltigen Werk- und Nutzstoffen, Humus und/oder Maillard-
beziehungsweise Maillard-ähnlichen Reaktionsprodukten aus
Biomasse, bei dem die Biomasse bei einer Temperatur von über
100 Grad Celsius und einem Druck von über 5 bar für
eine Behandlungsdauer von mindestens 1 Stunde behandelt wird.
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Hintergrund
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Das
Grundprinzip der so genannten hydrothermalen Karbonisierung im Labormaßstab
wurde erstmals im Juli 2006 von Prof. Markus Antonietti vom Potsdamer
Max-Planck-Institut für Kolloid und Grenzflächenforschung
vorgestellt. Bei diesem Verfahren wird Biomasse in einem Laborautoklaven
bei 10 bar und 180 Grad innerhalb eines halben Tages in einen kohleähnlichen
Stoff oder deren Vorstufen und Wasser umgewandelt.
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Die
Nutzung von feuchter Biomasse zur Energiegewinnung durch Herstellung
eines möglichst einheitlichen Brennstoffs wird seit längerem
angestrebt, ist bisher aber durch mangelnde Effizienz der energetischen
Nutzbarkeit und geringe Wirtschaftlichkeit in ihrer Anwendung begrenzt.
Kohlendioxid-Emissionen durch die Verbrennung fossiler Energieträger
werden im Wesentlichen für den Klimawandel verantwortlich
gemacht. Bei der energetischen Verwertung von Biomasse wird nur
so viel Kohlendioxid in die Atmosphäre freigesetzt, wie
die lebenden Pflanzen zuvor zum Wachstum benötigen. Die
Nutzung von Brennstoffen aus Biomasse ist daher Kohlendioxid-neutral
und damit klimaverträglich. Weiter kann die Herstellung
von Humus, der zum Beispiel auf landwirtschaftlichen Nutzflächen
ausgebracht wird, als CO2-Senke dienen.
Ohne solche Maßnahmen und ohne den verstarkten energetischen
Einsatz nicht-fossiler Brennstoffe aus Biomasse sind Klimaschutzziele
wie sie zum Beispiel im Kyoto-Protokoll festgelegt wurden, nur schwer
zu erreichen.
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Biomasse
umfasst im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen nachwachsende Rohstoffe,
die als heimische Energieträger langfristig verfügbar
sind, sowie alle flüssigen und festen organischen Stoffe
und Produkte biologischer und biochemischer Vorgänge und
deren Umwandlungsprodukte, die für dieses Verfahren einen
ausreichend hohen Kohlenstoffanteil besitzen und auch sonst in Ihrer
Zusammensetzung und Beschaffenheit zu wirtschaftlich nutzbaren Reaktions-,
Zwischen-, Neben und Endprodukten durch das erfindungsgemäße
Verfahren einschließlich Brennstoffen verarbeitet werden
können. Zum Beispiel zählen zu den Ausgangsstoffen
Kohlenhydrate, Zucker und Stärken, land- und forstwirtschaftliche
Erzeugnisse, auch speziell angebaute Energiepflanzen (schnell wachsende
Baumarten, Schilfgräser, Getreideganzpflanzen u. ä.),
Soja, Zuckerrohr und Getreidestroh sowie biogene Rest-, Abfallstoffe
und Nebenprodukte, Pflanzen und Pflanzenreste anderer Herkunft (Straßenbegleitgrün,
Landschaftspflegegut u. ä.), landwirtschaftliche Abfälle
einschließlich Stroh, Zuckerrohrblätter, Abputzgetreide,
unverkäufliche Partien an Kartoffeln oder Zuckerrüben,
verdorbene Silagepartien sowie sonstige Futterreste, Rasenschnittgut,
Getreidestroh, Rübenblatt, Zuckerrohrblätter,
kohlenstoffhaltige Rest- und Abfallstoffe einschließlich
Biomüll, heizwertreiche Fraktionen von Haus- und Gewerbeabfällen
(Restmüll), Klärschlamm, verschiedene Holzarten
und -klassen einschließlich Waldholz, Bauholz, Paletten,
Altmöbel, Sägemehl, Reste und Abfälle
aus der Ernährungsindustrie einschließlich Küchen-
und Speiseabfälle, Abfallgemüse, Altfette sowie
Papier und Zellstoff, Textilien insbesondere aus Naturfasern und
natürlichen Polymeren und tierische Exkremente einschließlich
Gülle, Pferdemist und Geflügelkot.
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Bei
den bisher bekannten Verfahren zur Verwertung von Biomasse zur Herstellung
von Brennstoffen ist der Anteil des Kohlenstoffs, der beim Umsetzungsprozess
verloren geht, relativ hoch. Der Kohlenstoffverlust liegt bei der
alkoholischen Gärung über 30 Prozent, bei der
Umsetzung zu Biogas bei etwa 50 Prozent, bei der Holzverkohlung
bei etwa 70 Prozent und bei der Kompostierung über 90 Prozent. Dabei
entweicht der Kohlenstoff als Kohlendioxid oder auch als Methan,
die jeweils als klimaschädlich angesehen werden.
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Die
alkoholische Gärung hat nur einen geschätzten
effektiven Wirkungsgrad von drei bis fünf Prozent der in
den Pflanzen gespeicherten Primärenergie. Bei der Umwandlung
von Biomasse in Biogas wird etwa die Hälfte des Kohlenstoffs
wieder als CO2 freigesetzt. Außerdem
sind nur wenige Substrate für einen wirtschaftlichen Betrieb
einer Biogasanlage geeignet.
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Weiter
bleibt die bei den oben beschriebenen Prozessen freigesetzte Wärme
weitgehend ungenutzt. Eine besondere Schwierigkeit besteht in der energetischen
Verwertung von Biomasse mit einem hohen Feuchtigkeitsgehalt. Beim
im Folgenden beschriebenen Verfahren ist jedoch die Anwesenheit von
Wasser Voraussetzung für den chemischen Umsetzungsvorgang.
Bisherige Verfahren sind also durch mangelnde Effizienz, geringere
energetischen Nutzbarkeit und Wirtschaftlichkeit in ihrer Anwendung
begrenzt.
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Beschreibung der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu entwickeln,
durch das Brennstoffe, Humus, kohlenstoffhaltige Werk- und Nutzstoffe
sowie Maillard- beziehungsweise Maillard-ähnliche Reaktionsprodukte
mit hoher Effizienz aus Biomasse, insbesondere im industriellen
Maßstab, wirtschaftlich hergestellt werden können.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
gelöst, bei dem die Biomasse vor und/oder während
der Behandlung zusätzlich bearbeitet wird und/oder die
Reaktions-, Zwischen-, Neben- und/oder Endprodukte aufgearbeitet
beziehungsweise prozessiert werden. Durch gezielte Vorbereitung
beziehungsweise Vorbehandlung der Biomasse und weitere Bearbeitung
der Biomasse während der Behandlung beziehungsweise des
Reaktionsprozesses und/oder die Aufarbeitung der Reaktions-, Zwischen-,
Neben- und/oder Endprodukte kann die Ausbeute an Brennstoffen, Humus,
kohlenstoffhaltigen Werk- und Nutzstoffen und/oder Maillard- beziehungsweise
Maillard-ähnlichen Reaktionsprodukten auf wirtschaftliche
Weise erheblich gesteigert werden.
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In
besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird das Verfahren
semikontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt. Das
bedeutet, dass die Behandlung der Biomasse, insbesondere während des
Reaktionsprozesses, nicht diskontinuierlich, das heißt
im Batch-Verfahren, durchgeführt wird. Vielmehr werden
zur optimalen Reaktionsraumausnutzung und zur Minimierung der Verweilzeiten
Temperatur- und Druckverhältnisse weitgehend im Betriebsbereich
gehalten. Gleichzeitig können während des laufenden
Prozesses Ausgangsstoffe als auch Katalysatoren zeitversetzt in
den Reaktionsraum eingebracht, Prozesswasser und nicht umgesetzte
Ausgangsstoffe sowie andere zugeführte Medien entnommen
und nach Bedarf recykliert (zurückgeführt) sowie
Störstoffe, Reaktions-, Zwischen-, Neben- und/oder Endprodukte
abgezogen werden. Parallel dazu können weitere Verfahrensschritte,
wie beispielsweise die Aufarbeitung und/oder Reinigung von Prozesswasser,
Abwasser, Abluft, Reaktions-, Zwischen-, Neben- und/oder Endprodukte
kontinuierlich oder in Intervallen durchgeführt werden.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Temperatur auf über 160 Grad Celsius, vorzugsweise
zwischen 160 und 300 Grad Celsius, besonders bevorzugt zwischen
185 und 225 Grad, eingestellt und/oder dass die Temperatur automatisch
gesteuert wird.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass der Druck auf mindestens 7 bar, vorzugsweise zwischen 10 und
34 bar, besonders bevorzugt zwischen 10 und 17 bar, 18 und 26 bar
oder 27 und 34 bar, eingestellt wird.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Behandlungsdauer mindestens 2 Stunden, vorzugsweise 3 bis
60 Stunden, besonders bevorzugt 5 bis 30 Stunden oder 31 bis 60
Stunden, insbesondere 6 bis 12 Stunden oder 13 bis 24 Stunden, beträgt.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Behandlungsdauer in Abhängigkeit von der Art der
Biomasse und/oder dem gewünschten Reaktionsprodukt gewählt
wird.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Biomasse vorbehandelt wird, vorzugsweise durch Entwässerung, Zerkleinerung,
Vorinkubation mit Hilfsstoffen, Vermischung und/oder Vorwärmung.
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Teil
der Vorbehandlung kann auch die Inkubation in einem sauren Milieu
oder Medium sein, beispielsweise bei einem pH-Wert, der unter 6,
bevorzugt unter 5, besonders bevorzugt unter 4, insbesondere unter
3 und dabei vorzugsweise unter 2 liegt. Die erforderliche Zeitdauer
des Schrittes nimmt mit zunehmender Zerkleinerung und mit sinkendem pH-Wert
ab. Die Inkubation bei saurem pH-Wert kann nach dem Zerkleinern
erfolgen.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Biomasse vor, während und/oder nach der Behandlung
zerkleinert, vorzugsweise gehäckselt und/oder gemahlen,
wird. Dabei sollte die Partikelgröße der zerkleinerten
Biomasse vorzugsweise unter 10 cm, besonders bevorzugt unter 1 cm,
insbesondere unter 2 mm, liegen.
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Der
Biomasse kann vor und/oder während der Behandlung mindestens
ein Katalysator mit oder ohne Zugabe von Wasser und/oder einer wässrigen Lösung
zugegeben werden. Der Katalysator kann aus mindestens einer oder
auch mehreren, verschiedenen Komponenten bestehen. Diese bilden
dann gemeinsam ein Katalysatorgemisch. Eine Komponente des Katalysators
kann beispielsweise aus einer Säure bestehen. Diese kann
in vorteilhafter Weise eine Carbonsäure und insbesondere
eine Protonensäure verwendet werden. Als vorteilhaft hat
sich die Verwendung einer Di- oder Tricarbonsäure, und vor
allem von Weinsäure oder Zitronensäure herausgestellt.
Sowohl Zitronensäure als auch Weinsäure sind kristallin
und nicht toxisch. Beide kommen in der Natur in Früchten
vor (Zitronensäure in Zitrusfrüchten wie zum Beispiel
Zitronen, Weinsäure in Weintrauben). Es kann in besonders
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung aber beispielsweise auch
eine anorganische Säure sein, vorzugsweise Schwefelsäure.
Die Säure, die als Katalysatorkomponente eingesetzt wird,
kann gleichzeitig auch zur Herstellung des sauren Mediums für
den Inkubationsschritt eingesetzt werden.
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Der
Katalysator oder das Katalysatorgemisch kann, insbesondere auch
zusätzlich, ein oder mehrere Metalle und/oder Metallverbindungen
umfassen. Es kommen vorzugsweise Übergangsmetalle der Nebengruppen
Ia, IIa, IVa, Va, VIa, VIIa und VIIIa des periodischen Systems der
Elemente wie beispielsweise Eisen, Nickel, Kobalt, Kupfer, Zink,
Rhodium, Palladium, Platin, Silber, Vanadium, Chrom, Wolfram, Molybdän
und/oder Titan zum Einsatz, wobei sich Eisen als besonders vorteilhaft
herausgestellt hat. Besonders bevorzugt sind auch Oxide dieser Metalle,
beispielsweise Vanadiumoxid (V2O5), Kupferoxid (CuO), Zinkoxid (ZnO) und/oder
Chromoxid (Cr2O3).
Aber auch Metalle der Hauptgruppen des periodischen Systems der
Elemente bzw. deren Oxide, beispielsweise Aluminiumoxid (Al2O3) können
in vorteilhafter Weise als Katalysator eingesetzt werden.
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Zusätzlich
oder alternativ können vor der Behandlung der Biomasse
auch Biokatalysatoren verwendet werden, um die Umsetzung der Biomasse
in Brennstoffe, kohlenstoffhaltige Werk- und Nutzstoffe, Humus und/oder
Maillard- bzw. Maillard-ähnliche Reaktionsprodukte zu beschleunigen.
Dabei können beispielsweise Enzyme, Mikroorganismen (insbeson dere
Bakterien und/oder Pilze), pflanzliche Zellen, tierische Zellen
und/oder Zellextrakte in freier und/oder immobilisierter Form eingesetzt
werden. Biokatalysatoren können aufgrund der extremen Bedingungen
während der Behandlung der Biomasse ausschließlich
bei der Bearbeitung der Biomasse, insbesondere der Vorbehandlung,
und/oder der Aufarbeitung der Reaktions- und/oder Nebenprodukte eingesetzt
werden.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Biomasse vor und/oder während der Behandlung gemischt
wird, vorzugsweise durch Rühren, Mischen, Suspendieren und/oder
Aufwirbeln. Dabei kann bzw. können zum Mischen eine oder
mehrere Mischvorrichtung(en), insbesondere eine Kombination verschiedener Mischvorrichtungen,
vorzugsweise mindestens ein Flüssigkeitsstrahlmischer,
-pumpe oder eine Düse, eingesetzt werden. Erfindungsgemäß bevorzugt
sind Mischvorrichtungen, die ohne bewegliche Teile im Reaktionsraum
auskommen.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Reaktionsprodukte nach der Behandlung mit einem Trockner
oder einer Kombination verschiedener Trocknungsverfahren, vorzugsweise
einem Konvektions- oder Kontakttrockner, besonders bevorzugt mit
einem Strom- und/oder Band- und/oder Wirbelschichttrockner, getrocknet
werden.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass im Laufe des erfindungsgemäßen Verfahrens
anfallendes Prozesswasser, vorzugsweise durch mindestens eine Vorrichtung
zur Fest-Flüssig-Trennung, abgezogen wird und/oder gereinigt
und in das Reaktionsgemisch zurückgeführt wird.
Die Vorrichtung zur Fest-Flüssig-Trennung kann beispielsweise
mindestens eine Vorrichtung zur Mikro-, Ultra-, Nanofiltration-
und zum Umkehrosmoseverfahren oder eine Kombination verschiedener
vorgenannter Vorrichtungen, bevorzugt mit keramischen Filterelementen
und besonders bevorzugt ein Rotationsscheiben und/oder ein Zentrifugalmembranfilter,
sein.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass anfallendes Abwasser mechanisch, chemisch und/oder biologisch
gereinigt wird.
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In
weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass bei der Behandlung, Bearbeitung und/oder Aufarbeitung anfallende
Abluft mechanisch, chemisch und/oder biologisch gereinigt wird.
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Die
Erfindung betrifft also ein Verfahren, insbesondere einen kontinuierlichen
oder semikontinuierlichen Prozess, zur industriellen Herstellung
von verschiedenen Reaktions-, Zwischen-, Neben- und/oder Endprodukten.
Die Reaktions-, Zwischen-, Neben und Endprodukte können
beispielsweise Brennstoffe von Torf, über Braunkohle bis
zu Steinkohleähnliche Brennstoffe, Humus, Maillard- oder Maillard-ähnliche
Reaktionsprodukte, kohlenstoffhaltige Werkstoffe wie Dämmstoffe,
Nanoschwämme, -kügelchen, -fasern, -kabel, Aktiv-
oder Sorptionskohle, Grillkohleersatzstoff, hochverdichtete Kohlenstoffprodukte
und Werkstoffe und insbesondere auch Ausgangsstoffe für
Graphit und graphithaltige oder -artige Produkte sowie Kohlenstofffasern
und Ausgangsstoffe für Verbund- oder Faserverbundwerkstoffe
umfassen.
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Dabei
wird durch Zufuhr von Druck und Hitze das Grundprinzip der hydrothermalen
Karbonisierung genutzt, um in dem effizienten und äußerst
wirtschaftlichen erfindungsgemäßen Verfahren feuchte Biomasse
unter Freisetzung von Wärmeenergie zunächst zu
depolymerisieren und hydrolysieren. Die Polymerisation der entstandenen
Monomere führt innerhalb weniger Stunden zum Aufbau kohlenstoffhaltiger
Reaktionsprodukte. Gewünschte Reaktionsprodukte werden
in Abhängigkeit von den Reaktionsbedingungen hergestellt.
Beispielsweise entsteht nach kürzerer Reaktionsdauer unter
anderem zunächst Humus und im weiteren Reaktionsverlauf
Brennstoffe mit steigendem Kohlenstoffgehalt, die zur Energiegewinnung
geeignet sind.
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Die
Aufgabe wird auch durch die Herstellung von verschiedenen Reaktions-,
Zwischen-, Neben- und/oder Endprodukten nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren gelöst, einschließlich der Herstellung von
Brennstoffen von Torf, über Braunkohle bis zu Steinkohleähnlichen
Brennstoffe, Humus, Maillard- oder Maillard-ähnlichen Reaktionsprodukte,
kohlenstoffhaltige Werkstoffe wie Dämmstoffe, Nanoschwämme,
-kügelchen, -fasern, -kabel, Aktiv- oder Sorptionskohle,
Grillkohleersatzstoff, hochverdichtete Kohlenstoffprodukte und Werkstoffe
und insbesondere auch Ausgangsstoffe für Graphit und graphithaltige
oder -artige Produkte sowie Kohlenstofffasern und Ausgangsstoffe
für Verbund- oder Faserverbundwerkstoffe.
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Erfindungsgemäß kann
das Verfahren auch eine Vorstufe zur Erzeugung von Energie aus Biomasse
sein, bei dem ein Brennstoff nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wird und dieser Brennstoff anschließend
zur Energieerzeugung konditioniert wird. Die Konditionierung kann
dabei beispielsweise aus einer Herstellung von Pellets oder Briketts
aus staubförmigem oder humusartigem Brennstoff bestehen.
In vorteilhafter Ausgestaltung dieses Verfahrens ist dann vorgesehen,
den konditionierten Brennstoff zur Energieerzeugung zu verwenden
und insbesondere zu verbrennen. Erfindungsgemäß kann
ein Verfahren zur Erzeugung von verschiedenen Energieformen einschließlich
von Wärmeenergie und/oder elektrischem Strom durchgeführt
werden, bevorzugt eine Kombination derselben unter Verwendung des
erfindungsgemäß hergestellten Brennstoffs. Erfindungsgemäß können
ferner verschiedene Kombinationen zur Erzeugung von verschiedenen
Energieformen aus unterschiedlichen erneuerbaren Energieträgern
einschließlich anderer fester, flüssiger und gasförmiger
Brennstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen, fossilen Brennstoffen, Wasserkraft,
Solar- und/oder Windenergie und verschiedener Speicherformen vorgenannter
Energieträger und -erzeugungssystemen und unter Verwendung
des erfindungsgemäß hergestellten Brennstoffs eingesetzt
werden.
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Die
Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur Erzeugung von Energie
bevorzugt solcher, bei denen eine Dampf- und/oder Gasturbine zum
Einsatz kommt, einschließlich solcher Verfahren, bei denen der
erfindungsgemäße Brennstoff verwendet wird, in Kombination
mit speicherbaren Energiearten durch Windkraft insbesondere von
Druckluft und besonders bevorzugt des Dispatchable Wind Power Systems (DWPS).
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Die
Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines erfindungsgemäß hergestellten
Brennstoffs zur Erzeugung von Energie aus Biomasse.
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Unter
Behandlung der Biomasse im Sinne der Erfindung werden alle Einwirkungen
auf die Biomasse verstanden, die der Umwandlung der Biomasse in
die Reaktionsprodukte dienen, insbesondere die Zufuhr von Energie
zur Ingangsetzung und Aufrechterhaltung der Umsetzungsreaktion,
einschließlich der Behandlung der Biomasse bei einer Temperatur
von über 100 Grad Celsius und einem Druck von über
5 bar.
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Bearbeitung
der Biomasse im Sinne der Erfindung ist die Bearbeitung der Ausgangsstoffe,
Reaktions- und/oder Zwischenprodukte in verschiedenen Schritten
vor und nach dem chemischen Umsetzungsprozess. Bearbeitung umfasst
sämtliche Schritte, Vorgänge und Einwirkungen
auf die Reaktionspartner einschließlich der Vorbehandlung und/oder
Nachbehandlung.
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Unter
Vorbehandlung werden alle Einwirkungen verstanden, die bis zum Abschluss
des Befüllungsvorgangs des Reaktionsraums und dem Beginn der
Zufuhr von Energie zur Ingangsetzung der Umsetzungsreaktion auf
die Biomasse einwirken, durch die diese sich von der in der unberührten
Natur vorkommenden Biomasse unterscheidet. Insbesondere zählt
zur Vorbehandlung auch eine Vorwärmung der Ausgangsstoffe
sowie eine Zerkleinerung mit vorwiegender, d. h. mehr als zwei Drittel
der Bestandteile des Reaktionsgemischs, Partikelgröße
von unter 10 mm innerhalb oder außerhalb des Reaktionsraums.
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Aufarbeitung
und/oder Konditionierung der Reaktionsprodukte und/oder Nebenprodukte
im Sinne der Erfindung umfasst alle Einwirkungen auf die Neben-
und/oder Endprodukte der Umsetzungsreaktion, mittels derer diese
in die gewünschte oder erforderliche Form gebracht werden.
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Unter
semikontinuierlichem oder kontinuierlichem Verfahren im Sinne der
Erfindung ist die Herstellung von Reaktions-, Zwischen-, Neben und
Endprodukten im Technikums- und/oder industriellem Maßstab
zu verstehen, bei der mindestens ein Kriterium, bevorzugt zwei und
besonders bevorzugt mehrere der unten angeführten Kriterien
erfüllt sind:
- 1. Die Temperatur, insbesondere
in mindestens einem Druckbehälter, Reaktor oder Anlagenbestandteil,
liegt über mindestens zwei Reaktionszyklen hinweg kontinuierlich
oberhalb von 40 bis 90 Grad Celsius, bevorzugt von 60 bis 70 Grad
Celsius und/oder oberhalb der Siedetemperaturen des Prozesswassers
bei einem bar Absolutdruck.
- 2. Der Druck, insbesondere in mindestens einem Druckbehälter,
Reaktor oder Anlagenbestandteil, liegt über mindestens
zwei Reaktionszyklen hinweg kontinuierlich oberhalb von einem bar
Absolutdruck.
- 3. Die Bearbeitung der Biomasse, Reaktions-, Neben-, Zwischen-
und/oder Endprodukte oder andere Reaktionsteilnehmer wird in mehr
als einem Behälter durchgeführt.
- 4. Das Gesamtvolumen der Behälter, in denen diese Bearbeitung
stattfindet, beträgt mindestens 500 Liter.
- 5. Es wird vorbehandelte Biomasse und/oder unterschiedliche
Arten von Biomasse, insbesondere von unterschiedlicher Beschaffenheit
und Konsistenz, während eines Reaktionszyklus eingesetzt.
- 6. Verschiedene Ausgangsstoffe der Biomasse, Reaktions-, Neben-,
Zwischen- und/oder Endprodukte und/oder andere Reaktionsteilnehmer,
einschließlich Katalysatoren und/oder Treib- oder Temperierungsmittel
wie zum Beispiel Wasser, insbesondere Prozesswasser und/oder Gas
wie Prozess-/Synthesegas, werden während eines Reaktionszyklus
gleichzeitig, zeitversetzt, kontinuierlich oder diskontinuierlich
dem Reaktionsgemisch zugeführt oder abgezogen.
- 7. Die Vorgänge unter 6. finden statt, während
die Temperatur von Druckbehälter, Reaktor oder anderen
Anlagenbestandteilen oberhalb von 60 bis 70 Grad Celsius oder oberhalb
der Siedetemperaturen des Prozesswassers bei einem bar Absolutdruck
oder während der Druck mindestens eines Anlagenbestandteils
oberhalb von einem bar Absolutdruck liegt.
- 8. Das Reaktionsgemisch wird innerhalb eines zusammenhängenden
Prozesses, insbesondere innerhalb einer Anlage, behandelt.
- 9. Vor und/oder während des Reaktionszyklus werden
die Ausgangsstoffe oder das Reaktionsgemisch in Bewegung versetzt
durch Einbringung von kinetischer Energie, insbesondere durch mindestens
ein Rühr- oder Mischsystem oder eine Kombination von Rühr-
oder Mischsystemen gleich welcher Art, bevorzugt unter Beteiligung mindestens
eines nicht mechanischen Rühr- oder Mischsystems, wobei
bei Verwendung eines einzelnen Systems, dieses keine magnetische
Kupplung mit nur einer Welle aufweist und gleichzeitig auch nicht
elektrisch betrieben wird.
- 10. Vor und/oder während des Zyklus wird den Ausgangsstoffen
oder dem Reaktionsgemisch thermische Energie zu- und/oder abgeführt
wird, insbesondere unter Verwendung mindestens eines Temperierungssystems
oder einer Kombination aus verschiedenen Systemen oder Vorrichtungen,
wobei bei Verwendung eines einzelnen Systems dieses vorzugsweise
kein handelsüblicher Ofen ist und/oder keine wandständige
Wärmeübertragung durch ein mit wenigen Handgriffen trennbares
beheiztes Mantelgefäß, das elektrisch betrieben
wird, aufweist.
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Unter
Behälter wird ein nach oben offener oder geschlossener
Gegenstand verstanden, der in seinem Inneren einen Hohlraum aufweist,
der insbesondere dem Zweck dient, seinen Inhalt von seiner Umwelt
zu trennen. Ein Behälter, in dem die Umsetzungsreaktion,
d. h. die Behandlung der Biomasse, und/oder die Bearbeitung der
Biomasse durchgeführt wird, beispielsweise ein Druckbehälter
oder ein Reaktor, wird durch einen nach außen abgeschlossenen
Reaktionsraum oder Druckbehälterraum gebildet. Reaktionsräume
oder Druckbehälterräume werden definiert durch
das Vorliegen von räumlichen Bereichen auch innerhalb nur
eines Reaktions- oder Druckbehälterraums, in denen messbare
voneinander abweichende Reaktionsbedingungen herrschen. Eine abweichende
Reaktionsbedingung kommt dabei durch eine konstruktive, mechanische,
strömungs- und/oder phasenbedingte, chemische, elektrische,
oder elektrochemische oder anders geartete Einwirkung zustande.
Die zu diesem Zweck verwendete Vorrichtung geht in der Regel über
ein elektrisch betriebenes Rühr- oder Mischsystem mit einer
einzigen Welle mit magnetischer Kupplung sowie über eine
wandständige Wärmeübertragung einer druckbelasteten
glatten Innenseite der äußeren Reaktorwand durch
ein mit wenigen Handgriffen trennbares beheiztes Mantelgefäß,
das elektrisch betrieben wird, eines Autoklaven für Laborzwecke
hinaus.
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Als
Reaktionszyklus, Zyklus oder Reaktion wird die Dauer einer einzelnen
Umsetzungsreaktion verstanden, die mit der Einbringung der Ausgangsprodukte
in den Reaktionsraum und der Zufuhr von Energie beginnt, die der
Ingangsetzung der Umsetzungsreaktion dient. Ein Zyklus dauert vom
Start des Reaktionsprozesses bis zum Vorliegen des gewünschten
Reaktionsprodukts im Reaktionsgemisch ohne Nachbehandlung oder Konditionierung
beziehungsweise bis zur Beendigung des Reaktionsprozesses.
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Zu
Rühr- oder Mischsystemen zählen Vorrichtungen,
die die Energie mechanisch oder mittels Ultraschall, strömungsbedingt,
thermisch oder konstruktionsbedingt auf das Reaktionsgemisch übertragen
und dadurch eine Bewegung des Reaktorinhalts durch Durch- oder Aufmischen
bewirken. Dazu zählt auch die Bewegung des Reaktionsgemischs
durch Vorrichtungen wie Pumpen, Flüssigkeitsstrahlmischer,
Düsen sowie mechanische und thermische Mischer oder die
Führung des Reaktionsgemischs entlang von Druckgradienten.
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Eine
Anlage besteht aus mindestens zwei Vorrichtungen oder Einrichtungen
zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
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Ein
zusammenhängender Prozess liegt vor, wenn Vorrichtungen
oder Einrichtungen einer Anlage gemeinsam genutzt werden. In einer
solchen Anlage können mehr als 200 Kilogramm Biomasse pro
Woche bezogen auf die Trockensubstanz verarbeitet werden. Eine Anlage
wird dann gemeinsam genutzt, wenn Vorrichtungen oder Einrichtungen
miteinander oder durch Leitungsverbindungen oder räumlich durch
Wege miteinander verbunden sind, die einen Austausch von Ausgangs-,
Zwischen-, Neben- und Reaktionsprodukten sowie anderen Reaktionsteilnehmern
beziehungsweise die gemeinsame Nutzung desselben innerhalb eines
Radius von 50 km erlauben.
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Der
Beginn oder das Einsetzen der Reaktion oder des Reaktionsprozesses
ist durch das Erreichen mindestens eines Zielparameters der Reaktionsführung
einschließlich Druck oder Temperatur gekennzeichnet, bei
denen die Umsetzungsreaktion der hydrothermalen Karbonisierung über
einen Zeitraum von mindestens einer Stunde stattfinden kann. Das Ende
des Reaktionsprozesses ist durch das kontinuierliche Verlassen mindestens
eines der Zielparameter der Reaktionsführung vor der Entleerung
des Reaktionsraums charakterisiert.
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Reaktions-,
Zwischen- oder Nebenprodukte oder -partner im Sinne der Erfindung
sind alle festen, flüssigen und gasförmigen Stoffe,
die sich unabhängig von ihrer Aufenthaltsdauer im Reaktionsraum
unter Betriebsbedingungen (Druck größer 5 bar,
Temperatur größer 100 Grad) befinden oder befunden
haben.
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Suspensionen
und Dispersionen sind beides heterogene Fest-Flüssig-Gemische.
Unter Suspension wird ein heterogenes (nicht mischbar) Stoffgemisch
aus einer Flüssigkeit und einem Feststoff verstanden. Eine
Suspension besitzt mindestens eine feste Phase und mindestens eine
flüssige Phase. Zu dispersen Systemen, d. h. binäre
Mischungen aus kleinen Partikeln und einem kontinuierlichen Dispersionsmedium,
zählen kolloidale Dispersionen, Mizellen, Vesikel, Emulsionen,
Gele u. Aerosole wie beispielsweise Anstrichfarben, Emulsionen und
Schäume.
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Unter
Maillard-ähnlichen Reaktionsprodukten werden im Sinne der
Erfindung Verbindungen verstanden, die Zwischen-, Neben-, Endprodukte oder
Reaktionspartner von Maillard-Reaktionsprodukten sind und über ähnliche
chemische, physikalische oder biologische Eigenschaften verfügen
können. Zu diesen Verbindungen zählen zum Beispiel die Advanced
Glycation Endproducts (AGE) die durch Umlagerung der primären
Amadori-Produkte entstehen und weiter zu den Endprodukten der Maillard-Reaktion,
den Advanced Glycation Endproducts (AGE) reagieren. Durch Umlagerung
und Polymerisation können die AGEs Quervernetzungen mit
anderen Proteinen ausbilden. Aufgrund des Entstehungsweges gibt
es sehr viele verschiedene und komplexe Formen von AGEs, wobei Nε-(carboxymethyl)Lysin
(CML), Furosin und Pentosidin bisher am intensivsten untersucht
wurden.
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Unter
Polytetrafluorethylen (PTFE)-ähnlichen Stoffen werden Stoffe
und Verbindungen ähnlicher, verwandter oder nicht-verwandter
Klassen verstanden, die mindestens eine oder mehrere Eigenschaften
von Polytetrafluorethylen wie zum Beispiel Reaktionsträgheit,
sehr geringen Reibungskoeffizienten, sehr niedrige Brechzahl, hohe
Wärmebeständigkeit, geringe Haftbeständigkeit
von Oberflächen-Verschmutzungen oder glatte Oberfläche
besitzen.
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Beschreibung beispielhafter
und bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
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Im
Folgenden wird die Erfindung beispielhaft näher erläutert.
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Da
Biomasse eine komplexe Mischung variabler Zusammensetzung ist und
die unterschiedlichen Reaktionszwischenprodukte durch die ständige Durchmischung
miteinander reagieren, ist es schwierig, einzelne Reaktionen in
ihrer zeitlichen Abfolge und innerhalb des Reaktionsnetzwerks präzise
zu charakterisieren. Der Umsetzungsprozess lässt sich grob
in vier Phasen unterteilen:
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1. Aufwärmehase:
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Die
Biomasse wird auf Temperatur und Druck gebracht. Durch Zuführung
von Energie wird die Depolymerisationsphase eingeleitet. Bereits
während der Aufwärmehase kommt es initial insbesondere
bei Biomassen mit hohem Kohlehydratanteil zu Quellungsreaktionen.
Dabei wird Wasser zwischen Polysacchariden in der Zellwand eingelagert.
Während des Quellungsprozesses kommt weiter vorübergehend
zur Ausbildung von gallertartigen im weiteren Verlauf auch kolloidalen
Strukturen, die sich im weiteren Verlauf der Depolymerisationsphase
wieder auflösen.
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2. Depolymerisationsphase:
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Dabei
werden die ursprünglichen Strukturproteine aufgelöst,
die insbesondere im Fall von pflanzlicher Biomasse vor allem aus
polymerisierten Strukturproteinen Cellulose, Hemicellulose und Lignin
bestehen. Es entstehen mono- und oligomere Kohlenstoffverbindungen.
Je höher der Anteil an widerstandsfähigen und
vernetzten Strukturproteinen ist und je kleiner die Oberfläche
der Ausgangsstoffe ist, desto mehr Zeit wird für die Depolymerisationsphase
benötigt. Gleichzeitig kommt es zur Hydrolyse, das heißt
es kommt zur Spaltung von chemischen Verbindungen durch Reaktion
mit Wasser. Je höher der Anteil an Kohlehydraten, nicht-pflanzlichen
und Nichtstruktur-Proteinen und Fetten, beziehungsweise je geringer
der Anteil an lignocellulosehaltiger Biomasse desto schneller verläuft
diese Phase. Gegen Ende dieser Phase steigt die Wärmeenergiefreisetzung
an und es hat sich ein Rohöl-ähnlicher Stoff gebildet.
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3. Polymerisationsphase:
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Die
monomerisierten und unvernetzten Kohlenstoffverbindungen werden
neu strukturiert und vernetzt. Es bilden sich Agglomerate, die sich
makroskopisch an die ursprünglichen Grobstrukturen der Ausgangsstoffe
anlehnen, aber den inneren Zusammenhalt im Hinblick auf die übergeordnete
Struktur verloren haben und damit auch ihre Fasrigkeit und Festigkeit.
Die neu gebildeten Strukturen, die eine höhere Brüchigkeit
und Porosität aufweisen, bestehen in Zwischen- aber auch
in Endstadien aus kleinen Partikeln mit einem Durchmesser von einigen hundert
Mikrometern bis zu 5 Nanometer und kleiner. Es bilden sich neue
Kohlenstoffverbindungen, die Ähnlichkeiten mit denen in
natürlicher Kohle aufweisen. Sie bestehen unter anderem
aus verschiedenen Guajacyl-, Cumaryl-, Syringyl- und Fettsäuremethylestern
sowie Terpenderivaten. Gleichzeitig nehmen die Konzentrationen verschiedener
Chemolysatbestandteile ab, insbesondere die bestimmter Cumaryl- und
Guajacylverbindungen. Zu den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen
gegenüber fossilen Brennstoffen zählt vor allem
das Vorliegen von Maillard-Reaktionsprodukten in der flüssigen
und festen Phase der Reaktionsprodukte.
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4. Stabilisierungsphase:
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Während
die Depolymerisations- und Polymerisationsphase exotherm ablaufen,
nimmt in dieser Phase die Wärmeenergiefreisetzung deutlich
ab und die Reaktion läuft in der Stabilisierungsphase aus
und kommt schließlich zum Stillstand.
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Die
Eigenschaften des Reaktionsprodukts wie Reinheitsgrad, Form, Struktur,
Dichte, Festigkeit, Partikelgröße, Oberflächenstruktur,
Zusammensetzung, Verbrennungseigenschaf ten, Brennwert und Energiegehalt
sind abhängig von den Verfahrens- beziehungsweise Reaktionsbedingungen,
also von den Parametern, die für die Steuerung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, das heißt für die Prozessführung,
verantwortlich sind. Die Reaktions- beziehungsweise Verfahrensführung
wird unter anderem durch folgende Faktoren beeinflusst:
- 1. Zusammensetzung und Eigenschaften der Edukte einschließlich
Dichte, Partikelgröße, Feuchtigkeitsgehalt, Reinheit,
Kohlenstoff-, Mineralien- und Alkaligehalt etc.
- 2. Verhältnis zwischen fester und flüssiger
Phase beziehungsweise Trockenmasse und Prozesswasser.
- 3. Temperatur, Druck, sowie die Schwankungsbreite dieser Parameter.
- 4. Katalysatoren: Auswahl, Zusammensetzung, Konzentrationen,
Partikelgröße, Mischungsverhältnis und
Zuführungszeitpunkte. Die Reaktion kann beschleunigt und
gelenkt werden durch die Zuführung von Katalysatoren beziehungsweise Katalysatorgemischen
zu späteren Zeitpunkten im Reaktionsverlauf. Dadurch kann
die Eigenschaften des Reaktionsprodukts beeinflusst werden. Eine
wesentliche Rolle zur Formgebung und Struktur des Endprodukts spielt
die Partikelgröße des metallischen Katalysators.
Die Reaktionsgeschwindigkeit wird wesentlich durch die Stärke der
Säure (pKs-Wert) mitbestimmt.
- 5. Wärmeaustauschsysteme und Geschwindigkeit von Temperaturanpassungen,
pH-Wert, Konzentrationsverhältnisse, auch im Prozesswasser.
- 6. Stoffliche Veränderung des Reaktionsgemischs: Unter
anderem Zunahme der Dichte und Brüchigkeit während
der Umsetzungsreaktion.
- 7. Geschwindigkeit der Polymerisation, denn desto schneller
der Verlauf der Polymerisation, desto reiner das Reaktionsprodukt.
- 8. Art der Durchmischung und des Energieeintrags, Strömungsgeschwindigkeit
und Scherkräfte sowie Mischungsintervalle und Zeitpunkte.
- 9. Prozesswasser: Konzentration von Alkalisalzen, Säuren,
Elementen wie Chlor, Schwefel und ihre Salze sowie Metalle und Mineralien
einschließlich Phosphor- und Nitratverbindungen. Aufreinigungsverfahren
des Prozesswassers während und außerhalb des laufenden
Prozesses.
- 10. Konzentration von Störstoffen wie zum Beispiel
Sand oder Stoffe, die den Reaktionsverlauf behindern, verlangsamen,
verzögern oder zu unerwünschten Nebenprodukten
oder aus Ausfällungen führen.
- 11. Art der Durchführung einschließlich der
Intensität und Dauer der hier genannten Verfahrensschritte.
- 12. Auswahl, Kombination, Zusammenwirken und Steuerung der Temperierungs-
und Mischsysteme.
- 13. Auswahl, Kombination, Leistungsfähigkeit und Effizienz
der Prozesswasseraufbereitung und -führung einschließlich
Berücksichtigung der erforderlichen Anpassung an variable
Reaktionsvolumina durch die Prozesswasser- und Stoffzufuhr beziehungsweise
-entnahme.
-
Bevorzugte
Verfahrensschritte können beispielsweise sein:
- 1. Bereitstellung von Ausgangsstoffen einschließlich
Biomasse, Ausgangsstoffen, Katalysatoren und Wasser.
- 2. Vorbehandlung
a. Entwässerung und/oder Trocknung
der Ausgangsstoffe
b. Zerkleinerung der Ausgangsstoffe und
gegebenenfalls der Katalysatoren
c. Metall- und Störstoffentfernung
- 3. Inkubation mit Katalysator, insbesondere mit Säure
- 4. Beimischung eines oder mehrerer weiterer Katalysatoren
- 5. Vorwärmung der Biomasse
- 6. Verdichtung, zum Beispiel bei Einführen in den Reaktor
- 7. Einbringen in Druckbehälter oder Reaktionsraum
- 8. Aufwärmen
- 9. Prozesswasseraufbereitung und Luftreinigung
- 10. Ausbringung des Reaktionsprodukts aus dem Reaktionsraum
- 11. Abtrennung von Reaktions-, Zwischen-, Neben- und/oder Endprodukte
aus dem Reaktionsgemisch
- 12. Trocknen des gewünschten Reaktionsprodukts
- 13. Zerkleinern des gewünschten Reaktionsprodukts
- 14. Abkühlen des gewünschten Reaktionsprodukts
- 15. Konditionierung
- 16. Energiegewinnung, insbesondere durch thermische Verwertung.
-
In
verschiedenen Schritten vor und nach dem chemischen Umsetzungsprozess
werden die Ausgangsstoffe sowie die Reaktions-, Zwischen-, Neben-
und/oder Endprodukte bear beitet. Die Bearbeitungsschritte zielen
auf eine Stoffumsetzung im industriellen oder Technikumsmaßstab
ab. So ist unter Bearbeitung mehr als ein händisches Zerlegen
oder eine manuelle Zerkleinerung mit einer Schere zu verstehen.
Die Bearbeitung der Biomasse und/oder Aufarbeitung der Reaktionsprodukte
und/oder der Nebenprodukte geht beim erfindungsgemäßen
Verfahren über ein elektrisch betriebenes Rühr-
oder Mischsystem mit einer einzigen Welle mit magnetischer Kupplung
sowie über eine wandständige Wärmeübertragung
einer druckbelasteten glatten Innenseite der äußeren
Reaktorwand durch ein mit wenigen Handgriffen trennbares beheiztes
Mantelgefäß, das elektrisch betrieben wird, hinaus.
Sie umfasst auch die unter Punkt 9 und 10 der für das semikontinuierliche
oder kontinuierliche Verfahren genannten Kriterien zum Rühr-
oder Mischsystem und/oder Temperierungssystem.
-
Vorzugsweise
wird die Biomasse in der Regel bereits vor der Lagerung und besonders
vor dem eigentlichen Umsetzungsprozess, insbesondere vor und/oder
nach dem Einfüllen in den Reaktionsraum, zerkleinert. Die
Zerkleinerung erfolgt insbesondere auf mechanischem Wege bevorzugt
durch Häckseln und besonders bevorzugt mittels einer Vorrichtung zum
Mahlen beispielsweise einer Schrotmühle. Je nach Ausgangsstoff
und gewünschter Partikelgröße kommen
unterschiedliche Häcksler- und/oder Mühlentypen
zum Einsatz. Die Partikelgröße hat wesentlichen
Einfluss auf den Reaktionsverlauf. Denn je kleiner die Partikelgröße
desto größer ist die Oberfläche der Ausgangsstoffe.
Je größer die Oberfläche der Reaktionspartner,
desto schneller die chemische Umsetzung. Daher sollte die Partikelgröße
der zerkleinerten Biomasse unter 10 cm, bevorzugt unter 1 cm und
besonders bevorzugt unter 2 mm liegen. Der Energie-, Zeit-, und
Materialaufwand beim Zerkleinerungsprozess ist dabei von der Prozessführung
und insbesondere von der Beschaffenheit des Ausgangsstoffs, Partikelgröße
und Verweildauer abhängig.
-
Teil
der Vorbehandlung ist auch die Inkubation in einem sauren Milieu
oder Medium bei einem pH-Wert, der unter 6, bevorzugt unter 5, besonders bevorzugt
unter 4, insbesondere unter 3 und dabei vorzugsweise unter 2 liegt.
Die erforderliche Zeitdauer dieses Schrittes nimmt mit zunehmender
Zerkleinerung und mit sinkendem pH-Wert ab. Die Inkubation bei saurem
pH-Wert kann beispielsweise nach dem Zerkleinern erfolgen.
-
Insbesondere
metallische, anorganische oder sandähnliche Stoffe und
andere Störstoffe werden von der Biomasse getrennt. Es
werden Verfahren und Prozesse angewandt, wie sie im Rahmen der Behandlung
von Biomasse und Biomüll zum Beispiel in Biogasanlagen
etabliert sind.
-
Nach
Vorinkubation im sauren Medium aber auch zu einem früheren
oder späteren Zeitpunkt kann ein Katalysator mit oder ohne
Zugabe von Wasser und/oder in einer wässrigen Lösung
dazu gegeben werden. Der Katalysator kann aus mindestens einer oder
auch mehreren, verschiedenen Komponenten bestehen. Diese bilden
dann gemeinsam ein Katalysatorgemisch. Eine Komponente des Katalysators
kann beispielsweise aus einer Säure bestehen. Die Reaktionsführung
wird entscheidend durch Auswahl, Zusammensetzung, Konzentrationen,
Partikelgröße, Mischungsverhältnis, Zuführungszeitpunkte
der Katalysatoren beeinflusst. Diese Katalysator-abhängigen
Faktoren haben daher großen Einfluss auf die Formgebung,
Gestalt und Eigenschaften des Endprodukts. Eine wesentliche Rolle
zur Formgebung und Struktur des Endprodukts spielt die Partikelgröße
des metallischen Katalysators. Die Reaktionsgeschwindigkeit wird
wesentlich durch die Stärke der Säure (pKs-Wert) bestimmt. Werden zum Beispiel Partikel
kleiner zehn Mikrometer, bevorzugt 200 bis 1000 Nanometer und besonders
bevorzugt 10 bis 199 Nanometer eingesetzt, erhöht sich
die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung gleichmäßiger
faserähnlicher Nanostrukturen. Je kleiner die Partikelgröße
desto klarer definiert sind die faserartigen Strukturen der neuen
Kohlenstoffverbindungen. Allerdings spielt für die Lenkung
des Reaktionsverlaufs zur Herstellung von definierten Nanostrukturen
der Kohlehydratgehalt sowie die Partikelgröße
und eine möglichst einheitliche Partikelgröße
des Ausgangsstoffs eine entscheidende Rolle. Die Reaktion kann beschleunigt
und gelenkt werden durch den Zeitpunkt der Zuführung von
Katalysatoren beziehungsweise Katalysatorgemischen. Auch eine Zuführung zu
späteren Zeitpunkten im Reaktionsverlauf kann in Abhängigkeit
vom erwünschten Endprodukt sinnvoll sein. Als Säuren
kommen auch anorganische Säuren zum Einsatz, bevorzugt
Mineralsäuren, besonders bevorzugt starke Säuren,
das heißt Säuren mit einem möglichst
niedrigem pKs. Die eingesetzten Säuren und
ihre Reaktionsprodukte sollen nicht giftig sein und eine minimale
korrosive Wirkung haben. Weiter sollen sie im Reaktionsprodukt möglichst
nicht mehr nachweisbar sein und stoffliche Bestandteile möglichst
leicht aufzureinigen sein. Schwefelsäure, die auch Lebensmittelzusatzstoff
Verwendung findet, erfüllt die meisten Anforderungen und
ist daher besonders geeignet. Es können auch verschiedene
Säuren kombiniert werden. Alternativ oder zusätzlich
werden Carbonsäuren und insbesondere Protonensäuren eingesetzt.
Als besonders vorteilhaft hat sich die Verwendung einer Di- oder
Tricarbonsäure, und vor allem von Weinsäure oder Zitronensäure
herausgestellt. Sowohl Zitronensäure als auch Weinsäure
sind kristallin und nicht toxisch. Beide kommen in der Natur in
Früchten vor (Zitronensäure in Zitrusfrüchten wie
zum Beispiel Zitronen, Weinsäure in Weintrauben). Die Säure,
die als Katalysatorkomponente eingesetzt wird, kann gleichzeitig
auch zur Herstellung des sauren Mediums für den Inkubationsschritt
eingesetzt werden. Die Konzentration der Säure ist unter
anderem abhängig vom pKs-Wert und
beträgt etwa bezogen auf das Volumen 0,1 bis 3 Prozent
0,6 bis 2 Prozent und besonders bevorzugt 0,3 bis 1 Prozent. Eine
Vorinkubation des Ausgangsstoffs mit Säure verkürzt
die Reaktionszeit. Je länger die Vorinkubation, je stärker
die Säure und je höher ihre Konzentration desto
kürzer die Reaktionszeit. Der Katalysator oder das Katalysatorgemisch
kann, insbesondere auch zusätzlich, ein oder mehrere Metalle
umfassen. Es kommen vorzugsweise Übergangsmetalle wie Eisen,
Nickel, Cobalt, Eisen, Kupfer, Chrom, Wolfram, Molybdän
oder Titan zum Einsatz, wobei sich Eisen als besonders vorteilhaft
herausgestellt hat. Die Zugabe des Katalysators kann vor Einbringung
in den Reaktor aber auch zu anderen Zeiten während des
Verfahrens erfolgen. Weiter können unterschiedliche Katalysatorgemische
beziehungsweise -zusammensetzungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten
dem Reaktionsgemisch zugeführt werden.
-
Die
Biomasse wird gründlich mit dem Katalysator beziehungsweise
Katalysatorgemisch vermischt. Der Katalysator bildet dann mit der
Biomasse gemeinsam ein Reaktionsgemisch. Alternativ findet der Vermischungsvorgang
innerhalb eines Reaktors statt. Die Verdichtung des Reaktionsgemischs
kann in einem oder mehreren Schritten sowohl außerhalb als
auch innerhalb eines Reaktors erfolgen. Vorteilhaft ist eine möglichst
hohe Verdichtung, die wiederum eine bessere Ausnutzung des Reaktionsraums bedeutet.
Das Maß der Verdichtung ist abhängig von der Förderbarkeit
in einen Reaktor, vom gewünschten Reaktionsprodukt und
von der Prozessführung. Das Reaktionsgemisch kann nach
der Vorbehandlung beispielsweise auch in einen Reaktor eingeführt werden.
-
Eine
Vorwärmung kann beispielsweise vor der Einführung
von Reaktionsbestandteilen in den Druckbehälterraum stattfinden.
Es können sämtliche Reaktionspartner vorgewärmt
werden. Unter den Ausgangsstoffen können alle aber insbesondere
die Biomasse bis zu etwa 60–90 Grad Celsius erwärmt werden.
Die Vorwärmung erfolgt zum Beispiel durch Zuführung
von Wärmeenergie und insbesondere durch Zugabe von fast
siedendem Prozesswasser, vorgewärmter Biomassesuspension
oder anderem Wasser bei etwa einem bar Absolutdruck oder durch Zuführung
von Wasser- oder Prozessdampf oder anderen Wärmeenergieträgern.
Alternativ oder ergänzend kann dazu Wärmeenergie
aus Wärmetauscherprozessen eingesetzt werden.
-
Die
Reaktionszeit liegt je nach gewünschtem Reaktionsprodukt
zwischen einer bis 60 Stunden, bevorzugt zwischen drei und 40 Stunden,
besonders bevorzugt zwischen fünf und 18 Stunden. Die Reaktionszeit
gilt als abgelaufen beziehungsweise die Reaktion als abgeschlossen,
wenn keine nennenswerte Enthalpie mehr freigesetzt wird. Eine minimale
Vorbehandlung und/oder die Auslassung einzelner Vorbehandlungsschritte
kann die Reaktionszeit auf über 60 Stunden erhöhen.
Die Reaktionszeit ist insbesondere abhängig von der Zusammensetzung
und den Eigenschaften des jeweiligen Ausgangsstoffs. Je größer
die Oberfläche, je kleiner die Partikelgröße,
je geringer der Lignin- oder Celluloseanteil und je höher der
Kohlenhydratanteil, desto schneller wird die Wärmeenergie
in der Depolymerisationsphase freigesetzt und desto schneller wird
die Stabilisierungsphase erreicht und die Reaktions- beziehungsweise
Verweilzeit reduziert sich. Je kürzer die Umsetzungszeit des
jeweiligen Ausgangsstoffs ist, desto später kann dieser
zum Beispiel in eine bereits angelaufene Reaktion im Reaktor eingebracht
werden. Eine kürzere Reaktionszeit wird auch bei relativ
hohen Anteilen an Fett und nicht-pflanzlicher, nicht vernetzter
zum Beispiel tierischer oder bakterieller Proteine erzielt. Das Auslaufen
der Wärmeenergiefreisetzung während des Reaktionsprozesses
ist ein Zeichen für den Abschluss des Umsetzungsprozesses.
-
Erfindungsgemäß können
Temperaturen von bis zu 300 Grad Celsius erzeugt werden. Vorteilhaft sind
jedoch Temperaturen zwischen 185 bis 205 Grad Celsius und insbesondere
bis 215 Grad Celsius und besonders bevorzugt bis 225 Grad Celsius.
-
Erfindungsgemäß wird
unter Luftabschluss ein Druck aufgebaut, der beispielsweise zwischen
7 und 90 bar liegt. Vorteilhaft ist ein Druck zwischen 11 und 18
bar, bevorzugt zwischen 19 und 26 bar, besonders bevorzug zwischen
27 und 34 bar.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren kann in jedem hierfür
geeigneten Behälter bzw. Reaktor durchgeführt
werden. In Abhängigkeit von der Prozessphase, der eingesetzten
Menge Biomasse, vom Ausgangsstoff vom gewünschten Reaktionsprodukt
können unterschiedliche Reaktortypen eingesetzt werden.
Zu den klassischen Reaktortypen, die für das erfindungsgemäße
Verfahren angewandt werden können, zählt der Rohrreaktor,
Kreislauf reaktor, Schlaufenreaktor, Membranreaktor, sowie der Rührkessel beziehungsweise
Rührkesselreaktor. Der Reaktor sollte aufgrund des erforderlichen
Drucks als Druckbehälter ausgelegt sein. Die Auslegung
der Druckbehälterform ist von der Prozessführung
und von der angewandten Mischtechnik abhängig.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise
in einem Reaktor durchgeführt werden, der vorzugsweise
die folgenden Eigenschaften aufweist:
- • Der
Reaktor besteht aus mindestens einem Druckbehälter und
mindestens einer Vorrichtung zur Fest-Flüssig-Trennung
und wird daher auch als Membranreaktor bezeichnet.
- • Der Reaktor verfügt über mindestens
eine Grob- und/oder eine Feinfiltration oder eine Kombination aus
beiden Vorrichtungen, die auch in einer Filtrationsvorrichtung kombiniert
werden kann.
- • Ein solcher Reaktor wird bevorzugt für Fest-Flüssig-Gemische
einschließlich Suspensionen, Dispersionen und disperse
Systeme angewendet.
- • Insbesondere findet der Reaktor Anwendung für solche
Fest-Flüssig-Gemische, die während des Reaktionsverlaufs
auf physikalischem oder chemischem Wege zur Erhöhung des
Gehalts der flüssigen Phase beziehungsweise an Lösungsmittel
und/oder zur physikalischen oder chemischen Veränderung
des Feststoffs führen, die eine verbesserte Fest-Flüssig-Trennung
oder veränderte Verhältnisse mit höheren
Feststoffanteilen ermöglichen.
- • Mindestens einer der Druckbehälter verfügt über ein
Rühr- und/oder Mischsystem, der dadurch als Rührkesselreaktor
bezeichnet werden kann.
- • Die Summe aller Reaktionsräume der Druckbehälter
oder Reaktoren verfügt über ein Volumen von 0,5
bis 10.000 Kubikmeter, bevorzugt 5 bis 2.000 Kubikmeter und besonders
bevorzugt von 50 bis 500 Kubikmeter.
- • Die Summe aller Behältnisse einer Anlage
einschließlich der Reaktionsräume der Druckbehälter
oder Reaktoren, Silo und Lagerräume verfügt über
ein Volumen von 0,5 bis 1.000.000 Kubikmeter, bevorzugt 10.000 bis
700.000 Kubikmeter und besonders bevorzugt von 50.000 bis 500.000
Kubikmeter.
- • Je nach Ausgangsstoff und Biomasse kann der Wasseranteil
der Biomasse bis zu 95 Prozent oder mehr des Gesamtgewichts betragen.
Aus diesem Grund kann die Integration eines Entwässerungsprozesses,
der der Umsetzungsreaktion vorgeschaltetet ist, sinnvoll sein. Aufgrund
des hohen Feuchtigkeitsgehalt und des geringen Schüttge wichts
vieler Biomassen ist die Förderbarkeit begrenzt, so dass
der initiale Feststoffanteil im Reaktionsraum etwa zwischen 5 und
30 Prozent liegt. Daher kann der Ertrag des Reaktionsprodukts im
einstelligen Prozentbereich bezogen auf das gesamte Reaktionsraumvolumen
liegen. Weiter ist der Einsatz relativ großer Reaktionsraumvolumina
erforderlich. Dies kann durch eine Zusammenschaltung mehrerer Druckbehälter
erfolgen.
- • Durch eine Zusammenschaltung mehrerer Druckbehälter
zum Beispiel im Sinne einer Kaskade und/oder die Kombination verschiedener
Reaktortypen kann eine günstigere Verweilzeitverteilung
und somit höhere Umsätze durch eine verbesserte
Steuerung des Prozessablaufs realisiert werden. Gleichzeitig kann
den unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Reaktionsphasen
und Teilschritte Rechnung getragen werden. Beispielsweise kann in
einem Rohrreaktor ein günstigerer Wärmeaustausch
stattfinden, in einem Rührkessel beziehungsweise Rührreaktor eine
bessere Durchmischung und Rückvermischung. Durch die Aufteilung
des Gesamtvolumens des Reaktors auf mehrere Druckbehälter wird
die Transportfähigkeit einzelner Anlagenbestandteile einschließlich
des Druckbehälters verbessert.
- • Gleichzeitig wird durch die Zusammenschaltung mehrerer
Druckbehälter die Realisierung eines kontinuierlichen oder
semikontinuierlichen Prozesses erleichtert. Durch die kontinuierliche
Abtrennung von Wasser während des Prozessverlaufs kann
das Volumen pro Reaktor im Reaktionsverlauf abnehmen oder alternativ
schneller umsetzbare Ausgangsstoffe zugeführt werden. Weiter
ermöglicht eine Schaltung mehrerer Reaktoren in Serie,
die voneinander zum Beispiel durch Ventile getrennt sind, eine gezieltes
Befüllen beziehungsweise Nachfüllen einzelner
Druckbehälter mit frischen Ausgangstoffen zwecks Erhöhung
der Durchsatzraten. Die Überführung des Reaktionsgemischs
von einem in den anderen Druckbehälter findet im Wesentlichen
bei Betriebsbedingungen statt.
- • Reaktor sowie alle mit den Reaktanden in Berührung
stehenden Oberflächen und Bestandteile der Vorrichtung
einschließlich der Armaturen und Rohrleitungen bestehen
aus hitzebeständigen und korrosionsfesten Materialien und
zwar bevorzugt aus Edelmetall vergleichbar mit den Qualität wie
sie für die Membranbleche unten beschrieben wurden. Die
Wanddicke des Reaktors ist ausgelegt für Drücke
zwischen 7 bis 20 bar, bevorzugt für Drücke zwischen
21 bis 30 bar und besonders bevorzugt für Drücke
von 30 bis 40 bar sowie für Temperaturen zwischen 160 und
230 Grad Celsius bevorzugt bis 260 Grad Celsius und besonders bevorzugt
bis 300 Grad Celsius.
- • Der erfindungsgemäße Reaktor verfügt über
einen senkrecht stehenden zylindrischen Grundkörper. Der
obere Boden ist bevorzugt als Klöpperboden ausgebildet.
Es kann im oberen Teil bevorzugt der oberen Hälfte und
besonders bevorzugt in den oberen zwei Dritteln eine leicht kegelförmige
Form aufweisen mit leicht wachsendem Durchmesser nach unten hin.
Der kegelförmige Boden weist einen Winkel zur Reaktorachse
von maximal 45 Grad, bevorzugt kleiner 40 Grad und besonders bevorzugt
kleiner 35 Grad auf. Die Übergänge zum Beispiel
vom Wand- zum Bodenbereich sind abgerundet, um Störungen
des Strömungsflusses zu minimieren.
- • Die Platzierung des Stutzens für die Zufuhr
des Reaktionsgemischs kann variabel sein und befindet sich beispielsweise
in der oberen Hälfte, bevorzugt im oberen Drittel des Druckbehälters.
Besonders bevorzugt kann die Zufuhr über ein Ventil über
gemeinsam über den Auslassstutzen stattfinden, der sich
etwa im Zentrum des Bodens beziehungsweise Kegelbodens befindet.
Die wesentlichen Bauteile und Stutzen des Reaktors werden durch
Schweißen miteinander verbunden. Der Deckel wird vorzugsweise
angeflanscht.
- • Bei einem vorrangigen Einsatz von Flüssigkeitsstrahlmischer
und Vollstrahldüsen liegt das Verhältnis von Durchmesser
zur Höhe etwa bei eins zu zwei bis eins zu drei, bevorzugt
bei eins zu vier bis ein zu fünf und besonders bevorzugt
bei eins zu fünf bis eins zu sechs.
-
Ein
Membranreaktor ist eine Vorrichtung, die die Kombination chemischer
Reaktionen mit einem Membranverfahren oder einer Fest-Flüssig-Trennung
erlaubt. Dabei sind beide Prozesse integral miteinander gekoppelt,
so dass Synergien entstehen können. Gleichzeitig können
beide Prozesse in einem einzigen Gehäuse oder einer Anlage
untergebracht sein. Durch den Einsatz eines Membranreaktors können
Reaktions-, Zwischen-, Neben- und Endprodukten selektiv aus dem
Reaktionsgemisch entfernt werden, Edukte kontrolliert zugegeben
oder der Kontakt der Edukte intensiviert werden. Reaktions-, Zwischen-,
Neben und Endprodukten und insbesondere Wasser wird durch eine Fest-Flüssig-Trennung kontinuierlich
oder in Intervallen aus dem Reaktionsgemisch entfernt. Dadurch lässt
sich eine deutliche Umsatzerhöhung erzielen. Auch die Entfernung
von gasförmigen Stoffen und insbesondere von gelöstem Sauerstoff
kann sowohl für den Reaktionsverlauf als auch für
die Verminderung von Korrosionen vorteilhaft sein. Durch die chemische
Veränderung der Zusammensetzung und Eigenschaften einschließlich der
Dichte insbesondere während der Polymerisationsphase wird
die Fest-Flüssig-Trennung erleichtert. Dadurch kann eine
höhere Feststoffkonzentration im Reaktionsgemisch erreicht
werden. In Abhängigkeit vom Feststoffgehalt und vom Stadium
des Umwandlungsprozesses wird das Reaktionsgemisch in einen Schlaufenreaktor überführt.
Dabei wird das Reaktionsgemisch durch einen radial innen liegenden
Zylinderabschnitt axial in eine erste Richtung und in einem radial
außen liegenden Abschnitt axial in eine zweite entgegen
gesetzte Richtung strömt. Bei Verwendung eines Schlaufenreaktors
kann das innen liegende Rohr zum Beispiel mit Wärmetauscherelementen versehen
werden, um den Wärmeaustausch zu beschleunigen und umso
größere Reaktordurchmesser zu ermöglichen.
-
Es
herrschen reduktive Verhältnisse im Reaktionsgemisch. Aufgrund
des sauren Milieus, der Gegenwart korrosiver Stoffe wie Chlor, hoher
Temperaturen und Drücke sind die Flächen, die
zu Betriebskonditionen mit dem Reaktionsgemisch in Berührung kommen,
korrosionsgefährdet. Dadurch können sich insbesondere
im langfristigen Betrieb Verschleißerscheinungen insbesondere
durch Lochfraßkorrisionen bemerkbar machen. Zur Minimierung
von Korrosionen werden in Abhängigkeit vom Durchmesser des
Behälters entweder fest installierte Membranbleche oder
eine fluiddurchlässige Kartusche eingesetzt.
-
Membranbleche
bestehen aus durchlöcherten Blechen, die den Transport
insbesondere von Gasen und Flüssigkeiten durch das Blech
ermöglichen. Ebenso besteht die fluid- und gasdurchlässige Kartusche
aus durchlöcherten zumeist metallischen Bauteilen, durch
die aufgereinigtes Lösungsmittel oder Wasser in den Reaktorraum
fließen kann. Ob jeweils ein Membranblech oder eine fluiddurchlässige Kartusche
eingesetzt wird, hängt primär vom Durchmesser
des jeweiligen Reaktionsgefäßes und den Toleranzen
bei der Verarbeitung aber auch von der Form und der Korrosionsbelastung
ab. Als mögliche Werkstoffe oder Beschichtungsstoffe beziehungsweise
Trägermaterialien kommen Kunststoffe, Metalle, insbesondere
Hartmetalle, keramische Werkstoffe und Polytetrafluorethylen und
bevorzugt Edelmetalle und besonders bevorzugt, die für
die Membranbleche genannten Edelmetalle in Frage. Die Beschichtung
geht in der Regel über eine herausnehmbare Kartusche aus
Polytetrafluorethylen wie sie zum Beispiel bei Autoklaven im Labormaßstab
verwendet werden, hinaus. Zum Aufbringen der Beschichtung werden
chemische, mechanische, thermische und thermomechanische Verfahren
angewandt. Dabei liegen das aufzubringende Material, das Trägermaterial
und/oder der Haftvermittler in gasförmiger, flüssiger,
gelöster oder fester Form vor. Bevorzugt kommen galvanische
oder Flamm spritzverfahren zum Einsatz. Eine Technik zur Aufbringung
der Beschichtung ist die Plattierung.
-
Alternativ
oder zusätzlich zur Plattierung kann der Innenraum eines
oder mehrer Behälter der Anlage mit einer Kartusche ausgestattet
sein. Insbesondere kann die Innenwand des Reaktors mit Membranblechen
ausgekleidet werden. Die Kartusche hat zumeist eine zylindrische
Form und kann einem Grid, das heißt einer netzähnlichen
Struktur, oder Metallstegen aufliegen.
-
Alternativ
wird entweder auf die äußeren oder inneren Edelstahlschichten
des Reaktors oder der Kartusche ein Edelstahlmantel, vergleichbar
einem Wärmeaustauschplatten-System, mittels Laserschweißung
aufgebracht. Der Edelstahlmantel wird durch Innendruck aufgeweitet,
wodurch gleichmäßige Hohlräume entstehen.
Durch diese Hohlräume wird können dann verschiedene
Medien geleitet werden. Diese Medien können auch als Wärmeträger dienen,
zu denen hinreichend aufbereitetes Prozesswasser, Frischwasser oder
Wasserdampf oder Thermoöl zählen kann.
-
Um
die Druckbelastung des Edelstahlmantels, der dem Reaktorraum zugewandt
ist, zu minimieren, werden Vorrichtungen eingesetzt, durch die eine
möglichst geringe Druckdifferenz zwischen dem Hohlraum
und dem Reaktorraum zustande kommt. Mögliche Druckdifferenzen
im Hohlraum können durch Löcher, die mittels Laser
in den Edelstahlmantel gebohrt werden verhindert oder minimiert
werden. Der Durchmesser und die Form der Löcher entsprechen
denen in den Membranblechen oder in der Kartusche. Die Abstände
der Löcher sollen so weit wie möglich auseinander
liegen, damit möglichst wenig Medium in den Reaktionsraum
gelangt.
-
Die
Bohrungen sowohl im Mantel als auch in der Kartusche befinden sich
im Abstand von mindestens 10 bis 20 cm, bevorzugt mindestens 60
cm und besonders bevorzugt mindestens 150 cm. Durch den anliegenden Überdruck,
der auf dem Mantelkreislauf anliegt, gelangt das Medium durch die
Bohrungen in den Reaktorinnenraum oder in den Hohlraum zwischen
der Reaktorwand und der Kartusche. Es kann eine Zwangsführung
durch die Verbindung einzelner Schweißkreise durch eine
Lasernaht erzeugt werden, so dass eine gleichmäßige
Verteilung des Temperierungsmediums im Mantel gewährleistet
wird. Der Druck, der diesem Temperierungssystem anliegt übersteigt
den des Reaktorinnendrucks um bis zu 6 bar. Der Außenmantel
der Kartusche liegt direkt der Innenseite des Druckbehälters
auf. Alternativ kann sie einem durchlöcherten Grid oder
Stegen aufliegen. Die Kartusche weist regelmäßige
Bohrungen mit einem Durchmesser von etwa 20 bis 70 Mikrometer auf.
-
Bei
Verwendung von plattierten Blechen kann zusätzlich zur
ein- und/oder beidseitigen Plattierung und/oder nach Auftreten von
Verschleißerscheinungen ein Innenmantel aufgebracht werden, der
mittels eines Schweißverfahrens und bevorzugt mittels Laserschweißung
verbunden wird. Zur gleichzeitigen Verwendung des Innenmantels als
Temperierungssystem werden Hohlräume wie oben beim Außenmantel
der Kartusche erzeugt. Der Innenmantel hat eine Dicke von 1 bis
1,5 mm bevorzugt 1,5 bis 2 mm und besonders bevorzugt von 2 bis
2,5 mm. Druckverluste sind minimal und werden über Anzahl und
Größe der Ein- und Austrittsstutzen zusätzlich minimiert.
-
Die
Kartusche oder die Membranbleche aus Stahl und vor allem Edelstahl
und besonders austenitischen Stählen und besonders bevorzugt
aus Stählen zunehmender Chrom- und Molybdängehalte der
Gruppen 6, 7 und 8 oder auch Duplexstählen (DIN-Bezeichnungen
u. a. 1.4571 (1.4404), 1.4435, 1.4539, 1.4439, 1.4462, 1.4529, 1.4501).
Werden beanspruchendere Reaktionsbedingungen gewählt, sind
zum Beispiel Kupfer-Nickellegierungen, hoch-molybdänhaltige
Nickellegierungen, wie z. B. 2.4610, sowie Titan
einzusetzen. Die Wanddicke der Kartusche ist so ausgelegt, dass
die Kartusche einem Differenzdruck von 2, bevorzugt 4 und besonders
bevorzugt von 6 bar ausgesetzt werden kann.
-
Besonders
im Boden- beziehungsweise Wandbereich kommt es durch Sedimentation
und die Wirkung der Schwerkraft zur Ansammlung fester Bestandteile
mit der Gefahr von Anbackungen und Verstopfungen. Diese verhindern
einen reibungslosen Wärmeaustausch und erschweren den Kontakt
der Edukte innerhalb des Reaktionsgemischs, was die Steuerung der
Reaktion erschwert. Daher wurden die an diesen Stellen eingesetzten
Membranbleche speziell bearbeitet, insbesondere im Boden- beziehungsweise
Wandbereich mindestens aber im Konusbereich und bevorzugt im unteren
Drittel besonders in den Bereichen, in denen es zu Ablagerungen
oder Anbackungen kommen kann. Die Bearbeitung dieser Bleche erfolgt
beispielsweise durch das Bohren von Löchern in regelmäßigen
Abständen, bevorzugt in Abständen von unter 10
mm, bevorzugt von unter 6 mm und besonders bevorzugt unter 4 mm.
-
Die
Löcher in den Membranblechen oder in der Kartusche werden
mittels Laser in das Blech gebohrt und besitzen Durchmesser zwischen
200 bis 10 Mikrometer, bevorzugt zwischen 100 und 20 Mikrometer
und besonders bevorzugt zwischen 50 und 25 Mikrometer. Die Löcher
sind vorzugsweise trichterförmig ausgebildet, so dass der
Durchmesser der Löcher am Austritt mindestens doppelt so
groß ist wie am Eintritt. Dadurch wird eine gefächerte
Strömung erzielt, die einen optimierten Wärmeübergang
ermöglicht. Die Achse der Löcher verläuft
fast parallel zur Reaktorachse und/oder senkrecht zur Oberfläche zu
den durchlöcherten Boden- beziehungsweise Wandteilen. Durch
die Löcher wird erhitztes oder gekühltes und hinreichend
aufbereitetes Prozesswasser, Frischwasser oder Wasserdampf durch
einen Überdruck vom Hohlraum in den Druckbehälterinnenraum
geleitet. Die Löcher können dabei als Düsen
fungieren. Die vorgenannten Flüssigkeiten dienen gleichzeitig
als Temperierungs- und Treibmedium. Prozesswasser oder Frischwasser
muss zur Durchleitung durch die Löcher beziehungsweise
das Wärmeaustauschsystem hinreichend aufbereitet sein.
Es werden die Standards bei der Konditionierung angestrebt, die
auch für Speisewasser und/oder Kesselwasser gelten.
-
Zwischen
der Reaktorwand und den Membranblechen wird ein zum Reaktorinnenraum
abgedichteter Hohlraum belassen, der zur Durchleitung von Lösungsmittel,
Wasser oder Wasserdampf dient. Der Überdruck des aus den
Bohrungen austretenden Prozesswassers ist stets so hoch, dass ein
Eindringen von Reaktionsgemisch verhindert wird. Die Stärke
der Membranbleche oder Kartuschenwand ist so ausgelegt, dass die
Wandstärke den Anforderungen der Druckdifferenzen zwischen
der Innen- und Außenseite gerecht wird. Die Membranbleche
beziehungsweise die Hohlräume, die sie mit der Druckbehälterwand
bilden, können in Zonen, die beispielsweise im Konus- oder
Bodenbereich eine konzentrische Fläche aufweisen, eingeteilt
werden. Diese sind durch unterschiedliche Druckstufen gekennzeichnet. Die
unterschiedlichen Druckstufen kommen zum Beispiel durch Ventile
oder getrennte Pumpsysteme zustande. Dadurch kann Ablagerungen und
Anbackungen durch schwerkraftbedingten Sedimentationen entgegengewirkt
werden. Vergleichbare Effekte können bei einheitlichem
Druck werden durch angepasste Durchmesser der Löcher erzielt.
Beispielsweise können die Durchmesser in den Bereichen
mit schweren Sedimentationen größer sein.
-
Alternativ
zur Beschichtung oder Verwendung zusätzlicher Stoffe zur
Vorbeugung von Korrosionen kann der Innenraum, insbesondere der
Boden beziehungsweise der Konus des Druckbehälters sowie
Armaturen und andere mit dem Reaktionsgemisch in Berührung
kommenden Teile oberflächenbehandelt sein. Insbesondere
wird dies durch eine Verringerung der Oberflächenrauheit
erreicht. Alternativ oder zusätzlich werden zur Oberflächenbehandlung
nach üblicher Vorbehandlung abtragende Fertigungsverfahren
angewandt, bevorzugt elektrochemische Abtragverfahren und besonders
bevorzugt wird in einem speziell auf das Material abgestimmten Elektrolyten
Metall anodisch abgetragen.
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Während
der chemischen Umwandlungsreaktion werden etwa 5 bis 34 Prozent
der Energie, die im Ausgangsstoff enthalten ist, als Wärme
freigesetzt. Diese Energie wird durch Vorrichtungen zum Wärmetausch
für andere Prozesse mit Wärmebedarf innerhalb
oder außerhalb des Prozesses oder Anlage genutzt. Innerhalb
des Prozesses oder Anlage kann die Wärme beispielsweise
zur Vorwärmung der Biomasse oder von Reaktionsräumen
genutzt werden. Außerhalb des Prozesses oder Anlage kann
die Energie zur Beheizung von Räumen, Maschinen oder als
Prozesswärme für andere Prozesse eingesetzt werden.
Mit Hilfe des Temperierungssystems soll nicht nur die erforderliche
Wärmeenergie zur Initiierung des chemischen Umwandlungsprozesses zugeführt
werden können, sondern auch die bei der exothermen Reaktion
freiwerdende Wärmeenergie abgeführt werden. Dadurch
soll der Entwicklung unkontrollierter Hot-Spots und damit auch einem
Durchgehen des Reaktors entgegengewirkt werden. Es wird mindestens
ein und bevorzugt mehrere oder eine Kombination verschiedener Temperierungssysteme
eingesetzt, die mechanisch, elektrisch oder chemisch betrieben werden.
Zusätzlich oder alternativ zu den unten genannten Prozesswassersystemen besteht
das Temperierungssystem des Reaktors beispielsweise aus einer Doppelwandkonstruktion,
einem Einschraubheizkörper, in den Reaktor eingebrachte
Heiz- und Kühlschlangen beziehungsweise -rippen oder an
der Außenwand aufgeschweißten Halbrohrschlangen.
Alternativ oder ergänzend kommt je nach Konstruktionsweise
und gewähltem Material zum Beispiel ein Wärmeaustauschplatten-System
in Frage. Als Wärmeenergieträger beziehungsweise
Temperierungsmedium für durchflossene und zum Reaktorinnenraum
geschlossene Temperierungssysteme werden vorzugsweise Prozesswasser
und/oder ein Thermoöl verwendet.
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Die
Kombination, Positionierung, Auslegung und Steuerung des jeweiligen
Temperierungssystems ergibt sich aus der Prozessführung
und sind insbesondere von der Zusammensetzung der Ausgangsstoffe
abhängig. Sämtliche Prozesswassersysteme außerhalb
und innerhalb des Reaktors können für den Temperierungsprozess
eingesetzt werden.
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Dies
kann zum einen durch externe, das heißt außerhalb
des Reaktors gelegene Wärmetauschprozesse und zum anderen
durch die Einbringung von temperiertem Prozesswasser als Verdünnungs-,
Temperierungs-, Ansaugmedium oder Treibmittel für Mischer,
Pumpen und/oder Düsen und/oder als angesaugtes Medium für
die Flüssigkeitsstrahlpumpen geschehen. Eine Vermischung
von Prozess- und Frischwasser kann ebenfalls einer optimierten Reaktortemperierung
dienen. Zusätzlich kann dadurch auch die Prozessführung
optimiert werden, indem zum Beispiel die Konzentrationen bestimmter anorganischer
Stoffe und Störstoffe gesenkt wird. Vorteilhaft ist die
Zuführung eines Temperierungsmediums, insbesondere durch
Eindüsen von temperiertem Wasser oder recyceltem Prozesswasser
an temperaturkritischen Punkten. Ergänzend wird die Temperierung über
die Prozessführung gesteuert. Neben der Kombination von
Ausgangsstoffen, pH-Wert, Probenvorbereiten und Katalysatoren ist
die zeitversetzte Einbringung von Ausgangsstoffen in Abhängigkeit von
ihren Umsetzungseigenschaften ein wesentliches Element der Temperatursteuerung.
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Während
des Verfahrensverlaufs ändern sich die Viskosität,
Dichte und Größe und andere Eigenschaften der
Ausgangsstoffe beziehungsweise, des Reaktionsgemischs. Diese Veränderungen
sind auf chemische Reaktionen und Strukturveränderungen
der kohlenstoffhaltigen Ausgangsstoffe, die auch auf die Depolymerisation
und später auf die Polymerisation der Ausgangsstoffe zurückzuführen
sind. Daraus ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an den
Mischvorgang in Abhängigkeit vom Prozessverlauf. Eine möglichst
gleichmäßige und homogene Vermischung und/oder
Strömungsverteilung ist vom Stadium des Prozesses, von
den Ausgangsstoffen, Feststoffkonzentrationen und Anforderungen, die
an das Reaktionsprodukt gestellt werden, abhängig. Ein
Aufwirbeln beziehungsweise Suspendieren erfolgt kontinuierlich oder
intermittierend zwecks Wärmeaustauschs, Intensivierung
des Eduktkontakts und zwecks besseren Aufschlusses noch vernetzter
zum Beispiel lignocellulosehaltiger Schichten, gleichmäßiger
Verteilung der Reaktanden und vor allem des Katalysatorgemischs
und Entlüftung des Reaktionsgemischs. Gleichzeitig werden
Sedimentationen gelöst, aufgelockert und einer Tromben-
sowie Agglomeratbildung wird entgegengewirkt. Insgesamt wird dadurch
der Reaktionsverlauf positiv beeinflusst. Das heißt je
gründlicher und gleichmäßiger der Mischvorgang,
desto schneller der Reaktionsverlauf und desto homogener das Reaktionsprodukt.
Es kann beziehungsweise können mindestens ein oder mehrere
und insbesondere eine Kombination verschiedener Mischsysteme mit
und/ohne bewegliche Teile im Reaktionsraum eingesetzt werden. Als Mischer
mit bewegten Teilen im Reaktionsraum können ein oder mehrere
oder eine Kombination verschiedener Rührer eingesetzt werden.
Der Rührer ist mit mindesten einer und vorzugsweise mit
zwei oder mehr Wellen ausgestattet, so dass weitere Rührer über
den gleichen Motor und Reaktorzugang angetrieben werden. Ein Vorteil
solcher Rührsysteme ist der relativ geringe Energiebedarf
im Verhältnis zum Energieeintrag beziehungsweise zur Mischzeit.
Der entscheidende Nachteil neben den hohen Kosten liegt in der Störanfälligkeit
und dem höheren Wartungsbedarf gegenüber Mischsystemen
ohne bewegte Teile im Reaktionsraum.
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Unter
Flüssigkeitsstrahlsystemen werden Flüssigkeitsstrahlmischer,
-pumpen und Düsen verstanden. Sie besitzen in der Regel
keine bewegten Teile und sind daher wartungsärmer. Flüssigkeitsstrahlsysteme
können als Mischsysteme dienen, denn sie sind dazu geeignet,
kinetische Energie über ein Treibmittel, das auch als Wärme-
beziehungsweise Kühlmittel dienen kann, in den Reaktor
einzubringen, um den Reaktorinhalt zu suspendieren und zu homogenisieren.
Weitere Vorteile von Flüssigkeitsstrahlsystemen zählen
sind ihre geringe Baugröße, minimale Störung
der Strömungs- und Flußverhältnisse und
Vermeidung von Dichtungssystemen. Strombrecher, wie sie für
herkömmliche Rührsysteme nicht selten eingesetzt
werden müssen, sind überflüssig, Daher
gibt es bei der Verwendung solcher Systeme auch keine strombrecherbedingten Strömungstotzonen.
Gleichzeitig wird ein Floating (Aufschwimmen von Feststoffen) vermindert,
wodurch sich die Gefahr des Lufteinsogs minimiert. Die Flüssigkeitsstrahlsysteme
können von einem gemeinsamen oder mehreren Prozesswasserreservoirs gespeist
werden. Sie können unabhängig voneinander angesteuert
werden und von unterschiedlichen Mengen Treib- und/oder Temperierungsmittel
durchflossen werden. Treib- und/oder Temperierungsmittel wird bevorzugt
fast kontinuierlich und/oder in Intervallen zum Suspendieren und
Homogenisieren zugeführt. Die Positionierung der Flüssigkeitsstrahlsysteme
und insbesondere von Flüssigkeitsstrahlmischern wird so
gewählt, dass es zur Ausbildung eines Flüssigkeitsstroms
zum Beispiel in Form einer vertikalen Schlaufenströmung
kommt. Bei Reaktoren ab einem Durchmesser-Höhen-Verhältnis
von 1:2 kann auch eine Schlaufenströmung zum Beispiel in
Form einer Acht ausgebildet werden oder bei entsprechenden Höhen
weiterer Schlaufen, die quer zur Senkrechte verlaufen. Flüssigkeitsstrahlmischer
werden insbesondere in der oberen Hälfte positioniert,
insbesondere im oberen Drittel, wobei der Treibstrahl nach unten
fast parallel zur Reaktorachse gerichtet ist. Bei größeren
beziehungsweise höheren Reaktoren insbesondere ab einem
Durchmesser-Höhen-Verhältnis von 1:3 werden mehre re
Flüssigkeitsstrahlmischer in Reihe geschaltet, das heißt
auf verschiedenen Höhen hintereinander geschaltet, so dass
ein jeweils nachgeschalteter Mischer den Treibstrom beschleunigt.
Bei größeren Durchmessern, insbesondere über einem
Meter werden mehrere Flüssigkeitsstrahlmischer auf einer
Längsachse so positioniert, dass der Treibstrahl wirksam
in eine Richtung verstärkt wird. Werden mehr als zwei Flüssigkeitsstrahlmischer
beziehungsweise -pumpen auf einer Höhe eingesetzt, ist
die Zahl der Flüssigkeitsstrahlmischer, deren Treibstrahl
nach unten zur Reaktorboden gerichtet ist, jeweils gleich. Ein oder
mehrere Flüssigkeitsstrahlmischer werden knapp oberhalb
des Bodenbereichs beziehungsweise Konus positioniert, so dass die
Strömung tangential über die Wand des Bodens beziehungsweise
des Konus gelenkt wird. Ein oder mehrere Flüssigkeitsstrahlmischer
werden unmittelbar neben dem Ausflussstutzen im Zentrum des Bodenbereichs
beziehungsweise Konus positioniert, so dass die Strömung
tangential über die Wand des Bodens beziehungsweise Konus
nach oben gelenkt wird.
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Durch
die Turbulenzwirbel und Scherbelastung der Flüssigkeitsstrahlsysteme
desagglomerieren die Feststoffe. Durch den zusätzlichen
Einsatz von Zerkleinerungsvorrichtungen in Bereichen maximaler Turbulenz
und Scherbelastung, insbesondere der Saugschlitze beziehungsweise
Ansaug- und Austrittsöffnungen, wird der Bildung von Klumpen und
Agglomeraten gezielt entgegengewirkt. An Positionen, an denen die
Saugschlitze beziehungsweise Ansaugöffnungen zu Verstopfungen
neigen, können diese mit einer eigenen Prozesswasserzufuhr
versorgt werden, wobei das Prozesswasser zu diesem Zweck nur grob
gereinigt wird. Zur Grobreinigung werden zum Beispiel Siebe, Filter
und Membrane eingesetzt. Die Grobreinigung verläuft schneller
und praktisch unmittelbar ohne beziehungsweise mit wesentlich geringeren
Reservevolumina im Gegensatz zur Prozesswasserreinigung zwecks Aufbereitung von
Treib- und Temperierungsmittel. Alternativ werden verstopfungs-
und ablagerungsgefährdete Saugschlitze beziehungsweise
Ansaugöffnungen der Mischer mit Vollstrahldüsen
mit eigenem Treibstromkreislauf freigehalten und/oder mit einem
Mechanismus zur kurzzeitigen Flußumkehr ausgestattet. Zur Steuerung
dieser Düsen dienen Durchflußmesser, Manometer
und Ventile, die auf Verstopfungen zum Beispiel durch Druckveränderungen
im Ansaugbereich reagieren. Auch eine gemischte Reaktionsgemischzufuhr
für die verstopfungs- und ablagerungsgefährdete
Saugschlitze beziehungsweise Ansaugöffnungen der Mischer
kann realisiert werden durch eine geteilte Treibstromzufuhr: ein
Anteil wird direkt aus dem Reaktor angesaugt, ein anderer Anteil
wird grob gefiltert aus dem oberen Reaktorteil angesaugt. Die Treibstromzufuhr
wird über Ventile geregelt und geschaltet, so dass zum
Beispiel bei Betriebsproblemen oder bei zu geringem Flüssigkeitsstand,
Treibmittel eingespart wird.
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Düsen
können an gezielten Stellen im Behälterinnenraum
eingesetzt werden. Dazu zählen insbesondere Totraumbereiche
oder Zonen, in denen Ablagerungen und Anbackungen unterbunden werden sollen.
In sämtlichen Flüssigkeitsstrahlsystemen herrscht
ein kontinuierlicher Differenzdruck gegenüber dem Reaktorinnendruck,
um einen Rückfluss des Reaktionsgemischs in die Mischer,
Pumpen und Düsen zu verhindern. Eine Verlangsamung oder
ein Stillstand der Strömung beschleunigt den Absetzungs-
und Sedimentationsprozess der festen Reaktionsprodukte, die sich
dadurch zunehmend im unteren Reaktorteil ansammeln.
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Während
der chemischen Umwandlungsprozesse kann es zu Ablagerungen und Anbackungen an
den Wänden des Reaktors sowie den Armaturen und Teilen,
die mit dem Reaktionsgemisch in Berührung kommen. Ohne
die Betriebstemperatur wesentlich zu senken, kann nach dem Überführen
des Reaktorinhalts in einen anderen Druckbehälter oder
Reaktor ein Reinigungsvorgang durchgeführt werden. Als
Reinigungsvorrichtung kann beispielsweise eine bewegliche und steuerbare
Hochdruckdüse eingesetzt werden. Durch eine kompakte Bauweise
kann die Vorrichtung durch ein Handloch, eine Schleuse oder ein
Ventil in den Innenraum eingebracht werden. Der Reinigungsvorgang
wird unter direkter Sichtkontrolle oder mittels einer oder mehrerer
Kameras durchgeführt. Die Reinigungsvorrichtung lässt
sich von außen fernsteuern. Druck und Temperatur des Treibmediums
werden so eingestellt, dass das bestmögliche Reinigungsergebnis
erzielt wird, ohne die auskleidenden Materialien oder Beschichtungen
zu beschädigen. Insbesondere sind Trockeneis-Strahler zur
Oberflächenreinigung der Strahlmedien geeignet: Trockeneispellets
als Strahlmittel werden mit Druckluft auf 300 m/s beschleunigt und
treffen mit hoher kinetischer Energie auf die Schmutzschicht auf.
Dabei kühlen sie diese auf minus 80°C ab; die
Schmutzschicht schrumpft und wird spröde. Gleichzeitig
verdampfen die Trockeneispellets und dehnen sich schlagartig auf
das bis zu 700-fache aus, was die die Schmutzschicht von der Oberfläche
absprengt. Durch den Einsatz eines Trockeneis-Strahlers zur Reinigung
entfällt die aufwendige Aufarbeitung oder Entsorgung eines
Reinigungsmediums. Umweltbelastende organische Lösungsmittel
und halogenierte Kohlenwasserstoffe werden überflüssig.
Dadurch, dass sich die Trockeneispellets förmlich in Luft
auflösen, entsteht noch ein weiterer entscheidender Vorteil:
Eine Zerlegung und externe Reinigung von An lagekomponenten wird
sehr häufig überflüssig. Ein Trockeneis-Strahler
wird bevorzugt als Tauchschnorchelsystem eingesetzt. Es wird durch
ein Handloch an zentraler Position in den Reaktor eingeführt
und an Haltesystem, das vorher positioniert wurde, angedockt. Mit
Hilfe einer rotierenden Sprüheinrichtung werden die Trockeneispellets
auf die zu reinigenden Stellen gerichtet.
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Als
Treibmittel für die Flüssigkeitsstrahlmischer,
-pumpen und Düsen kann ein flüssiges oder gasförmiges
Medium wie zum Beispiel Wasser, aufbereitetes Prozesswasser oder
ein Gas wie zum Beispiel Wasserdampf dienen. Das Prozesswasser wird beim
beziehungsweise unmittelbar nach dem Austritt aus dem Reaktor gesiebt,
gefiltert und von Störstoffen befreit, so dass die Mischer,
Pumpen und Düsen nicht verstopfen und der Verschleiß an
Reaktor-, Rohr-, Pumpenbestandteilen und anderen Armaturen minimiert
wird. Mit Hilfe eines Wärmetauschers wird die Temperatur
des Treibmittels so eingestellt, dass dessen Einbringung zur Steuerung
der Prozesstemperatur dient. Das Treib-/Temperierungsmittel wird
außerhalb des beziehungsweise der Reaktoren bei ähnlichen
Drücken geführt wie innerhalb des beziehungsweise
der Reaktoren. Wird auf die Temperierungsfunktion des Prozesswassers
verzichtet, wird es außerhalb der Reaktionsräume
bei ähnlichen Temperaturen geführt wie innerhalb
derselben. Alternativ zu Prozesswasser kann Frischwasser, Wasserdampf
oder Wasser aus anderen Prozessen als Treib-, Wärme- beziehungsweise
Kühlmittel eingesetzt werden.
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Die
im Prozesswasser enthaltenen Stoffe sind abhängig von der
Mischung der Ausgangsstoffe und der Prozessführung einschließlich
der Katalysatoren. Durch die verfahrensbedingte Desintegration gehen
vorher in der Biomasse gebundene Stoffe in Lösung. Zahlreiche
Elemente einschließlich Chlor, Schwefel, Nitrat und Ihre
Salze sowie Metalle insbesondere Schwermetalle und Mineralien sowie
Alkalien wie zum Beispiel Kalium oder Natrium und ihre Salze gehen
zu einem bestimmten Anteil während des chemischen Umsetzungsprozesses
in die wässrige Phase über. Ein Anteil wird wieder
in der Festphase gebunden. Der restliche Anteil verbleibt in der flüssigen
Phase. Die Anteile der Stoffe, die in der flüssigen Phase übergehen,
sind auch abhängig vom Konzentrationsgefälle,
das heißt der bereits in der flüssigen Phase vorhandenen
Konzentration. Bei steigenden Konzentrationen tritt eine Sättigung
bis hin zum Ausfallen bestimmter Stoffe ein. So können anorganische
Stoffe und Verbindungen zum Beispiel Sulfate und Chloride als Salze
ausfallen und dadurch die Prozessführung und Reaktorbestandteile
nachteilig beeinflussen. Der Anteil organischer Kohlenstoffverbindungen
in der flüssigen Phase kann über 50 g pro Liter
liegen. Der CSB-Wert des Prozesswassers liegt bereits ohne Wiederverwertung
im höheren fünfstelligen Bereich (mg O2/I) und überschreitet damit die
gesetzlichen Einleitungsgrenzwerte deutlich. Unter dem chemischen
Sauerstoffbedarf CSB versteht man im umfassenden Sinne die Menge
an Sauerstoff, die erforderlich ist, alle organischen Inhaltsstoffe
einer definierten Stoffmenge chemisch zu oxidieren.
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In
Abhängigkeit vom Feuchtigkeitsgehalt der Ausgangsstoffe
und der Prozessführung einschließlich der Fest-Flüssig-Verhältnisse
wird ein Prozesswasseranteil von 10 bis 35 Prozent, bevorzugt von
35 bis 60 Prozent und besonders bevorzugt von 60 bis 85 Prozent
wiederverwertet. Eine nahezu vollständige Rückführung
des Prozesswassers, das heißt eine Kreislaufschließung
oder -einengung des Prozesswasserkreislaufs, mit dem Ziel, Frischwasser
einzusparen und das Abwasservolumen zu senken, ist nur begrenzt
möglich. Denn es kommt neben einer Akkumulation organischer
Kohlenstoffverbindungen zu einer Anreicherung anorganischer Stoffe
wie Sulfat, Nitrat, Calcium Chlor, Phosphor oder ihrer Verbindungen.
Anorganische Störstoffkonzentrationen beschleunigen die
Korrosion. Kalkablagerungen stören den Strömungsfluss
im Reaktor und schädigen ebenfalls Armaturen wie Pumpen,
Ventile und Düsen. Damit steigen die Anforderungen an die
Auslegung des Reaktors. Sulfate können ausfallen. Die Geschwindigkeit
der Akkumulation beziehungsweise Aufsättigung ist abhängig
von der stofflichen Zusammensetzung der Ausgangsstoffe und der Prozessführung.
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Der
chemische Umwandlungsprozess dauert in der Regel mehrere Stunden.
In dieser Zeit gehen komplexe chemische Vorgänge verbunden
mit stofflichen Veränderungen einher, die zur Optimierung
der Prozessführung zu berücksichtigen sind. Unterschiedliche
Arten von Biomasse werden in den ersten zwei bis drei Prozessphasen
in Intervallen zugeführt. Je nach gewünschtem
Reaktionsprodukt werden zum Beispiel gegen Ende der letzten beiden Prozessphasen
Reaktionsprodukte abgezogen. Treib- oder Temperierungsmittel wie
zum Beispiel ein Gas, Wasser, insbesondere Prozesswasser und/oder Prozess-/Synthesegas
sowie Katalysatoren werden während des laufenden Prozesses
abgezogen oder zugeführt. Reaktanden und insbesondere Nebenprodukte
werden entfernt, die sowohl den Ablauf der chemischen Reaktion,
die Durchmischung als auch die Strömung stören.
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Zur
Abscheidung der festen Stoffe und insbesondere der Reaktionsprodukte
im Reaktionsgemisch können verschiedene Verfahren zum Einsatz kommen.
Die Fest-Flüssig-Trennung dient zur Abtrennung der flüssigen
Phase, wodurch eine Aufkonzentration der Feststoffanteile erreicht
wird. Zur Abtrennung der Feststoffe können verschiedene
Siebungsvorgänge (Grobsiebung, Feinsiebung), Filtrationsprozesse
und/oder die Fliehkraftabscheidung mittels Zyklon miteinander verknüpft
werden. Um den Aufwand einer Filtration oder Siebung während
des Prozesses zu verringern, werden im Rahmen der Vorbehandlung
bereits eine oder mehrere Filtrations- oder Siebungsvorgänge
durchgeführt. Es kann mindestens eine Grob- oder eine Feinfiltration
oder eine Kombination aus diesen beiden Verfahren erfolgen. Durch
Filtrationsverfahren, insbesondere Mikro- und/oder Ultrafiltrationsverfahren
oder eine Kombination der beiden, kann ein Drittel bis zwei Drittel
der gesamten organischen Kohlenstoffverbindungen aus dem Prozesswasser
entfernt werden. Die Fest-Flüssig-Trennung wird vorzugsweise
bei Betriebsbedingungen betrieben und geht in der Regel über
die Nutzung einfacher Papierfilter wie sie beispielsweise im Labormaßstab
verwendet werden hinaus. Die Auswahl der verwendeten Methoden ist
unter anderem abhängig von der chemischen Zusammensetzung, Partikelgrößenverteilung,
Dichte, Partikelform, Festigkeit sowie Löslichkeit und
schließt die Ausnutzung elektrischer Ströme und
Ladungen, unterschiedliche Dichten und Fliehkräfte sowie
verschiedene Partikelgrößen ein.
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Zu
den eingesetzten Vorrichtungen zur Fest-Flüssig-Trennung
zählen die dynamische, statische, Vakuum-, Druck und Sterilfiltration,
darunter insbesondere die Cross-Flow-Filtration einschließlich verfügbarer
Mikro-, Ultra-, Nanofiltration- und Umkehrosmoseverfahren. Es werden
bevorzugt Vorrichtungen verwendet, bei denen das zugrunde liegende Verfahrens-
oder Funktionsprinzip von Hydrozyklonen, Zentrifugen, kraftfeldunterstützten
Trenngeräten und/oder Filtrationsverfahren angewandt wird.
Zu den bevorzugten Filtrationsverfahren zählen insbesondere
diejenigen, die sich auch bei den Reaktionsbedingungen der hydrothermalen
Karbonisierung einsetzen lassen. Bevorzugt werden für die Fest-Flüssig-Trennungen
insbesondere bei Betriebsbedingungen Rotationsscheibenfilter oder
Zentrifugalmembranfilter eingesetzt. Das bevorzugte Material, das
für die Ausbildung der Poren verantwortlich ist, besteht
aus Metall und besonders aus Keramik. Die Form des porenbildenden
Materials ist bevorzugt scheibenförmig. Je nach angewendetem
Filtrationsverfahren und dabei eingesetzten Materialien liegt nicht
immer ein proportionales Verhältnis von Porengröße
des Filters und der Feststoffmenge im Filtrat vor. Dies trifft insbesondere
auf den Einsatz keramischer Werkstoffe für die Filterelemente
zu. Die wässrige Phase wird einem Prozesswasserreservoir
oder gefiltert oder ungefiltert der Prozesswasseraufbereitung zugeführt.
Die Eigenschaften der abzutrennenden Feststoffe und damit die Wahl
der zur Abtrennung gewählten Verfahren hängen
von der Prozessführung und von den Eigenschaften des gewünschten
Reaktionsprodukts ab. Je weiter fortgeschritten der Prozess und
je höher die Dichte des Reaktionsprodukts ist, desto einfacher
lässt es sich abtrennen. Bevorzugt erfolgt die Abtrennung
nah an den Betriebsbedingungen. Die Feststoffmenge im Filtrat sinkt
in der Regel proportional zur Porengröße und kann
durch den Einsatz eines Ultrafiltrationsverfahrens deutlich ansteigen
und über zwei Drittel bis vier Fünftel betragen.
In den Prozess sind ein oder mehrere Vorrichtungen zur Fest-Flüssig-Trennung
integriert zur Elimination von Sand und anderen Störstoffen
mit hoher Dichte oder hohem Gewicht, die im Laufe der Behandlung
der Biomasse abtrennbar werden. Insbesondere zur Aufreinigung des
Prozesswassers, das als Treibstrahlmittel verwendet wird, ist die
Anwendung des Prinzips der Fliehkraftabscheidung von Feststoffen
vorteilhaft, um Pumpen, Mischer und Düsen zu schonen.
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Während
des Prozesses wird an ein oder mehreren Stellen aus der oberen Hälfte,
bevorzugt aus dem oberen Drittel, besonders bevorzugt aus dem oberen
Viertel, des Reaktors Prozesswasser zur Aufbereitung abgezogen.
Aufbereitetes Prozesswasser wird in den Wasserkreislauf der Anlage
zur Wiederverwertung zurückgeführt. Mindestens
ein und bevorzugt mehrere Prozesswasserreservoirs können für
jeden einzelnen Reaktor oder für mehrere zusammengeschaltete
Reaktoren und für andere Vorrichtungen der Anlage genutzt
werden. Den einzelnen Prozesswasserreservoirs sind verschiedene
Reinigungsschritte vorgeschaltet. Das Volumen einzelner oder eines
gemeinsamen Prozesswasserreservoirs beträgt in ihrer Summe
etwa 35 bis 85 Prozent des Gesamtvolumens aller Reaktoren. Das Prozesswasserreservoir
ist für die Temperatur- und Druckbelastung der Reaktoren
ausgelegt, so dass Druckminderungs- und Wärmeaustauschvorrichtungen
nicht zwingend erforderlich sind. Eine Prozesswasserreinigung ist
in den Wasserkreislauf der beschriebenen Anlage integriert. In Abhängigkeit
von der Verwendung des aufbereiteten Prozesswassers sind unterschiedliche
Reinigungs- beziehungsweise Aufbereitungsverfahren notwendig. Dazu
kommen verschiedene mechanische, chemische und biologische Verfahren
und Vorrichtungen einzeln oder in Kombination zum Einsatz: Aerobe
und anaerobe Hochleistungsbioreaktoren, Biomembranreaktoren, Anaerob- und
Belebtschlammverfahren. In den Prozesswasserkreislauf integrierte
oder angeschlossene oben genannte Verfahren und Vorrichtungen sollen
den Gehalt an organischen Verbindungen im Kreislaufwasser zwar erheblich
senken; das Maß der Rückführung des Prozesswassers
muss jedoch von den Konzentrationen von nicht ausreichend abgebaute organische
Substanzen und hohen Alkalimetall- beziehungsweise Mineralstoffkonzentrationen
wie zum Beispiel Calcium abhängig gemacht werden. Um einen
möglichst hohen Anteil des Prozesswassers zurückführen
zu können, soll eine besonders leistungsfähige
Kombination unterschiedlicher Verfahren und Vorrichtungen zum Einsatz
kommen.
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Die
Vorrichtung zur mechanischen Abwasserreinigung ist ein Filter, bevorzugt
ein Mikrofilter und besonders bevorzugt ein Ultrafiter, und kann
mit den oben beschriebenen Verfahren zur Fest-Flüssig-Trennung
deckungsgleich sein. Die Vorrichtung zur Fest-Flüssig-Trennung,
in dem der oder die Filter eingebaut sind, ist bevorzugt ein Rotationsscheibenfilter
und besonders bevorzugt ein Zentrifugalmembranfilter. Zur biologischen
Reinigung des Prozess- beziehungsweise Abwassers kommt eine Vorrichtung
zum Einsatz, die den komplexen Anforderungen zur Reinigung am ehesten
gerecht wird. Zum Beispiel soll bevorzugt eine Vorrichtung in Stahlbauweise
verwendet werden, zum Beispiel ein Hochleistungsbioreaktor im Biomembranverfahren,
bevorzugt eine aerobe Prozesswasserbehandlung, besonders bevorzugt
ein Schlaufenreaktor. Der Schlaufenreaktor soll in seiner Auslegung über
eine leistungsfähige Düse zur Vermischung der
festen und flüssigen Phase verfügen. Alternativ
oder zusätzlich zum aeroben Verfahren kann ein Reaktor
zur anaeroben Prozesswasserbehandlung oder auch reverse Elektrodialyse (Electrodialysis
Reversal) insbesondere zur Nitratrückgewinnung, Destillations-Verdampfungs- und/oder
Ionenaustauscherverfahren sowie Aktivkohle eingesetzt werden.
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Die
Geruchsbelastung stellt sowohl Anforderungen an die Lagerung und
den Transport des Feststoffs als auch an die Auslegung der Anlage,
Gebäude und Förderanlage. Die Intensität
der Geruchsbelastung nimmt mit der Dauer der Lagerzeit ab. Das Gebäude
beziehungsweise die Lager- und Transporträume, insbesondere
für die Brennstoffe, sollen luftbeziehungsweise geruchsdicht
ausgelegt sein, so dass die belastete Luft nicht entweichen kann.
Zugänge zum Gebäude werden über Schleusen
abgedichtet. Es wird/werden eine oder mehrere chemische und/oder
biologische Luftreinigungsanlagen installiert, so dass die Geruchsbelastung
für Mitarbeiter, Lieferanten und Anwohner auf ein Minimum
reduziert wird.
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Die
Abkühlung des Reaktionsprodukts insbesondere unterhalb
der Siedetemperatur bei einem bar Absolutdruck erfolgt in der Regel
außerhalb des Reaktionsraums bevorzugt in einer Vorrichtung
zur Entspannung. Die dabei freigesetzte Wärmeenergie kann über
Wärmetauscherprozesse für andere Prozesse verfügbar
gemacht werden.
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Vor,
während oder nach diesem Prozess finden ein oder mehrere
Zerkleinerungsschritte statt. Dazu werden bevorzugt Mühlen
oder Pressverfahren eingesetzt.
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Die
Abtrennung der festen Phase aus dem Reaktionsgemisch erfolgt im
ersten Schritt in der Regel in mechanischen und im zweiten Schritt
in thermischen Trennvorrichtungen. Ein statischer Eindicker wird
zur Verminderung des Wassergehalts unter Einwirkung der Schwerkraft
mit oder ohne mechanische, sich drehende Vorrichtung beziehungsweise
Krählwerk, zum Beispiel ein Standeindicker oder Durchlaufeindicker
verwendet. Die Regelung der Zulaufmenge kann von einem Dosierapparat übernommen werden.
Bei entsprechend großen Volumina ermöglicht der
Apparat das eingedickte Gemisch, dosiert und auf mehrere Maschinen,
gleichmäßig abzugeben. Der Eindicker kann auch
direkt in die Trocknungsvorrichtung integriert werden. Eine vorteilhafte Auslegung
der Konus-Konstruktion ermöglicht, dass die Trocknungsvorrichtung
direkt mit dem Gemisch beschickt wird. Bei entsprechender Anpassung
der Prozessgrössen kann somit auf externe Installationen
verzichtet werden. Alternativ kann das einzudickende Gemisch wird
unter Druck auf eine gewölbte Siebfläche beziehungsweise
auf ein Bogensieb aufgegeben werden. Die entstehende Zentrifugalkraft drückt
einen Teil der Flüssigkeit durch die Siebschlitze. Das
eingedickte Gemisch wird am Ende der Siebbahn zusammengefasst und
der Trocknungsvorrichtung zugeführt. Ein weiteres vorteilhaftes
mechanisches Trennverfahren bietet ein Hydrozyklon, in dem Feststoff
und Flüssigkeit durch Zentrifugalbeschleunigung getrennt
werden. Das eingedickte Gemisch im Unterlauf wird der Trocknungsvorrichtung
zugeführt und die prozessierte beziehungsweise geklärte Flüssigkeit
verlässt im Überlauf den Hydrozyklon. Durch vorgeschaltete
und abgestimmte Eindickapparate und zwischengeschaltete Dosiervorrichtungen kann
ein kontinuierlicher und optimierter Zulauf zur Trocknungsvorrichtung
gewährleistet werden. Dies ist insbesondere bei Verwendung
einer Schubzentrifuge zur Trocknung von Bedeutung. Schubzentrifugen
verfügen über eine hohe eine Betriebssicherheit und
sind zum Entfeuchten und Waschen körniger Feststoffe geeignet.
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Neben
mechanischen Vorrichtungen, die der Trocknung zumeist aus energetischen
Gründen vorzuschalten sind, werden thermische Trennverfahren zur
Trocknung bevorzugt eingesetzt. Die der Trocknung zugeführten
Mengen liegen über einem Kilogramm Gewicht. Einem Chargenbetrieb
ist ein kontinuierlicher Betrieb vorzuziehen. Die Trocknung erfolgt
durch mindestens einen oder mehrere Trockner oder durch eine Kombination
verschiedener Vorrichtungen zur Trennung und/oder Trocknung. Zur
Trocknung der Reaktions- und/oder Nebenprodukte wird zum Beispiel
ein Konvektionstrockner verwendet. Dabei kommt das Trockengut mit
heißem Trocknungsgas in Kontakt. Nachteilig ist dabei,
dass das verwendete Gas abzuführen ist und in der Regel
mit Staubabscheidern gereinigt werden muss. Gegebenenfalls wird
das Gas nach Kondensieren der Feuchtigkeit zurückgeführt.
Als Konvektionstrockner kann beispielsweise ein Wirbelschichttrockner
eingesetzt werden. Ebenso können Sprüh-, Düsenturm-
oder Stromtrockner in Abhängigkeit von der vorliegenden beziehungsweise
erwünschten Partikelgröße verwendet werden.
Vorteilhaft ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem ein oder mehrere
Horden-, Trommel- oder Tunneltrockner eingesetzt werden.
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Bei
der Verwendung eines Kontakttrockners steht im Wesentlichen nur
die Kontaktfläche für den Wärmeübergang
zur Verfügung. Es wird ein Band-, Vakuumband-, Trommel-,
Schnecken-, Zylinder-, Walzen- oder Bandtrockner und bevorzugt ein
Vakuumtrommelfilter oder -trockner eingesetzt. Zur Erzielung geringerer
Feuchtigkeitsgehalte kann je nach Durchsatzrate alternativ oder
zusätzlich zum Beispiel auch ein Tellertrockner verwendet
werden. Die Trocknung kann mittels eines heißen gasförmigen
Mediums wie zum Beispiel Luft bei Temperaturen zwischen 61 und 95
Grad Celsius, bevorzugt zwischen 65 und 90 Grad Celsius und weiter
bevorzugt zwischen 70 und 85 Grad Celsius, erfolgen. Alternativ wird
vor allem in den thermischen Trocknungsvorrichtungen als Gas neben
Luft bevorzugt überhitzter Wasserdampf und besonders bevorzugt
Wasserdampf mit einer Temperatur von 130 bis 180 Grad Celsius eingesetzt.
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Bevorzugt
wird ein kombiniertes mechanischthermisches Verfahren zur Trennung
beziehungsweise Trocknung angewendet. Der Vorteil eines mechanisch-thermischen
Prozesses im Vergleich zu den konventionellen Verfahren liegt in
einer deutlich geringeren Restfeuchte des Produkts, wodurch gerade
bei feinen Partikel- oder Nanosystemen eine verbesserte Förderfähigkeit
des Produkts erreicht wird. Ein weiterer Vorteil ist, dass gleichzeitig eine
teilweise Auswaschung von Verunreinigungen aus dem Reaktionsprodukt
durch den kondensierenden Dampf erfolgt. Der Einsatz von Dampf als
weiteres treibendes Entfeuchtungspotential bringt eine Steigerung
der Leistung für filtrierend arbeitende Zentrifugen mit
sich. Der Mechanismus der ebenen mechanischen Verdrängung
durch eine Kondensationsfront wirkt zusammen mit der Massenkraft
und führt auch bei kleinsten Reaktionsprodukten bis hin zum
Nanobereich praktisch zu einer vollständigen Entleerung
des Grobkapillarsystems. Zu den Verfahren, die diesen Mechanismus
ausnutzen zählt beispielsweise die Dampf-Druckfiltration.
Sie wendet anstelle von Druckluft gesättigten oder überhitzten Dampf
für eine Gasdifferenzdruckentfeuchtung an. Besonders bevorzugt
wird eine Dampf-Drucküberlagerte Zentrifugalentfeuchtung
angewendet. Der Prozess der kombinierten Dampfdruck- und Zentrifugalentfeuchtung überführt
den feindispersen Feststoff des Reaktionsprodukts von der Suspension
direkt in einem Verfahrensraum in ein trockenes, reines, rieselfähiges
erfindungsgemäßes Endprodukt.
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Nach
der Umwandlungsreaktion liegt das Reaktionsgemisch als Suspension
vor. In Abhängigkeit von den Ausgangsstoffen und der Prozessführung
entstehen aus Biomasse unter anderem folgende Reaktions-, Zwischen-,
Neben- und/oder Endprodukte: Brennstoffe von Torf, über
Braunkohle bis zu Steinkohle-ähnlichen Brennstoffe, Humus,
Maillard- oder Maillard-ähnlichen Reaktionsprodukte, kohlenstoffhaltige
Werkstoffe wie Dammstoffe, Nanoschwämme, -kügelchen,
-fasern, -kabel, Aktiv- oder Sorptionskohle, Grillkohleersatzstoff,
hochverdichtete Kohlenstoffprodukte und Werkstoffe und insbesondere
auch Ausgangsstoffe für Graphit und graphithaltige oder
-artige Produkte sowie Kohlenstofffasern und Ausgangsstoffe für
Verbund- oder Faserverbundwerkstoffe.
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Aus
den Ausgangsstoffen werden im Verlauf der Prozessführung
auch organische als auch anorganische Stoffe herausgelöst
beziehungsweise leichter verfügbar und zugänglich
gemacht. Dies geschieht zum Teil dadurch, dass die Stoffe in die
wässrige Phase gehen, in der sie zum Teil in Lösung
gehen. Dies hängt wiederum von den Reaktionsbedingungen
ab. Zu den herausgelösten beziehungsweise leichter verfügbaren
und zugänglichen Stoffen zählen neben den organisch
gelösten und nicht-gelösten Stoffen auch anorganische
Stoffe, wie Alkalien, Metalle, Salze und Säuren einschließlich
huminsäureähnliche Stoffe, Chlor, Eisen, Phosphor,
Kalium, Natrium, Stickstoff und deren Verbindungen.
-
Die
festen kohlenstoffhaltigen Bestandteile des Reaktionsprodukts des
erfindungsgemäßen Verfahrens weisen unter anderem
folgende Eigenschaften auf:
- – Kohlenstoffanteil:
nach Trocknung mindestens über 50 Prozent. Selbst bei Auslassung
eines Katalysatorbestandteils kann dieser Wert noch erreicht werden.
Bei optimierter Behandlung der Biomasse und Prozessführung
kann ein Kohlenstoffanteil von 55 bis 77 Prozent erreicht werden. Bei
optimaler Prozessführung, günstigen Ausgangsstoffen
einschließlich Abstimmung des Katalysatorgemischs lassen
sich Kohlenstoffwerte von 78 Prozent und mehr erzielen und ist damit dem
fossiler Brennstoffe vergleichbar.
- – Insgesamt bis zu 65 Prozent des ursprünglichen Brennwertes
der trockenen Biomasse bleiben erhalten.
- – Durch Depolymerisations- und neue Polymerisationsprozesse
bilden sich völlig neue chemische Kohlenstoffverbindungen
und Strukturen, insbesondere bilden sich Agglomerate, die mit geringerem
Energieaufwand zerkleinert werden können als die meisten
bekannten Brennstoffe.
- – Die Dichte vieler Ausgangsstoffe liegt vor Reaktionsbeginn
unter der von Wasser. Während des Reaktionsverlaufs nimmt
die Dichte kontinuierlich zu und erreicht in Abhängigkeit
der Ausgangsstoffe und Reaktionsführung eine Dichte vergleichbar mit
Steinkohle erreichen.
- – Geringe Partikelgröße und dadurch
größere Oberfläche
- – Trocknung bei gleichem Feuchtigkeitsgehalt leichter
möglich als bei natürlich vorkommenden Kohlenstoffverbindungen
mit vergleichbarem Kohlenstoffgehalt.
- – Zu den wichtigsten Unterscheidungsmerkmalen der Reaktionsprodukte
zählt das Vorliegen von Maillard- oder Maillard-ähnlichen
Reaktionsprodukten sowohl in der flüssigen als auch in
der festen Phase.
- – Relativ unabhängig vom Ausgangsstoff kommt es
zu einer bräunlich-schwarzen Färbung.
- – Die starke und intensive Geruchsbildung variiert mit
den Ausgangsstoffen. Die Geruchsbildung hängt ursächlich
mit der Bildung von Maillard-Reaktionsprodukten zusammen.
- – Verbesserte elektrische Leitfähigkeit im
Vergleich zu anderen natürlich vorkommenden Kohlenstoffverbindungen
mit vergleichbarem Kohlenstoffgehalt.
- – Torf- bis Steinkohle-ähnlicher Brennstoff.
- – Weniger flüchtige Bestandteile als gebräuchliche
oder fossile Brennstoffe mit gleichem Kohlenstoffanteil.
- – Geringere Aschebildung durch Verbrennung, niedrigerer
Gehalt an Stickstoff, Schwefel, Nitrat, Schwermetalle und reaktiver,
das heißt niedrigere Selbstentzündungstempe raturen
als bei vergleichbaren fossilen Brennstoffen mit ähnlich
hohem Kohlenstoffanteil.
- – Vorteilhafte und weniger schädliche Zusammensetzung
der Rauchgase durch Verbrennung als vergleichbarer fossiler Brennstoff
mit ähnlich hohem Kohlenstoffanteil.
-
Insgesamt
ergeben sich aus den oben aufgeführten Charakteristika
des neuen Reaktionsprodukts zahlreiche Vorteile gegenüber
herkömmlichen Brennstoffen sowie umwelt- und klimafreundliche
Eigenschaften. Gegenüber den gebräuchlichen Verfahren
zur Energiegewinnung aus Biomasse ist das Behandlungsverfahren zum
Zweck einer industriellen Herstellung von Brennstoffen aus Biomasse
effizienter und wirtschaftlicher. Bei der stofflichen Umwandlung
der Biomasse geht praktisch kein Kohlenstoff verloren. In der Regel
geht über 95 Prozent des Kohlenstoffs, der im Ausgangsstoff
enthalten ist, in die festen Bestandteile des Reaktionsprodukts über,
der zur Energiegewinnung genutzt werden kann. In der flüssigen
Phase findet sich der Rest der Kohlenstoffverbindungen. Während
der Umwandlungsreaktion im Reaktor werden praktisch kaum nennenswerte Mengen
von Kohlendioxid oder andere klimaschädliche Gase freigesetzt.
-
In
der flüssigen Phase findet sich etwa 1–4 Prozent
des Kohlenstoffs der Ausgangsstoffe. Der Anteil hängt von
der Prozessführung, insbesondere vom Kohlenstoffgehalt
des Ausgangsstoffs und vom Flüssig-Fest-Verhältnis
des Reaktionsgemischs ab.
-
Durch
die Reaktionsführung und insbesondere durch die Auswahl
und Zusammensetzung der Ausgangsstoffe und Katalysatoren werden
kohlenstoffhaltige Nanowerkstoffe und -strukturen geformt. Diese
Werkstoffe weisen zum Teil nützliche Material- und Oberflächeneigenschaften
auf. Dazu gehören zum Beispiel Nanoschwämme, die
als Wasserspeicher oder Dammstoffe eingesetzt werden können.
-
Die
so genannte Maillard-Reaktion findet bei Erhitzungsverfahren wie
Backen, Braten, Rösten, Grillen und Frittieren von eiweißhaltigen
und kohlenhydratreichen Lebensmitteln bei Temperaturen über 130°C
statt. Im Verlauf der so genannten Maillard-Reaktion entstehen aus
Kohlenhydraten und Aminosäuren neben einer Vielzahl von
Aromastoffen rot- bis gelbbraune, manchmal fast schwarz gefärbte Polymere – die
Melanoidine. Durch hohe Temperaturen, wie sie beim Backen und Rösten
auftreten, aber auch durch höhere Drü cke wird
die Reaktion beschleunigt und besonders viele und dunkle Melanoidine
gebildet. Sie stellen deshalb in Produkten wie Brot, Kaffee, Malz,
Nüssen oder Cornflakes einen nicht unerheblichen Anteil
am Lebensmittel dar – in Kaffee sind es beispielsweise
bis zu 30 Prozent.
-
Die
Ausgangsstoffe der Maillard-Reaktion bilden in einer ersten nicht-enzymatischen
Reaktion eine Schiff'sche Base. Dieser Schritt vollzieht sich innerhalb
von Minuten bis Stunden und ist reversibel, da die Schiff'sche Base
eine sehr instabile Verbindung ist. Die Menge der Schiff'schen Base
ist direkt von der Glucosekonzentration abhängig, da das
Produkt innerhalb von Minuten zerfällt, wenn der Reaktion
Glucose entzogen oder die Konzentration verringert wird. Im Weiteren
lagert sich die instabile Schiff'sche Base zu dem weitaus stabileren
Amadori-Produkt um. Dieser Prozess ist wesentlich langsamer, aber
da er weniger reversibel ist, akkumulieren die Amadori-Produkte.
Die primären Amadori-Produkte lagern sich um und reagieren
weiter zu den Endprodukten der Maillard-Reaktion, den Advanced Glycation
Endproducts (AGE). Durch Umlagerung und Polymerisation können
die AGEs Quervernetzungen mit anderen Proteinen ausbilden. Aufgrund des
Entstehungsweges gibt es sehr viele verschiedene und komplexe Formen
von AGEs, wobei Nε-(carboxymethyl)Lysin (CML), Furosin
und Pentosidin bisher am intensivsten untersucht wurden.
-
Maillard-
oder Maillard-ähnliche Reaktionsprodukte werden bei der
Hydrothermalen Karbonisierung in hohen Konzentrationen gebildet.
Sowohl in der festen (v. a. Feststoffe) als auch in der flüssigen Phase
(z. B. Prozesswasser) finden sich relativ hohe Konzentrationen der
Indikatorsubstanz CML, die in der Regel zwischen 0,3–2
mmol/mol Lysin liegen. In der flüssigen Phase, das heißt
im Prozesswasser liegen in der Regel höhere Konzentrationen
vor, als in der festen Phase des Reaktionsprodukts. Die Konzentrationen
beziehungsweise Konzentrationsverhältnisse sind vom Fest-Flüssig-Verhältnis
sowie von der Zusammensetzung der Ausgangsstoffe sowie der Prozessführung
abhängig. CML werden antioxidative und chemopräventive
Eigenschaften zugesprochen. Es ist daher davon auszugehen, dass
vergleichbare oder ähnliche Eigenschaften auch bei anderen
Zwischen-, Neben- oder Reaktionsprodukten der hydrothermalen Karbonisierung
einschließlich der Maillard- oder Maillard-ähnliche
Reaktionsprodukte zu finden sind.
-
Isolation
und Aufreinigung der Maillard- oder Maillard-ähnlichen
Reaktionsprodukte erfolgen unter anderem über Filtration,
Ultrafiltration und/oder chromatographische Verfahren insbesondere über
Säulenchromatographie.
-
Der
Humus, der mittels hydrothermaler Karbonisierung im erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wird, entsteht im Vergleich zu Reaktionsprodukten
mit höherem Brennwert durch eine vergleichsweise kürzere
Verweilzeit. Er weist in der Regel noch faserhaltiges Material (v.
a. Lignin und Cellulose) der Ausgangsstoffe auf. Die Vernetzung
der Biopolymere ist nicht vollständig aufgehoben. Der erfindungsgemäß hergestellte
Humus besitzt einen Kohlenstoffanteil von mindestens 30 bis 45 Prozent
und einen Heizwert von mindestens 15 bis 24 MJ/kg und ist gut brennbar.
-
Der
erfindungsgemäß hergestellte Humus verfügt
z. T. über ähnliche Eigenschaften wie natürlicher
Humus und teilweise auch Torf:
- – Er
schützt den Boden vor Erosion durch Regen, weil das Wasser
gleichmäßig und tief einsickern kann,
- – reduziert die Erosion durch Wind,
- – ernährt Regenwürmer und andere
nützliche Bodenorganismen,
- – senkt die Bodentemperatur im Sommer und erhöht
sie im Winter,
- – versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen, wobei
er sie so langsam abgibt, dass die Pflanzen sie bewältigen
können,
- – befähigt den Boden, das Wasser schwammartig zu
speichern und begrenzt die Verdunstung auf ein Minimum,
- – kontrolliert die chemischen Veränderungsprozesse
im Boden bei Zugabe von Kalk und organischem Dünger,
- – setzt organische Säuren frei, mit denen
hoch alkalischer Boden neutralisiert wird, um Mineralien freizusetzen,
und
- – speichert Ammoniak und andere Stickstoffverbindungen
in austauschbarer und verwertbarer Form.
-
Im
Unterschied zu Humus oder Torf, der sich über lange Zeiträume
natürlich gebildet hat, gibt es verschiedene positive Merkmale:
- – Die Wasserbindungskapazität
lässt sich durch die Prozessführung stark erhöhen
und übersteigt die von natürlichem Humus oder
Torf deutlich. Sie kann sogar ein Vielfaches betragen.
- – Für die Verbrennungseigenschaften treffen
die vorgenannten Eigenschaften zu den Reaktionsprodukten der hydrothermalen
Karbonisierung zu.
-
Durch
optimierte Prozessführung, insbesondere durch Konzentrationsgefälle
zwischen fester und flüssiger Phase innerhalb des Reaktionsgemischs,
können bestimmte Stoffe im Humus angereichert werden. Dies
ist bei der Verwertung des Humus als CO2-Bindungsstoff
beziehungsweise Dünger erwünscht. Im Gegensatz
dazu wird bei der Verarbeitung oder Beimischung von erfindungsgemäß hergestelltem
Humus zu Produkten, bei denen eine Anreicherung bestimmter Stoffe
nicht erwünscht ist, durch die Prozessführung
eine Anreicherung von mineralischen und für die Produktverwertung
schädlichen Stoffen und Alkalien vermieden. Der erfindungsgemäß hergestellte
Humus ist ein einheitlicher Humus und Brennstoff, dessen Eigenschaften
sich über die Zusammensetzung der Ausgangsstoffe und der
Katalysatoren sowie die Prozessführung berechnen und steuern
lassen. Erfindungsgemäß hergestellter Humus kann
innerhalb von Stunden hergestellt werden. Das erfindungsgemäße
Verfahren ist damit wesentlich schneller als andere bekannte Produktionsverfahren
von Humus, die in der Regel Wochen und Monate in Anspruch nehmen.
-
Die
erfindungsgemäß hergestellten Brennstoffe einschließlich
Torf beziehungsweise Torfähnliche Stoffe haben folgende
vorteilhafte Eigenschaften:
- • Aus
Biomasse entsteht durch Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ein Torf- bis Steinkohle-ähnlicher Brennstoff.
- • Der Brennwert ist abhängig von der Prozessführung,
insbesondere von der Reaktionsdauer. Der Brennwert steigt mit der
Reaktionsdauer beziehungsweise Verweilzeit im Reaktor.
- • Weniger flüchtige Bestandteile als gebräuchliche oder
fossile Brennstoffe mit gleichem Kohlenstoffanteil.
- • Die Energieausbeute bis zur Kohle ist 0,7–0,95. Je
weniger "Zucker", desto höher der Energieerhalt.
- • 90–95%: Lignine bzw. bakterielle Biomasse.
- • Die Brennstoffe sind reaktiver und besitzen niedrigere
Selbstentzündungstemperaturen als vergleichbarer fossiler
Brennstoff mit ähnlich hohem Kohlenstoffanteil.
- • Fossile Brennstoffe wie Braunkohle oder Steinkohle
weisen im Vergleich zu Brennstoffen, die mittels hydrothermaler
Karbonisierung im erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt werden (Brennstoffe), zwar ähnliche Heizwerte
auf, unterscheiden sich von Brennstoffen aber deutlich im Hinblick
auf die Zusammensetzung und Eigenschaften.
- • Die unterschiedlichen Arten und Sorten von fossiler
Kohle haben je nach Herkunftsort und Abbaugebiet sehr unterschiedliche
chemische Zusammensetzungen und Eigenschaften, so dass jede Kohlesorte
einzigartige und unverwechselbare charakteristische Merkmale besitzt.
Beispielsweise liegt der Heizwert von fossiler Lausitzer Rohbraunkohle
bei 8.700 kJ/kg, der Wassergehalt bei ca. 56 Prozent, Schwefelgehalt
bei ca. 0,7 Prozent und der Aschegehalt bei ca. 4,5 Prozent. Sowohl
Wasser-, Schwefel- und Aschegehalt des Brennstoffs sind geringer
während der Brennwert in der Regel deutlich 20.000 kJ/kg
liegt. Unabhängig vom Wassergehalt kann aus 1 Kilogramm
fossiler Lausitzer Rohbraunkohle in der Lausitz 1 Kilowattstunde
Strom erzeugt werden kann. Dagegen kann aus der gleichen Menge Brennstoff
mehr als das Doppelte an Strom erzeugt werden.
- • Im Gegensatz zu fossiler Kohle finden sich im Brennstoff
gut nachweisbare Konzentrationen an Maillard-Reaktionsprodukten.
Als Indikator hat sich Nε-(carboxymethyl)Lysin (CML) etabliert.
Sowohl in der flüssigen als auch in der festen Phase der
Reaktionsprodukte wird diese Verbindung nachgewiesen. Es wurden
Konzentrationen von 0,2 bis über 1,5 mmol/mol Lysin gemessen
wobei in der flüssigen Phase höhere Anteile als
in der festen gemessen wurden. Die Verteilung der Konzentrationen
ist jedoch abhängig von den Ausgangsstoffen, den Reaktionsbedingungen
und der Prozessführung.
- • Fossile Kohle liegt nach dem Abbau in Klumpen beziehungsweise
je nach Abbautiefe in relativ hochverdichteten Agglomeraten vor,
die unter hohem Energieaufwand zerkleinert werden müssen. Weiter
muss sie getrocknet und in Kohlemühlen zu feinem Braunkohlenstaub
zermahlen werden. Im Gegensatz dazu liegen Brennstoffe nach Abschluss
des Prozesses als kleine Partikel in der Regel unter 1 Millimeter
bis unter 30 Nanometer Größe vor und sind aufgrund
ihrer großen Oberfläche leichter zu trocknen.
Damit ist der Energieaufwand zur Konditionierung und insbesondere Trocknung
von Brennstoffen wesentlich geringer im Vergleich zu fester fossiler
Kohle.
- • Insbesondere sind die Verbrennungseigenschaften des
Brennstoffs nicht nur gegenüber fossilen Kohlesorten sondern
auch gegenüber den meisten bisher verfügbaren Brennstoffen
aus nachwachsenden Rohstoffen günstiger. Mindestens einer
meist aber mehrere oder alle der folgenden Parameter fallen bei
Brennstoffen insbesondere gegenüber den Ausgangsstoffen
beziehungsweise alternativen fossilen oder Biomasse-Brennstoffen
günstiger aus: verminderter Ascheanteile, weniger Chlor,
Nitrat, Schwefel, Schwermetalle sowie geringere Emissionen von Staub,
Feinstaub und gasförmigen Schadstoffen einschließlich Stick-
und Schwefeloxide. Dies gilt auch für die gepressten Formen
von Brennstoffen wie Briketts und Pellets.
- • Die Qualität des Brennstoffs und die Verbrennungseigenschaften
ist abhängig vom Ausgangsstoff beziehungsweise dem Gemisch
der Ausgangsstoffe, von der Prozessführung, vom Katalysatorgemisch
und von der Zusammensetzung des Prozesswassers,
- • Ausgangsstoffe mit hohen Anteilen an Fett und Energiegehalt
führen zu Brennstoffen mit höheren Heizwerten.
Beispielsweise kann bei der Verarbeitung besonders geeigneter Klärschlämmen Heizwerte
von 34–36 MJ/kg erzielt werden.
- • Der Aschegehalt nach Verbrennung des Brennstoffs
mit einem Brennwert von 30–33 MJ/kg ist im Vergleich zum
Ausgangsstoff mit einem Brennwert von 17–20 MJ/kg um bis
zu 75 Prozent und mehr vermindert.
- • Der Schwefelgehalt nach Verbrennung des Brennstoffs
mit einem Brennwert von 30–33 MJ/kg ist im Vergleich zum
Ausgangsstoff mit einem Brennwert von 17–20 MJ/kg um bis
zu 50 Prozent und mehr geringer.
- • Die Feinstaub- und Gasemissionen sind im Vergleich
zum Ausgangsstoff geringer.
- • Das Verbrennungsergebnis wir durch die Einheit von
Prozessführung, aufbereitungsabhängiger Brennstoffqualität
und Feuerungstechnik bestimmt.
- • Der Brennstoff ist ein einheitlicher Brennstoff, dessen
Eigenschaften sich über die Zusammensetzung der Ausgangsstoffe
und der Katalysatoren sowie die Prozessführung berechnen
und steuern lassen.
- • Neben den bereits angeführten Unterschieden bei
den Verbrennungseigenschaften sind dies zusätzliche Unterscheidungsmerkmale
zu fossilen Brennstoffen wie Steinkohle, Braunkohle oder Torf.
-
Herstellung
von Briketts aus Partikeln und Staub aus Reaktionsprodukten des
erfindungsgemäßen Verfahrens (Briketts, Staub):
- • Neben hoher Festigkeit und Dichte
von Briketts sind eine schnelle Zündung und ein gutes Abbrandverhalten
die wichtigsten Kriterien für Briketts.
- • Durch eine starke Kreuzprofilierung von etwas ein
bis zwei Zentimeter Tiefe mit Neigungswinkeln zwischen 30 bis 70
Grad verbessert sich das Zündverhalten durch eine verbesserte
Luftströmung im Feuerraum und bietet eine größere
spezifische Oberfläche, was zu einem besseren Ausbrennen
des Briketts führt.
- • Entscheidend für Stabilität und
Brennverhalten ist das Mischungsverhältnis von erfindungsgemäß erzeugtem
Mahlstaub zu Cellulose- beziehungsweise Lignin-haltige Komponenten.
- • Das optimale Verhältnis von Staub mit Heizwerten
von 25–30 MJ/kg zu Holzspänen beziehungsweise
Holzhackschnitzeln liegt bei 53:47, bevorzugt bei 58:42 und besonders
bevorzugt bei 64:36. Der Wassergehalt der Holzspäne beziehungsweise
Holzhackschnitzel sollte dabei um die 10 Prozentliegen. Die Partikel
sollten nicht größer als 2 mm, bevorzugt kleiner
1,5 mm und besonders bevorzugt kleiner 1 mm sein.
- • Das optimale Verhältnis von Staub mit Heizwerten
von 22–25 MJ/kg zu Stroh liegt bei 61:39, bevorzugt bei
66:44 und besonders bevorzugt bei 72:28. Der Wassergehalt der Holzspäne
beziehungsweise Holzhackschnitzel sollte dabei um die 10 Prozent
liegen. Die Partikel sollten nicht größer als
2 mm, bevorzugt kleiner 1,5 mm und besonders bevorzugt kleiner 1
mm sein.
- • Den obigen Verhältnissen entsprechend wird Staub
mit Torf mit äquivalentem Cellulose- und Lignin-Gehalt
zu Briketts verarbeiten.
- • Torf kann auch allein bei äquivalentem Cellulose-
und Lignin-Gehalt zu Briketts verarbeitet werden.
- • Der Staub und Cellulose- und Lignin-haltigen Zusatzstoffe
beziehungsweise Torf werden gemeinsam oder allein intensiv vermischt
zum Beispiel in einer Schlagnasenmühle mit 2 mm-Conidur-Austragssieb.
- • Der Pressdruck liegt über 100 MPa, bevorzugt über
120 MPa und besonders bevorzugt über 140 MPa.
- • Die Verpressungstemperatur beträgt bei etwa
80 Grad Celsius und sollte 90 Grad Celsius nicht übersteigen.
- • Das bevorzugte Format liegt bei 250 × 60 × 50 mm.
- • Die bevorzugte Rohdichte der Briketts liegt bei 0,95–1,15
g/cm3.
-
Herstellung
von Pellets aus Reaktionsprodukten des erfindungsgemäßen
Verfahrens (Pellets):
- • Zur Herstellung
von Pellets mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
(Pellets) wird das Verfahren der Feuchtpelletierung mit anschließender Agglomerattrocknung
bevorzugt. Dieses Verfahren ist dazu geeignet, um aus Brennstoffen
unterschiedlicher Heizwerte Pellets mit relativ geringem Aufwand
herzustellen.
- • Mit Pellets lassen sich gute Verbrennungsergebnisse
in handelsüblichen automatischen Feuerungssystemen erzielen.
- • Dabei werden die festgelegten Emissionsnormen für
Kleinfeuerstätten erfüllt.
- • Voraussetzung ist die Darbietung des Brennstoffs
in einer kleinstückigen und möglichst gleichförmigen
Form.
- • Die Pellets besitzen einen Durchmesser von 3–7 mm
und bevorzugt von 4–6 mm. Die Länge liegt zwischen
5 und 45 mm. Sie weisen eine hohe Festigkeit, Staubarmut und Wasserbeständigkeit auf
und lassen sich gut dosieren.
- • Die Pellets werden den vollautomatisierten Pelletöfen
oder -kesseln kontinuierlich zugeführt und dort geregelt
verbrannt.
- • Durch eine gleichmäßige und möglichst
vollständige Verbrennung unter optimierten Bedingungen lässt
sich ein hoher thermischer Wirkungsgrad bei minimalen Schadstoffemissionen
erzielen.
- • Bei hohen Heizwerten über 25 MJ/kg und bevorzugt über
27 MJ/kg werden Bindestoffe und Verbrennungsbeschleuniger eingesetzt,
insbesondere Tapetenleim, Wiesengras, Stroh und andere Lignocellulose-haltige
Biomasse.
- • Das optimale Verhältnis von Staub mit Heizwerten
von 25–30 MJ/kg zu Holzspänen beziehungsweise
Holzhackschnitzeln oder Lignocellulose-haltige Biomasse liegt bei
81:19, bevorzugt bei 85:15 und besonders bevorzugt bei 89:11.
- • Das optimale Verhältnis von Staub mit Heizwerten
von 22–25 MJ/kg zu Holzspänen beziehungsweise
Holzhackschnitzeln oder Lignocellulose-haltige Biomasse liegt bei
87:13, bevorzugt bei 90:10 und besonders bevorzugt bei 93:7.
- • Ein Anteil von etwa bis zu 30 Prozent an der Lignocellulose-haltigen-Biomasse
kann zum Beispiel durch Tapetenleim ersetzt werden.
- • Der Wassergehalt der Holzspäne beziehungsweise
Holzhackschnitzel oder anderer Lignocellulose-haltige Biomasse sollte
dabei um die 12–14 Prozent liegen.
- • Die Partikel sollten nicht größer
als 2 mm, bevorzugt kleiner 1,5 mm und besonders bevorzugt kleiner
1 mm sein.
- • Den obigen Verhältnissen entsprechend wird Staub
mit Torf mit äquivalentem Cellulose- und Lignin-Gehalt
zu Pellets verarbeiten.
- • Torf kann auch allein bei äquivalentem Cellulose-
und Lignin-Gehalt zu Pellets verarbeitet werden.
- • Der Staub und Cellulose- und Lignin-haltigen Zusatzstoffe
beziehungsweise Torf werden gemeinsam oder allein intensiv vermischt
zum Beispiel in einer Schlagnasenmühle mit 2 mm-Conidur-Austragssieb.
- • Der Pressdruck liegt über 100 MPa, bevorzugt über
120 MPa und besonders bevorzugt über 140 MPa.
- • Die Verpressungstemperatur beträgt bei etwa
80 Grad Celsius und sollte 90 Grad Celsius nicht übersteigen.
- • Die wichtigsten Anpassungen an die Pellets insbesondere
gegenüber Pellets aus fossilen Brennstoffen ergeben sich
aus den verbesserten Verbrennungseigenschaften und liegen im Bereich des
Sinterverhaltens der Kohlenasche, der Ascheabräumungsmethode
(in der Regel geringerer Aschegehalt) und der Größe
des Brenntellers.
-
Aus
den mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
Brennstoffen kann in besonders vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung Energie
erzeugt werden. Die Verbrennung der erfindungsgemäß hergestellten
Brennstoffe erfolgt je nach Konditionierung in unterschiedlichen
Vorrichtungen:
- • In Pelletform wird
der Brennstoff in der Regel in Pelletöfen, Pelletkesseln
oder Anbaubrennern bevorzugt mit automatischer Brennstoffzufuhr
verbrannt. In der Regel können handelsübliche
Verbrennungsanlagen verwendet werden. Zur Verbesserung der Brenneigenschaften
können erfindungsgemäße Verbrennungsanlagen
in folgenden Bereichen an die veränderten Brenneigenschaften
angepasst werden:
– Anpassung der Form und Größe
des Brenntellers an den Aschegehalt. Da dieser geringer ist, können
kleinere Brenntellerdurchmesser zu einer verbesserten Verbrennung
führen.
– Zur Verhinderung von Anbackungen
am Brennteller, ist eine automatische Vorrichtung zur Entfernung
der Asche vom Brennteller zu empfehlen. In der Regel sind die Anbackungen
geringer als bei Brennstoffpellets aus natürlich vorkommenden
Kohlearten, insbesondere Braunkohle.
- • Die Verbrennung des erfindungsgemäßen Staubs
erfolgt in einem Kohlekraftwerk mit mindestens einer Dampfturbine.
Zur Erzielung hoher Wirkungsgrade findet der Verbrennungsprozess bei
möglichst hohen Temperaturen von über 600 Grad
Celsius, bevorzugt über 650 Grad Celsius und besonders
bevorzugt über 700 Grad Celsius statt.
- • Weitere Effizienzsteigerung im Hochtemperaturbereich
sollen durch den Einsatz moderner Kraftwerkstechnologien genutzt
werden, so dass eine kombinierter Gas-Dampfturbinenprozess mit höchstmöglichen
Effizienzgraden zur Stromerzeugung höher als 43 Prozent,
bevorzugt höher als 46 Prozent, besonders bevorzugt 49
Prozent bis 55 Prozent, realisiert wird.
- • Für eine Nutzung des Kombiprozesses ist
das IGCC-Konzept mit integrierter Kohlevergasung, bevorzugt auch
Wirbelschichtfeuerungen, vor allem die druckaufgeladene stationäre
Wirbelschichtfeuerung (DWSF) mit Kombiprozess und besonders bevorzugt
Kombikraftwerke mit Druckkohlenstaubfeuerung (DKSF) geeignet.
- • Der Verbrennungsprozess weist eine Gaseintrittstemperatur
von > 1.000 Grad Celsius,
bevorzugt > 1.200
Grad Celsius und besonders bevorzugt > 1.400 Grad Celsius, auf.
- • Der Hochtemperaturgasreinigung ist so geartet, dass
der Partikelgehalt und der Gehalt an korrosiv wirkenden Inhaltsstoffen,
insbesondere Natrium- und Kaliumverbindungen, als auch Schadgasen so
weit verringert wird, dass das Rauchgas unmittelbar einer Gasturbine
zugeleitet werden kann, bevorzugt unter Ausnutzung der Niedertemperaturplasma-Eigenschaften
des Rauchgases.
- • Durch den Rauchgasabscheider wird ein Partikelgehalt < 3 mg/m3 i.
N. bei d < 3 Mikrometer,
Alkaligehalt ≤ 0,01 mg/m3 i. N.
realisiert.
- • Ein weiterer Weg zur Erzeugung von Strom bzw. Energie
aus Brennstoffen, nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
insbesondere von Staub, ist die Nutzung in einer Kohlenstoff-Brennstoffzelle.
- • Synergien können mit anderen Energieträgern und/oder
Energieerzeugungsverfahren hergestellt werden durch gemeinsame Nutzung
von Vorrichtungen zur Energieerzeugung insbesondere von Turbinen,
insbesondere eine Dampf- oder Gasturbine zur Energieerzeugung.
- • Zu den erneuerbaren Energien bei denen sich eine
gemeinsame Nutzung von Turbinen und insbesondere von Dampf- oder
Gasturbinen anbietet ist das Dispatchable Wind Power System (DWPS).
Dabei wird komprimierte Luft in einem Luftspeicher dekomprimiert.
Diese Druckluft wird dann zusätzlich in eine ohnehin laufende
Turbine eingeleitet.
- • Der Wirkungsgrad erhöht sich durch Einleitung der
Druckluft in eine ohnehin laufende Turbine um mehr als 20 bis 200
Prozent, bevorzugt 40 bis 170 Prozent und besonders bevorzugt um
60 bis 150 Prozent.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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- - (1.4404) [0075]
- - 1.4435 [0075]
- - 1.4539 [0075]
- - 1.4439 [0075]
- - 1.4462 [0075]
- - 1.4529 [0075]
- - 1.4501 [0075]
- - 2.4610 [0075]