DE102007049761A1 - Verfahren zum Betrieb eines mobilen Navigationsgeräts in einem Fahrzeug - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines mobilen Navigationsgeräts in einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Aus dem Stand der Technik sind mobile Navigationsgeräte bekannt, die unabhängig von der Fahrzeugelektronik in einem Fahrzeug benutzt werden können, um den Fahrer von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt zu führen. Üblicherweise sind die Navigationsgeräte dabei mit einer Satellitenempfangsantenne ausgestattet, um Satellitenpositionssignale zu empfangen und auszuwerten. Unter Berücksichtigung der Daten aus einer Wegnetzdatenbank wird dann vom Navigationsgerät eine Route berechnet und abhängig von der jeweils aktuellen Position eine Manöveranweisung ausgegeben. Diese mobilen Navigationsgeräte weisen dabei ein eigenes Gehäuse auf und können ohne weiteres aus dem Fahrzeug entfernt werden. Dadurch können die Navigationsgeräte flexibel in unterschiedlichen Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Außerdem lassen sich die Geräte kostengünstig herstellen.
- Nachteilig an den bekannten mobilen Navigationsgeräten ist es, dass diese im Wesentlichen keinen Datenaustausch mit der Fahrzeugsteuerung ermöglichen. Deshalb können insbesondere Sensordaten von im Fahrzeug verbauten Sensoren, beispielsweise Geschwindigkeits- und/oder Beschleunigungssensoren, nicht an das mobile Navigationsgerät übertragen werden. Wird dennoch ein entsprechender Datenaustausch zwischen mobilem Navigationsgerät und dem Datenbus des Fahrzeugs gewünscht, muss das Navigationsgerät an einer entsprechenden Schnittstelle des Datenbusses verdrahtet werden. Diese Verdrahtung ist außerordentlich aufwendig und kompliziert. Außerdem kann es aufgrund der Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugtypen zu einer Vielzahl von Fehlern beim verdrahten des Navigationsgeräts kommen, so dass die entsprechende Montage nur durch eingewiesenes Fachpersonal möglich ist.
- Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen umfassenden Datenaustausch zwischen dem mobilen Navigationsgerät und dem Datenbus des Fahrzeugs in einfacher Weise zu ermöglichen.
- Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Grundüberlegung der Erfindung ist es, dass sowohl das mobile Navigationsgerät als auch der Fahrzeugbus mit einer drahtlosen Datenschnittstelle ausgestattet sind. Über die drahtlose Datenschnittstelle können Prozessdaten des Fahrzeugs, die nachfolgend ganz allgemein als Fahrzeugdaten bezeichnet werden sollen, an das mobile Navigationsgerät übertragen und dort empfangen werden. Diese Fahrzeugdaten können dann im Navigationsgerät aufbereitet und weiterverarbeitet werden, insbesondere um den Routingprozess zu steuern. Zugleich ist gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen, dass auch in Gegenrichtung Prozessdaten des Navigationsgeräts, die nachfolgend ganz allgemein als Navigationsgerätedaten bezeichnet werden sollen, über die drahtlose Datenschnittstelle an den Datenbus des Fahrzeugs übertragen werden. Die Navigationsgerätedaten stehen damit in der Fahrzeugsteuerung zur weiteren Aufbereitung und Weiterverarbeitung zur Verfügung und können insbesondere zur Steuerung von Steuerprozessen im Fahrzeug genutzt werden.
- Der erfindungsgemäße bidirektionale Datenaustausch zwischen dem mobilen Navigationsgerät einerseits und dem Datenbus des Fahrzeugs anderseits kann auf Benutzeranforderung hin erfolgen. Dies ist jedoch in den meisten Fällen umständlich und verringert den Benutzerkomfort. Es ist deshalb besonders vorteilhaft, wenn die Navigationsgerätedaten und Fahrzeugdaten automatisch zwischen dem Navigationsgerät und dem Fahrzeugbus ausgetauscht werden. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass kein Benutzereingriff für die Durchführung des Datenaustausches erforderlich ist, sondern sich die entsprechenden Instanzen im Fahrzeugbus bzw. im Navigationsgerät automatisch die notwendigen Daten übertragen.
- Um einen maximalen Komfort bei höchster Leistungsfähigkeit zu erreichen, sollte das Navigationsgerät über die drahtlosen Datenschnittstellen in den Datenbus des Fahrzeugs integriert werden. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass gemäß dieser Ausführungsform das Navigationsgerät nur noch eine unter vielen Instanzen darstellt, die über den Datenbus des Fahrzeugs angebunden sind und Daten miteinander austauschen. Bei Nutzung des Fahrzeugs würde die Fahrzeugsteuerung dann jeweils nach dem Systemstart überprüfen, ob ein Navigationsgerät an der drahtlosen Datenschnittstelle vorhanden ist. Nach Erkennen eines Navigationsgeräts an der entsprechenden Datenschnittstelle würde das Navigationsgerät als eine von vielen Instanzen von der Fahrzeugsteuerung über den Fahrzeugbus angesteuert bzw. Daten aus dem Navigationsgerät an die Fahrzeugsteuerung übertragen werden.
- Um das Navigationsgerät in einfacher Weise in den Datenbus des Fahrzeugs integrieren zu können, sollte zur drahtlosen Datenübertragung zwischen Navigationsgerät und Fahrzeug ein gemeinsames Datenübertragungsprotokoll, insbesondere ein Standarddatenübertragungsprotokoll, benutzt werden. Auf diese Weise können entsprechende Datenanpassun gen und Datenkonfigurationen durch den Benutzer vermieden werden. Benutzen beispielsweise sowohl das Navigationsgerät als auch der Datenbus eine Datenschnittstelle gemäß dem Bluetooth-Datenübertragungsstandard, kann das Navigationsgerät in sehr einfacher Weise in den Datenaustausch mit dem Datenbus des Fahrzeugs eingebunden werden.
- Welche Art von Navigationsgerätedaten vom Navigationsgerät an das Fahrzeug übertragen werden, ist grundsätzlich beliebig. Nach einer Verfahrensvariante werden Steuerbefehle zur Steuerung von Verarbeitungsprozessen im Fahrzeug übertragen. Somit können also letztendlich alle Funktionsmodule des Fahrzeugs im Grundsatz vom Navigationsgerät angesteuert bzw. kontrolliert werden. Als Beispiel wäre dabei die Kontrolle von Beleuchtungseinrichtungen zu nennen.
- Stellt das Navigationsgerät beispielsweise durch entsprechende Auswertung der Positionssignale fest, dass die aktuelle Position des Fahrzeugs in einem Tunnel liegt, kann ein Steuerbefehl zum Einschalten der Fahrzeugbeleuchtung an den Datenbus des Fahrzeugs übertragen werden, um eine entsprechende Einschaltung der Fahrzeugscheinwerfer zu bewirken.
- Alternativ bzw. additiv dazu ist es auch denkbar, dass bestimmte Navigationsdaten des Navigationsgeräts, insbesondere Daten zur Beschreibung einer Manöveranweisung, an den Datenbus des Fahrzeugs übertragen werden. Diese Navigationsdaten können dann an einer Anzeigeeinrichtung des Fahrzeugs, beispielsweise an einem ohnehin im Fahrzeug vorhandenen Display, angezeigt werden. Auf diese Weise können Funktionsmodule des Fahrzeugs, die im Fahrzeug ohnehin vorhanden sind, durch das Navigationsgerät mitbenutzt werden, um auf diese Weise den Benutzungskomfort zu erhöhen, ohne Zusatzkosten zu verursachen.
- Dabei ist es insbesondere auch denkbar, dass bei der Ausgabe von Manöveranweisungen des Navigationsgeräts ein Steuerbefehl an das Radiogerät im Fahrzeug zur Absenkung der Lautstärke übertragen wird.
- Auf diese Weise wird verhindert, dass das Radiogerät die Manöveranweisung des Navigationsgeräts übertönt. Auch das überlaute Ausgeben der Manöveranweisungen wird vermieden. Bekannte mobile Navigationsgeräte sind üblicherweise mit einer hochwertigen Anzeigeeinrichtung, beispielsweise einem Touchscreen, ausgestattet. Nach einer bevorzugten Verfahrensvariante kann diese Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts auch zur Benutzung von Funktionskomponenten des Fahrzeugs genutzt werden. Dazu kann an der Anzeigeeinrichtung eine entsprechende Benutzeroberfläche zur Steuerung der Funktionskomponenten des Fahrzeugs, beispielsweise zur Steuerung der Heizungsanlage, der Lüftungsanlage und/oder der Klimaanlage, angezeigt werden. Die Benutzerbefehle werden vom Benutzer dann an der Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts eingegeben und vom Navigationsgerät an den Datenbus des Fahrzeugs übertragen. Anschließend können die Benutzerbefehle dann in der Funktionskomponente des Fahrzeugs ausgeführt werden. Ohne zusätzliche Kosten kann damit insbesondere in preisgünstigeren Fahrzeugmodellen der Benutzerkomfort erheblich gesteigert werden, da die Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts zur Steuerung von Funktionskomponenten des Fahrzeugs mitbenutzt wird.
- Gemäß der Erfindung werden Daten nicht nur vom Navigationsgerät an den Fahrzeugbus übertragen, sondern die Datenübertragung erfolgt bidirektional auch in Gegenrichtung. Dies wird nach einer weiteren Verfahrensvariante genutzt, um Daten zumindest eines Drucksensors, mit dem der Luftdruck in den Reifen eines Fahrzeugs überwacht wird, an das Navigationsgerät zu übertragen. Dieser Messwert wird dann mit einem im Navigationsgerät gespeicherten Wert zur Beschreibung der Reifenabmessung verglichen und bei Abweichungen die Reifenabmessung korrigiert. Steht zugleich beispielsweise die Reifendrehzahl zur Verfügung, kann aus der Reifendrehzahl und den exakten Reifenabmessungen die Fahrzeuggeschwindigkeit außerordentlich exakt bestimmt werden. Damit steht ein sehr exaktes zusätzliches Positionssignal zur Positionsbestimmung zur Verfügung.
- Ein weiterer Grundgedanke besteht darin, die Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts zur Anzeige von Fahrzeugdaten zu nutzen. Dazu werden die entsprechenden Fahrzeugdaten vom Fahrzeugbus an das Navigationsgerät übertragen und an dessen Anzeigeeinrichtung angezeigt. Dadurch kann wiederum die Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts, beispielsweise der Touchscreen, ohne zusätzliche Kosten eingesetzt werden, um dem Fahrer zusätzliche Daten in ausführlicher Form anzuzeigen.
- Diese Anzeigemöglichkeit durch Nutzung der Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts ist insbesondere zur Anzeige von Fahrzeugfehlermeldungen von Vorteil. Statt dem Auslösen eines Warnlämpchens im Armaturenbrett des Fahrzeugs, wie es zur Anzeige von Fahrzeugfehlermeldungen bisher üblich ist, kann die Fahrzeugfehlermeldung in ausführlicher Form an das Navigationsgerät übertragen und dort in geeigneter Weise angezeigt werden.
- Da die Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts üblicherweise einen sehr großen Anzeigenbereich aufweist, können Fahrzeugfehlermeldungen außerdem durch zugeordnete Verhaltenshinweise begleitet werden. Das heißt die entsprechenden Verhaltenshinweise werden zusammen mit der Fahrzeugfehlermeldung an der Anzeigeeinrichtung eingeblendet. Fällt beispielsweise der Öldruck im Motor ab, kann die entsprechende Fehlermeldung an der Anzeigeeinrichtung des Navigationsgerätes angezeigt und dem Fahrer zugleich empfohlen werden, unverzüglich den Motor des Fahrzeugs abzustellen. Gleiches gilt beispielsweise, wenn das Kühlwasser eine bestimmte Höchsttemperatur überschreitet. Das Nachlesen entsprechender Verhaltenshinweisen in der gedruckten Bedienungsanleitung des Fahrzeugs kann auf diese Weise vermieden werden.
- Da bekannte mobile Navigationsgeräte keinen Datenaustausch mit dem Datenbus des Fahrzeugs haben, kann der Betriebszustand des Navigationsgeräts nicht in Abhängigkeit vom Betriebszustand des Fahrzeugs gesteuert werden. Dies bedeutet, dass der Fahrer nach dem Abstellen des Fahrzeugs auch das Navigationsgerät abschalten bzw. in einen Stand-By-Modus umschalten muss. Geschieht dies nicht, so kann die Batterie des Navigationsgerätes und/oder die Batterie des Fahrzeugs in unerwünschter Weise entleert werden. Durch den erfindungsgemäßen drahtlosen Datenaustausch zwischen Navigationsgerät und Fahrzeugdatenbus ist es möglich, entsprechende Fahrzeugdaten, die den Betriebszustand des Fahrzeugs beschreiben, an das Navigationsgerät zu übertragen und abhängig von diesen Daten das Navigationsgerät automatisch abzuschalten bzw. automatisch in einen Stand-By-Modus umzuschalten. Wird im Datenbus beispielsweise ein Signal übertragen, dass der Zündschlüssel abgezogen wurde, kann daraus geschlossen werden, dass das Fahrzeug abgestellt ist und somit auch das Navigationsgerät nicht mehr benutzt werden muss.
- Die Abschaltung des Navigationsgerätes bzw. die Umschaltung in den Stand-By-Modus sollte dabei bevorzugt zeitverzögert erfolgen, um eine überschnelle Abschaltung bzw. Umschaltung des Navigationsgeräts auszuschließen.
- Soweit das Navigationsgerät mit einer Funksendeeinrichtung zur drahtlosen Datenfernübertragung ausgestattet ist, kann das erfindungsgemäße Verfahren noch erweitert werden. Fahrzeugdaten können nämlich dann nach Empfang am Navigationsgerät von der Funksendeeinrichtung des Navigationsgeräts an einen Empfangsserver übertragen und dort weiterverarbeitet werden.
- Wird beispielsweise eine Sicherheitseinrichtung des Fahrzeugs, insbesondere ein Airbag, ausgelöst, kann eine Notrufroutine im Navigationsgerät nach Empfang des entsprechenden Signals aus dem Fahrzeugbus gestartet und automatisch ein Notrufsignal an einen Notruf-Empfangsserver übertragen werden.
- Alternativ bzw. additiv dazu ist es auch denkbar, dass nach Empfang einer Fahrzeugfehlermeldung aus dem Fahrzeugbus im Navigationsgerät eine Fehlerroutine gestartet und automatisch ein Fehlersignal von der Funksendeeinrichtung an einen Service-Empfangsserver, der beispielsweise in einer autorisierten Werkstatt installiert ist, übertragen wird.
- Besonders einfach und kostengünstig kann diese Erweiterung des erfindungsgemäßen Verfahrens realisiert werden, wenn die Funksendeeinrichtung ein in das Navigationsgerät integriertes Mobilfunkteil ist. Da Navigationsgeräte immer öfter mit einem Mobilfunkteil ausgestattet sind, bzw. immer öfter Mobilfunkgeräte mit einer Navigationssoftware zum Navigationsgerät werden, kann diese Funktionalität dann ohne wesentliche Zusatzkosten realisiert werden.
- Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht den Zugriff des Navigationsgeräts auf alle Daten, die über den Datenbus des Fahrzeugs übertragen werden. Insbesondere können alle Sensordaten, die über den Fahrzeugbus ausgetauscht werden, im Navigationsgerät ausgewertet und weiterverarbeitet werden. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Kernaufgabe des Navigationsgerätes, nämlich der Bestimmung der aktuellen Position, von Interesse. Sinkt die Signalqualität der Positionssignale der vom Navigationsgerät empfangenen GPS-Satteliten unter ein bestimmtes Qualitätsniveau, beispielsweise weil sich das Fahrzeug in einer Unterführung befindet oder aufgrund tiefer Häuserschluchten nur unzureichender Satellitenempfang möglich ist, kann automatisch auf die Signalauswertung von im Fahrzeug eingebauten Positionsbestimmungssensoren, beispielsweise Geschwindigkeitssensoren, Gyrosensoren oder Beschleunigungssensoren, umgeschaltet werden. Zur Positionsbestimmung werden dann diese Positionsbestimmungssensoren des Fahrzeugs ausgewertet.
- Um einheitliche mobile Navigationsgeräte in verschiedensten Fahrzeugen zur Sensorauswertung nutzen zu können, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Anzahl von Sensoren, deren Fahrzeugdaten im Navigationsgerät verarbeitet und ausgewertet werden können, automatisch konfiguriert wird. Die Konfiguration des Systems zur Nutzung der Sensordaten aus dem Fahrzeugbus kann dann ohne Konfiguration durch den Benutzer erfolgen.
- Soweit im Fahrzeug ein Radiogerät mit drahtloser Datenschnittstelle, beispielsweise einer Bluetooth-Datenschnittstelle, vorhanden ist, kann diese ohne weiteres zur Datenübertragung an das Navigationsgerät benutzt werden.
- Verschiedene Aspekte der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beispielhaft erläutert.
- Es zeigt:
-
1 den strukturellen Aufbau der Funktionsmodule eines Fahrzeugs und eines mobilen Navigationsgeräts zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. -
1 zeigt ein mobiles Navigationsgerät1 und ein Fahrzeug2 mit beispielhaft dargestellten Funktionsmodulen. Daneben ist in1 noch ein Empfangsserver3 als Blockschaltbild dargestellt, der Daten mit dem mobilen Navigationsgerät1 austauschen kann. Über einen Datenbus4 des Fahrzeugs2 können Daten im Fahrzeug ausgetauscht werden. Am Datenbus4 ist eine drahtlose Datenschnittstelle5 vorgesehen, die drahtlos Daten mit einer drahtlosen Datenschnittstelle7 im mobilen Navigationsgerät1 austauschen kann. Auf diese Weise wird das mobile Navigationsgerät1 in die Datenarchitektur des Fahrzeugdatenbusses4 eingebunden. Im mobilen Navigationsgerät1 steht zudem eine GPS-Empfangseinheit6 und eine zentrale Recheneinheit8 zur Verfügung, die zusammen mit einer Navigationseinheit11 die aktuelle Position bestimmen kann. In einer Datenbank10 sind Wegnetzdaten zur Beschreibung eines geographischen Gebietes, beispielsweise des Straßennetzes in Deutschland, gespeichert. - Im Fahrzeug
2 sind zwei Gruppen von Funktionsmodulen zu unterscheiden. Die Gruppe der Fahrzeugsensoren12 umfasst beispielsweise einen Temperatursensor14 , einen Regensensor15 , einen GPS-Satellitensensor16 , einen Gyrosensor17 , einen Geschwindigkeitssensor18 und einen Crashsensor19 , der beispielsweise in einem Airbag eingebaut ist. Die Gruppe der Funktionsmodule13 umfasst ein Klimatisierungsmodul20 zur Steuerung der Heizung, der Ventilation und der Klimaanlage, ein Radiogerät21 , eine Bremseinheit22 , eine Beschleunigungseinrichtung23 und eine Beleuchtungseinrichtung24 bzw. einen Blinker25 . Alle Daten der unterschiedlichen Sensoren14 –19 bzw. der unterschiedlichen Funktionsmodule20 –25 können über den Fahrzeugbus angesteuert bzw. ausgelesen werden. Die entsprechenden Daten können über die drahtlosen Datenschnittstellen5 und7 ans Navigationsgerät1 übertragen werden. Auch in umgekehrter Richtung können Daten aus dem Navigationsgerät1 über die Datenschnittstellen5 und7 in den Fahrzeugbus übertragen und zu den Sensoren bzw. Funktionsmodulen weitergeleitet werden. - Zusätzlich ist im Navigationsgerät
1 eine Funksendeeinrichtung9 vorgesehen, mit der ein drahtloser Datenaustausch mit dem Offboard-Server, der beispielsweise als Notruf-Empfangsserver oder Service-Empfangsserver dient, ermöglicht wird. Daten der Sensoren14 –19 bzw. der Funktionsmodule20 –25 aus dem Fahrzeug2 können auf diese Weise zunächst an das Navigationsgerät1 und von dort über die Funksendeeinrichtung9 an den Empfangsserver3 übertragen werden. Die entsprechenden Signale können im Empfangsserver3 ausgewertet und auch geeignete Steuerbefehle zurück an die Funksendeeinrichtung9 des Navigationsgerätes1 übertragen werden, um geeignete Maßnahmen im Fahrzeug auszulösen. -
- 1
- mobiles Navigationsgerät
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Bodengeschützter Empfangsserver
- 4
- Datenbus
- 5
- Drahtlose Datenschnittstelle
- 6
- GPS-Empfangseinheit
- 7
- Drahtlose Datenschnittstelle
- 8
- Zentrale Steuerrecheneinheit
- 9
- Funksendeeinrichtung
- 10
- Wegnetzdatenbank
- 11
- Navigationseinheit
- 12
- Gruppe der Fahrzeugsensoren
- 13
- Gruppe der Fahrzeugsfunktionsmodule
- 14
- Temperatursensor
- 15
- Regensensor
- 16
- GPS-Satellitensensor
- 17
- Gyrosensor
- 18
- Geschwindigkeitssensor
- 19
- Crashsensor
- 20
- Klimatisierungsfunktionsmodul
- 21
- Radiogerät
- 22
- Bremsen
- 23
- Beschleunigungseinrichtung
- 24
- Beleuchtungseinrichtung
- 25
- Blinkeinrichtung
- 26
- Offboard-Server Kommunikationsprotokoll
- 27
- Offboard-Steuereinheit
- 28
- Datenbank
Claims (22)
- Verfahren zum Betrieb eines mobilen Navigationsgeräts (
1 ) in einem Fahrzeug (2 ), wobei das Fahrzeug (2 ) mit einem Datenbus (4 ) ausgestattet ist, auf dem Daten (Fahrzeugdaten) übermittelt werden können, und wobei der Datenbus (4 ) eine Datenschnittstelle (5 ) zum drahtlosen Senden und Empfangen von Daten aufweist, und wobei das mobile Navigationsgerät (1 ) eine Eingabeeinrichtung, an der Bedienerbefehle und/oder Ortsangaben, insbesondere Startpunkte und/oder Zielpunkte, eingegeben werden können, eine Wegnetzdatenbank (10 ), eine Routenberechnungseinheit (11 ) zur Berechnung einer geplanten Route unter Berücksichtigung der Ortsangaben und der Wegnetzdatenbank (10 ), wobei die Route vom Startpunkt zum Zielpunkt führt, eine Signalempfangseinheit (6 ) zum Empfang von Positionssignalen, insbesondere GPS-Signalen, eine Positionsermittlungseinheit, die die aktuelle Position aus den Positionssignalen bestimmt, zumindest eine optische Anzeigeeinrichtung, eine Datenschnittstelle (7 ) zum drahtlosen Senden und Empfangen von Daten und ein Gehäuse, in dem die Komponenten des Navigationsgeräts eingebaut sind, umfasst mit folgenden Verfahrensschritten: a) Übertragung von Prozessdaten des Fahrzeugs (2 ) (Fahrzeugdaten) über den Datenbus (4 ) und die drahtlose Datenschnittstelle (5 ) des Fahrzeugs (2 ) an das Navigationsgerät (1 ), b) Empfang der Fahrzeugdaten an der drahtlose Datenschnittstelle (7 ) des Navigationsgeräts (1 ), c) Aufbereitung und Weiterverarbeitung der Fahrzeugdaten im Navigationsgerät (1 ), insbesondere zur Steuerung des Routingprozesses, und d) Übertragung von Prozessdaten des Navigationsgeräts (1 ) (Navigationsgerätedaten) über die drahtlose Datenschnittstelle (7 ) des Navigationsgeräts (1 ) an das Fahrzeug (2 ), e) Empfang der Navigationsgerätedaten an der drahtlosen Datenschnittstelle (5 ) des Fahrzeugs (2 ), f) Aufbereitung und Weiterverarbeitung der Navigationsgerätedaten im Fahrzeug (2 ), insbesondere zur Steuerung eines Steuerprozesses. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Navigationsgerätedaten und Fahrzeugdaten automatisch zwischen Navigationsgerät (
1 ) und Fahrzeugbus (4 ) ausgetauscht werden. - Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Navigationsgerät (
1 ) über die drahtlosen Datenschnittstellen (5 ,7 ) in den Datenbus (4 ) des Fahrzeugs (2 ) integriert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten zur drahtlosen Datenübertragung zwischen Navigationsgerät (
1 ) und Fahrzeug (2 ) gemäß einem gemeinsamen Datenübertragungsprotokoll, insbesondere einem Standardübertragungsprotokoll, aufbereitet werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Steuerbefehle zur Steuerung eines Verarbeitungsprozesses als Navigationsgerätedaten vom Navigationsgerät (
1 ) an das Fahrzeug (2 ) übertragen werden. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass vom Navigationsgerät (
1 ) bei Bestimmung der aktuellen Position in einem Tunnel ein Steuerbefehl zum Einschalten der Fahrzeugbeleuchtung an den Datenbus (4 ) des Fahrzeugs (2 ) übertragen wird. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass vom Navigationsgerät (
1 ) Navigationsdaten, insbesondere zur Beschreibung einer Manöveranweisung, an den Datenbus (4 ) des Fahrzeugs (2 ) übertragen und die Navigationsdaten an einer Anzeigeeinrichtung des Fahrzeugs (2 ) angezeigt werden. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Ausgabe einer Manöveranweisung des Navigationsgeräts (
1 ) ein Steuerbefehl an das Radiogerät (21 ) im Fahrzeug (2 ) zur Absenkung der Lautstärke übertragen wird. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts (
1 ) eine Benutzeroberfläche zur Steuerung von Funktionskomponenten des Fahrzeugs (2 ), insbesondere zur Steuerung der Heizungsanlage, der Lüftungsanlage und/oder der Klimaanlage (20 ), angezeigt wird, wobei nach Eingabe von Benutzerbefehlen zur Steuerung von Funktionskomponenten des Fahrzeugs (2 ) an der Eingabeeinrichtung des Navigationsgeräts (1 ) diese Benutzerbefehle an den Datenbus (4 ) des Fahrzeugs (2 ) übertragen und in den Funktionskomponenten des Fahrzeugs (2 ) ausgeführt werden. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Daten zumindest eines Drucksensors, mit dem der Luftdruck in einem Reifen des Fahrzeugs (
2 ) überwacht wird, an das Navigationsgerät (1 ) übertragen werden, wobei der im Navigationsgerät (1 ) gespeicherte Wert zur Beschreibung der Reifenabmessungen in Abhängigkeit vom Messwert des Drucksensors korrigiert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass Fahrzeugdaten nach Empfang am Navigationsgerät (
1 ) an der Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts angezeigt werden. - Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fahrzeugfehlermeldung an das Navigationsgerät (
1 ) übertragen und an der Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts (1 ) angezeigt wird. - Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass mit der Fahrzeugfehlermeldung ein der Fahrzeugfehlermeldung zugeordneter Verhaltenshinweis an der Anzeigeeinrichtung des Navigationsgeräts (
1 ) angezeigt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass abhängig von den an das Navigationsgerät (
1 ) übertragenen Fahrzeugdaten das Navigationsgerät (1 ) automatisch abgeschaltet oder in einen Stand-By-Modus umgeschaltet wird. - Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschaltung oder Umschaltung in den Stand-By-Modus zeitverzögert erfolgt.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Navigationsgerät (
1 ) eine Funksendeeinrichtung (9 ) zur drahtlosen Datenfernübertragung aufweist, wobei Fahrzeugdaten nach Empfang am Navigationsgerät (1 ) von der Funksendeeinrichtung (9 ) an einen Empfangsserver (3 ) übertragen werden. - Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass nach Auslösen einer Sicherheitseinrichtung des Fahrzeugs (
2 ), insbesondere eines Airbags, eine Notrufroutine im Navigationsgerät (1 ) gestartet und automatisch ein Notrufsignal von der Funksendeeinrichtung (9 ) des Navigationsgeräts (1 ) an einen Notruf-Empfangsserver (3 ) übertragen wird. - Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass nach Empfang einer Fahrzeugfehlermeldung des Fahrzeugs (
2 ) eine Fehlerroutine im Navigationsgerät (1 ) gestartet und automatisch ein Fehlersignal von der Funksendeeinrichtung (9 ) des Navigationsgeräts (2 ) an einen Service-Empfangsserver (3 ) übertragen wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass als Funksendeeinrichtung (
9 ) ein in das Navigationsgerät (1 ) integriertes Mobilfunkteil genutzt wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass bei Bestimmung der aktuellen Position und unzureichender Signalqualität der Positionssignale von GPS-Satelliten automatisch auf Signale von im Fahrzeug (
2 ) eingebauten Positionsbestimmungssensoren (16 ,17 ,18 ) umgeschaltet wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl von Sensoren (
14 ,15 ,16 ,17 ,18 ,19 ), deren Fahrzeugdaten im Navigationsgerät (1 ) verarbeitet und ausgewertet werden können, automatisch konfiguriert wird. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass zur Datenübertragung eine drahtlose Datenschnittstelle des Radiogeräts (
21 ) im Fahrzeug genutzt wird.
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