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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System und Verfahren zum automatischen Steuern von Einsatzfahrzeugen.
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Zum Koordinieren und Steuern von Einsatzfahrzeugen kommt ein Funkmeldesystem zum Einsatz. Das Funkmeldesystem (FMS) ist ein Funk-Übertragungssystem der deutschen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben. Mit dem FMS können Einsatzfahrzeuge durch digitale Kurztelegramme festgelegte Status-Meldungen an eine Rettungsleitstelle übermitteln. Die Rettungsleistelle kann ihrerseits standardisierte Anweisungen über das FMS an Einsatzfahrzeuge übermitteln. Wenn ein Notruf eine Rettungsleitstelle erreicht, so kann diese anhand der aktuellen Status-Meldungen der Einsatzfahrzeuge erkennen, welche der Einsatzfahrzeuge für einen Einsatz verfügbar sind. Die Auswahl geeigneter Einsatzfahrzeuge für den Einsatz bei einem Notruf wird manuell durch die Rettungsleitstelle durchgeführt. Auch Informationen mit Bezug auf den eingegangenen Notruf, z.B. Einsatzort, Anzahl verletzter Personen, Anzahl angeforderter Einsatzkräfte, Telefonnummer der Person, die den Notruf abgesetzt hat, etc. werden konventionell - beispielsweise per Telefon und/oder Faxgerät - an die entsprechenden Einsatzkräfte übermittelt werden.
US 2009 / 0186596 A1 und
US 2012 / 0094628 A1 beschreiben Systeme zum automatischen Versenden einer Unfallmeldung.
US 9,449,495 B1 beschreibt ein System zur Erkennung eines Unfalls.
US 2014/0120862 A1 beschreibt ein System zur Bereitstellung einer Notfallunterstützung.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die oben stehenden Nachteile zu vermeiden und eine Lösung aufzuzeigen, die eine automatische Steuerung von Einsatzfahrzeugen ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die vorstehend genannte Aufgabe wird durch ein System zum automatischen Steuern von Einsatzfahrzeugen gelöst, umfassend:
- zumindest einen Backend-Server; wobei der Backend-Server eine Speichereinheit umfasst, auf der für eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugmodellen jeweils eine digitale Rettungskarte gespeichert ist; wobei die digitale Rettungskarte für ein Fahrzeugmodell Informationen über die Beschaffenheit eines Fahrzeugs des Fahrzeugmodells umfasst; und
- eine Vielzahl von Fahrzeugen, die jeweils eine eCall-Komponente umfassen, wobei die eCall-Komponente eingerichtet und/oderausgebildet ist, bei einem Unfall einen Notruf auszulösen, wobei der Notruf eine Fahrzeug-Identifikationsnummer des Unfallfahrzeugs umfasst;
- wobei der Backend-Server eingerichtet ist
- - den Notruf zu empfangen;
- - Daten aus dem Notruf zu extrahieren; wobei die Daten die Fahrzeug-Identifikationsnummer des Unfallfahrzeugs umfassen;
- - mithilfe der Fahrzeug-Identifikationsnummer die digitale Rettungskarte für das dem Unfallfahrzeug entsprechende Fahrzeugmodell zu extrahieren; und
- - automatisch Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten an ein für den Einsatz am Unfallort ausgewähltes Einsatzfahrzeug und/oder an ein mit dem Einsatzfahrzeug gekoppeltes mobiles Endgerät zu übermitteln; wobei die Information die digitale Rettungskarte umfasst, wobei die Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten zumindest die Positionsdaten des Unfallorts umfassen.
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Der Backend-Server ist ein zentraler Datenpool und kann eine Recheneinrichtung sowie eine nicht-flüchtige Speichereinrichtung, z.B. eine Datenbank, umfassen, in der Daten zentral bzw. zentral gesteuert abgelegt, verwaltet und verarbeitet werden können. Es kann erforderlich sein, jedes Fahrzeug zunächst einmalig am Backend-Server zu registrieren. Darüber hinaus kann es erforderlich sein, jedes Einsatzfahrzeug zunächst am Backend-Server zu registrieren. Der Backend-Server kann eingerichtet sein, Datensätze von einer Vielzahl von Einsatzfahrzeugen eines Einsatzfahrzeuge-Pools zu empfangen, auszuwerten, und mithilfe der ausgewerteten Daten zu verwalten. Darüber hinaus kann der Backend-Server eingerichtet sein, Echtzeit-Verkehrsdaten, Echtzeit-Wetterdaten, Echtzeit-Gefahrendaten und/oder Echtzeit-Verkehrs-Änderungs-Daten etc. bei der Auswertung der Daten zu berücksichtigen. Der Backend-Server kann zu einer Rettungsleitstelle gehören bzw. mit dieser verbunden sein. Insbesondere kann der Backend-Server lesend und schreibend Zugriff auf die über das FMS übermittelte Funkmeldungen bzw. Status-Meldungen der Einsatzfahrzeuge an die Rettungsleitstelle haben.
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Unter den Begriff Fahrzeug fallen Personenkraftwagen (PKW), Lastkraftwagen (LKW), Busse, Wohnmobile, Krafträder, etc. Jedes Fahrzeug kann zumindest einen zumindest teilautonomen Fahrmodus umfassen
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Jedes Fahrzeug umfasst eine eCall-Komponente. eCall bzw. „emergency call“ ist ein automatisches Notrufsystem für Kraftfahrzeuge, das ab dem 31. März 2018 verpflichtend in alle neuen Modelle von Fahrzeugen eingebaut werden muss. Die eCall-Komponente ist in der Lage, im Falle eines Verkehrsunfalls einen Notruf bzw. eCall automatisch an die einheitliche europäische Notrufnummer „112“ zu melden, indem diese einen Minimaldatensatz an eine Notrufzentrale absetzt. Gleichzeitig kann eine Sprachverbindung aufgebaut werden. Darüber hinaus kann ein Fahrzeuginsasse den Notruf manuell über die eCall-Komponente absetzen.
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Einsatzfahrzeuge sind speziell ausgerüstete Land- Luft oder Wasserfahrzeuge, die in Deutschland beispielsweise mit einer blauen Rundum-Kennleuchte oder blauen Rundum-Strahlern und einem Folgetonhorn ausgestattet sein können, um gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern im Straßenverkehr Sonderrechte signalisieren zu können. Einsatzfahrzeuge umfassen Polizeifahrzeuge; Feuerwehrfahrzeuge, Rettungsfahrzeuge, Unfall-Hilfsfahrzeuge und Bergrettungsfahrzeuge, etc.
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Jedes Einsatzfahrzeug kann eine Kommunikationseinheit umfassen. Die Kommunikationseinheit ist in der Lage, eine Kommunikationsverbindung mit anderen Kommunikationsteilnehmern, z.B. anderen Fahrzeugen, dem Backend-Server, etc., aufzubauen, um Daten zu übermitteln. Die Kommunikationseinheit kann ein Teilnehmeridentitätsmodul bzw. ein Subscriber Identity Module bzw. eine SIM-Karte umfassen, welche(s) dazu dient, eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem aufzubauen. Das Teilnehmeridentitätsmodul identifiziert dabei die Kommunikationseinheit eindeutig im Mobilfunknetz. Bei der Kommunikationsverbindung kann es sich um eine Datenverbindung (z.B. Paketvermittlung) und/oder um eine leitungsgebundene Kommunikationsverbindung (z.B. Leitungsvermittlung) handeln. Auch eine drahtlose Kommunikationsverbindung über weitere gängige und künftige Technologien, z.B. lokale Netzwerke bzw. Local Area Networks (LANs) wie z.B. Wireless LANs etc. kann über die Kommunikationseinheit mit anderen Kommunikationsteilnehmern aufgebaut werden. Jede Kommunikation zwischen dem Backend-Server und einem Einsatzfahrzeug kann über die Kommunikationseinheit erfolgen.
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Ist ein Fahrzeug in einen Unfall verwickelt, so kann dieses über die eCall-Komponente automatisch und/oder manuell einen Notruf auslösen. Der Backend-Server ist eingerichtet, den Notruf zu empfangen. Insbesondere ist der Backend-Server eingerichtet, den mit dem Notruf übermittelten Minimaldatensatz zu empfangen. Der Backend-Server ist eingerichtet, Daten aus dem Notruf zu extrahieren und automatisch Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten an Einsatzfahrzeuge, die für den Einsatz am Unfallort ausgewählt wurden bzw. sind, beispielsweise über die Kommunikationseinheit, zu übermitteln. Darüber hinaus oder alternativ dazu können die Daten vom Backend-Server nicht an das Einsatzfahrzeug selbst, sondern an ein mobiles Endgerät, welches mit dem Einsatzfahrzeug gekoppelt ist, übermittelt werden.
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Ein mobiles Endgerät ist ein Gerät, welches in der Lage ist, in einem mobilen Netzwerk über lokale Netzwerke bzw. Local Area Networks (LANs), wie z.B. Wireless LAN (WiFi/WLAN), oder über Weitverkehrsnetze bzw. Wide Area Networks (WANs) wie z.B. Global System for Mobile Communication (GSM), General Package Radio Service (GPRS), Enhanced Data Rates for Global Evolution (EDGE), Universal Mobile Telecommunications System (UMTS), High Speed Downlink/Uplink Packet Access (HSDPA, HSUPA), Long-Term Evolution (LTE), oder World Wide Interoperability for Microwave Access (WIMAX) drahtlos zu kommunizieren. Eine Kommunikation über weitere gängige oder künftige Kommunikationstechnologien, z.B. 5G-Mobildunksysteme, ist möglich. Der Begriff mobiles Endgerät umfasst insbesondere Smartphones, aber auch andere mobile Telefone bzw. Handys, Personal Digital Assistants (PDAs), Tablet PCs, Notebooks, Smart Watches sowie alle gängigen sowie künftigen elektronischen Geräte, welche mit einer Technologie zum Laden und Ausführen von Apps und/oder eines Browsers eingerichtet sind.
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Vorzugsweise umfassen die Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten zudem ein oder mehrere der folgenden Informationen:
- - eine schnellste Route zum Unfallort;
- - Fahrtrichtung des Unfallfahrzeugs;
- - eine Mobilfunknummer des Unfallfahrzeugs;
- - Anzahl der Insassen im Unfallfahrzeug;
- - Informationen über angelegte Sicherheitsgurte;
- - Informationen, ob sich das Unfallfahrzeug überschlagen hat; und/oder
- - eine genaue Position auf der Straße.
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Vorzugsweise werden die empfangenen Informationen automatisch in geeignete Systeme der ausgewählten Einsatzfahrzeuge übernommen.
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Der Minimaldatensatz eines eCalls bzw. Notrufs umfasst Positionsdaten bzw. Positionskoordinaten des Unfallorts.
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Der Backend-Server kann aus dem Notruf zumindest die Positionsdaten des Unfallorts extrahieren und automatisch an die entsprechend ausgewählten Einsatzfahrzeuge übermitteln. Die Positionsdaten können in jedem Einsatzfahrzeug automatisch in eine Navigationseinheit auf aus dem Stand der Technik bekannte Weise zur Zielführung übernommen werden. In einem anderen Beispiel kann vor automatischer Übernahme der Positionsdaten des Unfallorts eine Ausgabe über eine Ein- und Ausgabeeinheit des Einsatzfahrzeugs (z.B. Infotainmentsystem) erfolgen, die eine Bestätigung der Zielführung des Einsatzfahrzeugs zum Unfallort über die Ein- und Ausgabeeinheit erfordert.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die Positionsdaten automatisch an die jeweils mit den Einsatzfahrzeugen gekoppelte mobile Endgeräte übermittelt und dort z.B. in eine Navigations-App automatisch zur Zielführung übernommen werden.
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Jeder eCall umfasst zudem:
- - den Unfallzeitpunkt;
- - die Positionsdaten des Unfallorts;
- - die Fahrtrichtung des Unfallfahrzeugs;
- - eine Fahrzeug-Identifikationsnummer des Unfallfahrzeugs; und
- - einen eCall-Qualifizierer, der angibt, ob der Notruf über die eCall-Komponente automatisch oder manuell ausgelöst wurde.
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Darüber hinaus kann der eCall weitere Daten umfassen, die von entsprechend geeigneten Sicherheitssystemen im Unfallfahrzeug erfasst werden können, z.B.
- - eine Schwere des Unfallereignisses;
- - eine Anzahl der Fahrzeuginsassen zum Unfallzeitpunkt,
- - Informationen darüber ob der bzw. die Fahrzeuginsasse(n) zum Unfallzeitpunkt den Sicherheitsgurt angelegt hatte(n);
- - Informationen darüber, ob sich das Unfallfahrzeug beim Unfall überschlagen hat und/oder Informationen über negative Beschleunigungen, die auf das Unfallfahrzeug eingewirkt haben und/oder Informationen über die Aufprall-Seite des Unfallfahrzeugs, etc.
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Der Backend-Server kann einen oder mehrere dieser Informationen aus dem eCall bzw. Notruf extrahieren und automatisch an die entsprechenden Einsatzfahrzeuge und/oder mit diesen gekoppelte mobile Endgeräte übermitteln. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann der Backend-Server aus den Informationen, die mit dem eCall übermittelt werden, weitere relevante Informationen generieren und an die entsprechenden Einsatzfahrzeuge übermitteln. Beispielsweise kann der Backend-Server aus aktuellen Positionsdaten der Einsatzfahrzeuge, den Positionsdaten des Unfallorts und optional weiterer relevanter Daten (z.B. aktueller Verkehrsdaten) eine Kürzeste Route für jedes Einsatzfahrzeug zum Unfallort ermitteln und an die jeweiligen Einsatzfahrzeuge übermitteln.
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Eine konventionelle Rettungskarte umfasst zumindest ein farbiges DIN A4-Blatt, welches vom Autohersteller für jedes Modell zur Verfügung gestellt wird. Es umfasst wichtige Informationen über die Fahrzeugbeschaffenheit wie z.B. Position von Airbags, Batterien, Tanks (Gefahrenstoffe), elektrische Leitungen, Hochspannungsleitungen, Druckzylinder usw., aber auch über Karosserieversteifungen, umfassen. Jeder Fahrer bzw. Besitzer eines Fahrzeugs muss sich die Rettungskarte selbst besorgen und im Fahrzeug unterbringen. Darüber hinaus existieren bestimmte Aufkleber, die z.B. von Automobilclubs zur Verfügung gestellt werden, die darauf hinweisen, dass sich eine Rettungskarte an Bord befindet. Die Rettungskarte kann bei der Bergung von Verletzten aus Fahrzeugwracks Leben retten. Nachteilig bei dieser Vorgehensweise ist, dass nicht in jedem Fahrzeug eine Rettungskarte vorliegt. Darüber hinaus existieren unterschiedliche Vorschläge darüber, wo im Fahrzeug die Rettungskarte unterzubringen ist, so dass diese von den Rettungskräften vor Ort im Zweifel nicht gefunden werden kann. Je nach Schwere des Unfalls kann es für die Rettungskräfte auch unmöglich sein, aus dem Fahrzeugwrack den Fahrzeughersteller und/oder den Fahrzeugtyp und/oder das Baujahr des Fahrzeugs zu ermitteln.
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Eine digitale Rettungskarte ist eine digitale Version der konventionellen Rettungskarte. Sie kann zu jedem Fahrzeugmodell jedes Fahrzeugherstellers eine Rettungskarte in der Speichereinheit des Backend-Servers hinterlegt werden. In dem Fall, dass ein Notruf eingeht, extrahiert der Backend-Server mithilfe der Unfallfahrzeug-Identifikationsnummer die entsprechende digitale Rettungskarte übermittelt diese und an das Einsatzfahrzeug. Dort kann die digitale Rettungskarte über die Ein- und Ausgabeeinheit ausgegeben werden. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die digitale Rettungskarte an ein mit dem Einsatzfahrzeug gekoppeltes mobiles Endgerät übermittelt werden, wo diese über die Ausgabeeinheit des mobilen Endgeräts angezeigt werden kann.
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Vorteilhafter Weise können die Einsatzkräfte in den Einsatzfahrzeugen automatisch mit für die Rettungsmaßnahmen relevanten Informationen versorgt werden.
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Vorzugsweise ist der Backend-Server eingerichtet, die für den Unfall geeignetsten Einsatzfahrzeuge mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten auszuwählen.
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Wie bereits oben ausgeführt, kann der Backend-Server zu einer Rettungsleitstelle gehören bzw. mit dieser verbunden sein, auf sämtliche über ein FMS übermittelte Funkmeldungen bzw. Status-Meldungen von Einsatzfahrzeugen einer Rettungsleitstelle lesend und schreibend zugreifen. Der Backend-Server kann aus den vom Notruf extrahierten Daten automatisch eine Anzahl sowie verschiedene Arten von erforderlichen Einsatzfahrzeugen für den Unfall ermitteln und diese für den Einsatz entsprechend auswählen.
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Dazu kann der Backend-Server automatisch über das FMS entsprechende standardisierte Anweisungen an die ausgewählten Einsatzfahrzeuge übermitteln und die Statusmeldungen an der Rettungsleistelle aktualisieren (z.B. kann für ein Einsatzfahrzeug, das am Unfallort ankommt, automatisch Status „4“ („Ankunft am Einsatzort“) gesetzt werden). In diesem Fall kann auch die geografische Position des Einsatzfahrzeugs an den Backend-Server übermittelt werden, um die geografische Position des Unfalls zu verifizieren und/oder zu aktualisieren. Die geografische Position des Einsatzfahrzeugs kann wiederum vom Backend-Server an nachfolgende Einsatzkräfte übermittelt werden.
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Vorteilhafter Weise kann die Auswahl der Einsatzfahrzeuge und/oder ein Vorschlag von Arten von erforderlichen Einsatzfahrzeugen durch den Backend-Server effizienter erfolgen, da der Backend-Server zudem Zugriff auf Echtzeit-Verkehrsdaten, Echtzeit-Wetterdaten, Echtzeit-Gefahrendaten und/oder Echtzeit-Verkehrs-Änderungs-Daten etc. hat. Darüber hinaus ist der Backend-Server in der Lage, auf Änderungen bei den Einsatzfahrzeugen (z.B. Einsatzfahrzeug in der Nähe ist des Unfallorts meldet nach erfolgter Auswahl der Einsatzfahrzeuge den Status „Einsatzbereit“ über FMS) jederzeit automatisch zu optimieren, indem die Auswahl der Einsatzfahrzeuge entsprechend angepasst wird.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum automatisierten Steuern von Einsatzfahrzeugen gelöst, umfassend:
- Empfangen, an einem Backend-Server, eines Notrufs, wobei der Notruf von einem Fahrzeug, das eine eCall-Komponente umfasst, ausgelöst werden kann; wobei der Backend-Server eine Speichereinheit umfasst, auf der für eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugmodellen jeweils eine digitale Rettungskarte gespeichert ist; wobei die digitale Rettungskarte für ein Fahrzeugmodell Informationen über die Beschaffenheit eines Fahrzeugs des Fahrzeugmodells umfasst; wobei der Notruf eine Fahrzeug-Identifikationsnummer des Unfallfahrzeugs umfasst;
- Erfassen, durch den Backend-Server, von Informationen mit Bezug auf aus dem Notruf extrahierten Daten; wobei die extrahierten Daten die Fahrzeug-Identifikationsnummer des Unfallfahrzeugs umfassen; wobei das Erfassen von Information das Extrahieren, mithilfe der Fahrzeug-Identifikationsnummer, der digitalen Rettungskarte für das dem Unfallfahrzeug entsprechende Fahrzeugmodell umfasst; wobei die Information die digitale Rettungskarte umfasst; und
automatisches Übermitteln, durch den Backend-Server, der Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten an ein für den Einsatz am Unfallort ausgewähltes Einsatzfahrzeug und/oder an ein mit dem Einsatzfahrzeug gekoppeltes mobiles Endgerät, wobei die Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten zumindest die Positionsdaten des Unfallorts umfassen.
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Vorzugsweise umfassen die Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten zudem ein oder mehrere der folgenden Informationen:
- - eine schnellste Route zum Unfallort;
- - Fahrtrichtung des Unfallfahrzeugs;
- - eine Mobilfunknummer des Unfallfahrzeugs;
- - Anzahl der Insassen im Unfallfahrzeug;
- - Informationen über angelegte Sicherheitsgurte;
- - Informationen, ob sich das Unfallfahrzeug überschlagen hat; und/oder
- - eine genaue Position auf der Straße.
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Vorzugsweise werden die empfangenen Informationen automatisch in geeignete Systeme der ausgewählten Einsatzfahrzeuge übernommen.
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Vorzugsweise ist der Backend-Server eingerichtet, die für den Unfall geeignetsten Einsatzfahrzeuge mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten auszuwählen.
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Diese und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus dem Studium der folgenden detaillierten Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen und der beiliegenden Figuren verdeutlicht. Es ist ersichtlich, dass - obwohl Ausführungsformen separat beschrieben werden - einzelne Merkmale daraus zu zusätzlichen Ausführungsformen kombiniert werden können.
- 1 zeigt ein schematisches System zum automatischen Steuern von Einsatzfahrzeugen;
- 2 zeigt ein Flussdiagramm, das ein Verfahren zum automatischen Steuern von Einsatzfahrzeugen veranschaulicht.
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1 zeigt schematisches System 100 zum automatischen Steuern von Einsatzfahrzeugen 130. Das System 100 ist eingerichtet und/oder ausgebildet, ein Verfahren 200 zum automatischen Steuern von Einsatzfahrzeugen, wie mit Bezug auf 2 beschrieben, durchzuführen.
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Das System 100 umfasst zumindest einen Backend-Server 120. Der Backend-Server 120 ist ein zentraler Datenpool und kann eine Recheneinrichtung bzw. Recheneinheit 122 sowie eine nicht-flüchtige Speichereinrichtung 124, z.B. eine Datenbank, umfassen, in der Daten zentral bzw. zentral gesteuert abgelegt, verwaltet und verarbeitet werden können. Es kann erforderlich sein, jedes Fahrzeug 110 zunächst einmalig am Backend-Server 120 zu registrieren. Darüber hinaus kann es erforderlich sein, jedes Einsatzfahrzeug 130 zunächst einmalig am Backend-Server 120 zu registrieren. Der Backend-Server 120 kann eingerichtet sein, Datensätze von einer Vielzahl von Einsatzfahrzeugen 130 eines Einsatzfahrzeuge-Pools zu vordefinierten Ereignissen (z.B. periodisch) zu empfangen, auszuwerten, und mithilfe der ausgewerteten Daten zu verwalten. Die Datensätze können zumindest aktuelle Positionsdaten und eine geeignete Fahrzeug-Identifikationsnummer des Einsatzfahrzeugs umfassen. Darüber hinaus kann der Backend-Server 120 eingerichtet sein, Echtzeit-Verkehrsdaten, Echtzeit-Wetterdaten, Echtzeit-Gefahrendaten und/oder Echtzeit-Verkehrs-Änderungs-Daten etc. (die beispielsweise von entsprechenden Dienstanbietern bzw. Service Providern bereitgestellt werden) bei der Auswertung eines Notrufs zu berücksichtigen. Der Backend-Server 120 kann zu einer Rettungsleitstelle 140 gehören bzw. mit dieser verbunden sein. Insbesondere kann der Backend-Server 120 lesend und schreibend auf die über das FMS übermittelte Funkmeldungen bzw. Status-Meldungen der Einsatzfahrzeuge 130 an die Rettungsleitstelle 140 zugreifen.
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Unter den Begriff Fahrzeug 110 fallen Personenkraftwagen (PKW), Lastkraftwagen (LKW), Busse, Wohnmobile, Krafträder, etc. Jedes Fahrzeug kann zumindest einen zumindest teilautonomen Fahrmodus umfassen
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Jedes Fahrzeug 110 umfasst eine eCall-Komponente 120. eCall bzw. „emergency call“ kann ein automatisches Notrufsystem für Kraftfahrzeuge, das ab dem 31. März 2018 verpflichtend in allen neuen Fahrzeugmodellen verbaut sein muss, umfassen. Die eCall-Komponente 120 kann darüber hinaus oder alternativ dazu ein oder mehrere OEM-spezifische(s) eCall-System(e), wie sie aus dem Stand der Technik bekannt sind, umfassen. Die eCall-Komponente 112 ist in der Lage, im Falle eines Verkehrsunfalls einen Notruf bzw. eCall automatisch an die einheitliche europäische Notrufnummer „112“ zu melden. Der Notruf umfasst einen Minimaldatensatz, der an eine Rettungsleistelle 140 abgesetzt wird. Gleichzeitig kann eine Sprachverbindung zwischen der Rettungsleitstelle 140 (bzw. der Kommunikationseinheit 142 der Rettungsleitstelle 140) aufgebaut werden. Darüber hinaus kann ein Fahrzeuginsasse den Notruf manuell über die eCall-Komponente 112 absetzen.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu kann ein Notruf auf konventionelle Weise, z.B. durch einen Telefonanruf, abgesetzt werden.
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Einsatzfahrzeuge 130 sind speziell ausgerüstete Land- Luft oder Wasserfahrzeuge, die in Deutschland beispielsweise mit einer blauen Rundum-Kennleuchte oder blauen Rundum-Strahlern und einem Folgetonhorn ausgestattet sind, um gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern im Straßenverkehr Sonderrechte signalisieren zu können. Einsatzfahrzeuge 130 umfassen Polizeifahrzeuge; Feuerwehrfahrzeuge, Rettungsfahrzeuge, Unfall-Hilfsfahrzeuge und Bergrettungsfahrzeuge.
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Jedes Einsatzfahrzeug 130 kann eine Kommunikationseinheit 132 umfassen. Die Kommunikationseinheit 132 ist (wie die Kommunikationseinheit 142 der Rettungsleitstelle 140) in der Lage, eine Kommunikationsverbindung mit anderen Kommunikationsteilnehmern, z.B. anderen Fahrzeugen 110, 140, dem Backend-Server 120, der Rettungsleitstelle 140, etc., aufzubauen. Die Kommunikationseinheit 132 kann ein Teilnehmeridentitätsmodul bzw. ein Subscriber Identity Module bzw. eine SIM-Karte (nicht gezeigt) umfassen, welche(s) dazu dient, eine Kommunikationsverbindung über ein Mobilfunksystem aufzubauen. Das Teilnehmeridentitätsmodul identifiziert dabei die Kommunikationseinheit 132, 142 eindeutig im Mobilfunknetz 150. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die Kommunikationseinheit 132 auch auf jede andere geeignete Weise, z.B. über eine geeignete Identifikationsnummer, eindeutig identifiziert werden. Bei der Kommunikationsverbindung kann es sich um eine Datenverbindung (z.B. Paketvermittlung) und/oder um eine leitungsgebundene Kommunikationsverbindung (z.B. Leitungsvermittlung) handeln. Auch eine drahtlose Kommunikationsverbindung über weitere gängige und künftige Technologien, z.B. lokale Netzwerke bzw. Local Area Networks (LANs) wie z.B. Wireless LANs etc. kann über die Kommunikationseinheit 132 mit anderen Kommunikationsteilnehmern aufgebaut werden. Jede Kommunikation zwischen dem Backend-Server 120 und einem Einsatzfahrzeug 130 kann über die Kommunikationseinheit 132 erfolgen.
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Ist ein Fahrzeug 110 in einen Unfall verwickelt, so kann dieses über die eCall-Komponente 112 automatisch und/oder manuell einen Notruf auslösen. Der Backend-Server 120 ist eingerichtet, den Notruf zu empfangen. Beispielsweise kann der Notruf automatisch über die Kommunikationseinheit 142 der Rettungsleitstelle 140 an den Backend-Server 120 übermittelt werden. Insbesondere ist der Backend-Server 120 eingerichtet, den mit dem Notruf übermittelten Minimaldatensatz zu empfangen und aus dem Notruf relevante Daten zu extrahieren.
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Der Minimaldatensatz eines eCalls bzw. Notrufs umfasst:
- - Positionsdaten bzw. Positionskoordinaten des Unfallorts;
- - den Unfallzeitpunkt;
- - die Fahrtrichtung des Unfallfahrzeugs 110;
- - eine Fahrzeug-Identifikationsnummer des Unfallfahrzeugs 110; und
- - einen eCall-Qualifizierer, der angibt, ob der Notruf über die eCall-Komponente 112 automatisch oder manuell ausgelöst wurde.
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Darüber hinaus kann der Minimaldatensatz des eCalls weitere Daten umfassen, die von entsprechend geeigneten Sicherheitssystemen, die ein oder mehrere geeignete Sensoreinheiten 114 umfassen können, im Unfallfahrzeug erfasst werden können, z.B.
- - eine Schwere des Unfallereignisses;
- - eine Anzahl der Fahrzeuginsassen zum Unfallzeitpunkt,
- - Informationen darüber ob der bzw. die Fahrzeuginsasse(n) zum Unfallzeitpunkt den Sicherheitsgurt angelegt hatte(n);
- - Informationen darüber, ob sich das Unfallfahrzeug beim Unfall überschlagen hat,
- - eine genaue Position auf der Straße, z.B. auf der Autobahn, die es den Einsatzfahrzeugen ermöglicht, die günstigste Ausfahrt bzw. Auffahrt zu wählen, etc.
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Diese Daten kann der Backend-Server 120 aus dem Notruf bzw. eCall extrahieren. Der Backend-Server 120 kann eingerichtet sein, die für den Unfall geeignetsten Einsatzfahrzeuge 130 mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten auszuwählen.
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Wie bereits oben ausgeführt, kann der Backend-Server 120 zu einer Rettungsleitstelle gehören bzw. mit dieser verbunden sein und auf sämtliche über ein FMS übermittelte Funkmeldungen bzw. Status-Meldungen von Einsatzfahrzeugen 130 einer Rettungsleitstelle 140 lesend und schreibend zugreifen. Der Backend-Server 120 kann aus den vom Notruf extrahierten Daten eine Anzahl sowie verschiedene Arten von erforderlichen Einsatzfahrzeugen 130 für den Unfall ermitteln und diese für den Einsatz entsprechend auswählen bzw. anfordern.
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Dazu kann der Backend-Server 10 automatisch über das FMS entsprechende standardisierte Anweisungen an die ausgewählten Einsatzfahrzeuge 130 übermitteln und die Statusmeldungen an der Rettungsleistelle 140 aktualisieren (z.B. kann für ein Einsatzfahrzeug 130, das am Unfallort ankommt, automatisch Status „4“ („Ankunft am Einsatzort“) gesetzt werden. Dies kann automatisch erfolgen, wenn der Backend-Server 120 anhand aktueller Positionsdaten des Einsatzfahrzeugs 130 erkennt, dass sich das Einsatzfahrzeug in einem vordefinierten geografischen Gebiet um die Position des Unfallfahrzeugs (z.B. Radius von 100 Metern) befindet.
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Vorteilhafter Weise kann die Auswahl der Einsatzfahrzeuge 130 durch den Backend-Server 120 effizienter erfolgen, da der Backend-Server 120 zudem Zugriff auf Echtzeit-Verkehrsdaten, Echtzeit-Wetterdaten, Echtzeit-Gefahrendaten und/oder Echtzeit-Verkehrs-Änderungs-Daten etc. hat. Darüber hinaus ist der Backend-Server 120 in der Lage, auf Änderungen bei den Einsatzfahrzeugen (z.B. Einsatzfahrzeug in der Nähe ist des Unfallorts meldet nach erfolgter Auswahl der Einsatzfahrzeuge den Status „Einsatzbereit“ über FMS) jederzeit automatisch zu optimieren, indem die Auswahl der Einsatzfahrzeuge 130 entsprechend angepasst wird.
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Der Backend-Server 120 ist zudem eingerichtet, automatisch Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten an für den Einsatz am Unfallort ausgewählte Einsatzfahrzeuge 130 übermitteln. Darüber hinaus können die empfangenen Informationen automatisch in geeignete Systeme der ausgewählten Einsatzfahrzeuge 130 übernommen werden.
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Die Informationen können neben der geografischen Position des Unfallorts ein oder mehrere der folgenden Informationen umfassen:
- - eine schnellste Route zum Unfallort;
- - Fahrtrichtung des Unfallfahrzeugs 110;
- - eine Mobilfunknummer des Unfallfahrzeugs 110;
- - Anzahl der Insassen im Unfallfahrzeug;
- - Informationen über angelegte Sicherheitsgurte;
- - Informationen, ob sich das Unfallfahrzeug 110 überschlagen hat; und/oder
- - eine digitale Rettungskarte des Unfallfahrzeugs 110.
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Beispielsweise können die Positionsdaten des Unfallorts in jedem Einsatzfahrzeug 130 automatisch in eine Navigationseinheit 134 zur Zielführung übernommen werden. In einem anderen Beispiel kann vor automatischer Übernahme der Positionsdaten des Unfallorts eine Ausgabe über eine Ein- und Ausgabeeinheit 136 des jeweiligen Einsatzfahrzeugs 130 (z.B. Infotainmentsystem) erfolgen, die eine Bestätigung der Zielführung des Einsatzfahrzeugs zum Unfallort über die Ein- und Ausgabeeinheit erfordert.
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Darüber hinaus oder alternativ dazu können die Positionsdaten des Unfallorts automatisch an die jeweils mit den Einsatzfahrzeugen 130 gekoppelte mobile Endgeräte 138 übermittelt und dort z.B. in einer Navigations-App automatisch zur Zielführung übernommen werden.
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Auch weitere, vorstehend genannte Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten können automatisch an die Einsatzfahrzeuge 130 übermittelt und in geeignete Systeme der ausgewählten Einsatzfahrzeuge 130 bzw. in geeignete Module von mit den Einsatzfahrzeugen 130 gekoppelten mobilen Endgeräte 138 übernommen werden. Die vorstehend genannten Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten können an virtuell gekoppelte mobile Endgeräte 138, beispielsweise über einen geeigneten Nutzer-Account von Einsatzkräften, übermittelt werden. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann der Backend-Server 120 aus den Informationen, die mit dem eCall übermittelt werden, weitere relevante Informationen generieren und an die entsprechenden Einsatzfahrzeuge 130 übermitteln. Beispielsweise kann der Backend-Server 120 aus aktuellen Positionsdaten der Einsatzfahrzeuge 130, den Positionsdaten des Unfallorts und optional weiterer relevanter Daten (z.B. aktueller Verkehrsdaten) eine Kürzeste Route für jedes Einsatzfahrzeug 130 zum Unfallort ermitteln und an die jeweiligen Einsatzfahrzeuge 130 und/oder die mit den Einsatzfahrzeugen 130 gekoppelten mobilen Endgeräte 138 übermitteln. Darüber hinaus oder alternativ dazu kann die digitale Rettungskarte, die für jedes Fahrzeugmodell in der Speichereinheit 124 des Backend-Servers hinterlegt sein kann, an die Einsatzfahrzeuge 130 und/oder an die mit dem jeweiligen Einsatzfahrzeug 130 gekoppelten mobilen Endgeräte 138 übermittelt werden, wo diese über die Ein- und Ausgabeeinheit 136 des Einsatzfahrzeugs 130 und/oder die Ausgabeeinheit (nicht gezeigt) des mobilen Endgeräts 138 angezeigt werden kann.
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Vorteilhafter Weise können die Einsatzkräfte in den Einsatzfahrzeugen 130 automatisch mit für die Rettungsmaßnahmen relevanten Informationen versorgt werden, so dass der Rettungsvorgang beschleunigt werden kann.
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2 zeigt ein Flussdiagramm, das ein Verfahren 200 zum automatischen Steuern von Einsatzfahrzeugen 130 - wie weiter oben mit Bezug auf 1 beschrieben - veranschaulicht. Die Verfahrensschritte können wie mit Bezug auf 1 beschrieben realisiert werden.
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Das Verfahren 200 umfasst:
- Empfangen 210, an einem Backend-Server 120, eines Notrufs, wobei der Notruf von einem Fahrzeug 110, das eine eCall-Komponente umfasst, ausgelöst werden kann; wobei der Backend-Server 120 eine Speichereinheit umfasst, auf der für eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeugmodellen jeweils eine digitale Rettungskarte gespeichert ist;
- wobei die digitale Rettungskarte für ein Fahrzeugmodell Informationen über die Beschaffenheit eines Fahrzeugs des Fahrzeugmodells umfasst; wobei der Notruf eine Fahrzeug-Identifikationsnummer des Unfallfahrzeugs 110 umfasst;
- Erfassen 220, durch den Backend-Server 120, von Informationen mit Bezug auf aus dem Notruf extrahierten Daten; wobei die extrahierten Daten die Fahrzeug-Identifikationsnummer des Unfallfahrzeugs 110 umfassen; wobei das Erfassen 220 von Information das Extrahieren, mithilfe der Fahrzeug-Identifikationsnummer, der digitalen Rettungskarte für das dem Unfallfahrzeug 110 entsprechende Fahrzeugmodell umfasst; wobei die Information die digitale Rettungskarte umfasst; und
- automatisches Übermitteln 240, durch den Backend-Server 120, der Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten an ein für den Einsatz am Unfallort ausgewähltes Einsatzfahrzeug 130 und/oder an ein mit dem Einsatzfahrzeug 130 gekoppeltes mobiles Endgerät, wobei die Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten zumindest die Positionsdaten des Unfallorts umfassen.
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Die Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten umfassen zumindest die Positionsdaten des Unfallorts. Darüber hinaus können die Informationen mit Bezug auf die aus dem Notruf extrahierten Daten zudem ein oder mehrere der folgenden Informationen umfassen:
- - eine schnellste Route zum Unfallort;
- - Fahrtrichtung des Unfallfahrzeugs 110;
- - eine Mobilfunknummer des Unfallfahrzeugs 110;
- - Anzahl der Insassen im Unfallfahrzeug 110;
- - Informationen über angelegte Sicherheitsgurte;
- - Informationen, ob sich das Unfallfahrzeug 100 überschlagen hat; und/oder
- - eine digitale Rettungskarte des Unfallfahrzeugs 100.
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Die empfangenen Informationen können automatisch in geeignete Systeme der ausgewählten Einsatzfahrzeuge 130 übernommen werden.
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Das Verfahren 200 kann zudem das Auswählen 230, durch den Backend-Server 120, von mit Bezug auf den Unfall geeigneten Einsatzfahrzeugen 130 umfassen.