-
Die
Erfindung betrifft einen Elektrokettenzug mit hoher Hubgeschwindigkeit,
bei dem mit einem elektrischen Antriebsmotor, einem Getriebe und
einer in einem Gehäuse gelagerten Abtriebswelle mit einer
Kettennuss eine Lastkette mit der Last angetrieben wird.
-
Es
sind Elektrokettenzüge oder ähnliche Hebeeinrichtungen
bekannt, die für eine vergleichsweise große, maximale
Hubkraft ausgestaltet sind. Dieser Maximalkraft wird eine geringe
Hubgeschwindigkeit zugeordnet. Diese der Maximalkraft entsprechende
Hubgeschwindigkeit kann nicht weiter erhöht werden. Um
bei einem Hebezeug verschiedene Geschwindigkeiten oder Hubkräfte
zu erreichen, kann außerdem durch das so genannte Einscheren
die Anzahl der Kettenstränge erhöht werden. Die
Hubgeschwindigkeit wird dabei bei großen Lasten dementsprechend
herabgesetzt.
-
Es
ist außerdem bekannt, Elektrokettenzüge mit einer
höheren Drehzahl des Antriebsmotors zu betreiben, wobei
eine höhere Hubgeschwindigkeit durch Verringerung der Antriebsdrehzahl
des Antriebsmotors herabgesetzt wird. Derartige Elektrozüge
mit drehzahlgeregelter Hubgeschwindigkeit weisen eine elektronische
Drehzahlsteuerung zur Herabsetzung der Antriebsdrehzahl beispielsweise
mittels Phasenanschnitt auf.
-
In
der
DE 4434373 A1 wird
ein Elektrozug mit drehzahlgeregelter Hubgeschwindigkeit mit einer Gliederkette,
vorwiegend für den Vertikaltransport von Lasten, beschrieben,
der im allgemeinen eine einzige Geschwindigkeit für das
Heben und Senken der Last entsprechend der Nenndrehzahl des Motors und
der gewählten Getriebeübersetzung aufweist. Bei
besonderen Anwendungen, wenn eine zweite langsamere Geschwindigkeit
erforderlich ist, wird ein polumschaltbarer Motor gewählt,
der eine Zusatzwicklung für eine zweite Motordrehzahl aufweist. Wenn
die Geschwindigkeit und die Motordrehzahl kontinuierlich verändert
werden soll, wird dies durch einen statischen Frequenzumrichter
ermöglicht, der die drehzahlbestimmende feste Netzfrequenz
in ein Drehfeld mit variabel steuerbarer Frequenz für den Motor
umwandelt.
-
Dabei
entsteht das Problem, dass durch den Einbau einer Steuerungselektronik
Verlustwärme entsteht, die nicht immer im ausreichenden
Maße abgeführt werden kann. Der vorhandene Anbauort
des Motorschalters ist für die Aufnahme eines Frequenzumrichters
ungeeignet, weil der dort zur Verfügung stehende Raum zu
klein ist. Der Frequenzumrichter wird aus diesem Grund in einem
separaten Gehäuse untergebracht. Um die beim Betrieb des
Elektrokettenzuges entstehende Verlustwärme ausreichend abzuführen,
ist außerdem eine ausreichende Kühlung erforderlich.
Die Kühlung erfolgt durch Umluft mit einem auf dem Wellenende
des Elektromotors drehfest angeordneten Lüfterrad. Der
Elektrokettenzug mit einer elektronisch geregelten Drehzahl ist
daher in Hinsicht auf die unerwünschte Wärmeentwicklung
unvorteilhaft.
-
Die
Erfindung bezweckt demgegenüber einen konstruktiv einfachen
Elektrokettenzug mit einer höheren Hubgeschwindigkeit gegenüber
den bekannten Elektrokettenzügen. Die durch eine Steuerungselektronik
entstehende Verlustwärme soll vermieden werden.
-
Erfindungsgemäß wird
die Aufgabe durch einen Elektrokettenzug mit einem Schaltgetriebe
mit einer Gangschaltung mit mindestens zwei oder mehreren Gängen
für unterschiedliche Kettengeschwindigkeiten gelöst.
Der vorgeschlagene Elektrokettenzug mit einer Gangschaltung ermöglicht
beispielsweise bei sehr großen Hubhöhen unterschiedliche Hubgeschwindigkeiten.
-
Gerade
bei großen Hubhöhen ist es oft erwünscht,
eine schwere Last mit einer niedrigen Nenndrehzahl und hohem Drehmoment
zu heben. Demgegenüber ist es bei großen Hubhöhen
wünschenswert, eine leichtere Last mit einer größeren Hubgeschwindigkeit
und einer über der Nenndrehzahl liegenden Drehzahl mit
einem entsprechend kleineren Drehmoment zu heben. Desgleichen ist
es nach dem Heben einer Last in eine große Hubhöhe vorteilhaft,
die Lastkette mit großer Geschwindigkeit in die Ausgangsstellung
zurückzufahren.
-
Gangschaltungen
sind seit langer Zeit bekannt. Obwohl beispielsweise auch aus der
DE 697 36 199 T2 und
der
DE 866 840 C2 Trommelwinden mit
unterschiedlichen Drehzahlen sowie aus der
DE 7317950 U1 Schwergutwinden
mit mechanischer Getriebeumschaltung schon lange bekannt sind, ist es
bisher noch nicht bekannt, dass der Vorschlag einer Gangschaltung
bei einem Elektrokettenzug mit einer Hubkette jemals vorgeschlagen
oder verwirklicht worden wäre.
-
Der
vorgeschlagene Elektrokettenzug ermöglicht auf eine konstruktiv
einfache Art und Weise das Heben und Senken von unterschiedlichen
Lasten mit stark voneinander abweichenden Hubgeschwindigkeiten.
Der außerordentliche Vorteil des Elektrokettenzuges mit
einer Gangschaltung besteht darin, dass mit einem herkömmlichen
Elektrokettenzug eine wesentlich höhere Hubgeschwindigkeit beim
Heben leichter Lasten und beim Absenken der lastfreien Lastkette
aus einer sehr großen Hubhöhe erreicht werden
kann. Gegenüber herkömmlichen Elektrokettenzügen
kann die Hubgeschwindigkeit nicht nur steuerungstechnisch verringert,
sondern wesentlich erhöht werden. Dies ist von besonderem Vorteil,
wenn kleinere Lasten relativ schnell auf eine Hubhöhe von
beispielsweise 150 m gehoben werden. Beim Heben schwerer Lasten
verringert sich die Zeit für das Absenken der Lastkette.
-
Die
Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert
werden. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich
aus den Unteransprüchen. Im Einzelnen zeigt
-
1 einen
Elektrokettenzug mit einem Schaltgetriebe,
-
2 einen
Elektrokettenzug mit einem Vorschaltgetriebe und
-
3 einen
Elektrokettenzug mit einem Nachschaltgetriebe in schematische Darstellung.
-
Der
in 1 schematisiert dargestellte Elektrokettenzug
besteht aus einem Gehäuse 1 und einem seitlich
am oder im Gehäuse 1 angeordneten Antriebsmotor 2.
Der Antriebsmotor 2 ist mittels seiner Motorwelle 14 mit
einer Getriebeeingangswelle 3 verbunden, die zu einem Schaltgetriebe 4 mit
einer Gangschaltung mit mindestens zwei oder mehreren Gängen
für unterschiedliche Kettengeschwindigkeiten führt.
Die Ausgangsstufe des Schaltgetriebes 4 ist mit einer Hauptabtriebswelle 5 verbunden,
auf der die Kettennuss 6 mit der Lastkette 7 mit
dem Lasthaken 8 angeordnet ist. Das Anbringen des Kettenzuges
geschieht über eine nicht weiter dargestellte Gehäuseaufhängung,
die an der Oberseite des Gehäuses 1 angeordnet
ist. Die an der Unterseite des Gehäuses 1 austretende
Lastkette 7 wird in bekannter Weise mit der Kettennuss 6 angetrieben.
-
Das
Umschalten der Hubgeschwindigkeit von einer langsameren in eine
schnellere Hubbewegung der Lastkette 7 erfolgt mit dem
Schaltgetriebe 4. Das Schaltgetriebe 4 kann ein
Wechselgetriebe mit mehreren Zahnradsätzen sein, die unterschiedliche Übersetzungsverhältnisse
ermöglichen. Das Wechselgetriebe kann mit einer manuellen Handschaltung ausgerüstet
werden, wenn beispielsweise lediglich zwei unterschiedliche Hubgeschwindigkeiten
erforderlich sind. Ferner kann das Schaltgetriebe 4 ein
automatisiertes Wechselgetriebe aufweisen, bei dem der Wechsel der
Hubgeschwindigkeiten durch Stellantriebe oder eine Hydraulik bewirkt
wird. Das Schaltgetriebe 4 kann mit einer entsprechenden Kupplungseinrichtung
ausgerüstet sein, um das bessere Schalten zu ermöglichen.
Normalerweise sind besondere Kupplungsvorrichtungen nicht erforderlich,
weil das Schalten in der Hauptsache nicht unter Last, sondern vor
oder nach Beendigung des Hubvorgangs vorgenommen werden kann. Das
Betätigen der Gangschaltung zum Gangwechsel während der
vollen Zugkraft ist in der Regel nicht erforderlich.
-
Als
Schaltgetriebe 4 kann desgleichen ein Automatikgetriebe
mit einem Planetengetriebe oder ein stufenloses Getriebe eingesetzt
werden. Außerdem kann der Elektrokettenzug anstelle des
Schaltgetriebes 4 nach 2 ein vorhandenes
Untersetzungsgetriebe 9 und ein Vorschaltgetriebe 10 oder ein
Nachschaltgetriebe 12 gemäß 3 aufweisen. Bei
einem Vorschaltgetriebe 10 wird das herkömmliche
Untersetzungsgetriebe 9 durch eine Vorschaltstufe erweitert.
Hierbei wird zwischen der Getriebeeingangswelle 3 und der
Motorwelle 14 eine zusätzliche Vorgelegestufe
angebracht. Dadurch werden mindestens zwei unterschiedliche Hubgeschwindigkeiten
ermöglicht. Schließlich kann das herkömmliche
Getriebe analog der Vorgelegestufe mit einem Nachschaltgetriebe 12 ausgerüstet
werden. Als Nachschaltgetriebe 12 eignet sich beispielsweise
ein zwischen der Hauptabtriebswelle 5 und einer Kettennusswelle 13 eingefügtes
zweistufiges Planetengetriebe. Hierdurch ergeben sich mit dem Feinhub
vier unterschiedliche Hubgeschwindigkeiten.
-
Bei
einem handelsüblichen Elektrokettenzug beträgt
die standardisierte Tragkraft beispielsweise 1000 kg bei einer Hubgeschwindigkeit
im Haupthub von 6 Meter pro Minute und einem Feinhub von 1,5 Meter
pro Minute. Mit einer Gangschaltung und einer zweiten Hubgeschwindigkeit
kann dann eine kleinere Last beispielsweise in der Größenordnung
von 250 kg relativ schnell in weniger als 10 Minuten auf 150 m gehoben
werden. Ebenso schnell kann bei einer entsprechenden Getriebeübersetzung
mit einer dritten Gangstufe die Senkgeschwindigkeit des leeren Lasthakens 8 oder
der lastfreien Lastkette 7 um ein vielfaches gegenüber
der Hubgeschwindigkeit bei maximaler Last erhöht werden.
Durch einen vergleichsweise geringen Mehraufwand kann eine erhebliche Leistungssteigerung
beim Schnelltransport von Lasten in große Hubhöhen
erzielt und eine Einsparung an Arbeitszeit beim Einsatz des Elektrokettenzuges erreicht
werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4434373
A1 [0004]
- - DE 69736199 T2 [0009]
- - DE 866840 C2 [0009]
- - DE 7317950 U1 [0009]