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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Hebewerk, insbesondere ein Hebewerk
für Bohranlagen gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1. Des Weiteren bezieht sich die Erfindung auf ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Hebewerks.
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Hebewerke
für Bohranlagen sind allgemein bekannt und dienen dem Bewegen,
also z. B. Ablassen oder Aufholen von Bohreinrichtungen, welche beispielsweise
bei der Erschließung von Lagerstätten fossiler,
flüssiger oder gasförmiger Brennstoffe eingesetzt
werden. Dabei wird über ein flexibles Zugmittel, z. B.
ein Stahlseil, welches auf eine Trommel gewickelt werden kann, über
einen Seiltrieb, z. B. einem Flaschenzug, die Bohreinrichtung auf
und ab bewegt. Ein einem über den Seiltrieb geführten
Ende gegenüberliegendes Ende des flexiblen Zugmittels, also
z. B. eines Seils, insbesondere eines Stahlseils, ist dabei an der
Trommel befestigt, so dass mittels Drehung der Trommel eine freie
Länge des flexiblen Zugmittels derart veränderbar
ist, dass die Bohreinrichtung auf oder ab bewegt wird.
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Die
Trommel wird bei bekannten Hebewerken mittels einer Elektromotor-Getriebe-Einheit
gedreht, wobei das Getriebe in der Regel als ein Schaltgetriebe,
z. B. mit einer 10:1 und 5:1-Übersetzung, ausgeführt
ist. Zudem ist dem Hebewerk eine so genannte Sicherheitsbremse, welche
in der Regel als mechanische Bremse ausgeführt ist, zugeordnet. Diese
Bremse verzögert die Trommelbewegung beispielsweise im
Zustand „Stromausfall” des Hebewerks um die Antriebsmotor-Getriebe-Einheit
im Stillstand zu entlasten oder um ein unkontrolliertes Herabsenken
der Bohreinrichtung zu beschränken oder zu verhindern.
Eine zweite dem Hebewerk zugeordnete Bremse dient als Arbeitsbremse
und kann beispielsweise als Wirbelstrombremse ausgeführt
sein. Diese dient im normalen Betrieb z. B. einem kontrollierten
Absenken der Bohreinrichtung und ist in der Regel relativ zur Trommel
hinter der Sicherheitsbremse und auf einer Achse mit dieser angeordnet.
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Die
Elektromotor-Getriebe-Einheit ist auf einer Seite der Trommel, welche
einer Seite, auf welcher die Sicherheits- und Arbeitsbremse angeordnet sind,
gegenüberliegt, angeordnet. Dabei sind eine Ausgangswelle
des Elektromotors mit einer Eingangswelle des Getriebes und eine
Ausgangswelle des Getriebes mit einer Welle der Trommel gekoppelt.
Innerhalb des Getriebes erfolgt dabei eine Transformation eines
vom Motor aufgebrachten Drehmoments auf ein zum Antrieb der Trommel
geeignetes Drehmoment, wobei zur Verbesserung einer Steuerbarkeit
des Hebe- und Senkvorgangs das Umschalten der Übersetzung,
z. B. mittels einer Klauenkupplung oder Ähnlichem, möglich
ist.
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Aus
der
EP 1 259 455 B1 ist
beispielsweise ein Hebewerk für eine Bohreinrichtung bekannt,
bei welcher ein erster und zweiter Rotationsantriebsmotor parallel
zur Trommel der Hebevorrichtung angeordnet sind. Der erste und zweite
Rotationsantriebsmotor sind mit einem ersten bzw. zweiten Schaltgetriebe
gekoppelt. Eine Ausgangswelle des ersten Schaltgetriebes – erste
Ausgangswelle – und eine Ausgangswelle des zweiten Schaltgetriebes – zweite Ausgangswelle – sind
einander zugewandt und weisen eine gemeinsame Drehachse auf. Zudem
sind erste und zweite Ausgangswelle jeweils mit einer Eingangsseite
einer Getriebeeinheit gekoppelt. Auf einer Ausgangsseite der Getriebeeinheit
sind, gegenüberliegend und auf einer gemeinsamen Achse
angeordnet, eine Wirbelstrombremse sowie die Trommelwelle angeordnet;
beide sind jeweils mit der Getriebeeinheit verbunden. Mittels dieser
Anordnung lässt sich eine allgemein bekannte Vierquadrantensteuerung verwirklichen.
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Hebewerke
gemäß dem Stand der Technik umfassen also insgesamt
zumindest drei Elemente, also die antreibbare Trommel, den Antriebsmotor
sowie das Getriebe, mittels welchem die Trommel vom Antriebsmotor
antreibbar ist; zudem sind eine oder mehrere Bremsen vorgesehen.
Derartige Hebewerke besitzen somit eine große Erstreckung
sowie ein bemerkenswertes Gewicht. Zudem ist eine Herstellung und/oder
Wartung arbeits- und kostenintensiv, insbesondere da eine Vielzahl
beweglicher Teile mit geringer Toleranz gefertigt und eingebaut
werden müssen. Diese beweglichen Teile unterliegen zudem
einem Verschleiß, welcher durch einen kostenintensiven Einsatz
von Schmiermitteln reduzierbar ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein vereinfachtes
Hebewerk anzugeben, welches die oben genannten Nachteile vermeidet
oder zumindest reduziert.
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Darüber
hinaus soll ein besonders geeignetes Verfahren zur Herstellung einer
solchen Hebevorrichtung angegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Hebewerk wie in Anspruch 1 definiert gelöst.
Dazu ist vorgesehen, dass zumindest ein Antriebsmotor, insbesondere
ein elektrischer Antriebsmotor, und eine um ihre Längsachse
X drehbare Trommel auf einer gemeinsamen Achse Y angeordnet sind,
welche insbesondere im Wesentlichen parallel zur Längsachse
X der Trommel ist. Die Trommel ist dabei getriebelos mit dem Antriebsmotor,
welcher insbesondere ein hohes Drehmoment aufweist, antreibbar,
also insbesondere drehbar. Aufgrund des hohen Drehmoments kann der
Antriebsmotor auch im Langsamlauf eine hohe Kraft und/oder großes
Drehmoment auf das Hebewerk, besonders die Trommel, übertragen.
Hierdurch wird der Einsatz eines Getriebes zur Umwandlung des Drehmoments,
der eingebrachten Energie und/oder dergleichen unnötig,
so dass sich eine Reduktion auf nur zwei Elemente, also Antriebsmotor und
Trommel ergibt. Hierdurch wird besonders vorteilhaft eine Verringerung
des Arbeits- und Zeitaufwands bei der Herstellung (z. B. Montage),
Wartung und/oder Reparatur erreicht. Die Verringerung insbesondere
der Anzahl beweglicher Teile resultiert zudem in einer Verringerung
des Verschleißes, auch bei einem reduzierten Bedarf an
Schmiermittel. Zudem ist ein sol ches Hebewerk leichter und kompakter
in der Bauweise, was beispielsweise einen Transport vereinfacht
sowie einen Platzbedarf des Hebewerks, insbesondere in oder an einer
Bohranlage, reduziert.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Dabei verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere Ausbildung
des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des jeweiligen
Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung
eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes
für die Merkmalskombinationen der rückbezogenen
Unteransprüche zu verstehen. Des Weiteren ist im Hinblick
auf eine Auslegung der Ansprüche bei einer näheren
Konkretisierung eines Merkmals in einem nachgeordneten Anspruch
davon auszugehen, dass eine derartige Beschränkung in den jeweils
vorangehenden Ansprüchen nicht vorhanden ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform fallen die Achse Y. auf
welcher die Trommel und der zumindest ein Antriebsmotor angeordnet
sind, und die Längsachse X zusammen. Der zumindest eine
Antriebsmotor und die Trommel liegen also auf einer gemeinsamen
Achse.
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Trommel
und Antriebsmotor, insbesondere Antriebsmotorachse und Trommelwelle,
sind bevorzugt direkt oder indirekt miteinander verbunden. Bei einer
indirekten Verbindung von Trommel und Antriebsmotor kann die Verbindung
mit einer Kupplung, z. B. einer flexiblen Kupplung, erfolgen.
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Wenn
die Trommel- und die Motorwelle direkt miteinander verbunden sind,
also z. B. eine gemeinsame Welle teilen, ist diese gemeinsame Welle bevorzugt
auf der Längsachse X der Trommel angeordnet. Alternativ
zu dieser einstückigen Ausführung der Welle können
die Trommel- und die Motorwelle einstückig oder mehrstückig
ausgeführt sein. Bei einer mehrstückigen Ausführung,
also wenn z. B. die Motor- und die Trommelwelle nicht eine gemeinsame Welle
sind, können Motor- und Trommelwelle mittels einer Kraftschlussverbindung,
also z. B. mittels Reibschlussverbindung durch Pressverbindung,
Klemmverbindung und dergleichen verbindbar oder verbunden sein.
Zudem oder alternativ können Motor- und Trommelwelle mittels
einer Formschlussverbindung, also z. B. mittels Keilverbindung,
insbesondere Vielkeilverbindung, Federverbindung, Zahnverbindung und
dergleichen, verbindbar oder verbunden sein.
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Wenn
sich Antriebsmotor und Trommel eine gemeinsame Welle teilen, z.
B. die Trommelwelle, wobei die Welle auch Verbindungen, z. B. zumindest eine
Gelenkverbindung oder dergleichen, umfassen kann, kann der Antriebsmotor
als auf die Welle aufsteckbar ausgeführt sein. Beispielsweise
ist die Welle als Hohlwelle ausgeführt und mittels Keilverzahnung oder
dergleichen mit dem aufsteckbaren Motor koppelbar.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der zumindest eine
Antriebsmotor als Torquemotor, Permanentmagnetmotor oder dergleichen
ausgeführt. Dabei kann der Motor ein Wechselstrommotor sein,
insbesondere ein Wechsel strommotor mit Charakteristiken ähnlich
denen eines Gleichstrommotors.
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Bevorzugt
hat der Antriebsmotor ein hohes Drehmoment von 20.000 Nm oder mehr,
insbesondere 20.000 Nm bis 300.000 Nm, z. B. bis 150.000 Nm.
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In
einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform hat der Antriebsmotor
eine Leistung von im Wesentlichen mehr als 300 kW, insbesondere
im Bereich von 400 kW bis 7000 kW, z. B. 500 kW bis 5000 kW.
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Das
Hebewerk kann zumindest eine im Wesentlichen mechanische Bremseinrichtung
umfassen, also z. B. eine Scheibenbremse, Backenbremse, Trommelbremse
und dergleichen. Diese Bremse kann bevorzugt als Sicherheitsbremse
vorgesehen sein. Beispielsweise ist die Bremseinrichtung derart vorgespannt,
dass bei einer Deaktivierung der Bremseinrichtung diese in den bremsenden
Zustand übergeht, also z. B. im Zustand „Strom
aus” bremst. Zudem oder alternativ kann eine zusätzliche
Bremseinrichtung, z. B. eine elektromagnetische Bremse, wie beispielsweise
eine Wirbelstrombremse oder dergleichen, vorgesehen sein. Diese
zusätzliche Bremseinrichtung ist bevorzugt als Arbeitsbremse
vorgesehen und bremst beispielsweise im Betrieb das Herablassen
der Last, also insbesondere der Bohreinrichtung. Wenn als elektromagnetische
Bremse eine berührungslose Bremse, wie z. B. eine Wirbelstrombremse,
vorgesehen ist, arbeitet diese im Wesentlichen verschleißfrei.
Bevor zugt ist eine solche Wirbelstrombremse als luftgekühlte
Wirbelstrombremse ausgeführt.
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Zudem
oder alternativ kann als Arbeitsbremse der zumindest eine Antriebsmotor
und/oder zumindest ein weiterer Antriebsmotor vorgesehen sein, welcher
ggf. zum Generator umpolbar oder umgepolt ist. Hierdurch wird eine
Verringerung einer eingesetzten Energie erzielt und/oder dem Hebewerk
zugeführte Energie ist zumindest teilweise rückgewinnbar. Darüber
hinaus kann auf eine Wirbelstrombremse verzichtet werden.
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Bevorzugt
sind zwei oder mehr Antriebsmotoren vorgesehen, wobei mittels zumindest
eines der Antriebsmotoren die Trommel antreibbar und mittels des
anderen Antriebsmotors die Trommel antreib- und/oder bremsbar ist.
Dabei ist der erste Antriebsmotor auf einer ersten Seite der Trommel,
bezogen auf eine zur Längsachse X der Trommel im Wesentlichen
senkrecht angeordnete Ebene, angeordnet. Der zweite und ggf. jeder
weitere Antriebsmotor ist auf der ersten oder einer zweiten Seite
der Trommel anordenbar oder angeordnet. Dabei liegt die zweite Seite
der Trommel auf einer der ersten Seite gegenüberliegenden
Seite der Ebene.
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Bevorzugt
sind dabei der zumindest eine oder alle Antriebsmotoren und die
Trommel auf einer gemeinsamen Achse angeordnet, z. B. der Längsachse
X der Trommel. Zudem können auch die Sicherheitsbremse
und/oder die Arbeitsbremse auf der gleichen Achse anordenbar oder
angeordnet sein. Es können also alle Elemente [hier An triebsmotor(en), Trommel
und/oder Bremseinrichtung(en)], modular, bevorzugt modular und hintereinander,
auf der gemeinsamen Achse anordenbar oder angeordnet sein. Dabei
ist eine Reihenfolge der Elemente im Wesentlichen beliebig.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass die Elemente lösbar auf der gemeinsamen
Achse anordenbar sind, so dass eine komfortable und vereinfachte
Montage und/oder Austausch zumindest eines der Elemente gewährleistet
ist.
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Die
Elemente können dabei beispielsweise eine der folgenden
Anordnungen haben:
Antriebsmotor – Trommel – Sicherheitsbremse
Antriebsmotor – Trommel – zweiter
Antriebsmotor – Sicherheitsbremse
Antriebsmotor – Trommel – Sicherheitsbremse – zweiter
Antriebsmotor
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Optional
kann auf der ersten und/oder zweiten Seite der Trommel zumindest
eine Arbeitsbremse vorgesehen sein, z. B. in Bezug auf den ersten
Antriebsmotor vor oder hinter diesem Antriebsmotor oder in Bezug
auf den zweiten Antriebsmotor ebenfalls vor oder hinter diesen.
Des Weiteren kann eine spiegelbildliche Anordnung der Elemente vorgesehen
sein und/oder der erste Antriebsmotor und zumindest der zweite Antriebsmotor
auf einer Seite der Trommel, also z. B. auf der ersten oder zweiten
Seite, angeordnet sein.
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Bezüglich
des Verfahrens wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß gelöst
durch die Merkmale des Anspruchs 16. Dazu ist vorgesehen, dass bei der
Herstellung eines Hebewerks wie im Vorhergehenden und Folgendem
beschrieben, zumindest der Antriebsmotor und die Trommel nebeneinander
auf einer gemeinsamen, zur Längsachse X der Trommel parallelen
Achse Y angeordnet werden. Dabei erfolgt die Kopplung von Trommel
und Antriebsmotor getriebelos, insbesondere getriebelos und lösbar,
so dass die Trommel mittels des zumindest einen Antriebsmotors antreibbar
ist. Hierbei kann die Kopplung direkt oder indirekt erfolgen, z.
B. durch Aufstecken des zumindest einen Antriebsmotors auf eine
Trommelwelle, welche beispielsweise als eine Hohlwelle oder dergleichen
ausgeführt sein kann. Dabei kann die Kopplung durch Verzahnung
von sich in einer Wellendurchführung des Antriebsmotors
befindenden Vor- und/oder Rücksprüngen mit korrespondierenden
Rück- und/oder Vorsprüngen der Trommelwelle erfolgen.
Beispielsweise erfolgt die Kopplung mittels zumindest einer Keilverbindung,
z. B. Vielkeilverbindung, oder dergleichen.
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Alternativ
erfolgt die Kopplung durch Kuppeln der Motorwelle mit der Trommelwelle,
also beispielsweise durch Verbinden korrespondierender Kupplungselemente
der Motorwelle oder der Trommelwelle. Solche korrespondierenden
Kupplungselemente sind allgemein bekannt und können Bestandteile
elektromagnetischer, mechanischer, hydraulischer Kupplungen und/oder
dergleichen sein.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Einander entsprechende Gegenstände
oder Elemente sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Das
oder jedes Ausführungsbeispiel ist nicht als Einschränkung
der Erfindung zu verstehen. Vielmehr sind im Rahmen der vorliegenden
Offenbarung zahlreiche Abänderungen und Modifikationen
möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente und Kombinationen,
die zum Beispiel durch Kombination oder Abwandlung von einzelnen
in Verbindung mit den im allgemeinen oder speziellen Beschreibungsteil
beschriebenen sowie in den Ansprüchen und/oder der Zeichnung
enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfahrensschritten für
den Fachmann im Hinblick auf die Lösung der Aufgabe entnehmbar
sind.
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Es
zeigen
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1 eine
schematische Darstellung eines Hebewerks gemäß dem
Stand der Technik,
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2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Hebewerks,
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3 schematische Darstellungen alternativer
Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen Hebewerks
und
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4 eine
schematische Darstellung eines Ablaufs eines Herstellverfahrens
für ein Hebewerk gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines Hebewerks 10 gemäß dem
Stand der Technik, wobei das Hebewerk 10 sechs Elemente
umfasst. Ein erster und ein zweiter Elektromotor 12, 14 sind
jeweils mittels einer ersten und zweiten Kupplung 16, 18 mit
einem Getriebe 20, welches hier als ein Schaltgetriebe
ausgeführt ist, gekoppelt. Das Schaltgetriebe ist wiederum
mittels einer dritten Kupplung 22 mit einer Trommel 24 zur
Aufwicklung eines flexiblen Zugmittels (nicht dargestellt) verbunden,
so dass die Trommel 24 vom ersten und zweiten Elektromotor 12, 14 über
das Getriebe 20 antreibbar ist. Die ersten drei Elemente,
also erster und zweiter Gleichstrommotor 12, 14 und
Getriebe 20, befinden sich auf einer ersten Seite der Trommel 24.
Auf einer der ersten Seite der Trommel 24 gegenüberliegenden
Seite der Trommel 24, zweite Seite, befindet sich eine
mit der Trommel 24 gekoppelte mechanische Sicherheitsbremse 26,
welche hier als Scheibenbremse ausgeführt ist. Diese ist
wiederum mittels einer vierten Kupplung 28 mit einer elektromagnetischen
Arbeitsbremse 30, welche hier als Wirbelstrombremse ausgeführt
ist, gekoppelt.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines
Hebewerks 10 gemäß der vorliegenden Erfindung,
mit einer Trommel 24 und einem Antriebsmotor 32 mit
hohem Drehmoment. Antriebsmotor 32 und Trommel 24 sind
auf einer gemeinsamen Achse Y angeordnet, welche in der darge stellten
Ausführungsform identisch mit der Längsachse X
der Trommel 24 ist, um welche die Trommel 24 drehbar
ist. Eine Welle 34 der Trommel 24 (Trommelwelle)
ist über eine Erstreckung der Trommel 24 hinaus
verlängert und der Antriebsmotor 32, welcher hier
als ein Aufsteckmotor dargestellt ist, ist mit der Trommelwelle 34 verbunden,
also auf die Welle 34 aufgesteckt. Die Welle 34,
welche als Hohlwelle oder dergleichen ausgeführt sein kann,
ist wie die Längsachse X der Trommel 24 angeordnet.
Mittels dieser einstückig ausgebildeten Trommelwelle 34 erfolgt
eine Übertragung eines Drehmoments vom Antriebsmotor 32 auf die
Trommel 24. Die Trommelwelle 34 kann auch beispielsweise
als eine Gelenkwelle ausgebildet sein, so dass zumindest ein erster
Teil 36 der Trommelwelle 34, welchem der Antriebsmotor 32 zugeordnet
ist, also auf welcher der Antriebsmotor 32 aufgesteckt ist,
einen Winkel > 0° und < 360° mit
der Längsachse X einschließt.
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Wie
in 2b dargestellt, sind alternativ zur einstückigen
Ausführung, eine Motorwelle 38 des Antriebsmotors 32 mit
der Trommelwelle 34 der Trommel 24 mittels einer
Kupplung 40, z. B. Bolzenkupplung, Klauenkupplung mit oder
ohne Axialverschiebung, Wulstkupplung, Scheibenkupplung, Rollenkupplung
und dergleichen, koppelbar. Dabei kann sich eine Kopplungsstelle
an jeder geeigneten Position zwischen Antriebsmotor 32 und
Trommel 34, ja sogar innerhalb der Trommel 34,
befinden. Zusätzlich kann dem erfindungsgemäßen
Hebewerk, wie beispielsweise in 2a und 2b dargestellt,
zumindest eine Sicherheitsbremse 26 und/oder eine Arbeitsbremse 30 (siehe 1)
zugeordnet sein. In 3 sind verschiedene
Ausführungsformen eines erfindungsgemäßen
Hebewerks 10 dargestellt, wobei alle gezeigten Elemente
auf einer gemeinsamen Achse, welche hier identisch mit der Längsachse
X der Trommel 24 ist, angeordnet sind.
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In 3a ist
der Antriebsmotor 34 auf einer ersten Seite 42 der
Trommel 24 angeordnet, und zwar so, dass die Trommel 24 mittels
des Antriebsmotors 32 getriebelos antreibbar ist. Die Sicherheitsbremse 26,
welche hier als im Wesentlichen mechanische Bremse, also z. B. als
eine Scheibenbremse oder dergleichen, ausgeführt ist, ist
auf einer zweiten Seite 44 der Trommel 24 angeordnet.
Die in 3b dargestellte Konfiguration
entspricht im Wesentlichen der in 3a dargestellten,
jedoch ist auf der zweiten Seite 44 ein zweiter Antriebsmotor 46 zwischen
Trommel 24 und Sicherheitsbremse 26 angeordnet.
Der zweite Antriebsmotor 46 kann dabei ebenso wie der Antriebsmotor 32 zum
kupplungslosen Antrieb der Trommel 24 vorgesehen sein.
Zudem oder alternativ können der erste und zweite Antriebsmotor 32, 46 als
Generatoren vorgesehen sein. Wenn der erste und zweite Antriebsmotor 32, 46 als Generatoren
vorgesehen sind, kann beispielsweise ein Bremsen der Trommel 24 mittels
der Antriebsmotoren 32, 46 erfolgen. Dabei können
die Antriebsmotoren 32, 46 zudem zur Energierückspeisung
dienen.
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Die
in 3c dargestellte Konfiguration entspricht im Wesentlichen
der in 3b Dargestellten, jedoch sind die
Positionen des zweiten Antriebsmotors 46 und der Sicherheitsbremse 26 vertauscht.
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3d zeigt
eine Konfiguration, welche im Wesentlichen der in 3b Dargestellten
entspricht, jedoch mit einer zusätzlichen Bremsvorrichtung,
hier einer als Wirbelstrombremse dargestellten Arbeitsbremse 30,
welche auf der ersten Seite 42 der Trommel 24 derart
angeordnet ist, dass sich der erste Antriebsmotor 32 zwischen
Trommel 24 und Arbeitsbremse 30 befindet.
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Zu
den in 3 dargestellten Konfigurationen
sind diverse Abwandlungen möglich, beispielsweise spiegelbildliche
Anordnungen, bei welchen Elemente, die sich in 3 auf
erster oder zweiter Seite 42, 44 der Trommel 24 befinden,
sich dann auf der jeweils anderen Seite 44, 42 befinden,
sowie optional weitere Antriebsmotoren, welche ebenfalls auf der
Längsachse X, entweder auf der ersten und/oder der zweiten
Seite angeordnet sind.
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Im
Prinzip sind somit beliebige Abfolgen der genannten Elemente möglich.
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Die
Elemente können zudem derart ausgeführt sein,
dass ein Entfernen und/oder Hinzufügen von Elementen durch
Aufstecken auf eine gemeinsame Achse, Ankuppeln oder dergleichen,
einfach und komfortabel möglich ist, so dass sich ein modulares System
ergibt, welches an individuelle Anforderungen für unterschiedliche
und/oder unterschiedlich einzusetzende Bohranlagen möglich
ist.
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In 4 ist
ein Ablauf eines Verfahrens zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Hebewerks 10 (wie in 2 und 3 dargestellt) gezeigt. Dabei werden zunächst
der erste Antriebsmotor 32 und die Trommel 24 auf
einer gemeinsamen Achse angeordnet 50 und dann direkt gekoppelt 52,
so dass die Trommel 24 vom ersten Antriebsmotor 32 ohne „Zwischenschaltung” eines
Getriebes antreibbar ist. Dabei kann die direkte Kopplung, beispielsweise
durch Anordnung von Antriebsmotor 32 und Trommel 24 auf
einer gemeinsamen Welle 34 (in 2a dargestellt)
erfolgen oder beispielsweise durch Kupplung der Motorwelle 38 mit
der Trommelwelle 34.
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Damit
lässt sich die Erfindung wie folgt darstellen: Angegeben
wird ein Hebewerk 10 zum Bewegen einer Last, insbesondere
einer Bohreinrichtung, mit einer, um ihre Längsachse X
drehbaren Trommel 24 zum Aufwickeln eines flexiblen Zugmittels,
mit zumindest einem mit der Trommel 24 auf einer gemeinsamen,
zur Längsachse X parallelen, Achse Y angeordneten Antriebsmotor 32, 46 mit
hohem Drehmoment, wobei die Trommel 24 mittels des Antriebsmotors 32, 46 getriebelos
antreibbar ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen
Hebewerks 10.
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- 10
- Hebewerk
- 12
- erster
Elektromotor
- 14
- zweiter
Elektromotor
- 16
- erste
Kupplung
- 18
- zweite
Kupplung
- 20
- Schaltgetriebe
- 22
- dritte
Kupplung
- 24
- Trommel
- 26
- Sicherheitsbremse
- 28
- vierte
Kupplung
- 30
- Arbeitsbremse
- 32
- Antriebsmotor
- 34
- Trommelwelle
- 36
- erster
Teil der Trommelwelle
- 38
- Motorwelle
- 40
- Kupplung
- 42
- erste
Seite
- 44
- zweite
Seite
- 46
- zweiter
Antriebsmotor
- 50
- direkte
Anordnung
- 52
- direkte
Kopplung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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