DE102007039504A1 - Fixation fremd- und eigengefährdender Personen - Google Patents
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Abstract
Eine feste Unterlage zur Fixation fremd- und eigengefährdender Personen mittels geeigneter Gurte oder dergleichen an dieser Unterlage ist dadurch gekennzeichnet, dass die feste Unterlage als eine Matrtangenförmige Befestigungselemente (5; 6) für Gurte oder dergleichen angebracht und nicht lösbar mit der Matratze verbunden sind. Sie ist Platz sparender aufzubewahren und schneller verfügbar als ein im Stand der Technik verwendetes vollständiges Bett, verursacht erheblich geringere Kosten als ein solches Bett, entspricht dennoch den Vorgaben des Medizinproduktegesetzes und verringert schließlich das Verletzungsrisiko während der Fixation deutlich.
Description
- Die Erfindung betrifft eine feste Unterlage zur Fixation fremd- und eigengefährdender Personen mittels geeigneter Gurte oder dergleichen an dieser Unterlage.
- Es ist oft notwendig, Vorrichtungen zur Demobilisierung bei Personen einzusetzen, die innerhalb einer psychischen Krisensituation gewalttätig werden, um eine Eigen- oder Fremdgefährdung dieser Personen zu verhindern. Solche Vorrichtungen und Hilfsmittel werden in psychiatrischen Kliniken, Gefängnissen und anderen Einrichtungen eingesetzt, um zwangsweise eine Unbeweglichkeit der fremd- und eigengefährdenden Person herbeizuführen.
- Bekannt ist, die Arme und Beine sowie den Rumpf der Person mit speziellen Gurten an einem Bett zu fixieren, wobei die Gurte um die auf einer Matratze liegende Person und den Rahmen des Bettes geführt sind.
- Nachteilig ist die Notwendigkeit, dass ein nach den Vorgaben des Medizinproduktegesetzes zugelassenes Krankenbett in psychiatrischen oder anderen Einrichtungen zur Fixation dieser Personen zur Verfügung stehen muss. Nachteilig ist auch die bekannte Bett-Fixierung, da das Bettgestell aus Metall besteht. Die Fixation wird in der Regel nicht unter idealen Umständen an der erregten fremd- und eigengefährdenden Person vorgenommen und das aus Metall bestehende Bettgestell kann zu Verletzungen der Person und/oder des Personals führen.
- Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine feste Unterlage der eingangs genannten Art zu entwickeln, welche Platz sparender aufzubewahren und schneller verfügbar ist als ein vollständiges Bett, erheblich geringere Kosten als ein solches Bett verursacht, dennoch den Vorgaben des Medizinproduktegesetzes entspricht und schließlich das Verletzungsrisiko während der Fixation deutlich verringert.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die feste Unterlage als eine Matratze ausgebildet ist und an den Schmalseiten stangenförmige Befestigungselemente für Fixiergurte oder dergleichen angebracht und nicht lösbar mit der Matratze verbunden sind.
- Damit die Gurte zwischen den stangenförmigen Befestigungselementen und der jeweiligen Schmalseite der Matratze durchgeführt werden und an einer beliebigen Stelle am Befestigungselement angebracht sein können, wird außerdem vorgeschlagen, das die stangenförmigen Befestigungselemente an ihren Enden mit der Matratze verbunden sind. Im Wesentlichen die gesamte Länge der Befestigungselemente kann daher zum Anbringen der Gurte verwendet werden.
- Ein besonders feste Verbindung der stangenförmigen Befestigungselemente mit der Matratze und somit ein verbesserter Schutz gegen das Losreißen dieser Befestigungselemente von der Matratze wird erreicht, wenn in einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die stangenförmigen Befestigungselemente in Schlaufen einliegen, die unlösbar mit der Matratze verbunden, insbesondere vernäht sind. Das Einliegen der Befestigungselemente in Schlaufen hat den weiteren Vorteil, dass ein Durchgreifen mit der Hand zwischen der Matratze und dem Befestigungselementen über die gesamte Länge der stangenförmigen Befestigungselemente möglich ist.
- In der Praxis hat es sich herausgestellt, dass es ausreicht, wenn nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung die stangenförmigen Befestigungselemente an der kopfseitigen Schmalseite und an den seitlichen Schmalseiten der Matratze angebracht sind. Die Ausgestaltung der Befestigungselemente als ein umlaufender Rahmen in Form eines Rechtecks oder als ein teilweise umlaufender Rahmen in Form eines U ist also nicht erforderlich. Die Befestigungselemente am Kopf und an den Seiten müssen auch nicht miteinander verbunden werden. Wie weiter unten im Ausführungsbeispiel noch näher erläutert wird, reicht es aus, wenn die stangenförmigen Befestigungselemente als separate Stangen ausgebildet sind, die vorzugsweise Metallstangen sind.
- Schließlich wird noch vorgeschlagen, dass die Metallstangen von einem schlauchförmigen textilen oder folienartigen Material umhüllt sind und die Enden des Schlauches mit der Matratze verbunden, insbesondere an- oder eingenäht, sind. Die erfindungsgemäße Unterlage hat daher keine außen liegende Metallteile, an denen sich die fremd- und eigengefährdende Person oder das Personal verletzen könnte.
- Ein weiterer Vorteil dieser festen Unterlage liegt darin, dass sie nicht nur zur Fixation, sondern auch weiterhin als eine normale Matratze verwendet werden kann.
- Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen
-
1 eine isometrische Ansicht einer erfindungsgemäßen festen Unterlage zur Fixation (Fixiermatratze), -
2 eine Ansicht auf das Fußende der Fixiermatratze nach1 , -
3 eine Ansicht auf die seitliche Schmalseite der Fixiermatratze nach den1 und2 , -
4 eine Ansicht auf das Kopfende der Fixiermatratze, -
5 eine Ansicht von oben auf die Fixiermatratze, -
6 eine Ansicht von unten auf die Fixiermatratze, -
7 eine perspektivische Ansicht auf einen Eckbereich der Fixiermatratze nach den1 bis6 und, -
8 eine perspektivische Darstellung der Fixiermatratze mit einer daran fixierten Person zur Illustration der Verwendung. - In allen Zeichnungen haben gleiche Bezugszeichen die gleiche Bedeutung und werden daher gegebenenfalls nur einmal erläutert.
- Eine an sich bekannte übliche Matratze
1 , bestehend aus einem Schaumstoffblock, ist mit einer Hülle aus einer nicht entflammbaren Glasfaser umwickelt. Die Außenhülle besteht aus einem schwer entflammbaren PVC-Material. Auf der Matratze ist ein Bezug2 angebracht. Klettbänder3 sind am Bezug2 vorgesehen, die durch an der Matratze1 angenähte Ösen4 geführt sind und nach dem Umschlagen mittels einer Klettverbindung den Bezug2 an der Matratze1 halten. - Erfindungsgemäß ist am Kopfteil und an den Seitenteilen jeweils eine Aluminiumschiene
5 ,6 angeordnet, welche in einem schlauchförmigen Bezug eingenäht ist. Die Aluminiumschiene wird mittels Schlaufen7 gehalten, welche unten an den Seiten der Matratze angenäht und um die Unterseite der Matratze auf die gegenüberliegende Seite geführt sind (vergleiche3 ,4 und6 ). Nur die am Kopfteil befindlichen Schlaufen7 sind nicht um die gesamte Unterseite der Matratze geführt (6 ). - Weiterhin ist die Aluminiumschiene an ihren Enden mit der Matratze befestigt, wobei der Bezug der Aluminiumschienen
5 ,6 an den Enden übersteht und diese Enden an den Ecken in die Matratze eingenäht sind. Dies ist anschaulich dargestellt in7 , die die Enden8 der Bezüge der Aluminiumschienen5 ,6 zeigt, wie sie in der Ecke9 mit der Matratze vernäht sind. -
8 zeigt schließlich die Anwendung der erfindungsgemäßen festen Unterlage für die Fixation. Hier ist eine Person10 mittels Gurten11 , die nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, an den Aluminiumschienen5 ,6 festgebunden. Die Gurte11 sind um die Aluminiumschiene5 bzw.6 herumgeführt. Daher ist auch die Möglichkeit wichtig, zwischen der Aluminiumschiene5 ,6 und der Seitenkante der Matratze durchgreifen zu können. - Weitere Einzelheiten der Erfindung gehen aus den nachfolgenden detaillierten Ausführungen hervor.
- In einem Test wurde eine Person mit einem Gewicht von 74 kg und einer Größe von 1,68 m auf der erfindungsgemäßen festen Unterlage fixiert. Der Person war es nicht möglich, in der komplett angelegten Fixierung mit der Matratze aufzustehen oder diese umzuschlagen. Jegliche Mobilität der Testperson mit der erfindungsgemäßen Fixationsmatratze war ausgeschlossen. Gegen die zweckbestimmte Anwendung der Kombination dieser Fixationsmatratze mit üblichen Fixationssystemen, nämlich entsprechenden Gurten, bestehen keine Bedenken, da die Möglichkeit einer Verletzung als nur sehr gering einzustufen ist.
- Weitere Vorteile:
- • Einfache Handhabung durch gut zugängliche, umlaufende Fixierstellen.
- • Im Krisenfall ist die Kombination aus Fixiergurten und Fixiermatratze sofort einsetzbar.
- • Geringer Stellbedarf durch Hochkantlagerung.
- • Robuste Verarbeitung durch mehrfache Vernähung mit Polyester-Garn.
- • Einfache Reinigung durch Sprüh- oder Wischdesinfektion.
- • Schwerentflammbarer Hüllenstoff und Schaumstoffkern.
- • Schwerentflammbarere TreviraCS-Bezug mit zehn Klettverschlüssen, zur Aufnahme von Feuchtigkeit.
- In Kombination mit Fixiergurten-Systemen kann ein Patient auf dieser Matratze sicher fixiert werden. Die umlaufende eingenähte Aluschiene (Vollmaterial 40 × 8 mm) ersetzt den üblich bekannten Gitterrahmen eines Bettes. Die Fixiergurte werden an dieser umlaufenden eingenähten Aluschiene befestigt. Die Aluschiene ist an den Seiten jeweils achtmal und am Kopfteil viermal nach unten abgefangen und durchgehend mit Polyester-Garn vernäht. In den zwei bis vier Ecken ist die Umrandung fest eingearbeitet. Auf Grund der vielen gut zugänglichen Fixierstellen an der umlaufenden Aluschiene kann das Fixiergurtsystem auf die passende Größe des Patienten entsprechend angeordnet werden. Am Fußteil ist eine Schlaufe zur Aufnahme eines Fixiergurtes vorhanden.
- Die Fixiermatratze besitzt einen schwerentflammbaren Schaumstoffkern. Zusätzlich ist der Schaumstoffkern mit einer Hülle aus nichtentflammbarer Glasfaser umwickelt. Die Außenhülle besteht aus einem schwer entflammbaren PVC-Material. Die Außenhülle ist mit Polyester-Garn mehrfach vernäht. Die Fixiermatratze hält auf Grund guter Verarbeitung und der Reißfestigkeit des Materials auch höheren Anforderungen stand.
- Die Fixiermatratze ist mit einem schwerentflammbaren TreviraCS-Bezug ausgestattet. Dieser Bezug wird mit zehn seitlich angeordneten Klettverschlüssen befestigt und kann so schnell gewechselt werden.
- Die Fixiermatratze ist ausschließlich für Bodennutzung geeignet.
- Die Anforderungen des Medizinproduktegesetzes (Produkt der Klasse 1) werden erfüllt.
- Technische Daten & Materialien
Risikoklasse lt. MPG: 1 Maße Liegefläche: L/B/H 2000 × 1000 × 360 mm Gewicht: 46 kg Patientengewicht: max. 150 kg Material Hülle: PVC, schwer entflammbar nach B1 Untermaterial Hülle: Glasfaser, nicht entflammbar nach A2 Material Kern: Schaumstoff, schwer entflammbar nach B1 Fixier-Rahmen: Alu-Vollmaterial 40 × 8 mm, doppelt eingenäht -
- 1
- Matratze
- 2
- Bezug
- 3
- Klettband
- 4
- Ösen
- 5
- Aluminiumschiene
- 6
- Aluminiumschiene
- 7
- Schlaufe
- 8
- Ende
- 9
- Ecke
- 10
- Person
Claims (7)
- Feste Unterlage zur Fixation fremd- und eigengefährdender Personen mittels geeigneter Gurte oder dergleichen an dieser Unterlage, dadurch gekennzeichnet, dass die feste Unterlage als eine Matratze (
1 ) ausgebildet ist und an den Schmalseiten stangenförmige Befestigungselemente (5 ;6 ) für Gurte oder dergleichen angebracht und nicht lösbar mit der Matratze verbunden sind. - Feste Unterlage nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch dass sich die stangenförmigen Befestigungselemente im Wesentlichen über die gesamte Länge der jeweiligen Schmalseite erstrecken.
- Feste Unterlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die stangenförmigen Befestigungselemente (
5 ;6 ) an ihren Enden (8 ) mit der Matratze (1 ) verbunden sind. - Feste Unterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die stangenförmigen Befestigungselemente in Schlaufen (
7 ) einliegen, die unlösbar mit der Matratze verbunden, insbesondere vernäht sind. - Feste Unterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die stangenförmigen Befestigungselemente an der kopfseitigen Schmalseite und an den seitlichen Schmalseiten der Matratze angebracht sind.
- Feste Unterlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die stangenförmigen Befestigungselemente als Metallstangen ausgebildet sind.
- Feste Unterlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallstangen von einem schlauchförmigen textilen oder folienartigen Material umhüllt sind und die Enden (
8 ) des Schlauches mit der Matratze verbunden, insbesondere an- oder eingenäht, sind.
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