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Die
Erfindung betrifft ein Befestigungsbauteil für wenigstens
zwei Luftdüsen, die benachbarten Streckwerken zum Verziehen
von Stapelfasernverbänden zuordenbar sind.
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Luftdüsen
werden im Bereich von Streckwerken zu unterschiedlichen Zwecken
eingesetzt. Es ist üblich einen teilweise oder fertig verstreckten
Stapelfaserverband, der in einem Streckwerk bestehend aus mehreren
hintereinander angeordneten Walzenpaaren erzeugt wird, durch eine
Luftdüse hindurchzuführen und dem Faserverband
dadurch beispielsweise eine Drehung zu erteilen.
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Aus
der
DE 10 2005
031 079 A1 ist eine Vorrichtung zur Herstellung einer Maschenware
bekannt, die eine Strickeinrichtung mit Stricknadeln und wenigstens
eine Strickstelle enthält. Die Vorrichtung enthält
außerdem wenigstens ein Streckwerk zum Verziehen eines
Stapelfaserverbandes, dem eine Luftdüse nachgeordnet ist.
Der fertig verstreckte Faserverband wird durch die Luftdüse
geführt und durch die Luftdüse mit einem Falschdrall
versehen, der dem Faserverband eine gewisse Festigkeit gibt, die den
Transport des Faserverbandes zur Strickstelle der Strickeinrichtung
ermöglicht. In der Strickeinrichtung wird der Faserverband
mit Stricknadeln direkt zu einer Maschenware verarbeitet.
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Aus
der
DE 10 2006
006 505 A1 ist eine Vorrichtung zum Kompaktieren eines
Stapelfaserverbandes bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird ein verstreckter
Faserverband dadurch kompaktiert, dass er durch eine Luftdüse
in ein temporäres Garn umgewandelt wird, dessen Drehungen
sich vor dem Einlauf in die Spinnvorrichtung wieder auflösen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Befestigung und Druckluftzuführung
für Luftdüsen zu vereinfachen, die im Bereich
von Streckwerken angeordnet sind.
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Die
Aufgabe wird dadurch gelöst, dass das Befestigungsbauteil
einen Grundkörper mit einem Hohlraum zur Druckluftführung
enthält.
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Durch
den Grundkörper mit einem Hohlraum zur Druckluftführung
werden in dem Befestigungsbauteil zwei Funktionen vereint. Die Luftdüse
wird durch das Befestigungsbauteil an ihrer Position gehalten und
gleichzeitig wird der Luftdüse durch den Hohlraum im Grundkörper
die benötigte Druckluft zugeführt. Auf einen separaten,
zur Luftdüse führenden Schlauch kann hierbei verzichtet
werden. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft, wenn mehrere
benachbarte Streckwerke, beispielsweise, sechs oder acht, nebeneinander
in einer Streckwerksgruppe angeordnet sind. Das Befestigungsbauteil
kann dann vorteilhaft lang gestreckt und rohrförmig gestaltet sein,
so dass es sich über sämtliche benachbarte Streckwerke
dieser Streckwerksgruppe erstreckt. Der Grundkörper ist
dabei bevorzugt als rohrförmiges Hohlprofil ausgestaltet
und kann aus einem gezogenen Profil, insbesondere aus einem Leichtmetall,
bestehen.
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Es
ist vorteilhaft, dass der Grundkörper einen einzige Anschluss
zur Druckluftzuführung aufweist. Die Druckluftführung
von dem Anschluss zu den einzelnen Luftdüsen geschieht
dann über den Hohlraum im Grundkörper. Das Befestigungsbauteil
ist dadurch sehr kompakt und kann eine im Wesentlichen glatte Oberfläche
aufweisen, an der sich kaum Staub und Faserflug festsetzen kann.
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Aufnahmen
für jeweils einen Luftdüseneinsatz. Eine Aufnahme
für einen Luftdüseneinsatz enthält bevorzugt
zwei konzentrisch in dem Grundkörper angeordnete Öffnungen,
in die ein Luftdüseneinsatz im Wesentlichen senkrecht zur
Längsachse des Hohlraums im Grundkörper einsetzbar
ist.
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Es
ist bekannt, dass die Stapelfaserverbände in den Streckwerken
oftmals quer zur Transportrichtung hin und her changiert werden.
Es ist vorteilhaft, die Luftdüsen synchron mit dem Stapelfaserverband
zu changieren. Es ist deshalb vorteilhaft, dass das Befestigungsbauteil
ein mit einer Changiereinrichtung für den Stapelfaserverband
koppelbares Element aufweist. Da sämtliche Stapelfaserverbände von
benachbarten Streckwerken einer Streckwerksgruppe üblicherweise
gemeinsam changiert werden, ist das mit der Changiereinrichtung
koppelbare Element bevorzugt am Grundkörper angeordnet.
Der Grundkörper wird dadurch hin und her bewegt, so dass
sich die in dem Grundkörper befindlichen Luftdüsen
immer in der richtigen Position zum Stapelfaserverband befinden.
Der rohrförmige Grundkörper enthält bevorzugt
Lagerflächen, an denen er derart von einer Lageraufnahme
gehalten werden kann, dass er entlang seiner Längsachse
verschiebbar bleibt.
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Der
Luftdüseneinsatz kann auch mehrteilig gestaltet sein. Außerdem
kann der Luftdüseneinsatz unmittelbar mit einem Spinnrohr
verbunden sein, durch das der Stapelfaserverband im Anschluss an die
Luftdüse hindurch geführt wird.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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Es
zeigen:
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1 eine
teilweise geschnittene Seitenansicht eines Streckwerks mit einer
nachgeordneten Luftdüse,
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2 eine
Draufsicht in Richtung des Pfeiles II der 1 auf benachbarte
Streckwerke, wobei die Oberwalzen der Streckwerke weggelassen sind,
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3 einen
Schnitt entlang der Schnittfläche III-III der 2 durch
ein Befestigungsbauteil mit einer Luftdüse in stark vergrößerter
Darstellung.
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Ein
in den 1 und 2 dargestelltes Streckwerk 1 besteht
aus mehreren hintereinander angeordneten Walzenpaaren, die aus angetriebenen Unterwalzen 2, 4, 6 und
daran angedrückten Oberwalzen 3, 5, 7 bestehen.
Dem Streckwerk 1 wird über einen Luntenführer 8 ein
Faserband oder Vorgarn 9 zugeführt und in Transportrichtung
A durch das Streckwerk 1 geführt und dabei in
an sich bekannter Weise zu einem Stapelfaserverband 10 der
gewünschten Feinheit verzogen.
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In 2 sind
sechs benachbarte Streckwerke 1 erkennbar, die eine Streckwerksgruppe 11 bilden.
Die Unterwalzen 2, 4, 6 sind als Unterzylinder ausgebildet,
die sich über alle Streckwerke 1 der Streckwerksgruppe 11 erstrecken.
Die Unterwalzen 2, 4, 6 sind mit nicht
näher dargestellten Wälzlagern in so genannten
Stanzen 12 gelagert, die in nicht näher dargestellter
Weise am Maschinengestell befestigt sind.
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Die
in 2 nicht dargestellten Oberwalzen 3, 5, 7 zweier
benachbarter Streckwerke 1 sind vorteilhaft als so genannte
Druckwalzenzwillinge gestaltet und an einem nicht dargestellten
Belastungsträger befestigt, der die Oberwalzen 3, 5, 7,
gegen die Unterwalzen 2, 4, 6 andrückt.
Die Unterwalzen 2, 4, 6 sind an einem
Ende mit einem oder mehreren nicht dargestellten Antrieben verbunden.
Die Oberwalzen 3, 5, 7 sind nicht angetrieben
und werden von den Unterwalzen 2, 4, 6 mitgenommen.
Die Luntenführer 8 sind mit einer Changiereinrichtung 13 gekoppelt. Die
Changiereinrichtung 13 enthält einen nicht näher dargestellten
Changierantrieb 14 und eine Luntenführerschiene 15,
die vom Changierantrieb in Richtung des Doppelpfeils B hin und her
bewegt wird. Über die an der Luntenführerschiene
befestigten Luntenführer 8 werden die Vorgarne 9 in
den Streckwerken 1 quer zur Transportrichtung A changiert,
so dass sich die Lebensdauer der elastischen Bezüge der
Oberwalzen 3, 5, 7 verlängert.
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Jedem
Streckwerk 1 ist eine Luftdüse 16 nachgeordnet,
die den fertig verstreckten Stapelfaserverband 10 aufnimmt
und über ein Spinnrohr 17 einer schematisch angedeuteten
Arbeitsstelle 18 zuführt. Die Arbeitsstelle 18 kann
beispielsweise eine Ringspindel einer Ringspinnmaschine sein, die
dem Stapelfaserverband eine Spinndrehung erteilt und das gebildete
Garn auf windet.
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Besonders
vorteilhaft kann die Erfindung in einer Vorrichtung zum Spinnstricken
eingesetzt werden, bei der die Arbeitsstelle 18 durch eine
Strickstelle einer Strickmaschine gebildet wird. In der Strickstelle
der Strickmaschine wird der Stapelfaserverband durch Stricknadeln
direkt zu einer Maschenwaren verarbeitet. Die konventionellen Zwischenschritte bei
der Garnherstellung können dadurch entfallen. Der Stapelfaserverband 10 kann
im Wesentlichen ohne Drehung in der Strickstelle verarbeitet werden, wodurch
die hergestellte Maschenware einen sehr weichen Griff erhält.
Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Luftdüse 16 dem
Stapelfaserverband 10 einen Falschdrall erteilt, der dem
Stapelfaserverband 10 eine für den Transport durch
das Spinnrohr 17 bis zur Strickstelle 18 ausreichende
Transportfestigkeit verleiht, die sich aber beim Verstricken an
den Stricknadeln wieder auflöst.
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Die
Luftdüsen 16 werden von einem langgestreckten
Befestigungsbauteil 19 in ihrer Position gehalten, das
sich über die benachbarten Streckwerke 1 einer
Streckwerksgruppe 11 erstreckt. Das Befestigungsbauteil 19 enthält
einen rohrförmigen Grundkörper 29, in
den die Luftdüsen 16 in Form von Luftdüseneinsätzen 21 eingesetzt
sind. Der Grundkörper 20 weist einen einzigen
Anschluss 22 zur Druckluftzuführung auf, von dem
die Luftdüsen 16 dieser Streckwerksgruppe 11 versorgt
werden.
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Mit
Hilfe von 3 wird im Folgenden die Gestaltung
des Grundkörpers 20 des Befestigungsbauteils 19 und
eines Luftdüseneinsatzes 21 näher erläutert.
Der Grundkörper 20 weist einen Hohlraum 23 auf,
der sich in Längsrichtung des Grundkörpers 20 erstreckt.
Der Grundkörper 20 ist dadurch als rohrförmiges
Hohlprofil ausgestaltet, das bevorzugt aus einem gezogenen Profil,
insbesondere aus einem Leichtmetall hergestellt ist. Der Hohlraum 23 dient zur
Druckluftführung vom Anschluss 22 zur den einzelnen
Luftdüseneinsätzen 21. Der Hohlraum 23 dient
zur Druckluftversorgung der Luftdüsen 16, so dass
keine zusätzlichen Versorgungsschläuche erforderlich
sind. Wie in 2 angedeutet, kann der Grundkörper 20 an
seinen Enden durch Stopfen 24 verschlossen sein, dass dort
keine Druckluft entweicht.
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Der
Grundkörper 20 enthält für jeden
Luftdüseneinsatz 21 eine Aufnahme 25,
in die der Luftdüseneinsatz 21 senkrecht zur Längsachse
des Hohlraums 23 eingesetzt wird. Die Aufnahme 25 besteht aus
zwei konzentrisch in dem Hohlprofil angeordneten Öffnungen 26 und 27.
Die Öffnungen 26, 27 können
zylindrisch sein, so dass der Luftdüseneinsatz 21 beispielsweise
eingepresst werden kann. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass
eine oder beide Öffnungen 26, 27 ein
Gewinde aufweisen, so dass der Luftdüseneinsatz 21 in
den Grundkörper 20 eingeschraubt werden kann.
Zur Abdichtung des Hohlraums 23 kann vorgesehen sein, dass
zwischen Luftdüseneinsatz 21 und Grundkörper 20 Dichtungen 28 vorgesehen
werden.
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Der
Luftdüseneinsatz 21 enthält in seinem Inneren
einen Führungskanal 29 für den Stapelfaserverband 10.
In den Führungskanal 29 münden ein oder
mehrere Injektionskanäle 30, die mit dem Hohlraum 23 in
Verbindung stehen. Je nach Gestaltung der Injektionskanäle 30 kann das
Verhalten der Luftdüse 16 verändert werden.
Je nach Lage der Injektionskanäle 30 kann die
Luftdüse 16 den Stapelfaserverband 10 lediglich
sammeln oder ihm einen Drall erteilen. Die durch die Injektionskanäle 30 in
den Führungskanal 29 eintretende Druckluft erzeugt
in dem Führungskanal 29 eine Luftströmung,
die den Stapelfaserverband 10 durch den Luftdüseneinsatz 21 und
das nachgeordnete Spinnrohr 17 hindurch transportiert.
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Je
nach Ausgestaltung kann es vorteilhaft sein, den Luftdüseneinsatz 21 mehrteilig
zu gestalten. Es kann vorteilhaft sein, den Luftdüseneinsatz 21 im
Bereich der Injektionskanäle 30 zu trennen, beispielsweise
entlang einer mit dem Bezugszeichen 31 bezeichneten Trennfläche,
so dass die Herstellung der einen sehr kleinen Innendurchmesser
aufweisenden Injektionskanäle 30 vereinfacht wird.
Bei einem zweiteiligen Luftdüseneinsatz 20, der
an der Trennfläche 31 geteilt ist, können
die Injektionskanäle 30 durch Nuten in einer Kegelfläche
des ersten Teiles hergestellt werden, die erst durch die Kegelfläche des
zweiten Teiles zu vollständigen Injektionskanälen vervollständigt
werden.
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Damit
die Führungskanäle 29 der Luftdüseneinsätze 21 auch
bei einer Changierung der Stapelfaserverbände 10 stets
so positioniert sind, dass die aus den Streckwerken 1 austretenden
Stapelfaserverbände 10 zuverlässig in
die Luftdüsen 16 eintreten können, weist
das Befestigungsbauteil 19 ein mit der Changiereinrichtung 13 koppelbares
Element 32 auf. Das mit der Changiereinrichtung 13 koppelbare
Element 32 wird durch eine Nut 33 im Grundkörper 20 gebildet.
In die Nut 33 greift ein mit der Luntenführerschiene 15 verbundenes
Bauteil 34 ein, so dass sich das Befestigungsbauteil 19 mit
den Luftdüsen 16 synchron zu der Luntenführerschiene 15 mit
den Luntenführern 8 in Richtung des Doppelpfeiles
B bewegt.
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Das
Befestigungsbauteil 19 ist über am Grundkörper 20 angebrachte
Lagerflächen 35 in Lageraufnahmen 36 der
Stanze 12 gelagert. Die Lagerfläche 35 und
die Lageraufnahme 36 sind so gestaltet, dass sich das Befestigungsbauteil 19 in
der Lagerung entlang seiner Längsachse verschieben lässt. Die
Lageraufnahmen 36 können unmittelbar an der Stanze 12 oder
auch – wie in 1 angedeutet – über
eine Schwenkachse 37 mit der Stanze 12 verbunden
sein. Durch die abschwenkbaren Lageraufnahmen 36 können
die Luftdüsen 16 zu Wartungs- oder Reinigungszwecken
von dem Ausgangswalzenpaar 6, 7 des Streckwerks 1 in
Pfeilrichtung C weggeschwenkt werden, so dass der Eintrittsbereich
des Führungskanals 29 einfach zugänglich
wird und sich reinigen lässt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102005031079
A1 [0003]
- - DE 102006006505 A1 [0004]