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Die
Erfindung betrifft einen Wippkran mit einen Turm und einem an dessen
oberen Ende daran gelagerten Ausleger, wobei der Ausleger mittels
eines Einziehwerkes in seiner Neigung gegenüber dem Turm verstellbar ist
und das Einziehwerk ein Einziehseil aufweist, welches auf eine Einziehseilwinde
gelegt und in einen Rollenblocksatz eingeschert ist, wobei der Rollenblocksatz
in betriebsbereiter Position einen ersten an dem Ausleger und einen zweiten
an einer Turmspitze angeordneten Rollenblock umfasst.
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Bei
einem Wippkran wird die laterale Positionsänderung des Lastaufnahmemittels
durch eine Winkelverstellung des Auslegers, also ein Aufstellen oder
Absenken des Auslegers gegenüber
dem Turm, herbeigeführt.
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Ein
derartiger Wippkran ist beispielsweise in der
DE 87 09 267 U1 beschrieben.
Der bekannte Wippkran weist einen Gegenausleger auf, auf dem sowohl
die Gegengewichte als auch das Hubwerk mit einer Hubseilwinde angeordnet
sind. Das Einziehwerk des Auslegers befindet sich an der Turmspitze. Von
dem Einziehwerk ist das Hubseil über
den zweiten, endseitig an der so genannten Turmspitze ortsfest angebrachten
zweiten Rollenblock geführt
und von dort mehrfach in einen ersten Rollenblock eingeschert. Der
erste Rollenblock ist mittels einer Bolzenverbindung lösbar mit
der Turmspitze verbunden und wird während der Montage des Krans
von der Turmspitze gelöst
und anstelle dessen an dem Ausleger angeschlagen. Dieses hat den Vorteil,
dass das Einziehseil nicht auf der Baustelle neu eingeschert zu werden
braucht, da die Seilführung
durch den Rollenblocksatz unverändert
bleibt. Der wesentliche Nachteil des bekannten Wippkrans liegt in
der großen Masse
der Turmspitze, die aufgrund des daran befestigten Einziehwerks
für Transportzwecke
weiter zerlegt werden muss.
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Aus
diesem Grund lag der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Wippkran
zu entwickeln, mit dem ein möglichst
einfacher Auf-/Abbau und Transport des Krans möglich ist.
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Die
Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Wippkran dadurch gelöst, dass
beide Rollenblöcke
lösbar
befestigt und in einer Transportposition mit eingeschertem Einziehseil
auf einer an einem Gegenausleger angeordneten Transporthalterung
ablegbar sind. Für
eine Demontage wird demzufolge der aus beiden Rollenblöcken gebildete
Flaschenzug des Einziehseils aus seiner ursprünglichen Position gelöst und auf
dem Gegenausleger gelagert. Zur erneuten Montage wird mit einem
Autokran der Rollenblocksatz auf seine vorgesehene Betriebsposition gehoben
und dort befestigt. Das Einscheren des Einziehseils in die beiden
Rollenblöcke
entfällt
vollständig.
Darüber
hinaus befindet sich der Rollenblocksatz auf dem Gegenausleger in
einem für
den Transport geschützten
Bereich. Der Ausleger und die Turmspitze sind dadurch nicht mit
zusätzlichen
Aggregaten belastet und lassen sich besonders einfach auf- beziehungsweise
abbauen und transportieren.
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Ein
weiterer wesentlicher Vorteil resultiert aus dem Aufrechterhalten
der Vorspannung des Einziehseils auf der vom Werk ausgelieferten
Einziehseilwinde, da das Einziehseil nicht für das Einscheren in den Rollenblöcken abgespult
werden muss, wodurch das Einziehseil entspannt wird. Im betrieblichen
Einsatz erfolgt das Aufspulen des Einziehseils in der Regel unter
Last, so dass erneut eine Vorspannung in das Einziehseil eingebracht
wird. In der Transporthalterung ist demzufolge das Einziehseil stets
mit einer Vorspannung abgelegt, woraus eine erhebliche Erhöhung der
Lebenszeit resultiert.
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Vorzugsweise
ist auch die Einziehseilwinde auf dem Gegenausleger angeordnet,
so dass sich ein kompakter, modularer Aufbau ergibt. Zusätzlich sollten
alle Antriebe des Krans, das Schaltwerk und die Elektrik auf dem
Gegenausleger untergebracht sein.
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In
einer besonders günstigen
Ausführungsform
weist der Gegenausleger einen kastenförmigen Tragrahmen auf. Der
Tragrahmen weist dabei keine nach außen überstehenden Bauteile auf.
Als Material für
den Tragrahmen eignen sich insbesondere Winkelprofile aus Stahl.
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Auch
hat es sich als günstig
herausgestellt, wenn der kastenförmige
Tragrahmen äußere Abmessungen
eines Standard-Containers aufweist. Diese Ausführungsform unterstützt den
modularen Aufbau des Gegenauslegers besonders und gewährleistet einen
einfachen und flexiblen Transport, unabhängig von dem zur Verfügung stehenden
Verkehrsmittel. Durch die genormten Abmessungen lassen sich die Tragrahmen
zum Einlagern auf geringem Raum stapeln.
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Zweckmäßigerweise
ist innerhalb des Tragrahmens eine Hubseilwinde angeordnet. Somit
ist ein weiteres Aggregat in den Tragrahmen integriert und der modulartige
Aufbau konsequent umgesetzt. Des Weiteren wird die Masse der Hubseilwinde
in vorteilhafterweise in einen Bereich verlagert, der ohnehin mit
Gegengewichten belastet wird. Demzufolge erfolgt durch die günstige Positionierung
der Hubseilwinde im Bereich des Tragrahmens eine Reduzierung der
Gegengewichte.
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Der
Tragrahmen kann darüber
hinaus einen freien Bauraum zur Aufnahme von Gegengewichten aufweisen,
wobei der freie Bauraum hinsichtlich seiner Abmessungen zur Aufnahme
einer Fahrerkanzel geeignet sein sollte. Im zerlegten Zustand des
Wippkrans werden die Gegengewichte entnommen und gesondert transportiert.
Der ursprünglich
mit den Gegengewichten ausgefüllte
Bauraum ist dann leer und dient der besonders geschützten Unterbringung
der Fahrerkanzel innerhalb des Transportrahmens.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausgestaltung sind auf der Oberseite des Tragrahmens
als Transporthalterung zwei parallel zueinander beabstandete Traversen
mit jeweils einem Befestigungsmittel für einen der Rollenblöcke angeordnet.
In die Befestigungsmittel werden während des Transportes die Rollenblöcke eingesetzt
und zum Beispiel mittels eines Befestigungsbolzens gesichert. Um
Verdrehungen des Einziehseils zu verhindern, sollten die beiden
Rollenblöcke
achsparallel zueinander abgelegt werden. Die Traversen können dann
ebenfalls achsparallel zu den Drehachsen der Rollenblöcke ausgerichtet
sein.
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Für eine einfache
Montage beziehungsweise Demontage sollte der Tragrahmen lösbar an
dem Turm befestigt sein. Hierzu können an einer Vor-Kopf-Seite
des Tragrahmens entsprechende Anschlagpunkte ausgebildet sein, die
formschlüssig Bauteile
des Turms, insbesondere eines Gitterrahmens, umgreifen und dadurch
den Tragrahmen in der vorgesehenen Position halten.
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Günstigerweise
ist der erste Rollenblock in betriebsbereiter Position an einer
Hauptabspannung des Auslegers angeschlagen. Die Hauptabspannung setzt
sich aus Stabelementen zusammen und verläuft von dem ersten Rollenblock
zur Endseite des Auslegers.
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Vorzugsweise
ist der zweite Rollenblock in betriebsbereiter Position endseitig
an der Turmspitze angeordnet.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
umfasst der zweite Rollenbock mehrere Seilrollen, die auf einer
gemeinsamen Achse gelagert und in axialer Richtung ortsfest befestigt
sind. Der Rollenblock ist somit als einstückiges Bauteil ausgebildet
und kann als ganzes von der Turmspitze entfernt und dort wieder
angebracht werden.
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Zum
besseren Verständnis
wird die Erfindung nachfolgend anhand von insgesamt sechs Figuren
näher erläutert. Es
zeigen die
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1:
eine Seitenansicht auf einen Wippkran in betriebsbereitem Zustand;
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2:
eine Draufsicht auf einen Gegenausleger mit einem Tragrahmen;
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3:
eine vergrößerte Draufsicht
auf den Tragrahmen mit daran befindlicher Transporthalterung;
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4:
einen Querschnitt längs
der Schnittebene A-A in 3;
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5:
einen Querschnitt durch einen ersten Rollenblock und
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6:
einen Querschnitt durch einen zweiten Rollenblock.
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Die 1 zeigt
eine Seitenansicht auf einen Wippkran mit einem Turm 1,
an dessen oberen Ende ein Ausleger 2 angebracht ist. Die
Spitze des Auslegers 2 lässt sich durch ein Einziehen
oder Ablassen des Einziehseils 4 entweder in Schwenkrichtung
A anheben oder absenken.
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Der
Turm 1 ist in betriebsbereiter Position üblicherweise
ortsfest aufgestellt. Ein seitliches Schwenken des Auslegers 2 wird über einen
im oberen Abschnitt des Turms 1 angeordneten Drehkranz 24 realisiert.
Unmittelbar oberhalb des Drehkranzes 24 ist die Fahrerkanzel 16 zu
erkennen. Diese befindet sich unterhalb des Auslegers 2 und
schwenkt seitlich mit diesem.
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Auf
der Fahrerkanzel 16 gegenüber liegenden Seite greift
an dem Turm 1 ein Gegenausleger 10 an, der im
Wesentlichen aus einem kastenartigen Tragrahmen 12 gebildet
ist. Innerhalb des Tragrahmens 12 befinden sich mehrere übereinander
gestapelte Gegengewichte 15 und ein Einziehwerk 3.
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Das
Einziehwerk 3 umfasst die Einziehseilwinde 5,
auf welche das Einziehseil 4 aufgespult ist. Darüber hinaus
ist innerhalb des Tragrahmens 12 eine Hubseilwinde 13 untergebracht,
welche dem Einziehen oder Ablassen eines nicht gezeigten Hubseils
dient. Am Ende des Hubseils befindet sich ein Lastaufnahmemittel
beispielsweise in Form eines Kranhakens.
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Für einen
günstigen
Kraftansatzpunkt ist das Einziehseil 4 von dem Gegenausleger 10 über eine am
oberen Ende des Turms 1 angreifende und sich nach oben
erstreckende Turmspitze 9 geführt und greift dort an einer
Hauptabspannung 20 des Auslegers 2 an. Zur Verringerung
des Zugkraftbedarfs ist das Einziehseil 4 in einen Flaschenzug eingeschert, der
aus einem Rollenblocksatz 6 mit einem ersten Rollenblock 7 und
einem zweiten Rollenblock 8 gebildet ist. Beide Rollenblöcke 7, 8 lassen
sich von ihrer gezeigten Montageposition auf einfache Weise lösen und
unter Beibehaltung der Seilführung
auf dem Gegenausleger 10 unterbringen.
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Die 2 stellt
eine Draufsicht auf den Gegenausleger 10 umfassend den
mit einer rechtwinkligen Grundfläche
ausgeformten Tragrahmen 12 dar. In den Ecken des Tragrahmens 12 sind
sowohl auf der in der Draufsicht erkennbaren Oberseite 17 als auch
auf der Unterseite Eckbeschläge 22 ausgebildet,
in welche während
des Transportes des Tragrahmens 12 nicht gezeigte Twistlocks
einer Containerverriegelung eingreifen und dadurch den Tragrahmen 12 an
einem Fahrzeug fixieren. Der Tragrahmen 12 sollte die äußeren genormten
Maße eines
20, 30 oder 40 Fuß Containers
aufweisen.
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An
einer der beiden Vor-Kopf-Seiten befinden sich zwei Anschlagpunkte 23,
mit denen der Tragrahmen 12 in montierter Position an dem
Turm 1 befestigt ist. Auf der gegenüberliegenden Seite der Anschlagpunkte 23 ist
ein freier Bauraum 14 zu erkennen, welcher im betriebsbereiten
Zustand des Wippkrans der Aufnahme von Gegengewichten 15 dient. Während des
Transportes werden üblicherweise
die segmentartig eingelegten Gegengewichte 15 herausgenommen.
Innerhalb des freien Bauraums 14 kann dann die Fahrerkanzel 16 eingesetzt
werden, so dass diese vor Beschädigungen
geschützt
ist.
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In
einem mittleren Bereich verlaufen zwischen zwei parallelen Längsträgern des
Tragrahmens 12 zwei Traversen 18a, 18b und
bilden zusammen mit den daran angeformten Befestigungsmitteln 19 eine
Transporthalterung 11 für
die Rollenblöcke 7, 8.
Aus Gründen
der Übersichtlichkeit
wurde auf die Darstellung des Seilverlaufes verzichtet.
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Das
Einziehseil 4 verläuft
jedoch zwischen den Rollenblöcken 7, 8,
wobei die Einlauf- und Ablaufseite zueinander gewandt ist.
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Die 3 zeigt
den in der 2 gekennzeichneten Ausschnitt
x als vergrößerte Detailansicht.
An der Traverse 18a ist ein Befestigungsmittel 19 zu
erkennen, in welchem der erste Rollenblock 7 gehalten ist.
Hierfür
kann der Befestigungsbolzen verwendet werden, der im betriebsbereiten
Zustand zur Verbindung des ersten Rollenblocks 7 mit der Hauptabspannung 20 benutzt
wird.
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Der
zweite Rollenblock 8 umfasst im Wesentlichen eine Achse 21b und
darauf aufgebrachte, in axialer Richtung ortsfest gehaltene Seilrollen
S1, S2, S3, S4 (siehe 6). Die Achse 21b ist
von oben in zwei Befestigungsmittel 19 der Traverse 18b eingelegt.
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Beide
Rollenböcke 7, 8 sind
mit Hilfe von zwei außen
angebrachten Verbindungsmitteln 28 in Form von Ketten miteinander
verbunden, so dass der Rollenblocksatz 6 als Baugruppe
angehoben und montiert werden kann.
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Die 4 zeigt
die Traversen 18a, 18b mit ihren Befestigungsmitteln 19 in
einem Querschnitt. Das Befestigungsmittel 19 an der Traverse 18b ist aus
zwei vorstehenden Bügeln
gebildet, die jeweils endseitig eine nach oben offene Ausnehmung
zur Aufnahme der Achse 21b (siehe 6) aufweisen.
In der Darstellung der 4 ist das hintere Befestigungsmittel 19 verdeckt.
Ebenfalls in der 4 ist der dem zweiten Rollenblock 8 zugeordnete
Anschlagpunkt 25 des Einziehseils 4 zu erkennen.
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In
der 5 ist der erste Rollenbock 7 in einer
geschnittenen Darstellung zu sehen. Die Seilrollen S1, S2, S3, S4
sind auf eine Achse 21a aufgebracht, welche wiederum in
zwei zueinander beabstandeten Wänden
einer Kulisse 26 gelagert ist.
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Der
in 6 gezeigte zweite Rollenblock 8 dagegen
weist eine offene Bauweise auf und umfasst lediglich die Achse 21b mit
den darauf aufgebrachten Seilrollen S1, S2, S3, S4. Jede Seilrolle
S1, S2, S3, S4 ist beidseitig mit einer Distanzbuchse 27 auf
der Achse 21b fixiert. Dieses ist notwendig, da sich andernfalls
die Seilrollen S1, S2, S3, S4 bei der Montage des Rollenblocksatzes 6 lösen und
von der Achse 21b abgleiten könnten. An der Turmspitze 9 ist
eine zur Aufnahme des zweiten Rollenblocks 8 komplementär ausgeformte
Lagerstelle ausgebildet.
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- 1
- Turm
- 2
- Ausleger
- 3
- Einziehwerk
- 4
- Einziehseil
- 5
- Einziehseilwinde
- 6
- Rollenblocksatz
- 7
- erster
Rollenblock
- 8
- zweiter
Rollenblock
- 9
- Turmspitze
- 10
- Gegenausleger
- 11
- Transporthalterung
- 12
- Tragrahmen
- 13
- Hubseilwinde
- 14
- freier
Bauraum
- 15
- Gegengewichte
- 16
- Fahrerkanzel
- 17
- Oberseite
Tragrahmen
- 18a,
b
- Traverse
- 19
- Befestigungsmittel
Rollenblöcke
- 20
- Hauptabspannung
- 21a
- Achse
erster Rollenblock
- 21b
- Achse
zweiter Rollenblock
- 22
- Eckbeschlag
Containerverriegelung
- 23
- Anschlagpunkt
Turm
- 24
- Drehkranz
- 25
- Anschlagpunkt
Einziehseil
- 26
- Kulisse
Rollenblock
- 27
- Distanzbuchse
- 28
- Verbindungsmittel
- A
- Schwenkrichtung
- S1–S4
- Seilrolle