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Die
Erfindung betrifft ein Mastsystem, das zum Heben oder Bewegen von
Lasten oder anderen Betriebsmittel eingesetzt werden kann und beispielsweise
mit einem teleskopierbaren oder nicht teleskopierbaren Hauptmast,
an derem freien Ende ein verschwenkbarer Wippausleger angebracht
ist, über dessen
Laufrolle ein Tragseil zur Lastenbewegung durch eine Lastwinde geführt wird.
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Die
DE 1 531 149 A beschreibt
eine Auslegerabspannanordnung, bei der keine unterschiedlichen Seillängen in
Form von Seilen vorgehalten werden müssen, sondern durch das Versetzen
des Angriffspunktes der Abspannseile wird eine unterschiedliche
Position des Wippauslegers erreicht.
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Die
US 3,732,988 A offenbart
einen teleskopierbaren verfahrbaren Kran, der einen Wippausleger
ausweist. Dieser Wippausleger ist in der Parkstellung an dem Teleskoparm
befestigt und wird durch Lösen
einer Verbindung aus dieser Stellung herausgebracht. Durch das Aufsetzen
des mit Rädern
versehenen freien Endes des Wippauslegers auf den Boden wird durch
Betätigung
des Teleskoparmes ein Verschieben des Wippauslegers erreicht.
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Derartige
Mastsysteme oder auch Kraneinrichtungen sind insbesondere als verfahrbare
Einrichtungen bekannt, die zur Ausführung von Arbeiten in größeren Höhen als
aber auch zum Bewegen von Lasten geeignet sind. Je nach Einsatzort
kann über einen
teleskopierbaren Hauptmast eine unterschiedliche Arbeitshöhe erreicht
werden.
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An
den Hauptmast befindet sich ein Wippausleger, der in einem bestimmten
Winkel zu dem teleskopierbaren Hauptmast in der Arbeitstellung ausgerichtet
ist. In einer Transportstellung ist es notwendig, den Wippausleger
so transportfähig
einzuklappen, dass auf dem Fahrzeug auf möglichst kleinsten Bauraum eine
Unterbringung möglich
ist. Hierzu wird der Wippausleger in eine quasi parallele Position
zu dem Hauptmast manuell verschwenkt. Für dieses Verschwenken wird
einerseits ein großer Zeitaufwand
notwendig sein und darüber
hinaus ist auch der Verschwenkvorgang mit Kraftaufwendungen nur
zu realisieren.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, dass Verschwenken eines Wippauslegers
an einem Mastsystem mit einem Hauptmast so zu realisieren, dass
dieses von einer Person ohne Kraftanstrengungen sicher realisiert
werden kann.
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Die
Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und
2 gelöst.
Die Unteransprüche
geben dabei eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens
wieder.
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Im
der nachfolgenden Beschreibung wird der Einfachheit halber nur noch
von einem Kran die Rede sein, obwohl hierunter alle Mastsysteme
zum Heben oder Bewegen von Lasten oder anderer Betriebsmittel zu
verstehen sind.
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Zur
sicheren Ausfahrung des Wippauslegers an einem Kran mit einem teleskopierbaren
Hauptmast oder auch nicht teleskopierbaren Hauptmast wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
eine Verriegelung mit einer Arretierung, die sich auf dem Arm des Wippauslegers
befindet, zusammenwirken zu lassen. Die Verriegelung wird dabei
einerseits durch ein Zugseil, das über Rollen geführt wird
mit dem Hauptmast verbunden. Vorzugsweise werden statt einem Seil
zwei Zugseile verwendet, damit ein gleichmäßiger Zug auf der Verriegelungsvorrichtung
liegt. Diese Verbindung des oder der Zugseile ist nicht lösbar, so dass
diese Verbindung sowohl im ausgeschwenkten Zustand als auch in der
Transportstellung des Wippauslegers stets erhalten bleibt wobei
jedoch je nach Stellung der Verriegelung eine unterschiedliche Zugbelastung
vorliegt.
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Die
Verriegelung ist darüber
hinaus für
das Ausfahren und auch wieder Einfahren des Wippauslegers für diese
Bewegungsabläufe
mit dem Tragseil des Kranes verbunden. Zur Verbindung wird das Tragseil über seinen
Lasthaken beispielsweise an der Verriegelung eingehängt.
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Die
Verriegelung besteht im Wesentlichen aus zwei durch die geometrischen
Abmaße
des Wippauslegers beabstandete Schwingarme. Zwischen den Schwingarmen
ist ein Verriegelungsschlitten angeordnet, der gegenüber den
Schwingarmen durch seitliche Federelemente so belastet ist, dass
er stets gegen den Wippausleger gedrückt wird. Die Schwingarme sind
einseitig an dem Wippausleger drehbar gelagert, so dass diese eine
Schwenkbewegung um einen Drehpunkt ausführen können. Die Schwenkbewegung dient
dazu, um zum Einen die Verriegelung aus der Verriegelungsstellung
herauszubringen bzw. beim Ausfahren des Wippauslegers in die Verriegelungsstellung
hineinzubringen. Dieses Herausbringen und Hineinbringen in die Verriegelungsstellung
wird allein durch Verschwenken der Schwingarme realisiert.
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Um
eine ordnungsgemäße dauerhafte
Verriegelung zu garantieren, befindet sich auf dem Wippausleger
eine Arretierung, die aus zwei voneinander beabstandete Verriegelungsstück besteht.
Zwischen den Verriegelungsstücken
besteht ein Haltebereich, in dem ein Verriegelungsblock des Verriegelungsschlittens
einrastet. Um ein einfaches Einrasten zu gewährleisten, sind an den Verriegelungsstücken Einlaufschrägen vorhanden.
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Der
Verriegelungsschlitten besteht im Wesentlichen aus einem Boden und
davon abgewinkelten Wangen, wobei an einem Ende des Schlittens zwischen
den Wangen und auch über
die Wangen hinaus eine Befestigung vorhanden ist, die gleichzeitig als
Verriegelungsblock ausgebildet sein kann.
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Um
den Wippausleger aus seiner Transport Stellung herauszubringen,
wird zunächst über die Lastwinde
des Kranes das Tragseil abgelassen. Dadurch, dass der Lasthaken
an der Verriegelung sich befindet und die Verriegelung gleichzeitig über das Zugseil
mit dem Hauptmast verbunden ist, ist praktisch in Fortführung des
Tragseiles eine Verbindung zum Hauptmast hergestellt. Der Wippausleger
wird deshalb bei dem Ablassen des Tragseiles aus der Transportstellung
nicht herausfallen, weil dieser über das
Zugseil am Hauptmast befestigt ist.
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Ab
der Stellung, wo der Wippausleger quasi senkrecht zum Boden ausgerichtet
ist, was gleichzeitig den Todpunkt der Drehbewegung des Wippauslegers
bedeutet, wird eine weitere Ablassung des Tragseiles durchgeführt. Das
weitere Ablassen des Tragseiles führt jedoch nicht in dieser
Stellung zu einer weiteren Verschwenkung des Wippauslegers. Vielmehr
ist das Ablassen des Tragseiles notwendig, um entsprechende „Luft” zu haben,
damit die Verrieglung aus der nicht verriegelten Stellung in die
Verriegelungsstellung zwischen den Verriegelungsstücken gebracht
werden kann. Durch das Verbringen der Schwingarme mit dem Verriegelungsschlitten
in die Verriegelungsstellung zwischen den Verriegelungsstücken wird
das Zugseil entlastet.
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Sobald
die Verriegelung zwischen den Verriegelungsstücken über den Verriegelungsschlitten eingerastet
ist, kann das Tragseil wieder angezogen werden, so dass aufgrund
der nun auftretenden Kräfte über das
Tragseil der Wippausleger aus der senkrechten, hängenden Stellung heraus in
seine Arbeitsstellung behoben wird. Die Arbeitsstellung ist dann erreicht,
wenn über
eine automatische Verriegelung der Wippausleger kraft- und formschlüssig mit
dem Hauptmast oder einem Teil des Hauptmastes verbunden wird.
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Es
zeigt sich, dass durch die Verwendung einer ein- und ausrastbaren
Verriegelung eine sichere Ausrichtung eines Wippauslegers an einem
Kran der vorgenannten Art durch eine Person möglich ist. Durch diese Verriegelungsart
ist zum Einen ein höheres
Sicherheitspotential für
das Bedienpersonal gegeben und darüber hinaus ist auch noch der
gesamte Vorgang des Ausbringens in die Arbeitsstellung und natürlich auch
des Einbringens des Wippauslegers in die Tranzportstellung materialschonend
und in einer sehr kurzen Zeit möglich.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen in den Zeichnungen
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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Es
zeigt:
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1:
Eine Transportstellung eines Wippauslegers mit einem Hauptmast;
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2:
einen Wippausleger in einer ausgeklappten Position (Arbeitsstellung);
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3:
eine Detailansicht einer Verriegelungsvorrichtung in einer nicht
verriegelten Position;
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4:
eine Detailzeichnung eines Verriegelungsschlittens;
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5:
eine Draufsicht auf die Verriegelungsvorrichtung mit entsprechenden
Verriegelungsstücken.
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In
der 1 wird ein Hauptmast 1 eines nicht dargestellten
Kranes wiedergegeben, wobei der Hauptmast 1 in dieser Ausführung teleskopierbar
ist. Am Ende des Hauptmastes 1, auf der rechten Seite der
Darstellung der 1, ist über einen Drehpunkt 8 ein
Wippausleger 2 verschwenkbar angeschlossen, der in seiner
Transportstellung dargestellt ist. Am freien Ende des Wippauslegers 2 ist
eine Laufrolle 5 vorhanden, über die ein Tragseil 7 von
dem Hauptmast 1 ausgehend geführt wird. Das Tragseil 7 umschlingt
teilweise die Laufrolle 5 und wird mit seinem Ende an einer
Verriegelung 29 festgelegt. Auf der gegenüberliegenden
Seite der Verriegelung 29 ist ein Zugseil 3 dargestellt,
das über
mindestens eine Rolle 6 geführt wird und an dem Hauptmast 1 kraftschlüssig verbunden
ist. Die Führung
des Zugseiles 3 über
die Rolle 6 wird mittels einer Rollenführung 4, die auf den
Wippausleger 2 befestigt ist, durchgeführt.
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Die 2 zeigt
gegenüber
der 1 den Wippausleger 2 in seiner ausgeklappten
Position, so dass dieser in Verbindung mit dem Kran und einer nicht
dargestellten Lastwinde entsprechende Lasten bewegen kann.
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Gegenüber der 1 ist
in der 2 in dieser Stellung der Wippausleger 2 durch
entsprechende Verrastungen mit dem Hauptarm 1 verbunden. Gleichzeitig
wird auch dieser Darstellung zu entnehmen sein, dass die Verriegelungsvorrichtung 29 in
ihrer Verriegelungsstellung zwischen Verriegelungsstücken 12 eingerastet
ist.
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Die
Verriegelung 29 ist in einer Ausschnittdarstellung der 3 noch
einmal separat dargestellt worden. Dabei besteht die Verriegelung 29 im Wesentlichen
aus zwei seitlich an dem Wippausleger 2 über einen
Drehpunkt 13 gehaltene Schwingarme 16. Die Befestigung
an dem Wippausleger 2 wird über Befestigungen 14 realisiert.
An dem anderen freien Ende der Schwingarme 16 ist über eine
Achse 28 zum Einen das Tragseil 7 als auch eine
Zugseilbefestigung 11 angelenkt. Die Zugseilbefestigung 11 wirkt
damit mit einem Spannschloss 10 des Zugseiles 3 zusammen.
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Zwischen
den Schwingarmen 16 ist in einem Abstand von der Achse 28 Drehpunktes 28 zu
einer Achse 27 ein Verriegelungsschlitten 18 dargestellt. Der
Verriegelungsschlitten 18 ist durch ein Federelement 19 so
belastet, dass er gegen die Oberseite des Wippauslegers 2 mit
einem Verriegelungsblock 21 gedrückt wird.
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Damit
das Zugseil 3 stets unter einer gewissen Spannung steht,
kann dieses ebenfalls mit einem Federelement 30 ausgerüstet werden
wobei das Federelement 30 an dem Verriegelungsschlitten 18 andererseits
befestigt ist.
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Auf
der Oberseite des Wippauslegers 2 befinden sich zwei gegeneinander
gestellte Verriegelungstücke 12,
die durch einen Haltebereich 24 unterbrochen sind. Es versteht
sich, dass die Verriegelungsstücke 12 auch
einstückig
ausgeführt
werden können.
In dem Bereich, in dem der Verriegelungsschlitten 18 sich
befindet, ist an dem Verriegelungsstück 12 eine Einlaufschräge 17 vorhanden.
Die Einlaufschräge 17 erleichtert
das Einschwenken, des Verriegelungsblockes 21 in den Haltebereich 24.
Damit der Verriegelungsblock 21 auch sicher innerhalb des
Haltebereiches 24 einrastet, sind in diesem Bereich an
den Verriegelungsstücken 12 Hinterschneidungen 15 vorhanden.
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Der
Verriegelungsschlitten 18 ist in einer separaten Darstellung
der 4 noch einmal zu entnehmen. Dabei besteht der
Verriegelungsschlitten 18 aus einem Boden 22 von
dem seitliche Wangen 23 abgewinkelt abgehen. Beabstandet
sind die Wangen an einem Ende durch eine Befestigung 20,
die über die
Wangen 23 hinausgeht. In dem Bereich zwischen den Wangen 23 ist
die Befestigung gleichzeitig als Verriegelungsblock 21 ausgebildet.
Zur einfacheren Einbringung in die Verriegelungsposition hat der
Verriegelungsblock 21 einen äußeren runden Umfang.
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Die
Verriegelung 29 kann in einer Draufsicht der 5 betrachtet
werden. Dabei werden die durch die Abmaße des Wippauslegers 2 beabstandeten Schwingarme 16,
die in den Drehpunkten 13 gelagert sind deutlich sichtbar.
Am linken Ende der Schwingarme 16 ist in der Achse 28 ein
Bolzen 25 dargestellt, der in seinem mittleren Bereich
eine Einschnürung 26 aufweist,
die dazu dient, das Tragseil beispielsweise mit einem nicht dargestellten
Lasthaken aufnehmen zu können.
Gleichzeitig sind an dem Bolzen 25 die Zugseilbefestigungen 11 angebracht,
an denen andererends die Spannschlösser 10 für die beiden
Zugseile 3 angebracht sind. Die Spannschlösser 10 gewährleisten
eine genaue Einstellung der Länge
der Zugseile 3. Zur besseren Führung sind die Zugseile 3 im
Anschluss an die Spannschlösser 10 durch
einen Distanzhalter 9 miteinander verbunden. Über die Achse 27 ist
der Verriegelungsschlitten 18 ebenfalls mit der Verriegelung 29 verbunden.
Auch wird aus dieser Darstellung der 5 deutlich,
dass sich seitlich neben dem Verriegelungsschlitten 18 die
Federelemente 19 befinden.
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- 1
- Hauptmast
- 2
- Wippausleger
- 3
- Zugseil
- 4
- Rollenführung
- 5
- Laufrolle
- 6
- Führungsrolle
- 7
- Tragseil
- 8
- Drehpunkt
- 9
- Distanzhalter
- 10
- Spannschloss
- 11
- Zugseilbefestigung
- 12
- Verriegelungsstücke
- 13
- Drehpunkt
- 14
- Befestigung
- 15
- Hinterschneidung
- 16
- Schwingarme
- 17
- Einlaufschräge
- 18
- Verriegelungsschlitten
- 19
- Federelement
- 20
- Befestigung
- 21
- Verriegelungsblock
- 22
- Boden
- 23
- Wangen
- 24
- Haltebereich
- 25
- Bolzen
- 26
- Einschnürung
- 27
- Achse
- 28
- Achse
- 29
- Verriegelung
- 30
- Federelement
- 31
- Befestigung