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Die
Erfindung betrifft ein Wintersportgerät mit Kufen, welche auf der
Eis- oder Schneefläche
aufliegende Gleitflächen
besitzen.
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Derartige
Wintersportgeräte,
z. B. Schlittschuhe, weisen auf der konkaven Lauffläche der
Kufen keinerlei Gleit- oder Wasserfilm hemmende Mittel auf. Der
unter Druck und Reibung entstehende, äußerst dünne Gleit- oder Wasserfilm
wird beim Bewegen eines Kufengerätes
je nach den laufdynamischen Gegebenheiten seitlich aus der Gleitfläche hinausgedrückt. Der
zum perfekten Gleiten absolut notwendige Gleit- oder Wasserfilm
kann somit nicht konstant bei allen laufdynamischen Bedingungen aufrechterhalten
werden. Durch das Wegbrechen des Gleit- oder Wasserfilms, vor allem
bei Kurvenfahrten, wird der Reibungswiderstand zwischen der Kufengleitfläche und
dem Gleitmedium „Eis
oder Schnee" erheblich
erhöht.
Durch die konkave Form der Lauffläche bei den genannten Schlittschuhkufen kann
im günstigsten
Fall der Gleit- oder Wasserfilm über
die ganze Gleitflächenbreite
nur so lange aufrechterhalten werden, wie sich das Kufengerät während des
Bewegungsablaufes in einer absolut vertikalen Position befindet.
Da es jedoch nahezu unmöglich
ist, bei normalem Bewegungsablauf diese ideale vertikale Position
des Kufengerätes
einzuhalten, wird ein großer
Teil des Gleit- oder Wasserfilms in schneller Folge aus der Gleitzone
des Kufengerätes
hinausgedrückt,
wodurch die Gleitfähigkeit
des Kufengerätes
erheblich herabgesetzt wird. Bei Verwendung hoch polierter Gleitflächen wird
der Gleit- oder Wasserfilm in noch stärkerem Maße seitlich ausgepresst, da
der Gleit- oder Wasserfilm ungehindert über die Außenkanten abfließen kann.
Gleichzeitig verlieren Kufengeräte
mit hoch polierten Gleit flächen
einen großen
Teil ihrer linearen Führungseigenschaften,
da sie nur über
die beiden verschleißintensiven
Außenkanten
stabilisiert werden. Die Stabilisierung des Gleit- oder Wasserfilm
auf unebenen Eis- oder Schneeflächen,
insbesondere bei Kurvenfahrten, ist äußert schwierig, da der linear
vielfach unterbrochene Gleit- oder Wasserfilm zusätzlich in
unregelmäßigen Abständen wechselseitig
auf beiden Seiten der Gleitfläche
austreten kann. Einer der größten Nachteile
ergibt sich jedoch bei der seitlichen Auslenkbewegung des Kufengerätes dadurch,
dass die ebenen oder konkaven Gleitflächen der Kufengeräte den zunächst aufgebauten
Gleit- oder Wasserfilm wie einen Schneepflug wechselseitig an der
Seite nach außen wegdrücken, an
der die Laufflächenkante
sich vom Gleitmedium abgehoben hat. Zudem hebt sich wechselseitig
die Kufenaußenkante
beim Beschleunigen des Kufengerätes,
z. B. des Schlittschuhes, vom Gleitmedium ab, wodurch das Abfließen des
Gleit- oder Wasserfilms
begünstigt
wird. Die Folge ist, dass der Gleit- oder Wasserfilm erheblich minimiert
und dadurch die Reibung zwischen Gleitmedium und Kufengerät während der
Beschleunigungsphase gravierend erhöht wird.
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Eine
gewisse Stabilisierung des Wasserfilms und eine Verbesserung der
Gleiteigenschaften lässt sich
dadurch erreichen, dass die Gleitfläche des Wintersportgerätes in bekannter
Weise mit wenigstens einer in Bewegungsrichtung verlaufenden Profilrille versehen
wird.
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So
ist aus
DE 690 10
355 T2 ein Wintersportgerät dieser Art, nämlich ein
Schneegleitschuh mit einer am Schuh über einen Keil lösbaren Sohle,
bekannt, welche eine derartige Axialrinne aufweist.
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Ferner
ist aus
DE 737 406 A ein
Ski bekannt, in dessen Gleitfläche
eine Schiene mit in Bewegungsrichtung verlaufenden Rillen eingesetzt
ist.
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Diese
Profilrillen reichen jedoch noch nicht aus, den Gleit- oder Wasserfilm
zwischen dem Gleitmedium und der Kufengleitfläche in jeder fahrdynamischen
Situation aufrechtzuerhalten.
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So
soll mit der vorliegenden Erfindung ein Wintersportgerät geschaffen
werden, bei welchem die Gleitfläche
der Kufen so gestaltet ist, dass der Gleit- oder Wasserfilm besser
stabilisiert wird, wodurch die Gleitfähigkeit der Kufen entscheidend
verbessert werden soll.
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Nach
dem Vorschlag gemäß Anspruch
1 wird diese Aufgabe bei einem Wintersportgerät der gattungsgemäßen Art
dadurch gelöst,
dass beidseitig an den Rändern
der Profilrille parallel zu dieser verlaufende, wulstartige Dämme vorgesehen
sind. Diese Dämme
verhindern das zu rasche Abfließen
bzw. Abreißen
des Gleit- oder Wasserfilms. Hierdurch werden die Gleitfähigkeit
sowie die lineare Stabilisierung des Kufengerätes erhöht, was zu einer Verbesserung der
laufdynamischen Eigenschaften unter allen Eis- oder Schneebedingungen,
zur Erhöhung
der Kurven- und
Beschleunigungsgeschwindigkeit sowie der Bremsverzögerung führt.
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Wegen
der extrem feinen und exakten Profilierung der Gleitflächen ist
ein Nachbearbeiten der abgenutzten Gleitflächenprofilierung, die z. B.
mittels Lasertechnik erzeugt wird, aus Bearbeitungs- und Kostengründen nicht
möglich.
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Aus
diesem Grunde wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen,
die Gleitflächen
mit der Profilrille und den beidseitigen Dämmen an mit den Kufen lösbar verbindbaren
Gleitmessern oder Gleitkanten vorzusehen, sodass ein einfacher und
kostengünstiger
Austausch möglich
ist.
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Weitere
Ausgestaltungen bzw. Anordnungen der Profilrille mit den wulstartigen
Dämmen
sind mit den Unteransprüchen
2-13 angegeben.
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Nach
Anspruch 2 sind drei Profilrillen, nämlich eine in der Mitte und
jeweils eine weitere nahe der Kanten der Gleitfläche vorgesehen, wobei alle Rillen
beidseitig wulstartige Dämme
aufweisen, welche sich in Bewegungsrichtung erstreckende Zentralgleitzonen
sowie Außengleitzonen
begrenzen.
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Vorteilhaft
ist es, wie mit Anspruch 3 vorgeschlagen, wenn die Profilrillen
tiefer als die genannten Gleitzonen sind.
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Die
Profilrillen können
unterschiedliche Querschnittsformen haben. In Anspruch 4 wird für diese
ein trapezförmiges
Profil vorgeschlagen, wobei die Profilrillen breiter als die benachbarten
wulstartigen Dämme
sind.
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Zur
Herstellung der profilierten Gleitflächen eignet sich Formschleifen,
-walzen, -spritzen oder -sintern, wie mit Anspruch 5 angegeben ist.
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Auch
können
die Gleitflächen
gemäß Anspruch
6 aus Metall bestehen, wobei die Profilrillen durch Laserprofilieren
unter gleichzeitiger Bildung der wulstartigen Dämme hergestellt sind. Eine
bevorzugte Dimensionierung der wulstartigen Dämme mit einer Höhe von etwa
0,02 mm ist Gegenstand des Anspruchs 7. Ein Wintersportgerät im Sinne
der Erfindung kann gemäß Anspruch
8 ein Schlittschuh sein, an dessen auswechselbarem Gleitmesser die profilierte
Gleitfläche
vorgesehen ist. Diese Gleitfläche
kann gemäß Anspruch
9 konkav sein.
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Wie
mit dem weiteren Anspruch 10 angegeben, eignet sich die erfindungsgemäße Lösung sowohl
für Skis
als auch für
Snowboards, an dessen Schneekufe bzw. an deren seitlichen Rändern, winklige
Gleitschienen vorgesehen sind, deren horizontale und vertikale Gleitflächen Profilrillen
mit den wulstartigen Dämmen
aufweisen. Die horizontalen und vertikalen Gleitflächen sollten
nach dem Vorschlag gemäß Anspruch
11 wenigstens eine Profilrille mit wulstartigen Dämmen aufweisen.
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Um
einen raschen und problemlosen Austausch der Gleitflächen zu
ermöglichen,
ist mit Anspruch 12 vorgeschlagen, diese an Wechselprofilkanten
anzubringen, welche vorzugsweise mit einer Clip-Verrastung lösbar mit
der Schneekufe verbunden sind.
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Für hohe Beanspruchungen
sollten gemäß Anspruch
13 die Gleitflächen
mit Hartstoff beschichtet sein.
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Der
Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand von bevorzugten
Ausführungsbeispielen,
die in den Zeichnungen dargestellt sind, im Einzelnen erläutert.
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In den Zeichnungen zeigen
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1 Teilquerschnitt
einer auf die Eisfläche aufgesetzten
Schlittschuhkufe,
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2 Teilaufsicht
der Schlittschuhkufe gemäß 1,
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3 Teilquerschnitt
entsprechend 1 des Eiskufenwechselmessers
in Schrägstellung
und
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4 Teilquerschnitt
der Wechselprofilkante eines Ski oder Snowboards mit Clip-Verrastung
in Schrägstellung.
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Mit
den 1–3 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Eiskufenwechselmessers 3 dargestellt,
das auf ein Gleitmedium, hier eine Eisfläche, 13 auf gesetzt
ist. Das Eiskufenwechselmesser 3 weist vertikale Gleitflächen 2 und
im Wesentlichen horizontal verlaufende Gleitflächen 1 auf. In die
horizontalen Gleitflächen 1 sind
Profilrillen 4 eingearbeitet, die beidseitig von Profildämmen 5 begrenzt
sind.
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Anhand
dieser Schlittschuheiskufe ist nachfolgend die Funktionsweise des
Profilrillenkufensystems erläutert.
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Beim
Aufsetzen des Eiskufenwechselmessers 3 auf die Eisfläche 13 wird
zwischen Horizontalgleitfläche 1 und
dem Gleitmedium 13 beginnend mit dem Eindrücken des
Eiskufenwechselmessers 3 in das Gleitmedium 13 ein
Gleit- oder Wasserfilm aufgebaut. Eine optimale Gleitfähigkeit
des Eiskufenwechselmessers entsteht nur durch die Ausbildung eines
durchgängigen
Gleit- oder Wasserfilms zwischen der A-Kante 24 und der
B-Kante 25. Zur Erfüllung
dieser Bedingung muss das Eiskufenwechselmesser 3 so tief
in das Gleitmedium 13 eingedrückt werden, bis das Gleitmedium 13 die
Profiltiefe 6 bei allen Profilrillen 4 ausgefüllt hat.
Um den so entstandenen, nur ca. 0,0013 mm dicken Gleit- oder Wasserfilm
bei allen dynamischen Bewegungen des Eiskufenwechselmessers 3 auf
der Horizontalgleitfläche 1 stabilisieren
zu können,
ist die Horizontalgleitfläche 1 aufgeteilt
in die beiden Zentralgleitzonen 11 sowie die beiden Außengleitzonen 12.
Die Unterteilung der jeweiligen Gleitzonen auf der Horizontalgleitfläche 1 erfolgt
mittels der Profilrillen 4.
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Ausgehend
von der Profilrille 4 in der Zentralprofilposition 9 stabilisiert
sich der Gleit- oder Wasserfilm in den beiden Zentralgleitzonen 11.
Die Stabilisation des Gleit- oder Wasserfilms in den beiden Gleitzonen 11 erfolgt
mittels der Profildämme 5,
die sich an den Rändern
der Profilrillen 4 befinden und wulstartig aus der Horizontalgleitfläche 1 herausragen.
Die Form der Horizontalgleitfläche 1 mit
den Profilril len 4 und ihren beidseitigen, wulstartigen Dämmen 5 kann
durch Formschleifen, -walzen, -spritzen oder -sintern hergestellt
werden. Vorzugsweise können
die Profilrillen 4 mit den Profildämmen 5 kostengünstig mittels
Laser-Technologie in die Horizontalgleitfläche 1 eingebracht
werden. Beim Laser-Profilieren der Eiskufenwechselmesser 3 erzeugt der
Laserstrahl mindestens eine lineare Profilrille 4 in gewünschter
Breite und Tiefe durch Aufschmelzen der vorzugsweise aus Metall
bestehenden Horizontalgleitfläche 1.
Dabei bildet das geschmolzene Metall an den Profilrillenrändern einen
wulstähnlichen Profildamm 5.
Die erzielbare Höhe
der Profildammhöhe 7 sowie
das Volumen des Profildamms 5 richtet sich nach dem Schmelzvolumen
der Profilrille 4. Dabei bestimmen die Beschaffenheit des
Gleitmediums 13 sowie die bewegungsdynamischen Erfordernisse des
Kufengerätes
das Schmelzvolumen der Profilrille 4. Da der maximal erzielbare
Gleit- oder Wasserfilm bei Wintersportkufengeräten nur ca. 0,0013 mm dick ist,
reicht eine Profildammhöhe 7 von
ca. 0,02 mm vollkommen aus, um eine perfekte Gleit- oder Wasserfilmstabilisation
auf der Horizontalgleitfläche 1 zu gewährleisten.
Um ein gutes Bremsverhalten des Eiskufenwechselmessers 3 zu
erreichen, muss der Profilseitenabstand 8 so groß sein,
das zwischen der A – Kante 24 und
der Profildammhöhe 7 eine
deutliche Differenzhöhe 10 entsteht.
Gleiches gilt auch für die
B-Kante 25. Der erläuterte
Aufbau des Eiskufenwechselmessers 3 verhindert bei vertikaler
Belastung mittels der beiden äußeren Profilrillen 4 das
Abfließen
des Gleit- oder Wasserfilms von der Horizontalgleitfläche 1.
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Die
Aufsicht in 2 zeigt die Anordnung der zentralen,
linearen Profilrille sowie der beiden linearen Außenprofilrillen
mit deren beidseitigen Randdämmen
in der Eiskufengleitfläche.
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Bei
diesem Ausführungsbeispiel
weist die Horizontalgleitfläche 1 des
Eiskufen-Wechselmessers drei lineare Profilrillen 4 auf, wobei
die auf der Zentralprofilposition 9 platzierte Profilrille 4 die
Horizontalgleitfläche 1 in
die beiden Zentralgleitzonen 11 sowie die beiden Außengleitzonen 12 unterteilt.
Die in Längsbewegungsrichtung 26 des
Eiskufenwechselmessers 3 linear verlaufenden linearen Profilrillen 4 weisen
an den Rändern
die Profildämme 5 auf.
Die vorzugsweise mittels eines Laserstrahls ausgeschmolzenen Profilrillen 4 stabilisieren
mit Hilfe der Profildämme 5 den
durch Druck und Reibung des Eiskufenwechselmessers 3 auf
das Gleitmedium 13 entstehenden Gleit- oder Wasserfilm. Die beiden äußeren Profilrillen 4 mit
ihren Profildämmen 5 verhindern
ein seitliches Abfließen
des Gleit- oder
Wasserfilmes über
die A-Kante 24 sowie die B-Kante 25.
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Durch
die Konzentration des Gleit- oder Wasserfilmes auf der Horizontalgleitfläche 1 zwischen
den beiden äußeren Profildämmen 5 entsteht ein
durchgängiger,
optimaler Gleit- oder Wasserfilm von ca. 0,0013 mm Dicke innerhalb
der beiden äußeren Profilrillen 4.
Gleichzeitig wird mittels der Profilrillen 4 eine perfekte
lineare Stabilität
in der Längsbewegungsrichtung 26 des
Kufengerätes
erreicht, da die Profilrillen 4 mit ihren jeweiligen Profildämmen 5 ein
Verschieben der Horizontalgleitfläche 1 in der Querbewegungsrichtung 27 auf
dem Gleitmedium 13 verhindern.
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Mit
der Darstellung in 3 ist das Eiskufenwechselmesser 3 gemäß 1 und 2 in
bei Kurvenfahrt, bei Beschleunigung oder beim Bremsen sich einstellender
Winkelstellung gezeigt. Durch die hierbei stattfindende stete bewegungsdynamische Veränderung
des Kufenwinkels 14 bezogen auf die Vertikalachse 15 wird
die Horizontalgleitfläche 1 einseitig
in das Gleitmedium 13 eingedrückt. Dabei taucht die B-Kante 25 tief
in das Gleitmedium 13 ein und hebt dabei zwangsläufig die
A-Kante 24 um die sich hierbei ändernde Gleitflächen-öffnung 17 aus dem
Gleitmedium 13. Je nach Größe des Kufenwinkels 14 öffnet oder
schließt
sich die Gleitflächenöffnung 17 und
erzeugt hierbei eine mehr oder weniger große Horizontalgleitfläche 1.
In entsprechender Weise findet der gleiche Prozess durch die Änderung des
Kufenwinkels 14 in Gegenrichtung statt, da hierbei die
A-Kante 24 in das Gleitmedium 13 eintaucht und
dabei die B-Kante 25 aus dem Gleitmedium ausgehoben wird.
Durch die so wechselseitig entstehende Gleitflächenöffnung 17 geht je
nach Größe der Gleitflächenöffnung 17 ein
wesentlicher Teil der Horizontalgleitfläche 1 verloren, wodurch
mehr oder weniger die Gleiteigenschaften des Eiskufenwechselmessers 3 verschlechtert
werden. Um bei einer Gleitflächenöffnung 17 einen
ausreichenden Gleit- oder Wasserfilm innerhalb der Kontaktgleitzone 16 aufrechterhalten
zu können,
befinden sich jeweils an den Enden der Kontaktgleitzone 16 die
Profilrillen 4, an deren Ränder die Profildämme 5 ein
Abfließen des
Gleit- oder Wasserfilmes verhindern. Je nach Größe des Kufenwinkels 14 bildet
sich eine mehr oder weniger große
Gleitfilmverlustzone 28 aus der am Gleitfilmhorizontalaustritt 18 der
Gleit- oder Wasserfilm der Gleitfilmverlustzone 28 austritt.
Der zwischen der Vertikalgleitfläche 2 und
dem Gleitmedium 13 entstehende Gleit- oder Wasserfilm wird
am Gleitfilmvertikalaustritt 19 ausgedrückt. Zusätzlich zur Stabilisation des
Gleit- oder Wasserfilmes mittels der in Bewegungsrichtung verlaufenden
linearen Profirillen 4 mit den Profildämmen 5 wird auch bei
einem mehr oder weniger großen
Kufenwinkel 14 und dem dadurch bedingten Verlust der Führung durch
die A-Kante 24 oder der B-Kante 25 eine lineare
Führung des
Eiskufenwechselmessers 3 erreicht, da sich zusätzlich zur
A-Kante 24 oder der B-Kante 25 mindestens eine
Profilrille 4 im Gleitmedium 13 befindet, die dem
Eiskufenwechselmesser 3 eine perfekte lineare Führung im
Gleitmedium 13 verleiht. Insbesondere bei bewegungsdynamischen
Kurvenfahrten verbessern die Profilrillen 4 die exakte
Spurführung
des Eiskufenwechselmessers 3. Beim Beschleunigen des Eiskufensportgerätes wird
durch die extreme Vergrößerung des
Kufenwinkels 14 das Eiskufenwechselmesser 3 mit
der B-Kante 25 tief in das Gleitmedium 13 eingedrückt. Um
beim Beschleunigen des Ku fengerätes
die in Richtung 29 entstehende Querkraft zu kompensieren,
befindet sich zusätzlich
zur B-Kante 25 mindestens eine lineare Profilrille 4 im
Gleitmedium 13. Durch die Profilrillen 4 und deren
Profidämme 5 sowie
die B-Kante 25 können
extrem große
in Richtung 29 wirkende Querkräfte zusammen mit hohen Axialkräften auf
das Eiskufenwechselmesser 3 übertragen werden, ohne dass
das Eiskufenwech-selmesser 3 durch Einwirkung der Querkraft 29 seinen Halt
im Gleitmedium 13 verliert. Die erläuterte Funktionsweise ergibt
sich natürlich
auch analog beim Eintauchen der A-Kante in das Gleitmedium 13.
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Der
Kufenwinkel 14 ergibt gleichzeitig den Bremswinkel des
Eiskufenwechsel-messers 3. Beim Bremsen genügt ein relativ
kleiner Kufenwinkel 14, um eine rasche Bremsverzögerung zu
erreichen. Da sich beim Bremsvorgang außer der B-Kante 25 mindestens
noch eine Profilrille 4 und deren Profildämme 5 im
Gleitmedium 13 befinden, entsteht durch das Querverschieben
der in Bewegungsrichtung verlaufenden linearen Profilrille 4 zusammen
mit der B-Kante 25 ein großer Gleitwiderstand, der zu
einem kurzen Bremsweg führt.
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Mit 4 sind
der Aufbau und die Funktion einer Wechselprofilkante mit Clip-Verrastung
für einen
Ski oder ein Snowboard gezeigt Der mechanische Aufbau sowie die
Funktion mit den Gleit- oder Wasserfilm stabilisierenden Maßnahmen
entsprechen den Merkmalen, die beim Ausführungsbeispiel gemäß 1, 2 und 3 realisiert
sind. Abweichend davon ist bei diesem Ausführungsbeispiel die Horizontalgleitfläche 1 als
eine ebene Gleitfläche ausgeführt.
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In
die Schneekufe 20 sind beidseitig Wechselprofilkanten 21 mittels
eines Clip-Verrastungssystems 30 lösbar eingesetzt. Die Befestigung
der Wechselprofilkanten 21 kann natürlich auch in anderer Weise
erfolgen.
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Wie
in der 4 dargestellt, befindet sich in der Horizontalgleitfläche 1 mindestens
eine in Bewegungsrichtung der Schneekufe 20 linear verlaufende Profilrille 4 mit
ihren beidseitigen Profildämmen 5. Bedingt
durch die absolute Ebenheit der Horizontalgleitfläche 1 kann
ein optimaler Gleit- oder Wasserfilm zwischen der Schneekufe 20 und
dem Gleitmedium 13, also z. B. der Schneeoberfläche, nur
durch mindestens eine vorzugsweise jedoch zwei Profilrillen 4 und
deren wulstartig aus der Horizontalgleitfläche 1 hervorstehenden
Profildämmen 5 auf
der Horizontalgleitfläche 1 stabilisiert
werden. Die Wechselprofilkante 21 ist so angeordnet, dass
sich die horizontale sowie auch die vertikale Profilrille 4 und
deren Profildämme 5 in
unmittelbarer Nähe
zur B-Kante 25 befinden. Liegt die Schneekufe 20 eben
auf dem Gleitmedium 13, also z. B. der Schneeoberfläche, auf,
beträgt
der Winkel der Vertikalachse 15 90 Grad. In dieser Position
erstreckt sich der Gleit- oder Wasserfilm nahezu von Außenkante
zu Außenkante
der Schneekante. Im Einsatz vergrößert oder verkleinert sich
jedoch in schneller Folge der Kufenwinkel 14 aufgrund der
nutzer- und gleitmediumbedingten dynamischen Bewegungen der Schneekufe 20,
wodurch die Größe der Gleitfilmhorizontalzone 23 unmittelbar
beeinflusst wird. Ein vorzeitiger Austritt des Gleit- oder Wasserfilmes
am Gleitfilmhorizontalaustritt 18 wird durch die Anordnung
mehrerer Profilrillen 4 und deren Profildämme 5 auf
der Horizontalgleitfläche 1 verhindert,
sofern die Gleitflächenöffnung 17 nicht
zu groß wird.
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Die
deutlich verbesserten Gleiteigenschaften der Schneekufe 20 werden
ergänzt
durch eine hervorragende Kurvenstabilität, insbesondere bei vereistem
Gleitmedium 13. Da mit der Vergrößerung des Kufenwinkels 14 die
B-Kante 25 tief in das vereiste Gleitmedium 13 eintaucht,
wird die Vertikalgleitfläche 2 seitlich
in das vereiste Gleitmedium 13 eingepresst, wobei die in
Bewegungsrichtung der Schneekufe 20 verlaufende lineare
Profilrille 4, die sich in der Vertikalgleitfläche 2 befindet, zusammen
mit der B-Kante 25 und der linearen Profilrille 4 in
der Horizontalgleitfläche 1 eine
präzise
Spurführung
sowie einen überdurchschnittlichen
Halt der Schneekufe 20 im vereisten Gleit-Medium 13 gewährleistet.
Gleichzeitig wird mittels der wulstartigen Profildämme 5,
die sich an den Rändern
der Profilrille 4 befinden, ein Abfließen des Gleit- oder Wasserfilmes
aus der Gleitfilmvertikalzone 22 verhindert, so dass am
Gleitfilmvertikalaustritt 19 nur noch ein minimaler Gleit-
oder Wasserfilmverlust entsteht. Wie im Zusammenhang mit 2 beschrieben,
wird mittels der linearen Profilrillen 4 und deren Profildämmen 5 ein
Versatz der Schneekufe 20 im vereisten Gleitmedium 13 in
die Querbewegungsrichtung 27 minimiert und gewährleistet
eine verbesserte Spurführung
der Schneekufe 20 im Gleitmedium 13.
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Die
mit der Erfindung vorgeschlagenen Maßnahmen für Wintersportkufengeräte führen zu
nachfolgend aufgeführten
Vorteilen:
- – Verbesserte Gleit- oder Wasserfilmstabilisation auf
der horizontalen
und vertikalen Kufengleitfläche mit
Profirillen und Profildämmen.
- – Verbesserte
Gleiteigenschaften durch Stabilisation des Gleit- oder Wasserfilmes
insbesondere in den hochdruckbelasteten Kufenzonen.
- – Kostengünstiges
Profilieren der Wechselgleitmesser und Wechselprofilkanten/bänder vorzugsweise
mittels Laser-Technik.
- – Bei
Verwendung von Wechselprofilkanten mit Clip-Verrastung entfällt das
Nachschleifen der Ski- oder Snowboardkanten
- – Verbesserte
Spurführung
des Kufengerätes
mittels der Profilrillen und -dämme.
- – Verbesserte
Kurvenhaftung insbesondere bei vereistem Gleitmedium durch Mehrkanteneiseingriff.
- – Kein
totaler Gleit- oder Wasserfilmabriss bei Kurvenfahrten, wodurch
der Geschwindigkeitsverlust minimiert wird.
- – Hohe
Beschleunigung der Schlittschuhkufe.
- – Verbesserte
Bremseigenschaften der Schlittschuhkufe durch Mehrkanteneiseingriff
mittels der Profilrillen und Profildämme.
- – Die
vertikale Profilierung der Ski- oder Snowboardkanten verhindert
den totalen Verlust des Gleit- oder Wasserfilmes vor allem bei Kurvenfahrten
und verbessert gleichzeitig die Kufenhaftung bei vereistem Gleitmedium.
- – Senkung
der Betriebskosten, vor allem bei Anwendung im Ski- oder Snowboardbereich,
durch Verwendung von Wechselprofilkanten.
- – Verlängerung
der Kantennutzungsdauer bei Verwendung einer T I N Hartstoff-Beschichtung der
Wechselprofilkanten auf ca 2 300 H V.
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- 1
- Horizontalgleitfläche
- 2
- Vertikalgleitfläche
- 3
- Eiskufenwechselmesser
- 4
- Profilrille
- 5
- Profildamm
- 6
- Profiltiefe
- 7
- Profildammhöhe
- 8
- Profilseitenabstand
- 9
- Zentralprofilposition
- 10
- Differenzhöhe
- 11
- Zentralgleitzone
- 12
- Außengleitzone
- 13
- Gleitmedium
- 14
- Kufenwinkel
- 15
- Vertikalachse
- 16
- Kontaktgleitzone
- 17
- Gleitflächenöffnung
- 18
- Gleitfilmhorizontalaustritt
- 19
- Gleitfilmvertikalaustritt
- 20
- Schneekufe
- 21
- Wechselprofilkante
- 22
- Gleitfilmvertikalzone
- 23
- Gleitfilmhorizontalzone
- 24
- A-Kante
- 25
- B-Kante
- 26
- Längsbewegungsrichtung
- 27
- Querbewegungsrichtung
- 28
- Gleitfilmverlustzone
- 29
- Querkraft
- 30
- Clip-Verrastungssystem