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Die
Erfindung betrifft einen Greifer zum Transport von Bogen in einer
Bogen verarbeitenden Maschine, insbesondere Druckmaschine.
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Durch
die
DE 35 29 612 A1 ist
beispielsweise eine Greifereinrichtung zum Bogentransport bekannt, welche
in einem Zylinderkanal eines Bogen transportierenden Zylinders angeordnet
ist. Die Greifereinrichtung weist einen auf einer schwenkbaren Welle gelagerten
Greiferfinger auf, der mit einer zylinderfesten Greiferauflage zusammenwirkt.
Der Greiferfinger ist zur Erzeugung einer spielfreien und dadurch verschiebefreien
Lagerung mittels zweier Blattfedern und einem Klemmstück auf einer
Greiferwelle befestigt. Gedachte Verlängerungen der beiden Blattfedern
schneiden die Achse der Greiferwelle.
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Durch
diese bekannte Greiferanordnung ergibt sich ein relativ hohes Massenträgheitsmoment, welches
bei hohen Maschinengeschwindigkeiten zum sogenannten „Prellen" führen kann.
D. h., dass ein sicherer Greiferschluss erst nach ein- oder mehrmaligem
Zurückspringen
der Greiferspitze von der Greiferauflage erreicht werden kann.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Greifereinrichtung
zum Transport von Bogen zu schaffen, welche weitestgehend spielfrei angeordnet
ist und ein geringes Massenträgheitsmoment
aufweist.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Es
ist ein besonderer Vorteil der Erfindung, dass die Blattfedern des
Greifers derart angeordnet sind, dass ein Schnittpunkt einer gedachten
Verlängerung
der Blattfedern auf einem Teil einer Geraden liegt, die durch die
Greiferspitze und die Achse der Greiferwelle hindurchgeht, wobei
dieser Teil der Geraden jenseits der Strecke zwischen Greiferspitze und
Greiferwellenachse liegt. Es entsteht somit ein virtueller Drehpunkt
für die
Greiferspitze in diesem Punkt relativ zur Greiferwelle. Da sich
aber zusätzlich bei
dieser Anordnung der Abstand dieses Punktes zum Auftreffpunkt der
Greiferspitze auf der Greiferauflage beim „Überdrücken" nur geringfügig ändert, entsteht folglich nur
ein sehr geringes, tolerierbares Greiferschieben. Durch eine vorgesehene
Einstellmöglichkeit
zur Justierung dieses Punktes kann das „Schieben" auf nahezu Null reduziert werden.
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Durch
diese Maßnahme
kann bei gleich bleibender Stabilität des Greifers ein außerordentlich günstiges
Massenträgheitsmoment
erreicht werden und gleichzeitig ein ungewünschtes „Schieben" der Greiferspitze gegenüber den
Greiferauflagen verhindert werden.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung weist der Greifer ein massearmes dünnwandiges
Blechgehäuse auf.
Hierdurch kann das Gewicht der bewegten Massen gering gehalten werden.
Das Blechgehäuse weist
flexible, federelastische Bereiche, z. B. Blattfedern, auf, die
das Einfedern der Greiferspitze ermöglichen.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung ist zur Befestigung der Greiferspitze
an der Greiferwelle das massearme Blechgehäuse mittels eines Klemmstücks mit
der Greiferwelle verbunden.
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Die
Anordnung der Blattfedern ist ein wesentlicher Vorteil der Erfindung.
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Ein
wesentlicher Vorteil dieser Anordnung ist die sehr Bauraum sparende
Anordnung, da dass Blechteil um die möglichst steife Greiferwelle
herum konstruiert werden kann. Die Greiferwelle kann weiterhin so
groß dimensioniert
werden, dass auch noch eine Drehstabfeder im Inneren der Greiferwelle
zur Erzeugung von Rückstellkräften vorgesehener
bekannter Steuerrollen angeordnet werden kann.
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Ein
weiterer Vorteil dieser Anordnung ist die leichte Einstellbarkeit
der Parallelität
der Greiferspitze zur Greiferauflage. Das Blechgehäuse ist
an das Klemmstück
so angebunden, dass es vor der endgültigen Arretierung einen Drehfreiheitsgrad
besitzt. Diese Drehachse ist auf der Verbindungslinie Greiferspitze – Greiferwelle
angeordnet. Dadurch wird erreicht, dass beim Drehen des Gehäuses zur
Einstellung der Parallelität
die Greifermitte in der Bewegungsebene bleibt. Eine weitere Besonderheit
dieser Ausführung
ist die massearme Gestaltung des Blechgehäuses bei gleichzeitiger optimaler
Anordnung der bezüglich
der Drehbewegung notwendigen flexiblen und starren Bereiche. Der Übergang
zwischen diesen Bereichen ist dabei ohne zusätzliche Fügestellen durch einfache Biegekanten
realisiert.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 eine
Bogenrotationsdruckmaschine im Schnitt in schematischer Darstellung,
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2 einen
erfindungsgemäßen Greifer
von der Seite in schematischer Darstellung und
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3 den
Greifer in einer 3D-Darstellung.
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Eine
Bogen 7 verarbeitende Maschine, z. B. eine Druckmaschine 1,
weist einen Anleger 2, mindestens ein Druckwerk 3 bzw. 4 und
einen Ausleger 6 auf. Die Bogen 7 werden von einem
Bogenstapel 8 entnommen und vereinzelt oder schuppenförmig über einen
Zuführtisch 9 den
Druckwerken 3 und 4 zugeführt. Diese enthalten in bekannter
Weise jeweils einen Plattenzylinder 11, 12. Die
Plattenzylinder 11 und 12 weisen jeweils eine
Vorrichtung 13, 14 zum Befestigen flexibler Druckplatten
auf. Darüber hinaus
ist jedem Plattenzylinder 11, 12 eine Vorrichtung 16, 17 für den halb-
oder vollautomatischem Druckplattenwechsel zugeordnet.
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Der
Bogenstapel 8 liegt auf einer gesteuert anhebbaren Stapelplatte 10 auf.
Die Entnahme der Bogen 7 erfolgt von der Oberseite des
Bogenstapels 8 mittels eines so genannten Saugkopfes 18,
der unter anderem eine Anzahl von Hub- und Schleppsaugern 19, 21 für die Vereinzelung
der Bogen 7 aufweist. Darüber hinaus sind die Blaseinrichtungen 22 zu
Auflockerung der oberen Bogenanlagen und Testelemente 23 zur
Stapelnachführung
vorgesehen. Zur Ausrichtung des Bogenstapels 8, insbesondere der
oberen Bogen 7 des Bogenstapels 8 sind eine Anzahl
von seitlichen und hinteren Anschlägen 24 vorgesehen.
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Zum
Transport der Bogen 7 durch die Druckmaschine sind eine
Anzahl Greifereinrichtungen 26 aufweisende Bogentransportzylinder 27 bis 32 vorgesehen.
Die Greifereinrichtungen 26 bestehen jeweils aus mindestens
einem Greifer 33, der eine Greiferspitze 34 aufweist,
die mit einer Greiferauflage 36 zusammenwirkt.
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Vorzugsweise
sind eine Anzahl von Greifern 33 nebeneinander beabstandet
auf einer gemeinsamen Greiferwelle 37 angeordnet. Die Greiferwelle 37 ist
kurvengesteuert schwenkbar in einem Kanal 38 des Bogen
führenden
Zylinders, z. B. Zuführzylinder 27,
angeordnet.
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Jeder
Greifer 33 besteht aus einem Klemmstück 39, welches die
Greiferwelle 37 wie eine Schelle umfasst und mittels einer
Befestigungsschraube 41 mit der Greiferwelle 37 verschraubt
ist. An dem Klemmstück 39 ist
ein Anschlag 42 vorgesehen, welcher in Anlage mit einem
Widerlager 43 eines Greifergehäuses 44 bringbar angeordnet
ist.
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Das
Greifergehäuse 44 besteht
im Wesentlichen aus einem dünnwandigen,
z. B. ca. zwei Millimeter starken Metallgehäuse, welches die Greiferwelle 37 in
etwa um die Hälfte
des Umfangs berührungslos
umfasst. Daran anschließend
sind zwei Lenker 46, 47 in Form von flexiblen,
federelastischen, dünnwandigen
Metallstreifen vorgesehen, die an einer gemeinsamen Befestigungsstelle 48 an
das Klemmstück 39 angeschraubt
sind. Die Metallstreifen 46, 47 verhalten sich
bei Kraftbeaufschlagung wie Blattfedern.
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Die
Befestigungsstelle 48 liegt auf einer gedachten Geraden
G, welche durch die Befestigungsstelle 48, die Mittelachse
M der Greiferwelle 37 und die Greiferspitze 34 hindurchgeht.
Die gedachte Verlängerung
V1 der Blattfeder 46 und die gedachte Verlängerung
V2 der Blattfeder 47 schneiden
sich in einem gemeinsamen Punkt S auf der Geraden G. Erfindungsgemäß liegt
dieser Schnittpunkt S auf einem Abschnitt der Geraden G, der sich
von der Greiferspitze 34 aus betrachtet jenseits der Mittelachse
M befindet.
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Die
Greiferspitze 34 sitzt auf einem Bolzen 49, der
zwischen zwei Wänden
des Greifergehäuses 44 angeordnet
ist. Eine starke Druckfeder 52 ist an einem Anschlag 52 abgestützt und
drückt
im geöffneten
Zustand das Greifergehäuse 44 gegen
den ersten Anschlag 42 des Klemmstückes 39.
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Im
geschlossenen Zustand drückt
die Druckfeder 52 die Greiferspitze 34 gegen die
Greiferauflage 36, hierbei ist der Anschlag 42 des
Klemmstückes 39 vom
Widerlager 43 des Greifergehäuses 44 beabstandet.
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- 1
- Druckmaschine
- 2
- Anleger
- 3
- Druckwerk
- 4
- Druckwerk
- 5
- ./.
- 6
- Ausleger
- 7
- Bogen
- 8
- Bogenstapel
- 9
- Zuführtisch
- 10
- Stapelplatte
- 11
- Plattenzylinder
- 12
- Plattenzylinder
- 13
- Druckplattenbefestigung
- 14
- Druckplattenbefestigung
- 15
- ./.
- 16
- Druckplattenwechsler
- 17
- Druckplattenwechsler
- 18
- Saugkopf
- 19
- Hubsauger
- 20
- ./.
- 21
- Schleppsauger
- 22
- Blaseinrichtung
- 23
- Tastelement
- 24
- Anschlag
- 25
- ./.
- 26
- Greifereinrichtung
- 27
- Zuführzylinder
- 28
- Bogentransportzylinder
- 29
- Bogentransportzylinder
- 30
- Bogentransportzylinder
- 31
- Bogentransportzylinder
- 32
- Bogentransportzylinder
- 33
- Greifer
- 34
- Greiferspitze
- 35
- ./.
- 36
- Greiferaufleger
- 37
- Greiferwelle
- 38
- Zylinderkanal
- 39
- Klemmstück
- 40
- ./.
- 41
- ./.
- 42
- Anschlag
- 43
- Widerlager
- 44
- Greifergehäuse
- 45
- ./.
- 46
- Blattfeder
- 47
- Blattfeder
- 48
- Befestigungsstelle
- 49
- Bolzen
- 50
- ./.
- 51
- ./.
- 52
- Druckfeder
- 53
- Anschlag
- G
- Gerade
- M
- Mittelachse
(37)
- S
- Schnittpunkt
- V1
- Verlängerung
(46)
- V2
- Verlängerung
(47)