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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern eines Bogens
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei
Druckmaschinen ist es bekannt, Bogen mit Greifern zu fördern,
die an einer Trommel oder an einem Kettenförderer umlaufen.
Die Greifer bestehen jeweils aus einem Greiferfinger, dem eine Greiferauflage
zugeordnet ist, oder aus zwei zusammenwirkenden Greiferfingern.
Zum Halten eines Bogens an einem Rand sind mehrere Greiferfinger
auf einer Greiferwelle angeordnet. Am Ende eines Greiferfingers befindet
sich eine Fingerspitze mit einer Klemmfläche. Bei einem
Greifer mit einem Greiferfinger und einer Greiferauflage weist die
Greiferauflage eine weitere Klemmfläche auf. Beim Fördern
wird ein Bogen durch Reibschluss und/oder Formschluss zwischen den
Klemmflächen gehalten. Die Klemmflächen besitzen
zu den Bogenoberflächen eine feste geometrische Beziehung,
so dass beim Ergreifen der Bogen am Rand nicht verformt oder in
einer gewünschten Art und Weise verformt wird. Z. B. können
die Klemmflächen eben ausgebildet sein und parallel zu
den Bogenoberflächen liegen. Alternativ können
die Klemmflächen ein Profil besitzen und zum Verbessern
der Biegesteifigkeit den Bogenrand entsprechend dem Profil verformen.
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Das
Einhalten der geometrischen Beziehungen zwischen den Klemmflächen
bzw. zwischen der Klemmfläche und dem Bogenrand ist erforderlich,
um eine hohe Genauigkeit bei der Übergabe des Bogens an
Greifer einer benachbarten Trommel bzw. eines benachbarten Zylinders
zu sichern. Die Genauigkeit der Übergabe hat einen direkten
Einfluss auf die Passerhaltigkeit im Druckbild. Das Einhalten besagter geometrischer
Beziehungen wird durch Toleranzvorgaben bei der Fertigung und Montage
der Greiferfinger erreicht. Um die Fertigungskosten gering zu halten,
können Justageelemente vorgesehen werden.
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Bei
einem Greifer nach der
DE
10 2007 005 958 A1 ist eine Greiferspitze mit einer ebenen Klemmfläche
als separates Bauteil ausgeführt und mit einem Bolzen zwischen
zwei Wänden eines Greifergehäuses angeordnet.
Der Bolzen sitzt in einem Langloch und gestattet eine Parallelverschiebung
der Greiferspitze. Das Greifergehäuse ist mit einem Klemmstück
an einer Greiferwelle befestigt. Zum Einstellen der Parallelität
der Greiferspitze zu einer Greiferauflage besitzt das Greifergehäuse
einen Drehfreiheitsgrad um die Achse der Greiferwelle.
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In
der
DE 101 52 592
A1 ist ein Greifersystem beschrieben, bei dem für
jeden Greifer ein Greiferhalter an einer Greiferwelle vorgesehen
ist. Am Greiferhalter ist ein Greiferfinger um eine Achse drehbar
gelagert, die parallel zur Achse der Greiferwelle liegt. Mittels
einer Justierschraube kann der Greiferfinger um die Achse am Greiferhalter
verschwenkt werden.
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Aus
der
DE 103 04 691
A1 ist ein Greifer bekannt, bei dem ein Greiferfinger an
einem Ende fest an einer Greiferwelle eingespannt ist. Mit einer
Justierschraube kann die Greiferspitze gegenüber einer Greiferauflage
eingestellt werden, indem der Greiferfinger in Umfangsrichtung der
Greiferwelle bewegt wird.
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Bei
einer Lösung nach der
DE 35 39 612 A1 wird bei einem Greifer der
Greiferfinger über Blattfedern mit einem Klemmstück
verbunden. Das Klemmstück ist auf einer Greiferwelle befestigt.
Mit einer Schraube kann die Vorspannung der Greiferfinger eingestelllt
werden. Beim Betätigen der Schraube wird der Greiferfinger
um eine Achse bewegt, die parallel zur Achse der Greiferwelle liegt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Fördern eines
Bogens zu entwickeln, bei der eine verbesserte Greiferjustage möglich
ist.
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Die
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung gelöst, welche die Merkmale
nach Anspruch 1 aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich
aus den Unteransprüchen.
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Gemäß der
Erfindung wird ein Greiferfinger an einer Greiferwelle um eine Achse
kippbar angeordnet, die senkrecht zur Achse der Greiferwelle liegt.
Damit ist es möglich, eine ebene Klemmfläche des
Greiferfingers annähernd planparallel zur einer ebenen
Klemmfläche einer Greiferauflage auszurichten. Die Greiferfinger
sind jeweils mit zwei in Achsrichtung der Greiferwelle beabstandeten
Armen ausgeführt. Beim Ausrichten der Klemmfläche
wird mindestens ein Arm quer zur Achse der Greiferwelle bewegt.
Wenn die Arme und die Greiferspitze aus einem Teil bestehen, dann
bilden die Übergänge von der Greiferspitze zu
den Armen jeweils ein Festkörpergelenk.
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Die
Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen
erläutert werden, es zeigen:
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1:
eine Übertragungstrommel mit Sicht senkrecht zur Achsrichtung,
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2:
die Übertragungstrommel nach 1, mit Sicht
in Achsrichtung,
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3:
eine perspektivische Ansicht eines Greifers auf einer Greiferwelle,
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4:
eine weitere Perspektive des Greifers nach 3 ohne die
Greiferwelle.
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5:
eine Explosionsdarstellung von Teilen des Greifers nach 3,
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6:
eine perspektivische Ansicht eines Greifers mit zwei stellbaren
Exzenter-Buchsen,
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7:
eine Explosionsdarstellung von Teilen des Greifers nach 6,
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8:
eine perspektivische Ansicht eines Greifers mit einem Verstellexzenter,
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9:
eine Ansicht des Greifers nach 8 mit Blick
in Richtung einer Klemmflächenebene, und
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10:
eine weitere Perspektive des Greifers nach 8 ohne die
Greiferwelle.
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Die 1 und 2 zeigen
eine Übertragungstrommel einer Bogendruckmaschine. An einem Trommelkörper 1 sind
Zapfen 2, 3 zum Lagern in Seitenwänden
der Druckmaschine ausgebildet. Die Übertragungstrommel
ist drehbar um eine Achse 4 in den Seitenwänden
gelagert. Am Trommelkörper 1 ist eine zylindrische
Mantelfläche 5 und ein Kanal 6 ausgebildet.
Im Kanal 6 ist eine Greiferwelle 7 in Lagerböcken 8 schwenkbar
um eine Achse 9 gehalten. Die Achsen 4, 9 des
Trommelkörpers 1 und der Greiferwelle 7 liegen
parallel zueinander. Auf der Greiferwelle 7 sind eine Vielzahl
von Greifern 10 angeordnet. Jeder Greifer 10 besteht
aus einem Greiferfinger 11 und einer Greiferauflage 12.
Im geschlossenen Zustand der Greifer 10 wird jeweils ein
Bogen 13 an einem Rand jeweils durch die Kraft einer Feder 14 zwischen
den Greiferfingern 11 und den Greiferauflagen 12 gehalten.
Während des Förderns liegt der Bogen 13 auf
der Mantelfläche 5 auf. Zum Öffnen und Schließen
der Greifer 10 sind an einem Ende der Greiferwelle 7 ein
Rollenhebel 15 mit einer Laufrolle 16 befestigt.
Die Laufrolle 16 kontaktiert eine Lauffläche einer
gestellfesten Kurve 17. Zum Antrieb der Trommel in Richtung
des Pfeils 18 ist ein Motor 19 und ein Getriebe 20 vorgesehen.
Ein Getrieberad des Getriebes 20 sitzt drehfest auf dem
Zapfen 2.
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An
jedem Greiferfinger besteht ein Justierelement, dass es ermöglicht,
eine am Greiferfinger 11 ausgebildetet Klemmfläche
zu einer Klemmfläche an der zugehörigen Greiferauflage 12 auszurichten. Zum
Ausrichten vollführen die Greiferfinger 11 eine Kippbewegung
um eine Achse, die senkrecht zur Achse 9 der Greiferwelle 7 liegt.
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Die 3–5 zeigen
eine erste Justiermöglichkeit, bei der die Kippachse 21 eines
Greiferfingers 11 die Achse 9 der Greiferwelle 7 schneidet. Der
Greiferfinger 11 besteht im einzelnen aus zwei die Greiferwelle 7 umschließenden
Lagerringen 22, 23, die in Richtung der Achse 9 der
Greiferwelle 7 einen Abstand a aufweisen. Von den Lagerringen 22, 23 gehen
zwei Arme 24, 25 aus, die durch eine Greiferspitze 26 miteinander
verbunden sind. Die Greiferfinger 11 sind einteilig durch
Gießen hergestellt. An der Unterseite der Spitze 26 ist
eine Klemmfläche 27 für den Bogen 13 ausgebildet.
Zum Verkippen der Klemmfläche 27 um die Achse 22 sitzen
die Lagerringe 22, 23 auf einer Exzenterbuchse 28 und
einer Lagerbuchse 29. Die Buchse 28 sitzt drehbar
auf der Welle 7. Zum Einleiten einer Drehbewegung besitzt die
Buchse 28 Schlitze 30, 31, in die Zinken
eines gabelförmigen Justierwerkzeuges 32 eingreifen
können. Die Exzenterbuchse 28 wird nach einer
Justage der Klemmfläche 27 mit einem Klemmstück 33 und einer
Mutter 34 am Lagerring 22 fixiert. Zwischen den Ringen 22, 23 bzw.
zwischen den Buchsen 28, 29 sitzt eine Greiferstütze 35 drehfest
auf der Welle 7.
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Die
Greiferstütze 35 verhindert eine Verschiebung
der Ringe 22, 23 in Richtung der Achse 9. An
der Greiferstütze 35 befindet sich ein Greiferanschlag 36,
der mit einer Anschlagschraube 37 zusammenwirkt. Die Schraube 37 sitzt
in einer Gewindebohrung eines Steges 38, der die Ringe 22, 23 verbindet.
An der Greiferstütze 35 ist weiterhin ein Lagerbock 39 für
eine Feder 14 ausgebildet. Die gespannte Feder 14 liegt
zwischen dem Lagerbock 39 und einem weiteren Steg 40,
der die Ringe 22, 23 verbindet. Die Feder 14 beaufschlagt
den Greiferfinger 11 mit einem Drehmoment, so dass im geöffneten Zustand
der Greiferfinger 11 die Anschlagschraube 37 am
Anschlag 36 anliegt.
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Zum
Justieren der Klemmfläche 27 zur Klemmfläche
an der zugehörigen Greiferauflage 12 wird mittels
des Werkzeuges 32 die Exzenterbuchse 28 um die
Achse 9 verdreht. Dadurch vollführen die Ringe 22, 23 eine
Kippbewegung um die Achse 21. Wenn die Klemmfläche 27 eine
gewünschte Position einnimmt, wird die Exzenterbuchse 28 mittels
des Klemmstücks 37 am Ring 32 fixiert.
Während der Justage der Klemmfläche 27 kann
die Lage der Klemmfläche 27 bezüglich
der Klemmfläche an der zugehörigen Greiferauflage
messtechnisch erfasst werden.
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Wenn
in der nachstehenden Beschreibung bereits eingeführte Bezugszeichen
verwendet werden, dann handelt es sich um Elemente mit äquivalenter
Funktion.
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Die 6 und 7 zeigen
eine weitere Variante bei der die Kippachse 21 eines Greiferfingers 11 die
Achse 9 der Greiferwelle 7 schneidet. Im Unterschied
zu der Variante nach den 3–5 sind zwei
auf der Welle 7 drehbare Exzenterbuchsen 28.1, 28.2 mit
Flanschen 41, 42 vorgesehen, die Indexbohrungen 43 aufweisen.
Zum Kippen der Klemmflächen 27 um die Achse 21 wird
ein Werkzeug 44 verwendet, an dem Stifte 45, 46 vorhanden sind,
die in die Indexbohrungen 43 einer der Buchsen 28.1, 28.2 eingreifen.
Mittels des Werkzeuges 44 kann eine Buchse 28.1, 28.2 um
die Achse 9 verdreht werden, so dass die Fläche 27 um
besagte Achse 21 kippt, bis die Fläche 27 eine
gewünschte Lage einnimmt. Hat die Fläche 27 ihre
Solllage erreicht, werden die Buchsen 28.1, 28.2 mittels
eines Splintes 47 gegen Verdrehen relativ zu den Ringen 22, 23 gesichert.
Der Splint 47 verläuft durch die Bohrungen 43 der
Buchsen 28.1, 28.2 und durch eine Bohrung 48, 49 in
Flanschen 50, 51 der Ringe 22, 23.
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8 zeigt
eine Ausführungsform, bei der zum Ausrichten einer Klemmfläche 27 an
einer Greiferspitze 26 eine Exzenterschraube 52 betätigt
wird. Wie bei den anderen Ausführungsformen nach den 3–7 sitzt
die Greiferspitze 26 an den Enden von zwei Armen 24, 25.
Die Arme 24, 25 weiten sich an dem von der Spitze 26 abgewandten
Ende gabelförmig auf und sind mit drei Nieten 53–55 und
der Schraube 52 an einem Träger 56 gehalten.
Der Träger 56 sitzt drehbar auf der Greiferwelle 7.
Die Exzenterschraube 52 kann mit einer Mutter 57 gesichert werden.
Der Träger 56 besteht aus zwei Halbringen 58, 59,
deren Enden durch Stege 60, 61 verbunden sind.
Der Träger 56 wird mittels einer Greiferstütze 62 in
Kontakt mit der Greiferwelle 7 gehalten. Die Greiferstütze 62 ist
fest mit der Greiferwelle 7 verschraubt. An der Greiferstütze 62 ist
ein Lagerbock 63 für eine Feder 14 vorhanden.
Die vorgespannte Feder 14 ist zwischen dem Lagerbock 63 und
dem Steg 60 angeordnet. An dem vom Lagerbock 63 abgewandten
Ende der Greiferstütze 62 befindet sich ein Greiferanschlag 64,
der mit einer Anschlagschraube 65 zusammenwirkt. Die Anschlagschraube 65 sitzt
in einer Gewindebohrung des Steges 61 und kann mit einer
Mutter 66 gesichert werden. Die Feder 14 bewirkt,
dass bei geöffnetem Greiferfinger 11 die Anschlagschraube 65 am
Greiferanschlag 64 anliegt.
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Wenn
die ebene Klemmfläche 27 an der Unterseite der
Greiferspitze 26 in eine Solllage 67 gebracht
werden soll, dann wird die Exzenterschraube 52 betätigt.
Durch Verdrehen der Schraube 52 wird der Teil des Armes 25 in
radialer Richtung 68 verschoben, der mit der Schraube 52 verbunden
ist. Die Schraube 52 ermöglicht ein Verkippen
der Klemmfläche 27 in einem geringen Winkelbereich α um
eine Achse 69, die senkrecht zur Achse 9 der Welle 7 liegt. In
Solllage 67 liegt die Klemmfläche 27 parallel
zur Achse 9. Nach dem Erreichen der Solllage 67 wird die
Schraube 52 mittels der Mutter 57 gesichert.
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- 1
- Trommelkörper
- 2,
3
- Zapfen
- 4
- Achse
- 5
- Mantelfläche
- 6
- Kanal
- 7
- Greiferwelle
- 8
- Lagerbock
- 9
- Achse
- 10
- Greifer
- 11
- Greiferfinger
- 12
- Greiferauflage
- 13
- Bogen
- 14
- Feder
- 15
- Rollenhebel
- 16
- Laufrolle
- 17
- Kurve
- 18
- Pfeil
- 19
- Motor
- 20
- Getriebe
- 21
- Kippachse
- 22,
23
- Lagerring
- 24,
25
- Arm
- 26
- Greiferspitze
- 27
- Klemmfläche
- 28
- Exzenterbuchse
- 29
- Lagerbuchse
- 30,
31
- Schlitz
- 32
- Justierwerkzeug
- 33
- Klemmstück
- 34
- Mutter
- 35
- Greiferstütze
- 36
- Greiferanschlag
- 37
- Anschlagschraube
- 38
- Steg
- 39
- Lagerbock
- 40
- Steg
- 41,
42
- Flansch
- 43
- Indexbohrung
- 44
- Werkzeug
- 45,
46
- Stift
- 47
- Splint
- 48,
49
- Bohrung
- 50,
51
- Flansch
- 52
- Exzenterschraube
- 53–55
- Niet
- 56
- Träger
- 57
- Mutter
- 58,
59
- Halbring
- 60,
61
- Steg
- 62
- Greiferstütze
- 63
- Lagerbock
- 64
- Greiferanschlag
- 65
- Anschlagschraube
- 66
- Mutter
- 67
- Solllage
- 68
- Richtung
- 69
- Achse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102007005958
A1 [0004]
- - DE 10152592 A1 [0005]
- - DE 10304691 A1 [0006]
- - DE 3539612 A1 [0007]