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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Hartstoffbeschichtung, die für ein Formwerkzeug
für Glas
verwendet wird und ein hervorragendes Formtrennvermögen bezüglich Glas
nach dem Hochtemperaturformen aufweist, sowie ein Formwerkzeug für Glas,
das die Beschichtung aufweist.
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In
einem Formwerkzeug für
eine geformte Glaskomponente, wie z. B. eine Glaslinse, wurde eine
Verbesserung des Formtrennvermögens
von Glas durch Bedecken einer Formgebungsoberfläche eines Formwerkzeuggrundkörpers mit
einer diamantartigen Kohlenstoffschicht (DLC-Schicht) oder einer
Beschichtung der Edelmetallreihe untersucht. Beispielsweise beschreibt
die Patentliteratur 1 ein Formwerkzeug für Glas mit einer transparenten
Kohlenstoffschicht auf einer Oberfläche eines Formwerkzeuggrundkörpers, wobei
die Schicht einen Kohlenstoffgehalt von 95 Atom-% oder mehr und
eine Knoop-Härtezahl
im Bereich von 3000 bis 7000 aufweist. Die Patentliteratur 2 beschreibt
ein Formwerkzeug für
Glas, das mit einer DLC-Schicht ausgebildet ist, deren Dichte sich
kontinuierlich oder schrittweise ändert. Die Patentliteratur
3 beschreibt die Tatsache, dass eine Formgebungsoberfläche eines
Grundkörpers
mit einer Schutzschicht bedeckt ist, die jedwede(s) von Metallen
oder Metalllegierungen von Pt, Ir, W, Re, Ta, Rh, Ru und Os umfasst,
wodurch die Dauerbeständigkeit
und die Stabilität
eines Formwerkzeugs verbessert werden.
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Während die
Patentliteratur 1 beschreibt, dass die transparente Kohlenstoffschicht
mit einem Kohlenstoffgehalt von 95 Atom-% oder mehr keinerlei Veränderung
der Beschichtungshärte
nach 2 Stunden Halten der Schicht bei 600°C zeigt, zeigt die Literatur
jedoch nicht die Glasformgebungstemperatur in einem Beispiel der
Glaslinsenformgebung, und folglich wird das Formtrennvermögen bei
der Glasformgebung bei 600°C
oder mehr nicht deutlich beschrieben. Da sich darüber hinaus
die DLC-Schicht bei einer hohen Temperatur von 600°C oder mehr
in Graphitkohlenstoff umwandelt, ist sie kaum gegen die Verwendung
in einer Hochtemperaturumgebung beständig. Während darüber hinaus die in der Patentliteratur
2 beschriebene DLC-Schicht eine Dauerbeständigkeit bei einem Linsenformgebungstest
bei 580°C
gemäß einem
Glasformgebungsverfahren zeigt, kann sie dennoch gegebenenfalls
bezüglich
eines Gebrauchs bei einer hohen Temperatur von 600°C oder mehr
nicht beständig
sein, da es sich dabei ebenfalls um eine DLC-Schicht handelt. Darüber hinaus
ist in dem Fall der Schutzschicht, die jedwede(s) von Metallen oder
Metalllegierungen von Pt, Ir, W, Re, Ta, Rh, Ru und Os umfasst und
die in der zitierten Literatur 3 beschrieben ist, das Formtrennvermögen der
Glaslinse bei einer hohen Temperatur vermindert. Zusätzlich ist
das Metall, das die Schicht bildet, teuer, wodurch die Materialkosten
ansteigen.
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Patentliteratur
4 beschreibt ein direktes Formverfahren zur Bildung von Glaslinsenelementen
bei Glasviskositäten
im Bereich von 108 bis 1012 Poise.
Patentliteratur 5 beschreibt eine Beschichtung, die eine Arbeitsschicht,
die mindestens eines von Ni-Al-N und Ti-B-C-N umfaßt, und
eine Haftmittelschicht, die den Kontakt mit einer Oberfläche einer
Form oder eines Werkzeuges herstellt, umfaßt. Patentliteratur 6 beschreibt
einen oberflächenbeschichteten,
gesinterten Körper,
der eine gesinterte, harte Legierung und mindestens eine Beschichtung
darauf umfaßt,
die mindestens ein Material, ausgewählt aus Borcarbonitriden der
Gruppe IVa, Va und VIa Elemente, umfaßt. Patentliteratur 7 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung keramischer Schichten, welche kristalline
Verbindungen der Elemente B, C und N enthalten, auf einem Substrat,
worin eine Abscheidung der Verbindungen aus der Gasphase in einer
Atmosphäre
durchgeführt
wird. Patentliteratur 8 beschreibt ein CVD-Beschichtungsverfahren zur Erzeugung
einer Haftstoffschicht, die Zirkonium, Stickstoff und/oder Kohlenstoff
und Bor enthält.
Patentliteratur 9 beschreibt ein borhaltiges Schichtsystem, bestehend
aus einer Borcarbid-, einer B-C-N und einer kohlenstoff-modifizierten
kubischen Bornitridschicht.
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Es
sollen eine Hartstoffbeschichtung bzw. ein harter Überzug mit
einem hervorragenden Formtrennvermögen bezuglich Glas bei der
Formgebung bei einer hohen Temperatur von 600°C oder mehr sowie ein Formwerkzeug
für Glas,
das die Hartstoffbeschichtung aufweist, bereitgestellt werden.
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Eine
Hartstoffbeschichtung einer Ausführungsform
der Erfindung ist eine Hartstoffbeschichtung, die auf einer Formgebungsoberfläche eines
Grundkörpers
eines Formwerkzeugs für
Glas ausgebildet ist und ein W und/oder V enthaltendes Borcarbonitrid
umfasst, wobei die Zusammensetzung der Beschichtung als Wa1Va2BbCcNd ausgedrückt wird
und 0,1 ≤ a1
+ a2 ≤ 0,5,
0,05 ≤ b ≤ 0,5, 0,02 ≤ c ≤ 0,15, 0,05 ≤ d ≤ 0,5 und a1 +
a2 + b + c + d = 1 gilt.
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Gemäß der Hartstoffbeschichtung
für die
Glasformgebung der Ausführungsform
der Erfindung wird bzw. werden eines oder zwei von W und V, und
B, C und N (nachfolgend auch als W und/oder V enthaltendes Borcarbonitrid
bezeichnet) derart zugesetzt, dass ein vorgegebenes Verhältnis vorliegt,
wodurch eine Erhöhung
der Härte
der Beschichtung erreicht werden kann, während das Schmiervermögen einer
BCN-Schicht maximal genutzt wird, und folglich wird selbst bei einer
Hochtemperaturformgebung ein hervorragendes Formtrennvermögen von
Glas erhalten. D. h., da die BCN-Schicht BN-Bindungen aufweist,
weist sie ein hervorragendes Schmiervermögen und ein hervorragendes
Formtrennvermögen
bezüglich
Glas sowie eine mäßige Härte auf,
jedoch ist die Härte
verglichen mit der DLC-Schicht
gering. Da das Formtrennvermögen
mit zunehmender Härte
der Beschichtung verbessert wird, ist es essentiell, eine Erhöhung der
Härte der
Beschichtung zu erreichen. Beide Nitride, die von W und V gebildet
werden, weisen eine extrem große
Härte auf,
und eines oder zwei von W und V wird bzw. werden B, C und N derart
zugesetzt, dass ein vorgegebenes Verhältnis vorliegt, wodurch die
Härte der
BCN-Schicht erhöht
werden kann und folglich das Formtrennvermögen des Formwerkzeugs für Glas bezüglich Glas
nach der Hochtemperaturformgebung bei 600°C oder mehr verbessert werden
kann.
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Darüber hinaus
ist die Hartstoffbeschichtung der Ausführungsform der Erfindung die
Hartstoffbeschichtung, die auf der Formgebungsoberfläche des
Grundkörpers
des Formwerkzeugs für
Glas ausgebildet ist, und umfasst W, B, C und N, wobei dann, wenn
die Cu-kα-Linie bei der Röntgenbeugungsmessung
gemäß dem θ-2θ-Verfahren
verwendet wird, die Halbwertsbreite einer α-W (110)-Beugungslinie in 2θ von 30° bis 50° innerhalb
eines Bereichs von 6,0° bis
8,0° liegt.
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Durch
Zugeben von W zu BCN wird die Härte
stärker
erhöht.
Als Faktor, der die Zunahme der Härte zu diesem Zeitpunkt betrifft,
kann die Bildung einer festen Lösung
von α-W
genannt werden. Wenn die Cu-kα-Linie
bei der Röntgenbeugungsmessung
gemäß dem θ-2θ-Verfahren verwendet
wird, zeigt sich in dem Fall, bei dem W nicht zugesetzt wird, eine
amorphe Struktur, und ein Peak, der eine Kristallinität anzeigt,
wird nicht festgestellt. Wenn jedoch W zugesetzt wird, erscheint
die α-W
(110)-Beugungslinie und die Härte
wird erhöht.
Der Winkel, bei dem der Peak erscheint, liegt in 2θ von 30° bis 50° und die
Halbwertsbreite der Linie liegt innerhalb eines Bereichs von 6,0° bis 8,0°. Daher kann
die Hartstoffbeschichtung der Ausführungsform der Erfindung aus
einem XRD-Messergebnis (Röntgenbeugungsmessergebnis)
in der vorstehend beschriebenen Weise spezifiziert werden.
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Bei
einem Formwerkzeug für
Glas der Ausführungsform
der Erfindung ist die Hartstoffbeschichtung auf der Formgebungsoberfläche des
Grundkörpers
ausgebildet, wobei die Hartstoffbeschichtung eines oder zwei von
W und V umfasst, das bzw. die B, C und N derart zugesetzt ist bzw.
sind, dass ein vorgegebenes Verhältnis
vorliegt.
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Die
Hartstoffbeschichtung weist vorzugsweise eine Dicke von 100 nm bis
3000 nm auf. Die Hartstoffbeschichtung kann auf der Formgebungsoberfläche des
Grundkörpers
mittels einer Zwischenschicht ausgebildet sein, die eine amorphe
CrSiN-Schicht umfasst. Folglich wird das Haftvermögen der
Hartstoffbeschichtung an dem Grundkörper verbessert, was zu einer
hervorragenden Dauerbeständigkeit
führt.
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Gemäß der Hartstoffbeschichtung
für die
Glasformgebung oder das Formwerkzeug für Glas, das die Beschichtung
der Ausführungsform
der Erfindung aufweist, ist das Formtrennvermögen von Glas nach der Hochtemperaturformgebung
bei 600°C
oder mehr hervorragend, da die Hartstoffbeschichtung bereitgestellt ist,
bei der W und/oder V der BCN-Schicht derart zugesetzt ist bzw. sind,
dass ein vorgegebenes Atomverhältnis
vorliegt. Darüber
hinaus ist die Hartstoffbeschichtung auf dem Grundkörper mittels
der Zwischenschicht ausgebildet, welche die amorphe CrSiN-Schicht
umfasst, wodurch das Haftvermögen
zwischen der Hartstoffbeschichtung und dem Grundkörper verbessert
wird, was zu einer verbesserten Dauerbeständigkeit führt.
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1 ist
eine erläuternde
Schnittansicht eines Formwerkzeugs für Glas gemäß einer ersten Ausführungsform
der Erfindung; und
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2 ist
eine erläuternde
Schnittansicht eines Formwerkzeugs für Glas gemäß einer zweiten Ausführungsform
der Erfindung.
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Nachstehend
wird eine Ausführungsform
einer Hartstoffbeschichtung und eines Formwerkzeugs für Glas gemäß der Erfindung
unter Bezugnahme auf Zeichnungen beschrieben.
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Die 1 zeigt
ein Formwerkzeug für
die Glaslinsenformgebung gemäß einer
ersten Ausführungsform,
bei dem eine Hartstoffbeschichtung 2 auf einer Linsenformgebungsoberfläche eines
Grundkörpers 1 in einer
bedeckenden Weise ausgebildet ist. Die Hartstoffbeschichtung 2 umfasst
eines oder zwei von W und V, und B, C und N, wobei die Zusammensetzung
der Beschichtung als Wa1Va2BbCcNd ausgedrückt wird,
wobei die Atom-Zusammensetzungsverhältnisse
der jeweiligen Elemente a1, a2, b, c und d den folgenden Bedingungen genügen:
0,1 ≤ a1 + a2 ≤ 0,5, 0,05 ≤ b ≤ 0,5,
0,02 ≤ c ≤ 0,15, 0,05 ≤ d ≤ 0,5 und
a1
+ a2 + b + c + d = 1.
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Da
jedes Nitrid, das aus W oder V ausgebildet ist, eine große Härte aufweist,
wird mindestens eines von W und V (W und/oder V, das bzw. die auf
diese Weise zugesetzt wird bzw. werden, wird bzw. werden als „M" ausgedrückt) zusätzlich zu
B, C und N zugesetzt, wodurch die Härte von BCN beträchtlich
erhöht
werden kann, wobei das BCN ein hervorragendes Schmiervermögen und
Formtrennvermögen
bezüglich
Glas aufweist. Im Hinblick auf eine Zusammensetzung von M, wenn
(a1 + a2) weniger als 0,1 beträgt,
ist der Härtesteigerungseffekt
extrem gering, und daher wird (a1 + a2) so festgelegt, dass es 0,1
oder mehr und vorzugsweise 0,30 oder mehr beträgt. Wenn andererseits M übermäßig zugesetzt
wird, werden die Nitride nicht gebildet und die Härte wird
vielmehr vermindert, weshalb (a1 + a2) so festgelegt wird, dass
es 0,5 oder weniger und vorzugsweise 0,4 oder weniger beträgt. Wenn
nur W zugesetzt wird, gilt a2 = 0, und wenn nur V zugesetzt wird, gilt
a1 = 0.
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N
ist mit W oder V verknüpft
und bildet folglich ein hartes Nitrid. Bei einem später beschriebenen
Verhältnis
B zu C von d liegt das Verhältnis
von N vorzugsweise in einem Bereich von 0,05 bis 0,5. Mehr bevorzugt beträgt es 0,10
bis 0,40.
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B
ist mit N verknüpft
und bildet folglich eine B-N-Bindung in der Beschichtung, wodurch
das Formtrennvermögen
von Glas durch Erhöhen
des Schmiervermögens
der Beschichtung verbessert wird. Ferner ist B partiell mit W oder
V verknüpft
und bildet folglich ein hartes Borid. Wenn b, das Verhältnis von
B, weniger als 0,05 beträgt,
sind diese Effekte extrem gering, so dass die Untergrenze von b
als 0,05 und vorzugsweise 0,25 oder mehr festgelegt wird. Wenn jedoch
B übermäßig zugesetzt
wird, werden weiche BN-Verbindungen übermäßig gebildet, weshalb die Obergrenze
des Verhältnisses
b als 0,5 und vorzugsweise als 0,45 festgelegt wird.
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C
ist mit W, V oder B verknüpft
und bildet folglich ein hartes Carbid, wodurch es zur Erhöhung der
Härte beiträgt. Wenn
c, das Verhältnis
von C, weniger als 0,02 beträgt,
ist dieser Effekt extrem gering. Wenn das Verhältnis andererseits mehr als
0,15 beträgt,
wird freies C gebildet, das nicht mit M verknüpft ist, was zur Verminderung
der Wärmebeständigkeit
führt.
Daher wird die Untergrenze des Verhältnisses c als 0,02 und vorzugsweise
als 0,03 festgelegt und die Obergrenze als 0,15 und vorzugsweise
als 0,12 festgelegt.
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Als
ein Faktor, der die Erhöhung
der Härte
der Hartstoffbeschichtung 2 betrifft, wird die Bildung
der festen Lösung
von α-W
genannt. Die feste Lösung
von α-W
wird mit einer XRD-Messung
gemäß dem θ-2θ-Verfahren
spezifiziert. D. h, wenn die Cu-kα-Linie
verwendet wird, zeigt sich in dem Fall, bei dem W nicht zugesetzt
wird, die amorphe Struktur, und der Peak, der eine Kristallinität anzeigt,
wird nicht festgestellt. Wenn jedoch durch die Zugabe von W die
feste Lösung
von α-W
gebildet wird, erscheint die α-W
(110)-Beugungslinie und die Härte
wird erhöht.
Der Winkel, bei dem der Peak erscheint, liegt in 2θ von 30° bis 50° und die
Halbwertsbreite der Linie liegt innerhalb eines Bereichs von 6,0° bis 8,0°.
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Die
Dicke der Hartstoffbeschichtung beträgt im Hinblick auf die Sicherstellung
der Dauerbeständigkeit vorzugsweise
100 nm oder mehr. Wenn die Dicke jedoch übermäßig groß ist, wird die Oberflächenrauhigkeit erhöht, was
das Formtrennvermögen
von Glas vermindert. Daher ist die Obergrenze der Dicke auf 3000
nm und mehr bevorzugt auf 1000 nm festgelegt.
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Der
Grundkörper
ist aus verschiedenen Stahlmaterialien, wie z. B. aus bearbeitbarem
unlegierten Stahl, bearbeitbarem Legierungsstahl, Werkzeugstahl
und rostfreiem Stahl, oder aus Metallmaterialien, wie z. B. einer
gesinterten Hartstofflegierung ausgebildet, und eine Zwischenschicht,
wie z. B. eine Plattierungsschicht oder eine thermisch gespritzte
Schicht, kann auf einer Oberfläche
des Grundkörpers
ausgebildet sein. Die Hartstoffbeschichtung wird auf dem Grundkörper typischerweise
durch ein Sputterverfahren ausgebildet. Zur Bildung der Hartstoffbeschichtung
können
jedoch auch verschiedene physikalische oder chemische Dampfabscheidungsverfahren,
wie z. B. ein Ionenplattierverfahren und ein Laserabtragungsverfahren,
eingesetzt werden.
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Als
nächstes
wird ein Formwerkzeug für
die Glaslinsenformgebung gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung unter Bezugnahme auf die 2 beschrieben.
Die Elemente, die mit denjenigen des Formwerkzeugs für die Glaslinsenformgebung
gemäß der ersten
Ausführungsform
der Erfindung identisch sind, sind mit den gleichen Bezugszeichen
bezeichnet und deren Beschreibung ist weggelassen.
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In
dem Formwerkzeug gemäß der zweiten
Ausführungsform
ist die Hartstoffbeschichtung 2 auf dem Grundkörper 1 in
einer bedeckenden Weise mittels einer Zwischenschicht 3 ausgebildet,
die eine amorphe CrSiN-Schicht umfasst. Durch die Bereitstellung
der Zwischenschicht 3 kann das Haftvermögen zwischen dem Grundkörper 1,
der ein Metallmaterial umfasst, und der Hartstoffbeschichtung 2 verbessert
werden. Die CrSiN-Schicht wird auf einer Formgebungsoberfläche des
Grundkörpers 1 durch
ein Sputterverfahren oder dergleichen ausgebildet, und wenn sie
in der Zusammensetzung (SixCr1-x)N
vorliegt und ungeachtet der Menge von N x = 0,5 bis 0,9 eingesetzt
wird, wird eine amorphe Struktur erhalten. Wenn die Dicke der Schicht
weniger als 100 nm beträgt,
ist der Effekt der Verbesserung des Haftvermögens extrem gering, weshalb
die Dicke der Schicht vorzugsweise 100 nm oder mehr beträgt. Wenn
jedoch die Dicke übermäßig groß ist, wird
die Oberflächenrauhigkeit
erhöht,
wodurch das Formtrennvermögen
vermindert wird. Daher beträgt
die Dicke vorzugsweise 3000 nm oder weniger und sie liegt mehr bevorzugt
in einem Bereich von 500 nm bis 1000 nm.
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Nachstehend
wird eine erfindungsgemäße Ausführungsform
mit Beispielen genauer beschrieben, jedoch soll die Ausführungsform
der Erfindung nicht auf die Beispiele beschränkt sein.
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Beispiel 1
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Beschichtungen
mit den in der Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzungen wurden auf
Grundkörpern unter
Verwendung einer Abscheidungsvorrichtung gebildet, die eine Sputterverdampfungsquelle
mit Targets aufweist, die Metallelemente M bzw. B enthalten. Die
Grundkörper
waren aus einer gesinterten Hartstofflegierung ausgebildet und die
Oberflächen
zur Beschichtungsbildung waren auf Spiegelglanz poliert.
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Die
Hartstoffbeschichtungen wurden gemäß dem folgenden Verfahren hergestellt.
Ein Substrat wurde in die Vorrichtung eingebracht, die Vorrichtung
wurde auf 1 × 10–3 Pa
oder weniger evakuiert, der Grundkörper wurde auf etwa 400°C erhitzt
und dann einer Sputterreinigung unter Verwendung von Ar-Ionen unterzogen. Bei
der Sputterabscheidung wurde ein Target mit einem Durchmesser von
15,2 cm (6 Zoll) verwendet und die Eingangsleistung wurde an einer
Seite des B-enthaltenden Targets auf 2 kW eingestellt und die Eingangsleistung
wurde an einer Seite des M-enthaltenden Targets in einem Bereich
von 0,5 bis 3,0 kW variiert, so dass die Zusammensetzung eingestellt
wurde. Bei der Abscheidung wurde das Abscheiden unter Verwendung
eines Mischgases aus Ar/N2 = 65/35 oder
eines Mischgases aus Ar/N2/CH4,
wenn C zugesetzt wurde, durchgeführt,
wobei der Gesamtdruck 0,6 Pa betrug. Die Dicke wurde auf etwa 1000
nm festgelegt.
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Die
Härte,
die Kristallstruktur und das Formtrennvermögen bezüglich Glas der Hartstoffbeschichtungen
wurden unter Verwendung der Grundkörper untersucht, auf denen
in der vorstehend beschriebenen Weise die Hartstoffbeschichtungen
abgeschieden worden sind.
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Die
Härte wurde
unter Verwendung eines Nanoindenters, der von Elionix Inc. hergestellt
worden ist (unter Verwendung eines Berkovich-Indenters) gemessen.
Bei der XRD-Messung wurde die θ-2θ-Messung durchgeführt. Darüber hinaus
wurde eine Zusammensetzungsanalyse mit Schichten, die auf Si-Substraten
abgeschieden worden sind, unter Verwendung von EDX von SEM (von
HITACHI hergestellt, Typ S-3500N) durchgeführt. Die Messbedingungen waren
auf eine Beschleunigungsspannung von 20 kV, eine Messvergrößerung von
2000-fach, einen
Arbeitsabstand von 15 mm und eine Lebensdauer von 60 s eingestellt.
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Im
Hinblick auf das Formtrennvermögen
von Glas wird ein Glasmaterial auf den Hartstoffbeschichtungen auf
den Grundkörpern
angeordnet, in 30 min auf 600°C
erhitzt, 1 Stunde bei 600°C
gehalten, einer natürlichen
Abkühlung
unterzogen und danach wird das Formtrennvermögen des Glasmaterials von den
Hartstoffbeschichtungen mit den folgenden vier Stufen durch ein
Flächenverhältnis des
zurückbleibenden
Glases (Haftungsbereich) nach dem Entfernen des Glases bewertet.
D. h., eine Probe, bei der das Glas überhaupt nicht auf der Probe
verblieb, wurde als ⊙ bewertet,
eine Probe, bei der das Glas in einem Ausmaß von 10% oder weniger der
Fläche
zurückblieb,
auf der das Glas auf der Probe angeordnet worden ist, wurde als
O bewertet, eine Probe, bei der das Glas in einem Ausmaß von 10%
bis 30% der Fläche
zurückblieb,
auf der das Glas auf der Probe angeordnet worden ist, wurde als Δ bewertet,
und eine Probe, bei der das Glas in einem Ausmaß von mehr als 30% der Fläche zurückblieb,
auf der das Glas auf der Probe angeordnet worden ist, wurde als × bewertet.
Die Untersuchungsergebnisse sind zusammen in der Tabelle 1 gezeigt.
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Im
Hinblick auf die Tabelle 1 wurde bestätigt, dass die Hartstoffbeschichtungen
der erfindungsgemäßen Beispiele
(Proben Nr. 4 bis 8, 12 bis 16, 20, 23, 25 und 26) eine Härte aufwiesen,
die derjenigen einer DLC-Schicht der Probe Nr. 1 entsprach oder
höher als
diese war, und ein Formtrennvermögen
bezüglich
Glas aufwiesen, das demjenigen einer BCN-Schicht der Probe Nr. 2 entsprach oder
höher als
dieses war. Selbst in der MBCN-Schicht in den Beschichtungen der
Proben Nr. 3, 9 bis 11, 17 bis 19, 21, 22 und 24, die unzureichende
Zusammensetzungsverhältnisse
der jeweiligen Elemente aufwiesen, war das Formtrennvermögen bezüglich Glas
jedoch im Allgemeinen vermindert. Tabelle
1
- Anmerkung: Probennummern, die mit einem
Stern markiert sind, sind Vergleichsbeispiele. Unterstrichene Zahlen
liegen außerhalb
des Schutzbereichs der Erfindung.
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Beispiel 2
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Zwischenschichten
mit den in der Tabelle 2 gezeigten Zusammensetzungen wurden auf
Spiegelglanz-polierten, gesinterten Hartstofflegierungsgrundkörpern unter
Verwendung einer Abscheidungsvorrichtung gebildet, die eine Sputterverdampfungsquelle
mit einem Cr-Target und einem Si-Target aufweist. Ferner wurden
Beschichtungen gemäß der Tabelle
auf den Zwischenschichten unter Verwendung einer Abscheidungsvorrichtung
gebildet, die eine Sputterverdampfungsquelle mit Targets aufweist,
die Metallelemente M bzw. B enthalten.
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Die
Zwischenschicht und die Hartstoffbeschichtungen wurden gemäß dem folgenden
Verfahren gebildet. Ein Substrat wurde in die Vorrichtung eingebracht,
die Vorrichtung wurde auf 1 × 10–3 Pa
oder weniger evakuiert, der Grundkörper wurde auf etwa 400°C erhitzt
und dann einer Sputterreinigung unter Verwendung von Ar-Ionen unterzogen.
Bei der Sputterabscheidung der Zwischenschichten wurde ein Target
mit einem Durchmesser von 15,2 cm (6 Zoll) verwendet und die Eingangsleistung
wurde an einer Seite des Cr-enthaltenden Targets auf 0,2 kW eingestellt
und die Eingangsleistung wurde an einer Seite des Si-enthaltenden
Targets auf 2,0 kW eingestellt. Andererseits wurde bei der Sputterabscheidung
der Hartstoffbeschichtungen ein Target mit einem Durchmesser von
15,2 cm (6 Zoll) verwendet und die Eingangsleistung wurde an einer
Seite des B-enthartenden Targets auf 2 kW eingestellt und die Eingangsleistung
wurde an einer Seite des M-enthaltenden Targets auf 2,0 kW eingestellt.
Bei der Abscheidung wurde das Abscheiden unter Verwendung eines Mischgases
aus Ar/N2 = 65/35 oder eines Mischgases
aus Ar/N2/CH4, wenn
C zugesetzt wurde, durchgeführt, wobei
der Gesamtdruck 0,6 Pa betrug. Die Dicke der Zwischenschichten wurde
in einem Bereich von 50 bis 5000 nm variiert und die Dicke der Hartstoffbeschichtungen
wurde ebenfalls in dem gleichen Bereich variiert.
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Die
Zusammensetzung, die Härte,
die Ablöseeigenschaften
bezüglich
eines Grundkörpers
und das Formtrennvermögen
bezüglich
Glas der Hartstoffbeschichtungen wurden unter Verwendung der Grundkörper untersucht,
auf denen in der vorstehend beschriebenen Weise die Zwischenschichten
und die Hartstoffbeschichtungen abgeschieden worden sind. Die Zusammensetzung,
die Härte
und das Formtrennvermögen
wurden entsprechend Beispiel 1 gemessen und bewertet. Die Schichtablöseeigenschaften
wurden in der Weise bewertet, dass ein Ritztest unter Verwendung
eines Diamant-Indenters mit einem Radius von 200 μm unter der Bedingung
eines Belastungsbereichs von 0 bis 100 N, einer Ritzgeschwindigkeit
von 1,0 cm/min und einer Belastungsgeschwindigkeit von 100 N/min
durchgeführt
wurde und die Belastung, bei welcher die Schicht vollständig ablöst wurde,
wurde als Lc2 festgelegt. Die entsprechenden
Untersuchungsergebnisse sind zusammen in der Tabelle 2 gezeigt.
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Aus
der Tabelle 2 ergibt sich, dass die Hartstoffbeschichtungen der
Proben Nr. 1 bis 16 (alles erfindungsgemäße Beispiele) im Allgemeinen
eine Härte
aufweisen, die mit der Härte
der DLC-Schicht (Probe Nr. 1 in der Tabelle 1) identisch ist oder
größer als
diese ist, und dass sie ein hervorragendes Formtrennvermögen bezüglich Glas
aufweisen. Die Probe Nr. 7 weist jedoch ein geringfügig schlechteres
Formtrennvermögen
bezüglich
Glas auf, da die Dicke der Hartstoffbeschichtung groß ist und
5000 nm beträgt.
Die Probe Nr. 8 zeigte keine Verbesserung der Schichtablöseeigenschaften
aufgrund der Zwischenschicht, da die Zwischenschicht mit 50 nm extrem
dünn ist.
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