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Die
Erfindung betrifft ein Fahrerinformationssystem für die graphische
Anzeige von Fahrerinformationen in einem Kraftfahrzeug, wobei die
aus verschiedenen Einzelgeräten
ermittelten Fahrerinformationen als Vordergrund auf einem Hintergrund
eines gemeinsamen Fahrerinformationsdisplay mit einer grafischen
Benutzeroberfläche
darstellbar sind.
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Es
ist im Automobilbereich gängige
Praxis, verschiedene Einzelgeräte
mit eigenen graphischen Benutzeroberflächen zur Anzeige von Fahrerinformationen
einzusetzen, wie z. B. Radio, Telefon, Navigationshilfe, etc. Dabei
hat sich herausgestellt, dass es unkomfortabel ist, jedes Einzelgerät mit einer graphischen
Benutzeroberfläche
zu versehen, da diese nur auf einem verhältnismäßig kleinen jeweiligen Fahrerinformationsdisplay
des Einzelgerätes, beispielsweise
einem Flüssigkristall-Display
abgebildet werden kann.
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Infolge
dieses Nachteils geht die Entwicklung nun in Richtung so genannter
gemeinsamer Fahrerinformationsdisplays, die zentral in der Mittelkonsole
oder im Kombiinstrument des Kraftfahrzeugs untergebracht sind und
die von verschiedenen Einzelinstrumenten ermittelten Fahrerinformationen
zentral anzeigen. Als Kombi-Instrument wird ein Instrumentenblock
in Kraftfahrzeugen angesehen, der sich aus dem Zusammenfügen von
Tachometer, Drehzahlmesser, Tankanzeige, Temperaturanzeige für die Kühlflüssigkeit,
Warnlampen und Fahrtrichtungsanzeigen ergibt. Diese gemeinsamen
Fahrerinformationsdisplays weisen ein größeres Format und somit eine
bessere Auflösung
als die Einzeldisplays der Einzelgeräte auf. Grundlage für die gemeinsame
graphische Darstellung der Fahrerinformationen ist ein Kleincomputer,
der die bisher verwendeten mechanischen bzw. elektrischen Anzeigen
ablöst.
Durch die Einführung
von Mikroprozessoren wurden grafikfähige IC-Displays möglich. Das
Kombi-Instrument ist an ein Busnetzsystem des Fahrzeugs angeschlossen, so
dass die ermittelten Daten der angeschlossenen Steuergeräte wie z.
B. des Motorsteuergeräts,
der ABS-Einheit oder des ESP-Systems im Display visualisiert werden
können.
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Dazu
wird in der
DE 43 07
367 A1 eine Anzeige- und Bedieneinrichtung für Kraftfahrzeuge
beschrieben, die einen Bildschirm, wenigstens ein Bedienelement
zur Funktionsauswahl sowie eine mit Zustandsinformationen bereitstellende
Mittel in Verbindung stehende Recheneinheit aufweist, die eine individuelle
Anzeige verschiedener Zustandsinformationen ermöglichen soll.
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Dazu
ist vorgesehen, dass der Bildschirm einen Bereich aufweist, in dem
eine über
Bedienelemente aufgerufene, freiwählbare Zustandsinformation
in unterschiedlicher vom Bediener wählbarer Form anzeigbar ist.
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Nachteilig
hierbei ist jedoch, dass der Benutzer nicht durch einen einzigen
Blick alle fahrrelevanten Informationen in einem Display erfassen
kann, sondern mehrere Einzelanzeigen im Blick haben muss.
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Aus
der
DE 199 63 754
A1 ist ein Verfahren zur graphischen Anzeige von Fahrerinformationen
in einem Kraftfahrzeug bekannt, wobei die von verschiedenen, miteinander über einen
Bus vernetzten Einzelgeräte
herrührenden
Fahrerinformationen als Vordergrund auf einem Hintergrund eines
gemeinsamen Fahrerinformationsdisplays mit einer graphischen Benutzeroberfläche darstellbar
sind. Dabei werden zunächst
vorbestimmte Rechenoperationen einer vorbestimmten Rechenvorschrift
in einer externen Bildverarbeitungseinrichtung ausgeführt. Entsprechend
den darzustellenden Fahrerinformationen werden Teilgraphik-Bitmaps
mit zugehörigen α-Kanälen und
den entsprechenden Ergebnissen der vorab ausgeführten Rechenoperationen in
den Einzelgeräten
abgespeichert. Die Teilgraphik-Bitmaps werden über den Bus an das gemeinsame
Fahrerinformationsdisplay übertragen
und mit dem Hintergrund der graphischen Benutzeroberfläche kombiniert. Schließlich wird
das Gesamtergebnis auf der graphischen Benutzeroberfläche des
gemeinsamen Fahrerinformationsdisplays dargestellt.
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Dieses
bekannte Verfahren weist den Nachteil auf, dass der Fahrer keine
Möglichkeit
hat, den Displayhintergrund seinen Wünschen anzupassen. Dies ist
jedoch durch die kompakte Darstellung der fahrrelevanten Informationen
in einem Display von Vorteil, insbesondere bei Fahrern mit ausgeprägter Sehschwäche.
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Demgemäß besteht
die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Fahrerinformationssystem
für die
graphische Anzeige von Fahrerinformationen in einem Kraftfahrzeug
zu schaffen, das eine kompakte Darstellung mehrerer fahrrelevanten
Informationen ermöglicht
und einen durch den Benutzer individuell gestaltbaren Display-Hintergrund
aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch ein Fahrerinformationssystem mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen, welche einzeln oder in Kombination
miteinander eingesetzt werden können,
sind der Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Das
erfindungsgemäße Fahrerinformationssystem
für die
graphische Anzeige von Fahrerinformationen in einem Kraftfahrzeug,
bei welchem die aus verschiedenen Einzelgeräten ermittelten Fahrerinformationen
als Vordergrund auf einem Hintergrund eines gemeinsamen Fahrerinformationsdisplay
mit einer graphischen Benutzeroberfläche darstellbar sind, zeichnet
sich dadurch aus, dass über
ein vorzugsweise externes Anwenderspeichermedium anwenderspezifische
Daten für
die graphische Gestaltung des Hintergrundes in das Fahrerinformationsdisplay
geladen werden. Zu den Einzelgeräten
zählen
beispielsweise Tachometer, Drehzahlmesser, Tankanzeige, Temperaturanzeige
für die
Kühlflüssigkeit,
Warnlampen und Fahrtrichtungsanzeigen. Erfindungsgemäß werden
die ermittelten Fahrerinformationen in einem vorzugsweise vollgraphischen
Display dargestellt, wobei der Hintergrund dieses Displays individuell
vom Fahrer beispielsweise an einem Personal Computer gestaltet werden
kann und über
ein vorzugsweise portables bzw. drahtloses Speichermedium auf die
Verarbeitungseinrichtung des Displays, beispielsweise des Kombiinstrumentes
im Fahrzeug geladen wird. Für
die Übertragung
der auf dem Anwenderspeichermedium gespeicherten Informationen auf
das Fahrzeug kann vorzugsweise ein Steckplatz für das Anwenderspeichermedium
im Fahrzeug verwendet werden. Des Weiteren ist vorgesehen, dass
die anwenderspezifischen Daten durch das Fahrerinformationssystem
plausibilisiert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind im Anwenderspeichermedium verschiedene Display-Hintergründe abgespeichert,
die zu unterschiedlichen Tageszeiten abgerufen werden, so dass der Hintergrund
des Displays an die sich ändernden
Tageslichtverhältnissen
individuell anpassbar ist. Dies kann beispielsweise durch einen
lichtempfindlichen Sensor erreicht werden, der die Lichtintensität misst und
die ermittelten Daten an eine Recheneinheit überträgt, die die neu ermittelten
Daten mit alten abgespeicherten Daten abgleicht und für den Fall,
dass sich das Tageslicht verändert
hat, den für
dieses Tageslicht optimale Sicht gewährleistenden Display-Hintergrund lädt. Alternativ
könnte
auch über eine
Zeitschaltuhr ein neuer Display-Hintergrund geladen werden.
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Ferner
können
die verschiedenen Bildschirmhintergründe nach Benutzerwunsch abhängig von
der Tageszeit oder dem Datum (Sommer/Winter), der Umgebungshelligkeit,
der Außentemperatur, der
Gangwahlhebelstellung (Drive oder Sport bzw. Tiptronic bei einem
automatischen Getriebe) und/oder dem erkannten Fahrer (Erkennung über Fahrerprofil
für Sitz
und Spiegeleinstellungen, falls dies im Fahrzeug realisiert ist)
eingestellt werden.
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Diese
individuelle Anpassung des Hintergrundes im Display ist nicht nur
auf graphische Darstellungen beschränkt, sondern kann auf vom Benutzer
ausgewählte
klangliche Kompositionen erweitert werden, d.h. auf dem Anwenderspeichermedium können auch
anwenderspezifische Töne
gespeichert werden. Eine zusätzliche
vorteilhafte Regelung kann hier darin bestehen, dass die im Anwenderspeicher gespeicherten
Töne nur
aktiviert werden, wenn sie hinsichtlich der Lautstärke und
Tonlänge
bestimmte Randbedingungen erfüllen.
Beispielsweise können benutzerspezifische
Warntöne
für Glatteis,
Türen etc vorgesehen
sein, andere benutzerspezifische Blinkertöne oder Töne zur Erkennung des Rückwärtsgangs.
Auch können
die Töne
einen natürlichsprachlichen
Inhalt haben, beispielsweise eine Stimme, die "Rückwärtsgang" oder "Fahrertür offen" spricht.
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Ferner
ist es von Vorteil, wenn für
die kombinierte Darstellung der Einzelanzeigen in einem Fahrerdisplay
eine vollgraphische Darstellung verwendet wird. Dies vereinfacht
die Installation dieser Kombi-Instrumente, die bei den mechanischen
oder elektrischen Anzeigen extrem aufwendig ist. Die vollgraphischen
Displays sind vorzugsweise so ausgeführt, dass vorgeschriebene Farben
für Signalleuchten
als unveränderbare
graphische Elemente über
das anwenderspezifische Hintergrundbild gelegt werden. Dies kann
in gleicher Weise auch für
die vorgeschriebene Fahrgeschwindigkeitseinteilung erfolgen, die ebenfalls
als unveränderbares
graphisches Element über
das anwenderspezifische Hintergrundbild gelegt werden kann.
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Weitere
Vorteile und Ausführungen
der Erfindung werden nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnung erläutert.
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Dabei
zeigt:
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1 ein
Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Fahrerinformationssystems
für die
graphische Anzeige von Fahrerinformationen in einem Kraftfahrzeug.
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen Fahrerinformationssystems 1 für die graphische
Anzeige von Fahrerinformationen in einem Kraftfahrzeug. Zum in 1 dargestellten
System gehört
eine nicht gezeigte externe Bildverarbeitungseinrichtung, anhand
der anwenderspezifische Darstellungen erzeugt werden.
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Das
erfindungsgemäße Fahrerinformationssystem 1 ist über eine
Leitung 2 mit einer Recheneinheit 3 verbunden.
Die Recheneinheit 3 ist über eine weitere Leitung 4 mit
einem zentralen Bussystem 5 verbunden. An das Bussystem 5 sind
Zustandsinformationen bereitstellende Mittel wie beispielsweise Sensoren 6 über Leitungen 7 angeschlossen.
Die durch die Sensoren bzw. Steuergeräte 6 ermittelten Daten
werden über
die Leitungen 4, 5, 7 der Recheneinheit 3 zuge führt. Von
der Recheneinheit 3 werden die von den Sensoren 6 gelieferten
Daten aufbereitet und zur Anzeige auf ein Display 8 des
Fahrerinformationssystems 1 übertragen. Die Recheneinheit 3 übernimmt
dabei auch die Funktion, die graphische Darstellung des Display-Vordergrunds bzw.
Hintergrunds zu generieren. Hinsichtlich des Display-Hintergrunds
wird erfindungsgemäß davon
ausgegangen, dass sich vorzugsweise im Bereich des Fahrzeug-Cockpits 9 ein
Steckplatz 10 befindet, in welchen zur Übertragung von Informationen
ein vorzugsweise externes Anwenderspeichermedium eingeführt werden
kann, das individuell an den Fahrerwunsch angepasste Graphiken für den Display-Hintergrund
bzw. individuell an den Fahrerwunsch oder an die Tageszeit, die
Jahreszeit, die Außentemperatur
und/oder weitere Fahrzeug- und/oder Fahrparameter angepasste akustische
Signale, beispielsweise Warn- oder Blinkertöne oder Sprachausgaben, an die
Recheneinheit 3 übermittelt.
Dazu ist der Steckplatz 10 über eine Leitung 11 mit
der Recheneinheit 3 verbunden.
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Ferner
kann die Recheneinheit 3 ein integraler Bestandteil des
Fahrerinformationssystems 1 sein, was hier nicht explizit
dargestellt ist. Weiterhin kann die Anbindung des externen, vorzugsweise
portablen Speichermediums (nicht dargestellt) anstelle über einen
Steckplatz 10 auch drahtlos, beispielsweise über Bluetooth,
erfolgen.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
somit auf einfache Weise eine an die Wünsche des Fahrers bzw. individuell
an den Fahrerwunsch oder an die Tageszeit, die Jahreszeit, die Außentemperatur und/oder
weitere Fahrzeug- und/oder Fahrparameter angepasste akustische Signalgestaltung,
beispielsweise Warn- oder Blinkertöne oder Sprachausgaben, oder
eine entsprechend angepasste Display-Hintergrundgestaltung eines
Fahrerinformationssystems, wobei die graphische Ausgestaltung auch
an einer externen Bildverarbeitungseinrichtung vorgenommen werden
kann und über
ein portables Anwenderspeichermedium auf das Fahrerinformationssystem übertragen
werden kann.
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- 1
- Fahrerinformationssystem
- 2
- Leitung
- 3
- Recheneinheit
- 4
- Leitung
- 5
- zentrales
Bussystem
- 6
- Sensoren
- 7
- Leitung
- 8
- Display
- 9
- Fahrer-Cockpit
- 10
- Steckplatz
- 11
- Leitung