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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Flankenformung von Signalen
und einen Sender-/Empfänger-Baustein
für ein
Bussystem.
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In
ungeschirmten Bussystemen werden zum Verringern von hochfrequenten
Störabstrahlungen Flanken
von zu übertragenden
Signalen mittels Sender-/Empfänger-Bausteinen
geformt, die zur Signalübertragung
verwendet werden. Die Sender-/Empfänger-Bausteine werden auch
als Transceiver oder Bustreiber bezeichnet. Wenn die Flankensteilheit
der auf den Bus ausgegebenen Signale abnimmt, nimmt entsprechend
auch die durch die Signale verursachte Störabstrahlung ab.
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Bei
geringer Flankensteilheit nimmt jedoch die Empfindlichkeit gegenüber eingekoppelten
hochfrequenten Störsignalen
zu. Dies liegt einerseits daran, dass bei einer langsamen Signalflanke
bei Anwesenheit hochfrequenter Störungen ein Signalempfänger mehrfach
zwischen unterschiedlichen Logikpegeln umschalten kann, da die den
Logikpegeln zugeordneten Signalschwellen beim langsamen Ansteigen
bzw. Fallen mehrfach über-
bzw. unterschritten werden. Ein weiterer Grund liegt in der Störempfindlichkeit
der Flankenformschaltungen der Sender-/Empfänger-Bausteine.
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Die
DE 199 45 432 A1 zeigt
eine Schaltungsanordnung zum Ansteuern einer Last mit reduzierter Störabstrahlung.
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Die
DE 100 38 149 A1 zeigt
eine Ansteuerschaltung zur Ansteuerung eines Schalters mit unterschiedlichen
Schaltflanken.
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Die
EP 1 212 833 B1 zeigt
eine Treiberschaltung und ein Verfahren zum Betreiben einer Treiberschaltung.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Flankenformung
von Signalen, die auf eine Busleitung eines Bussystems ausgegeben werden,
und einen Sender-/Empfänger-Baustein
für ein
Bussystem zur Verfügung
zu stellen, die eine hohe Störunempfindlichkeit
des Bussystems sicherstellen.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch ein Verfahren zur Flankenformung von Signalen
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und einen Sender-/Empfänger-Baustein
mit den Merkmalen des Anspruchs 11.
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Das
Verfahren zur Flankenformung von Signalen, die auf eine Busleitung
eines Bussystems ausgegeben werden, umfasst die Schritte: Ermitteln
eines Hochfrequenz(HF)-Störpegels
auf der Busleitung des Bussystems, Vergrößern der Flankensteilheit der
ausgegebenen Signale, wenn der Hochfrequenz-Störpegel auf der Busleitung zunimmt,
und Verkleinern der Flankensteilheit der ausgegebenen Signale, wenn
der Hochfrequenz-Störpegel
auf der Busleitung abnimmt. Beim Vorhandensein von HF-Störpegeln
oder HF-Störungen
nimmt erfindungsgemäß die Flankensteilheit
zu, wodurch ein mehrfaches Umschalten in einem Empfänger des
Signals bzw. der Signalflanke verhindert oder reduziert wird, da
die Dauer der Signalflanke abnimmt.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens wird die Flankensteilheit kontinuierlich
mit zunehmendem HF-Störpegel
auf der Busleitung vergrößert. Hierzu kann
beispielsweise ein Steuerstrom für
einen Gate-Anschluss eines Treibertransistor, der zum Ausgeben der
Signale auf der Busleitung dient, kontinuierlich mit steigendem
HF-Störpegel
vergrößert werden,
wodurch dieser schneller oder härter
zwischen einem durchgesteuerten Zustand und einem gesperrten Zustand
umschaltbar ist. Alternativ wird die Flankensteilheit stufenweise
von einem ersten Flankensteilheitswert auf mindestens einen zweiten Flankensteilheitswert
vergrößert, wenn
der HF-Störpegel
mindestens einen ersten Hochfrequenz-Störpegel-Schwellenwert überschreitet.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens werden zum Ermitteln des HF-Störpegels
Frequenzen von Störsignalen
in einem Frequenzbereich von 500 kHz bis 5 GHz, bevorzugt 900 kHz
bis 3 GHz, besonders bevorzugt 1 MHz bis 1 GHz, berücksichtigt.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens umfasst das Ermitteln des HF-Störpegels
ein Gleichrichten der auf der Busleitung vorhandenen hochfrequenten
Störsignale.
Bevorzugt umfasst das Ermitteln des HF-Störpegels
weiterhin ein Filtern der gleichgerichteten hochfrequenten Störsignale,
insbesondere ein Bilden eines Mittelwerts aus den gleichgerichteten
hochfrequenten Störsignalen.
Auf diese Weise kann der HF-Störpegel zuverlässig ermittelt werden.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens werden bei einem Vergrößern der
Flankensteilheit der Signale eine steigende Signalflanke und/oder
eine fallende Signalflanke um eine solche Zeitdauer verzögert, dass
für einen
Empfänger
der Signale die steigende Signalflanke und/oder die fallende Signalflanke
zu einem unveränderten
Zeitpunkt empfangbar sind. In anderen Worten wird die Zeitdauer
derart eingestellt, dass ein Empfänger die Veränderung
der Flankensteilheit nicht bemerkt. Wenn bei einer Vergrößerung der
Flankensteilheit das Signal nicht verzögert wird, wird in einem Empfänger ein
Pegelwechsel früher
detektiert, wodurch eine Timing-Spezifikation des Bussystems möglicherweise
verletzt wird. Dies wird durch das Verzögern der Signalflanken wirksam
verhindert. Bei abnehmender Flankensteilheit aufgrund abnehmender
HF-Störpegel
wird die Verzögerungszeitdauer
entsprechend wieder reduziert. Hierzu wird beispielsweise bei einem
Vergrößern der
Flankensteilheit der Signale eine steigende Signalflanke und/oder
eine fallende Signalflanke um eine Zeitdauer verzögert, so
dass die Signalflanke mit vergrößerter Flankensteilheit
einen Schwellenwert, der einem Logikpegel zugeordnet ist, zu einem gleichen
Zeitpunkt erreicht wie die Signalflanke eines Signals mit normaler
Flankensteilheit.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens ist das Bussystem ein Local-Interconnect-Network(LIN)-Bussystem.
Hinsichtlich dessen Eigenschaften und Spezifikation sei auf die
einschlägigen Normen
und die einschlägige
Literatur verwiesen.
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Der
erfindungsgemäße Sender-/Empfänger-Baustein
für ein
Bussystem umfasst einen Treibertransistor, der zwischen eine Busleitung
des Bussystems und ein Bezugspotential einzuschleifen ist und der
zum Ausgeben von Signalen auf der Busleitung dient, eine Ansteuereinheit
für den
Treibertransistor und einen Hochfrequenzstörungsdetektor. Der Hochfrequenzstörungsdetektor
ist derart ausgebildet, dass er einen Hochfrequenz-Störpegel auf
der Busleitung des Bussystems ermittelt. Die Ansteuereinheit ist
derart ausgebildet, dass sie in Abhängigkeit von dem ermittelten
Hochfrequenz-Störpegel den
Treibertransistor derart ansteuert, dass eine Flankensteilheit der
ausgegebenen Signale zunimmt, wenn der Hochfrequenz-Störpegel auf
der Busleitung zunimmt, und eine Flankensteilheit der ausgegebenen
Signale abnimmt, wenn der Hochfrequenz-Störpegel auf der Busleitung abnimmt.
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In
einer Weiterbildung des Sender-/Empfänger-Bausteins sind eine erste
steuerbare Stromquelle, die zwischen eine Versorgungsspannung und
einen Gate-Anschluss des Treibertransistors eingeschleift ist, und
eine zweite steuerbare Stromquelle vorgesehen, die zwischen den
Gate-Anschluss des Treibertransistors
und ein Bezugspotential eingeschleift ist. Die steuerbaren Stromquellen
dienen zum definierten Laden bzw. Entladen der Gate-Elektrode des
Treibertransistors, wodurch beispielsweise die gewünschte Flankenform
in einer Betriebsart ohne HF- Störungen erzielbar
ist. Die erste und die zweite steuerbare Stromquelle können Teil
der Ansteuereinheit sein und/oder von der Ansteuereinheit getrennt
ausgebildet sein und nur von dieser angesteuert werden. Bevorzugt
ist zwischen den Gate-Anschluss des Treibertransistors und die erste
steuerbare Stromquelle und die zweite steuerbare Stromquelle ein
Filter, insbesondere ein Tiefpass, zur Störungsunterdrückung eingeschleift.
Der Filter verhindert, dass Störungen
auf der Busleitung die Funktion der steuerbaren Stromquellen beeinflussen,
da diese durch das Filter unterdrückt werden.
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In
einer Weiterbildung des Sender-/Empfänger-Bausteins umfasst dieser
eine dritte steuerbare Stromquelle, die zwischen eine Versorgungsspannung
und einen Gate-Anschluss des Treibertransistors eingeschleift ist,
und eine vierte steuerbare Stromquelle, die zwischen den Gate-Anschluss des Treibertransistors
und ein Bezugspotential eingeschleift ist, wobei die dritte steuerbare
Stromquelle und die vierte steuerbare Stromquelle von der Ansteuereinheit
zur Veränderung
der Flankensteilheit der ausgegebenen Signale angesteuert werden. Hierbei
können
beispielsweise die erste und die zweite steuerbare Stromquelle eine
Betriebsart ohne HF-Störungen
implementieren, wobei parallel zu der ersten und der zweiten Stromquelle
die dritte und die vierte Stromquelle für eine Vergrößerung der
Flankensteilheit sorgen, falls HF-Störungen detektiert werden.
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In
einer Weiterbildung des Sender-/Empfänger-Bausteins umfasst dieser
eine Verzögerungseinheit,
die derart ausgebildet ist, dass bei einem Vergrößern der Flankensteilheit der
Signale eine steigende Signalflanke und/oder eine fallende Signalflanke
um eine solche Zeitdauer verzögert
werden, dass für
einen Empfänger
der Signale die steigende Signalflanke und/oder die fallende Signalflanke
zu einem unveränderten
Zeitpunkt empfangbar ist. Bevorzugt ist die Verzögerungseinheit derart ausgebildet, dass
sie bei einem Vergrößern der
Flankensteilheit eine steigende Signalflanke und/oder eine fallende Signalflanke
um eine Zeitdauer verzögert,
so dass die Signalflanke mit vergrößerter Flankensteilheit einen
Schwellenwert, der einem Logikpegel zugeordnet ist, zu einem gleichen
Zeitpunkt erreicht wie die Signalflanke eines Signals mit normaler
Flankensteilheit.
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In
einer Weiterbildung des Sender-/Empfänger-Bausteins umfasst der
Hochfrequenzstörungsdetektor
einen Gleichrichter, der auf der Busleitung vorhandene hochfrequente
Störsignale
gleichrichtet. Bevorzugt umfasst der Hochfrequenzstörungsdetektor
einen Filter, der die gleichgerichteten hochfrequenten Störsignale
filtert. Bevorzugt umfasst der Filter einen Mittelwertbildner, der
aus den gleichgerichteten hochfrequenten Störsignalen einen Mittelwert bildet.
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Das
Bussystem ist bevorzugt ein LIN-Bussystem, wobei der Sender-/Empfänger-Baustein
einen LIN-Bustreiber oder einen LIN-Transceiver bildet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben. Hierbei zeigt schematisch:
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1 ein
Schaltbild eines Sender-/Empfänger-Bausteins
für ein
LIN-Bussystem,
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2 Signalverläufe von
durch den Sender-/Empfänger-Baustein
von 1 erzeugten Signalen und
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3 ein
Schaltbild eines Hochfrequenzstörungsdetektors
des Sender-/Empfänger-Bausteins von 1.
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1 zeigt
ein Schaltbild eines Sender-/Empfänger-Bausteins TR für ein LIN-Bussystem.
Der Sender-/Empfänger-Baustein
TR umfasst einen MOS-Treibertransistor T1, der in herkömmlicher
Weise seriell mit einer Verpolschutz-Diode D1 zwischen eine Busleitung
BL des Bussystems und ein Bezugspotential GND eingeschleift ist
und der zum Ausgeben von Signalen auf der Busleitung BL dient. Neben
den gezeigten Bauelementen D1 und T1 können noch weitere, nicht gezeigte
Bauelemente vorhanden sein, falls diese erforderlich sind. Es sei hierzu
auch auf die LIN-Bus-Spezifikation und auf die einschlägige Literatur
verwiesen.
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Bei
dem gezeigten Sender-/Empfänger-Baustein
TR ist aus Gründen
der Übersichtlichkeit
nur der erfindungsgemäße Sendepfad
dargestellt. Der Empfangspfad kann in herkömmlicher Art und Weise implementiert
sein.
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Der
Sender-/Empfänger-Baustein
TR umfasst einen Eingangsanschluss TX, an den beispielsweise ein
Port eines nicht gezeigten Mikrocontrollers angeschlossen wird.
Die an den Eingangsanschluss TX angelegten Signale werden durch
den Sender-/Empfänger-Baustein
TR auf den Lin-Bus
ausgegeben.
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Eine
Ansteuereinheit AE dient zum Ansteuern des Treibertransistors T1.
Die Ansteuereinheit AE ist derart ausgebildet, dass sie in Abhängigkeit von
einem ermittelten Hochfrequenz-Störpegel auf der Busleitung BL
den Treibertransistor T1 derart ansteuert, dass eine Flankensteilheit
der durch den Treibertransistor T1 erzeugten Signale zunimmt, wenn
der Hochfrequenz-Störpegel
auf der Busleitung BL zunimmt, und eine Flankensteilheit der erzeugten Signale
abnimmt, wenn der Hochfrequenz-Störpegel auf der Busleitung BL
abnimmt.
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Die
Ansteuereinheit AE umfasst hierzu einen Hochfrequenzstörungsdetektor
HFD, der derart ausgebildet ist, dass er einen Hochfrequenz-Störpegel auf
der Busleitung BL des Bussystems ermittelt. Der Hochfrequenzstörungsdetektor
HFD ist in dem in 1 gezeigten Ausführungs beispiel
als Teil der Ansteuereinheit AE dargestellt, er kann jedoch auch
getrennt von dieser angeordnet sein.
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Die
Ansteuereinheit AE umfasst weiterhin eine erste steuerbare Stromquelle
SQ1, ein erstes Schaltmittel S1 und einen Tiefpassfilter TP, die
seriell zwischen eine Versorgungsspannung VCC und einen Gate-Anschluss des Treibertransistors
T1 eingeschleift sind. Eine zweite steuerbare Stromquelle SQ2, ein
Schaltmittel S2 und der Tiefpassfilter TP sind seriell zwischen
den Gate-Anschluss des Treibertransistors T1 und ein Bezugspotential
GND eingeschleift. Der Tiefpassfilter TP dient zur Unterdrückung hochfrequenter
Störungen
auf der Busleitung BL, die über
den Transistor T1, insbesondere über dessen
Gate-Drain-Kapazität
und dessen Gate-Source-Kapazität
eingekoppelt werden. Der Tiefpassfilter TP schützt daher die gezeigte Schaltungsanordnung,
insbesondere die Elemente SQ1/S1 und SQ2/S2, vor HF-Störungen auf
der Busleitung BL.
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Die
Schaltmittel S1 und S2 dienen zum Abtrennen der Stromquellen SQ1
bzw. SQ2 vom Gate-Anschluss des Transistors T1 während eines Ladevorgangs bzw.
während
eines Entladevorgangs des Gate-Anschlusses
des Transistors T1. Die Schaltmittel S1 und S2 werden in Abhängigkeit
von einem am Eingangsanschluss TX anstehenden Signal UTX wechselweise
geöffnet
bzw. geschlossen, d.h. bei einem Ladevorgang wird das Schaltmittel
S1 geschlossen und das Schaltmittel S2 wird geöffnet und bei einem Entladevorgang
wird das Schaltmittel S1 geöffnet
und das Schaltmittel S2 wird geschlossen, wodurch Ladung in den
Gate-Anschluss des Transistors T1 transferiert bzw. Ladung aus dem Gate-Anschluss
entnommen wird. Die Stromquellen SQ1 und SQ2 liefern während eines
Umschaltvorgangs des Signals von einem Low- auf einen High-Pegel
bzw. von einem High- auf einen Low-Pegel einen Lade- bzw. einen
Entladestrom für
den Gate-Anschluss des Transistors T1 derart, dass sich eine gewünschte Flankenform
des auf die Busleitung BL ausgegebenen Signals ergibt, die eine
nur geringe Störabstrahlung
verursacht. Die Flankensteilheit der derart erzeugten bzw. ausgegebenen
Signale ist hierbei vergleichsweise gering.
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Um
bei signifikanten Hochfrequenz-Störpegeln die Flankensteilheit
der Signale zu vergrößern, sind
eine dritte steuerbare Stromquelle SQ3 und ein Schaltmittel S3 vorgesehen,
die seriell zwischen die Versorgungsspannung VCC und den Gate-Anschluss
des Treibertransistor T1 eingeschleift sind. Entsprechend sind ein
Schaltmittel S4 und eine vierte steuerbare Stromquelle SQ4 vorgesehen,
die zwischen den Gate-Anschluss des Treibertransistors T1 und das
Bezugspotential GND eingeschleift sind. Die dritte steuerbare Stromquelle
SQ3 und die vierte steuerbare Stromquelle SQ4 werden von dem Hochfrequenzstörungsdetektor
HFD der Ansteuereinheit AE zur Veränderung der Flankensteilheit
der ausgegebenen Signale mittels eines Signals US angesteuert, d.h.
eine Stromstärke
eines durch die Stromquellen SQ3 bzw. SQ4 gelieferten Lade- bzw.
Entladestroms wird in Abhängigkeit
von dem durch den Hochfrequenzstörungsdetektor
HFD detektierten HF-Störpegel
gemäß dem Ansteuersignal
US vergrößert bzw.
verringert.
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Die
Schaltmittel S3 und S4 dienen analog zu den Schaltmitteln S1 und
S2 zum Abtrennen der Stromquellen SQ3 bzw. SQ4 vom Gate-Anschluss des Transistors
T1 während
eines Ladevorgangs bzw. während
eines Entladevorgangs. Die Schaltmittel S3 und S4 werden in Abhängigkeit
von dem am Eingangsanschluss TX anstehenden Signal UTX geöffnet bzw.
geschlossen, wobei die Schaltmittel S3 und S4 bezogen auf die Schaltmittel
S1 und S2 verzögert
angesteuert werden, da eine Verzögerungseinheit
VE zwischen den Eingangsanschluss TX und die Schaltmittel S3 und
S4 eingeschleift ist.
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Die
Verzögerungseinheit
VE dient dazu, bei einem Vergrößern der
Flankensteilheit der Signale eine steigende Signalflanke und eine
fallende Signalflanke um solche Zeitdauern tv1 bzw. tv2 (siehe 2)
zu verzögern,
dass für
einen Empfänger
der Signale die steigende Signalflanke und die fallende Signalflanke
zu einem unveränderten
Zeitpunkt empfangbar sind. In anderen Worten werden die durch die
Verzögerungseinheit
VE erzeugten Verzögerungszeitdauern
tv1 und tv2 derart eingestellt, dass ein Empfänger die Veränderung
der Flankensteilheit nicht bemerkt. Wenn bei einer Vergrößerung der Flankensteilheit
das Signal nicht verzögert
wird, wird in einem Empfänger
ein Pegelwechsel früher
detektiert, wodurch eine Timing-Spezifikation des Bussystems möglicherweise
verletzt wird. Dies wird durch das Verzögern der Signalflanken wirksam
verhindert.
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Im
gezeigten Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich die Verzögerungszeitdauer
tv1 der steigenden Flanke von der Verzögerungszeitdauer tv2 der fallenden
Flanke. Die Verzögerungszeitdauern tv1
und tv2 können
optional dynamisch in Abhängigkeit
vom HF-Störpegel
eingestellt werden, d.h. bei abnehmender Flankensteilheit aufgrund
abnehmender HF-Störpegel werden
die Verzögerungszeitdauern
tv1 und tv2 entsprechend reduziert und bei zunehmender Flankensteilheit
aufgrund zunehmender HF-Störpegel
werden die Verzögerungszeitdauern tv1
und tv2 entsprechend vergrößert. Bevorzugt
sind die Verzögerungszeitdauern
tv1 und tv2 konstant.
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Wenn
ein signifikanter HF-Störpegel
auf der Busleitung BL durch den Hochfrequenzstörungsdetektor HFD detektiert
wird, steuert dieser die Stromquellen SQ3 und SQ4 derart an, dass
diese einen jeweiligen Strom liefern, der deutlich größer ist
als derjenige, der von den Stromquellen SQ1 und SQ2 geliefert wird.
Dies führt
dazu, dass nach dem Ablauf der durch die Verzögerungseinheit VE erzeugten Verzögerungszeitdauer
tv1 bzw. tv2, wenn entweder das Schaltmittel S3 oder S4 geschlossen
wird, der Gate-Anschluss des Transistors T1 wesentlich schneller
geladen bzw. entladen wird, wodurch die Flankensteilheit der ausgegebenen
Signale deutlich zunimmt. Der durch die Stromquellen SQ3 und SQ4 gelieferte
Strom kann kontinuierlich mit steigendem HF-Störpegel
vergrößert werden
oder stufenweise von einem ersten Flankensteilheitswert auf mindestens
einen zweiten Flankensteilheitswert vergrößert werden, wenn der Hochfrequenz-Störpegel mindestens
einen ersten Hochfrequenz-Störpegel-Schwellenwert überschreitet.
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Die
vergrößerte Flankensteilheit
führt dazu, dass
Störungen
auf der Busleitung BL während
der Signalflanke nicht zu einem unkontrollierten Umschalten in einem
Empfänger
führen.
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Die
in 1 gezeigten Ansteuerteile SQ1/S1 und SQ2/S2 sowie
SQ3/S3 und SQ4/S4 dienen zur Verdeutlichung des Ansteuerprinzips.
Es versteht sich, dass weitere, dem Fachmann bekannte, nicht gezeigte
Bauelemente vorhanden sein können.
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2 zeigt
Signalverläufe
einer Spannung UBL auf der Busleitung BL, die durch den Sender-/Empfänger-Baustein
TR in Abhängigkeit
von einer am Eingang TX angelegten Spannung UTX erzeugt wird. Wenn
der HF-Detektor HFD keine HF-Störungen
auf der Busleitung BL detektiert, ergibt sich ein Signalverlauf
UBL1, der eine geringe Flankensteilheit aufweist. Der Signalverlauf
UBL1 führt
zu einer geringen Störabstrahlung
auf der Busleitung BL.
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Wenn
der Hochfrequenzstörungsdetektor HFD
jedoch signifikante HF-Störungen auf
der Busleitung BL detektiert, steuert er die Stromquellen SQ3 und
SQ4 derart an, dass diese einen deutlich erhöhten Lade- bzw. Entladestrom
bereitstellen. Das sich hierbei ergebende Signal UBL2 weist eine
deutlich vergrößerte Flankensteilheit
auf, wodurch die Störanfälligkeit
deutlich abnimmt.
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Die
Verzögerungseinheit
VE verzögert
das Schließen
der Schalter S3 bzw. S4 bezogen auf die steigende bzw. fallende
Flanke des Eingangssignals UTX um die Zeitdauer tv1 bzw. tv2, so
dass ein nicht gezeigter Empfänger
von der Änderung
der Flankensteilheit nichts bemerkt. Die Verzögerungszeitdauer tv1 bzw. tv2
wird durch die Verzögerungseinheit
VE derart eingestellt, dass ein Schwellenwert oder Schaltpegel SP
durch das Signal UBL1 und das Signal UBL2 zeitgleich erreicht wird.
Der Schaltpegel SP ist einem Logikpegel zugeordnet, d.h. wenn das Signal
UBL1 oder UBL2 den Schaltpegel SP überschreitet, wird im Empfänger ein
erster logischer Wert erkannt, und wenn das Signal UBL1 oder UBL2 den
Schaltpegel SP unterschreitet, wird im Empfänger ein zweiter logischer
Wert erkannt. Für
steigende und fallende Flanken können
auch unterschiedliche Schaltpegel bzw. Schwellenwerte festgelegt
sein.
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3 zeigt
ein Schaltbild des Hochfrequenzstörungsdetektors HFD des Sender-/Empfänger-Bausteins
TR von 1.
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Der
Hochfrequenzstörungsdetektor
HFD umfasst Kondensatoren C1 und C2, die zwischen die Busleitung
BL und das Bezugspotential GND eingeschleift sind und die einen
kapazitiven Spannungsteiler bilden. Eine Stromquelle SQ5, ein NMOS-Transistor
N1 und ein NMOS-Transistor N3 sind seriell zwischen die Versorgungsspannung
VCC und das Bezugspotential GND eingeschleift. Ein NMOS-Transistor
N2 und ein NMOS-Transistor N4 sind seriell zwischen die Versorgungsspannung
VCC und das Bezugspotential GND eingeschleift. Der Drain-Anschluss
und der Gate-Anschluss des Transistors N1 sind miteinander verbunden.
Die Gate-Anschlüsse der
Transistoren N1 und N2 sind miteinander verbunden. Der Drain-Anschluss
und der Gate-Anschluss des Transistors N3 sind miteinander verbunden.
Die Gate-Anschlüsse
der Transistoren N3 und N4 sind miteinander verbunden.
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Ein
PMOS-Transistor P0 und ein NMOS-Transistor N5 sind zwischen die
Versorgungsspannung VCC und das Bezugspotential GND eingeschleift.
Der Gate-Anschluss und der Source-Anschluss des Transistors P0 sind
miteinander verbunden. Eine Stromquelle SQ6 ist der Drain-Source-Strecke des
Transistors P0 parallel geschaltet. Ein Verbindungsknoten des ersten
Kondensators C1 und des zweiten Kondensators C2 ist mit einem Verbindungsknoten
des Transistors N2 und des Transistors N4 und einem Gate-Anschluss
des Transistors N5 verbunden.
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Ein
PMOS-Transistor P1 und ein NMOS-Transistor N10 sind seriell zwischen
die Versorgungsspannung VCC und das Bezugspotential GND eingeschleift.
Die Gate-Anschlüsse
der Transistoren P0 und P1 sind miteinander verbunden. Der Drain-Anschluss
und der Gate-Anschluss des Transistors N10 sind miteinander verbunden.
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Ein
PMOS-Transistor P2, ein Schaltmittel S5, ein Schaltmittel S6 und
ein NMOS-Transistor N11 sind seriell zwischen die Versorgungsspannung
VCC und das Bezugspotential GND eingeschleift. An einem Verbindungsknoten
KN1 der Schaltmittel S5 und S6 steht das Ansteuersignal US für die steuerbaren Stromquellen
SQ3 und SQ4 an.
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Die
Schaltmittel S5 und S6 werden durch die Ansteuerspannung UTX angesteuert,
wobei entweder das Schaltmittel S5 geschlossen und das Schaltmittel
S6 offen oder das Schaltmittel S5 offen und das Schaltmittel S6
geschlossen ist.
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Die
Transistoren N1 bis N5 bilden eine sogenannte "translineare Loop". Unter der Annahme, dass die Transistoren
N1 bis N5 alle gleich sind, entspricht der Drain-Strom des Transistors
N5 dem Strom der Stromquelle SQ5. Wenn die Stromquellen SQ5 und
SQ6 gleich sind, fließt kein
Strom in den Eingang der Strombank, die aus den Transistoren P0 bis
P2 gebildet ist.
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HF-Störungen auf
der Busleitung BL werden über
den kapazitiven Spannungsteiler aus den Kondensatoren C1 und C2
auf das Gate des Transistors N5 geleitet. In eine negative Richtung
klemmt die Source-Elektrode
des Transistors N2 die Spannung fest. In eine positive Richtung
ist der Transistor N2 hochohmig. Durch diesen Gleichrichteffekt
steigt das Gatepotential des Transistors N5 an. Der Drain-Strom
des Transistors N5 ist nun viel größer als der Strom der Stromquelle
SQ6 und der sich hieraus ergebende Differenzstrom fließt in den
Eingangstransistor P0 der PMOS-Strombank.
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Der
Transistor P2 stellt den Ladestrom für den Gate-Anschluss des Treibertransistors
T1 zur Verfügung
und der Transistor P1 und der Stromspiegel gebildet aus den Transistoren
N10 und N11 erzeugt den entsprechenden Entladestrom.
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Die
gezeigte Schaltungsanordnung des Hochfrequenzstörungsdetektors HFD wirkt zunächst als
Spitzenwertgleichrichter, der auf der Busleitung vorhandene hochfrequente
Störsignale
gleichrichtet. Die gleichgerichteten Signale werden anschließend gefiltert,
beispielsweise mit einem Tiefpassfilter und/oder einem Mittelwertbildner.
Der Filter berücksichtigt
beim Ermitteln des Signals US Frequenzen von Störsignalen in einem Frequenzbereich
von 1 MHz bis 1 GHz.