DE102006052804B4

DE102006052804B4 - Tragevorrichtung

Info

Publication number: DE102006052804B4
Application number: DE102006052804A
Authority: DE
Inventors: Lothar Petermann; Stefan Papendieck
Original assignee: Draeger Medical GmbH
Current assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Priority date: 2006-11-09
Filing date: 2006-11-09
Publication date: 2010-07-29
Anticipated expiration: 2026-11-10
Also published as: FR2908497A1; DE102006052804A1; FR2908497B1; US20080111042A1; US7597298B2

Abstract

Tragevorrichtung mit
einem höhenverstellbaren Tragarm, welcher über ein Drehgelenk (11) an der Decke (6) eines Behandlungsraumes befestigt ist und zwischen zwei endseitigen Kopfstücken (2, 3) in Form einer Parallelogramm-Schwinge angebrachte Tragarmschenkel (4, 5) aufweist,
einer selbst arretierenden Gasdruckfeder (13) zwischen einem der Kopfstücke (2, 3) und einem der Tragarmschenkel (4, 5), welche ein Ventil (29) zur Aufhebung der Blockierfunktion aufweist,
einem ersten Kopfstück (2) an dem Drehgelenk (11) und einer Versorgungseinheit (21) für medizinische Geräte an einem zweiten Kopfstück (3),
einem Handgriff (22) an der Versorgungseinheit (21) zum Verschwenken des Tragarms,
ein in Baueinheit mit dem Handgriff (22) verbundenes Auslöseelement in Form eines elektrischen Schalters (23) und einem Übertragungsmittel, welches einen das Ventil auslösenden Pneumatikkolben (16, 23), ein mit einer Druckgasquelle (27) verbundenes, durch den elektrischen Schalter (23) öffenbares Magnetventil (24) und eine Druckgasleitung (26) zwischen dem Pneumatikkolben (16) und dem Magnetventil (24) umfasst.

Description

Die Erfindung betrifft eine Tragevorrichtung für medizinische Geräte.
Eine Tragevorrichtung der genannten Art ist aus der US 4,844,387 bekannt. Zwischen zwei endseitigen Kopfstücken sind in Form einer Parallelogramm-Schwinge zwei Tragarmschenkel angeordnet, die gelenkig mit den Kopfstücken verbunden sind. Zum Kompensieren der Masse eines Tragegegenstandes ist eine Gegenkrafteinrichtung in Form einer Gasfeder vorgesehen, die dafür sorgt, dass die Höhe des Tragegegenstandes mit der Parallelogramm-Schwinge auf eine vorbestimmte Position eingestellt werden kann. Die Gasfeder ist selbstarretierend und hat ein Ventil, durch das die Gasfeder freigegeben wird. Das Ventil kann über einen seitlich am Tragarm angebrachten Druckknopf betätigt werden.
Eines der Kopfstücke ist mit einer Schraubzwinge an einer Tischplatte befestigt, während am anderen Kopfstück eine Geräteaufnahme für ein Monitorgerät angebracht ist. Mit einem Handgriff an der Vorderseite der Geräteaufnahme kann das Monitorgerät auf die gewünschte Arbeitshöhe eingestellt werden. Durch Betätigen des Druckknopfes am Tragarm wird hierzu die Selbstarretierung der Gasdruckfeder aufgehoben. Derartige Tragarme werden auch in medizinischen Behandlungsräumen zur Aufnahme von Überwachungsgeräten eingesetzt. Durch die frei verschwenkbare Parallelogramm-Schwinge lässt sich so das Überwachungsgerät auf einfache Weise in Augenhöhe des Benutzers positionieren.
Nachteilig bei der bekannten Tragevorrichtung ist, dass zum Verstellen zwei Hände benötigt werden, von denen eine die Geräteaufnahme verschwenkt, während die andere den Druckknopf bedient.
Aus der DE 10 2004 026 117 B3 ist ein höhenverstellbarer Tragarm mit einer Parallelogramm-Schwinge zwischen zwei Kopfstücken und einer selbstarretierenden Gasfeder bekannt, bei welcher die Selbstarretierung mit einem Hydrauliksystem aufgehoben werden kann. Das Hydraulik-System weist ein Hydraulik-Auslöseelement an der Gasfeder, eine Auslösetaste und eine Hydraulikleitung zwischen dem Hydraulik-Auslöseelement und der Auslösetaste auf.
Die Auslösetaste ist an dem Kopfstück des Tragarms angebracht, wobei in Kombination mit einer zusätzlichen Versorgungseinheit für medizinische Geräte die Einhand-Bedienung noch nicht befriedigend gelöst ist. Das bekannte Hydrauliksystem ist aufgrund der zu übertragenden Kräfte nur für Gasfedern kleiner Bauart geeignet.
In der DE 41 20 260 C1 ist ein gewichtsausgeglichener, an einer Decke befestigter Haltearm zur Aufnahme medizinischer Komponenten angegeben. Zum Gewichtsausgleich ist eine Gasdruckfeder vorgesehen. Zur Anpassung an unterschiedliche Lasten muss mittels einer verstellbaren Gewindestange die Hebelübersetzung angepasst werden. Eine Schnellverstellung ist nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tragevorrichtung hinsichtlich einfacher Bedienung zu verbessern.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Patentanspruchs.
Der Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass das einen elektrischen Stromkreis schließende Auslöseelement für die Gasfeder unmittelbar an einem Handgriff angebracht ist, welcher zum Verschwenken einer mit dem Tragarm verbundenen Versorgungseinheit für medizinische Geräte dient. Der Handgriff befindet sich an der Versorgungseinheit in einer für den Anwender geeigneten Griffhöhe.
An der Versorgungseinheit befinden sich Druckgasanschlüsse und elektrische Anschlüsse zur Medienversorgung von medizinischen Beatmungs- und Überwachungsgeräten. Das Auslöseelement ist in Form eines elektrischen Schalters oder Drucktasters mit einem Stromkreis verbunden, der das Ventil an der Gasfeder zum Aufheben der Blockierfunktion betätigt. Das Auslöseelement ist ergo nomisch so am Handgriff angeordnet, dass es in Form einer Einhandbedienung mit dem Daumen einer Hand betätigt werden kann, während die übrigen Finger den Handgriff umgreifen. Die elektrische Betätigung des Ventils hat den Vorteil, dass keine besondere Kraft am Auslöseelement aufgewendet werden muss, um die Selbstarretierung der Gasfeder aufzuheben.
Zur Betätigung des Ventils wird ein kombinierter pneumatisch-elektrischer Antrieb verwendet. Bei dem kombinierten pneumatisch-elektrischen Antrieb wird das Ventil durch einen Pneumatik-Kolben betätigt, wobei der Pneumatik-Kolben über eine Magnetventil mit Druckgas beaufschlagt wird. Das Magnetventil ist dabei elektrisch mit dem Auslöseelement verbunden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Figur gezeigt und im Folgenden näher erläutert.
Es zeigen:
1 eine Tragevorrichtung im Längsschnitt,
2 den Ausschnitt A der Tragevorrichtung nach der 1.
1 zeigt schematisch einen Tragarm 1 im Längsschnitt, der aus einem ersten Kopfstück 2, einem zweiten Kopfstück 3, einem ersten Tragarm-Schenkel 4, einem zweiten Tragarm-Schenkel 5 und einer Gasfeder 13 besteht. Die Tragarm-Schenkel 4, 5 sind in Form einer Parallelogramm-Schwinge über Bolzengelenke 7, 8, 9, 10 mit den Kopfstücken 2, 3 verbunden. Das erste Kopfstück 2 ist über ein Drehgelenk 11 mit einem Deckenflansch 12 an der Decke 6 eines Behandlungsraumes befestigt. Zwischen dem oberen Bolzengelenk 9 am zweiten Kopfstück 3 und dem zweiten Tragarm-Schenkel 5 befindet sich eine selbstarretierende Gas feder 13, deren Kolbenhülse 14 mit dem Bolzengelenk 9 verbunden ist. Eine Hubstange 15 der Gasfeder 13 ist über einen Pneumatik-Zylinder 16, ein Gelenk 17 und einen Lagerbock 18 an dem zweiten Tragarmschenkel 5 befestigt. Als Gegenkrafteinrichtung ist eine weitere Gasfeder 19 zwischen dem ersten Tragarmschenkel 4 und dem unteren Bolzengelenk 8 am ersten Kopfstück 2 angeordnet. Am zweiten Kopfstück 3 befindet sich ein nach unten verlaufendes Rohr 20 mit einer Versorgungseinheit 21 für nicht näher dargestellte medizinische Geräte. Die Medienanschlüsse an der Versorgungseinheit 21 für Druckgas, elektrische Energie und Datenübertragung sind der besseren Übersicht wegen in der 1 nicht dargestellt.
An der Versorgungseinheit 21 befindet sich ein Handgriff 22 mit einem Drucktaster 23 zum Verschwenken des Tragarms 1. Der Drucktaster 23 ist mit einem Magnetventil 24 und einem Stromanschluss 25 verbunden. Der Pneumatikzylinder 16 ist über eine Druckgasleitung 26 und das Magnetventil 24 an eine Druckgasquelle 27 angeschlossen.
2 veranschaulicht schematisch den Ausschnitt A nach der 1. Gleiche Komponenten sind mit gleichen Bezugsziffern der 1 versehen. In der Hubstange 15 der Gasfeder 13 ist hubbeweglich ein Stößel 28 aufgenommen, der ein Ventil 29 innerhalb der Gasfeder 13 betätigt, mit welchem die Selbstarretierung der Gasfeder 13 aufgehoben werden kann. Die vom Magnetventil 24 kommende Druckgasleitung 26 ist über einen Druckgasanschluss 30 mit einem Druckraum 31 des Pneumatikzylinders 16 verbunden. Der Druckraum 31 wird durch einen Kolben 32 im Pneumatikzylinder 16 begrenzt, der den Stößel 28 betätigt.
Die erfindungsgemäße Tragevorrichtung arbeitet folgendermaßen.
Der Anwender umfasst mit seiner Hand den Handgriff 22 und betätigt den Drucktaster 23. Durch den Drucktaster 23 wird ein Stromkreis geschlossen und das Magnetventil 24 öffnet, wodurch die Druckgasleitung 26 über die Druckgas quelle 27 mit Druckgas beaufschlagt wird. Der Kolben 32 wird hierbei nach rechts verschoben und betätigt den Stößel 28, wodurch das Ventil 29 der Gasfeder 13 öffnet und die Selbstarretierung der Gasfeder 13 aufgehoben ist. Der Tragarm 1 kann nun nach oben oder unten schwenkt werden. Wenn der Drucktaster 23 losgelassen wird, schließt das Magnetventil, die Druckgasleitung 26 wird entlüftet und der Kolben 32 wird durch den Stößel 28 in seine Ausgangslage zurückgedrückt. Das Ventil 29 schließt und die Gasfeder ist wieder arretiert.