WO2016087137A1

WO2016087137A1 - Tragarmsystem

Info

Publication number: WO2016087137A1
Application number: PCT/EP2015/075230
Authority: WO
Inventors: Uwe Kunitschke; Hartmut Kloth
Original assignee: Haseke Gmbh & Co. Kg
Priority date: 2014-12-02
Filing date: 2015-10-30
Publication date: 2016-06-09
Also published as: DE202014009512U1

Abstract

Es wird ein Tragarmsystem mit mindestens einer mittels eines Drehgelenkes an einem ortsfesten oder ortsveränderlichen Befestigungspunkt an einer Decke oder Wand festgelegten höhenverstellbaren Auslegerarm, wobei am vorderen freien Ende des Auslegerarmes ein Anbaugerät wie ein Monitor oder dergleichen anbringbar ist, das Drehgelenk mit einer Bremsvorrichtung zur selbsttätigen Blockierung der Schwenkbewegung des Auslegerarmes versehen ist und der Monitor von einem Schutzrahmen umgeben ist, vorgestellt, bei dem erfindungsgemäß der Schutzrahmen (11) mindestens einen elektrosensitiven Teilbereich (13, 14, 15) aufweist, welcher beim Berühren einer Bedienperson mittels eines Steuersignals die Blockierung der Bremsvorrichtung aufhebt und die Schwenkbewegung des Auslegerarmes (1) freigibt.

Description

Tragarmsystem

Technisches Umfeld

Die Erfindung betrifft ein Tragarmsystem mit mindestens einem mittels eines Drehgelenkes an einem ortsfesten oder ortsveränderlichen Befestigungspunkt an einer Decke oder Wand festgelegten höhenverstellbaren Auslegerarm, wobei am vorderen freien Ende des Auslegerarmes ein Anbaugerät wie ein Monitor oder dergleichen anbringbar ist, das Drehgelenk mit einer Bremsvorrichtung zur selbsttätigen Blockierung der Schwenkbewegung des Auslegerarmes versehen ist und der Monitor von einem Schutzrahmen umgeben ist.

Stand der Technik

Tragarmsysteme der eingangs geschilderten Art sind in unterschiedlicher Ausgestaltung aus dem Stand der Technik bekannt. Sie werden im Werkzeugmaschinenbau, der Medizintechnik und für andere gewerbliche Anwendungen in großer Zahl eingesetzt.

In den genannten Einsatzgebieten bestehen durchaus unterschiedliche Anforderun- gen hinsichtlich der Beweglichkeit des Tragarmsystems bzw. der Verfah rbarkeit der angeschlossenen Anbaugeräte. Um ein unbeabsichtigtes Verstellen der Position eines an dem Auslegerarm befestigten Monitors zu verhindern, ist die im zugehörigen Drehgelenk verbaute Bremsvorrichtung in der Regel blockiert, so dass eine Drehung oder Verschwenkung des Auslegerarmes ausgeschlossen ist. Die Bremseinrichtung kann dabei elektrisch oder hydraulisch angesteuert werden, wobei sich im Stand der Technik aufgrund der heute üblichen geringen Baugröße elektronischer Bauteile die elektrische Bremsvorrichtungsvariante zumeist durchgesetzt hat.

Allerdings sind auch Kombinationen elektrischer und mechanischer Ansteuerung denkbar. So ist beispielsweise aus der DE 10 2006 052 804 B4 eine Tragevorrichtung mit einem höhenverstellbaren Tragarm bekannt, welcher über ein Drehgelenk an der Decke eines ärztlichen Behandlungsraumes befestigt ist. Der Tragarm ist mittels einer selbst arretierenden Gasdruckfeder arretiert. Am vorderen freien Ende des Tragarmes befindet sich eine Versorgungseinheit, die mit einem Handgriff versehen ist, welcher wiederum in Baueinheit mit einem daran angebundenen Auslöseelement in Form eines elektrischen Schalters ausgebildet ist. Der elektrische Schalter steuert ein Übertragungsmittel, welches im dort dargestellten Fall ein Pneumatikkolben ist, der mit einer Druckgasquelle verbunden ist und ein durch den elektrischen Schalter zu öffnendes Magnetventil und eine Druckgasleitung zwischen der Druckgasquelle und einer Auslösevorrichtung für die Freigabe der Gasdruckfeder aufweist.

Darüber hinaus existieren im Stand der Technik eine Reihe von Display- bzw. Anzeigevorrichtungen, die innerhalb eines Rahmens angeordnet und mit diesem formschlüssig oder lösbar verbunden sind. So ist beispielsweise aus der DE 10 2009 019 358 B4 ein innerhalb eines Rahmens angeordnetes Bedienelement in Form eines Bedienschalters und entsprechende Anzeigeelemente bekannt. Das oder die Bedienelemente dienen dabei zur Verstellung der Monitoranzeigen und haben in dem Zusammenhang eine ähnliche Funktion wie beispielsweise unter Anzeigegeräten am Tragarm angeordnete Tastaturen. Aufgabe der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Tragarmsystem der eingangs geschilderten gattungsgemäßen Art hinsichtlich seiner Bedienbarkeit und seiner Funktionssicherheit weiterzuentwickeln. Die Bedienbarkeit soll dabei intuitiv auch von unge- schultern Personal problemlos vorgenommen werden können.

Lösung der Aufgabe

Die Lösung der gestellten Aufgabe wird in Zusammenschau mit den gattungsbildenden Merkmalen des Anspruches 1 für ein Tragarmsystem durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches offenbarte technische Lehre gelöst. Erfindungswesentlich dabei ist es, dass der Schutzrahmen mindestens einen elektrosensitiven Teilbereich aufweist, welcher beim Berühren einer Bedienperson mittels eines Steuersignals die Blockierung der Bremsvorrichtung im zum Tragarmsystem gehörigen Drehgelenk aufhebt und die Schwenkbewegung des Auslegerarmes freigibt. Die spezielle Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht es, am Schutzrahmen einen Teilbereich zu definieren, der bei Berührung automatisch eine Verstellung des Auslegerarmes des Tragarmsystems ermöglicht. Es ist dabei nicht mehr erforderlich, visuell genau einen Punkt durch das Bedienpersonal anzusteuern, um einen entsprechenden Schalter zu betätigen. Die elektrosensitive Gestaltung des Teilbe- reiches ermöglicht dabei durch entsprechende elektronische Schaltungen eine problemlose Ansteuerung der elektrischen Bremsvorrichtung, ohne dass, wie aus dem Stand der Technik bekannt, mechanische Hilfsmittel wie pneumatische Gasquellen, Magnetventile und dergleichen Verwendung finden müssen.

Zusätzliche spezielle Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den auf den Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen beschrieben.

Vorteilhaft hat sich insbesondere erwiesen, wenn der Schutzrahmen zwei an sich gegenüberliegenden Seiten befindliche elektrosensitive Bereiche aufweist. Diese elektrosensitiven Bereiche können beispielsweise durch Berührung die Blockierung des Drehgelenkes im Tragarmsystem aufheben. Der Bediener kann somit an belie- biger Stelle im seitlichen Bereich des Schutzrahmens in der Regel sogar ohne direkt visuell den entsprechenden Teilbereich wahrnehmen zu müssen, eine Verstellung des Anzeigegerätes vornehmen.

Zweckmäßig kann es darüber hinaus sein, wenn ein zusätzlicher elektrosensitiver Teilbereich am unteren Rand des Schutzrahmens angeordnet ist, der beim Berühren einer Bedienperson ein zusätzliches Steuersignal zur Aufhebung der Blockierung einer weiteren am Tragarmsystem vorhandenen Bremsvorrichtung aufweist. Auf diese Weise kann beispielsweise durch Berührung der seitlichen Teilbereiche des Schutzrahmens eine Drehung des Tragarmsystems freigegeben werden, wohingegen eine Berührung des unteren Teilbereiches die Freigabe einer Schiebe- bewegung des Auslegerarmes bewirkt.

Selbstverständlich ist es darüber hinaus vorteilhaft, wenn gegebenenfalls die Dreh- und Schwenkbewegung nach Berührung der entsprechenden elektrosensitiven Teilbereiche des Schutzrahmens durch im Tragarmsystem verbaute Elektroantriebs- motoren unterstützt wird. Figurenbeschreibung

Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung anhand der dargestellten Figuren näher erläutert.

Es zeigt Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Tragarmsystems. Das in der Fig. 1 abgebildete Tragarmsystem ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als an einem ortsveränderlichen Befestigungspunkt an einer Decke festgelegtes System ausgeführt.

Dabei gehören zum ortsveränderlichen Befestigungspunkt zwei Laufschienen 2, die parallel beabstandet an einer Decke entlanggeführt und befestigt sind. An der Unter- seite der Laufschienen 2 befindet sich ein in Längsrichtung der Laufschienen 2 verschieblicher sogenannte Deckenlaufwagen 3. An der Unterseite des Deckenlaufwagens 3 wiederum befindet sich ein Drehgelenk 4, welches eine Baueinheit mit einem Auslegerarm 1 bildet. Der Auslegerarm 1 ist als kastenförmige Struktur ausgebildet und um eine vertikale Drehachse 5 des Drehgelenkes 4 gegebenenfalls bis zu 360 schwenkbar. Am Auslegerarm 1 befindet sich ein zweites Drehgelenk, welches um eine horizontale Drehachse 6 drehbar ist. Über dieses Drehgelenk 7 kann der Auslegerarm 1 in seiner Höhe verstellt werden.

Am vorderen freien Ende 8 des Auslegerarms 1 befindet sich eine Baugruppe 9 zur Befestigung eines Anbaugerätes wie beispielsweise einem Monitor 10. Der Monitor 10 ist von einem Schutzrahmen 1 1 umgeben, um gegebenenfalls bei Berührungen des Monitors 10 mit der Wand oder anderen im Raum befindlichen Gegenständen eine Beschädigung zu verhindern.

Die erwähnten Drehgelenke 4 und 7 sind mit Bremsvorrichtungen ausgestattet. Hinsichtlich der technischen Realisierung unterscheidet man hierbei zwei Varianten. Bei der ersten Variante dienen die Bremsvorrichtungen dazu, Auslegerarm bzw. den daran befestigten Monitor 10 in einer bestimmten Position im Raum zu fixieren. Die Bremsvorrichtungen sind dabei elektronisch betätigt und angesteuert, wobei die Versorgung über eine an einer der Laufschienen 2 verschiebbar festgelegten Versorgungsleitung 12 erfolgt. Ausgehend von der Laufkatze 3 verlaufen die Versor- gungsleitungen durch das Drehgelenk 4 in den Auslegerarm 1 und von dort weiter zum Monitor 10. Die Drehgelenke 4 und 7 sind somit dauerhaft gebremst, solange kein Steuersignal eine Freigabe bewirkt.

Die zweite Variante sieht vor, die Bewegung der Drehgelenke temporär zu bremsen. Dies bedeutet, dass bei Beaufschlagung der Bremsvorrichtungen mit einem Steuer- Signal ein Brems- oder Blockiervorgang bewirkt wird, ansonsten aber die Drehgelenke freigegeben sind in ihrer Beweglichkeit. Diese Form der temporären Bremsung wird beispielsweise bei der Längsverschiebung des Deckenlaufwagens eingesetzt. Für diese Bewegung werden die in ihrer Position nicht zu verändernden Drehgelenke blockiert, so dass eine Kraftüberleitung zum Deckenlaufwagen erfolgen kann.

Die Besonderheit des Gegenstandes der Erfindung beruht darin, dass der Schutzrahmen verschiedene elektrosensitive Teilbereiche aufweist. Diese elektrosensitiven Teilbereiche dienen dazu, dass beim Berühren einer Bedienperson mittels eines Steuersignals die Blockierung der Bremsvorrichtung aufgehoben werden kann und somit die durch die Freiheitsgrade des entsprechenden Drehgelenkes mögliche Schwenkbewegung des Auslegerarmes freigegeben wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind zwei dieser Teilbereiche an sich gegenüberliegenden Seiten des Schutzrahmens 1 1 angeordnet und tragen die Bezugsziffern 13 und 14. Beim Berühren der Teilbereiche 1 3 und 14 wird die im Drehgelenk 4 befindliche Bremsvorrichtung freigegeben, so dass ein Drehen des Monitors 10 zusammen mit dem Auslegerarm 1 erfolgen kann, um die Position des Monitors 10 im Raum zu verändern. Es ist durch die Lage und Ausdehnung der Teilbereiche 13 und 14 für die Bedienperson unerheblich, ob sie im oberen Bereich der seitlichen Teilbereiche eine Berührung mit dem Schutzrahmen herbeiführt oder im unteren Bereich. Gleichzeitig ist unerheblich, an welcher Seite die Person den Schutzrahmen erfasst. Somit kann prinzipiell ohne genauen Sichtkontakt eine Verstellung des Monitors 10 erfolgen, ohne dass hierfür besondere Aufmerksamkeit der Bedienperson erforderlich ist.

Um eine Auf- und Abbewegung des Auslegerarmes 1 herbeizuführen, besitzt der Schutzrahmen 1 1 darüber hinaus an seiner Unterseite einen weiteren elektro- sensitiven Teilbereich 15. Eine Berührung des Teilbereiches 15 erzeugt ein Steuersignal, welches über eine entsprechende Verkabelung im Schutzrahmen und durch den Auslegerarm hindurch auf eine im Drehgelenk 7 vorhandene Bremsvorrichtung wirkt. Das Steuersignal hebt die Blockierung der Bremsvorrichtung im Drehgelenk 7 auf, so dass durch die Bedienperson ein Auf- und Abschwenken des Auslegerarmes 1 herbeigeführt werden kann.

Natürlich ist es denkbar, dass die Drehung im Drehgelenk 4 als auch die Verschwenkbarkeit des Auslegerarmes 1 im Drehgelenk 7 durch entsprechende Elektromotoren unterstützt werden. Diese Maßnahme verbessert insbesondere bei großen Monitoren und eventuell auch bei mehreren in einem Schutzrahmen 1 1 angeordneten Monitoren die ergonomischen Rahmenbedingungen des Tragarmsystems.

Natürlich ist es denkbar, dass das erfindungsgemäße Tragarmsystem nicht nur mit einem Auslegerarm 1 , sondern mit mehreren zusätzlichen Auslegerarmen versehen ist, die am ersten Auslegerarm in entsprechenden Drehgelenken geführt werden. Die zusätzlichen Drehgelenke sind dabei wie bereits beschrieben mit einzelnen Bremsvorrichtungen versehen. Eine Berührung der jeweiligen Teilbereiche 13, 14, 15 wird dann je nach gewollter Bewegung des Monitors 10 mehrere einzelne Bremsvor- richtungen in unterschiedlichen Drehgelenken freigeben, so dass der Monitor entsprechend dem Wunsch der Bedienperson anders positioniert werden kann.

Es kommt in diesem Zusammenhang nur darauf an, den entsprechenden Teilbereichen 13, 14 und 15 entsprechende Dreh- oder Schwenkbewegungen des oder der Auslegerarme zuzuordnen. Die Gesamtkonstellation der Erfindung erleichtert den mit dem Tragarmsystem befassten Bedienpersonen nicht unwesentlich ihre Arbeitsweise im Hinblick auf die Änderung der Lage eines Monitors 10 im Raum, so dass die Konzentration auf die eigentliche Arbeit der Bedienperson nicht beeinträchtigt wird.

Bezugszeichenliste:

1 Auslegerarm

2 Laufschiene

3 Deckenlaufwagen

4 Drehgelenk

5 vertikale Drehachse

6 horizontale Drehachse

7 Drehgelenk

8 freies Ende

9 Baugruppe

10 Monitor

1 1 Schutzrahmen

12 Versorgungsleitung

13 Teilbereich

14 Teilbereich

15 Teilbereich

Claims

Schutzansprüche

1 . Tragarmsystem mit mindestens einer mittels eines Drehgelenkes an einem ortsfesten oder ortsveränderlichen Befestigungspunkt an einer Decke oder Wand festgelegten höhenverstellbaren Auslegerarm, wobei am vorderen freien Ende des Auslegerarmes ein Anbaugerät wie ein Monitor oder dergleichen anbringbar ist, das Drehgelenk mit einer Bremsvorrichtung zur selbsttätigen Blockierung der Schwenkbewegung des Auslegerarmes versehen ist und der Monitor von einem Schutzrahmen umgeben ist,

dadurch gekennzeichnet dass

der Schutzrahmen (1 1 ) mindestens einen elektrosensitiven Teilbereich (13, 14, 15) aufweist, welcher beim Berühren einer Bedienperson mittels eines Steuersignals die Blockierung der Bremsvorrichtung aufhebt und die Schwenkbewegung des Auslegerarmes (1 ) freigibt.

2. Tragarmsystem nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet dass

der Schutzrahmen (1 1 ) zwei an sich gegenüberliegende Seiten befindliche elektrosensitive Bereiche (13, 14) aufweist.

3. Tragarmsystem nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet dass

ein zusätzlicher elektrosensitiver Teilbereich (15) am unteren Rand des Schutzrahmens (1 1 ) angeordnet ist, der beim Berühren einer Bedienperson ein zusätzliches Steuersignal zur Aufhebung der Blockierung einer weiteren am Tragarmsystem vorhandenen Bremsvorrichtung aufweist.

4. Tragarmsystem nach den Ansprüchen 1 -3,

dadurch gekennzeichnet dass

der Auslegerarm (1 ) einen motorischen Antrieb aufweist, der über einen der elektrosensitiven Teilbereiche (13, 14, 15) des Schutzrahmens (1 1 ) ansteuerbar ist.

5. Tragarmsystem nach den Ansprüchen 2-4,

dadurch gekennzeichnet dass

ein elektrosensitiver Bereich (13, 14) des Schutzrahmens (1 1 ) der Freigabe einer Drehbewegung und ein weiterer elektrosensitiver Bereich (15) der Freigabe einer Schiebebewegung des Auslegerarmes (1 ) zugeordnet ist.