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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Positionieren eines an einer
Tragevorrichtung, die insbesondere an einer Decke eines Raumes angebracht
ist, angeordneten medizinischen Geräts. Die Erfindung betrifft
ferner eine an eine Decke eines Operationsraumes anzubringende oder
angebrachte Tragevorrichtung für medizinische Geräte
zur Verwendung in einem entsprechenden Positionierverfahren, wobei
die Tragevorrichtung mit zwei endseitigen Anschlüssen versehen
ist, wobei der erste Anschluss mit einer Deckenhalterung zu verbinden
oder verbunden ist und wobei der zweite Anschluss eine Geräteaufnahmevorrichtung
aufweist oder mit dem medizinischen Gerät verbunden ist
oder verbindbar ist. Die Erfindung betrifft ferner ein System zur
Positionierung von medizinischen Geräten in einem Operationsraum,
wobei die medizinischen Geräte an wenigstens einer Tragevorrichtung
angeordnet sind, wobei die Tragevorrichtung insbesondere an einer Decke
des Operationsraums angebracht ist.
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Zur
Kosteneffizienzsteigerung im Gesundheitswesen, insbesondere bei
Operationen, werden Operationsräume immer flexibler ausgestaltet.
So bietet beispielsweise die Anmelderin ein integriertes System
für Operationsräume an, bei dem diverse medizinische
Geräte, unter denen im Rahmen der Erfindung auch Bildschirme
zählen, an Tragevorrichtungen angeordnet bzw. angebracht
sind, die sich von einer Decke eines Raumes erstrecken, so dass relativ
flexibel auf Wünsche von verschiedenen Operateuren im Hinblick
auf die Positionierung der medizinischen Geräte und insbesondere
der Bildschirme schnell und flexibel Rücksicht genommen
werden kann. Derartige modulare Systeme werden von der Anmelderin
unter der Bezeichnung EndoALPHA angeboten.
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Aus
DE 10 2006 052 803
A1 und
DE
10 2006 052 804 A1 sind entsprechende Tragevorrichtungen in
Hinblick auf medizinische Geräte bekannt, die einfach bedient
werden können. Derartige Tragevorrichtungen weisen eine
Parallelogramm-Schwinge auf, die über eine selbstarretierende
Gasfeder gehalten wird. Zur Justage bzw. Positionsveränderungen
der an dieser Tragevorrichtung angebrachten medizinischen Geräte
oder Bildschirme kann auf einfache Art und Weise die Gasfeder mit
einem Auslöseelement betätigt werden und entsprechend
kann von einer Bedienperson die Tragevorrichtung justiert werden. An
dem einen Ende des Tragarms kann auch eine Versorgungseinheit für
medizinische Geräte angebracht sein. An der Versorgungseinheit
kann beispielsweise ein Handgriff angeordnet sein, an dem ein elektrisches
Auslöseelement angebracht ist und das beim Betätigen
ein Ventil innerhalb der Gasfeder öffnet, das dann die
Blockierfunktion aufhebt.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Positionieren
eines an einer Tragevorrichtung, die insbesondere an der Decke eines Raumes
angebracht ist, angeordneten medizinischen Geräts zu vereinfachen,
um so auch weniger qualifizierten Personen die Möglichkeit
zu geben, medizinische Geräte für anstehende Operationen möglichst
problemlos zu positionieren. Es ist ferner Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, eine entsprechende Tragevorrichtung für medizinische
Geräte anzugeben, mittels der eine Positionierung des jeweiligen
medizinischen Geräts vereinfacht ist. Außerdem
soll ein verbessertes System zur Positionierung von medizinischen
Geräten in einem Operationsraum angegeben werden.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch die Gegenstände der Ansprüche
1, 6, 7 und 10.
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Erfindungsgemäß ist
ein Verfahren zum Positionieren eines an einer Tragevorrichtung,
die insbesondere an einer Decke eines Raumes angebracht ist, angeordneten
medizinischen Geräts mit den folgenden Verfahrensschritten
ausgebildet:
- – Vorgeben einer Sollposition
des medizinischen Geräts,
- – Bestimmen der relativen Lage des medizinischen Geräts
zur Sollposition,
- – Ausgeben eines Positionierhilfesignals, das ein Maß für
die relative Lage des medizinischen Geräts zur Sollposition
ist.
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Im
Rahmen der Erfindung umfasst der Begriff medizinisches Gerät
auch einen Monitor, einen Bildschirm oder ein Touchpanel bzw. ein
Rack oder einen Turm, auf dem mehrere medizinische Geräte angebracht
sind, beispielsweise Geräte zur Steuerung, Stromversorgung
oder Gasversorgung von medizinischen Instrumenten. Unter einem medizinischen
Gerät wird auch eine Lampe verstanden, die in einem Operationsraum
Verwendung findet.
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Durch
Ausgeben eines Positionierhilfesignals, das ein Maß für
die relative Lage des medizinischen Geräts zur Sollposition
ist, ist es für eine Bedienperson sehr einfach, das medizinische
Gerät, das an einer Tragevorrichtung angeordnet ist, zu
positionieren. Vorzugsweise ist das Positionierhilfesignal ein von
dem medizinischen Gerät oder einer an dem medizinischen
Gerät anbringbaren Vorrichtung ausgegebenes optisches Signal
und/oder akustisches Signal.
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Bei
dem optischen Signal kann es sich beispielsweise um einen Pfeil
handeln, der in die Richtung zeigt, in der das medizinische Gerät
von der Bedienperson zu bewegen ist, um zur Sollposition zu gelangen.
Der Pfeil kann mit unterschiedlichen Farben, Helligkeiten, unterschiedlicher
Dicke und/oder unterschiedlich schnell blinkend ausgestaltet sein, um
beispielsweise die Entfernung des medizinischen Geräts
von der Sollposition anzuzeigen, wobei die unterschiedlichen Eigenschaften
(wie Farben, Helligkeiten, etc.) in Abhängigkeit der Entfernung
der Istposition zur Sollposition sich ändern können.
Bei einer weiteren Entfernung könnte die Dicke des Pfeils
beispielsweise relativ groß sein und bei einer geringen Entfernung
relativ klein. Beispielsweise könnte die Helligkeit des
Pfeils sich vergrößern, wenn das medizinische
Gerät sich der Sollposition nähert. Sobald die
Sollposition erreicht ist, kann der Pfeil beispielsweise verschwinden
und ein Kreis in einer vorbestimmten Farbe angezeigt werden. Die
Sollposition muss nicht notwendigerweise eine ganz exakte Position
sein, sondern kann eine Position in einem vorgebbaren Toleranzbereich
darstellen.
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Für
das akustische Signal können entsprechende Töne
in verschiedenen Höhen oder Längen mit unterschiedlichen
Unterbrechungen und Lautstärken vorgesehen sein. So kann
beispielsweise in Art eines Echolots der Tonabstand größer
sein, wenn die Sollposition noch relativ weit von der Istposition entfernt
ist, und der Abstand der ausgesendeten Töne kürzer
sein, je näher das medizinische Gerät an die Sollposition
kommt. Durch diese einfachen Maßnahmen kann auch weniger
ausgebildetes Personal die Positionierung des medizinischen Geräts
oder der medizinischen Geräte vornehmen. Wie eben schon
dargestellt, ist es bevorzugt, dass sich das Positionierhilfesignal
in Abhängigkeit von einer Änderung der relativen
Lage des medizinischen Geräts zur Sollposition ändert.
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Besonders
bevorzugt wird ein entsprechend erfindungsgemäßes
Verfahren zum Positionieren eines medizinischen Gerätes
bei einem Verfahren zum Vorbereiten eines Operationssaals für
eine Operation verwendet, wobei in einer Datenbank für
verschiedene Operationsarten eine Mehrzahl von Sollpositionen für
medizinische Geräte, die an wenigstens einer Tragevorrichtung,
die insbesondere an einer Decke eines Raumes angebracht ist, angeordnet
ist, vorgesehen sind, wobei für die medizinischen Geräte
und jede Operationsart jeweils eine Sollposition vorgesehen ist.
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Unter
Operationsart sind die verschiedenen Operationen an verschiedenen
Teilen eines Körpers insbesondere gemeint und/oder auch
verschiedene Operateure bzw. Ärzte oder Operationsteams,
die die Operation ausführen. So hat beispielweise jeder
Arzt bevorzugte Positionen für Bildschirme, auf denen beispielsweise über
eine Kamera eines Endoskops angezeigte Bilder zu positionieren sind.
Entsprechend hat ein Operationsteam bevorzugte Sollpositionen für
entsprechende medizinische Geräte, damit die Operation
effizient und sicher durchgeführt werden kann.
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Dieses
wird durch das bevorzugte Verfahren zum Vorbereiten eines Operationssaals
für eine Operation berücksichtigt. Hierzu kann
beispielsweise durch einen Knopfdruck oder das Bedienen eines Touchpanels
ausgewählt werden, welcher Arzt die nächste Operation
ausführt. Für diesen Arzt können verschiedene
Arten von Operationen dann gespeichert werden, beispielsweise die
Arthroskopie des rechten Knies oder des linken Knies eines Patienten. Da
die Position des Arztes relativ zum Patienten unterschiedlich ist,
müssen auch unterschiedliche Sollpositionen für
die medizinischen Geräte vorgesehen werden. Ein anderer
Arzt, der die gleichen Operationen durchzuführen hat, bevorzugt
wieder andere Sollpositionen für die medizinischen Geräte
und insbesondere auch die Bildschirme, so dass für den
anderen Arzt andere Sollpositionen in einem entsprechenden System
zur Positionierung von medizinischen Geräten in dem Operationsraum
vorgesehen sein können. Es ist dann ferner möglich,
dass auch ganz andere Operationen, beispielsweise ein Eingriff in
den Bauchraum, durch einen weiteren Arzt vorgenommen werden, so
dass auch hier unterschiedliche Sollpositionen von medizinischen
Geräten vorzusehen sind.
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Entsprechend
kann auch für die verschiedenen Operationsarten vorgesehen
sein, dass zur Vorbereitung eines Operationssaals für eine
Operation die entsprechenden benötigten medizinischen Geräte
und das benötigte Verbrauchsmaterial angezeigt wird und
von der Bedienperson zur Verfügung gestellt wird und an
die entsprechenden Sollpositionen verbracht wird.
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Vorzugsweise
werden die Sollpositionen auf einem zentralen Bildschirm, der insbesondere
als Touchscreen-Bildschirm ausgestaltet ist, dargestellt. Der zentrale
Bildschirm ist vorzugsweise ein an einer Wand angeordneter gut einsehbarer,
vorzugsweise großer, Bildschirm. Hierdurch erhält
die Bedienperson eine gute Übersicht über die
Sollpositionen der medizinischen Geräte und auch insbesondere
welche Geräte überhaupt verwendet werden sollen.
Es kann auch eine entsprechende Liste zum Abhaken bzw. Abarbeiten
der Posi tionierungen der medizinischen Geräte vorgesehen
sein und auch eine Anzeige des Verbrauchsmaterials, das dann entsprechend zu
positionieren ist und nach der Positionierung abgehakt werden kann.
Vorzugsweise geschieht der jeweilige Punkt des Positionierungsplans
automatisch, bzw. es wird von dem medizinischen Gerät und/oder der
Tragevorrichtung ein Signal generiert, wenn die Sollposition erreicht
ist, wobei dieses Signal dann dazu führt, dass bei der
Arbeitsliste, die abzuarbeiten ist, die Positionierung dieses entsprechenden
medizinischen Geräts als abgearbeitet gilt. Vorzugsweise arretiert
die Tragevorrichtung in dem Moment, in dem die Sollposition erreicht
ist, so dass eine weitere Positionierung nicht mehr möglich
ist.
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Die
Aufgabe wird ferner durch eine auf einem Boden verfahrbare Tragevorrichtung
für medizinische Geräte zur Verwendung in einem
erfindungsgemäßen Verfahren gelöst, die
dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Positionssensor in oder an
der Tragevorrichtung oder in oder an dem medizinischen Gerät
angeordnet ist. Durch diese Maßnahme ist eine sehr genaue
Positionierung der verfahrbaren Tragevorrichtung bzw. der auf der
Tragevorrichtung angeordneten medizinischen Geräte möglich.
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Die
Aufgabe wird ferner durch eine an eine Decke eines Operationsraumes
anzubringende oder angebrachte Tragevorrichtung für medizinische
Geräte zur Verwendung in einem erfindungsgemäßen Verfahren
gelöst, wobei die Tragevorrichtung mit zwei endseitigen
Anschlüssen versehen ist, wobei der erste Anschluss mit
einer Deckenhalterung zu verbinden oder verbunden ist, wobei der
zweite Anschluss eine Geräteaufnahmevorrichtung aufweist oder
mit dem medizinischen Gerät verbunden ist, oder verbindbar
ist, wobei ein Positionssensor in oder an der Tragevorrichtung oder
in oder an dem medizinischen Gerät angeordnet ist.
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Durch
die Tragevorrichtung, die ein Positionssensor aufweist, ist es ohne
Probleme möglich, die Istposition des medizinischen Gerätes
zu bestimmen. Der Positionssensor kann hierbei ein Abstandssensor
sein, der die Abstände zu wenigstens einer Wand und der
Decke des Raumes bestimmt oder zu einem definierten Fixpunkt. Der
Positionssensor kann auch ein Winkelsensor in einem Gelenk sein. Ferner
kann der Positionssensor bei einem Servomotor oder einem Schrittmotor
den zurückgelegten Weg bzw. den zurückgelegten
Winkel bestimmen. In der Industrierobotik sind an sich entsprechende
Positionssensoren bekannt, so dass es für den Fachmann
ohne Weiteres möglich ist, einen derartigen Sensor zu verwenden.
Es wird im Übrigen auch auf die
DE 43 14 597 A1 verwiesen
sowie auf die
AT 410 593
B oder die
US
5 337 149 A , mittels der entsprechende Positionen bestimmbar
sind. Hierbei kann es sich insbesondere auch um Triangulationsverfahren handeln.
Schließlich sei noch auf die
WO 2005/015126 A1 verwiesen,
in der eine Aufmaßeinrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung
der relativen Raumlage einer Messeinheit offenbart sind.
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Durch
das Anordnen des Positionssensors in oder an dem medizinischen Gerät
kann die Position des medizinischen Gerätes noch viel genauer
bestimmt werden.
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Vorzugsweise
ist eine Positionierhilfevorrichtung in der Tragevorrichtung integriert
oder an die Tragevorrichtung angebracht. Hierbei handelt es sich vorzugsweise
um einen Bildschirm oder Touchscreen oder einen Kleincomputer. Der
Kleincomputer kann beispielsweise an einem vorgebbaren Ort oder
einer vorgebbaren Position an dem jeweiligen medizinischen Gerät
oder der Tragevorrichtung angebracht werden, beispielsweise in eine
Tasche gesteckt werden, die an dem medizinischen Gerät
oder der Tragevorrichtung angebracht ist. Dieses hat den Vorteil, dass
zur Positionierung von mehreren medizinischen Geräten nur
eine Positionierhilfevorrichtung notwendig ist, die dann auch nur
einen Positionssensor aufweisen muss. Die Bedienperson kann dafür
bei jedem medizinischen Gerät den Kleincomputer an dem vorgebbaren
Ort des jeweiligen medizinischen Geräts oder der Tragevorrichtung
anordnen, so dass dann entsprechend die Position bestimmbar ist
und das medizinische Gerät in die Sollposition verbracht werden
kann.
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Vorzugsweise
sind Aktuatoren vorgesehen, mittels denen ein an der Tragevorrichtung
angebrachtes medizinisches Gerät in eine vorgebbare Sollposition
verbringbar ist. Bei den Aktuatoren kann es sich um Servomotoren
oder Schrittmotoren handeln, die in den entsprechenden Gelenken
oder ähnlichen bewegbaren Teilen der Tragevorrichtung angeordnet
sind und diese entsprechend bewegen können. Insbesondere
vorzugsweise geschieht die Positionierung dann automatisch.
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Die
Aufgabe wird ferner durch ein System zur Positionierung von medizinischen
Geräten in einem Operationsraum gelöst, wobei
die medizinischen Geräte an wenigstens einer Tragevorrichtung angeordnet
sind, wobei insbesondere die Tragevorrichtung an einer Decke des
Operationsraums angebracht ist, und insbesondere wie vorstehend
beschrieben erfindungsgemäß ausgebildet ist, wobei außerdem
eine Steuervorrichtung vorgesehen ist, in der Sollpositionen von
an der Tragevorrichtung angebrachten medizinischen Geräten
speicherbar sind, wobei die Sollpositionen von einer Operationsart
abhängen und wobei aufgrund eines Vergleichs der jeweiligen
Istposition mit der jeweiligen Sollposition eines medizinischen
Geräts ein Steuersignal generiert wird, das ein Positionierhilfesignal
erzeugt und/oder eine Ansteuerung eines Aktuators in der Tragevorrichtung
vornimmt.
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In
Abhängigkeit von einem durchzuführenden Eingriff
bzw. einer durchzuführenden Operation und in Abhängigkeit
von dem Operationsteam muss das Equipment bzw. müssen die
medizinischen Geräte, insbesondere auch Bildschirme an
verschiedenen Stellen im Operationsraum positioniert werden. Personal,
das nicht mit dem Operationsteam zusammenarbeitet oder das sonst
in einem anderen Fachbereich arbeitet, ist daher normalerweise nicht
ohne Weiteres in der Lage, einen Operationsraum entsprechend vorzubereiten.
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Durch
die Erfindung ist es nun möglich, dass auch Personen aus
einem anderen Fachbereich und Personen, die nicht zu dem eigentlichen
Operationsteam, die die nächste Operation auszuführen
hat, gehören, in die Lage versetzt werden, einen Operationsraum
vorzubereiten. Hierzu sind insbesondere Positionssensoren in entsprechenden
Tragevorrichtungen, medizinischen Geräten, Wagen, Trollies
und ähnlichem integriert bzw. an diesen Vorrichtungen angeordnet.
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Bei
den erfindungsgemäßen Tragevorrichtungen, die
an der Decke angeordnet sind, handelt es sich insbesondere um üblicherweise
als Deckenversorgungseinheiten bezeichnete Vorrichtungen. Die Position
der Sensoren und damit die Position der medizinischen Geräte
werden entsprechend abgefragt. Über eine Datenbank, die
in dem System integriert ist, werden die Positionen in Abhängigkeit
vom Eingriff also der Operation und dem Operationsteam bzw. dem
Arzt hinterlegt. Damit ist es mit dem System möglich, einem
Bediener, zum Beispiel einer unsterilen Schwester oder einem Pfleger,
der sonst nicht zum Operationsteam gehört, Hinweise zu
geben, damit dieser die Gerätschaften entsprechend positionieren
kann.
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Die
Hinweise sind beispielsweise in akustischer oder visueller Form.
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Insbesondere
vorzugsweise kann auch ein Workflow vorgesehen sein, mit dem auch
eine Umpositionierung der medizinischen Geräte während
der Operation unterstützt werden kann. Damit kann das erfindungsgemäße
System oder Verfahren auch das Operationsteam und den Operateur
bei der Operation entsprechend unterstützen, und zwar u.
a. durch Anzeigen von zu vollziehenden Operationsschritten. Wenn
während der Operation Umgestaltungen bzw. Umpositionierungen
von medizinischen Geräten notwendig sind, ist dieses mit
der Erfindung auch möglich. Dieses kann mit einer akustischen
oder visuellen Darstellung zur Unterstützung der Positionierung durch
das Bedienpersonal erfolgen oder aber möglicherweise auch
auf Knopfdruck bzw. nach einem Startbefehl durch einen Benutzer
automatisch durch Aktuatoren.
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Hierbei
wird der Bedienperson auch angezeigt oder akustisch mitgeteilt,
welches medizinische Gerät in Betrieb genommen werden muss
und welches Verbrauchsmaterial benötigt wird, beispielsweise über
Grafiken oder Fotos der medizinischen Geräte bzw. des Verbrauchsmaterials.
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Ferner
ist das erfindungsgemäße System vorzugsweise mit
einem Operationsplanungssystem gekoppelt, das den nächsten
Eingriff bzw. die nächste Operation sowie das Operationsteam
an das erfindungsgemäße System weitergibt.
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Vorzugsweise
wird die Reihenfolge der medizinischen Geräte oder der
Tragevorrichtungen, die zu Positionieren sind, optimiert. Dieses
kann so geschehen, dass die Reihenfolge entsprechend aus Erfahrungen
vorgegeben wird. Alternativ kann ein Algorithmus verwendet werden,
der dafür sorgt, dass die Wege für das Bedienpersonal
minimiert werden. Der Algorithmus löst somit eine Art Handelsreisenden-Problem.
Vorzugsweise kann der Benutzer bzw. das Bedien personal auch Vorgaben
ignorieren oder überspringen und/oder Soll-Positionen für
medizinische Geräte oder Tragevorrichtungen neu festlegen. Beispielsweise
kann eine Festlegung dadurch geschehen, dass eine Ist-Position eines
medizinischen Geräts oder einer Tragevorrichtung gespeichert
wird.
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Die
Positionierungen von medizinischen Geräten bzw. Tragevorrichtungen
findet nicht nur für entsprechende Tragevorrichtungen und
medizinische Geräte statt, die an einer Decke eines Raums angebracht
sind. Tatsächlich können auch entsprechende medizinische
Geräte, die auf einem Trolley oder einem Schiebewagen oder
dergleichen auf dem Boden verfahrbar sind, die allgemein als eine
auf einem Boden verfahrbare Tragevorrichtung bezeichnet wird, vorgesehen
sein.
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Die
Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen
Erfindungsgedankens exemplarisch beschrieben, wobei bezüglich
aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen
Einzelheiten ausdrücklich auf die Figuren verwiesen wird.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Operationsraums mit einem erfindungsgemäßen System;
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2 eine
schematische Darstellung eines Bildschirms, der zu positionieren
ist; und
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3 eine
schematische Darstellung eines Teils des erfindungsgemäßen
Systems.
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In
den folgenden Figuren sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente
bzw. entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so
dass von einer entsprechenden erneuten Vorstellung ab gesehen wird.
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1 zeigt
schematisch einen Operationsraum mit einem erfindungsgemäßen
System und auch erfindungsgemäße Tragevorrichtungen 10, 10'. Die
Tragevorrichtungen 10, 10' sind an einer Decke 11 befestigt.
An der Tragevorrichtung 10 sind über einen beweglich
gelagerten Arm eine Lampe 20 angeordnet und zwei Bildschirme 17 und 18.
Der Arm, der die Lampe 20 hält, ist am Deckenanschluss 35 rotativ befestigt
und kann in dem dargestellten Gelenk 39 verschwenkt werden.
Es sind noch weitere Gelenke 39 vorgesehen, die allerdings
durch die Lampe 20 selbst verdeckt sind.
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Der
andere Arm der Tragevorrichtung 10, der vom Deckenanschluss 35,
der an der Deckenhalterung 37, die nur angedeutet ist,
befestigt ist und nach unten reicht, weist über drei Gelenke 39 zwei
an einem Galgen angeordnete Geräteanschlüsse 36 und 36' auf,
an denen jeweils Monitorhalterungen 38 und 38' drehbar
gelagert sind. In den Monitorhalterungen sind die entsprechenden
Bildschirme 17 und 18 drehbar gelagert. In dem
Operationsraum ist ferner noch eine Patientenliege 21 angedeutet.
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Außerdem
ist an einer weiteren nur schematisch angedeuteten Deckenhalterung 37' ein
Deckenanschluss 35' für eine Tragevorrichtung 10' angeordnet.
Die Tragevorrichtung 10' hält an einem Geräteanschluss 36' einen
Endoskopieturm 15, auf dem auf vier Böden angeordnet
vier medizinische Geräte, in diesem Beispiel eine Versorgungsquelle 12,
eine Steuervorrichtung 13, eine Kaltlichtquelle 14 und eine
Hochfrequenzquelle 16 angeordnet sind. Außerdem
hält die Tragevorrichtung 10' einen Touchscreen 19 über
einen weiteren Arm. Auch hier sind entsprechende Gelenke 39 angedeutet.
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In
dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 sind
entsprechende Posi tionssensoren 40, 41, 43 und 44 an
den medizinischen Geräten angebracht und ein Positionssensor 42 an
einer Tragevorrichtung 10. Es können auch, was
nicht dargestellt ist, entsprechende Positionssensoren in der Tragevorrichtung 10' angeordnet
sein. Die Positionssensoren können beispielsweise über
Triangulationsverfahren die entsprechende Position bestimmen und
dieses bevorzugt in einem Frequenzbereich, der in Operationsräumen
zugelassen ist.
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Alternativ
können in den Gelenken entsprechende Wegaufnehmer wie beispielsweise
Seilzugwegaufnehmer, Seilzugpotentiometer, Linearpotentiometer oder
Rotationspotentiometer vorgesehen sein, über die auf die
jeweilige Position des medizinischen Gerätes Rückschlüsse
getroffen werden können. Es können auch Lasersensoren
Verwendung finden, die beispielsweise über Abstände
zu den Wänden, der Decke und/oder dem Boden entsprechend
die Position bestimmen können.
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2 zeigt
schematisch einen zu positionierenden Bildschirm 17, der
in einer Istposition 22 angeordnet ist. Die Sollposition
ist mit 23 angegeben. Die relative Lage zwischen der Ist-
und der Sollposition ist mit 25 dargestellt. Bei der relativen
Lage 25 handelt es sich beispielsweise um einen Vektor.
Dieser zeichnet sich durch eine Richtung im dreidimensionalen Raum
und einen Betrag aus. Auf dem Bildschirm 17 sind entsprechende
Positionierhilfesignale 24 und 24' dargestellt,
die in Pfeilform ausgestaltet sind. Je größer
der Pfeil umso weiter entfernt ist der Monitor von der angezeigten
Richtung. Es ist zu sehen, dass der Pfeil 24 nach rechts
in 2 zeigt und Pfeil 24' nach unten, wobei
der Pfeil 24 größer ist als der Pfeil 24',
das heißt, der Bildschirm 17 ist weiter nach rechts
zu positionieren als nach unten. Alternativ oder zusätzlich
hierzu kann über einen Lautsprecher 49 ein akustisches
Signal 50 abgegeben werden, das beispielsweise eine Abfolge
von Tönen sein kann, die weniger Pau sen oder kürzere
Pausen aufweisen, je näher der Bildschirm 17 in
die Sollposition gelangt. Bei Erreichen der Sollposition 23 kann
ein anderer Ton abgegeben werden. Ferner kann bei Erreichen der
Sollposition 23 auch aus den Pfeilen ein Kreis werden oder
die Farbe des Pfeils sich ändern.
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In 2 ist
noch eine weitere erfindungsgemäße Ausführungsform
gezeigt, bei der ein Minicomputer bzw. Kleincomputer 26 unten
links auf dem Bildschirm 17 in einer vorgebbaren Position
angebracht oder angeordnet ist. Hierzu kann beispielsweise eine
Tasche oder eine magnetische Verbindung vorgesehen sein. Auf dem
Kleincomputer 26, der auch einen Sensor, der nicht dargestellt
ist, enthalten oder aufweisen kann, ist auch ein Positionierhilfesignal 24'' in
Form eines Pfeils, der nach unten rechts zeigt, dargestellt. Es
kann auch eine Darstellung vorgesehen sein wie auf dem Bildschirm 17.
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Durch
den Kleincomputer 26 können mehrere medizinische
Geräte entsprechend von der Istposition 22 in
die Sollposition 23 verbracht werden. Der Kleincomputer 26 kann
nämlich jeweils an eine vorgebbare Stelle, deren relative
Lage zum medizinischen Gerät genau definiert ist, bei dem
jeweiligen medizinischen Gerät angebracht bzw. angeordnet werden.
Es kann dann für dieses jeweilige medizinische Gerät
eine Positionierung stattfinden. Um zu erkennen, um welches medizinische
Gerät es sich handelt, kann beispielsweise das jeweilige
medizinische Gerät eine Kennung aufweisen, die beispielsweise auf
einem RFID-Chip gespeichert ist. Die Kennung kann dann von dem Kleincomputer 26 aufgenommen werden.
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3 zeigt
schematisch einen Teil des erfindungsgemäßen Systems.
Es ist eine Steuervorrichtung 31 vorgesehen, die eine Datenbank 30 aufweist. In
der Datenbank 30 sind die entsprechenden Sollpositionen 23 der
medizinischen Geräte für die entsprechenden Operationsarten,
das heißt in diesem Beispiel welches Operationsteam welche
Operation ausführt, abgelegt. Abgerufen werden können
die Operationsarten beispielsweise über den Touchscreen 19,
der mit der Steuervorrichtung 31 verbunden ist. Auf dem
Touchscreen 19 sind in diesem Ausführungsbeispiel
drei Touchfelder A1, A2 und A3 dargestellt, die beispielsweise das
jeweilige Operationsteam darstellen.
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Bei
Drücken auf das Feld A1 wird ein weiteres Menü sichtbar,
das die verschiedenen abgelegten Operationen darstellt. Bei entsprechender
Auswahl durch Drücken der jeweiligen Operation wird dann
auf dem Touchscreen 19 oder auf einem anderen Bildschirm,
der nicht dargestellt ist, angezeigt, welche medizinischen Geräte
notwendig sind und in welche Position diese zu verbringen sind.
Die Bedienperson kann dann die entsprechenden medizinischen Geräte
positionieren. Hierbei können dann Positionierhilfesignale
entsprechend bei den medizinischen Geräten vorgesehen sein,
wie beispielsweise grafische Signale 24, 24' oder 24'',
wie in 2 dargestellt, oder entsprechende akustische Signale 50.
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Die
medizinischen Geräte können dann manuell an die
jeweilige Sollposition verbracht werden. Alternativ ist in 3 auch
dargestellt, dass die medizinischen Geräte entsprechend über
Aktuatoren, die in diesem Fall als Servomotor 27 und 28 ausgebildet
sind, automatisch in die Sollposition verbracht werden können.
Hierzu sind entsprechend Servomotoren oder Schrittmotoren 27, 28 in
der in 3 dargestellten Tragevorrichtung 10' angeordnet.
Ein Servomotor 27 ist im Deckenanschluss 35'' angeordnet und
verdreht den an den Deckenanschluss 35'' sich anschließenden
Arm der Tragevorrichtung 10''. Entsprechend ist ein Servomotor 28 im
darunter angeordneten Gelenk 39 vorgesehen, der den sich
anschließenden Arm, wie die Pfeile darstellen, verschwenken
kann.
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Zur
Ansteuerung der Servomotoren 27, 28 sind entsprechende
Aktuatoransteuerungen 32 und 33 vorgesehen, die
Steuersignale 45 und 45' von der Steuervorrichtung 31 erhalten.
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- 10,
10'
- Tragevorrichtung
- 11
- Decke
- 12
- Versorgungsquelle
- 13
- Steuervorrichtung
- 14
- Kaltlichtquelle
- 15
- Endoskopieturm
- 16
- Hochfrequenzquelle
- 17
- Bildschirm
- 18
- Bildschirm
- 19
- Touchscreen
- 20
- Lampe
- 21
- Patientenliege
- 22
- Istposition
- 23
- Sollposition
- 24,
24', 24''
- Positionierhilfesignal
- 25
- relative
Lage
- 26
- Kleincomputer
- 27
- Servomotor
- 28
- Servomotor
- 30
- Datenbank
- 31
- Steuervorrichtung
- 32
- Aktuatoransteuerung
- 33
- Aktuatoransteuerung
- 35,
35', 35''
- Deckenanschluss
- 36,
36', 36''
- Geräteanschluss
- 37,
37'
- Deckenhalterung
- 38,
38'
- Monitorhalterung
- 39
- Gelenk
- 40
- Positionssensor
- 41
- Positionssensor
- 42
- Positionssensor
- 43
- Positionssensor
- 44
- Positionssensor
- 45,
45'
- Steuersignal
- 49
- Lautsprecher
- 50
- akustisches
Signal
- A1
- Touchfeld
- A2
- Touchfeld
- A3
- Touchfeld
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006052803
A1 [0003]
- - DE 102006052804 A1 [0003]
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- - AT 410593 B [0018]
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- - WO 2005/015126 A1 [0018]